Yayori Shima ist 16 Jahre alt, unschuldig, kindlich, Lebensfroh und hyperaktiv. Rokudo Mamori ist 18, lebt auf der Straße, ist der Boss einer berüchtigten Straßengang, gewalttätig und arrogant. Diese beiden werden nie etwas miteinander zu tun haben. Denkt man. Denn seit Yayori Rokudo einmal auf dem Heimweg in eine Prügelei verwickelt gesehen hat, hat sie sich unheimlich in ihn verliebt. Von nun an stellt sie ihm ständig nach, läuft ihm hinterher und versucht alles, damit er sich in sie verliebt. Doch Rokudo hat kein Interesse an Mädchen, und schon garnicht an "Nervigen kleinkindern". Dennoch gibt Yayori nicht auf. Und nach einiger Zeit gewöhnt der große Muskelprotz sich an sie, und öffnet sich ihr sogar immer mehr. Doch wird er sich auch verlieben können?
Seufzend ging Yayori Shima die Straße entlang. Sie kam gerade von der Schule, ihre schwarzen, langen Haare wehten im Wind und verschleierten ihr sie Sicht.
Kurz verengte sie ihre Augen zu Schlitzen, um zu erkennen, was sich da vor ihr abspielte. Ihre Sehkraft war noch nie besonders gut gewesen, aber sie weigerte sich vehement, eine Brille zu tragen. Sie konnte Schatten erkennen, Umrisse von Personen, die anscheinend  gerade eine ziemlich hitzige Diskussion führten. Drei waren es, genau Drei.
Einer holte zum Schlag aus, dann entbrannte eine ziemlich heftige  Schlägerei. Eigentlich hatte Yayori sofort umdrehen wollen, wollte sie mit so etwas doch nichts zu tun haben, als sie auf einmal mit ihren Augen den Blick eines schwarzhaarigen Jungens streifte. Â
Einer der Prügelnden. Offenbar gehörten die beiden anderen zusammen und schlugen zusammen auf ihn ein.  Doch der Junge hielt sich wacker.
Schließlich fielen die beiden anderen bewusstlos zu Boden. Yayori konnte nicht anders als ihn anzustarren. Irgendwas hatte er an sich. Irgendwie wirkte er sehr anziehend auf das junge Mädchen.
Wütend wischte sich der Junge das Blut aus dem Gesicht, das von seiner aufgesprungenen Lippe stammte.
"Tze, Kleinvieh macht auch Dreck!", war sein einziger Kommentar, als er das rote Zeug an seinem T-Shirt abwischte und nochmal hinterher trat.
Dann drehte er seinen Kopf und erblickte Yayori. "Was glotzt du so blöd? Willst du auch n' Paar aufs Maul?", fragte er sie übel gelaunt und drehte sich um, um in die andere Richtung fort zu gehen.
Seine Stimme hatte sie aus ihrer Art Trance geholt. Schnell folgte sie ihm. Warum genau wusste sie auch nicht, aber sie wollte den Jungen nicht mehr gehen lassen.
Vielleicht hatte sie endlich ihren Traumprinzen gefunden!
"Was, warum haust du nicht ab?", fragte er, als er bemerkte das Yayori ihm folgte. Schnell kramte sie in ihrer Tasche, bis sie ein kleines Taschentuch hervor zog.
"Hier.. wegen dem Blut!", sagte sie leise und reichte es ihm. Kurz musterte er das seltsame Mädchen von oben bis unten. Wollte die ihn verarschen? Unsanft schlug er ihr das Tuch aus der Hand, sodass es auf dem Boden landete.
"Wie alt bist du? Glaubst ich brauch so'n Scheiß? Ich werd nicht dran sterben!", pampte er sie an.
Dann nahm er seinen Weg wieder auf. Doch Yayori blieb ihm dicht auf den Fersen.
"Wie heißt du denn eigentlich, und wie alt bist du?", begann sie ihn auszufragen. Â
Genervt blieb er stehen und drehte sich zu ihr um.
"Älter als du! Und mein Name geht dich nichts an!", Dann sah er sich um.
"Sind deine Mami und dein Papi nicht hier irgendwo? Müssen kleine Mädchen wie du nicht um diese Zeit ins Bettchen?", fragte er und wollte sie loswerden.
Die Schwarzhaarige zog einen Schmollmund.
"Ich bin 16 Jahre alt, okay?", stellte sie beleidigt fest.
"Ich bin übrigens Yayori. Aber meine Freunde nennen mich Yori. Du darfst mich auch Yori nennen wenn du willst." , Plapperte sie weiter. Der Junge atmete genervt durch.
"Mich interessiert nicht, wie die anderen dich nennen. Mich interessiert überhaupt nichts das mit dir zu tun hat! Und jetzt verzieh dich, sonst kriegst du auch noch eine!", versuchte er es nochmal. Im Moment verfluchte er seinen Vorsatz, keine Frauen zu schlagen wirklich.
"Sag mir doch einfach deinen Namen!"
"Warum willst du unbedingt wissen wie ich heiße!?"
Yayori hielt inne, dann lächelte sie ihn fröhlich an.
"Weil ich mich in dich verliebt hab!" sagte sie einfach gerade heraus.
Der Junge stolperte und fiel fast vorn über. Dann drehte er sich zu ihr um und sah sie ungläubig an.
"Du hast was..?", fragte er und konnte nicht anders, als sie mit offenem Mund anzustarren.
Was war das denn bitte für ein Naivchen? Ließen ihre Eltern sie nicht oft genug raus, sodass sie sich jetzt in den erstbesten Typen verknallen musste der gefährlich aussah? Der Schwarzhaarige schnalzte mit der Zunge.
"Geh nach Hause, mein Leben ist nichts für dich...!", erwiderte er nur und drehte sich wieder um. Â
So ne blöde Kuh!
"Ich weiß immernoch nicht wie du heißt!", rief Yayori ihm hinterher.
Wütend ballte der Junge seine Fäuste.
"Verdammt nochmal! Wenn ich dir sage, wie ich heiße, lässt du mich dann endlich in Ruhe!?", fragte er wütend. Doch Yayori nickte nur fröhlich.Kurz seufzte der Muskelprotz.
"Rokudo Mamori...", sagte er dann so leise wie er nur konnte, in der Hoffnung, sie würde es vielleicht nicht verstehen. Aber Fehlanzeige. Â
"Vielen Dank, Rokudo!", rief sie und winkte ihm fröhlich hinterher, während er vor sich hin knurrend Leine zog.
Als Rokudo etwa eine halbe Stunde nachdem Yayori wieder verschwunden war aus der Halle trat, wäre er fast über ihre Bentobox gestolpert.
Ungläubig schüttelte er den Kopf. Hatte er nicht ausdrücklich gesagt, er wollte diesen Fraß nicht? Kurz seufzte er, dann hob er das Bento auf und wog es kurz in seiner Hand.
„Haruki!“ rief er dann, und der Junge vom Vortag kam aus der Lagerhalle, die der Gang als Unterschlupf diente, gestolpert.Â
„Was gibts denn?“ fragte er, und fast beiläufig reichte Rokudo ihm das Essen.
„Hier, dann kriegst du auch mal was vernünftiges zu essen.“ Murmelte er nur. Verwundert sah Haruki erst die Box und dann seinen großen Bruder an.
„Wo hast du das her?“ fragte er, der ältere zuckte bloß mit den Schultern.
„Irgendsone Göre meint neuerdings, sie sei in mich verliebt und müsste sich um mich kümmern.“ Murrte er nur übelgelaunt als Antwort.
Haruki sah ihn kurz an, dann fing er an zu lachen.
„Irgendwann musste das ja mal passieren! Mein Bruder ist eben der Frauenschwarm schlechthin.“ Stellte er amüsiert fest, dann öffnete er das Bento.Â
„Alter.. da sind... Herzchen drin..“ stellte Haruki fest.
„Ess sie einfach mit!“ kommentierte Rokudo nur trocken.
Also griff Haruki nach den Stäbchen und begann, das Bento aufzuessen.
„Wow..das ist wirklich gut!“ stellte er mit vollem Mund fest. Rokudo verdrehte nur die Augen. Wie konnte man wegen etwas zu essen nur so aus der Haut fahren? Er bzweifelte, dass diese kleine Kröte wirklich gut kochen konnte.
„Wenn du dann heute nochmal wieder aus deiner Extase aufwachst, könnten wir vielleicht eben zu Kaoru, ich hab nämlich auch Hunger!“ murrte er nur übellaunig.
„öh..Klar!“ erwiderte Haruki und piddelte sich schnell den letzten Rest Reis aus seinem Gesicht.
Dann gingen die beiden los. Kaoru war ein Bekannter Besitzer eines Fast Food Restaurants. Die Gang konnte dort umsonst essen, wenn sie ihm dafür bei Problemen mit anderen Gangs aus der Patsche hielfen.Â
Haruki und Rokudo nahmen in einer Ecke Platz, bestellten sich schnell was und fingen dann an sich zu unterhalten. Über alles mögliche.
Bis Haruki plötzlich wieder von Yayori anfing. Rokudo seufzte.
„Ich hab doch gesagt, das Mädchen interessiert mich nen Scheißdreck!“ erwiderte er darauf nur.
Haruki musterte ihn.
„Vielleicht würde eine Freundin dir mal ganz gut tun.
Wann hattest du das letzte mal eine? Ach ja, noch nie..!“ murmelte er.
Rokudo nahm einen großen Schluck von seinem Bier. Dann sah er Haruki an.
„Ich brauch kein heulendes Weib das an meinem Rockzipfel hängt! Meine Welt ist nichts für Mädchen, ich hab schon genug damit zu tun, auf dich aufzupassen, da kann ich nicht auch noch auf eine Göre achten!“ antwortete er gereizt.
„Aber..“
„Das Thema ist beendet!“Â
Das war sein letztes Wort, dann stand er mit den Händen in den Taschen auf und ging übelgelaunt aus der Imbissbude.
Er und eine Freundin, pah! Doch seine Glieder stockten, als er etwas weiter weg eine altbekannte Stimme vernahm. „
Rokudo!“ rief Yayori lauthals und rannte auf ihn zu.
Langsam drehte er sich um. Nicht auch noch die! Also wirklich, wenn man vom Teufel sprach..
„Was willst du jetzt schonwieder? Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen..?“ fragte er genervt.
Doch Yayori ignorierte seine Worte einfach.
„Hast du das Bento aufgegessen?“ fragte sie aufgeregt und sah ihn Erwatungsvoll an.Â
Rokudo grinste sie fies an.
„Du lebst wirklich in deiner eigenen kleinen Traumwelt, oder? Glaubst du wirklich, ich hätte das Zeug gegessen? Ich hab’s Haruki gegeben.“ Erwiderte er und drehte sich zum gehen.
Yayori zog einen Schmollmund.
„Du hast es also wirklich einfach irgendso einem Kerl gegeben?“ fragte sie enttäuscht.Â
Schlagartig drehte Rokudo sich um und funkelte sie wütend an.
„Haruki ist nicht einfach irgenein Kerl, er ist mein kleiner Bruder, okay?“ fragte er gereizt, dann hielt er sich die Schläfen.
„Egal, vergiss es... deine komische Box ist der Halle. Hol sie dir wenn du willst, aber glaub ja nicht, das ich dich vor den Jungs beschütze!“ war sein letzter Kommentar, ehe er sie einfach stehen ließ und selbst zur Halle zurück ging.
Er musste sich beeilen, um vor ihr da zu sein. Zwar war sie ein nerviges Rotzblag, aber sie war immernoch ein Mädchen, und er wollte nicht Schuld sein, wenn wirklich etwas passierte.
Er kannte seine Jungs nur zu gut.Â
Als er in der Halle ankam, rief er alle seine Leute zu sich. Dann sah Rokudo finster in die Runde.
„Wenn die Göre gleich hier auftaucht... fasst sie keiner an!“
Aufgeregt vor sich hin hibbelnd saß Yayori in einem Busch und sah gebannt auf die Straße. Sie war heute nach der Schule extra früh abgehauen, hatte sogar ihren Putzdienst sausen lassen, nur um ihn hier wieder zu treffen.
Denn leider hatte sie keinerlei Anhaltspunkte was Rokudos Leben anging. Sie wusste nicht, wo er wohnte, wo er seine Zeit verbrachte, wie er lebte, nicht einmal wie alt er war!
Aber das würde sich gleich ändern, wie sie vor sich hin grinsend feststellte.  Gleich würde sie endlich herausfinden, wo er wohnte.Â
Sie war so in Gedanken versunken, dass sie fast nicht mitbekommen hätte, wie Rokudo sich von seinen Freunden verabschiedete und dann genau ihren Weg entlang kam. Zum Glück jedoch schien er sie nicht bemerkt zu haben, auch wenn er sich ein wenig beobachtet fühlte.
Sofort nahm Yayori die Verfolgung auf, achtete allerdings auch darauf, immer versteckt zu bleiben. Wenn er sie sehen würde, dann wäre er misstrauisch und würde jeden Ort, an den er käme wahrscheinlich erst einmal nach ihr absuchen.  Dann könnte sie ihn nicht mehr so leicht verfolgen.Â
Doch Rokudo ging nicht nach Hause, wie sie leider feststellen musste. Stattdessen steuerte er geradewegs einen naheliegenden Park an, und traf sich dort schonwieder mit Leuten.
Seufzend ließ Yayori sich erneut in einem Busch nieder und beobachtete ihn.Â
Er sah so gut aus, und er was so verdammt cool! Wenn er sich mit seiner Hand durch seine wilden, schwarzen Haare fuhr, die ihm bis zur Schulter reichten, wenn er lachte, und seine kleinen, spitzen Eckzähne zeigte…Â
Wie sie ihn so anstarrte und bewunderte, bemerkte Yayori gar nicht wie die Zeit verging, und so hätte sie es auch fast verpasst, als Rokudo sich endlich verabschiedete und den Heimweg antrat.
Unauffällig verfolgte sie ihn wieder, bis zu einer alten Lagerhalle.
Verwundert zog sie eine Augenbraue hoch.
Lebte er etwa hier? Ein Junge kam heraus, vielleicht ein oder zwei Jahre jünger als Rokudo, und die beiden schlugen ein.
„Hey Boss, alles klar? Wie wars?“, fragte der Junge.
Hatte er Rokudo gerade wirklich Boss genannt? Yayori verstand Garnichts. Was ging denn hier vor? Aber dennoch überkam sie etwas Mitleid. Rokudo war also ein Straßenjunge?
Tatsächlich verschwand er in der Halle, und kam auch nicht mehr raus.Â
Seufzend ging Yayori nach Hause, ihre gute Stimmung war verflogen. Irgendwie wollte sie ihm helfen. Da kam ihr plötzlich eine Idee, die ihre Laune schlagartig aufhellte.
Fröhlich lief sie nach Hause, in freudiger Erwartung auf den nächsten Tag.
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Am nächsten Morgen war Yayori schon früh aufgestanden. Sofort lief sie in die Küche, begann zu brutzeln und zu kochen, bis sie schließlich ein Bento* zusammengestellt hatte.
Stolz drehte sie es in ihren Händen. Zwar war sie noch nie eine talentierte Köchin gewesen, aber dennoch hoffte sie, dass es ihm schmecken würde.Â
Fröhlich packte sie es in ihre Tasche und machte sich auf den Weg zur Schule, allerdings nicht auf direktem Weg. Vorher bog sie nämlich noch in die Straße ein, in der Rokudos Lagerhalle stand. Fröhlich ging sie auf diese zu, blieb davor stehen und holte tief Luft.
„Rokudo! Bist du da?“, rief sie dann aus vollem Halse.
Murrend kam dieser aus der Halle gestampft. „Wer…?“ murmelte er, erblickte dann jedoch Yayori und starrte sie entsetzt an.
„DU? Woher..?“, stammelte er perplex, dann hielt er sich genervt die Schläfen.
„Vergiss es. Was willst du…?“, fragte er unhöflich. Fröhlich kramte Yayori das Bento hervor und hielt es ihm hin.
„Ich hab für dich gekocht! Ich dachte, weil du doch auf der Straße lebst, musst du wenigstens gesund essen!“, erklärte sie und lächelte ihn überschwänglich an.Â
Kurz starrte er sie ungläubig an, dann schlug er sich vor die Stirn.
„Bei dir ist doch echt alles verloren…“, murmelte er genervt.
„Du kommst hier hin, in eine Umgebung voller Kerle, die nur darauf warten so ein junges Ding wie dich anzufallen, um mir ein Bento zu bringen, damit ich was gesundes Esse?“, fragte er sie gereizt.
Kurz sah sie ihn mit einem etwas dümmlichen Ausdruck auf dem Gesicht an, dann nickte sie fröhlich.
Rokudo seufzte.
„Ich lebe auf der Straße, bin der Boss einer gefährlichen Gang, prügle mich jeden Tag und kämpfe ums Überleben, und du denkst, ich interessiere mich für meine Ernährung!?“ fragte er .
Dieses Mädchen war doch echt unglaublich! Doch sie sah ihn wieder nur verdattert an, um gleich darauf erneut mit einem Nicken zu antworten.
„Mit irgendwas muss man ja mal anfangen!“ erwiderte sie nur.
Kurz starrte er zwischen ihr und dem Bento hin und her, dann machte er abwinkende Handbewegung.Â
„Vergiss es, das Zeug ess ich nicht! Gibs Haruki, wenn dus unbedingt loswerden willst.“ Erwiderte er nur und machte sich wieder daran, die Halle zu betreten.
Verwundert sah sie ihm hinterher.
„Haruki...?“ fragte sie verwundert, dann stellte sie das Bento einfach auf den Boden, immerhin musste sie zur Schule.  Er würde es schon essen..
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*Ein Lunchpaket
Schnell beeilte Yayori sich, um in der Halle zu sein bevo ihr Vater nach Hause käme. Immerhin hatte sie keine Lust, ihm erklären zu müssen, wo sie gewesen war.
Aber die Box einfach da lassen konnte sie auch nicht. Außerdem hatte sie so die möglichkeit, ihn nocheinamal zu sehen, wie sie vor sich hin schmunzelnd feststellte.Â
Endlich betrat sie die Halle, und sah viele gefährlich wirkende Typen um Rokudo herumstehen.
Worüber die wohl redeten? Aber als Yayori reinkam, hörten sie schlagartig auf zu reden, warfen ihrem Boss noch einen Blick zu und verteilten sich dann wieder in irgendwelchen Ecken der Lagerhalle.Â
Yayori wunderte sich nicht weiter darüber, und sie konnte ihre Box schon auf dem Boden stehen sehen. Schnurstracks lief sie auf sie zu, wollte sie gerade aufheben, als sie eine seltsame Stimme hinter sich hörte.Â
"Hey Boss? Warum hast du uns nicht gesagt, wie niedlich die Kleine ist? Willst du die etwa ganz allein für dich behalten?"
Das Junge Mädchen drehte sich um und sah in das dreckig grinsende Gesicht eines schmierigen Typens.
Gerade wollte sie zurückweichen, als er auf einmal seine Hand ausstreckte und grob ihren Arm packte.
Dann fasste er ihr einfach an die Brust. Yayori wollte sich losreißen, als sie auf einmal das entsichernde Klicken einer Waffe hörte.
Als sie aufsah, erkannte sie, das der Junge seine Augen vor Angst geweitet hatte.
Dann entdeckte sie den Lauf einer Waffe, die an seine Schläfe gelegt war, an dessen Ende Rokudo mit finsterem Gesichtsausdruck stand.Â
"Ich hab gesagt...keiner fasst die Göre an!" sagte er leise, aber die Gefährlichkeit, die momentan von ihm ausging, schwang deutlich in seiner Stimme mit.Â
Beschwichtigend hob der Jung die Hände und wich ein paar Meter zurück.
"Ist ja schon gut Alter, war ja nur ein Scherz!" versuchte er seinen Boss zu beruhigen.
Dieser nahm endlich die Waffe runter.
"Verzieh dich!"Der Typ war schneller verschwunden, als die Leute gucken konnte.
Dann sah Yayori Rokudo in die Augen. Hatte er sie gerade wirklich beschützt? Einen Moment lang sahen sie sich nur schweigend an, allerdings musste ein paar Sekunden später feststellen, das er keinen Deut besser war, denn
dann legte sich dasselbe Grinsen wie das des Typen auf Rokudos Gesicht, und er hob langsam die Hand mit der Waffe, um mit dem Lauf ihren Rock anzuheben und seinerseits einen Blick auf ihre Unterwäsche zu werfen.Â
Grinsend leckte er sich über die Lippen.
"Sieh mal einer an, Streifchen! Wer hätte das gedacht?" stellte er fest, und die Menge begann zu brüllen und zu johlen.Â
Einen Moment lang sagte Yayori garnichts, dann sammelten sich Tränen vor Scham und Wut in ihren Augen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren rannte sie aus der Halle, die Box wie ein Schutzschild vor ihre Brust gepresst.Â
Kurz sah Rokudo ihr hinterher. Sie schien ziemlich aufgelöst.
Wie er den Dummkopf kannte, würde sie jetzt wahrscheinlich von einer Katastrophe in die nächste rennen.
Seufzend griff er nach seiner Jacke. Die Kleine brachte wirklich sein ganzes Leben durcheinander.Â
"Bin gleich wieder da..!" brummte er zu seiner Gang, dann verließ er mies gelaunt die Halle.
Er konnte nicht fassen, das er jetzt doch tatsächlich den Aufpasser für ein Kindergartenkind spielte!
Immernoch konnte Rokudo nicht glauben, das er hier gerade tatsächlich saß, hinter einer Mauer und aufpasste, dass das kleine Nervenbündel ihn nicht entdeckte.
Aber sie wurde sicher schon oft mit ihm gesehen, und er wollte nicht Schuld sein, wenn eine feindliche Gang das falsch aufnahm und sie als Druckmittel oder so benutzte.Â
Nicht das es ihn interessieren würde, aber er wollte nicht mit den Schuldgefühlen leben müssen.
Seufzend beobachtete er das Mädchen. Mann, die war ja wirklich voll durch den Wind.
Ständig rempelte sie Leute an, die ihr wütend hinterher riefen, doch sie registrierte es nicht wirklich.
Gedankenverloren, beinahe wie ein Zombie wandelte sie durch die Straßen.Â
War das nur wegen ihm so? Was für ein Dummkopf!
Sie bemerkte nichteinmal, dass ihre Schnürsenkel auf waren. Aber er würde ihr das garantiert nicht sagen! Sollte der Schussel doch selber auf die Nase fallen!
Und genau das tat sie auch. Als hätte er es ihr in Gedanken gesagt, dauerte es nicht lange, bis Yayori ein 'Hoppla!' ausstieß und daraufhin hart auf dem Boden aufschlug.
Also wirklich, wie konnte man nur so tollpatschig sein? Amüsiert beobachtete er, wie sie mitten in der Fußgängerzone aufzustehen versuchte, dabei aber immerwieder umgerempelt wurde.
Rokudo würde nicht einschreiten, ihr nicht helfen. Immerhin war er kein Babysitter. Er lediglich mitgekommen, um einzuschreiten falls sie seinetwegen Ärger mit irgendwelchen Jungs bekam.
Alles andere war ihm relativ egal.
Sie würde doch wohl alleine aufstehen können!Â
Aber es dauerte, bis sie wieder auf ihren Füßen stand, und sofort kam der nächste und schubste sie wieder um.
Einen Moment lang hockte Yayori einfach still dort auf dem Boden, sagte kein Wort und rührte sich nicht. Verwundert sah Rokudo in ihre Richtung. Hatte sie sich verletzt?
Doch plötzlich brach es aus ihr heraus.
"Man, ich hab die Schnauze voll! Von euch allen! Darf ich jetzt bitte aufstehen?" schrie sie wütend.
Verdattert blieben einige stehen und schauten auf das seltsame Mädchen.
Auch Rokudo war sprachlos.
Aber durch den Kreis der Schaulustigen, der sich so um sie gebildet hatte, konnte sie nun endlich aufstehen.
"Vielen dank...!" murmelte sie noch, dann quetschte sie sich durch die Menschen und setzte ihren Heimweg fort.Â
Rokudo konnte nicht mehr an sich halten und fing lauthals an zu lachen.
So viel Feuer hatte er dem Mädchen garnicht zugetraut!
Vielleicht hatte er sie ja auch völlig falsch eingeschätzt. Aber sie hatte es nicht mehr weit bis zu ihrem Haus.
Auf den letzten paar Metern würde ja wohl nichts mehr passieren, also beschloss er, den Rückweg zur Halle anzutreten.Â
Als er ankam, immernoch ein wenig amüsiert von der Sache mit Yayori, schlug seine gute Stimmung schlagartig um.
"Was ist passiert?" fragte er ernst, als er die Situation erblickte.
Die Halle war verwüstet, und ein paar lagen mit blutigen Verletzungen auf dem Boden.
"Haruki!" rief er nach seinem Bruder, der allerdings zum Glück unverletzt aus einer Ecke kam.Â
"Reis Leute waren hier.." murmelte er.
Rokudo weitete die Augen.
Rei war der Gangboss einer anderen Truppe, die schon lange versuchten, ihr Gebiet einzunehmen. Man konnte ihn als sowas wie Rokudos Erzfeind betrachten.
Wütend ballte er eine Faust.Â
"Dann werden wir Rei morgen einen kleinen Besuch abstatten! Wenn ich dran denke, bring ich Blumen mit...!" sagte er leise, aber gefährlich und starrte finster vor sich hin.
Yayori hatte lange gebraucht, bis sie an dem Abend wieder heruntergekommen und eingeschlafen war.
Am nächsten Morgen wurde sie früh wach. Nach langem überlegen am Vortag hatte sie beschlossen, einfach fortzufahren als wäre nichts geschehen.
Immerhin würde sie ihn garantiert nicht wegen einem so kleinen und dummen Zwischenfall einfach aufgeben.
So machte sie sich erneut in die Küche und daran, ein Bento zum Frühstück von Rokudo zuzubereiten. Ungeschickt wie sie war schnitt sie sich dabei in den Finger.
Aber das war nichts neues. Ständig rannte sie irgendwo vor oder stolperte über Gegenstände. Es verging kaum ein Tag an dem sie sich nicht selbst in irgendeiner Weise Schmerzen zufügte.
Also klebte sie schnell ein Pflaster darum und dachte nicht weiter darüber nach.
Als sie endlich fertig war, packte sie alles in eine große Tasche und machte sich auf den Weg.
Als sie ankam, schlief Rokudo noch.
Sanft setzte sie sich ihm gegenüber und beobachtete sein schlafendes Gesicht, fuhr die harten Konturen sanft mit ihrem Finger nach. Die Menge der Jungs in der Halle begann, lauthals zu lachen.
"Das ist ja echt niedlich, Boss!" rief einer, wovon Rokudo auch schließlich wach wurde und ihre Hand unsanft wegschlug. Dann setzte er sich murrend auf.
"Was fällt dir ein hier einfach wieder aufzutauchen. Hat dir das gestern nicht gereicht..?" fragte er nur gereizt und rieb sich die Schläfen.
Wenn er es nicht besser wüsste, würde er sagen, er bekäme Kopfschmerzen von dem nervigen Mädchen. Doch unbeirrt von seinen Worten und dem Gelächter der anderen begann sie, die Bentbox und ein paar Stäbchen auszupacken. Dann holte sie eine weitere Box heraus. Rokudo beobachtete das ganze misstrauisch.
"Was soll das werden?" fragte er.
Yayori lächelte ihn nur an.
"Ich hab mir auch etwas zuessen gemacht, dann können wir zusammen essen! Meine Mutter hat immer gesagt, Gesellschaft ist das beste Gewürz. Wenn man alleine essen muss, schmeckt einem die leckerste Mahlzeit nicht!" sagte sie nur fröhlich.
Rokudo hob skeptisch eine Augenbraue.
"Ich bin aber nicht alleine. Ich hab die Jungs. " kommentierte er.
"Aber die Jungs magst du doch nicht persönlich, oder?"
"Ich mag dich auch nicht persönlich!"
"Aber zumindest ein bisschen oder?"
Rokudo rümpfte die Nase, dann fiel sein Blick auf ihre Hand, die ihm das Bento reichte, und den Finger mit dem kleinen Pflaster.
"Was hast du da gemacht?"
Yayori sah auf ihre Hand. Dann fing sie an zu lachen.
"Ach das! Das ist garnichts, nicht der Rede wert. Ich bin halt ein Schussel!" erwiderte sie nur.
Kurz musterte Rokudo sie, dann nahm er ihr das Bento unsanft aus der Hand.
"Jetzt gib schon her..!" sagte er nur und began zum verblüffen aller tatsächlich, zu essen.
Verwundert beobachtete Yayori ihn, dann fing sie an zu lächeln und aß ebenfalls ihr Bento.
Sie freute sich innerlich sehr darüber, Rokudo allerdings wollte es nur schnell hinter sich bringen.
Als er fertig war, stellte er die leere Dose auf den Boden.
"So lecker war das jetzt auch nicht. Ich weiß nicht was Haruki hatte..." murmelte er.
Eigentlich war das gelogen, aber sich für heute schon genug Blösse gegeben. Jetzt auch noch ihr essen zu loben, das ginge zu weit.
Immerhin war seine Meinung über sie unverändert.
Jedenfalls ging er davon aus.
Doch Yayori fühlte sich nicht beleidigt, viel zu überwältigt war sie von der Freude, das er es tatsächlich gegessen hatte.
Fröhlich verasbschiedete sie sich und lief aus der Halle um zur Schule zu gehen, und ließ dabei aus versehen die Box stehen. Kurz sah Rokudo ihr noch hinterher, dann schüttelte er den Kopf.
"Komisches Mädchen..." murmelte er leise.
„Seid ihr soweit?“ rief Rokudo voller Vorfreude und schwang grinsend seinen Schläger.
Die Frage war definitiv überflüssig gewesen, denn schon den ganzen Tag freuten die Jungs sich darauf, endlich Rei und seiner Gang einen Denkzettel zu verpassen.Â
Unruhig liefen sie auf und ab, bis Rokudo endlich den Aufbruch verkündete und seine Leute voller Eifer nach draußen stürmten.Â
Allerdings mussten sie feststellen, dass wohl jemand gepetzt hatte, denn Rei und seine Gang erwarteten sie bereits.
Egal, dass würde nichts daran ändern, dass das hier einen Heidenspaß machen würde!Â
Die beiden Gruppen standen sich gegenüber, man konnte die Spannung in der Luft praktisch fühlen und die Blitze zischen sehen.
Gerade wollte Rokudo grinsend das Signal geben, loszuprügeln, als er plötzlich eine Stimme hörte, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Langsam, ganz langsam drehte er sich um.
„Rokudo!“Â
Verdammte Scheiße, was machte die hier? Wieso musste sie immer in den unpassendsten Momenten auftauchen? Der Dummkopf hatte wirklich ein Talent, sich in Schwierigkeiten zu bringen!Â
Wild mit den Armen rudernd rannte Yayori auf Rokudo zu, kam dann allerdings ins Stolpern, fiel hin und landete genau zwischen den beiden Gangs.
Beide Seiten sahen verdattert in ihre Richtung, ehe sie lauthals anfingen zu lachen.
„Verdammt, was machst du hier? Verschwinde gefälligst!“ brüllte Rokudo sie wütend an und packte sie grob am Arm, um sie vom Boden aufzuheben. Dann sah er, was sie in der Hand hielt.Â
„Hey, wo hast du meine Waffe her!?“Â
„Du hast sie fallen lassen, da bin ich dir gefolgt!“Â
Rokudo seufzte, riss ihr die Waffe unsanft aus der Hand und schubste sie weg.
„Na toll, aber jetzt verzieh dich!“ pampte er sie an. Immerhin war das hier gerade absolut kein Pflaster für ein Mädchen wie Yayori.Â
Das schien diese nun auch zu bemerken.
Erst jetzt fiel ihr die Situation auf. Dann fiel ihr Blick auf Rei. Wütend ging sie auf ihn zu. Rokudo schlug sich gegen die Stirn.
Was hatte sie jetzt schonwieder vor?Â
Yayori sah Rei standhaft ins Gesicht, der ihr verdatterte Blicke zuwarf. Dann hob die ihre Hand und tippte mit einem Finger auf seine Brust.
„Was soll das? Warum müsst ihr euch immer prügeln? Könnt ihr eure Probleme nicht normal klären?“ fragte sie ihn gereizt.
Rei musterte sie, dann fing er lauthals an zu lachen.Â
„Wie süß Rokudo, hast du dir eine Freundin angelacht?“ fragte er belustigt.
„Lass sie in Ruhe. Sie hat nichts mit der Sache hier zu tun!“ knurrte Rokudo und ballte eine Faust.
Ein dreckiges Grinsen breitete sich auf Reis Gesicht aus, dann hob er blitzschnell seine Hand und packte fest in ihre Haare, damit sie nicht weglaufen konnte. Yayori schrie auf vor Schmerzen.Â
„Das seh ich aber anders..!“ flüsterte er und kam ihr mit seinem Gesicht immer näher. Rokudo biss sich auf die Lippe. Jetzt bloß nicht unüberlegt handeln.Â
Doch dann, langsam und wie in Zeitlupe hob der Muskelprotz seine Waffe, leckte über den Lauf und grinste Yayori an. Angstschweiß stand ihr auf der Stirn. Mit geweiteten Augen starrte sie in Reis Gesicht.
„Wie wärs, wenn ich sie einfach erschieße…?“ fragte er, und hatte einen leicht kranken Ausdruck auf dem Gesicht.Â
In dem Moment, in dem sie das leise, entsichernde Klicken der Waffe hörte, wusste sie, dass dieser Kerl keine Späße machte.
Rokudo beobachtete die Zähne nicht mehr lange, nachdem dieser Mistkerl seine Waffe gezogen hatte und Anstalten machte, Yayori zu erschießen. Er wusste nur zu gut, dass Rei keinesfalls zu der Sorte Menschen gehörte die blufften.
Geistesgegenwärtig griff er nach ihrem Arm, zog sie an seine Seite und schlug gegen Reis Arm, damit sie aus der Schusslinie war.  Ein lauter Knall durchzischte die Luft, ein Schuss hatte sich aus der Waffe gelöst.  Rokudo stöhnte auf.
„Ist alles in Ordnung...?“ fragte er Yayori geschwächt. Diese starrte ihn entsetzt an, dann sammelten sich Tränen in ihren Augen, als sie auf Rokudos angeschossene Schulter sah.
In dem Moment ging das Kampfgetümmel los. Niemand achtete mehr auf die beiden, alle prügelten sich, Schüsse fielen und Holzstücke von zersprungenen Schlägern flogen durch die Luft.  Haruki drängte sich zu Rokudo und Yayori durch.
„Wie schlimm ist es?“ fragte er Rokudo ernst.
Dieser stöhnte nur.
„Der Dreckskerl hat sauber getroffen!“Â keuchte er und hielt sich die blutende Schulter.
Haruki warf einen ernsten Blick auf Yayori.
„Du, bring ihn hier weg, ich verlass mich auf dich!“ rief er ihr zu, dann stürzte er sich selbst wieder ins Kampfgeschehen.
Yayori nickte nur, dann stützte sie Rokudo, der vor Schmerzen aufstöhnte. Sie schleppte ihn in eine Seitenstraße und lehnte ihn an eine Wand an. Überfordert mit der Situation sah sie zwischen seinem Gesicht und der Verletzung hin und her. Was sollte sie jetzt tun?
Immermehr salzige Tränen liefen ihre Wange hinunter.
„Das ist alles meine Schuld…!“ flüsterte sie aufgeregt. Rokudo reagierte nicht, sondern biss sich auf die Unterlippe, um die Schmerzen zu unterdrücken.
Schnell riss Yayori sich ein Stück aus ihrer Uniform und begann, die Wunde zu damit zu verbinden. Rokudo hob den noch gesunden Arm und stieß sie wütend weg.
„Sag mal spinnst du? Du musst erst die Kugel rausholen, du blöde Ziege!“ brüllte er sie an. Yayori wich erschrocken zurück.
„S..Stimmt!“ rief sie aufgeregt, was aber nicht hieß, das sie jetzt mehr wusste. Aufgeregt sah sie sich um. Rokudo stöhnte. Womit hatte er das verdient? Er streckte seine Hand nach dem Stück der Schuluniform aus.
„Los, gib das her und dann bring mich einfach zur Halle zurück!“ stöhnte er und drückte den Stoff auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen, während Yayori seinen Arm wieder um ihre Schultern legte um ihm beim Gehen zu helfen. Â
Als sie endlich in der Halle ankamen, ging es Rokudo immernoch nicht viel besser. Yayori biss sich auf ihre Unterlippe.
„Es tut mir so leid..“ Entschuldigte sie sich immernoch weinend.
Rokudo öffnete leicht ein Auge und hob schwach seine Hand, um sie auf ihren Kopf zu legen.
„Jetzt hör doch auf zu weinen. Ich bin selbst Schuld, wenn ich auch unbedingt dazwischen gehen muss..“ sagte er leise.
Yayori weitete die Augen.
„Aber du hast mir das Leben gerettet!“
Rokudo ließ ein kehliges Lachen ertönen.
„Jeder macht mal Fehler, oder?“
Dann fiel er mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden und wurde Ohnmächtig.Â
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„So, das wars.“ Sagte Haruki mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Die Kugel war nun entfernt und seine Wunde ordentlich verbunden.
„Das war echt Knapp.“
„Ach Quatsch, Unkraut vergeht nicht!“ erwiderte Rokudo nur grinsend und reckte den Daumen in die Höhe.
Yayori hatte die ganze Zeit abseits gestanden. Kurz nachdem die beiden in der Halle angekommen waren, kamen auch die anderen wieder. Offenbar hatten sie die Schlägerei gewonnen, denn sie waren recht gut gelaunt.
Dann hatte Haruki begonnen, seine Wunde zu versorgen, was ihm auch wirklich gut gelungen war.
Yayori war sehr erleichtert, dass es ihm anscheinend nun besser ging. Kurz lächelte sie in seine Richtung, aber sie wurde hier nicht mehr gebraucht.
Also nahm sie schnell ihre Schultasche, die immernoch in einer Ecke stand und wollte schnell hinter einer Gruppe Jungs heraus huschen.
„Hey, wo willst du hin?“
Erschrocken drehte sie sich um und starrte in Rokudos ernstes Gesicht.
„Du schuldest mir dein Leben, immerhin hab ich meines für dich riskiert!“
Dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus.
„Das heißt ab dich für heute, jeden Morgen ein Bento, für mich und für Haruki!“
Erst sah sie ihn verdattert an, dann begann sie fröhlich zu lächeln.
„Ist gut!“