Fantasy & Horror
Licht und Schatten Kapitel 20 - NaNoWriMo 2012

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"Licht und Schatten Kapitel 20 - NaNoWriMo 2012"
Veröffentlicht am 17. November 2012, 16 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Licht und Schatten Kapitel 20 - NaNoWriMo 2012

Licht und Schatten Kapitel 20 - NaNoWriMo 2012

Beschreibung

Alles im Leben hat zwei Seiten. Außer es hat drei. Eine Geschichte, die noch erzählt werden muss. Von einem außergewöhnlichen jungen Mann, der Kunst und des Schicksals, das eine Welt für immer verändern sollte

Kapitel 20 See

 

 

Erneut strömte kalte Luft in seine Lungen, als ihn etwas aus dem Wasser zurückriss.

,, Seit ihr Wahnsinnig ?“

Nicht wahnsinnig.. aber Verzweifelt, dachte er. Das kalte Wasser hatte die rasende Stimme in seinem Kopf zumindest vorläufig wieder zum Schweigen gebracht.

 

Es war nun eine gute Woche her, das sie Inglarion verlassen hatten. Ihr erstes Ziel, so hatte Darcon erklärt, sollte wohl Venthron darstellen. Die Stadt lag in den Bergen die auch die Grenze zwischen Niob und dem Kaiserreich Ert bildeten  und wenn sie es über diese schafften, so meinte der Inquisitor wären sie wohl in Sicherheit. Außerdem rechnete wohl niemand damit, dass sie sich ausgerechnet in der am stärksten von Inquisitoren überwachten Stadt es gesamten Reichs aufhalten würden.

,, Und ihr glaubt nicht, das die uns einfach erkennen werden ?“

,, ich hoffe , wir sind schneller als die Nachricht von eurer Flucht dort, wenn der Kaiser überhaupt nach euch suchen lässt.“

,; Was meint ihr mit wenn er überhaupt nach mir suchen lässt ?“

,, Na ja, wie will der Kaiser das begründen ? offiziell seit ihr der Mörder seiner Nichte, aber er hat sicher kein Interesse daran, dass jemand anfängt darüber… nachzudenken.“

,, Und auf die Wahrheit kommt ?“

,, Richtig. Vielleicht wird er also gar nichts unternehmen.“

Corinthis schüttelte den Kopf und ging weiter, mittlerweile hatten sie die Gasfelder um Inglarion hinter sich gelassen und die ersten Ausläufer des Gebirges erreicht. Bis in die Wolken ragten die gewaltigen Gipfel auf, wie eine von einem Riesen geschaffene Mauer. An klaren Tagen konnte Corinthis in der Ferne die in ewiges Eis gehüllten Gipfel erkennen, die die Sonne reflektierten, als bestünden sie aus Diamant und auch auf ihrer Momentanen Route wurde es immer kälter. Sie folgten einem kleinen Pfad, der sich durch die Berge immer höher hinauf wand und sie nach Darcons Aussage direkt nach Venthron bringen würde.

,, Habt ihr das alles geplant ?“ , fragte Corinthis. Sein Atem hing als kleine Wolke vor ihm in der Luft.

Noch fror es nicht, aber wenn sie noch weiter hinauf mussten, würden sie sich wärmere Kleidung besorgen müssen. Nur wo, war die Frage.

,, Es ist der einfachste Weg.“ , erwiderte Darcon. Seine Inquisitionsrüstung hatte der Mann bereits am Fuß der Berge zurück gelassen und dort an einem Bauernhof gegen  ein Fellhemd eingetauscht.

Mittlerweile hielt aber auch dieses die Kälte nicht mehr ab und langsam aber sicher wurde es Dunkel, wie auch dem Inquisitor nicht entging.

,, Ich hatte gehofft heute noch Venthorn zu erreichen.“ , fluchte er. ,, Aber so… Im dunklen weiter den Berg hinauf zu gehen wäre mehr als dumm.“

,, Ich würde sagen, dann haben wir Glück im Unglück.“  , meinte Corinthis und deutete

Vor ihnen führte der Pfad ein kleines Stück bergab bis er einen Talkessel erreichte. Ein See, der von einem Bachlauf gespeist wurde lag im Zentrum des Tals  umgeben von einigen Bäumen.

Darcon ließ den Blick über den Kessel wandern. ,, Sieht tatsächlich gut aus. Los, kommt, wenn wir heute dort bleiben, sollten wir vor Sonnenuntergang unten sein“

Sie machten sich an den Abstieg und folgten dem Pfad der sie in Serpentinen bis hinab zum See führte.

Die kleine Wasserfläche lag wie ein Spiegel vor ihnen, in dem sich der Himmel abbildete.

,, Ich suche Holz.“ , meinte Darcon und verschwand  mit gezogenem Schwert, mittlerweile mehr eine Ersatzaxt,  in Richtung des Waldes. Oder besser gesagt der paar Bäume, die hier wuchsen. Als Wald ließ sich das wirklich nicht bezeichnen.

Der Inquisitor verschwand  rasch außer Sicht und Corinthis blieb vorerst allein am Wasser zurück.

Was ihm auch ganz recht war.

Seit Tagen quälte ihn die Stimme des Nardor nun mit zunehmender Intensität… und je mehr er sich den Worten des Dämons wiedersetzte,  desto schlimmer wurde es. Das Wesen hatte keine Macht über ihn. Zumindest glaubte er das. Aber die ständig bohrende Stimme, die seine Zweifel nährte und ihn mit Versprechungen lockte zehrte an seinen Nerven.

So auch jetzt wieder, während er sich an das Ufer des Sees setzte. Das Wasser war so klar, dass er bis auf den Grund sehen konnte. Es gab keine Flache Uferzone im See, nur bläuliche tiefe…

Vielleicht eine eingestürzte Höhle, die dann überflutet wurde überlegte er, während er langsam den Verband an seiner linken entfernte. Die Wunde verheilte erstaunlich gut und ohne die Anzeichen einer Infektion. Trotzdem erneuerte er den Verband regelmäßig.

Corinthis wusch den Blutgetränkten Lappen, der ihm als Notdürftiger Verband diente, im klaren Wasser des Teiches aus. Rote schlieren bildeten sich darin, nur um Sekunden später wie Schemen zu verschwinden.

Dann säuberte er Vorsichtig die Wunde, wo seine Finger gewesen waren. Seine Gedanken wanderten zurück…  Irgendwo musste er einen Fehler gemacht haben. Irgendwo hätte es einem Punkt geben müssen, an dem er etwas hätte anders machen müssen…

,, Da ist nichts, das ihr hättet tun können.“ Die vertraute, verhasste aber gleichzeitig sanfte Stimme des Nardor…  Zum ersten Mal meinte er, die Gestalt erkennen zu können… Ein Flirrender Schemen,der wenige Meter neben ihm am Ufer stand. Aus schwarzen Augen sah ihn die Gestalt an, verständnisvoll… aber auch voller Heimtücke.

,, Was wisst ihr schon.“ , erwiderte Corinthis. ,, Was wisst ihr überhaupt über  das Leben Geist ?“

,, Ich verstehe Schmerz, Schmerz ist eine universelle Lektion.“

,, Eine Lektion ? Ihr versteht wirklich nichts. Es geht um mehr, als daraus zu lernen. Vielleicht kann man aus allem etwas mitnehmen… aber hier geht es um die Ursache. Und die war ich. Ich allein. “

,, Und ihr glaubt, ihr hättet einen Fehler gemacht… eine Entscheidung anders treffen müssen ?“

Der Schemen schüttelte den Kopf. ,, Dann solltet ihr einfach aufgeben.“

,, und euch die Kontrolle überlassen ?“

,, Welche andere Wahl außer weitermachen habt ihr ? Keine.“

 ,, Ihr irrt euch schon wieder. Es gibt immer eine andere Wahl.“

Mit diesen Worten ließ sich Corinthis nach vorne fallen. Direkt ins eisige Seewasser.

Nein verfluchter Narr.

Die Stimme in seinem inneren kreischte, während der Schemen vom Ufer  ebenfalls ins Wasser gezogen wurde.  Die Kreatur schlug in seinem Geist um sich, versuchte irgendwie die Kontrolle zu bekommen. Auftauchen…

Wenn ich sterbe nehme ich dich mit, dachte er.

 

 

Plötzlich jedoch riss ihn etwas zurück ans Ufer. ,, Seit ihr Wahnsinnig oder so ?“

Erneut strömte Luft in seine Lungen und er erkannte kurz die Gestalt von Darcon, die damit beschäftigt war Holz aufzuschichten und ein Feuer zu entfachen.
,, Verrückt, das trifft es wohl ganz gut.“ , meinte er, als er sich langsam aufsetzte. Die Stimme des Nardors schwieg… zum ersten Mal seit einer sehr langen Zeit wie es schien.

Einen kurzen Augenblick lag er einfach nur da, den Blick gen Himmel gerichtet, an dem sich mittlerweile die ersten Sterne zeigten.

,, Ihr seid wirklich nicht mehr zu retten, oder ?“

,, Ich trage einen Dämon in mir. Egal was ich tue… eines Tages wir es mich umbringen. Oder  zumindest meinen Körper übernehmen.  Ich habe nicht wirklich vor, das zuzulassen.“

,, Die Inquisition hat irgend so etwas bemerkt. Ich dachte aber nicht, dass das mehr als ein Gerücht währe. Die Nardor haben sich seit Jahrhunderten nicht mehr gezeigt.“

Mittlerweile brannte das Feuer bereits kräftig genug um die Kälte zu vertreiben. Eine Weile sah der Maler nur ins Feuer… bis ihm etwas einfiel… etwas, das er fast vergessen hatte.

 Er zog einen kleinen durch das Wasser natürlich aufgeweichten bogen Pergament aus seiner Tasche.

Das unvollendete Bild von Nehalenie. Er wusste nicht, was ihn dazu getrieben hatte, das Bild mitzunehmen. Aber jetzt war es sowieso egal.

Das Pergament fiel fast auseinander und die Kohlezeichnung fast vollständig verlaufen. Mit einem seufzten warf er den Papierbogen ins Feuer.

,, Was war das ?“ , fragte Darcon.

,, Nichts.“ , erwiderte er. ,, Gar nichts. Ihr meintet vorhin, morgen würden wir Venthorn erreichen?“

,, Richtig und von dort aus ist es dann auch nicht mehr weit bis zur Grenze.“

,, Ich muss zugeben, dass ich nicht viel über die Stadt weiß, außer dass die Magier dort leben.“

,, Das ist auch so ziemlich alles, was ihr darüber wissen müsst. Und natürlich wimmelt es dort nur so vor Inquisitoren. Wir müssen einfach hoffen das wir vor jeglichen boten aus Inglarion dort sind. Ihr solltet allerdings vielleicht etwas wegen eurer Hand unternehmen. Fehlende Finger fallen auf.“
Corinthis nickte. Deshalb würde er sich noch etwas einfallen lassen. Langsam sah er zu, wie das Feuer herunterbrannte, dann stand er auf.

,, ich sehe mich noch etwas um.“
,, So lange ihr nicht wieder isn Wasser fallt.“

,, Wisst ihr ich kann schwimmen.“

,, Dann habt ihr eben versucht…“

,, Belassen wir es dabei.“

 

Er entfernte sich rasch von dem kleinen Feuer, das bald nur noch ein winziger Lichtpunkt in der Ferne war. Corinthis wanderte am Seeufer entlang, ohne genau zu wissen, was ihn dazu trieb.

Die Sterne spiegelten sich im klaren Wasser und er ließ sich am Ufer nieder.

Die Stimme in seinem Kopf schwieg. Zumindest fürs erste. Er musste dem Nardor tatsächlich Angst gemacht haben und das gab ihm ein seltsames Gefühl der Genugtuung.

,, Angst ist ein menschliches Prinzip. Eine Illusion, die euch euer Geist vorgaukelt. Angst existiert nicht. Du hast es selbst bewiesen.“

Seltsam… wie dieses Wesen ihn belehren wollte.

,, Ich fürchte den Tod nicht das ist wahr. Ich habe keinen Grund mehr dazu. Baratas hat alles ausgelöscht was mir wichtig war. Aber Angst  ist doch letztlich einer der Grundpfeiler, die diese Welt erhalten. Ohne Angst wäre der Kaiser nichts. Ohne Angst gäbe es keine Autorität. Soviel hat Nehalenie mir beigebracht. Und selbst ihr seid dem Tod abgeneigt. “

,, Euer Ende ist auch mein Ende, so erbärmlich dieser Zustand auch sein mag.“

,, Und ihr fürchtet das Geist ? Könnt ihr überhaut sterben?“
,, Nicht wie die Menschen nein.“

,, Wie dann ?“

,, Ihr stellt zu viele Fragen.“

,, Und ihr weicht aus, was will ich schon mit den Antworten ? Irgendwann bin ich ohnehin Tod. Oder Besessen oder was auch immer.“

,, Ich kann nicht im eigentlichen Sinne sterben. Lediglich wieder zurück hinter den Schleier geschickt werden. Aber das ist ähnlich. Aber ihr Menschen… ihr seid anders als wir und uns doch gleichzeitig so ähnlich. Ihr verleiht Gedanken Form… Zwingt der Welt Ordnung auf. Und wenn ihr sterbt, stibrt was ihr erschaffen habt nicht mit euch, es bleibt zurück, wie ein ewiges Echo eurer Existenz. Im Schleier gibt es nicht, aus dem wir unsere Gedanken erschaffen könnten. Nur leere. Es ist wie der Tod, den ihr so fürchten solltet und doch so wenig Grund dazu habt.“

,, Ihr seid neidisch ? Das ist es? Deshalb versucht ihr in diese Welt zu gelangen ?“
,, Ihr seid vielleicht das erste Lebewesen, das dies je erkannt hat. Zerstörung ist die eindrucksvollste Art ein Zeichen zu hinterlassen.“

Corinthis schüttelte den Kopf. ,, Es gibt immer einen anderen Weg.“

Er stand wieder vom Ufer auf. Ein letztes Mal ließ Corinthis den Blick über den das Tal einschließenden Berggrat wandern, dessen schneebedeckte Gipfel im Mondlicht glitzerten.

Morgen würden sie Venthron erreichen, das sich irgendwo hinter diesen Bergen befinden musste.

Die Stadt der Zauberer… er hätte nie gerechnet, jemals so weit zu kommen. Und doch empfand er keine echte Neugier, keine Aufregung… nur eine ferne Kälte.

 

Corinthis  ließ den Blick bis zu dem Punkt schweifen, an dem noch immer die langsam ersterbende Glut des Feuers einen Lichtpunkt in der Landschaft bildete.

Konnte er Darcon wirklich trauen? Eine berechtigte Frage, wie es schien .

Er kannte die Antwort nicht. Allerdings… der Mann hatte alles riskiert um ihn zu befreien. Er sollte es also zumindest Versuchen. Wenn er ihm auch nicht vertrauen wollte, so könnte er ihn wenigstens Akzteptieren. Vor ihnen lag noch ein Stück Wegs. Vielleicht würde er sich wenn sie Niob erreichten von ihm trennen und alleine weiterreisen.

Doch wohin ? Es gab nichts mehr für ihn in dieser Welt. Keine Richtung… Corinthis konnte weglaufen, bis nach Niob über Dragonshire  und vielleicht weiter bis zu dem Punkt, an dem Calvadien erneut auf den Ozean traf. Aber wozu ?

Er hatte ein Versprechen gegeben, das er nicht halten konnte und eine Wunde in seinem Herz, die nie heilen würde…

 

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