Humor & Satire
1000 GB Liebe

Prolog

Es war einmal…

eine schnuckelige, kleine Pussi-Stadt namens X. Mitten im Herzen Europas. Dort gab es eine Schule: Voll von einsamen Seelen und auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Zu diesen glückssuchenden Schülern gehörten die einsame Depri-Girl und ihr Traumboy: Happy-Boy!

Wie es das Schicksal wollte liefen sie sich über den Weg. Es war ein schwerer, harter und mühsamer Weg! Depri-Girl nahm all ihren (nicht vorhandenen) Mut zusammen und sprach IHN an! (Mit Unterstützung + Druck ihrer besten Freundin Unknown Girl alias Mrs. Zigarette & Smoking Girl)

Gekonnt hatte sie ihn verführt mit einer neuen 500 GB-Festplatte (sein Herzenswunsch). Diese passte zu seiner trendy GB-Tasche und ließ sein Computerfreak-Herz schmelzen und so hatte sie leichtes Spiel.

Doch diese Welt beinhaltete neben der Liebe auch Hass. Man kann eben nicht alles durch eine rosa Herzchenbrille sehen und so sieht man den erbitternden Hass zwischen Happy-Boy und Depri-Boy um ein einsames Girl. Depri Girl, die die H&D Boys zu erbitternden Feinden machte! Hier kommt demnach auch die Frage auf, ob Happy-Boy mit seiner täglich guten Laune und der schwarzen GB-Tasche oder ob Depri-Boy mit seinem Nusstella Glas, dem eiPhone und seiner ewig schlechten Laune ihr Herz erobern konnten.

Liebe Leutchen, wir werden sehen…

Nusstella To Go!

Es war an einem regenreichen, grauen Tag. Genauso sah es auch in Depri-Girls Herzen aus: Ein einziger Trauerklos, zerfressen von der bitteren Einsamkeit und Depressionen, doch zum Glück gab es Anti-Depressiva! Nachdem sie eine ganze Dose eingenommen hatte, war Depri-Girl einigermaßen befreit von Selbstmordgedanken und konnte sich so nun auf den Weg zu ihrer (geliebten) Schule machen.

Vor dem Eingang sah sie schon dichten, schweren Rauch. Smoking-Girl war bereits da und Depri-Girls Laune erhellte sich etwas. „Wenigstens etwas Passivrauchen an diesem beschissenen Tag“, dachte sie. Smoking-Girl konnte Depri-Girl durch den dichten Rauch gar nicht erkennen, Depri-Girl war tief verletzt, dass Smoking-Girl sie nicht mehr beachtete und leerte eine neue Packung Anti-Depressiva. Ein Depri-Tag, ohne etwas happy weit und breit…

Da tauchten aus dem dunklen Nebel plötzlich zwei kleine, traurige Augen auf. Dieser tief unglückliche Blick sollte sich für IMMER auf ihrer Netzhaut einbrennen. Doch so schnell diese Augen aufgetaucht waren, so schnell waren sie wieder im Nebel verschwunden. Nur ein süßer Geruch nach Nusstella hing noch in der drückenden Luft des Zigarettenrauches.

Schließlich ertönte es zum Unterricht und Depri-Girl suchte blind ihren Weg zum Eingang in dem Rauch. Dabei lief sie öfters gegen die Wand, an der Spuren zurückblieben (ein netter Abdruck von Depri-Girl, auf ewig verewigt). Nach gefühlten 18963 Stunden schaffte sie es endlich (mit einer schweren Rauchvergiftung) in ihren Klassenraum und OH SCHRECK! Es stand ein unangekündigter Test über Frisuren an! Da sie nur eine Frisur kannte, und zwar ihre eigene, schrieb sie eine 6----.  Jetzt war ihre Laune wieder unten, gaaanz unten im Depri-Thermometer, da halfen auch Anti-Depressiva nicht mehr. Getrübt von dem Test, schlenderte Depri-Girl in die Pausenhalle und sonderte sich von der grausamen Außenwelt ab, indem sie ihren eiPott in ihre Ohren stopfte und geile Mucke anmachte (Hardcore Rock Schlager).

Sie wippte gerade in voller Konzentration mit ihren Pink-weißen Strike-Turnschuhen zu Andreas Hügel, als sich die Pausenhalle plötzlich in einer unerklärlichen Weise aufhellte. Eine Welle des Glücks und der Freude schien sie zu durchfluten! Doch wer war der Grund, ein Junge in blauer Regenjacke und einer schwarzen Tasche etwa? Nein, so eine unscheinbare Person konnte doch nicht solch eine starke Aura haben. Während Depri-Girl so darüber nachdachte, wurde diese Aura jedoch auf einmal schwächer und etwas dunkleres, depressives hing in der Luft. Der Junge mit dem Nusstella Glas hatte die Halle betreten. Und es schien wie ein DUELL der beiden Auren zu sein, die auf Depri-Girl einwirkten.

Die bedrückende und nervenzerreißende Stimmung wurde für Depri-Girl immer unerträglicher, doch dann: Schließlich zeigte Depri-Boy Happy-Boy (die Namen der besagten Kontrahenten) die kalte Schulter und steuerte zielsicher, auch wenn mit wackeligen Schritten, den Pausenhof an. Dort widmete er sich seinem Nusstella. Depri-Girl fiel eine Last von den fetten Schultern. Dieser massive Zusammenprall dieser unglaublichen… einzigartigen Auren hatte sie SEHR beansprucht! Und dann! Die Welle des Glücks überwältigte sie nun endgültig, als Happy-Boy mit einem Grinsen an ihr vorbei ging und ihr erotisch zuzwinkerte. Depri-Girls Herz begann nach Jahren wieder zu schlagen.

Sie musste ihn ansprechen, doch durch ihr winziges Gehirn flossen keine Worte. Einfach gesagt: ihr fiel nichts ein. Aber es sollte anders kommen. Smoking-Girl hatte gerade ihre 60zigste Kippe ausgetreten und kam mit Rauchwolken umgeben zu Depri-Girl. Diese nutze ihre Chance und fragte kleinlich: “Der  bestaussehendste Typ der ganzen Schule, ach, der ganzen Welt, steht da vorne. Smoking-Girl, was soll ich sagen? Wie kann ich ihn beeindrucken?“ Da Smoking-Girl so ein soziales Girl war, wollte sie ihrer besten Freundin Depri-Girl natürlich helfen. Doch Smoking-Girls Ratschläge bewirkten meistens das Gegenteil, so wie halt Nikotin die Lungen schädigte, aber beides wusste Smoking-Girl nicht.

„Ich kann ihn ja für dich ansprechen“, sagte sie und ohne das Depri-Girl die Möglichkeit hatte zu antworten, machte sie zwei schwungvolle Schritte, blies sich eine verkohlte Haarsträhne aus dem Gesicht und blieb vor Happy-Boy stehen. „Hi, ich und meine beste Freundin wollten…“, doch sie kam nicht weiter. Happy-Boy schaute an ihr vorbei zu Depri-Girl und nuschelte geheimnisvoll: „Man sieht sich, vielleicht schon sehr bald!“

Schnipp Schnapp Haare Ab Teil 1

Ein neuer, wundervoller und depressiver Tag war herangebrochen. Depri-Girl lag wach in ihrem Bett. In ihrem hohlen Kopf drehten sich die Szenen des vergangenen Tages. Immer und immer wieder. Was hatte es nur mit diesen beiden Jungen auf sich?! Besonders die mysteriösen Worte von Happy-Boy beschäftigten sie sehr. Was meinte er nur, sie würden sich bald wiedersehen? Und da schlug die Blitzidee des Jahres in Depri-Girl ein: Es musste eine Veränderung her! Mit ‚eleganten‘ Schritten lief sie zum Spiegel, wobei das ganze Haus bebte und in Deutschland die Meldung eines Erdbebens der Stärke 7,5 die Runde machte. Depri-Girl jedoch fühlte sich schwerelos. Die Happiness erfüllte sie.

Sie besorgte sich schnell eine Schere und Färbemittel. Zuerst flogen Depri-Girls fransige Haarspitzen auf ihren pinken Plüschteppich, der sehr nach Rauch roch, da Smoking-Girl dort immer ihre Kippen ausdrückte. Anschließend war die Trockenfärbung dran. Ein neues Produkt von Billig-Frisören entwickelt. Ohne die Anleitung zu lesen puderte sie alles auf ihre Birne. Mit fatalen Folgen… Der Blick in den Spiegel zeigte ihr die grausame Wahrheit. Schweinchenpink. Ein schriller Schrei entwich Depri-Girl, der Happy-Boy im Parkweg 2** weckte und auch bei Depri-Boy kam Depri-Girls Schmerz unerwartet und stark an. „Was nun?“, dachte Depri-Girl. Schnipp Schnapp Haare ab? Sollte sie es wagen?

Mit der einen Hand hielt sie die Schere, mit der anderen versuchte sie Smoking-Girls Telefonnummer einzutippen. Nach 10 Mal klingeln sprang der Anrufbeantworter an: „Hi, eure Smoking-Girl hat gerade keine Zeit für eure langweiligen Sprüche! Ich melde mich, wenn ich zurückrufe… oder nein, wenn ich zu Ende geraucht habe und das kann  bei 5 Schachteln einige Zeit dauern! Bis dann ciao *hust* *hust*“.  Hilflos und enttäuscht ließ Depri-Girl das Telefon sinken, während die eine Hand nach unten ging, ging die andere nach oben und die erste pinke Strähne fiel auf den Boden.

Fortsetzung folgt...

Schnipp Schnapp Haare Ab Teil 2

Was zuletzt geschah:

Hilflos und enttäuscht ließ Depri-Girl das Telefon sinken, während die eine Hand nach unten ging, ging die andere nach oben und die erste pinke Strähne fiel auf den Boden.

Ehe sich Depri-Girl versah, war ihr Plüschteppich mit ihren Spliss befallenen Haarsträhnen bedeckt. Depri-Girl fühlte sich verändert! Bestimmt sah sie atemberaubend aus, einfach zum Anknabbern, heiß wie eine Kippe und – SCHOCK!!! Der Blick in den verdreckten Spiegel zeigte ihr die gnadenlose Wahrheit! Depri-Girl sah aus wie ein zerfetztes 300 Kilo Schwein! Doch plötzlich meldete sich Sky mit einer – OH SCHOCK Nr. 2! Mit einer Webcam-Anfrage von Happy-Boy! Was nun?!

In Depri-Girls Hirn dehnte sich deprimierende Panik aus und ihr Kopf qualmte wie eine frisch angezündete Kippe. So konnte sie niemals vor ihrem Traum-Boy erscheinen. Da erinnerte sich Depri-Girl an folgende Bemerkung  ihrer besten Raucherfreundin Smoking-Girl: ‚Bei riesigen Problemen und brennenden Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Smoking-Girl oder lesen aus dem Aschenbechersatz.‘ Aschenbecher hatte Depri-Girl nicht, also drückte sie die Nummer ihrer vermeintlichen Rettung nochmal!

„Hallo, hier ist wieder eure Smoking-Girl…“ „Nein!!!“ Das konnte doch nicht sein. Auf wahre Freunde sollte Verlass sein, so aber nicht auf Smoking-Girl, die erst bei der dritten Schachtel war. Eine andere Lösung musste her. Schnell zog sie ihre Schreibtischschublade auf und kramte ein stylisches Foto von ihr raus und klebte es mit Tesa-Movie vor die Webcam, schaltete sie ein und bestätigte Happy-Boys Anfrage.

Sogleich öffnete sich bei Sky ein Fenster und Happy-Boys vor Happiness strotzende Visage erschien. „Depri-Girl…“, ertönte seine Stimme und ihr Herz tanzte Walter. „Äh… h-halloooo… H-Häppiiii Boiii…“, stammelte Depri-Girl mit ihrem perfekten Englisch und schwitzte vor Nervosität ein Liter of Sweat. Happy-Boy schwieg. „Depri-Girl… du siehst… du siehst…“, begann er und Depri-Girl tippte hektisch erneut Smoking-Girls Nummer ein. „… du siehst 1000 GigaByte TRAUMHAFT  schön aus! Deine Schönheit strahlt wie ein Computerbildschirm bei Nacht!“

Depri-Girls fettige Finger flutschten fast von ihrem Oldtimer Handy mit XXXXL Antenne. Doch die Ernüchterung offenbarte sich, Smoking-Girl war erst bei der 4 ½ halbsten Packung. Ein Pling und damit neue Nachricht von Sky öffnete sich. „Äh, Depri-Girl. Warum bewegst du dich nicht, nicht einen einzigen Kilobyte? Geht’s dir gut? Ich mache mir unhappy, große Sorgen.“ Depri-Girl an Happy-Boy: „Genieße mein Aussehen ohne kleinste Bewegung, die stört doch unsere Hapyy-Depri-Bindung.“ Schlechte Ausrede, dachte Depri-Girl und kratzte an ihrer Glatze. „Wenn Happy-Boy das merkt, wird er mir nie verzeihen, niemals und ich bleibe allein zurück, wie Smoking-Girls Kippen am Straßenrand…“

„Ich muss off!!!“ hämmerte sie auf die Tasten, sie riss ihr Foto ab und schaltete ihren Computer aus. Verdammt, alles ging schief. Sie stülpte sich ihre blaue Mütze über und verließ das Haus. Sie ließ sich auf ihr Fahrrad plumpsen, welches immer noch Stützräder hatte, damit es ihrem Gewicht standhalten konnte. Am Rande der  Depriverzweiflung fuhr sie los.