Fantasy & Horror
Soul

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"Soul"
Veröffentlicht am 13. Februar 2013, 8 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Nun ja, über mich gibt es nicht viel zu erzählen. Meine Bücher schreibe ich so, das auch philosophische Inhalte enthalten sind. Ich interessiere mich größtenteils nur für Horror und Fantasy. Momentan arbeite ich an einem Buch.
Soul

Soul

Beschreibung

Der Ort an den die Seele wandern wird ist ungewiss. Niemand kann sagen, sie wird ihn erreichen und niemand kann sie auf ihrem Weg dahin sehen. Keiner ist in der Lage sie zu begleiten, denn nur sie selbst kann auf sich achtgeben, und niemand wird sie je verstehen können. Noch nicht einmal dann, wenn sie dich heimsucht, dir deine Hülle raubt und lebt, als wäre sie eine von uns.

Verloren

Ich flog so durch den Nachthimmel. Vorbei an unzähligen Wäldern, kleinen Dörfern und großen Gebirgen. Die Nacht heute war klar, und ich konnte die hell, funkelnden Sterne sehen. Sie waren heute noch heller und noch schöner als sonst. Oder es lag einfach nur daran, dass ich schon lange nicht mehr so intensiv in den Himmel geblickt hatte. Wie denn auch? Wenn man Tag für Tag in dieser stickigen Zelle eingeschlossen ist.

Ich atmete noch einmal tief ein und aus, bevor ich mich langsam nach unten begab. Meine Flügel fühlten sich plötzlich so schwer an. Wie wenn 3 Tonnen auf dir lasten und versuchen dich nach unten zu drücken. Ich versuchte so schnell wie möglich Boden unter die Füße zu bekommen. Noch einmal atmete ich tief ein. Dann drückte ich mich ein letztes mal mit all meiner Kraft nach unten.

Ein Bein nach dem anderen berührte die raue Oberfläche des Felsens unter mir. In meiner Flucht hatte ich nicht mehr genug Zeit gehabt meine Schuhe anzuziehen, beziehungsweise sie mitzunehmen.

Ich machte ein paar Schritte. Es war nicht leicht das Gleichgewicht zu halten, aber es gelang mir nach ein paar Anläufen.

Ich schloss meine, immer noch rot glühenden, Augen und legte den Kopf in den Nacken. Meine Metallflügel sanken in sich zusammen, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Und mit ihnen auch der drückende Schmerz. Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Sie hatten ihre matte, schwarze Farbe wiedererlangt.

Ich ließ mich auf meine Knie fallen, versuchte meinen Atem so ruhig zu halten wie es nur möglich war. Doch mein Herz pochte noch immer wie verrückt. „Ich bin ihnen entkommen“, keuchte ich erschöpft, und doch glücklich. Glücklich meine Freiheit wieder zu haben. „Doch wie lange nur? Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich mich gefunden und wieder gefangen haben. Es ist hoffnungslos.“ Ich verdrängte meine letzten Gedanken aus meinem Kopf.

Nach ein paar Minuten Pause versuchte ich aufzustehen. Mein Beine zitterten und mein Rücken fühlte sich noch immer schwer an. Als ob diese Last einfach nicht von mir weichen will. Als ob sie sich an mich klammert, nur um ihren Schmerz nicht alleine durch die Welt tragen zu müssen. Im Grunde kann ich sie verstehen. Sind wir nicht alle auf der Suche nach jemandem, der und beisteht, der uns halt gibt, und der uns immer wieder Hilft weiter zu machen, egal wie aussichtslos die Lage auch sein mag?

Ich versuchte einen Schritt zu machen. Verlor aber sofort das Gleichgewicht und taumelte nach rechts bis ich die Felsmauer eines der benachbarten kleineren Berge zu fassen bekam. Mühsam hielt ich mich auf den Beinen und konzentrierte mich darauf nicht wieder auf den Boden zu fallen. Leicht gequält atmete ich dich kühle Luft hier hoch oben in den Bergen ein. Erst jetzt bemerkte ich wie kalt es eigentlich war. Nur eine zerrissene kurze Hose und ein dünnes Hemd boten mir Schutz in dieser kalten Nacht. Meine Beine begannen stärker zu zittern. Die Kälte umschloss meinen meinen Körper und wollte ihn nicht mehr los lassen.

Einige Momente lang konnte ich ihr stand halten. Doch irgendwann kommt immer der Zeitpunkt an dem der Körper seine Grenzen erreicht hat. Manchmal dauert es länger, manchmal aber nur ein kurze Zeit. Ich hatte sie auf jeden Fall erreicht. Ich verlor das Gefühl in meinen Beinen. Mein Sichtfeld verschwamm, bis ich nichts mehr erkennen konnte außer endlose schwärze, die meinen Körper noch stärker umschließen zu schien als es die Kälte bisher schon tat.

Ich sank zu Boden.

Meine kalte, leblose Hülle wurde immer blasser. Sie begann in sich zusammenzufallen. Die Seele die sie bewohnt hatte, ist verschwunden. In die Nacht. In den Sternenhimmel. An einen Ort, der tausendmal schöner ist als dieser. An einen Ort, an dem die nächste Hülle schon auf sie zu warten scheint, um sie in sie aufzunehmen und ihr Schutz zu bieten.

Der Ort an den die Seele wandern wird ist ungewiss. Niemand kann sagen, sie wird ihn erreichen und niemand kann sie auf ihrem Weg dahin sehen. Keiner ist in der Lage sie zu begleiten, denn nur sie selbst kann auf sich achtgeben, und niemand wird sie je verstehen können. Noch nicht einmal dann, wenn sie dich heimsucht, dir deine Hülle raubt und lebt, als wäre sie eine von uns.

Also, gebt gut auf euch acht. Man weiß nie was passieren wird, und was passieren muss.

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Hörbuch

Über den Autor

Sutcliff
Nun ja, über mich gibt es nicht viel zu erzählen.
Meine Bücher schreibe ich so, das auch philosophische Inhalte enthalten sind.
Ich interessiere mich größtenteils nur für Horror und Fantasy.
Momentan arbeite ich an einem Buch.

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Frieda08 Eine sehr schöne Geschichte. Ich dachte auch erst die Person wäre ein Junge. Aber sonst top. :)
Lieben gruß
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ElisabethBlack "Die Seele, die sie bewohnt hat, ist verschwunden. In die Nacht. In den Sternenhimmel." - Schöne Fortsetzung. Gefällt mir. Allerdings dachte ich zuerst, die Ich-Person wäre ein Junge, kein Mädchen, solltest du vielleicht noch besser kennzeichnen. Nachdem ich dein Buch gelessn hatte, stellte ich mir erstmal die Frage; ist dieser Player gut oder böse? Einerseits ist er ein Player, weshalb er, wie du schon geschrieben hast, böse ist. Andererseits hat man Mitleid von ihr, da sie von Menschen gefangen genommen wurde, und sie hat gute Gedanken, keine hinterlistigen. Verrat nichts. Ich ahne die Entwicklung von Charakteren immer gern voraus.
Weiter so, junge Fantasyschreiber auf Mystorys, die auch noch einen geilen Schreibstil haben, kann man nicht genug haben.
Bis irgendwann einaml, Elizabeth Black
Vor langer Zeit - Antworten
Sutcliff Re: Wow! -
Zitat: (Original von EvaDark am 13.02.2013 - 21:16 Uhr) Wunderschön! Einfach so wie ich es am liebsten mag. Tiefsinnigkeit vermischt mit Wahrheit.
Dein Schreibstil (auf den du echt stolz sein kannst) ist so gut wie bei Player. Halt sehr ausschmückend und abwechslungsreich.
Auch dieses Leitmotiv finde ich gut, das ist echt professionell! Das die Beschreibung am Ende wiederholt wird. Und dann noch ein Satz hinzugefügt... Respekt.
Nur ein bisschen unlogisch fand ich die Stelle mit seinen Augen, wo steht: "Sie hatten ihre matte, schwarze Farbe wiedererlangt" Ich meine: er sieht sich ja nicht selber, vielleicht hättest du schreiben sollen, dass er spürt wie das schwarz der Augen langsam das glühende rot vertreibt oder so.
Aber ansonsten ist dir das echt gelungen! Weiter so!

WIR LESEN UNS EVA DARK

Auch ein Danke für diesen Kommentar.
Zum einen ist die Ich Person kein er sondern eine sie, und zum anderen wegen der Sache mit den Augen. Dieses Mädchen ist auch eine von diesen Playern. Genauso wie die anderen hat sie besondere Fähigkeiten. Wenn diese zum Vorschein kommen, oder wenn sie sie einsetzt leuchten ihre Augen rot. Das heißt, sobald sie ihre Fähigkeiten nicht mehr benutzt, verfärben sich ihre Augen wieder. Das werde ich in den nächsten Kapiteln von Player aber noch genauer erklären wie das gemeint ist. Aber Danke für den Hinweis.

LG Sutcliff
Vor langer Zeit - Antworten
EvaDark Wow! - Wunderschön! Einfach so wie ich es am liebsten mag. Tiefsinnigkeit vermischt mit Wahrheit.
Dein Schreibstil (auf den du echt stolz sein kannst) ist so gut wie bei Player. Halt sehr ausschmückend und abwechslungsreich.
Auch dieses Leitmotiv finde ich gut, das ist echt professionell! Das die Beschreibung am Ende wiederholt wird. Und dann noch ein Satz hinzugefügt... Respekt.
Nur ein bisschen unlogisch fand ich die Stelle mit seinen Augen, wo steht: "Sie hatten ihre matte, schwarze Farbe wiedererlangt" Ich meine: er sieht sich ja nicht selber, vielleicht hättest du schreiben sollen, dass er spürt wie das schwarz der Augen langsam das glühende rot vertreibt oder so.
Aber ansonsten ist dir das echt gelungen! Weiter so!

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