Gedichte
Schenk dem Jahr

Schenke dem Jahr dein Gesicht,

Wirf ins Treiben, was Gewicht,

Lass dich zeichnen von den Farben,

Scheue nicht des Lebens Narben.

Älter wird sich keiner werden,

Der nicht ist, als Mensch auf Erden.

Sieh, des Menschen Sein gebiert,

Stets auch alles, worin er irrt.

Wie drei Weise dereinst suchten,

Nach der Wahrheit der Verfluchten,

Und dem Sterne folgten fort,

Zur Geburt an Königs Ort.

So schaue auf, aus finstrer Nacht,

Zu dem Stern, der führt und wacht.

Der längst in deines Herzens Mitte,

Dir König ist, aus Gottes Bitte.

Sein Gesicht lass in dir strahlen,

Erhebe dich aus allen Qualen,

Schenke es der Welt aus dir,

Denn Brüder werden nur im Wir.

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