Romane & Erzählungen
Tanz des Glücks

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"Tanz des Glücks"
Veröffentlicht am 07. Februar 2013, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ich studiere Lehramt auf Sonderpädagogik noch im vierten und ab April im fünften Semester und habe viel Spaß daran. Ich mag meine Seminare, die Dozenten (naja die meisten) und natürlich die Leute, die ich da kennen lerne. Ich mag auch meine Praktika und alles was drumherum ist. Ich würde mich als optimistischen Realisten bezeichnen, der relativ genau weiß, was er will und alles versucht um es zu erreichen, aber nicht auf alle Kosten. Ich ...
Tanz des Glücks

Tanz des Glücks

Beschreibung

Das ist ein Versuch mal wieder etwas ganz anderes zu schreiben und vor allem in den Schreibprozess auch wieder rein zu kommen. So ganz habe ich noch kein Konzept, aber schon eine Idee. Viel Spaß beim Lesen.

Der erste Tanz

„Darf ich um diesen Tanz bitten?“ Verwirrt sah Felicitas auf den jungen Mann, der sie freundlich lächelnd ansah. Sie überlegte nur einen kurzen Moment, bevor sie das Lächeln erwiderte und leicht nickte. „Sehr gerne“, sprach sie und nahm seine Hand entgegen. Sie ignorierte gekonnt die Blicke, die ihr von den Nebenstehenden geschenkt wurde und auch ihrem neuen Tanzpartner schienen sie nichts auszumachen, was wunderbar war.

Sanft geleitete er sie auf die einladende Tanzfläche und fasste mit der freien Hand um ihre Hüften, als sie sich langsam im Takt der Musik wiegten. Überraschtes Raunen war nun auch im Rest des Saales zu hören und Felicitas wusste genau warum.

Dieser junge Mann war vollkommen unbekannt. Sie hatte ihn hier noch nie gesehen und eigentlich kannte jeder jeden hier. Gleichzeitig wurde ihr bewusst, dass das wohl der Grund war, warum er sie überhaupt aufgefordet hatte.

Es war selten, dass man sie zum Tanzen aufforderte, bevor man nicht mit ihrem Bruder geredet hatte. Und dies hatte ihr Gegenüber nicht gemacht. Trotz allem zeigte der Blick, der auf ihrem Gesicht haftete keinerlei Unsicherheit, sondern nur eine erfrischende Neugierde.

„Ich habe Euch doch nicht in Verlegenheit gebracht?“, fragte er dann und sie konnte an seinem schelmischen Funkeln genau erkennen, dass es ihm nicht Leid tat, sollte dem so sein. Leises Lachen stieg in ihr auf und sie schüttelte mit dem Kopf, als sie seiner Drehung folgte. „Keineswegs. Ich glaube die anderen sind eher darüber überrascht, welche Dreistigkeit Ihr besitzt, mich einfach aufzufordern, ohne vorher die Erlaubnis meines Bruders eingeholt zu haben. Ihr wisst, wer ich bin?“

Kurz lächelte er und passte sich dem schneller werdenden Takt an. „Und ich weiß, wer Euer Bruder ist. Aber ich wollte nicht den Frevel begehen und das schönste Mädchen des Balls nicht zu einem Tanz einzuladen. Ihr saht unglücklich aus. Dort bei all den alten Weibern.“ Wieder musste sie lachen und lächelte den anderen sogar etwas verlegen an. Es war selten, dass sie so offene Komplimente bekam.

„Seid nicht so unverschämt. Es sind gute Frauen, die schon meinen Eltern wertvolle Dienste leisteten. Aber Ihr habt Recht, ich habe mich gelangweilt. Vor allem weil ich mit ihnen schlecht tanzen kann und meinen Bruder getraut sich niemand so recht anzusprechen“, stellte sie fest und sah kurz und verächtlich auf die anderen im Saal, bevor ihr Blick sanfter wurde, als sie ihren Bruder erblickte. Ihm konnte sie nicht böse sein, wenn die anderen zu feige waren sie anzusprechen.

Einen Augenblick folgte er ihrem Blick und musterte den jungen Mann, der etwas außerhalb Platz genommen hatte und das Geschehen verfolgte. Ab und zu wechselte er ein Wort mit einem seiner Begleiter und ignorierte die hoffenden Blicke der jungen Frauen, die ab und zu auf ihn fielen. „Ich finde, er hat einen gütigen Blick. Ich verstehe nicht, warum sie sich nicht getrauen. Ist er so streng?“, fragte er dann interessiert und führte seine Begleitung von der Tanzfläche, da diese sich langsam füllte und auch wenn er gerne enger mit ihr getanzt hätte, so geziemte es sich nicht.

Leise seufzte das Mädchen und schüttelte mit dem Kopf. „Nein, aber er schlägt jedes Gesuch aus. Natürlich getraut sich da keiner zu fragen.“ „Warum tut er das?“, fragte er und reichte ihr ein Glas Wasser, nachdem sie ihn darum bat. Sie lächelte ein wenig. „Weil er der Meinung ist, dass ich gefragt werden und meine Zustimmung geben sollte. Er will nicht über etwas bestimmen, was meine Entscheidung sein sollte oder mich zwingen mit Leuten zu tanzen, mit denen ich nicht möchte.“ Kurz sah er noch einmal zu dem jungen Mann und dann auf seine Begleitung. Schließlich aber lachte er hell auf und grinste verschmitzt. „Dann habe ich ja alles richtig gemacht“, stellte er amüsiert fest und sie nickte mit einem feinen Lächeln.

Sie unterhielten sich noch einen Moment, bevor er sie aber wieder bei der Hand nahm und zu ihrem Bruder zurückbrachte. Leicht verbeugte er sich vor dem Geschwisterpaar und lächelte kurz. „Ich bringe Euch Eure Schwester zurück und danke Euch für den schönen Tanz“, sagte er und sah Felicitas bei den letzten Worten tief in die Augen. „Ich danke Euch“, erwiderte sie leise und reichte ihm die Hand, als er sich verabschiedete. Sanft spürte sie den Hauch eines Kusses und sah ihn hinterher.

„Hattest du deinen Spaß?“ Fragend sah sie auf ihren Bruder und setzte sich dann zu ihm, bevor sie nickte. „Er kann wunderbar tanzen. Ich würde ihn gerne wiedersehen“, stellte sie fest und seufzte leise auf. Kurz lächelte er und beobachtete das Fest noch einen kleinen Moment. „Tanzt er besser als ich?“, fragte er dann in einem neckenden Tonfall und sie grinste kurz. „Auf jeden Fall. Er tritt mir nicht auf die Füße“, stellte Felicitas fest und lächelte versonnen. „Meinst du ich werde ihn wiedersehen?“ „Sicher wirst du dies tun, Felicitas. Man sieht sich immer mindestens zweimal in seinem Leben“, sagte er sanft und drückte ihre Hand. „Und dann lass ihn nicht wieder sofort gehen. Frage wenigstens nach seinem Namen. Er scheint ein gutes Wesen zu haben“, stellte er fest und sie nickte nur, bevor sie ihm einen Kuss auf die Wange hauchte und aufstand, um sich wieder mit den anderen zu unterhalten. 

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Über den Autor

etoile
Ich studiere Lehramt auf Sonderpädagogik noch im vierten und ab April im fünften Semester und habe viel Spaß daran. Ich mag meine Seminare, die Dozenten (naja die meisten) und natürlich die Leute, die ich da kennen lerne. Ich mag auch meine Praktika und alles was drumherum ist.
Ich würde mich als optimistischen Realisten bezeichnen, der relativ genau weiß, was er will und alles versucht um es zu erreichen, aber nicht auf alle Kosten.
Ich genieße mein Leben und reise gerne. Am liebsten mit Freunden und mache dann verrückte Sachen oder übe mich in der Fotografie.

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etoile Re: -
Zitat: (Original von Zeitenwind am 15.02.2013 - 23:43 Uhr) Na, der erste Schreibversuch ist Dir gelungen.
Der Satz "Man sieht sich immer zwei Mal im Leben" , den hätte ich persönlich weggelassen, weil er mir im Moment mehr als ein "Modesatz" vorkommt.
Gut finde ich, wie Du versuchst, die Sprache und ihre Redewendungen des zugrundeliegenden Zeitalters, umzusetzen. Dabei fällt es allerdings erst sehr viel später auf, dass man sich nicht in der Gegenwart befindet. Dies sollte man eventuell früher und stärker betonen.

Gruß vom Trollbär


Hallo Trollbär,
danke für deine Rückmeldung. Mit dem Satz hast du wohl Recht. Das ist mir gar nicht wirklich aufgefallen, weder beim Schreiben noch beim nochmaligen Lesen, aber es ist schon ziemlich platt ausgedrückt und passt wohl auch nicht so ganz zu dem Rest. Darauf werde ich bei dem weiter Verlauf auf jeden Fall achten. Auch darauf die Leser früher in die Welt "eintreten" zu lassen, da es so sicherlich angenehmer ist und man sich besser darauf einlassen könnte.

Liebe Grüße :)
Vor langer Zeit - Antworten
etoile Re: -
Zitat: (Original von GerLINDE am 12.02.2013 - 21:30 Uhr) Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen zu lesen. Sehr schön hast Du die TANZENDEN beschrieben.

Lieben Gruß
Gerlinde


Hallo Gerlinde,
vielen Dank für den positiven Kommentar. Ich habe mich sehr darüber gefreut.

Einen lieben Gruß zurück
Vor langer Zeit - Antworten
etoile Re: -
Zitat: (Original von Rilakkumari am 11.02.2013 - 16:14 Uhr) Nya~ da mag man doch gleich mehr lesen. Mein innerliches Auge hat schon die ganzen Bilder gesehen. Das Szenario.
Ich bin verzückt und auch tierisch gespannt wie es wohl weiter gehen mag.

Sehr schön geschrieben.


Freut mich, wenn es dir gefallen hat. Wie ganz genau es weiter geht, weiß ich noch nicht, aber ich werde mich auf jeden Fall demnächst daran setzen.

Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
Zeitenwind Na, der erste Schreibversuch ist Dir gelungen.
Der Satz "Man sieht sich immer zwei Mal im Leben" , den hätte ich persönlich weggelassen, weil er mir im Moment mehr als ein "Modesatz" vorkommt.
Gut finde ich, wie Du versuchst, die Sprache und ihre Redewendungen des zugrundeliegenden Zeitalters, umzusetzen. Dabei fällt es allerdings erst sehr viel später auf, dass man sich nicht in der Gegenwart befindet. Dies sollte man eventuell früher und stärker betonen.

Gruß vom Trollbär
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen zu lesen. Sehr schön hast Du die TANZENDEN beschrieben.

Lieben Gruß
Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Rilakkumari Nya~ da mag man doch gleich mehr lesen. Mein innerliches Auge hat schon die ganzen Bilder gesehen. Das Szenario.
Ich bin verzückt und auch tierisch gespannt wie es wohl weiter gehen mag.

Sehr schön geschrieben.
Vor langer Zeit - Antworten
etoile Re: -
Zitat: (Original von petjula007 am 08.02.2013 - 19:26 Uhr) Die kleine Erzählung ist sehr hübsch geschrieben. Nicht vor Spannung knisternd, aber angenehm zu lesen.

LG
petjula007


Vielen Dank für den Kommentar. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut. Mit der Spannung... Naja wie erwähnt war es erst mal wieder ein Versuch etwas zu schreiben und werde versuchen demnächst etwas mehr Spannung aufzubauen.

Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 Die kleine Erzählung ist sehr hübsch geschrieben. Nicht vor Spannung knisternd, aber angenehm zu lesen.

LG
petjula007
Vor langer Zeit - Antworten
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