Fantasy & Horror
Paranormal Doll

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"Paranormal Doll"
Veröffentlicht am 10. Oktober 2012, 10 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Paranormal Doll

Paranormal Doll

Beschreibung

Mrs. Madison steht schon seit meinem ersten Geburtstag in meinem Zimmer. Reglos. Bis jetzt...

Prolog

Es war ein grauer Tag. Die Wolken hingen schwer am Himmel, waren gefüllt mit Trauer und wollten alle zehn Minuten ihr Gewicht loswerden. Gerade war es wieder soweit. Der Regen prasselte unaufhörlich an mein Fenster. Es dröhnte in meinen Ohren, es war so laut, dass mein Kopf fast zerbrach wie der einer Porzellanpuppe. Ich wollte schreien vor Schmerz. Und das nicht nur wegen den Kopfschmerzen, sondern wegen meinem gebrochenen Fuß. Auf eine für den Arzt unverständliche Weise war er gebrochen. Ich hatte es selbst nicht gemerkt. Gestern Morgen beim Frühstück, machte meine Stiefmutter mich darauf aufmerksam, dass mein Fuß in einem unnatürlichen Winkel nach außen gedreht war. Danach sind wir sofort ins Krankenhaus gefahren. Im Krankenhaus sagten sie, dass er gebrochen sei.

Jetzt saß ich hier mit einem Gipsfuß und war gefangen in den eigenen vier Wänden. Damit ich nicht gänzlich an Langerweile einging, kamen meine zwei besten Freundinnen Grace und Sophia vorbei, um mir Gesellschaft zu leisten. Ach und eine weitere Person hatte ich vergessen. Mrs. Madison, meine Puppe, die ich an meinem ersten Geburtstag an Weihnachten bekommen hatte. Niemand konnte sich erinnern, von wem sie stammte. Sie war einfach da, wie heute und eingewickelt in weißes Geschenkpapier mit einer schneeweißen Schleife umwickelt. Mein Name stand in roten Buchstaben darauf geschrieben: Mia. Meine Stiefmutter meinte, es sei vielleicht ein Geschenk von der fernen Verwandtschaft gewesen. Von meiner Urgroßtante aus Prag vielleicht? Seitdem war sie meine Lieblingspuppe und wacht den ganzen Tag in meinem Zimmer, weil ich es nicht übers Herz gebracht hatte, sie wegzuschmeißen.

Das Läuten unserer Haustür riss mich aus meinen Gedanken. Ich horchte und nahm zwei mir allzu bekannte Stimmen war. „Hey, Grace, Sophia!“, rief ich nach unten und lehnte mich über das weiße Treppengeländer. Schon kamen die beiden mit einem Grinsen nach oben. „Na, du Krüppel?“, begrüßte mich Sophia, worauf Grace nur mit den Augen rollte.

Ja ja, das waren meine besten Freundinnen. Sophia, die eher das Lebensmotto ‚Erst reden, dann denken‘ lebte. Und zu ihrem frechen Charakter passten die kurzen, braunen Haare perfekt. Als Kontrast zu ihrer bleichen Haut trug sie immer knallrote Lippen, weswegen ich sie immer neckend ‚die kleine Vampirlady‘ nannte, denn mit ihren 1,55m lag sie weit unter dem Durchschnitt.

„Sei nicht so gemein zu Mia. Sie hat es schon schwer genug“, meldete sich nun auch Grace zu Wort, die einen immer in Schutz nehmen musste. Sie war das komplette Gegenteil von Sophia: lange, blonde Haare und nur ein Hauch von Make Up zierte ihr Gesicht und ein leichter Duft von frischen, grünen Äpfeln umgab sie. Sie war eben natürlich und machte sich nichts aus Sophias Kosmetikwahn.

„Und Action!“

Ich zuckte leicht bei diesen Worten und als ich mich fragend zu Sophia wandte, hielt diese mir schon eine Videokamera vors Gesicht. „Was soll das?“, fragte ich irritiert und ich konnte Grace seufzten hören. „Sie will jetzt ein Kameramann werden“, meinte Grace. „Kamerafrau, wenn ich bitten darf!“, korrigierte Sophia und funkelte sie mit ihren blauen Augen böse an. „Kamerafrau? Wolltest du nicht letzte Woche noch Schauspielerin werden und vor der Kamera arbeiten?“, fragte ich nach und konnte nur müde lächeln, denn ihr müsst wissen, dass sich Sophias Traumberuf jede Woche ändert und mittlerweile hat sie fast alle Berufe schon durch.

Sophia drehte sich schwungvoll um die eigene Achse, hielt jeden Winkel meines Zimmers fest. „Wehe du stellst das ins Internet…“, drohte ich und richtete meine Krücke gegen sie. „Aber ich brauch doch Feedback“, erwiderte Sophia grinsend und schon entstand ein Kurzfilm über unseren gemeinsamen Nachmittag. Wir haben viel gelacht und die Zeit verging wie im Flug.

Um 18:30 Uhr verabschiedeten sich die beiden, dann gab es schon Abendbrot. Den restlichen Abend verbrachte ich allein in meinem Zimmer vor der Flimmerkiste. Es lief nichts besonders Gutes, ich zappte durch die Programme und ein kurzer Blick auf meinem Wecker verriet mir, dass es bereits 23:54 Uhr war. Ich schaltete den Fernseher aus und streckte meinen Oberkörper. Ich ließ meinen Blick gelangweilt durch den Raum schweifen und blieb an meinem Schreibtisch haften. Dort lag eine Kamera, aber ich konnte mich nicht erinnern meine dort hingelegt zu haben. Dann fiel es mir ein: es musste Sophias sein!

Ich richtete mich auf und humpelte zum Gerät, um es an mich zu nehmen und plumpste zurück auf mein Bett. Es war Sophias Kamera. Ich machte sie an und klickte mich durch, bis ich zu unserem Film kam. Ich drückte auf Play und ließ unseren Nachmittag revue passieren. Ich musste lachen, als ich mich und Grace sah. Dann schwing die Kamera kurz zur Seite und wieder zurück zu uns. Das passierte allzu oft während des Films und ich schüttelte innerlich mit dem Kopf. Aus Sophia würde nie eine gute Kamerafrau werden. Als die Kamera zum gefühlten 1000 Mal zur gleichen Seite schwankte, war irgendwas anders. Ich spulte zurück und ließ die Stelle erneut laufen und da fiel es mir auf: Mrs. Madison war weg.

Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem gesamten Körper aus und ein kalter Schauer überlief mich.

Ich spulte immer weiter zurück und stellte fest, dass meine Puppe die ganze Zeit über in der Ecke stand, jedes Mal wenn Sophia zur Seite geschwenkt hatte. Doch dieses eine Mal war sie verschwunden. Ich richtete mich kerzengerade auf und schaute in die Zimmerecke.

Mrs. Madison stand dort wie immer, unberührt.

„Ich werde schon paranoid…“, murmelte ich zu mir selbst und legte die Kamera zur Seite. Ich knipste das Licht aus und kuschelte mich in mein weiches Kissen.

Später sollte ich noch am eigenen Leibe erfahren, dass das erst der Beginn von unerklärlichen Ereignissen war…

 

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Hörbuch

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Rainabas

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Moonoo Hat mir gefallen. Spannendes Ende und ein abwechslungsreicher Verlauf der Geschichte. Auch von mir gibt es dazu 5 Sterne.

Liebe Grüße
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