Gedichte
You are not alone

Ich habe dich weinen hören,

In dieser Nacht.

Was ist denn passiert?

Was hat dich so verletzt?

Ist es der Typ,

Der, der dir hinterherläuft,

Oder der, den du liebst,

Der dich aber nicht will?

War es die schlechte Note,

Weshalb du nun so viel lernen musst,

Oder der Lehrer, der keine Ahnung hat,

Und dich falsch beurteilt?

War es das Gewitter,

Die hellen Blitze und der Donner,

Der Regen, der ans Fenster klopft,

Oder die Stille der schwarzen Nacht?

War es der Streit mit deiner Freundin,

War es das, was dich weinen ließ,

Oder waren es die Träume,

Die deich mit Angst erfüllten?

Oder war es Freude?

Die Freude über den Sieg,

Der Stolz deiner Eltern,

Das Gefühl des Glücks?

War es die enttäuschte Hoffnung,

Der verlorene Traum,

Oder einfach nur die Enttäuschung,

Der Frust, der dich überrollte?

Waren es die Blicke deiner Eltern,

Die sie sich immer zuwerfen,

Der Hass, der darin ist,

Die angespannte Atmosphäre?

Ist es der Tod deiner Oma,

Ihr leerer Blick, als du sie fandest,

Die Gewissheit nie wieder mit ihr zu lachen,

Sie für immer verloren zu haben?

Nein, es ist etwas anderes.

Es ist so, als breche der Boden,

So, als würde ich anfangen zu fallen,

Das Gefühl, mir würde alles entgleiten.

Es ist die Erinnerung,

Die Erinnerung an alte Zeiten,

Glück und Freude, die ich damit verbinde,

Meine unbeschwerte Zeit.

Es ist so, als zerbreche ich innerlich,

Als wäre ich nur noch ein Trümmerhaufen,

Als könnte man  mich nicht mehr kleben,

Als wäre ich total kaputt.

Es ist mein eigener Frust,

Meine eigene Trauer.

Frust, dass ich nichts machen kann,

Trauer, da ich weiß, dass es vorbei ist.

Ich bin es, warum ich weinte,

Und du bist es,

Denn du sagst immer wieder:

You are not alone

Doch das stimmt nicht!