Romane & Erzählungen
Gefunden oder verloren? (1)

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"Gefunden oder verloren? (1)"
Veröffentlicht am 21. Dezember 2012, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Gefunden oder verloren? (1)

Gefunden oder verloren? (1)

Beschreibung

Sie will ihren grössten Traum verwirklichen. Aber weiss sie überhaupt welcher es ist?

Ich heisse Zoey und bin 14 Jahre alt. Ich habe braun-goldene, lange Haare und königsblaue Augen.
Meine Mutter heisst Maria, mein Vater Boris.

Ich habe einen grossen Bruder. Er ist 16 Jahre alt und heisst Zacharias. Aber wir nennen ihn alle nur Zach.

 

Ich stieg in den Bus ein und fuhr zur Schule. Dort angekommen lief ich zu meinem Schliessfach und holte meine Bücher für die erste Stunde heraus. Dann lief ich zum Klassenzimmer.

Vor der Türe fing mich mein Freund ab. Er hiess Dimitri und war auch 14 Jahre alt. Er gab mir einen Kuss und ich musste einfach lächeln: „Guten Morgen.“

Er lächelte ebenfalls: „Guten Morgen Miss Sunshine.

Ich machte mich sanft los und verschwand in der Türe. Meine Lehrerin erwartete mich schon: „Zwei Minuten zu spät Miss Tyros.“

Ich nickte: „Tut mir leid. Wird nicht wieder vorkommen.“

Sie nickte ebenfalls und scheuchte mich zu meinem Platz. Dort liess ich mich neben den seufzenden Chad fallen. Er flüsterte: „Wahrscheinlich bist du immer noch mit diesem widerwärtigen Dimitri zusammen?“

Ich nickte: „Natürlich. Ich mag solche Typen eben.“

Er grinste: „Und mich nicht?“

Ich schüttelte den Kopf: „Du weisst, du bist nur ein Freund.“

Er nickte ernst mit dem Kopf: „Ja. Auch wenn ich mir mehr wünsche.“

Die erste Schulstunde ging schnell vorbei, denn Chad und ich unterhielten uns flüsternd. Die Lehrerin beachtete uns gar nicht, sie wusste dass es keinen Sinn hatte.

 

Als der Schultag endlich herum war, gingen Dimitri und ich zu mir nach Hause.

Zach erwartete mich in der Türe: „Was will der hier Zo?“

Ich antwortete: „Was wohl mein Lieber? Mit dir herum machen?“

Zach erwiderte bissig: „Nicht mit mir, mein Herz.“

Ich grinste: „Was wenn sein Opfer nichts dagegen hat?“

Zach bekam einen hochroten Kopf und schimpfte mich aus. Ich verdrehte die Augen. Er meinte es zwar gut, aber er war überbesorgt.

Er sah mich grimmig an: „Jetzt tu nicht so blöd. Wenn du an meiner Stelle wärst dann würdest du dir auch Sorgen um meinen Zustand der... der Jungfräulichkeit machen!“

Ich grinste: „Und wieso? Du bist alt genug um auf dich selber aufzupassen. Und ich auch!“

Ich will nur nicht dass du deine Zeit mit diesem Penner vergeudest.“

Ich spielte meine Trumpfkarte aus: „Soll ich deiner Meinung nach lieber mit Chad zusammen sein?“

Zach wurde blass, er hasste Chad. Und nicht nur weil er ihm eine seiner Freundinnen ausgespannt hatte. Er flüsterte: „Versprich es mir.“

Für wie lange denn, Bruderherz?“

10 Jahre.“

Nein.“

1 Jahr. Dann sehen wir weiter.“

Ich verspreche es dir mein Schatzel. Und jetzt lass mich in Ruhe.“

Ich packte Dimitris Hand und drückte mich an Zach vorbei. Dieser wirkte beruhigt, besah Dimitri aber trotzdem mit einem warnenden Blick. Ich schleppte Dimitri hoch in mein Zimmer. Er fragte mich: „Und, was tun wir jetzt?“

Ich grinste und küsste ihn auf die Nasenspitze. Er küsste mich zurück. Auf die Wangen, den Mund, den Hals.

Zach kam hineingestürzt: „Was macht ihr da?“

Ich sah ihn mit drohendem Blick an. Er beäugte uns beide argwöhnisch. Ich fragte ihn: „Was hast du wohl mit deinen Freundinnen getrieben?“

Er wurde blass: „Nein.“

Ich runzelte die Stirn: „Was nein?“

Er bekam riesige Augen: „Du hast es mir versprochen.“

Dimitri wusste dass das irgendwie persönlich werden würde und ging rasch. Ich sagte zu ihm: „Und ich habe mein Versprechen nicht gebrochen.“

Er sagte: „Aber du sagtest ihr macht dass was ich mit meinen Freundinnen gemacht habe.“

Ich lachte: „Wir haben uns geküsst du Dummkopf. Dachtest du wirklich...?“

Er nickte. Ich flüsterte: „Dann hast du es also schon getan.“

Er stürzte auf mich zu: „Und es war ein riesengrosser Fehler. Versprich mir dass du wartest bis der Richtige da ist.“

Ich sah ihn zweifelnd an: „Und woran merke ich dass es der Richtige ist?“

Er lächelte: „Das wirst du schon merken. Versprich mir nur noch eines: Lass dich zu nichts zwingen.“

Ich nickte: „Versprochen.“

Er nahm mich in den Arm und stützte sein Kinn auf meinen Kopf: „Dann bin ich beruhigt. Tut mir leid dass er wegen mir weg ist.“

Ich schüttelte den Kopf: Ist schon nicht so schlimm. Dimitri ist ja auch noch morgen da.“

Er sah mir tief in die Augen: „Du magst ihn wirklich, oder?“

Ich nickte: „Ich liebe ihn so sehr, dass es fast schon weh tut.“

Er bekam Tränen in den Augen: „Und diese Liebe kommt meistens viel zu früh. Probiere es nicht zu vermasseln Schwesterchen.“

Ich nickte: „Nur über meine Leiche.“

Wir gingen Arm in Arm hinunter und legten uns auf das Sofa. Unsere Eltern waren noch am arbeiten, also sahen wir uns einen Film an.

 

Am nächsten Morgen konnte ich fast ausschlafen. Zach weckte mich um 8:30 Uhr auf und schickte mich hinaus um die Post zu holen. Ich fragte ihn: „Wieso machst du es nicht selber?“

Er antwortete belustigt: „Ich habe noch so viel zu tun. Ich muss noch für die Fahrt packen, ich muss noch in einen Laden um mir einen Anzug zu besorgen, und noch ein paar weitere Sachen. Hol mir jetzt einfach die Post.“

Ich trat aus dem Bett, immer noch in meinem Pyjama und trat vor die Türe. Dann machte ich den Postkasten auf. Da drinnen lagen zwei Briefe. Einen an mich, und den anderen an Zach.

Ich ging wieder nach drinnen. Dort gab ich den an Zach bestimmten Brief ihm, und machte den meinen selber auf. Drinnen lag ein Schreiben von einem Orchesterverein.

Ich schrie auf. Zach kam zu mir gerannt: „Was ist passiert? Ist alles in Ordnung?

Ich konnte vor Staunen nicht mehr sprechen. Ich war wie betäubt.

Er schrie mich an: „Zo! Rede mit mir. Geht's dir gut?“

Ich nickte und sagte: „Ich habe ein Stipendium.“

Er riss mir den Brief aus der Hand und lachte mich an: „Du bringst es also noch weit mit deinem Talent!“

Und es stimmte, ich hatte wirklich Talent. Ich spielte Klavier, Violine, Gitarre und Querflöte. Das Orchester war gleichzeitig eine Schule, auch mit normaler Schule dabei. Und zwar eine der besten des Landes.

Ich musste mich setzen. Zach setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm: „Ich freue mich so für dich.“

Ich nickte: „Ich habe ein Stipendium!“, das schrie ich fast nur so heraus, und Zach musste sich die Ohren zu heben. Ich hüpfte mit ihm vor Freude im Kreis.

Als meine Eltern heimkamen zeigte ich ihnen als erstes das Schreiben und sie wahren genauso froh wie ich.

Ich würde dorthin gehen, das wusste ich jetzt schon. Das einzige Problem war, dass es eine Internatsschule war. Ich würde Dimitri und meine anderen Freunde also nicht wiedersehen.

Ich berichtete Dimitri davon. Er war halb begeistert. Er freute sich zwar für mich, aber er war gleichzeitig traurig. Was ich eigentlich auch war. Er sagte: „Dann wird es also Zeit.“

Ich nickte: „Ja. Wahrscheinlich“, ich sah ihn bittend, fast flehend an: „Du verstehst doch dass ich dahin muss?“

Er nickte: „Natürlich. Ich werde dich nur unsagbar vermissen.“

Ich weinte los: „Ich dich doch auch.“

Er nahm mich in den Arm und drückte sein Gesicht in mein Haar.

Als wir uns lösten fragte er etwas zögernd: „Gewährst du mir noch einen Abschiedskuss?“

Ich nickte. Er beugte sich zu mir herab und küsste mich sanft, fast zögerlich. Ich erwiderte den Kuss und liess darin meine Gefühle widerspiegeln.

Als der Kuss geendet hatte verabschiedete er sich.

Ich legte mich auf mein Bett und starrte ins Leere. Als Zach anklopfte liess ich ihn hereinkommen. Er setzte sich neben mich aufs Bett und strich mir übers Haar. Er sagte: „Ich weiss dass es schwer ist.“

Ich nickte: „Wieso denn? Wieso musste ich mich in ihn verlieben? Und wieso muss ich ein Talent haben? Sonst wäre alles viel leichter.“

Er schüttelte tadelnd den Kopf: „Nanana, du sollst zufrieden sein mit dem was du bist. Und auch damit was du hast. Du wirst schon noch den richtigen finden.“

Ich sah ihn an: „Was wenn Dimitri der richtige wäre?“

Er sah mich mit einem unsagbaren Schmerz in den Augen an: „Dann werdet ihr euch noch einmal über den Weg laufen.“

Ich sah ihn immer noch zweifelnd an: „Wieso bist du dir so sicher?“

Er zuckte mit den Schultern: „Ich weiss es einfach.“
Ich liess mich zurück aufs Bett fallen und sagte gar nichts. Zach sagte plötzlich: „Mach mal Platz da.“
Ich rückte ein wenig zur Seite, sodass er auch noch Platz hatte. Er legte sich neben mich und nahm mich in den Arm. In diesem Arm schlief ich friedlich die Nacht durch.

Ich träumte gar nichts.

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rebeatb

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