Sie war unglücklich. Bis er kam... (überarbeitet)
Amy rannte hinter Joshua einen dunklen, schmalen Gang entlang. Endlich kamen sie oben auf dem Turm an, endlich wieder Helligkeit! Amy höte die Äsiopier schon von weitem. Es waren wahnsinnig viele, als sie sie endlich sah, und sie waren scheinbar aus dem nichts aufgetaucht. Da die Mauer Zinnen hatte, duckte sich Amy und nahm Bogen in die eine, Pfeil in die andere Hand. Sie legte den Pfeil an, zielte, schoss und traf. Der Äsiopier auf den sie gezielt hatte, kippte um. Ein anderer aber rückte an seiner Stelle sofort nach. Die Elfen hatten sich noch nicht hinausgewagt, um mit Schwertern auf die Äsiopier einzudreschen, da es ein ziemlicher Ansturm war.
Amy zielte wieder und wieder, und immer mehr Äsiopier fielen, aber auch immer mehr rückten nach. Die Elfen hatten sich lange auf diesen Moment vorbereitet, genau wie die Äsiopier, aber Amy bereute es, dass sie noch nicht so gut mit dem Schwert umgehen konnte. Auch die einfachsten Sprüche wie zum Beispiel um eine Wunde zu heilen, wusste sie noch nicht. Wenn sie diese Schlacht überleben würde, so schwörte sie sich, würde sie sich richtig ins Zeug legen. Ihre Überlebenschancen waren gross, denn sie würde weniger schnell getroffen werden, da oben auf der Mauer.
Die Äsiopier hatten die Elfen von unten angegriffen. Es war wahrscheinlich ein Ablenkungsmanöver, damit die Zauberer nicht auf die oberen Äsiopier vorbereitet waren. Aus diesem Grund standen ein paar Äsiopier einfach da und sahen sich den Rand des Wasserfalles an.
Amy schoss wieder und wieder, irgendwann hatte sie keine Pfeile mehr. Auch wusste sie keinen Zauberspruch um den Köcher aufzufüllen, weshalb sie geduckt richtung Waffenkammer lief und 2 Dutzend in ihren Köcher steckte. Sie sah hastig in einem der grossen Bücher nach einem geeigneten Zauberspruch. Nach langem Durchsuchen der Seiten fand sie endlich einen Spruch, mitdem sich der Köcher automatischauffüllen würde: tú é a líonadh suas a luaithe is a chuaigh sé oiliúnach
Sie lief wieder an ihren Platz und schoss weiter. Wie geplant füllte sich der Korb nach jedem Pfeilschuss weiter auf.
Nach einer Weile versuchten einige Äsiopier auf Leitern die Mauer hinaufzukommen. Amy grinste und packte ihr umgehängtes Schwert. GUt genug um einen einfältigen Äsioppier von einer Leiter zu schubsen war sie ja wohl. Sie säbelte den ersten Äsiopiern die Köpfe ab, und stiess dann die Leiter um. Als die Leiter wieder aufgestellt wurde, steckte sie diese in Flammen und machte weiter mit dem absäbeln der Köpfe, die naiv genug waren die brennende Leiter hinauf zu klettern.
Da die Leiter immer weiter abbrannte, hatten nach einiger Zeit auch die dümmsten Feinde begriffen, dass da kein HInaufkommen war.
Amy war schon immer eine Kämpfernatur gewesen. Sie hatte richtigen Spass dabei. Als es langsam dunkel wurde, löste sie ein anderer Elf ab. Sie ging in den Waffenraum. Sort sassen einige Elfen zu Tische. Joshua war auch dabei, er sah sehr unglücklich aus. Bognor, einer der Zauberer kam auf Amy zu und sagte leise: "Magda ist gefallen."
Magda war eine wunderschöne Elfe gewesen, zudem die langjährige Freundin von Joshua, die beiden waren sogar verlobt gewesen.
Amy bekam grosse Augen und sprach automatisch: "Das tut mir leid." Joshua nickte nur. Joshua würde eine Trauerzeit durchmachen, weshalb er ziemlich niedergeschlagen sein würde. Das hiess noch mehr trainieren und noch härter bestraft werden. Joshua tat ihr leid, vor kurzem hatte er auch schon seinen einzigen Sohn verloren. Er war ausgezogen (er war Jäger gewesen) und nie zurückgekommen. Andere Elfen hatten seine Leiche gefunden, mit blauem Blut überströmt, sein Gesicht zu einer leidenden Maske verzogen.
Es gab auch einige andere Opfer, aber von den Äsiopiern waren es mehr. Das lag vor allem daran dass die Äsiopier nicht daran gedacht hatten, dass es auch Bogenschützen gab. Sie waren immer sehr voreilig was Schlachten anbelang.
Aber da ihre Leichen sich häuften, waren sie dem Mauerrand schon ein gutes Stück näher gekommen. Es waren genug Äsiopier dass sie sich häufen lassen konnten, bis sie über die Mauer klettern konnten. Auch dann wäre sie immer noch genug gewesen um den Elfen eine gleichherechte Schlacht zu liefern.
Die Elfen aber waren schlau genug brennende Pfeile abzuschiessen, um so die Leichen zu verbrennen, und die Äsiopier gleichzeitig zu verwunden. Es gab Schmerzgeschrei von der Seite der Äsiopier, und Jubelgeschreib auf der Seite der Elfen, als die Äsiopier sich urplötzlich zurückzogen. Sie errichteten einige 100 Kilometer weiter ein Lager, um die Verwundeten zu pflegen, und sich aufzuruhen. Es sah ziemlich zusammengewürfelt aus, aber es hietl dem Wetter stand.
Auch die Elfen pflegten ihre wenigen Verwundeten, dann machten sie sich daran die restlichen Leichen zu verbrennen. Es dauerte eine Weile, aber so war die Gefahr geringer, dass die Äsiopier über die Mauer klettern konnten. Einige lebende Äsiopier waren auch dabei, aber die Elfen zögerten nicht lange und stiessen ihre Schwerter in die massigen Körper. Nach einigem leisen Röcheln und Stöhnen waren auch diese endlich tot.
Amy trainierte fleissig weiter. Mit Timo und ihr ging es nicht so richtig weiter. Sie sahen sich fast nie, und wenn doch waren ebide müde und ausgepumpt. Er musste mehr auf der Mauer sein, und sie trainierte fast jede freie Sekunde. Das Training half nicht nur ihr, sondern auch Joshua. Noch ein Grund mehr zu trainieren. Da niemand anderes richtig trainieren wollte, beschäftigte er sich fast nur mit ihr, und sie kämpften stundenlang mit einander. Sie war schon bald eine gute Schwertkämpferin, und wenn das so weiterginge, könnte sie das Jahr über springen.
Die Elfen hatten es nicht leicht, sie hatten ständig Angst, die Äsiopier hätten eine andere Angriffstaktik gefunden.
EInes Abends stand dann plötzlich Timo vor Amys Türe. Er war schick angezogen, genau wie sie, und fragte: "Lust mit mir zur Feier zu gehen?" Sie nickte und packte seinen Arm. Die beiden liefen in den grossen Saal, wo schon viele Elfen versammelt waren.
Amy fragte: "Wieso feiern wir nochmal?"
Timo zuckte die Schultern: "Hab keinen blassen Schimmer."
Es war schon seit Jahrzehnten Brauch, an diesem Tag eine Feier stattfinden zu lassen, und viele hatten längst vergessen worum es da ging. Nur die ganz unvergesslichenalten Elfen, welche noch nicht umgebracht worden waren, konnten sich noch erinnern. Aber auch nicht mehr alle.
Timo zog Amy zur Tanzfläche und wirbelte sie herum. Da sie nicht gelernt hatte zu tanzen, liess sie sich einfach von ihm führen. Timo sah ihr ernst ins Gesicht: "Was ist denn los?"
"Wieso?"
"Du schaust als wäre jemand gestorben."
"Es sind ja auch viele gestorben."
"Aber neimand persönliches."
"Aber ich bin doch noch da", er beugte sich zu Amy herab.
Amy nickte und wich ein Stück zurück, sie fühlte sich bedrängt: "Ja, das stimmt."
Timo grinste und folgte ihr. Er presste sie an sich: "Was ist denn?", murmelte er in ihr Ohr."
Sie lächelte gekünstelt und suchte nach einer Ausrede: "Aber doch nicht hier. Wenn wir wieder im Zimmer sind."
Er seufzte gezwungen: "Und wielange wollen wir das hinauszögern?"
Sie wurde blass, daran hatte sie nicht gedacht: "Nach der Party. Das hier ist ein wichtiger Anlass. Sonst würde er nicht mitten im Krieg gefeiert werden."
"Was ist denn los mit dir?"
Nichts. Wieso?"
"Du bist so abstossend. So von: Bleib mir vom Leibe!"
"Bin ich gar nicht!"
"Ähh, doch. Irgendwie schon. Hab ich was angestellt?"
"Nein."
Hast du vielleicht was angestellt. Und muss ich es wissen?"
"Nein."
"Was ist denn dann?"
"Nichts!"
"Was ist verdammt? Du kannst es mir sagen. Wir sind nicht umsonst ein Paar. Du kannst es mir sagen."
"Ich weiss es doch selbst nicht. Sonst würde ich es sagen, ich schwöre es!"
"Hast du Angst jemanden zu verlieren?"
"Ja."
"Und was noch?"
Mit einem Mal rehte Amy sich um und lief aus dem Saal. Timo verstand die Welt nicht mehr und lief der verwirrten jungen Elfe nach. Er hatte Angst dass er sie zu sehr bedrängt hatte, und wollte sie nicht verlieren. Sie lag ihm am Herzen. Er rief: "Amy! Warte! Was ist denn los?" Sie reagierte nicht sondern lief einfach weiter. Immer weiter, aus dem Gebäude raus, rein in einen der Gärten, vorbei an Büschen und Sträuchern, vorbei am Gärtner, vorbei am grossen unsterblichen Baum. Dort holte Timo sie aber endlich ein und packte sie am Arm: "Ich weiss dass ich irgendwas angestellt habe! Sag es mir doch einfach. Dann kann ich es nächstes mal richtig machen." Amy sah ihn mit Tränen in den Augen an und flüsterte: "Ich habe aufgehört dich zu lieben. Das Gefühl ist einfach futsch, auf und davon. Ich weiss nicht wieso, und es tut mir auch wirklich leid, aber ich möchte dich nicht anlügen." Er bekam riesige Augen, noch riesiger als sonst und begann wie wild den Kopf zu schütteln: "Nein, nein, nein!" Er flüsterte es immer und immer wieder. Er fragte: "Habe ich dich zu sehr bedrängt. Gerade eben? War es das? Wir können noch einmal von vorne anfangen. Aber bitte, bitte verlass mich nicht!" "Es liegt nicht an dir, sondern an mir. Ich weiss das klingt blöd, aber es ist wirklich so. Du wirst eine andere finden." Sie küsste ihn auf die Stirn und liess ihn stehen. Timo schlug sich an den Kopf und fluchte: "So ein shit! Wie konnte ich nur so blöd sein. Ich habe alles versaut! Wirklich alles!"
Amy lag in ihrem Zimmer auf dem Bettt und starrte an die Himmelblaue Decke. Sie hatte sie mit ihrer Mutter angemalt, als sie ungefähr 7 gewesen war. Und jetzt hatte ihre erste Beziehung geendet. Und gleich noch so katastrophal! Sie konnte ihm wahrscheinlich nie wieder in die Augen sehen. Sie weinte immernoch. Umgezogen hatte sie sich schon vor 3 Stunden, zur Feier zu gehen hatte keinen Sinn mehr gehabt. Den Abend hatte sie richtig verdorben. Ob Timo ihr irgendwann verzeihen könnte?