Kurzgeschichte
Einsamer Schlaf

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"Einsamer Schlaf"
Veröffentlicht am 19. Januar 2013, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich liebe Bücher :D Ich bin Schülerin, daher die späten oder verspäteten uploads. ;)
Einsamer Schlaf

Einsamer Schlaf

 

Sie lag ruhig und mit geschlossenen Augen in dem Raum.

Von außen konnte man die gedämpften Stimmen wahrnehmen, alle außerhalb des Raumes.

Sie war also allein? Egal, sie war müde.

Plötzlich hörte sie die Stimmen murmeln "...Schade..." "...Tragödie."

Sie klangen bestürzt und mitfühlend.

War etwas passiert? Hatte sie etwas verpasst?

Ihr Bruder sprach eh nie mit ihr, aber ihre Eltern hätten ihr wenigstens Bescheid sagen können, falls sie selbst Bescheid wussten. Genau in diesem Moment erkannte sie die Stimmen ihrer Eltern unter den ganzen Leuten. Ha! Sie hatten es also doch gewusst. Langsam wunderte sie gar nichts mehr. Immer wenn etwas passierte, hieß es nur, sie sei zu jung dafür oder das würde sie sowieso nicht interessieren oder natürlich: Es ist nichts. Das waren schon immer ihre Lieblings-Abwimmelsätze gewesen. Sie gähnte lautlos, was sie nur müder stimmte.

Egal, was auch passiert war. Es war ja nicht ihr Problem.

Wann war sie eigentlich Schlafen gegangen?

Sie wollte ihre Augen öffnen, doch das war merkwürdigerweise viel zu anstrengend. Der Raum war nicht besonders groß, denn ihr wurde immer wärmer zumute. In wessen Zimmer lag sie? Ihr Zimmer war schließlich viel größer. Sie erinnerte sich daran, wie sie sich einst in einem kleinen Raum versteckt hatte. Es war der Wandschrank ihres Bruders gewesen. Er war damals sechzehn gewesen und sie dreizehn. Er hatte einen seiner neuen Freunde eingeladen, vor dem er mit seinem neuen Zimmer angeben wollte.

 

natürlich: Es ist nichts. Das waren schon immer ihre Lieblings-Abwimmelsätze gewesen. Sie gähnte lautlos, was sie nur müder stimmte.

Egal, was auch passiert war. Es war ja nicht ihr Problem.

Wann war sie eigentlich schlafen gegangen?

Sie wollte ihre Augen öffnen, doch das war merkwürdigerweise viel zu anstrengend. Der Raum war nicht besonders groß, denn ihr wurde immer wärmer zumute. In wessen Zimmer lag sie? Ihr Zimmer war schließlich viel größer. Sie erinnerte sich daran, wie sie sich einst in einem kleinen Raum versteckt hatte. Es war der Wandschrank ihres Bruders gewesen. Er war damals sechzehn gewesen und sie dreizehn. Er hatte einen seiner neuen Freunde eingeladen, vor dem er mit seinem neuen Zimmer angeben wollte.

 

Sie hatte ihn damals sogar ganz lieb gefragt, ob sie auch in sein Zimmer dürfte, doch er hatte ihr nur ein genervtes "Vergiss es. Geh in dein eigenes Zimmer" gegeben. Sie war beleidigt, also hatte sie sich in seinem Schrank versteckt. Sie war dort eingeschlafen, weil sie solange gewartet hatte. Sie hatte sich in seine Klamotten gewühlt und war vor Müdigkeit weggenickt.

Wann war das gewesen? Sie war jetzt sechzehn, also vor etwa drei Jahren. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor.

Der Geruch des frischen Holzes des Schrankes und die Wärme des kleinen Raumes.

Genau so fühlte sich dieser Raum an. Zumindest fast.

Sie musste endlich die Augen öffnen, also zwang sie sich regelrecht dazu. Ihre Augen brannten leicht, als hätte sie sie für mehrere Stunden nicht mehr geöffnet. Sie wendete ihren Kopf.

 

ihren Kopf.

Sie sah nichts.

Es war nicht nur dunkel, sondern völlig finster. Man konnte nichts in dem Raum ausmachen. Sie lag auch nicht auf einem weichen Bett oder den wolligen Klamotten ihres Bruders, sondern auf einem samtigen Boden, der an eine Couch erinnerte. Sie strich leicht mit ihrer Hand über den Boden.

Stoff. Teurer Stoff, dass wusste sie von ihrer französischen Tante, die Näherin war.

Sie drehte sich auf die Seite, als die Stimmen leiser wurden. Sie schienen sich zu entfernen.

Ihr Knie stieß gegen eine robuste Wand. Sie schrak zurück. Ihre Hände bestätigten ihre Vermutung: Holz. Lag sie etwa in dem Holzrahmen eines Bettes? Sie wandte sich zur anderen Seite, doch das Ergebnis blieb gleich. 

 

Sie rutschte leicht nach unten und ihre nackten Füße berührten ebenfalls Holz. Ihr Atem ging schneller. Sie durfte nicht in Panik geraten. Auf gar keinen Fall, das wusste sie.

Und trotzdem, konnte sie ihren Atem nicht verlangsamen.

Ein grausamer Gedanke schoss ihr durch den Kopf: Was passiert, wenn ich meine Hand ausstrecke?

Ihre Hand zitterte stark und schwitzte fürchterlich, durch die stickige Luft. Sie konnte sie nur langsam bewegen. Ihr Atem stockte, als ihre Hand auf eine robuste Fläche traf, keine dreißig Zentimeter über ihrem Gesicht.

Sie wimmerte. Sie war gefangen! Jemand hatte sie in eine Kiste gesperrt!

Sie versuchte panisch Löcher oder einen Schlitz im Holz zu finden, während ihr Atem immer flacher wurde. Jetzt begriff sie, dass es 

 

nicht an der Wärme, sondern an dem mangelnden Sauerstoff in der Kiste lag. Wollte etwa jemand, dass sie erstickte?!

Sie wurde nur panischer, je mehr sie einen Ausweg suchte. Ihre Hände fuhren ziellos über die Wände und das Holz. Sie waren perfekt geschliffen und zusammengebaut.

Sie lag still und ihre Hände fielen schlaff neben sie, als sie endlich verstand, wo sie war.

Die Holzkiste hatte keine einfache Form, sie hatte die Form eines Sarges.

Sie lag in einem Sarg.

Ihr Schrei war stumm und lautlos. Sie schlug und drückte gegen die Decke, doch sie rührte sich kein bisschen. Ihre folgenden Schreie verloren an Kraft. Ihre Nägel waren blutig vom Kratzen am Sargdeckel. Ihr Atem wurde immer leiser.

Sie war lebendig begraben.

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