Fantasy & Horror
Das Ende

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"Das Ende"
Veröffentlicht am 01. Februar 2013, 16 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Das Ende

Das Ende

Beschreibung

Was, wenn das Ende gekommen ist, Du allerdings nichts mehr davon weisst? Was, wenn du deine Identität verloren hast, und niemand fragen kannst, wer du bist? Was wirst du, wenn die Angst ums überleben immer mehr von dir Besitz ergreift? -> Diese Geschichte wird spontan geschrieben. Ich selbst lasse mich überraschen, wie sich die Handlung in den weiteren Kapiteln weiterentwickelt. Mal sehen, ob am Schluss dann was Gescheites zu Stande kommen wird ;D

Aufgewacht

Ich öffne meine Augen¨Es fühlt sich so an, als würde ich es das erste Mal in meinem Leben tun. Mein Kopf schmerzt und es scheint, als hätte ich bereits eine Ewigkeit nichts mehr gegessen und getrunken. Ich starre in die Luft und warte, bis sich mein Sehvermögen widerhergestellt hat. Der Rest meines Körpers scheint taub zu sein. So sehr ich mich auch bewegen möchte; nichts geschieht. Nervosität und Unsicherheit machen sich bei mir bemerkbar. Was ist bloss geschehen? Während ich mir diese Frage stelle, verschwinden die verschwommenen Bilder vor meinem Kopf mehr und mehr. Ich kann wieder sehen. Doch  was? Alles so grau. Einfach nur grau.
In diesem Moment pfeift leise der Wind. Das einzige Geräusch, das ich weit und breit hören kann. Kein Vogelgezwitscher, kein Laub, das von den Bäumen fällt, keine spielenden Kinder. Einfach nichts.
Ein leises Kribbeln. Das muss ein gutes Zeichen sein. Ich schaue auf meine  Hände und bemerke erst jetzt, dass ich auf einem Haufen Dreck liege. Scheint so, als wäre hier einmal eine Wiese gewesen; allerdings muss dies schon Jahre zurückliegen.
Das Gefühl in meinen Händen kehrt zurück. Wie froh ich doch bin, zu wissen, dass ich nicht gelähmt bin, denn meine Füsse machen gerade die selbe Prozedur durch. Doch was weiss ich noch?
Nichts!
Wie lautet mein Name? Wie komme ich hierher? wo bin ich hier überhaupt?
Ich muss auf den Kopf gefallen sein. Ja, einen anderen Grund kann ich hierfür nicht finden. Es muss eine logische Erklärung dafür geben. Einige Minuten vergehen, bis ich mich entschliesse, aufzustehen. Nur mühsam und mit viel Geduld schaffe ich es dann auch. Ich fühle mich, als hätte ich hier  jahrelang gelegen; als das dreckige, verkommene Feld noch aus einer saftigen Wiese bestand.
Ich schaue mich um. Keine Menschenseele hier. Ich höre jede Bewegung, die ich mache, meinen eigenen Atem. Doch sonst nichts. Alles verdörrt.. Alles so grau. Alles so leblos. Ich wende meinen Blick auf den Boden, wo ich ein Foto liegen sehe. Zerknittert und angefressen; doch entzifferbar. Ich hebe es auf und schaue es an. Eine strahlende Familie. Ein kleiner Junge und eine überhaus hübsche Frau. Un der Mann; bin das etwa ich? Habe ich wirklich Familie? Wenn ja, wo kann ich sie finden? Wo können sie mich finden?
Ich durchsuche meine Taschen, in der Hoffnung, weitere Anstösse auf mein bisheriges Leben zu finden. Doch sie sind leer; so leer wie mein Kopf.
Dreckige, verstaubte Luft verbreitet sich in meiner Lunge. die ersten Hustattacken lassen nicht lange auf sich warten. Eine Sonne scheint nicht mehr zu existieren. Der Staub hat sie gefressen.
Mühsam laufe ich Meter um Meter, weg von dem Feld. Ich will wieder zurück zur Zivilisation. Zurück  zu meiner Familie! Wenn mein Körper es zulassen könnte, würde ich rennnen und nicht damit aufhören, bevor mir die erste Seele über den Weg liefe. Doch ich bin zu schwach, und je weiter ich vorwärts komme, umso dichter wird der Nebel.

Die Hütte

Trotzdem lasse ich mich davon nicht abbringen. Meine Beine schmerzen, ich muss nun schon stundenland unterwegs sein. Von Minute zu Minute werde ich trauriger; kein Leben zu sehen. Bäume ohne Blätter, tropische Hitze, doch keine Sonne weit und breit. Immer wieder sehe ich Kadaver von Vögel, Hunden und Katzen. Der üble Geruch beisst sich mit jedem Atemzug weiter in meine Nase. Mir wird schlecht. Wenn ich mich nicht irre, lauf ich gerade auf einer Strasse. Befahren wurde sie allerdings schon lange nicht mehr.
Meine Hustattacken werden schlimmer. Meine Beine wollen nicht mehr. Schweiss tropft auf den verstaubten Boden. Wann hat es wohl das letzte Mal geregnet?
Ich lasse mich fallen. Nicht für lange. Geschlafen habe ich schliesslich genug. Während ich den  kalten Boden auf meiner Gesichtshaut spüre, frage ich mich einmal mehr, wie ich hierher gekommen bin.
Doch statt einer Antwort, finde ich nur eine Blutspur, die die Strasse entlang führt. Ich raffe mich auf und folge ihr. Wohin mag sie mich wohl führen? Werde ich erstes Leben finden?
Mit diesen Fragen im Kopf verdränge ich den Schmerz in den Beinen. Plötzlich kann ich wieder problemlos gehen. Wird man nur gut genug abgelenkt, verschwinden die Schmerzen wie von Geisterhand.
Die Blutspur führt mich direkt in ein kleines Dorf,  oder was davon noch übrig ist. Heruntergekommene, zerstörte Häuser, doch noch immer höre ich keinen Ton. Keinen einzigen Ton. Den letzten Blutstropfen entdecke ich vor einer morschen Hütte. Die Fenster eingeschlagen, die Eingangstür nicht mehr vorhanden. Hier wird wohl niemand mehr wohnen. Ich zögere einen keinen Moment,  und trete ein.
Endlich höre ich etwas. Keinen Menschen, nur ein Ticken einer Wanduhr. Besser als nichts. Den Flur habe ich geschafft; einige Zimmer warten noch auf mich. Die erste Wahl fällt auf die Küche. Wer weiss, vielleicht find ich ja noch etwas Essbares hier? Ich öffne den Kühlschrank und finde Aufschnitt und Käse in bestem Zustand. Doch, wie ist das möglich?
Des weiteren entdecke ich eine Zeitung, die auf dem Tisch liegt. Informationen, die mir weiterhelfen könnten, bekomme ich allerdings nicht; nur ein Datum. Ein Datum, mit dem ich nichts anfangen kann. Als ich dieses jedoch mit den Haltbarkeitsettiketten der Lebensmittel vergleiche, muss ich davon ausgehen, dass alles, was ich jetzt draussen sehe, was ich rieche und nicht mehr höre, erst vor einigen Tagen eingetreten ist.
Geschockt lege ich die Zeitung zurück auf den Tisch, setze mich für einige Augenblicke auf den nebenstehenden Stuhl und vergesse in diesem Moment, weshalb ich überhaupt hier bin. Ich schlucke zwei, drei mal und schliesse kurz die Augen, in der Hoffnung, dass alles nur ein böser Traum sei. Doch als ich sie wieder öffne, sitze ich immer noch auf diesem alten, morschen Stuhl, daneben der Tisch und die daraufliegende Zeitung.Obwohl mir der Apetit eigentlich vergangen ist, entschliesse ich mich, Käse und Aufschnitt zu verspeisen. Bereits nach dem ersten Bissen quält mich allerdings der Gedanke, dass dies vielleicht schon bald mein letztes richtiges Mal gewesen sein könnte.
Erst jetzt bemerke ich, dass auf dem Boden in der linken Ecke eine Videokamera liegt. Ein letztes Stück Käse in den Mund, aufstehen, und schnell nachsehen, was sich hier wohl befinden könnte. Als ich auf Play drücke, begegnet mir eine glückliche Familie auf dem Band. Doch nicht nur eine Familie: Nein, es befinden sich auch mindestens zehn Kinder darauf. Scheint eine Kinder-Gebrutstagsparty zu sein. Leider kann ich nichts dvaon hören, da die Kamera demoliert zu sein scheint. Doch an die Stille habe ich mich bereits gewöhnt.
Die Kamera zeigt den 13. Juli 2015 an. 16:28- Die Uhrzeit, als ein weisses Licht das gesamte Kamerabild aufgefressen, und die Aufnahme widerwillig beendet hat.
Ich schaue in jeden Winkel der Hütte, in jeden kleinsten, doch ich finde nichts; kein Leben, aber auch keine Leichen. Einfach nichts.

Erinnerungen?

Ich höre Möwen und das Schlagen der Wellen, rieche das Salz des Meeres und sehe eine Farbenpracht, die ich so nicht kenne. Wo bin ich?
Ich sitze auf einer Bank; eine schöne, gepflegte Holzbank. Links und rechts von mir saftige Wiesen weit und breit. Würde ich aufstehen und einige Meter geradeaus gehen, würde der Geruch und das Geräusch des Meeres noch intensiver sein.
Eine Biene fliegt an mir vorbei. Noch nie habe ich die Sinne so intensiv verspürt wie in diesem Augenblick. Das Wetter ist angenehm warm. Eine sanfte Brise umgarnt meinen Körper. Die Sonne verströmt ihre Wärme, während der Geruch des Meeres, der Freiheit, mich immer mehr in ihren Bann zieht.
In diesem Moment verspüre ich ein Gefühl in mir, das nicht aufkommen dürfte. Wut strömt durch meine Adern. Nervosität ergreift Besitz von mir. Ohne Kontrolle über meinen Körper stehe ich auf, drehe mich um und laufe los. Strikte geradeaus. Wohin ich laufen würde, weiss meine Seele und mein Verstand in diesem Moment nicht. Meine Beine allerdings schon.
Einige Minuten scheinen vergangen zu sein, als ich vor einem wunderschönen Haus stehen bleibe. Bombastisch gross; übermächtig. Ich denke eher, dies muss eine Villa sein. Eine sehr teure Villa. Jedenfalls wird der Besitzer mächtig Geld in seinen Taschen haben. Doch weshalb bleibe ich genau hier stehen? Wieso trauen sich meine Beine plötzlich nicht mehr weiterzugehen? Werden weich und schlottern vor sich hin?
Angst, Schmerz, Unsicherheit. All diese Emotionen verspüre ich gerade. Eine Träne kullert meine Wangen herab. Ich atme tief ein und wieder aus, in der Hoffnung, dass wenigstens die Angst verschwindet; dass meine Beine weitergehen und mir zeigen, weshalb ich mich gerade so beschissen fühle. Es dauert eine ganze Weile, bis ich sie schliesslich davon überzeugen kann. Während ich der Villa Schritt für Schritt näher komme, greift meine rechte Hand in die Hosentasche. Ich nehme einen Schlüssel hervor und öffne die Eingangstüre, die kurz daraufhin ein jammerndes Quietschen hinterlässt. Ich trete ein. Statt überrascht zu sein, in so einem millionenschweren Haus zu stehen, überkommt mich das Gefühl der Selbstverständlichkeit. Ich fange an, jeden einzelnen Zentimeter zu durchsiuchen. Wonach genau weiss ich nicht. Doch verspüre ich eine steigende Nervosität in mir, die von Raum zu Raum zu wachsen scheint.
Ich lande in einem riesigen Kinderschlafzimmer. Der Junge, der hier lebt, scheint noch sehr jung zu sein. Kein Baby mehr, aber auch noch keine zwölf. Kleine Spielzeugautos und der dazugehörige Strassenteppich, Malbücher, Kuscheltiere, ein kindgerechtes Bett, und eine mit Planeten und Sternen geschmückte Wand. In diesem Zimmer hätte ich mich früher bestimmt sauwohl gefühlt.
Ich drehe mich um und erreiche nach einigen Schritten ein weiteres Schlafzimmer. Hier müssen wohl die Eltern hausen.
Gehöre ich etwa zu dieser Familie? Weshalb sollte ich denn sonst einen Schlüssel für das Haus haben? Und wieso sollte ich mich sonst so gut auskennen? Ich schaue kurz auf den Nachttisch und finde ein eingerahmtes Foto. Irgendwie kommt es mir bekannt vor. Eine lachende Familie; ein kleines Kind, eine wunderschöne Frau, ein durchaus attraktiver Mann. Alle sehen so zufrieden aus. Mir bricht es das Herz, und ich weiss nicht einmal wieso. Keine Ahnung, was hier gerade abgeht. Ich scheine in einem anderen Körper zu sein; kann nichts steuern, kann nur zusehen und muss die Emotionen ertragen.
Neben dem Foto werde ich fündig. Ein Brief. Einige Sekunden bleibe ich einfach stehen und mache nichts. Ein weiteres Mal verspüre ich die Angst, die mich mehr und mehr zur Verzweiflung treibt. Mit schweissgebadeten Händen greife ich danach und setze mich auf das Bett, öffne das Couvert, nehme das dazugehörige Blatt Papier heraus und starre es an.

‚ Ich kann nicht mehr. Der Streit von vorhin hat mich zu sehr belastet. Habe unseren Sohn und werde für eine Weile untertauchen. Ich bitte dich, uns in Ruhe zu lassen. Suche uns nicht. Wir brauchen momentan einfach etwas Zeit ohne dich. Habe Verständnis und wenigstens ein kleines bisschen Respekt!‘

Ich schliesse meine Augen. Völlig benebelt öffne ich sie langsam wieder, hebe meinen Kopf und schaue mich einige Sekunden um, bis mir klar wird, dass ich wieder in dieser  erbärmlichen Hütte bin. Ich muss eingenickt sein. Mir ist schlecht. Das Erlebnis gerade eben hat mich doch sehr mitgenommen. Kann es sein, dass es aus meiner Vergangenheit stammt? Oder war dies etwa doch nur ein schlechter Traum? Ich weiss es nicht. Ich weiss nicht, was ich damit anfangen soll. Ich weiss nur, dass ich nicht solch ein Arschloch sein möchte, wie in diesem Brief beschrieben.

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mab1985

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Feedre spannend - ich bleibe auf jeden Fall mal dran.....
LgF
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