Romane & Erzählungen
Bruno und die Rühreier - Pech gehabt

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"Bruno und die Rühreier - Pech gehabt "
Veröffentlicht am 12. Januar 2013, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Bruno und die Rühreier - Pech gehabt

Bruno und die Rühreier - Pech gehabt

Meine große Liebe sind die Tiere und an erster Stelle stehen bei mir Katzen. Nicht, weil sie so wunderbar schnurren, sondern weil sie Charakter haben. Eine Katze kann man nicht immer mit einem Leckerhappen ködern, denn wenn sie sauer ist, ist sie sauer und je nach Grad der Verärgerung, kann das manchmal etwas dauern, bis sie ihrem Menschen wieder verzeiht.

Mein letzter Kater hieß Bruno. Er lebte dreizehn Jahre bei uns, war kastriert und hatte ein herrliches weißes und dickes Fell. Er war so ein richtiger Schmusebatzen, aber wie gesagt, er konnte auch ein richtiger Stinker sein. Lieb und freundlich legte er sich auserwählten Personen vor die Füße. Dann rollte er sich auf den Rücken und präsentierte

seinen ansehnlichen Kugelbauch. Nun folgerte natürlich der so angebaggerte Mensch, er soll seinen Bauch kraulen. Wehe, wer das tat. Er machte blitzschnell Bekanntschaft mit Brunos ziemlich kräftigen Krallen. Mir sagte mal Jemand, das das etwas mit dem Kastrieren zu tun haben soll. Instinktiv sollen sie die Berührung des Bauches mit dem "Hodenklau" in Zusammenhang bringen.

 

Nun ja, eines Abends gab es bei uns Rührei mit Schinken. Bruno schlich auf Schritt und Tritt hinter mir her. Natürlich bekam er auch ein wenig in sein Schüsselchen. Da es ihm scheinbar nicht reichte, zog er sich in seinen Korb zurück, ließ mich aber nicht aus den

Augen. Auch das geöffnete Fenster ignorierte er völlig. Ich kannte ihn ja. Um nichts auf der Welt würde er jetzt die Wohnung verlassen. Wenn nicht, dann nicht. Mein Mann und ich aßen, fixiert von Brunos schönen grünen Augen. Aber die Katzen wußten, daß sie am Tisch nichts zu suchen hatten und hielten sich auch (meistens) daran. Nach dem Essen räumten wir das Geschirr in die Maschine, brachten die Küche wieder in Ordnung. Ich hatte wie immer zuviel gekocht. Wir waren früher mit vier Kindern immer sechs Personen und das bekam ich nur sehr schwer in den Griff. Die Pfanne mit dem Eirest hatte ich auf den Herd gestellt, um sie später in die Speisekammer zu bringen. Auf der Pfanne hatte ich einen

Glaskegel als Spritzschutz liegen. Später saßen wir im Wohnzimmer und sahen uns einen Film an. Plötzlich kamen undefinierbare Geräusche aus der Küche. Es klapperte und schabte. Leise schlich ich Richtung Küche und machte das Licht an. Das Bild, was sich mir bot, war göttlich.

Mein Bruno saß auf dem Herd und schaute mich, warscheinlich vom plötzlichen Licht gebelendet, starr an. Eine Pfote war im Glaskegel versenkt. Seine Krallen waren gespreizt, soweit es ging und in ihnen lag ein schönes Stück Rührei. Er hatte seine Beute immerhin schon bis kurz an den Rand des Kegels gehievt. Total geschockt, ließ er Ei Ei sein und sprang mit einem Riesensatz vom Herd, der Glaskegel sauste hinterher. Ich

öffnete das Fenster und diesmal verließ Bruno  in olympiaverdächtiger Schnelligkeit unsere vier Wände  und sprang Richtung Garten aus dem Fenster.

Ich mußte schallend lachen und konnte mich geraume Zeit nicht wieder einkringeln. Das Bild mußte man gesehen haben. Gern denke ich an dieses Erlebnis zurück.

Bruno ist leider vor zwei Jahren verschwunden. Sein liebenswertes Wesen werde ich nie vergessen und mich oft und gern an seine Streiche  erinnern.

 

 

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petjula007

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Biggi11 Habe diese Geschichte beim Stöbern auf Gertrauds Seite gefunden.
Ich sag nur: Katzen wissen was sie wollen bzw. was nicht.
LG Biggi
Vor langer Zeit - Antworten
22922 Dieses Buch erinnert mich an meinen Kater, er ist schwarz fett und das würde total zu ihm passen. Die Geschichte ist sehr schön geschrieben, musste sehr lachen. Tut mir echt leid um euren Kater. Meiner lebt auch nicht mehr so lange. :(
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW Ganz, ganz lieb geschrieben - ich habe herzhaft gelacht. Ja, Katzen haben ihren eigenen Kopf - sie machen nie (oder selten) das was wir möchten. Ich kenne das, denn wir hatten 20 Jahre lang unsere Katze "Maunze", die wir leider mit 21 (!) Jahren einschläfern lassen mussten. Seit ca. fünf Jahren habe wir einen - mehr oder weniger - "Gastkater". Der kommt und geht wann er will ... Wir nennen ihn "Kasperl", aber er hört nicht darauf.
Liebe Grüße und danke für diese schöne Geschichte
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Ganz lieben Dank für deinen Kommi. Ja, der Bruno war schon ein Strolch. Was wir über den gelacht haben. Leider verschwand er mit 14 Jahren. Und danke für den Favo.

LG Petra
Vor langer Zeit - Antworten
monalisa592107 wunderbare geschichte hab selbst katzen daher kenn auch ich solche episoden lg monika
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Liebe Monika,
danke für das Lesen meiner Geschichte und für die Geschenke. Ja, wenn am Abend das Licht aus ging, wurde Bruno zum Dieb ! Danke für den Favo.

LG Petra
Vor langer Zeit - Antworten
Caliope Ich hoffe er hat was gekriegt vom Rührei ...bei der Mühe ide er hatttte und dem schrecken...hihi
Klasse
GLG
Birgit
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Hallo Birgit,
natürlich hat er seine Portion bekommen, aber erst am nächsten Morgen. Bißchen Strafe muss ja sein, oder?

LG Petra
Vor langer Zeit - Antworten
Caliope och...ich bin da nicht so hart...hihi aber ja Strafe muss wohl sein.... aber ich sah den armen Kerl vor mir..hihihi
LG
Birgit
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Das konnte ich jetzt so richtig bildlich vor mir sehen. Mit unserem Kater hatten wir da aber Glück. Menschennahrung hat ihn nie interessiert. Schade, dass es ihn nicht mehr gibt, denn das war ja noch kein Alter, in dem er hätte schon über die Regenbogenbrücke gehen müssen.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
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