Fantasy & Horror
Nummer 4 - Teil I

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"Nummer 4 - Teil I"
Veröffentlicht am 27. September 2012, 134 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Stur und Eigensinnig, doch gibt niemals auf...Durch und durch eine Träumerin.!
Nummer 4 - Teil I

Nummer 4 - Teil I

Beschreibung

Aleane, eine eigentlich total gewöhnliche, 19 jährige Studentin und dazu noch Waise, wird eines Abends von einem Fremden angefallen. Am nächsten morgen ziert eine Tätowierung ihr Schulterblat und ab da überschlagen sich die Ereignisse regelrecht. Neben einer Entführung auf einen fremden Kontinent, erfährt sie auch noch so einiges über ihen Familienbaum.

Das Zeichen

 

 Als die Letzten meine Party verließen, war es schon früh und endlich war wieder Ruhe in der Wohnung eingekehrt. Ich war entsetzt über den Saustall, den ich Wohnung nannte. Mein erster Gedanke war es zu flüchten, denn wenn meine Mitbewohner dieses Chaos mitbekommen, würden sie mich vierteilen. Diese Wohnung aufzuräumen würde mich heute garantiert den Schlaf kosten, musste ich ja auch noch zur Uni und während ich weg wäre, würden meine Freunde gewiss von ihrer Reise heimkehren. Bevor ich mich weiter in meinen Gedanken vertiefte, machte ich mich also über den herumliegenden Müll her.

 

    Doch als ich mich hinab beugte, sprang auf einmal die Tür auf, und ein Fremder in einem langen, schwarzen Mantel trat in die Wohnung. Eine Kapuze verdeckte sein gesamtes Gesicht. Ich versuchte ihn hinaus zuwerfen, doch ehe ich überhaupt zu Wort kommen konnte, knallte die Tür hinter ihm zu, er stürzte sich auf mich und warf mich zu Boden. Ich wollte um Hilfe rufen, doch dies merkte er und versiegelte meinen Mund mit einem Kuss, der so zärtlich war, dass meine Stimme verstummte. Ich war sprach- und wehrlos. „Weißt du eigentlich wie lange ich dich schon liebe...“, als ich diese Worte vernahm, riss es mich aus meiner Besinnungslosigkeit. Mir platzte fast der Kragen und ich brüllte wutentbrannt:“Das ist ja zum Auswachsen mit Ihnen! Sie platzen hier einfach rein, überfallen mich und meinen auch noch, dass Sie mich lieben! Statt wie jeder normaler junger Mann, der eine Frau mag, mich einfach um ein Date zu bitten, überfallen Sie mich! Und Sie denken auch noch, dass Sie damit Erfolg haben?!“ Ich hatte auf meine Frage eigentlich keine Antwort erwartet, jedoch antwortete er ein einziges und erschütterndes Wort: „Ja...“ Ich war sprachlos und mit weit geöffneten Augen fragte ich nur: „Bist du dumm?“ Er antwortete nichts, aber sein gesenkter Kopf verriet, dass ich ihn verletzt hatte. Irgendwie konnte ich nicht anders als zu fragen: „Wie heißt du eigentlich und weißt du überhaupt wie ich heiße ?“ Seine Stimmung verbesserte sich, während die meine den Bach runterrutschte. Stolz antwortete er: „Ich heiße Jonares Serano und natürlich weiß ich wer du bist. Dein Name ist Aleane Sanji, 18 Jahre, du bist zu allen sehr freundlich und hilfst bei vielen Kinderhilfsaktionen, dabei vernachlässigst du aber nicht die Uni. Deine Hobbys sind: Partys feiern, Babysitting und Extremsnowboarden. Deine Mitbewohner sind erst-mal die Zwillinge Lea und Lya und dann noch Bartamos dein bester Freund seit du 4 bist. Dein Lieblingsessen ist Sushi und Pizza. Ach und seit du 3 Jahre alt bist, hast du im Waisenhaus gelebt. Wahrscheinlich deswegen ist deine Liebe zu Kindern so groß. Deine Eltern hat man nie gefunden.“                                                                                                                              

 

     Ich war sprachlos. Das Einzige was mir einfiel war: „Du bist ein perverser Stalker...“ Statt über diese Beleidigung betrübt zu sein widersprach er: „Nein, unsere Organisation beobachtet dich nur seit wir dich endlich gefunden haben. Und das, was ich dir jetzt antun muss, tut mir sehr Leid.“ Die Angst lähmte mich so sehr, dass ich mich nicht einen Zentimeter bewegen konnte. Sogleich stürzte er sich erneut auf mich und ich spürte einen stechenden Schmerz im Nacken und eine übermannende Müdigkeit, die sich in meinem Körper ausbreitete und mich in die Knie zwang. Auch wenn ich mich dagegen zu wehren versuchte, scheiterte ich und schließlich verlor ich mich an die Müdigkeit und schloss meine Augen.

 

       Als ich merkte, dass ich sie wieder öffnen konnte schreckte ich auf. Doch nichts Ungewöhnliches fiel mir auf. Ich lag in meinem Pyjama im Bett. Ich überlegte ob dies real oder ein Traum war. Aber wie war ich ins Bett gekommen und wieso habe ich meinen Pyjama an? War dies wirklich nur ein Traum gewesen? Alles wirkte so real... so echt. Wie spät war es überhaupt? Als ich auf meinen Wecker schaute, traf mich der Schlag denn es war schon Nachmittag. Ich hatte mein Seminar verschlafen. Im selben Augenblick hörte ich meine Freunde durch die Eingangstür marschieren. Da fiel mir ein; ich hatte die Wohnung noch gar nicht aufgeräumt! Ich rannte los um sie aufzuhalten jedoch hielt ich im Flur inne. Die Wohnung war nämlich aufgeräumter denn je. Meine Mitbewohner kamen auf mich lachend auf mich zu, meinend: „Wow! Wir hatten eigentlich vermutet dass bei unserer Rückkehr die Wohnung nicht mehr wieder zuerkennen wäre. Teilweise stimmt das aber auch. Wie hast du sie so sauber gekriegt? Aber sag mal... warum bist du eigentlich hier? Solltest du nicht in der Uni sein?“ Mit falschem Lachen, antwortete ich: „Ihr haltet ja große Stücke auf mich. Nein, hab gestern einfach nur zu viel gefeiert und etwas zu tief ins Glas geschaut und jetzt bin ich ziemlich verkatert.“ Vielleicht war dem wirklich so? Wahrscheinlich hatte ich wirklich nur zu viel getrunken  und hatte diesen wilden Traum. Grübelnd ließ ich meine Freunde allein und kehrte in mein Zimmer zurück, schnappte mir meinen Bademantel und schlenderte anschließend damit ins Badezimmer.

 

     Vor dem riesigen Spiegel entledigte ich mich meines Schlafgewandes, als ich seltsamerweise einen stechenden Schmerz im Schulterblatt fühlte. Ich unterdrückte den Schmerz und wollte einfach nur den Dreck der letzten Tage abwaschen. Doch als ich in die Dusche steigen wollte, bemerkte ich im Spiegel etwas Schwarzes das meinem Rücken, an der Stelle wo die Schmerzen sich befinden, zierte. Es war eine Tätowierung, ein Symbol, welches ich noch nie zuvor gesehen hatte, die sich bis hin zu meinem Nacken zog, wo eine kleine Einstichwunde sich entzündet hatte. Das Alles war kein Traum! Es war real! Dieser Mann namens Jonares, er weiß mehr über mich als ich selbst! Vielleicht sogar etwas über meine Eltern!

 

     Ich konnte all das gar nicht glauben, so verrückt klang das alles als ich es wieder und wieder in Gedanken durchspielte. Doch mein Rücken war der Beweis, dass es wahr sein musste. Nein, das konnte nicht wahr sein. Ich versuchte eine irrsinnige Erklärung dafür zu finden. Das war es: Ich musste im betrunkenen Zustand zu einem Tätowierer gegangen sein und hab mir das stechen lassen. Wahrscheinlich hatte ich nur einen Filmriss. Das erschien mir wenigstens plausibler als die Geschichte mir diesem Jonares, falls er wirklich so heißt.

    Nun wollte ich aber nur mehr unter die Dusche. Ich drehte den Wasserhahn auf, woraufhin das warme Wasser auf meine langen schwarze Haare prasselte. Regungslos, stand ich eine Weile da, während meine Gedanken mit dem Wasser weg zu spülen schienen. Als plötzlich Lya mich aus meiner Leere riss. Sie machte sich sorgen und meinte, ich sei über zwei Stunden im Bad gewesen. Erst da merkte ich fröstelnd, dass das Wasser eiskalt geworden war. Schnell schnappte ich mir ein Handtuch und kuschelte mich rein.

     Dann kehrte ich zurück auf mein Zimmer, als mir Lya und Lea kurz daraufhin ins Zimmer folgten.

„_Ist etwas in unserer Abwesenheit passiert? Du warst so lange unter der Dusche...,     fragte Lea mit einem Ton der Besorgnis in ihrer Stimme.

 _Auch dein aufgesetztes Lächeln bei unserer Ankunft ist für dich nicht typisch, fuhr Lya fort.

_Es ist nichts. Ich bin nur müde“, versuchte ich sie, mit einem Lächeln, zu beruhigen. 

     Wie hätte ich ihnen das alles erzählen können, wo ich noch nicht einmal wusste ob es wirklich real gewesen war. Bedrückt verließen die Beiden mein Zimmer. Ich zog das Handtuch von der Schulter, um ein letztes Mal die Zierde meines Rücken zu begutachten. Da bemerkte ich, dass auf diesem Muster eine 4 zu erkennen war.

     Den ganzen Tag blieb ich im Bett und versuchte zwanghaft zu lernen, was mir jedoch misslang. Am Abend betrat Bartamos den Raum und bevor ich etwas sagen konnte befahl er:

„_Wirf dich in Schale, wir gehen aus!

 _Mir ist heute nicht na..., wollte ich widersprechen doch er unterbrach mich.

 _Es ist mir egal, ob du schlecht gelaunt bist oder nicht! Du kommst mit!“

    Irgendwie aufgemuntert, brüllte ich „Ja“, und in nur wenigen Minuten war ich angezogen. Am Auto angekommen merkte ich, dass ich meine Tasche in meinem Zimmer vergessen hatte. Schnell rannte ich in die Wohnung und holte sie mir.

Als ich dann aus der Haustür trat, schrien mir meine Freunde vom Auto zu und was ich erst für Rufe hielt, dass ich mich beeilen müsse, waren aber tatsächlich Warnrufe. Im nächsten Augenblick merkte ich, wie jemand mich von hinten packte und mir ein Tuch gegen meinem Mund drückte. Von einem Augenblick auf den nächsten verlor ich  das Bewusstsein. Das Letzte, was ich erblicken konnte waren meine entsetzten Freunde, die von Männern in schwarzen Mäntel festgehalten wurden.

MAGIE ?!

     Ein wohlig warmes Gefühl erfüllte mich und ich fühlte mich so ausgeruht, wie schon lange nicht mehr. Als ich dann jedoch meine Augen öffnete, fuhr mir kalte Furcht durch meinen Leib. Verwirrt versuchte ich mich aufzusetzen, doch der stechende Schmerz der von meiner Schulter ausging, zwang mich zurück auf das Kissen. Mein Kopf war das Einzige was ich momentan bewegen konnte. Das ermöglichte es mir wenigstens, mich im fremdartigen Raum etwas umzusehen. Da sah ich erst was für ein prachtvolles Zimmer, mein Gefängnis, war.

   Das Zusammenspiel von Schwarz und Weiß, das die Wände des Raumes in einem wundervollen Muster zierte, löste bei mir Wohlgefallen aus. Meine sogenannte Zelle beinhaltete einen großen Kleiderschrank, eine schmale Kommode und zwei Nachttische, allesamt vom selben Stil und dem selben Holz, Ebenholz. Soweit ich das beurteilen konnte, war das Himmelbett, auch im Stil wie die anderen Möbel, das Zentrum, links von mir stand die Kommode, rechts der Schrank und jeweils an einer Seite des Bettes die Nachttische. Genau vor mir nur einige Meter vom Bett entfernt befand sich eine gigantische Tür, aus Eichenholz. Sie schien massiv und sehr schwer   zu sein. Ich rätselte lange ob, ich sie zu öffnen vermochte oder nicht, wenn ich mich bewegen könnte.

   Doch plötzlich vernahm ich leise Schritte von draußen. Panisch versuchte ich mir schnell ein Fluchtplan aus dem Ärmel zu ziehen. Als nun schlussendlich direkt vor mir die Tür aufgeschlagen wurde. Ich erwartete einen riesigen Halbaffen mit einer Keule oder so etwas in der Art, doch was ich erblickte, schockierte mich noch viel mehr. Eine wunderschöne Frau, in einer weißen Kutte, mit einem Tablett in den Händen trat durch den Türrahmen und schon setzte sie sich zu mir an mein Bett und platzierte dieses auf den Nachttisch neben mir. Vor Schreck setzte ich mich aufrecht hin. „Wie ich sehe geht es dir schon viel besser.“, stellte sie mit einem Lächeln fest, von dem man annehmen könnte, es sei von Göttern geschaffen. Erst da merkte ich, dass ich mich wieder vollständig bewegen konnte. Ganz perplex brachte ich nur die eine und wichtigste Frage raus:

_ „Wo bin ich?

_In einer Schule, antwortete sie in einem gewöhnlichen Ton als wären wir Freunde.

_Warum bin ich hier?, aus mir sprudelten die Fragen plötzlich heraus, Wer bist du? Was habt ihr mit mir vor?!,“

Eine Stille entstand, die ich mit einem Wimmern durchbrach. Als ich sie verschwommen sah, erblickte ich nicht dieses göttliche Lächeln, sondern eine, von Schuldgefühlen geplagte, Miene, die mich sofort mit trauriger Freundlichkeit beruhigen wollte. 

 

        Die Fremde streichelte mir sanft über die Wangen und sagte ruhig:

„Es tut mir Leid, dass du so unsanft hergebracht wurdest. Mein Name ist Larxenne, ich bin deine Freundin.“                                                                                                                              

      Ich weiß nicht wieso mir gerade das in dem Moment einfiel, aber die eine Frage brannte sich in meine Zunge: „Arbeitet Jonares Serano auch hier oder ist er hier Schüler?“ Als sie den Namen hörte schreckte sie auf. Ihr fiel der Würfelzucker in den Becher. Sie drehte sich zu mir und mit weit geöffneten Augen überreichte sie mir den Becher, während sie von mir wissen wollte, woher ich diesen Namen kenne. Mir war nicht klar, warum ich dies ausgerechnet einer Fremden erzähle. Als ich mit meiner Geschichte fertig war, schwieg sie noch einige Minuten, dann brach erschreckend ein Gelächter aus ihr, das ihr anscheinend sogar Bauchkrämpfe bescherte, da sie sich an den Magen griff. Das Einzige was sie im Stande war zu sagen, war: „Dieser Volltrottel. Nervosität ist eigentlich nicht sein Stil“, bis sie dann weiter lachte. Ihr Lachen wurde zu einem Grinsen, was schließlich mit einem Lächeln endete. Sie rieb sich die Tränen aus den Augen, dann befahl sie mir freundlich meinen Becher leer zu trinken.

   Schlussendlich erklärte sie mir: „Hier in der “Cess School“ bekommen alle spezielle Namen. Allein die Verwaltung weiß wie wer heißt. Ich kenne Xarons wahren Namen. Ich war verwundert,  dass auch du ihn auch kennst. Hier nennst du ihn bitte Xaron und wenn dich jemand fragt, du heißt Alexena. Es ist sehr wichtig dass hier niemand deinen wahren Namen kennt. Das ist unsere wichtigste Regel. So können die, die später von hier weggehen, ein normales Leben führen, ohne gefunden zu werden.

Übrigens Xaron kannst du vertrauen, auch wenn er manchmal kühl oder unbeherrscht ist. Seit wir wissen, dass du kommst ist er Feuer und Flamme. Er wollte unbedingt derjenige sein, der dein Muster überprüft.“

   „Muster?“, wiederholte ich fragend.

Sie fing an zu erklären: „Das Muster ist dein Erkennungszeichen, dass du eine Magierin bist. Es erscheint, wenn dein Körper mit einer speziellen Substanz in Kontakt kommt.“, sie stieß einen kleinen Seufzer aus, dann fuhr sie fort, „Anscheinend hat Xaron etwas falsch gemacht denn sobald die Flüssigkeit sich mit dein Blut vermischt, dringt der Inhalt in dein Nervensystem und lässt dich die vergangenen Stunden vergessen.“

  Nach dieser ausführlichen und zugleich erschreckenden Erklärung drehte sich alles in meinem Kopf. Das war wohl zu viel für mich.

Nach eindringlichem Überlegen ihrerseits, fügte sie hinzu: „Was mich am meisten wundert ist das Xaron sich mit seinem echten Namen vorgestellt hat. Den weiß nur sein bester Freund und ich. Er hätte den Schicksalsnamen benutzen sollen.“

_ „Schicksalsnamen? Du meinst eure anderen Namen?, bohrte ich nach.

_Ja. Es ist nicht so das wir die Namen für die Schüler aussuchen. Jeder Magier bekommt noch bei seiner Geburt einen Schicksalsnamen. Wenn die Eltern einen Namen ausgesucht haben, legt sich gleichzeitig der Schicksalsname fest. Uns nennt man eigentlich auch nicht Magier sondern unser Überbegriff lautet X-Cess. Das heißt so, weil in jedem unserer Namen sich ein “x“ befindet und Cess, weil es in der vergessenen Sprache Magier bedeutet.“ So endete ihre ausführliche Erklärung.

 

      Nach einem kurzen Blick auf ihre Armbanduhr, gab sie mir zu verstehen, dass ich den Becher, den ich die ganze Zeit in den Händen hielt zur Gänze in einem Zug austrinken solle. So würgte ich das ekelhafte Gebräu in einem Stück runter. Der Geschmack erinnerte mich an gegärtes Bier das einen süßlichen Nachgeschmack hinterließ. Larxenne versuchte wohl mit dem Zucker, den sie vorher rein tat es mir etwas schmackhaft zu machen. Anscheinend erfolglos, denn geholfen hat es nichts. Als ich ihr mit verzehrter Miene den Becher entgegen hielt, nahm sie in wortlos an stand abrupt auf, stellte das Gefäß auf das Tablett und ohne eine Reaktion zu zeigen verließ sie den Raum, obwohl ich ihr noch nach rief.

 

     Einige Zeit blieb ich regungslos in dem Bett liegen, als ganz plötzlich und sich schnell ausbreitend, eine enorme Hitzewelle meinen Körper durch fuhr. Sie breitete sich in jeden kleinsten Winkel meines Körpers aus. Mir schoss der Gedanke durch den Kopf, ich könne die Fenster aufreißen, doch erst da wurde mir klar, dass dieses Zimmer gar keine besaß. Ich hielt es nicht länger im Bett aus und stolperte durch den Raum, auf der Suche nach irgendwas Kaltem. Ich versuchte die Massiv-Holztür zu öffnen, doch dieses fieberartige Gefühl in mir, raubte mir jegliche Kraft. Das einzige Gefühl, was ich noch verspürte, war das, der Hilflosigkeit. Mein Körper schien innerlich zu verbrennen, bis ich dann komplett in der Traumwelt gefangen war.

   Ein schrecklicher Albtraum suchte mich heim: Ein Frau, die ein Kind in Händen hält, wird von einer Feuerkugel getroffen. Die Explosion des Lichtballs erweckte mich ruckartig, während mich weiterhin die Schmerzen nieder drückten. Da merkte ich erst, dass ich wieder im Bett lag. Meine Sicht war noch verschwommen, aber da war jemand in weißer Kutte der an der Kommode und mit dem Rücken zu mir stand. Vermutlich war es Larxenne, die etwas vergessen hatte. Doch je klarer meine Sicht wurde, desto mehr merkte ich, dass die Statur, die ich wahrnahm, die eines Mannes ist.

 

Déjà Vu...

     Die Umrisse der Männergestalt wurden immer deutlicher. Schließlich wurde es ganz klar, wer nur wenige Schritte von mir entfernt stand. Es war dieser Jonares oder besser Xaron, der mich in jener Nacht heimsuchte und mein Leben auf den Kopf stellte. Benommen von dem Traum fragte ich ihn: „Was ist passiert, Xaron?“ Ich richtete mich auf und blickte nun in seine verwirrten Augen. Sie waren tiefblau und weit aufgerissen, während sie mich erschreckt anstarrten. Nach einer Weile antwortete er mir mit einer Gegenfrage:„Woher kennst du meinen Namen?“. Ich erzählte ihm das, was ich von Larxenne erklärt bekam. Als er von mir unterrichtet wurde, dass er versagt zu haben schien, errötete sein Gesicht und er drehte er sich rasch weg.

    Plötzlich bemerkte ich die selbe schwarze Armbinde wie an Larxenne's Kutte. Sie trug eine mit einer III und er einer II. Wer wohl die I trug? Aber zurzeit kreisten meine Gedanken eher um Jonares, der jedoch bereits das Zimmer verließ. Meine Blicke  folgten ihm bis zur Tür, die er wie zufällig offen stehen ließ. Meine Neugier war entflammt, als ich dann einige Minuten später die Flure dieser “Cess School“ beschritt. Die Gänge waren dunkel, obwohl Kronleuchter meinen Weg pflasterten. Jedoch war kein einziges Fenster zu erhaschen. Ich kam mir vor, wie in einem Labyrinth, denn sobald ich um eine Ecke ging, erblickte ich meilenweit Türen. In regelmäßigen Abständen folgten sie auf einander. Ich schlenderte lange Zeit durch die Gänge und als meine Verzweiflung am höchsten schien, kam ein grelles Licht, das mich blendete.

      Meine Freude war groß, als ich das wiederfand, was ich immer als selbstverständlich  hielt: nämlich Tageslicht. Ich fand mich in einer großen und seltsamerweise allzu vertrauten Halle wieder. Es schien mir, als wäre ich vor langer Zeit hier gewesen. Eine riesige Eingangshalle mit großen Treppen und vielen Türen befand sich rund um mich herum. Allesamt aus Glas und Metall, schien der Raum wie ein großes Juwel. Das Einzige, das anders war, war, dass jede Menge Leute durch die Halle marschierten. Doch plötzlich wurde es schlagartig still und das Gefühl ließ mich nicht los, von allen angestarrt zu werden. Man hörte nur ein Raunen das durch die Massen ging. Ich blickte auf mich herab und da erkannte ich den Grund für die Aufregung. Das einzige womit ich gekleidet war, war ein weißes Kleid.

       Ich setzte mich mit dem Gedanken auseinander, jetzt den Weg zurück zu laufen, doch ich hätte mich nur verirrt. Also blieb ich wie erstarrt stehen, im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ich fühlte mich wie im Zoo, mit dem kleinen Unterschied, dass ich nicht die Besucherin, sondern das „Ausstellungstier“ war. Das Einzige, was mich jetzt retten konnte, war ein Wunder, dass schneller kam als erhofft. Nur einige Minuten später rannte eine, mir nicht allzu bekannte Person entgegen. Es war Xaron, der mich schon aus dem 2. Stock der Halle herbei rief.

                                                                                                                                7

      Ich wollte ihm entgegen kommen, doch da stand er bereits vor mir, griff nach meinem Arm und zehrte mich die Treppen hinauf, geradewegs in die dritte Tür die kam. Ich konnte noch rasch einen Blick auf die Inschrift erhaschen, auf der „Büro des Hüters“ stand. Drinnen sah es genauso prunkvoll aus wie in all den anderen Räumen. Die Innenausstattung bestand aus einer kleinen Küche, einem Tisch mit drei Stühlen und drei weißen Lacksofas. Das alles kam aber erst zum Vorschein, wenn man hinter die gigantische Trennwand, die ein modern eingerichtetes Büro vom Wohnraum trennt, ging.

      Wütend, verweiste er mich auf das Sofa und setzte sich genau gegenüber, dann fing er an zu brüllen: „Du dumme Gans! Warum hast du das Zimmer verlassen?! Und dann auch noch so leicht bekleidet! Zu deinem Glück, dass einer der Studenten mich auf dich aufmerksam gemacht hat! Was, wenn dich ein Lehrer oder ein Aufseher aufgegriffen hätte? Offiziell bist noch gar kein X-Cess, also dürftest du gar noch nicht hier herumlaufen. Er hätte dich nach deinem Ausweis gefragt und was dann? Man hätte dich von der Insel geworfen und wärst irgendwo in der Pampa gelandet!“

Plötzlich stellte sich mir eine wichtige Frage und ich unterbrach die Predigt: „Wo sind wir hier eigentlich?!“

       Sofort hielt er inne und fasste sich an den Mund, als wisse er, dass er sich verplappert hat, jedoch brauchte es nur wenige Sekunden, bis er mit der Wahrheit kam: „Wir befinden uns auf einer von vier vom Staat noch nicht entdeckte Inseln, die miteinander verbunden sind, im Nordpazifik. Dies ist die Vierte und heißt demnach “Nummer 4“. Und alle vier Inseln zusammen bilden die “Cess-School“ abgekürzt CS.  Diese Schule wurde in vier Bereiche unterteilt, die ich dir zu einem späteren Zeitpunkt erklären werde. Diese vier Inseln sind in ihrem Zentrum, mit einer Plattform miteinander verbunden. Zu dieser Plattform haben aber nur genau 50 Leute Zutritt und... “

      Ich vervollständigte den Satz:

„_Und du darfst rein

_Ja, woher...?, wieder unterbrach ich ihn

_Naja, du trägst so eine seltsame Armbinde, noch dazu scheinst du irgendeine wichtige Person zu sein wenn du dein eigenes Büro hast.

_Ach nein, die besitzen nur vier... oder eigentlich nur 3 Personen.“

    Er senkte den Kopf und sein niedergeschlagener Blick verriet mir, dass etwas Schreckliches mit dem Vierten passiert sein musste. Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, den ich natürlich sogleich aussprach: „Also bist du einer der vier Direktoren dieser Inseln. Vermutlich die auf der wir uns befinden. Die  40 anderen Leute sind vermutlich Lehrer. Wahrscheinlich wohnt ihr alle in der Mitte, auf dieser Plattform. Hab ich nicht recht?“ Er kicherte und meinte: „Gute Schlussfolgerungen, jedoch eines ist falsch. Nämlich die Lehrer, sie haben keinen Zutritt zur Plattform. Sie wohnen in eigenen Trakten auf den jeweiligen Inseln. Bis auf wir Vier hat niemand von der CS Zutritt zur Mitte. Die Restlichen 46 Leute haben nur bedingt etwas mit der Schule zu tun.“

                                                                                                                  

Ein Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus. Es war das erste, das ich an ihm erblickte und sogleich merkte ich wie die Röte mir zu Gesicht stieg. Ein einziges reichte um alle meine Sorgen zu vertreiben.

     Gelassen stand er auf und schlenderte zu einem schwarzen Schrank, holte einen weißen Umhang und einige Kleidungsstücke  heraus, reichte sie mir und gab mir zu verstehen, ich solle mich im Badezimmer umziehen. Ich zog mich erst einmal bis zur Unterwäsche aus und enthüllte, was alles unter der Wäsche befand. Nun war ich in ein längeres schwarzes Kleid gehüllt und dazu noch eine Graue Weste. Der Schnitt dieser Kleider war recht kompliziert und das Kleid selbst sah wie ein Abendkleid aus. Nun warf ich noch den Umhang über, der dann leider alles verbarg. Als ich dann wieder zu Jonares, nein Xaron zurück fand reichte er mir weiße mit Peilletten bestückte Ballerina's. Dann führte er mich an der Hand aus der Tür, setzte mir noch schnell die Kapuze über den Kopf und zog mich aus der Halle raus, durch einen kleinen Park mit vielen Sitzgruppen und Leute die entweder miteinander redeten oder einige mich seltsam anstarrten. Nicht verwunderlich, wenn eine Gestalt, komplett in einen Umhang gehüllt, an der Hand des Direktors, über den Platz läuft.

 

      Plötzlich blieb er abrupt stehen, sodass ich mit dem Gesicht gegen seine Schulter knallte. Es war Larxenne, die geradewegs auf uns zusteuerte. Schon von weitem fing sie an. „Xaron, was machst du hier? Solltest du nicht bei Alexena...“, sie unterbrach als ich hinter ihm hervortritt während ich mir die Kapuze langsam vom Kopf zog. Es brauchte nur kurz bis sie weitermachte und diesmal in einem Ton der Wut: „Warum ist sie schon draußen? Sie sollte noch in ihrem Zimmer sein! Der Termin ist erst am Abend!“, brüllte sie Xaron barsch an. Ich verstand gar nicht was sie meinte. Was für ein Termin? Doch ehe ich Gelegenheit hatte tiefer darüber nachzudenken, fuhr Xaron Larxenne an: „

_Die Kleine hat einfach ihr Zimmer verlassen und in der Halle hab ich sie dann abgefangen.

_Und wie ist sie überhaupt aus dem Zimmer gekommen? Es lässt sich doch nur von außen öffnen, warf die nun etwas ruhigere Frau ein.

_Weiß ich doch nich..., fing er an doch ich unterbrach ihn.

_Du hast doch in aller Eile die Tür offen stehen lassen, beschuldigte ich den nun immer kleiner werdenden Mann.

_Du bist nicht sehr hilfreich, murmelte er und warf mir einen bösen Blick zu.

_Danke Alexena, du bist eine gute Seele, meinte sie, während sie Xaron ein teuflisches lächeln schenkte, mit dir hab ich später ein Hühnchen zu rupfen, Xaron.“

     Sie stieß den verängstigten Mann von meiner Hand, legte die ihre auf meine Schulter und als sie gerade anfangen wollte, kam von weitem ein robust gebauter Fremder entgegen, woraufhin Larxenne sich hinter mir verkroch. Er trug dieselbe Kutte wie die beiden anderen nur seine Armbinde trug die I darauf. Womit meine Frage wegen den Personen geklärt wäre.

     Als der Fremde uns nun endlich erreichte begann er barsch:

„_Du hast schon wieder einfach so einen deiner Kurse geschwänzt! Wie oft hab ich dir schon gesagt du sollst dich an die Regeln halten. Ich kann dich nicht immer schützen. Irgendwann erwischen die dich.

_Tut mir ja Leid. Aber dieses Mal war es nicht ohne Grund. Ich wollte noch mal nach Alexena schauen, bevor..., unterbrach sie sich selbst, doch es war zu spät.

_Bevor was? Ich bin keine normale Schülerin, die hier aufgenommen werden soll, oder?, bohrte ich sogleich nach.

_Du hast es ihr noch nicht gesagt?, warf der Mann ein, während ein vorwurfsvoller Blick bei Xaron landete.

_Nein. Ich hatte es noch vor, aber die Dame hier musste ja alles verkomplizieren, wehrte er sich gegen die Anschuldigungen.

_Wir, sie zögerte und man merkte, dass es ihr schwer fiel es auszusprechen, Wir bilden das Chef-Quartett.

_Nein, Trio. Einer ist doch ausgefallen?, hinterfragte ich.

_Naja, das stimmt schon, aber hier ist Mitglied Nummer 4!“,  mit einem kleinen Hüpfer in meine Richtung präsentierte sie mich.

Erst begriff ich nicht, was sie meinte, doch nach und nach begann ich zu verstehen, in welche Art dieses Gespräch führen würde. Erstaunt und sprachlos, brachte ich nur ein lautes „ICH?!“ heraus. Im selben Takt nickte das Trio mir zu.

      Ich merkte wie die Beine unter mir nach ließen und als ich kurz davor war zusammenzubrechen, fing mich der große Fremde auf. Für ihn war ich anscheinend so leicht wie eine Feder, da er mich mit einem Ruck auf seine durch trainierten Arme und mich durch den Garten trug. Wir kamen an die Brücke, bei der mir schon klar war wo diese hinführte. Ein langer Marsch über sie folgte bis wir endlich die große Halle betraten. Sie war enorm und 1oo % aus Metall. Ich staunte nicht schlecht, als sich vor meinen Augen der riesige Saal erstreckte, die Decke so hoch, dass mir beim Anblick allein schon schwindelig wurde. Was mich jedoch verwunderte: es gab keine einzige Treppe überhaupt. Nicht einmal ein Fahrstuhl war zu finden. Ich hätte lieber über Larxenne's Worte nachdenken sollen, doch ich verweigerte mir jegliche Gedanken, da ich sonst befürchtete ohnmächtig zu werden. Plötzlich unterbrach Larxenne meine Gedanken indem sie mir endlich den Namen des Mannes, der mich trug, verriet. Seinen echten Namen erfuhr ich natürlich nicht, doch den Schicksalsname: Xilias.

       Wir steuerten nun auf eine der aus dem Boden hervorstehenden Metallplatten, stellten uns darauf und wie aus Zauberhand sich in Lüfte begab. Wir flogen höher und höher bis wir fast an der Decke klebten. Ich wagte kaum herab zu blicken, als wir anhielten setzte Xilias mich ab und man führte mich einen sich am Rande gebauten Weg entlang. Ich schritt vorsichtig voran, es dauerte einige Zeit bis wir unser Ziel erreichten und vor einer Tür halt machten, bei der sich weder Türklinke, noch Schloss befand. Das Einzige, was eine Unebenheit bildete war der Rand der Tür und eine kleine Vertiefung neben ihr.

      Xaron trat vor mich, griff in eine Tasche seiner Kutte und drückte mir etwas in die Hand. Als ich sie anschließend öffnete, befand sich darin ein weißes Halsband mit einem silbernen Schmetterlings-Anhänger, so fein gearbeitet das man jede Ader erkennen konnte. Larxenne deutete mir das Schmuckstück in diese Vertiefung, die genau dieselbe Form hat wie der Anhänger. Vorsichtig drückte ich die zerbrechlich aussehende Anfertigung in sein Gegenstück, woraufhin sich vor mir die Tür öffnete und sich eine zauberhafte, jedoch hoch moderne, Wohnung vor meinen Augen erstreckte. Der Rest der Gruppe merkte meine nur allzu offensichtliche Bewunderung für diese Räumlichkeiten und verstreuten sich auf die drei anderen und einzigen Appartements.

 

      Ich inspizierte die Wohnung bis in die die kleinste Ecke und jedes Zimmer erstaunte mich immer mehr als das Vorige. Nach Vollendung meines Rundgangs, beschloss ich mir ein Bad, in einem Traum von einem Badezimmer, ein zu lassen. Es tat überaus gut das warme Wasser, in welches ich stieg zu spüren und es kam mir so vor, als wäre es eine Ewigkeit her, seit ich das letzte Mal ein ausführliches Bad nahm. Vor allem in dieser verkupferten Riesenschüssel kam mir das Wasser wie Seide auf meiner Haut vor.

      Doch momentan war etwas anderes viel wichtiger. Ich hatte so viele Fragen, auf die ich unbedingt die Antwort wissen wollte. Sie schossen mir alle durch den Kopf:

 Würde ich jemals Bartamos und die Anderen wiedersehen? Was würde mit mir geschehen? Warum ausgerechnet ich? Ich hatte nie magische Kräfte oder Ähnliches? Hatten sie sich vielleicht in der Person geirrt? Wenn ja, würden sie mich gehen lassen? Würde ich überhaupt wenn ich wollte die Insel verlassen dürfen? Müsste ich hier vielleicht ein Zauberstudium machen? Wenn ja, wie würde dass ablaufen?

       Ich weiß nicht weshalb, jedoch war mir eines gewiss: solange ich bei Xaron und Larxenne blieb würde ich in Sicherheit sein. Dieses Gefühl des Vertrauens, das ich in den letzten zwei Tagen aufgebaut hatte, war so stark das ich es nicht einfach so abtun konnte. Bei dem Gedanken kam ich zu meiner nächsten Frage: wie lange war ich schon hier? Ich hatte jegliches Zeitgefühl, während meines Aufenthalts, verloren. Ich verweigerte mir die restlichen Gedanken und versuchte mich abzulenken. Es glückte mir auch.

      Ich bewunderte nun die langsam untergehende Sonne, die vor meinem Fenster malerisch im Ozean versank, während ich versuchte meinen Kopf wieder klar zu kriegen. Jedoch schwirrten sie chaotisch durch meinen Kopf ohne Aussicht darauf verständlich zu werden. Mittlerweile war ich schon konfus, das mein Schädel daran fast zerbrach. So viele Fragen, so wenige Antworten. Eine der wichtigsten Fragen ist wohl, weshalb ausgerechnet ich? Was genau wird hier gelehrt? Wer oder was genau sind diese Menschen? Was soll ich denn genau machen?

 

      Ich versank so tief in Fragen ohne Antworten, dass mir die Sinne schwanden und ich nich ins Land der Träume verirrte. Doch Rufe rissen mich wieder aus dem Schlaf den ich dachte nur kurz erlebt zu haben. Diese Stimme war mir allzu bekannt, denn in den letzten Tagen hatte ich sie oft vernommen und auch ist sie mir, wenn auch ungewollt, sehr ans Herz gewachsen. Im Halbschlaf murmelte ich: „Jonares, bist das du?“ „Aleane, geht’s dir gut? Was ist passiert?!“, fragte mich die Stimme von Jonares, welcher fast brüllte. Erst jetzt bekam ich die Augen richtig auf und blickte in die seinen, welche sehr besorgt schienen. Doch kurz darauf wünschte ich mir sie nie geöffnet zu haben, denn was mich erwartete erschrak mich sehr.

       Ich befand mich Splitter-Faser nackt in den gestählten Armen eines Mannes den ich gerade einmal einige Tage kannte. Ein lauter Schrei entfuhr mir, ich stieß ihn weg, schnappte mir ein das rote Handtuch, welches am Rand der Badewanne lag, worauf ein lautes „RAUS!“,meinerseits folgte. Nun bemerkte er selbst sein Tun und mit knallrotem Kopf stürmte er aus dem Badezimmer, während ich immer tiefer im Schaumwasser versank.

 

    Nachdem ich mich schließlich abgewaschen und abgetrocknet hatte, verließ ich ebenso das elegante Keramik-Zimmer und mit immerhin einem Handtuch bedeckt betrat ich das Wohnzimmer in welchem Jonares in gespielter Ignoranz das Mobiliar begutachtete. Mit einem Räuspern gab ich meine Anwesenheit zur Kenntnis, als wüsste der Fuchs nicht, dass ich nicht sowieso schon da war. Zynisch bemerkte ich leicht: „Frauen im Bad auf zu lauern, so einer bist du also.“ Ohne mir in die Augen zu sehen, stammelte er leise: „Ich wollte dich abholen, doch da du nicht geantwortet hast machte ich mir Sorgen und bin herein gekommen. In der Badewanne fand ich dich dann regungslos und befürchtete das Schlimmste.“, er stand auf und wieder ganz beherrscht meinte er, „Ich warte draußen, zieh du das Kleid und den Umhang an.“

 

     Bei der Tür schob ich hinterher: „Aber nur für dich lasse ich die Unterwäsche weg“ Daraufhin knallte die Tür hinter ihm zu, doch ich bin mir sicher eine Spur von Röte in seinem Gesicht erkannt zu haben. Leider hielt ich mein Versprechen nicht, da ein Blick in meinen Kleiderschrank genügte, um mich umzustimmen, denn er beinhaltete den Traum einer jeden Frau: VIELE KLEIDER. Schade war jedoch, dass ich mir daraus nur Schuhe und Unterwäsche heraussuchen durfte, da mir Kleid und Umhang schon vorgelegt wurden. Nachdem ich den besten Slip und den nettesten BH ausgesucht hatte, stülpte ich mir das Gewand über und verließ die Wohnung. Draußen warteten schon ungeduldig die Herrschaften auf mein Erscheinen. Sofort packte Larxenne mich am Arm und zerrte mich zu den magischen Aufzügen. Wir stellten uns alle auf eine Plattform welche dann rasch hinunter sauste.

 

       In einigen Sekunden befanden wir uns scheinbar schon in einem der Kellergeschosse, da ein langer dunkler Flur sich mir erstreckte. Jonares, Larxenne und Xilias blieben stehen und machten mir Zeichen dass ich alleine weiter kommen müsse. Also beschritt ich diesen unheilvollen Gang alleine. Ich ging und ging bis meine neu gewonnenen Freunde im Hintergrund verblassten. Immer grusliger und dubioser wurden mir diese Wände, desto länger ich diese durchstreifte. Ich war enorm erleichtert, als ich endlich Licht am Ende dieses Höllenpfades erblickte.

     Doch ich freute mich zu früh, denn ich kam in einen runden Saal, in welchem ich mir nicht sicher war wo die Decke endete. Alles war weiß, außer dreizehn schwarze, sich in die Höhe erstreckende Podeste, welche in einem Halbkreis eine Art Pyramide  bildeten und auf welchen jeweils dreizehn, hinter Kapuzen versteckte Gesichter mich beäugten. Jeder einzelne trug eine Zahl auf seinem Podium. Auch wenn ich ihre Gesichter nicht sehen konnte, fühlte ich deren düstere Blicke welche mich prüfend anstarrten.

    Eine Weile blieben alle reglos, nur hier und da fiel ein leises Raunen durch den Saal, bis plötzlich alles verstummte und die Nummer XIII sich vorbeugte. Ich vermute, er ist der Anführer da sein Sitz sich sich über den Anderen erstreckte. „Und du bist nun Alexena?“, fragte er mit kalte und durchbohrender Stimme. Alexena, dachte ich einen Bruchteil einer Sekunde und drehte mich augenblicklich um, da sich vielleicht noch eine andere Person im Raum befand. Doch niemand da. Nummer XIII ließ sich zurück in den Sessel fallen und und allein seine Haltung bewies mir, dass er sichtlich genervt war. Langsam liefen mir eiskalte Perlen der Furcht über die Stirn und ich zuckte schlagartig zusammen als eine Stimme hinter mir antwortete: „Ja, in der Tat ist sie es. Wir versäumten es leider ihr ihren wahren Namen mitzuteilen. Bitte verzeihen sie Lord Xanhas.“ Die Stimme kam mir nur allzu bekannt vor und als ich mich nochmals umdrehte standen wie aus heiterem Himmel Xaron, Larxenne und Xilias hinter mir.

     Er regte sich kaum und fragte erneut: „Bist du Alexena?“, ich nickte, dann fuhr er fort, „Und wie lautet deine Antwort? Entschließt du dich hier zu bleiben und in die Fußstapfen deines Vaters zu treten?“ Auf solch eine Frage war ich nicht vorbereitet. Auf eigentlich rein gar nichts in diesem Raum war ich vorbereitet und es brauchte einige Zeit um das alles zu verdauen. Er erwähnte meinen Vater. Was wussten sie hier über meine Eltern? Kannten sie auch meine Mutter? Würde ich hier vielleicht die Antworten finden nach denen ich solange schon gesucht habe? Was sollte ich hier eigentlich machen? Was hat mein Vater hier gemacht? Eines wusste ich mit Sicherheit, würde ich jetzt gehen blieben mir die Antworten auf all diese Fragen verschlossen.

      Plötzlich riss mich der Anführer aus meinen Gedanken, indem er seine Frage erneut stellte: „Bist du bereit den vier Heiligen beizutreten?“

 

    Wieder fragte er etwas, von was ich keine Ahnung hatte. Doch ich wusste, würde ich nein sagen würde ich zurück zu meinem gewöhnlichen Leben kommen und wieder ziellos umher wandern.  Ich hob den Kopf und während meine Gesichtszüge Ernsthaftigkeit an nahmen, bemerkte ich wie die Neugierde in den Gesichtern zunahm. Ein lautes „Ja“ ertönte in der Halle, welches schon fast ein Echo wieder gab. Unter der Kapuze des Höchsten bildete ich mir ein ein kurzes Lächeln auf blitzen zu sehen. Welches aber schon in einem drittel einer Sekunde sich verdüsterte. „Du wirst zwei Monate lang den Unterricht der normalen Studenten hier folgen und nachdem ihr die Grundbasis gelernt habt, wirst du einem speziellen Lehrer unterteilt. Er ist momentan der Beste auf dem Gebiet der Spells. Bist du dafür bereit? Nach dieser Antwort gibt es kein Zurück. Deine endgültige Entscheidung musst du jetzt treffen“, drängte der Mylord. Nun stand ich auch zu dem was ich sagte und antwortete: „Ich bin dafür bereit.“

      Nun setzten alle Dreizehn synchron ihre Mützen ab und unter allen Gesichtern verwunderte mich das des Höchsten am meisten, denn eine Frau saß an diesem Platz. Larxenne war zwar hübscher als die Lady aber sie hatte etwas an sich, wofür ich sie bewunderte. Sie warf oder eher ließ etwas Schwarzes auf mich zu schweben, sodass es perfekt in meine Hände glitt. Ich inspizierte dieses Geschenk und erkannte dieselbe Armbinde, welche auch die anderen trugen. In die meine, wurde stilvoll die Nummer Vier eingenäht. Hieß das ich bin nun eine von ihnen? Dieser Gedanke erheiterte mich irgendwie und nun bezweifelte ich auch nicht mehr meine Entscheidung so sehr. Schließlich fügte Nummer XIII hinzu: „Eigentlich sollte dein Vorgänger, in dem Fall dein Vater, deine Ausbildung übernehmen doch da er“, sie hielt kurz inne, dann fuhr sie fort, „nun ja, da er nicht in der Lage dazu ist wirst erst einmal an dieser Schule die Grundlagen lernen.“ Plötzlich konnte ich mich nicht mehr zurück halten und eine Frage platzte aus mir heraus: „Was genau studiert man hier eigentlich?“ Ihre Lippen spitzten sich zu, dann antwortete sie etwas gereizt als habe ich gefragt was Eins plus Eins ergäbe: „Nun das ist eine sehr wichtige und essenzielle Frage von der ich eigentlich angenommen hatte,  dass du die Antwort bereits kennen würdest. Gut dann wollen wir mal dein Allgemeinwissen erweitern. Genau genommen gibt es hier vier verschiedene Richtungen von Magie, die man praktizieren kann. Doch das entscheidest nicht du sondern es ist dir vorher bestimmt, sowie dein Name. Es gibt insgesamt auch vier Inseln, welche durch diese große Plattform verbunden sind.

     Auf Insel Nummer I, unter Larxenne's Führung wird die Heilung gelehrt, Nummer II, auf Xilias' Insel erlernt man die Schwertkampfkunst.“ Ich unterbrach sie: „Schwertkampf? Was hat das mit Magie zu tun?“ Ich erkannte meinen Vorlaut, an ihrer genervten Miene. Sie setzte fort: „Diese Art von Kampfkunst spezialisiert sich auf die Materialisierung von Gegenständen, wie zum Beispiel Eis- oder Feuerschwertern, und den Umgang solcher Waffen. Nun kommen wir zur dritten Insel welche die Entwicklung von Tränken lehrt, kurz gesagt, Alchemie unter der Leitung Xarons.

      Und schließlich die letzte vierte Insel, in welcher man den sogenannten „Damage“ lernen kann. Es ist die Ausführung von Spells, den Zaubern. Jedoch bist du noch kein vollständiges Mitglied der vier Heiligen, da du deine Kräfte noch nicht beherrschen und einsetzen kannst. Du wirst nun drei Monate lang in der ersten Klasse die Grundlagen lernen. Nachdem du diese beherrschst, wird dir ein Lehrer zugeteilt, der nur für dich zuständig ist. Er ist momentan der Beste auf dem Gebiet des „Damage“. Darf ich vorstellen: Herr Kraml.“

 

Ein Mann mit stattlicher Figur und kurzen, dunklen Haaren trat hinter den Podesten hervor und verneigte sich graziös, doch sein Blick verriet nur Missfallen an mir. Ich bemühte mich zu lächeln, doch bei dem Gedanken, er solle mein Mentor werden, lief mir jetzt schon ein kalter Schauer über den Rücken.

 

Plötzlich meinte er spitz: „Du weißt aber schon, dass ich deine Gedanken lesen kann?“

 

Ich fühlte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss und schaute zu Boden. Dann hob ich meinen Blick und fragte neugierig in die Runde, wann denn mein Unterricht denn beginne. Kurz und knapp fiel die Antwort aus aller Munde: „Morgen“.

 

Obwohl ich gerne ein bisschen mehr Zeit gehabt hätte, um mich geistig auf den Unterricht vorzubereiten, traute ich mich nicht zu widersprechen. Und ehe ich mich versah, zog mich Xaron hinter sich aus dem Saal. Kurz darauf folgten uns auch Larxenne und Xilias.

 

Als wir dann draußen auf dem Flur standen, legte ich los: „Was soll das? Morgen schon? Ich kann mich gar nicht darauf vorbereiten? Brauche ich denn gar keine Unterlagen für den Unterricht?“

 

Ruhig erklärte mir Xaron: „Deine Bücher liegen auf der Küchentheke, und vorbereiten brauchst du dich auch nicht, da es nichts zum vorbereiten gibt. Zieh an was du willst und sei einfach ganz natürlich, dann werden dich deine Kameraden genau wie wir ins Herz schließen.“

 

Wir trennten uns in der obersten Etage, und jeder ging in seine Wohnung. Auch ich zog es vor mich jetzt zurückzuziehen. Um mich abzulenken machte ich mir gerne darüber Sorgen was ich anziehen sollte, denn bei einem prall gefühltem Kleiderschrank konnte es einem schwer fallen das Richtige auszusuchen. Als ich drei  Outfits, die in die engere Wahl gekommen waren, gefunden hatte fiel mein Blick auf einen Stapel Bücher, welche sich auf der Küchentheke. Meine Neugier zwang mich ein kurzen Blick rein zuwerfen und augenblicklich schlug ich die erste Seite auf:

 

 

 

Seite 1

   Die Lichtkugel

Diese Form des Spells spiegelt die innere Kraft wieder. Sie die einfachste Form der Magie und eine der Einzigen die alle vier X-Cess' erlernen können.

 

      Zum Beschwören einer solche Kugel schließt ein Zauberer zu aller erst einmal seine Augen und konzentriert vollkommen auf seinen Herzrhythmus. Mit dem Impuls sollte er dann versuchen seine Kraft durch die Finger in seine Hände fließen zu lassen als wäre der Lichtball ein Teil seiner selbst. Die Farbe die es dann entwickelt ist die eigene Aura(z.b.: Freude, Hass, Mut,...etc.) und die Helligkeit bestimmt das Potenzial des Anwenders.

 

 

 

 

          Sofort war meine Neugierde gestiegen und ich wollte gleich ausprobieren ob ich diesen Spell vielleicht beherrsche. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein, und fühlte nur einige Sekunden später meinem Puls, welcher vor Aufregung in meinen Ohren wie wild pochte. Ich konzentrierte mich im Takt, die Kraft durch meine Venen schießen in meine Fingerspitzen pumpen zu lassen. Schließlich fühlte ich eine wohlige Wärme in auf meinen Handflächen, doch als ich meine Augen dann öffnete merkte ich, dass dort wo ich mir die Hitze eingebildet war ein Hauch von gar nichts war. Ich startete einen neuen Versuch doch eine weitere Pleite erwartete mich. Nach 1o weiteren Fehlschlägen gab ich es vollkommen auf und legte mich dann entmutigt schlafen.

 

 

 

Erster Schultag

         Dass Läuten des Weckers, welches mich aus meinem sanften Schlaf riss, war ein entfremdendes Gefühl. Gestört vom Gebimmel, stülpte ich mir die Daunendecke über den Kopf, bereit weiter zu träumen und plötzlich verstummte auch der Wecker. Doch dann wurde mir die Decke gewaltsam entrissen und ein kalter eisiger Hauch kroch an meinen Beinen hoch und als ich dann die Augen weit auf riss, erkannte ich Larxenne die mich mit ihrem strahlendem Lächeln einen guten Morgen wünschte. Während ich den Morgenmantel der neben dem Bett an der Wand hing überzog, sah ich wie sich hinter mir die Bettdecke von alleine in Form rückte und die Kissen sich ausklopften, dann stand ich auf und ging ins Wohnzimmer wo ich mich nun für eines der drei Kleider entscheiden wollte, doch es befand sich nur noch eines davon auf dem Sofa und als ich Larxenne fragen wollte meinte sie, dass sie das Eine am besten fände und sie auch schon die perfekte Tasche dazu gefunden hätte.

Ich sah mich kurz um, dann entdeckte ich auf dem Tresen eine wunderschöne Tasche die schon mit den Büchern, von gestern, befüllt war. Ich zog schnell die Kleider an nahm die Tasche und ging dann zu der Blondine, die mich schon fast bemutterte, während ich meine Haare zu einem Knoten band. Als sie meine Frisur sah, schnippste sie kurz, woraufhin mein Haargummi mit einem Satz weg sprang. Kurz erschrocken schaute ich nach meinem Haargummi aus, als sie mir plötzlich ihre Hände auf die Schultern legte. „Nun siehst du perfekt aus“, meinte sie mit etwas Stolz in der Stimme. Kurz bevor wir die Wohnung verließen hob sie das Halsband vom Nachttisch auf und legte es mir um. Ich überprüfte noch schnell, ob ich alle Sachen bei einander hatte dann marschierten wir raus, wo Xaron und Xilias schon auf uns warteten. Gemeinsam betraten wir den magischen Fahrstuhl an den ich mich so langsam gewöhnt hatte.

Unten in der großen Halle trennten sich unsere Wege außer Jonares der mich begleitete. Die anderen Zwei gingen durch zwei verschiedene große Türbögen. Wir durchquerten den Park von dem ich schon einen Ähnlichen gesehen hatte, nur auf Xarons Insel. Wir betraten ein großes metallenes Gebäuden, in welchem wir dann eine Treppe hinauf gingen und den nächsten Gang rechts gingen. Vor einer Tür blieb er stehen und deutete mir einzutreten.

Der Raum war verblüffend normal für die restliche Ausstattung auf diesen Inseln hier. Es war der Viertel eines Kreis welcher wie ein kleiner Vorlesungs-Raum aussah. Das komplette Inventar bestand aus Holz und der Boden war aus simplen Linoleum. Generell machte der Raum und auch deren Schüler einen recht normalen Eindruck. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass sich schon kleine Gruppen gebildet hatten und jeder munter redete, bis auf eine Schülerin, ich schätze in meinem Alter, alleine auf ihrem Platz saß und als sie mich bemerkte winkte sie mich zu sich her. Erleichtert darüber, dass ich mich nicht dazu überwinden musste jemanden anzusprechen ging ich lächelnd auf sie zu. Als ich mich neben sie setzte begrüßte ich sie, indem ich mich vorstellte:

 „Hallo, ich bin Alea...“, ich hielt kurz inne, weil mir einfiel dass man hier ja nicht seinen echten Namen benutzen darf, „Mein Name ist Alexena, ich bin 18, und du?“ „Sera Arane, ebenfalls 18 und dass mit den Schicksalsnamen nimmt hier keiner so richtig ernst, ansonsten Seraxa, freut mich“, sie lächelte mich schief an. Dann fügte ich hinzu: „Aleane Sanji“.

Plötzlich wirkte sie wie ein kleiner Welpe, der sich auf ein neues Spielzeug freute, als sie dann loslegte:

 „Ich bin schon so aufgeregt. Echte Magie! Wir lernen echte Magie bin ich aufgeregt! Als meine Eltern es mir erzählt haben dachte ich erst das die mir Märchen erzählen, doch als dann dieser Brief gekommen ist hat es mich fast aus den Schuhen gehauen. Wann haben es dir deine Eltern erzählt?“ So gerne hätte ich ihr gesagt, dass ich es seit der Kindheit wüsste, doch ich habe nie Eltern gehabt die es mir hätten sagen können, obwohl sie selbst eine sehr wichtige Rolle hier gespielt haben. Wut doch gleichzeitig große Trauer drückte meine Stimmung hinunter. Dann zog ich krampfhaft ein Lächeln auf mein Gesicht und antwortete ehrlich: „Gar nicht. Ich bin im Waisenheim  aufgewachsen. Meine Eltern habe ich nie kennen gelernt und wie es scheint leben sie auch gar nicht mehr.“ Diese Antwort schien sie doch sehr zu verwundern. Erst überlegte sie kurz dann fragte sie:

 „Wie hast du dann von deiner Existenz als Magier erfahren?“

„Naja als ich hier war haben sie es mir erzählt.“

Nun war sie auch noch sprachlos bis sie dann meinte:

„Du bist seltsam. Es ist nicht normal, dass sie einen erst hier hinbringen und ihm es dann sagen. Und du bist einfach mitgekommen? Stimmt auf der Einschulungsfeier warst du doch auch nicht, oder?“

„Naja ehrlich gesagt habe ich während der Fahrt geschlafen und es gab eine Einschulungsfeier?“ Sie antwortete nicht sondern blieb reglos. Ich befürchtete schon einen Arzt holen zu müssen, um sicher zu gehen, dass sie noch lebt, als sich ihr kleiner Finger regte. Plötzlich änderte sich ihr Ausdruck schlagartig und schon fast überfallend fragte sie: „Wollen wir Freunde sein?“

 

Mein Herz setzte kurz aus weil sie mich derart erschrocken hatte.

„Wieso so plötzlich“

„Ist doch klar! Ein seltsames mysteriöses Mädchen erscheint. Das verspricht spannend zu werden“, begründete sie, während ihre Augen ein seltsames Flackern inne hatten.

„Ja, warum nicht“, sie antwortete mit einer herzlichen Umarmung und aufs Stichwort genau kam ein älterer Herr in den Raum, schlug mit seiner Hand fest auf den Tisch, woraufhin sich alle anderen hinsetzten, dann begann er den Unterricht.

 

Der erste Tag ging schnell vorbei und eigentlich ging es nur um Moral und Verantwortung bei der Benutzung von Spells. Nach dem Unterricht setzten Sera und ich uns auf eine der vielen Parkbänke im Schatten, denn obwohl es schon Nachmittag war, stand die Sonne klar am Himmel und brannte wenn man nicht in den Schatten flüchtete.

„Woher weiß man eigentlich ob du ein Magier bist? Ich meine, ist es erst klar wenn du diese Tätowierung kriegst?“, wollte ich das Gespräch von vorher fortführen.

Sie blieb verdutzt vor mir sitzen dann fragte sie:

„Was für eine Tätowierung? Deine Eltern erfahren es eigentlich sehr früh. Im Kindesalter macht es sich bemerkbar, wenn du plötzlich etwas fliegen lässt oder zum Beispiel wenn du eine Wunde hast sie einfach so heilst. So etwas in der Art. Geschieht jedoch auch nicht so oft. Bei mir, ich hab meinen Hamster unabsichtlich eingefroren. Ansonsten merken es die meisten durch den jährlichen Blutmond.“

„Wie meinst du das? Was für ein Blutmond?“

„Also echt du bist faszinierend. Wie haben die herausgefunden, dass du eine X-Cess bist? Genau das ist der Hinweis. Nur Magier können den Blutmond sehen. Normale Leute sehen einfach nur, dass der Mond einmal im Jahr besonders gut aussieht. Bei X-Cess jedoch verfärben sich ihre Augen kurz rot und es scheint ihnen als würde sich kurzzeitig ihr Blut in den Adern erhitzen und sie spielen einen Tag lang etwas verrückt.“

Dann stand sie auf und ging einige Schritte, dann kam sie zurück und fragte ganz plötzlich nach meiner Handynummer. Ich wollte ihr gerade erklären, dass ich keines besäße als plötzlich etwas in meiner Tasche vibrierte. Neugierig kramte ich nach und fand wie aufs Stichwort ein nagelneues IPhone, welches gerade eine SMS von meiner lieben Freundin Larxenne empfangen hatte. Neugierig öffnete ich die Nachricht und las:

„Hi Alexena,

Das ist dein neues Handy. Es enthält deinen Stundenplan und die Liste mit deinen Lehrern wobei es eigentlich nur drei sind. Du solltest einen Pincode eingeben, nur zur Sicherheit. Ach und komm doch bitte um 18:oo in mein Büro um mir von deinem ersten Tag zu berichten.        Larxenne

PS.: Deine Handynummer ist o44o/xxxxxxx und unsere drei Nummern hab ich auch gleich eingespeichert^^ HDL“

Irgendwie musste ich grinsen bei der Vorstellung wie Larxenne eine Nachricht am Handy schreibt. Ich erschrak als Sera sich plötzlich auf mich stützte und nach einer Antwort drang. Ich las die Antwort von der Nachricht vor, während sie diese eifrig in ihr Handy tippte. Dann kam schon ihrerseits die nächste Aufforderung:

„Wie wär's wenn du mit mir in ein Zimmer ziehst? Ich hab noch ein leeres Bett in meinem Zimmer. Dann könnten wir uns gleich zusammen für die Eintrittsparty herrichten. Wäre cool.“ Ich wusste nun nicht wie antworten, denn ohne deren Erlaubnis so etwas zu entscheiden, wäre den dreien nicht recht, also meinte ich nur:

„Tut mir leid, ich kann nicht.“

Sofort schaute sie total betrübt drein. Als ich dann auf meine Uhr blickte sagte ich ihr, ich müsse los, da es schon fast 18 Uhr war. Ich ließ sie traurig dort zurück und ging dann durch die große Halle auf Larxenne's Insel. Da sich alle Inseln fast komplett identisch waren wusste ich ungefähr wo ich Larxenne's Büro finden würde. Ich betrat den Schlaftrakt der Gebäude und stieg dann die rechte Treppe hoch, um dann an die dritte Tür zu klopfen. Als einige mich bemerkten verzog sich deren Miene in Angst und sie wisperten leise in der Gruppe. Verwundert wartete ich darauf, dass Larxenne mir öffnete doch stattdessen vernahm ich ein Scheppern von drinnen. Plötzlich kam mir ein Schüler voller Angst entgegen, aus dem Zimmer, und rempelte mich halb an als er dann die Treppe stürmte und schließlich aus meiner Sichtweite verschwand. Larxenne raste gleich nach ihm heraus und brüllte ihm nach er solle stehen bleiben und sie würde ihn sowieso noch zu fassen kriegen. Sie war eine ganz andere Person als die Frau mit dem Engels-Lächeln.

 Ganz geschockt blickte ich sie mit weit aufgerissenen Augen an und als sie mich dann endlich bemerkte erhellte dich schlagartig ihre Miene wieder, was die Beobachter der ganzen Szene fast umhaute. Wahrscheinlich dachten sie nun ich sei eine noch bestialischere Person, als Larxenne, von der sie vermutlich sowieso schon das Schlimmste hielten, ihrem Ausdruck nach zu urteilen. Sie zog mich schnell ins Zimmer, während ich noch ganz perplex steif in die Gegend lächelte.

„Ich wollte noch mit dir über deine Lehrer sprechen. Kennst du mittlerweile ihre Namen oder überhaupt etwas von ihnen?“

Ich schüttelte den Kopf und schaute dabei zu Boden. Sie verstand und begann dann mit ihrer Rede:

„Du hast in Kampf eine gewisse Frau Agatsuma, merke dir bitte die ist japanischer Herkunft und verwechsele sie niemals als Chinesin sonst wird sie wütend. Die simple Anwendung der Spells lehrt dir Cyrius, er hält nichts von diesen Schicksalsnamen und frag ihn niemals nach seinem Namen. Und Professor X bringt dir die ganze Geschichte der Magie bei, Einfluss in Weltkriege und so weiter. Doch ich gebe dir einen Rat setze dich nicht in die erste Reihe, denn er hat die Angewohnheit sich immer auf den Tisch einer der Schüler in der ersten Reihe zu setzen und dann genießt du den Anblick seines Hinterns die ganzen drei Monaten. Ansonsten kannst du dir auch deine Wahlfächer aussuchen. Ob du dein Studium in Architektur oder Design fortsetzen willst kannst du das weiter tun.“

 

Ich lehnte mit Freude ab, denn ich war froh einmal nicht mich auf Literatur konzentrieren zu müssen.

 Dann fiel mir plötzlich das Gespräch mit Sera ein und mir kam eine geniale Idee. Sofort fragte ich Larxenne:

„Darf eine Freundin bei mir in die Wohnung einziehen?“

Die gerade so sichere Dame war ganz plötzlich komplett geschockt. Als sie dann reiflich darüber nachdachte meinte sie:

„Nun ja, da überfragst du mich etwas ich kann das so gesehen nicht entscheiden, da ich nicht dein Mentor bin. Leider Gottes musst du Xaron dies bezüglich fragen. Ihm wurde die Vormundschaft für dich übertragen.“

Ich nickte und fragte, ob ich sofort los dürfe. Sie nickte lächelnd und ich stürmte aus dem Büro sowie aus dem Gebäude selbst hinein in den Haupttrakt und in den höchsten Stock. Einmal einen Viertel des kreisförmigen Balkons gegangen blieb ich vor Xarons Tür stehen und drückte auf die Klingel, welche stilvoll verziert wurde.

Eine lange Stille folgte auf meine Läuten, dann betätigte ich die Glocke noch einmal, bis es damit endete, dass ich wie verrückt daran herumdrückte. Erst als von ihnen eine wütende Stimme brüllt, dass sie schon auf dem Weg ist. Als er dann die Tür fast aus den Angeln riss, wünschte ich mir sofort es später versucht zu haben, denn das Einzige womit er bekleidet war, war ein Handtuch welches um seine Hüfte gebunden war.

Augenblicklich senkte ich meinen Kopf und schaute auf den grauen Boden, während mir die Röte in die Wangen schoss. Eine Zeit blieb alles still, bis er dann fragte, was der Grund für die Störung sei. Da fiel mir wieder ein weshalb ich eigentlich gekommen war. Ich legte mir meine Argumente vor und fragte dann zögernd:

„Darf eine Freundin bei mir einziehen?“

„Ist gut solange sie nicht verrät wer du wirklich bist und wo ihr wirklich wohnt“ Ich öffnete schon den Mund um zu widersprechen als mir erst klar wurde, dass er zugestimmt hatte. Verblüfft starrte ich ihn regungslos an, bis er fort fuhr:

„Eine Truppe ist unterwegs das leere Zimmer einzuräumen. Vor 2o:oo Uhr wird es jedoch nicht fertig werden.“

Ich nickte stumm und er fragte dann noch als Letztes:

„Darf ich nun fertig duschen? Ich hab immer noch Shampoo im Haar.“

Ich nickte abermals und als ich mich umdrehte bemerkte ich eine Gruppe Männer in grauen Overalls die mir zu verstehen gaben sie bräuchten meinen Schlüssel. Ich ging einmal den Halbkreis entlang bis zu den Männern, öffnete ihnen die Tür und zeigte ihnen das Zimmer. Dann begangen sie mit ihrer Arbeit:

Zuallererst verwandelte sich der graue Boden in einen schönen etwas dunklen Holzboden, bis der eine Mann ihn mit einer Art Schutzschicht überzog ohne dass irgendeiner von ihnen den Raum betritt. Nur an ihren angestrengten Gesichtern konnte man erkennen wer gerade was tat. Dann ging der Erste rein und ging die Wand entlang während seine Hand an der Wand entlang streifte. Es schien als würde aus seinen Fingerspitzen Farbe her auslaufen, welche dann hinter ihm die ganze Wand entlang die Farbe verteilte. In einigen Minuten war das komplette Zimmer in satten Cremefarben angestrichen. Schließlich betraten die Restlichen den Raum und alle fingen an in ihren Ecken seltsame weiße Masse auszudehnen und da zu formen. Erst als ich einen Stuhl in der Masse einer der Männer zu erkennen verstand ich, dass sie nun den Raum einrichten, deshalb ließ ich sie allein und machte mich auf den Weg Sera die gute Botschaft zu erzählen.

Als ich auf der Insel der Spells angelangte, wollte ich mich geradewegs in den Wohntrakt aufmachen, doch ich bemerkte Sera, die niedergeschlagen auf der einen Bank an der wir uns trennten, saß.

Kurz bevor ich etwas sagen konnte, fing sie schon an, jedoch in einem Ton, der, auch wenn ich sie erst einen Tag kannte, so gar nicht zu ihr passte:

„Es tut mir leid. Ich habe dich bedrängt. Du musst nicht aus Mitleid mit mir abhängen. Ignoriere mich einfach wie die anderen, das macht mir nichts aus.“

Ein breites Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus als ich dann sanft ins Ohr flüsterte:

„Willst du zu mir ziehen. Ich darf meine Unterkunft leider nicht verlassen, doch du kannst zu mir kommen. Natürlich nur wenn du willst.“

Ihre Miene erhellte sich schlagartig, bis sie aufsprang und mich fest drückte. Wir entschieden uns, nicht auf diese Eintrittsparty zu gehen, sondern erst einmal mein Etablissement zu besichtigen. Es schien sie schon sehr zu irritieren, dass wir erst einmal die entgegengesetzte Richtung vom Wohntrakt einschlugen, doch als sie erst die große Halle sah, weiteten sich Augen noch mehr und ich bekam schon Angst sie würden ihr gleich heraus fallen.

Auf dem Lift ließ ich mir dann von ihr versprechen, sie dürfe nichts ausplaudern, wobei sie sowieso nicht so recht verstand. Erst als wir im obersten Stockwerk angelangt waren fing sie, glaube ich zumindest, sich ein Bild zusammen zu reimen. Wir betraten schlussendlich meine Wohnung und kamen genau rechtzeitig als die Heimwerker gerade das neue Zimmer verließen.

Ich deutete Sera, ihr neues Zimmer zu betrachten während ich den Männern für ihre Arbeit dankte, als plötzlich einer von ihnen an rempelte. Er drückte mir plötzlich fest die Hand, wobei ich noch etwas anderes dazwischen fühlte und während er mir eindringlich in die Augen blickte, hatte ich das Gefühl er schaute mir gleichzeitig in meine Seele. Plötzlich hallte eine harte, doch irgendwie auch sehr besorgte Stimme in meinen Kopf wieder:

Sie sind hier nicht sicher kleines Fräulein Sanji. Ihre Mutter hätte das alles nicht gewollt. Ihre Eltern taten alles um sie von dieser Organisation fernzuhalten. Sie müssen fliehen, sehr schnell!

Der Fremde wandte seinen Blick ab und ging dann zu den anderen die schon auf ihn warteten. Ich wollte ihm noch nach und zur Rede stellen, doch das hätten alle mitbekommen und das wollte der Mann nun anscheinend nicht. Doch ich sah ihm noch bis zum Fahrstuhl verwirrt nach, bis sie dann alle runter geleiteten.

Wieder so ein seltsamer Zwischenfall. Es überforderte mich langsam alles zu sehr. Warum machte jeder so ein großes Geheimnis um meine Vergangenheit. Als ich wieder zur Besinnung gekommen war erinnerte ich mich an die Sache die ich von dem Mann bekommen hatte.

Im Gewirr hatte ich es vollkommen vergessen. Es war ein kleines glatt gefaltetes Papier. Als ich es öffnete sah ich etwas, was mich noch viel zum Grübeln brachte. Es war eine Art Abschlussfoto auf dem ich glaubte Xaron neben einem Pärchen erkannt zu haben. Ich inspizierte es genau und als ich es umdrehte, fühlte es sich so an als würde mir die Luft ausgehen. Während mir Tränen über die Wangen liefen, breitete sich ein Schmerz in mir aus. Die tiefe Leere, die ich seit meiner jüngster Kindheit tief in mir vergraben hatte, war mit einem Schlag wieder da und das schlimmer denn je. Es waren genau drei Namen auf der Rückseite dieses Fotos:

Jonares Serano (Xaron)

Lena Claire (Lexy)

Leon Sanji (Xolen)

Es war unfassbar. Das alles konnte kein Zufall sein. Ich bin mir sicher, dass das glückliche Paar neben Xaron meine Eltern sein mussten. Ich fühlte mich so betrogen von Xaron. Er hätte mir das nicht verheimlichen dürfen und am liebsten hätte ich ihn gerne auf der Stelle zur Rede gestellt, doch momentan hat ich überhaupt keine Kraft mehr. Es berührte mich einfach zu sehr endlich zu wissen wie meine Mutter und mein Vater aussehen. Diese lange Zeit der Fragen hatte an Last verloren. Wie gerne wollte ich immer wissen woher meine lockigen dunklen Haare hatte, nun wusste ich es war von meinem Vater. Von meiner Mutter hatte ich die Stupsnase und meine Smaragdgrünen Augen. Plötzlich erfüllte es mich mit Liebe und Freude, zu wissen woher ich komme.

Momentan wollte ich trotzdem nur noch abschalten und stieg kurz unter die Dusche, während Sera immer noch ihre neue Einrichtung bewunderte. Als wir uns dann einen Film im Wohnzimmer anschauen wollten klingelte es plötzlich an der Tür.

 Als ich sie öffnete, stand Jonares im Rammen und bat um meine Kette für eine Kopie für Seraxa. Ich gab es ihm schnell um ihn nicht länger ertragen zu müssen, denn sein verräterisches Gesicht mochte ich jetzt überhaupt nicht sehen. Gerade als ich wieder zurück zum Sofa gehen wollte packte er mich am Arm und drehte mich zu ihm zurück. Erschrocken machte ich einen Schritt zurück, als er dann fragte:

 

 

 „Dieser Anhänger? Woher hast du den? Der ist mir noch gar nicht aufgefallen.“

Er deutete auf meinen Drachenanhänger den ich, seit ich mich erinnern kann um den Hals hatte. Er war das letzte Andenken an meine Eltern. Konnte es sein, dass er ihn kannte?

Ich weigerte mich ihn auszuhändigen, doch Xaron drängte immer mehr. Mir lief der Schauer über den Rücken und ich wollte nur noch die Tür zuschlagen, doch zwang ich mich, ihm die Informationen über mein Andenken zu verraten. Er inspizierte es genau, doch als er es haben wollte schlug ich seine Hand von meiner Kette, wünschte ihm noch einen guten Abend und schlug ihm schließlich die Tür vor der Nase zu. Erschöpft kehrte ich zum Sofa zurück, wo Sera schon in den Bann des Filmes gezogen wurde.

Wann würde es für mich endlich wieder Ruhe geben? Seit ich hier bin gab es keinen Tag ohne Ereignisse. Ich bekam nur recht wenig vom ganzen Film mit da ich immer zu an dieses Foto denken musste. Ich grübelte, wie ich Xaron die Wahrheit vielleicht entlocken könnte, doch die einzige Möglichkeit die mir einfiel, war ihn direkt damit zu konfrontieren. Er würde mir wahrscheinlich niemals die Wahrheit über meine Familiengeschichte verraten. Somit war diese Möglichkeit so gut wie ausgeschlossen. Dann fiel mir die alte gute Methode des Alkohol ein, mit der ich bis jetzt bei jedem meiner Ex-Freunde angewandt hatte, um herauszufinden ob sie mich betrügen.

Sofort sprang ich auf und durchforstete die Küche nach Schnaps oder anderen belebenden Getränken und tatsächlich war die Bar prall gefüllt damit. Eine Auswahl an Wein bis hin zu Sherry und Wodka erstreckte sich vor meinen Augen. Ich wählte zu aller erst einen klassischen Vermut und dann einen etwas stärken Pisco aus, gab meiner neuen Mitbewohnerin Bescheid, dass ich noch kurz draußen sei und marschierte dann mit den zwei Flaschen hinüber zu Xarons Gemächern.

Trotz der späten Uhrzeit öffnete er mir die Tür und als er  mich dann, grinsend und beide Getränke präsentierend, sah, stieß er einen kleinen Seufzer aus und bat mich schlussendlich dann herein Wie fingen an zu diskutieren und anfangs tat ich mir wirklich schwer mein Missfallen zu verbergen doch nach einigen Gläsern und ein bisschen Weltgeschichte mit ihm fühlte ich mich einfach nur wohl.

„Du willst mehr über deine Eltern wissen, stimmt's?“, Die Frage kam so plötzlich, dass ich anfangs gar nicht verstand, doch als ich begriff, dass er mal wieder meine Gedanken gelesen haben musste nickte ich kurz und blickte ihm dann in hoffnungsvoll in die Augen.

 

„Ich lernte Lexy und Xolen in meinem ersten Studienjahr kennen. Sie waren schon in der Abschlussklasse. Es waren friedliche vier Jahre und die beiden haben mir immer geholfen wo es ging. Und ungefähr als ich gerade in meine Abschlussklasse wurde deine Mutter schwanger. Als ich dann endlich die Schule ab schloss, schloss ich mich den vier Heiligen an und wir feierten ausgiebig. Alles schien wunderbar, doch dann passierte es. Es war einige Tage nach eurer Geburt. Was du nicht weißt“, er hielt kurz inne als könne er es nicht aussprechen, „du hast eine Zwillingsschwester.“

Ich... wusste. Ich wusste nicht wie darauf antworten, denn ich war einfach nur noch fassungslos. Wie konnte ich eine Zwillingsschwester haben. Es war einfach unmöglich. Das konnte einfach nicht sein. Schon allein der Gedanke an Eltern überforderte mich und nun sollte ich sogar eine ganze Familie haben. Wo war sie? Ist sie vielleicht sogar zusammen mit meinen Eltern gestorben? Mein Herz schlug so stark in meinem Brustkorb, dass ich befürchtete es wurde bald zerreißen. Ein unbeschreiblicher Schmerz durchzuckte meinen gesamten Körper, während mir nur noch Tränen die Wangen entlang liefen. Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und schnappte nach Luft während mir unzählige weitere Tränen entwichen.

 Nach einer guten Stunde hatte ich mich dann soweit im Griff, dass ich zumindest nicht mehr weinen musste, wobei der Schmerz blieb. Ich bat ihn fortzufahren, auch wenn ich befürchtete noch schlimmer leiden zu müssen.

„Du musst wissen sie haben dich über alles geliebt. Ungefähr zwei Wochen nach eurer Geburt und kurz nach meine Eintrittsfeier zu den 4 Heiligen, stürzte deine Mutter, mit dir im Arm, in mein Schlafzimmer und faselte von einer Flucht. Wir sollten alle sofort zur Bucht kommen. Es sei hier zu gefährlich. Immer wieder redete sie davon dich nicht verlieren zu wollen und die XIII Mächtigen hätten Esmael entführt.  Sie wolle dich nicht auch noch verlieren. Ich habe sofort meine Koffer gepackt und bin zu dieser kleinen Bucht unter dem Cess-Zentrum doch dort sah ich gerade wie ein Boot im nächsten Moment explodierte. Am Ufer stand XIII, Xemna. Sie meinte Lexy und Xolen hätten gerade Selbstmord begangen und hätten jedoch, dich rechtzeitig noch irgendwohin teleportiert. Nach dieser tragischen Geschichte suchten wir dich in den Heimatstädten deiner Eltern und tatsächlich fanden wir dich dann in Wien, der Stadt, wo dein Vater als Junge gelebt hat.“

Die Hälfte der Erzählung raste an meinen Ohren vorbei doch beim Punkt der Explosion, eröffnete sich mir ein Bild, von dem mir schlecht wurde. Ich weiß nicht ob es der Überfluss an Alkohol oder dieses Horrorszenario war, doch die nächste halbe Stunde hing ich über der Klo-Schüssel.

Raum der Erinnerungen

       Das Nächste, woran ich mich erinnere, war das wohlig weiche Gefühl von kuschelweichen Bettbezügen und eine Gelassenheit, als wären alle Sorgen und alle Probleme weg gespült worden. Doch schnell kam die Unruhe wieder, als ich neben Xaron aufwachte. Sofort sprang ich aus dem Bett, doch die nächste Überraschung folgte sogleich, als ein Luftzug meine Beine eiskalt traf. Ich trug über meine Unterwäsche ein viel zu großes Shirt. Ich versuchte mich krampfhaft an den gestrigen Tag zu erinnern doch nach der Toilettenszene war in meinen Gedanken alles blank.

      Plötzlich raschelte es im Bett hinter mir und augenblicklich sah ich in Xarons Gesicht.  Errötet wollte ich ihm Flüche an den Kopf werfen doch bis auf ein Stammeln war ich nicht im Stande etwas zu sagen. Nachdem ich einmal tief die Luft ein gesogen hatte, fragte ich ganz banal:    

      „Was ist passiert?“

      Sein Gesichtsausdruck zeigte große Überraschung bis er plötzlich ein hämisches Grinsen präsentierte. Wut, aber auch Verlegenheit stieg mir zu Kopf und die Schimpfwörter, die ich bis vor kurzem nicht raus brachte, strömten nun in aller Fülle aus mir heraus. Vorwürfe, wie, eine Affäre mit dem Schützling anzufangen oder als Mentor hätte er das vermeiden müssen, sprudelten förmlich aus mir heraus.

        Er erwiderte mein Geschrei ganz entspannt: „Es ist doch gar nichts passiert. Du hast dich übergeben und deine Kleider eingesaut, da habe ich dir mein Shirt geliehen und da ich kein Gästezimmer, geschweige denn ein Bett habe, hast du eben in meinem Bett geschlafen.“

      Nicht wissend wo mir der Kopf stand, lief ich aus der Wohnung und quer durch den Gang und huschte dann in meine Wohnung, in der Sera schon auf mich wartete und bei der Gelegenheit auch noch einige Witze riss. Der Morgen begann mit einem ausgewogenem Frühstück, was soviel bedeutete wie Cornflakes mit Milch und Kakao gemischt und schließlich durchforsteten Sera und ich einige der Lehrbücher.

        Zu Mittag läutete die Türglocke und als ich öffnete, stand Xaron, in Sportkleidung vor mir. Ich fragte sofort nach der Erklärung für seine Aufmachung.

      „Wir gehen trainieren. Du, ich und das Mädel, dass sich gerade hinter dem Tresen versucht zu verstecken“, er deutete auf Sera, die tatsächlich in der Hocke sich versuchte unbemerkt zu machen.

       Sie protestierte vehement, doch Xaron erklärte, dass als Mitbewohnerin dieses Penthouse‘s auch Regeln auf die zukommen würden. Tja, Pech. Er gab uns fünf Minuten um uns angemessen anzuziehen, dann würde er uns hier raus schleifen. Startklar meldeten wir uns einige Augenblicke später vor dem Fahrstuhl. Und fuhren gemeinsam, ich weiß nicht wie viele Stockwerke, hinunter. Nach meiner Einschätzung befand es sich jedoch nicht so tief, wie das Stockwerk der XIII.

 

       Diese Etage war jedoch auch nicht viel reizvoller als alle anderen, denn auch hier war der Architekt scheinbar Metallliebhaber, denn soweit das Auge reicht nur Stahl: Stahlböden, Stahlwände, sogar Tische und Türen aus Stahl. Wie konnte man das nur die ganze Zeit aushalten. Wir gingen einen Gang entlang, welcher durch einen Anderen gekreuzt wurde, wo wir dann abbogen und weitergingen bis wir wieder an Kreuzung abbogen und wieder einen anderen Gang nahmen. Das Spiel wiederholte sich noch einige Male bis wir schon eine Glastür in Aussicht hatten. Ich vermutete dies als die richtige Tür. Noch ungefähr hundert Schritte bis zur Tür und wir hätten endlich unser Ziel erreicht, doch leider wurde das nicht gewehrt. Ein Fremder sprach Xaron an und als er irgendetwas Wichtiges mitzuteilen hatte, deutete Xaron uns weiter zu gehen.

  Wir gingen noch einige Schritte als mir ein weiterer Gang auffiel der nun wirklich nicht in die Einrichtung passte. Er bestand komplett aus meiner Lieblingsholzart: Ebenholz. Am Ende befand sich eine Ein-Mann große, weiße Tür. Ich blieb stehen und begutachtete den Gang gründlich. Irgendwas faszinierte mich, was wiederum meine Neugier weckte.

Ich zog Sera an ihrem grünen Sweater und fragte sie, was sie wohl vermutete, was am Ende dieses Ganges wohl sei und deutete in die Richtung.

„Gang? Wo? Halluzinierst du oder willst du dich einfach nur vom Sport drücken?“, meinte sie sarkastisch, was mich noch mehr irritierte als die Existenz dieses seltsamen Flurs selbst.

 Er sog mich in seinen Band. Es war so als würde mein Körper nicht mehr folgen und so schlug ich diesen Weg ein. Im Augenwinkel sah ich noch, wie Jonares ganz von Furcht  erfüllt, auf mich zustürzte. Ich ging bis zur Tür, doch sie besaß keine Klinke. Da fiel mein Blick auf eine kleine Vertiefung, welche mir bekannt vor kam. Ich bemerkte sie direkt neben der Tür und es war das selbe Symbol, wie das meines Anhänger, welchen ich seit der Kindheit nie abgelegt hatte. Schnell, zog ich meine Kette aus aus dem Shirt und drückte sie in das Loch hinein. Ich spähte ein letztes Mal zu Xaron hinüber, der zwar nicht allzu weit von mir stand, doch schien er gegen irgendetwas in der Luft zu hämmern. Erst da zersplitterte eine unsichtbare Wand wie dünnes Glas. Vor Schreck tat ich den einen Schritt in die Kammer und ehe ich mich versah verdunkelte sich alles um mich herum. Ich suchte verängstigt einen Schalter, einen Knauf, einfach irgendwas, damit ich wenigstens Halt fand. Doch plötzlich blitzte es so grell auf, dass es mich blendete und ich vor Schreck die Arme um meine Augen schloss. Eine sanfte Stimme erklang und sie war so sanft, sodass ich mich augenblicklich beruhigte:

„Mein Kind, verschließe niemals deine Augen vor dem Unbekannten, sonst kannst du die Gefahr nie einschätzen.“

Ich zog langsam die Arme vom Gesicht und blickte in eine Art Projektion, die drei-dimensional aus einem weißen Sockel heraus den Raum mit warmem Licht erfüllte. Die kahlen, weißen Wände wirkten durch dieses Licht warm und eine wohlige Atmosphäre bildete sich innerhalb dieses perfekt runden Raumes.

 

Ich brauchte meine Zeit um sie zu erreichen, da ich nur Schrittweise voran ging und mit jedem Schritt wurden mir ihre Gesichtszüge klarer. Minus einigen Jahren und sie ist das Mädchen von diesem Foto, welches ich damals bei Xaron sah. Sie war..... .. ….Sie war meine Mutter. Tränen brachen aus mir und meine Beine drohten unter mir zusammenzubrechen. Die letzten Meter rannte ich zum ihr um vor ihr auf die Knie zu fallen. Ich fühlte eine sanfte Hand an meiner Wange, welche eine innerliche Kraft in mir verbreitete.

„Du musst sie retten. Du musst mit ihr fliehen, ich bitte dich“, ein flehender Ausdruck verdüsterte ihre Herrlichkeit.

„Wen? Wovon redest du?“

„Deine Schwester! Du musst ihr helfen sie wird hier gefangen gehalten. Sie missbrauchen sie, für ihre Zwecke! Beeile... dich...“, Die Projektion stockte und erst da merkte ich die Vibrationen die von der Tür her ruhten.

„Bitte Aleane, rette sie. … re.t... Minara! Du m..sst wissen, i.. liebe...“, die Verbindung brach ab und Licht von außerhalb drang nun in den wieder dunkel gewordenen Raum. Minara? Ist sie das? Heißt so meine Schwester?

Diese Kopfschmerzen kamen aus dem Nichts und verbreiteten sich in einer Windeseile. Ein stechender, unerträglicher Schmerz durchfuhr mich und lähmte mich. Ich verlor die Besinnung und ein schrecklicher Traum suchte mich heim, sowie Schmerzen bei welchen ich das Gefühl hatte, zu sterben.

"Aleane! Hilf mir...", ächzte ein verzweifeltes Mädchen, "Rette mich!"

Spiegel. Wände. Wieder eine Sackgasse. Verängstigt irre ich umher, geplagt von Schreien, Gesichtern und ihr. Ihr Gesicht wird immer deutlicher, sie kommt immer näher, sie blickt mir in die Augen, sie ist... Das bin ich? Ein Spiegelbild! Eine Hitzewelle überrollt mich und wieder liege ich am Boden. Mir ist so heiß, ich glaube ich verglühe. Es tut so unsagbar weh. Diese Kopfschmerzen, sie nagen an meinen Nerven, mein Kopf explodiert gleich.

Abrupt stelle ich mich auf und merke schon die weichen Federn und die seidigen Bettlacken unter meinen verkrampften Fingern. Nur ein Albtraum.

Als ich mich genauer umsah merkte ich erst in welchem Zustand sie mein Zimmer befand; Die Kissen alle zerrissen und die Lacken zerwühlt und eine außerordentliche Unordnung. Auch ich selber schien in einem miserablen Zustand, da ich Schweiß gebadet und schwach im Bett saß. Ausgehungert schien ich auch zu sein, da mein Magen bereits wie ein alter Kojote knurrte.

„ Na, wenn das kein Grund zur Freude ist? Das Fräulein ist aufgewacht. Mit dir wird es wohl nie langweilig“, kommentierte Xaron hämisch als er mit einem Silbertablett zur Tür hereinspazierte.

„Ist das Essen?“, momentan interessierte mich Anstand oder gutes Benehmen wenig, da mein Hunger immer quälender wurde. Natürlich bemerkte Xaron es sofort.

„Wohl deinen Anstand verloren? Heute verzeihe ich es dir ausnahmsweise, weil ich so ein guter Mensch bin“, spottete er, während er das Tablett auf den Nachttisch neben mir legte.

 

Ich machte mich sofort über einen leckeren Schmorbraten her und fraß alles binnen einiger Minuten auf. Erst jetzt konnte ich wieder klar denken.

„Sorry, hatte gestern wohl zu wenig Schlaf. Ich bin einfach aus den Latschen gekippt“, verwirrt blickte er mich an. Ich ließ mir den Satz mehrmals durch den Kopf gehen, doch erkannte nichts Auffälliges daran.

„Ich weiß nicht wie ich dir das jetzt sagen soll. Du hast 5 Tage durchgeschlafen, dein Fieber stieg auf fast 44°c. Niemand, nicht einmal ein X-Cess, hätte das überleben können. Wir hatten bereits das Schlimmste erwartet, doch zum Glück bist ja doch noch aufgewacht.“

Ich bildete mir ein, eine Träne in seinen türkisenen Augen zu erkennen, aber doch wohl bloß Wunschdenken. Ich wunderte mich selber über meine Ruhe, doch in Gedanken war ich bereits in das Gespräch mit meiner Mutter zurückgesprungen. Meine Schwester. Das halb zerkaute Stück blieb mir quer im Hals stecken, als ich stark schluckte. Ich... Ich war eine ganze Woche im Koma. Eine Woche? EINE GANZE WOCHE!!! Der Schock dauerte jedoch nicht lange, da ich eher auf Xaron's Miene fixiert war. Trotzdem schien Xaron kein bisschen besorgt zu sein oder gar jegliche  Gefühle zu zeigen.

Aber was genau geschah in diesem Raum? Mutter, Schwester, Vater. Plötzlich stieg eine Art der Hoffnung in mir auf, die ich lange verloren geglaubt hatte. Doch genauso breitete sich diese Angst wie ein Lauffeuer aus. Die Angst, hier nicht mehr sicher zu sein, alles wieder zu verlieren, wieder schwach zu werden, wie damals als ich meinen besten Freund deswegen verlor.

Ein Krachen und Klirren riss mich aus meinen Gedanken und als Sera plötzlich vor mir stand und mich augenblicklich besprang, war es mir unmöglich, meinen Gedankengang fort zusetzen.

„Weißt du eigentlich wie viel Kummer du uns bereitet hast? Xaron und ich saßen Tage lang an deinem Bett. Trotzdem musste ich zum Unterricht, doch Xaron hat seine Kurs sausen lassen und ist ständig bei dir geblieben“, im Hintergrund räusperte sich nun ein junger Herr mit knallroter Birne.

„So etwas nennt man Überfluss an Informationen Seraxa“,

geschmeichelt, errötet, war auch ich nun ein wenig aufgeheitert.

Trotzdem, ich musste mein verdammt großes Familienproblem lösen und wenn Xaron zu den Leuten gehörte, welche meine Familie zerstört hatten, so durfte ich ihm nicht trauen, selbst wenn es mir selbst das Herz brach.

Wir saßen den ganzen Abend beisammen, spielten einige Brettspiele und ich wurde auf den neuesten Stand gebracht, von dem was ich verpasst hatte. Im Hinterkopf schwirrte mir jedoch das Bild meiner Mutter in diesem Raum, doch würde ich noch einmal dorthin gehen, wäre das wahrscheinlich zu verdächtig.

Und ob ich sie noch einmal sehen würde, war auch unklar. Für den Moment hieß es ausharren und abwarten. Irgendwie würde ich schon eine Spur finden der ich folgen kann.

Am nächsten Tag stand mal wieder Schule an, in der ich mal wieder nichts zusammen brachte. Nicht mal ein kleiner Feuerball gelang mir. Und ich sollte einmal hier Chefin sein? Eher fragwürdig und wenn ich mich nicht bald verbessern würde, dann weiß ich nicht was sie mit mir machen werden. Das war doch alles zu verrückt!

Am Abend beschlossen Sera und Xaron mir etwas Nachhilfe zu geben, irgendwie peinlich...

Außer Kontrolle

Wir begannen mit der ersten Übung, der Lichtball, doch ich versagte mal wieder kläglich. Langsam hatte ich echt keine Lust mehr auf diese Zauberkünste, sie waren von Anfang an zu verrückt, als dass ich sie beherrschen könne. Mehr und mehr deprimierte es mich.

„Ich verstehe es echt nicht. Du scheinst wirklich ein Wunder der Natur. Es scheint in dir nicht einen Funken Energie zu sein. Als existierest du überhaupt nicht“, gefühlloser Trottel.

„Freundlich, danke! Warum nehme ich nicht gleich das nächste Schiff nach Hause?!“, langsam wurde ich echt pessimistisch, was das alles hier anging.

„Es tut mir leid, so war das nicht gemeint“, versuchte er mich zu beruhigen, doch ich war zurzeit nicht aufzuheitern.

Das alles wuchs mir langsam über den Kopf und ich wusste nicht ein noch aus. Am liebsten hätte ich mich gleich von der nächsten Brücke geworfen. Plötzlich schreckte Sera auf.

„Ich hab's! Wieso machen wir nicht die Insektion mit ihr. Erst letzte Woche haben wir gelernt unseren Geist in den eines anderen zu versetzen, um das Potenzial des Gegners einschätzen zu können.“

„Gute Idee! Bloß ist das schmerzvoll. Der Zauber allein ist schon eine Attacke an sich, da der Andere Kopfschmerzen den ganzen Tag mit sich rumschleppen wird, aber dein Grundgedanke ist nicht schlecht. Ich benutze einfach einen ähnlichen Zauber. Es geht darum unsere Gedanken zu teilen. Ich werde in dich eindringen. Vor deinem geistigen Auge wird eine Art Barrikade erscheinen, so etwas wie ein Tor eine Tür oder einfach nur ein Zaun. Das weiß man nie so genau. Bist du bereit?“

Ich nickte und merkte zugleich wie ein Kribbeln in mir aufstieg, doch ich schloss die Augen und versuchte mich zu entspannen. Plötzlich ächzte Xaron auf. Erschrocken öffnete ich die Augen und sah sogleich in die seinen, so entsetzt, dass ich erst gar nicht fragen wollte was war. Oh nein! Was wenn er meine Gefühle irgendwie wahrgenommen hat und jetzt wusste, dass ich ihn... nun ja.. bewundere. Doch ich rang mich schlussendlich dazu durch ihn zu fragen, was los sei.

„Ich fühle nichts. Nicht eine Barriere hat mich aufgehalten, weil nichts drinnen ist, wie ein leeres Gefäß. Es ist erstaunlich. Demnach müsstest du null Prozent Energie in dir tragen, was mit einem Toten gleichkommen würde.“

„Danke, nimm bloß kein Blatt vor den Mund.“

„Ich meine das wirklich nicht böse, eher ist es beunruhigend! Und doch nehme ich so eine Magische Präsenz von dir war.... Warte, er begann seine Hände in Richtung meines Körpers auszustrecken und tastete mich ab. Plötzlich blieben seine Hände knapp vor meiner Brust stehen.“

„Das ist seltsam. Hier spüre ich etwas.“

         Ich fühlte, wie sich mein Puls beschleunigte, während ich hoffte niemand würde es bemerken. Mit versuchter Gleichgültigkeit und Sarkasmus, versuchte ich meinen Gefühlsrausch zu überspielen:

„Na ich hoffe das Gefühl kommt nicht aus deiner Hose.“

         Im nächsten Augenblick hätte ich mich für diesen dummen Spruch ohrfeigen können. Xaron ließ einen unüberhörbaren Seufzer frei und konzentrierte sich dann weiter auf diesen einen Punkt meines Anhängers. Sera jedoch blieb scheinbar die ganze Zeit aufmerksam, da sie plötzlich mit großen Schritten auf mich zukam und einfach ohne Vorwarnung den Anhänger welcher in meinem Shirt gut versteckt war, herauszog und es somit dem Prüfer präsentierte. Ich fühlte wie mein Puls schlagartig in die Höhe schnellte. Das Herzklopfen schien alles im Raum zu übertönen und mir rannen die ersten Schweißtropfen von der Stirn.

         Pure Angst machte sich in meinem Körper breit, während sich ein Bild vor meinem geistigen Auge bildete. Ein Junge, schwarz und mit Russ überdeckt. Ein grausames Bild, welches mich an meine Kindheit erinnerte, an mein erstes Heim und an meinen ersten besten Freund. Lachen, Kinderlachen ertönte in meinen Erinnerungen. Wir spielten auf einer Baustelle neben dem Heim als er… Als ich ihm die Kette zeigte. Er riss sie runter. Eine Explosion. Das nächste Bild war er, oder eher ein verkohlter Körper, welcher noch diese Kette in seiner Hand, oder eher dessen Überresten hielt. Es regnete Asche und mein Körper sank schwach zu Boden.

Ein Ziehen riss mich aus meinen Gedanken, als Sera einfach die Kette abriss. Reflexartig versuchte ich noch nach dem Collier zu greifen, doch es war zu spät.

 

         Im nächsten Augenblick öffnete ich wieder die Augen. Regen? Nein, Asche. In dem ganzen Nebel aus Staub, Bauschutt und trockener, fast erstickenden Luft, konnte ich kaum meine Hand vor Augen ausmachen. Ich schloss meine Lieder da der Staub mir in den Augen brannte. Ich wünschte es würde klarer werden, durchging mich der Gedanke. Plötzlich durchfuhr mich ein Impuls, welcher in meiner Halsschlagader anfing und bis in meine Finger glitt und dort seinen Ausgang fand. Es strömte wie eine kalte Brise meinen Rücken entlang und entglitt mir dann. Als ich schließlich meine Augen wieder öffnete, waren die Umrisse wieder ganz klar. Mich umgab eine Ruine, welche Kreise um meiner selbst zog. Dort, wo einst die Küche stand klaffte bloß ein riesiges Loch welches einen Ausblick auf das weite Meer vor mir warf. Das Sofa war bloß noch ein Grundgestell aus erhitztem Metal, der Kleiderschrank bloß noch Holzkohle, wobei der Boden noch am ehesten als intakt galt. Ansonsten erkannte man nichts mehr als Schutt und Trümmer die den Rest der Einrichtung bewiesen.

         Eine Ewigkeit verging bevor ich überhaupt wieder einen klaren Gedanken und mich schließlich auch wieder richtig bewegen konnte. Xaron? Sera? Im ganzen Raum waren sie nicht zu entdecken. Hatte ich sie…?, bevor ich noch den Gedanken zu Ende bringen konnte schwebte eine flackernde Kugel vor mir herab und mein Mentor sowie meine beste Freundin fielen unsanft auf den Boden, als die Kugel wie eine Seifenblase etwas einen halben Meter über dem Boden zerplatzte. Das Mädchen lag reglos vor meinen Füßen, während der Ältere neben ihr kniete und mit einem schmerzvollem  Blick mir versuchte die Hand zu reichen. Bevor er jedoch dazu im Stande war, kippte er ebenso neben der Jüngeren nieder und ich sah nur noch das Blut aus seiner Nase tropfen. Ich wagte es kaum den beiden noch näher zu kommen, da ich Angst hatte sie weiter zu verletzen.

Plötzlich stürmten Larxenne und Xilias durch die Tür, die seltsamerweise trotz allem unversehrt blieb.

„Was ist geschehen?", fragte die Heilerin panisch, während sie sich bereits der Heilung beider zuwandte. Ich hörte es kaum, da das Rauschen in meinen Ohren mich vollkommen verstummen ließ. Erst als Xilias mich heftig durchschüttelte, kam ich wieder annähernd zu Bewusstsein. Abermals blickte ich mich in der Ruine um, dann wieder zu den Verletzten, um schließlich völlig überfordert und mit Tränen überströmten Wangen zu stammeln: „Ich wollte… nicht. Es war ein Unfall!"

Im nächsten Moment, stürmte ich bereits zur Tür hinaus und lief einfach nur. Wieso, wusste ich nicht, nur, dass ich hier raus wollte. Im Erdgeschoss, steuerte ich auf eine der großen Tore zu und ab da ran ich einfach nur gerade aus, an einem Strand entlang. Auch mir ging irgendwann die Puste aus und ich setzte mich auf den weiß schimmernden Strand. Leer und ohne etwas zu fixieren blickte ich auf das fast schwarz wirkende Meer welches nur an einigen Stellen Silber glänzte. So starrte ich Sekunde für Sekunde auf das rauschende Wasser, dass mit jeder Flut ein Stück näher zu meinen Füßen schlich. Das Rauschen des überlappenden Wellen war wie ein Beruhigungsmittel und langsam betäubte es auch meinen Puls sowie mein Herz. Ewigkeiten vergingen in seliger Ruhe, als plötzlich ein Knirschen mein Ohren erreichte. Sofort gewann es meine Aufmerksamkeit und ich drehte mich schlagartig in Richtung der Quelle.

Larxenne hatte sich nun auch an diesem Strand eingefunden. Sofort schreckte ich zurück, als sie mir noch weiter näher kommen wollte. Auch sie weichte nach hinten, doch trat gleich wieder einen Schritt vor.

„Du brauchst keine Angst haben. Bitte versuche deine Kräfte zu zügeln. Du schadest dir bloß selbst"

         Erst jetzt bemerkte ich diese Aura aus kleinen bunt schimmernden Partikeln um mich herum. Ich versuchte angestrengt diese Barriere zu unterbinden, doch bei dem Versuch weitete sie sich eigenständig aus. Larxenne schreckte zurück doch es war zu spät, das Energieschild hatte sie bereits erreicht und verschlang sie regelrecht. Sie schrie kurz auf, bevor sie bewusstlos zu Boden sank. Nicht wieder. Ich bringe alle in Gefahr. Wieder schlich diese Angst mein Mark hinab, bis sie meine Beine erreichte, welche sich daraufhin erneut in Bewegung setzten.

Unterirdisches Paradies

         Und wieder lief ich weiter, doch diesmal verlangsamte sich mein Schritt gleich wieder, als ich einen Höhleneingang entdeckte. Prompt blieb ich stehen und betrachtete wie hypnotisiert dieses Steintor. Irgendetwas darin rief nach mir. Ohne es selber zu bemerken, trat ich langsam auf die Grotte zu, bis ich schließlich direkt davor stand und eigentlich in ein schwarzes Loch starrte. Stück für Stück tastete ich mich an der Wand durch die Dunkelheit entlang. Ein, zwei Mal stieß ich mir sogar den Kopf an einer der baumelnden Stalaktiten und rutschte sogar einige Male an dem feuchten Boden, da es abwärts ging. Schließlich wurde es aber deutlich heller, bis es sich am Ende des Weges weit und grell öffnete. Das Licht blendete zuerst meine, an die Dunkelheit gewöhnten, Augen, doch dann klarte meine Sicht auf und ein kleines Paradies erstreckte sich vor meinem Selbst.

         Ein hell erleuchteter Wildgarten, zeigte sich in einem tropischen Wald aus Trauerweiden, Palmen und anderen exotischen Geäst. Von irgendwoher erklang das Rauschen eines Wasserfalls oder einer kleineren Quelle, doch woher konnte ich nicht sehen, da die Bäume bereits direkt am Eingang gewachsen sind. Erst fiel mir ein, das obwohl es nun fast Mitternacht schlug, es hier drin ein angenehmes Sommerklima enthielt und irgendwo eine Sonne scheinen musste. Hier war es hell, warm, wunderschön und außerdem ruhig. Bloß im Hintergrund war das Plätschern dieses Stroms zu hören und anbei einige zirpende Grillen die im Chor ein besänftigendes Ambiente boten. Kein Wunder, dass das erste Wort womit ich dies beschrieb "Paradies" lautete und es gab mir irgendwie ein Gefühl zurück, welches ich oft vermisst hatte. Geborgenheit. Sofort fielen meine Gedanken zurück zu dem, was meine "Mutter" mir erzählte. Deine Schwester!, erklang es in meinem Ohr, als würde sie wieder genau neben mir stehen. Ein Schauer durchzuckte mich und sofort schüttelte ich mich, als könne ich damit alle Gedanken von mir weisen.

         Ohne nachzudenken schlenderte ich schnellen Schrittes in den Wald hinein, immer weiter und weiter. Irgendwas sollte ich hier sehen, irgendwas wollte MICH sehen, das fühlte ich. Schlagartig wurde mir bewusst, dass ich die Orientierung völlig verloren hatte. Meine Sinne verschärften sich erneut, als das Rauschen des Wassers an meine Ohren drang. Augenblicklich folgte ich jenem Geräusch und nicht weit entfernt fand ich einen kleinen, schon fast strahlend, weißen Pavillon an einem Fluss vor.

         Gerade als ich mich dem kleinen Haus nähern wollte, bemerkte ich eine zierliche Gestalt am Geländer lehnend. Es war eine Frau, oder ein Mädchen, genau erkannte ich es nicht, da sie mir den Rücken zuwandte. Ihr schwarzes Haar wellte sich über ihrem Rücken hinab, bis über ihre schlanke Hüfte und kringelte sich schließlich um die feinen Beine der Fremden. Sie selbst wirkte klein, zerbrechlich, doch vor allem sah sie unglaublich traurig aus. Ich wägte die Möglichkeiten ab, ob ich nun weiter nach dem Ausgang suchen solle oder einfach auf sie zugehen sollte. Die Entscheidung wurde mir jedoch entrüstend schnell abgenommen, als fast fünf Meter von mir ein staatlicher Mann, in einer Kutte verhüllt, auf das Pavillon zuschritt. Vielleicht einer der XIII?, tönte es in meinem Kopf. Er bemerkte mich nicht, doch trotzdem versteckte ich mich in einem Gestrüpp hinter einer großen Eiche, doch immer noch in Sichtweite des kleinen Hauses. Er trat an die Hübsche heran und flüsterte ihr irgendwas ins Ohr, als er dann in meine Richtung deutete. Reflexartig duckte ich mich in den Busch und hoffte. sie hätten mich nicht bemerkt. Als ich dann langsam wieder aus dem Busch hervorlugte, verkrampfte sich jede Zelle in meinem Körper und ich erstarrte zu Eis. Ich blickte bloß in ihre leeren, blassblauen Augen die nun auf den Boden vor sich starrten. Ihre Lippen, trocken und und gar schon farblos, biss sie nur zusammen. Ihr Körper kraftlos und träge, zeigte nur, er wolle endlich nachgeben und zusammenbrechen. Trotzdem alles an ihr kannte ich, alles an ihr wusste ich. Denn ihr Bild kenne ich seit ich klein bin. Ihr welliges, Ebenholz-schwarzes  Haar hatte ich bereits unzählige Male gesehen, angefasst und sogar gekämmt.

Sie war mein Ebenbild.

Als würde ich in einen Spiegel blicken.

Sie ist meine Zwillingsschwester.

Ohne Nachzudenken drehte ich mich weg und kroch hinter den großen Baum. Ich hatte sie gefunden. Sie war da. Sofort fuhr ich wieder herum und wollte schon auf sie zulaufen.

Sie war weg.

         Dort wo die Beiden standen war nun mehr nur die Erinnerung von ihnen. Sie selbst waren verschwunden und ich war wieder allein. Mutterseelenallein. Die Leere die ich vorhin in ihr gesehen hatte, war nun auf bin übergegangen. Es war fast wie eine Betäubung, wäre da nicht dieser Schmerz. Dieser unerträgliche Schmerz, der in meiner Brust zu gedeihen begann.

         Langsam glitt ich lautlos zu Boden, um dort die Beine an meine Brust zu ziehen und meine Arme fest darum zu schlingen. Ich deponierte meine Stirn sanft auf den Knien, bis ich dann einfach in mich hinein weinte. Mein Kopf war leer, meine Gedanken ohne Idee, doch ich weinte. Wie oft hatte ich bereits in den letzten Tagen geweint? Wie oft wurde ich, seit ich hier bin schon aus meinen Ankern gerissen? Wie lange ist überhaupt mein altes Leben her? Ich bin schon so oft kollabiert, hab hier so viel erlebt, ich hab jegliches Zeitgefühl verloren.

         Wieder nahm mir der Schmerz all die Klarheit und Kontrolle über meine Gedanken, oder Fragen. Alles hätte ich ertragen, einen Knochenbruch, eine Fleischwunde, ja selbst ein Messerstich, doch diesen Schmerz ertrug ich nicht. Ich fühlte mich nicht mal mehr in meinem eigenen Körper existierend. Ich konnte meine eigene Hülle nun von oben sehen, wie sie das Gras vor ihren Füßen anstarrte, als würde sie es für das Interessante der Welt halten.

Jede Sekunde kam mir wie eine Ewigkeit vor, in welcher ich bloß auf diese eine Blume zu meinem Fußende schaute. Mein Blick wich nicht einen Zentimeter von ihr weg und meine Ohren, sowie alle anderen Sinne schienen sich bloß auf diese eine faszinierende Blüte zu konzentrieren. Als könne ich sie wachsen hören, dachte ich zynisch.

Ihre Knospen waren tiefblau, die Flora selbst hingegen war in der Mitte eine Art Türkis. Die Blütenblätter waren wiederum von Innen nach Außen weiß, welches sich immer mehr in ein Grün wandelte, bis schließlich die Spitzen schon die Farbe des Grases drumherum annahmen und darin verschwanden.

Plötzlich riss mich ein Kitzeln an meinem Hals aus meiner Blumen-Inspektion und ich fuhr mit meinem Kopf herum. Nase an Nase blickte ich, immer noch Gedankenleer, einem Frettchen-artigem Kleintier indessen, weißen Augen, welche, wie einen geschmolzenen Silberring, in sich trugen. Zwar hatte ich bloß die Chipmunks zum Vergleich, aber so sollte solche Eichhörnchen, Wiesel, Frettchen, oder was auch immer, nicht aussehen. Denn dieses Vieh hatte ein weißes Fell, bloß durch einige Silberstreifen am Rücken und Schwanz unterbrochen. Auch die Augen wurden wie mit silber-grauem Liedschatten umzogen und verzierten auch noch die Schläfen des Wiesels. Der Schweif des Tiers zog sich unendlich lang um meinen Hals. Eigentlich wusste ich es gar nicht einzuordnen. Die Ziehmütter im Waisenheim wollten uns nie zu nah an diese Tiere ranlassen, da diese meist Tollwut hatten.

Tollwut…

Tollwut?

TOLLWUT!!

Augenblicklich stürzte ich vor, wehte das Wiesel von meiner Schulter und es prallte schließlich mit voller Wucht gegen die Eiche, wo es dann hinab auf eine große, unbequem aussehende Wurzel hinab glitt. Reglos lag es da, während ich in Abwehrstellung darauf wartete, dass es nur bei einem günstigen Augenblick mich anfiel.

War es… War es tot?

Hatte ICH es getötet?

Sofort stürzte ich auf das Tier zu und hob es behutsam auf, um es dann in meinen Armen zu schaukeln, als wäre es ein Neugeborenes, das seinen Schlaf brauchte.

Ich hatte einfach so ein Lebewesen getötet.! Meine Schuldgefühle durchbohrten mein Herz erbarmungslos. Meine Umarmung verengte sich, meine Tränen flossen wieder, meine Kraft entschwand und mir wurde schwarz vor Augen.

         Ich konnte nicht lang weggetreten sein, bloß vielleicht einige Minuten, doch genug um kurzzeitig orientierungslos um mich zu blicken. Ich war immer noch im Wald und das Gras unter mir wurde langsam echt kühl und feucht. Plötzlich fiel es mir wieder ein. DAS WIESEL!

         Gott sei Dank, schoss es mir durch den Kopf und ich bemerkte da erst, dass das Wiesel sich völlig lebendig sich in mich einkuschelte. Wie konnte ich es denken bevor ich es wusste.?

Blödsinn, dachte ich, das Wiesel kann sicher nicht reden. Selbst nach allem, was mir hier schon widerfuhr, klang das wahnsinnig. Plötzlich ertönte es wieder in meinem Oberstübchen:

         Ich wünschte du würdest mich nicht immer "Wiesel" nennen, ich bin Castiel.!

Ich blickte hinab und bemerkte wie mich das Kleinvieh anstarrte, doch kaum hatte ich diesen Gedanken im Kopf, ertönte es nun nicht mehr ruhig sondern eher wie eine Tafel an der man seine Fingernägel wetzt:

NICHT KLEINVIEH!!! C.A.S.T.I.E.L.!!

         Ich schrak zusammen. Zaubernde Menschen, OK. Fliegende Studenten, OK. Irgendeine Familie, OK. Aber warum ein sprechendes oder denkendes, -oder was auch immer-, Wiesel.? Plötzlich fühlte ich nur noch eine gefährlich drohende Aura in meiner Schädeldecke und sofort korrigierte ich das in Wiesel in ein nettes Castiel. Castiel. Castiel.

         „Was willst du eigentlich von mir?“, fragte ich mal um alles zu beginnen

                   Ich hab dich hier gesehen wie du stumm weintest da wollte ich dich aufmuntern, meinte eine piepsige Stimme in meinem Kopf.

         „Und was soll ich jetzt machen?“

                   Mich mitnehmen, meinte Castiel mit leuchtend niedlichen Augen.

         Sofort sprang ich zurück: "Das geht auf keinen Fall.! Ich mein was soll ich den anderen sagen wo ich dich her habe?". Die anderen. Meine Gedanken sprangen einige Stunden zurück.

                   Plötzlich wurde die Stimme in meinem Kopf drohender und tiefer, Du hast deine Kräfte nicht im Griff. Das weißt du aber selber. Ich kann dir…

Ich verbannte ihn aus meinem Kopf und war erst erfreut, dass es mir gelang.

         „Und du willst mir helfen? Und wie? Noch dazu hab ich keine Probleme“, ich ertappte mich selbst bei der Lüge und hoffte er las nicht in der Sekunde meine Gedanken.

         Du willst mir sagen die Explosion, der Schocker an deiner zauberhaften Freundin, dein Energieschlag an mir und dass du die Wiese im Umkreis von zehn Metern hast erfrieren hast lassen, sei ein Zeichen von Kontrolle? Du musst dann aber echt böse sein.

Erst jetzt fiel mir mein Umfeld auf. Um mich herum war alles weiß-blau vereist. Die Eiche komplett zugefroren. Diese Einsicht versetzte mir erstmals einen gewaltigen Schock.

                   Tja, du bist Master deiner Kraft, meinte die Stimme zynisch, du bist eine tickende Zeitbombe. Für alle.

Ich war sprachlos. Vollkommen verwirrt.

         „Wie kannst du mir helfen?“, fragte ich nun in einem erschöpften Ton, der fast in Hilflosigkeit überging.

                  Deine Kräfte sind fürs erste erschöpft, doch sie kehren schneller wieder als ich es je bei einem Cess gesehen habe, teilte er seine Überlegungen, das Erste was du tun kannst klingt klischeehaft, aber Meditation. Deinen Geist befreien und all den Quatsch den man aus dem Fernsehen kennt.

         „Woher weißt du was über Fernseher und Technik überhaupt?“

         Nur weil ich ein Tier bin, bin ich noch lang nicht doof!, fuhr mich Castiel innerlich an. Er selbst fauchte mir entgegen, Und nun konzentriere dich!

Ich presste die Lippen zusammen und konzentrierte mich stark auf meinen Geist und ihn freizulassen.

         Herrje, du sollst hier nicht deinen Stuhlgang imitieren, sondern dich im Gegenteil fallen lassen, alberte er rum, während ich mir einbildete ein Schmunzeln unter seinem Fell zu erkennen.

         „Und wie? Was genau soll ich tun?“

         Lass dich fallen. Lass los. Deine Sorgen, deine Probleme, deine Emotionen kontrollieren zurzeit deine Kräfte. Du musst sie abschalten um selbst an deine Kräfte zu kommen.

Loslassen.

Meine Ängste? Meine Familie, meine Freunde, meine Fähigkeiten, Xaron?

 Mit einem Mal ließ ich sie alle fallen und eine Leere füllte mein Innerstes. Keine Leere die schmerzte, eher eine Sorglosigkeit, die mich wieder klar denken ließ, die mich sogar aufmunterte.

 Auf einmal war ich ganz klar und als ich die Augen öffnete schien mich eine ganz andere Welt zu empfangen. Jeden Partikel der in der Luft schwirrte nahm ich wahr, jedes Pulsieren, jedes Geräusch, jeder Tropfen, jedes Plätschern. Einfach alles um mich herum schien einfach ganz neu. Wie als wäre ich ein kleines Kind, entdeckte ich alles, -und sei es noch so klein-, neu. Und obwohl ich so viele Geräusche gleichzeitig hörte, so überlasteten sie mich keineswegs, eher noch war es mir zu wenig. Ich wollte mehr, viel mehr. Ich wollte alles entdecken, sehen, hören, fühlen, ja sogar schmecken.

         Nun belebe dein Umfeld wieder erwärme es, meinte mein kuschelig weicher Freund neben mir.

         „Aber wie.?“

         Denke es. Fühle es. Lass deine Körperwärme, deine Lebensenergie sich verbreiten. Finde deinen Puls mit der Natur um dich herum.

Nun ein Versuch war es wert. Sanft legte ich meine Hände auf das Gras und versuchte irgendeinen Puls, ein Fließen oder überhaupt ein Lebenszeichen zu finden. Nichts. Es schien tot. Ich zog meine Hände zurück, doch da zischte Castiel durch meinen Kopf, NEIN! Du gibst jetzt nicht auf.!

Wieder legte ich diesmal nur meine Fingerspitzen ins Gras. Plötzlich bemerkte ich einen kleinen Schlag. Ein Puls.! Er war schwach, kaum vorhanden, doch da. Die eine Hand blieb am Boden und hielt vorsichtig an diesem Puls fest, als sei er das Wertvollste der Welt, denn er war es. Leben. Die andere glitt an mein Herz und ertastete meinen Herzschlag. Ich merkte wie der meinige raste. Ich atmete tief ein und konzentrierte mich meinen Puls auf den des Waldes zu verlangsamen. Es dauerte, denn umso mehr ich es versuchte umso sprunghafter wurde er, doch schließlich gab er nach und bald kamen beide Rhythmen in Einklang. Nun versuchte ich mir vorzustellen ich wäre ein Teil dieses Lebens. Plötzlich wurde mir eiskalt und… und müde. Ich wollte nur…

         AUFWACHEN.!, keifte der Pelzer mal wieder.

         Sofort konzentrierte ich mich wieder auf den Wald. Die Kälte wollte wieder von mir Besitz ergreifen, doch dieses Mal schlug ich zurück. Ich dachte an das schönste und wärmste was ich kannte, an Leben, die Sonne und… Xaron.! Dies ließ ich dann durch meine Finger gleiten und sendete es meiner Umgebung, als wolle ich es rausposaunen, nur über die Erde. Ich schloss die Augen und ließ meine Gedanken von meinem Herzen bis hin zu meinen Fingern fließen, wo sie dann meine Geschichte zu erzählen schienen.

         Als ich die Augen wieder öffnete, lebte um mich herum die Flora förmlich. Alles strahlte farbenfroh und schien mich willkommen zu heißen.

                   Gut gemacht, Kleines, meinte Castiel anerkennend, Ich hab noch nie jemanden so schnell lernen sehen, wie dich.

         „Kleine?“, fragte ich drohend. Seit wann dachte das Frettchen, es sei größer als ich. Und ja ich dachte Frettchen.

Ich ignorierte die wütende Aura, die sich in meinem Kopf breit machte, und stellte mich auf. Ich dehnte etwas meine Beine, die noch nicht verstanden hatten, dass ich wach war. Das Kribbeln bestieg meine Beine und ich knickte erst um bevor auch die Treter wach wurden.

         „Weißt du zufällig wo es hier rausgeht“, wendete ich mich nun meinem kleinen Freund zu.

         Wenn du den Aufzug meinst, den die Göre und der werte Herr nahmen, so würde ich dir abraten, warnte er und ein Bild, von einem eisernen, kalten Kasten, welcher der Aufzug sein sollte, zeichnete sich vor meinem geistigen Auge.

         „Du weißt wo sie sind?“, versuchte ich ruhig zu fragen, doch ärgerte mich, dass es mir nicht gelang.

         Ich sag es dir ein anderes Mal, doch nun sollten wir endlich gehen, versuchte er mich zu erheitern.

Er hatte Recht. Für heute sollte ich endlich zurück zu meinen Mentoren gehen und mir die Standpauke anhören die sie sich sicherlich schon vorbereitet hatten.

         „Ok, und wo ist dann der andere Ausgang?“

Castiel sagte, -oder dachte nichts-, sondern sprang einfach von meiner Schulter auf einen tieferen Ast und deutete mir schließlich, ihm zu folgen. Er hüpfte elegant von Ast zu Ast, von Baum zu Baum, bis ich schließlich gegen eine Wand knallte, da ich mich bloß auf den Sprinter konzentriert hatte. Direkt neben mir der Grotten Ein- und Ausgang. Ich hielt dem Kleinen meinen Arm hin und er hüpfte direkt auf meine Schulter zurück. Zusammen ertasteten wir uns den Weg durch die Höhle zurück auf den Strand. Kaum draußen wurde ich von der Sonne geblendet, die bereits in Platz am Himmelszelt gefunden hatte. Demnach musste es bereits Morgen sein. Was bedeutete, ich war länger weg als gedacht. Es tummelten sich bereits Leute in den Parks. Sie schienen sehr aufgekratzte. War etwas geschehen?

         Als sie mich bemerkten, stürmten plötzlich alle auf mich zu. In weniger als einer Sekunde, war ich von hunderten Studenten die alle wie wild auf mich einredeten. Klar, dass ich nichts verstand.

         Spritz sie bitte nass, dachte eine fremde Stimme in meinem Hinterkopf. Gute Idee, bedankte ich mich bei Castiel mit einem Lächeln und begann meine Atmung zu kontrollieren. Ich ließ das Blut in meinen Adern fließen, das Meer zu meinen Füßen.

         *Platsch!*

Alle, samt mir, waren begossen und nass bis auf die Knochen.

         „So und nun sagt mir doch bitte was hier los ist.! Nur einer“, brüllte ich durch die Menge und versuchte eine Strenge in meinem Ton zu bilden

Einer der Studenten schritt auf mich zu, sah sich nochmals in der Masse um, dann erklärte er mir ich sei gesucht worden und man hätte alle Inseln auf Schnitzeljagd nach mir gesucht. Derjenige, der mich fände bekäme eine Woche frei und obendrauf einen Einser in dem Zwischenzeugnis.

         Da ich ein wenig überfordert war, entschloss ich mich, der Gruppe zu folgen, welche mich dann zum Büro ihres Wächters schleiften. Vor der Tür des Büros stand groß "Nr. IV". Also war das eigentlich die alte Insel meines Vaters. also "meine" Insel. Wer führte sie eigentlich, wenn ich es nicht tat.? Viel zu spät wunderte ich mich darüber. Die Horde im Nacken klopfte ich fast lautlos an dem Holz. Von drinnen, orderte mich eine tiefe Männerstimme mich herein und ich öffnete seicht die Tür um hineinzuspähen. Eigentlich unterschied sich kaum etwas von Xaron's Büro, außer dass er nicht dort saß. sondern bloß ein Mann mit fast schwarzen Haaren.

Ich ignorierte die Truppe Halbaffen, die an mir klebten, als fürchteten sie ich wäre nur eine Illusion oder würde gleich verpuffen. Er konzentrierte sich voll und ganz auf den Papierkram auf seinem Schreibtisch und schien vergessen zu haben, jemand herein gebeten zu haben. Aber wofür hatte ich nicht diese Primitivlinge hinter mir, als um mein Kommen anzukündigen.

         „Wir haben das Mädel!“, brüllte der Kerl direkt hinter mir, in mein Ohr. Ich funkelte ihn böse an und musste gleichzeitig lachen, da Castiel meine Gedanken teilte und innerlich schimpfte.

Ich drehte mich wieder zurück zum Schreibtisch, doch der Wächter saß unverändert da, als hätte er das Gebrüll überhört. Erst Augenblicke später, hob er den Blick und begutachtete die lustige Truppe, die mich wie eine Prinzessin eskortierte. Ich kannte ihn oder hatte ihn irgendwann einmal gesehen, doch wo? Es wollte mir einfach nicht einfallen. Dann schnipste er kurz und machte eine kurze, zu sich führende Handbewegung. Ein etwas zu kleingeratener, junger Erwachsener eierte zu ihm rüber und der Wächter drückte ihm Block, sowie Stift in die Hand, mit einem geflüsterten Befehl. Dann sog er einmal kurz scharf die Luft ein und begann:

         „Bitte findet euch alle in der Empfangshalle wieder! Dort wird mein Assistent eure Namen protokollieren und ihr könnt euch alle nächste Woche freinehmen!“

Hinter mir jubelte und sang es lautstark, bis der Wächter sichtlich genervt einschritt.

         „IN STILLE! Ich kann euch eure Belohnung zwar nicht streitig machen, doch wenn ihr dies nicht zivilisiert hinter euch bringt, so werdet ihre die nächste Woche sicher verdammen. Klar?“, dann wandte er sich mir zu, Wir haben dich schon überall gesucht, „Geht es dir gut?“

Jegliches Geräusch erstarb und nur ein Nicken zeichnete ihr Einverständnis. Nur noch die Schritte der Horde, die nun so leise wie möglich die Treppen hinunter schlichen, erklang und als der Assistent hinter sich die Tür  schloss, erfühlte Stille den Raum. Der Wächter stellte sich nun auf und wie Schuppen, fiel es mir von den Augen. Er war der, der mein Mentor werden sollte. Herr Kmi… Herr Kre… Wie hieß er doch gleich?

         „Herr Kraml“, wenn ich mich vorstellen darf, antwortete er, als ob er meine Gedanken lesen könne. Doch ich wusste nun durch Castiel meine Verbindung zu kappen. Oder eher sorgte er selbst dafür. Geistig nickte er um meine Annahmen zu bestätigen.

         „Ich weiß“, antwortete ich schnippisch.

         „Nun, ich dachte ich sollte mich einmal persönlich vorstellen. Meine Mutter führte mich ja bereits ein“, meinte er kurz und knapp.

Stimmt, Nummer XIII hatte in präsentiert, damals in der Halle der XIII. Moment. Mutter? WAASS?! Das war der Sohn vom Ober- Chef? Mir klappte augenblicklich das Mundwerk weit auf, doch ich fing mich sofort wieder. Mit einem Arm hinter dem Rücken, dem Anderen mir entgegen gestreckt, kam er mit einem Lächeln, das so falsch war, das es eigentlich gut hierhin passte, auf mich zu.

         Er legte seine Hand an meinen Rücken und deute mir Tür. Ich verstand und wir schlenderten müden Schrittes die Treppen hinunter und durch den großen Bogen, an dem ich noch einige neugierige Blicke von meinen Findern einfing. Draußen wehte uns eine kühle Brise entgegen, während er einfach nur ins Leere starrte. Auch ich fixierte einen Punkt in der Ferne und dachte über so einiges nach. Plötzlich kreischte er schon fast mädchenhaft und deutete sofort auf meinen Rücken, wo Castiel sich einen Weg durch mein Shirt, an die Luft gebahnt hatte.

         „Was ist das?!“, fragte er entsetzt, mit einem solchen Ausdruck, über den sogar Castiel innerlich lachte.

Ich legte mir bereits so einige Ausreden parat als mir plötzlich eine zuletzt einfiel:

         „Mein Haustier“, plump und einfach, aber einfach mein Stil.

Er sah mich an, als erzähle ihm, meine Großmutter sei meine Sklavin. Ungläubig starrte er mich erst nur an, dann aber äußerte er sich dazu:

         „Haustiere sind hier eigentlich nicht gestattet“, versuchte er mit einem unsicheren Lächeln das Thema abzutun.

Castiel fauchte in meinem Nacken, als Herr Kraml ihm näher kommen wollte und übermittelte mir eine Warnung. Der Kerl sei gefährlich. Danke, wusste ich bereits.

         „Mein Tier bleibt bei mir!“, entschied ich in einem warnenden Ton, den ich selbst, eigentlich für unangebracht hielt.

Sichtlich über meinen Missgriff im Ton verärgert, kassierte ich mir einen bösen Blick seinerseits. Er schüchterte mich nicht ein, im Gegenteil, ich bekam Lust, ihn weiter zu ärgern. Doch ein anderes Mal. Ich war zu müde und fertig um nun einen Streit anzuzetteln.

         „Nun rede mit Xaron darüber. Zurzeit ist er ja dein Mentor“, desinteressiert schritt er weiter, während ich hinter ihm zu Eis erstarrte.

Xaron.! Als ich ihn zuletzt sah war er verletzt. Plötzlich stand mir wieder der Sinn wegzulaufen, doch ohne mein Einverständnis, setzten sich meine Beine wieder in Bewegung. Der Pimpf vor mir, schien irgendeine Formel zu sprechen. Scheinbar hatte er genauso wenig Lust auf mich, wie ich auf ihn. Er wollte mich wohl möglichst bald loswerden.

 Wir traten über die Schwelle ins große Hauptgebäude. Auf dem Weg zu Lift-Plattform überreichte er noch schnell einem Arbeiter in der Nähe einen Zettel und befahl ihm, eine Ansage zu machen. Der Junge Mann zog weiter und als wir dann schon auf dem Weg nach oben waren, dröhnte es plötzlich über alle Inseln.

         "DAS MÄDCHEN WURDE GEFUNDEN. DANK DEM GUTEN EINSATZ DER DAMAGE-CESS, INSEL 4.! DIE SUCHE IST BEENDET."

Ach du meine Güte, wie viele Leute wurden auf die Suche nach mir geschickt? Castiel versuchte mich aufzumuntern doch nun lag mir bereits der Kloss quer im Hals. Ich schluckte als wir anhielten. Doch nicht in der obersten Etage sondern bloß ein oder zwei Stockwerke tiefer.

Verwundert blickte ich mich um doch eigentlich war dort nur eine Tür, sonst bloß Beton. Darüber stand groß "KRANKENSTATION". Sofort  bekam ich wieder das große Flattern und dachte erneut an Flucht, wenn bloß nicht dieser narzisstische Einfaltspinsel mich eskortieren würde.

         Als wir drinnen waren erwartete ich eigentlich kahle, weiße Wände, den Geruch von Ammoniak und sonstigen Arzneimitteln, das Piepsen dieser Geräte, die irgendeinen Puls aufzeichneten, doch all die Klischee blieben hier aus.

Die Wände waren in einem warmen Orange angepinselt, es roch sogar nach etwas. Ich nahm an Vanille mit Zimt, doch da war irgendeine Eigenart im Duft, die ich nicht ausmachen konnte. Im Hintergrund hörte ich eigentlich bloß dass Rauschen einer Quelle oder eines Brunnens. Ansonsten sah es wenigstens fast wie eine Krankenstation aus. Bett für Bett, waren sie alle nebeneinander aufgereiht, bis hin zu den Fenstern, am Ende des Flurs, doch statt Vorhängen wurden die Verletzten durch Paravents getrennt. Fast alle hatten eine eigene Farbe und leuchteten sogar schwach.

Sonst bemerkte ich an einigen private Fotos, Bilder und Zeichnungen hängen. Insgesamt war die Saal riesig. Es stand mindestens 3o, 4o Betten im Raum. Wir schritten weiter zu den hintersten. Schon knapp beim Fenster, doch nur zwei Betten dazwischen, lag Sera schlafend und eigentlich recht leblos. Sofort als ich sie bemerkte stürzte ich auf sie zu und rüttelte sie wach, doch sie blieb liegen.

"Etwas Benehmen bitte Fräulein", meinte eine Krankenschwester die grad ein anderes Bett neu bezog, "Das Mädel wird schon wieder. Die hat sich nur scheinbar völlig verausgabt. Das ist alles. Was die wohl versucht.?"

         Mir war meine Schuld bekannt, doch ich wollte nichts sagen, da es allein schon schlimm genug war. Plötzlich bemerkte ich eine Türkis leuchtende Kugel, welche auf dem Nachttisch neben ihrem Bett lag, schwach leuchten.

         „Was ist das.?“, fragte ich die Helferin hinter mir.

Sie drehte sich ebenfalls in meine Richtung und lächelte dann, als wäre das die beliebteste Frage.

         „Das, mein Mädchen, ist so etwas wie ein Kardiograph. Nur…“, sie hielt inne und dachte erst nach, „Nur für Cess. Da sich die Kleine kaum noch Energie hatte, schlossen wir sie an das Ding und konvertierten unsere Energie in sie.“

Die Farbe von dieser Kugel war unglaublich schön. Ein Türkis, das ich bis jetzt noch nie gesehen hatte.

         „Es ist wunderschön, nicht wahr?“, sprach die Dame meine Gedanken aus, genau wie deine Augenfarbe.

Sie lächelte mich ein letztes Mal an, dann verschwand sie hinter den anderen Raumteilern. Türkis? Meine Augen waren braun, seit Geburt an. Arme Frau, litt an Farbenblindheit.

Ich wandte mich wieder der Kugel zu, die so verführerisch aussah, dass ich sie unbedingt berühren musste.

         „Das würde ich nicht tun, räusperte sich jemand hinter mir“, den ich längst vergessen hatte, „An deiner Stelle.“

Mein zukünftiger Mentor blickte mich emotionslos an, wandte sich doch gleich wieder ab.

         „Nur Heiler können Energie-Übertragungen durchführen. Wer anders würde sie damit umbringen“, beendete er und ging schließlich den Flur zurück, von wo aus man nun leicht Geräusche wahrnahm.

         „ALEXENA!!“, brüllte mir eine nur allzu bekannte Stimme entgegen.

Larxenne kam auf mich zugestürmt und überfiel mich sofort, Xaron direkt hinter ihr.

         „Wir haben dich gesucht, Kleine“, sagte der Große eigentlich kalt, „Gut, das du noch heil bist“

Doch ich kannte ihn mittlerweile ein wenig und er schien erleichtert. Ich mochte es, wenn er mich "Kleine" nannte. Aufgemuntert ließ ich mich erst einmal von Larxenne durchdrücken. Doch plötzlich schlug sie mir mit voller Härte auf den Hinterkopf.

         „Auuu.! Was sollte das?“, keifte ich sie an.

Sie blickte nur widerspenstig zurück und meinte dann gehässig:

         „Rache für den Stromschläge von heute Morgen“, meinte sie und zeigte ihre Zunge.

Xilias schmunzelte hinter ihr. Scheinbar kannte er das bereits. Stimmt hatte ja auch ihr…. nun ja irgendwas versetzt. Plötzlich sank meine Miene. Wo war Xaron? Ich blickte mich hektisch um, suchte alle Betten ab, doch in keinem der Betten lag er.

         „Wo ist Xaron?“, sagte ich so leise, dass ich mich fragte, ob ich es überhaupt ausgesprochen hatte.

         Sofort merkte ich die Stille, welche sich unruhig in diesem Saal breit machte. Die sonst so gesprächige Larxenne senkte den Kopf.

         „Er ist heute Morgen von uns gegangen“, wie einen Messerstich durchbohrte mich diese Antwort.

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Lyrene
Stur und Eigensinnig, doch gibt niemals auf...Durch und durch eine Träumerin.!

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Lyrene Re: Deine wunderschöne Geschichte :) -
Zitat: (Original von Roza17 am 11.03.2013 - 19:29 Uhr) Hat mir wirklich gefallen :)
Du kannst wirklich wunderschön malen, ich glaube das habe ich schon hundert mal erwähnt
Ich wollte deine Story nochmal lesen, weil ich mich hier wieder neu angemeldet habe :)
Allerdings mit neuem Namen, weil mein alter leider vergeben ist :(
Auf jeden Fall wollte ich hier wieder mal was lesen, und als erstes kam mir deine Geschichte in den Sinn
Ich muss zugeben, ich habe nicht alles gelesen
Aber meine Lieblingsstellen, bin ich noch mal rüber gegangen :D
Wirklich toll!!!

xoxo
Rose

PS: Die "Bilder" Rose? :p


Danke Rose/ Roza
Ist doch nicht schlimm, sogar umso besser, dann hab ich noch nen Vorsprung um weiter zu schreiben (^.-)
Vor langer Zeit - Antworten
Lyrene Re: Re: Du und deine Geschichte :) -
Zitat: (Original von Gast am 26.01.2013 - 17:29 Uhr)
Zitat: (Original von Gast am 26.01.2013 - 17:28 Uhr) Oh mein Gott, ich hab's sooo vergessen :o
Entschuldige :( !!!
Ich habe deine Story gelesen, schon längst! Ich hatte mir hier deine Story kopiert und sie dann gelesen und es tut mir Leid, dass ich bisher nicht Bescheid gegeben habe
Ich hatte es mir kopiert und auf dem Handy gelesen, dadurch hatte ich das mit dem kommentieren total vergessen
Es tut mir Leid :( !!!
Ich muss noch einmal sagen: Du bist ein unglaublich talentierter Mensch und kannst wunderschön malen und zeichnen. Ich bin wirklich neidisch, denn du besitzt nicht nur ein Talent, sondern gleich mehrere ...
Du kannst wundervoll schreiben, wirklich toll!
Natürlich sind da ein paar Rechtschreibfehler und auch in der Grammatik ist nicht alles perfekt, aber bei wem ist das schon so? :p
Die Idee gefällt mir mehr als gut und was daraus geworden ist, ist einfach nur wow. Die Idee mit den Namen, den Inseln, ihren Eltern und und und
Es ist unglaublich und einfach fantastisch
Wirklich toll :) Du kannst stolz auf dich sein :)

xoxo
Rose

PS: Es tut mir wirklich leid, dass ich so lange gebraucht habe... :(



PPS: Die "Rose", die "Shadesworth" geschrieben hat. Keine Ahnung, ob du dich an mich erinnerst :p?


Hättest mir nicht mal Namen hinterlassen brauchen, ich hab sofort erkannt, dass du das bist..! xD
Schön dass es dir gefällt und ich weiß dass Rechtschreibfehler drin sind.. In den Sommerferien sollte ich mir mal die Zeit nehmen alles aus dem Netz zu nehmen, durchlesen und im Ganzen neu reinzustellen
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Re: Du und deine Geschichte :) -
Zitat: (Original von Gast am 26.01.2013 - 17:28 Uhr) Oh mein Gott, ich hab's sooo vergessen :o
Entschuldige :( !!!
Ich habe deine Story gelesen, schon längst! Ich hatte mir hier deine Story kopiert und sie dann gelesen und es tut mir Leid, dass ich bisher nicht Bescheid gegeben habe
Ich hatte es mir kopiert und auf dem Handy gelesen, dadurch hatte ich das mit dem kommentieren total vergessen
Es tut mir Leid :( !!!
Ich muss noch einmal sagen: Du bist ein unglaublich talentierter Mensch und kannst wunderschön malen und zeichnen. Ich bin wirklich neidisch, denn du besitzt nicht nur ein Talent, sondern gleich mehrere ...
Du kannst wundervoll schreiben, wirklich toll!
Natürlich sind da ein paar Rechtschreibfehler und auch in der Grammatik ist nicht alles perfekt, aber bei wem ist das schon so? :p
Die Idee gefällt mir mehr als gut und was daraus geworden ist, ist einfach nur wow. Die Idee mit den Namen, den Inseln, ihren Eltern und und und
Es ist unglaublich und einfach fantastisch
Wirklich toll :) Du kannst stolz auf dich sein :)

xoxo
Rose

PS: Es tut mir wirklich leid, dass ich so lange gebraucht habe... :(



PPS: Die "Rose", die "Shadesworth" geschrieben hat. Keine Ahnung, ob du dich an mich erinnerst :p?
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Du und deine Geschichte :) - Oh mein Gott, ich hab's sooo vergessen :o
Entschuldige :( !!!
Ich habe deine Story gelesen, schon längst! Ich hatte mir hier deine Story kopiert und sie dann gelesen und es tut mir Leid, dass ich bisher nicht Bescheid gegeben habe
Ich hatte es mir kopiert und auf dem Handy gelesen, dadurch hatte ich das mit dem kommentieren total vergessen
Es tut mir Leid :( !!!
Ich muss noch einmal sagen: Du bist ein unglaublich talentierter Mensch und kannst wunderschön malen und zeichnen. Ich bin wirklich neidisch, denn du besitzt nicht nur ein Talent, sondern gleich mehrere ...
Du kannst wundervoll schreiben, wirklich toll!
Natürlich sind da ein paar Rechtschreibfehler und auch in der Grammatik ist nicht alles perfekt, aber bei wem ist das schon so? :p
Die Idee gefällt mir mehr als gut und was daraus geworden ist, ist einfach nur wow. Die Idee mit den Namen, den Inseln, ihren Eltern und und und
Es ist unglaublich und einfach fantastisch
Wirklich toll :) Du kannst stolz auf dich sein :)

xoxo
Rose

PS: Es tut mir wirklich leid, dass ich so lange gebraucht habe... :(
Vor langer Zeit - Antworten
elfchen1990 Re: Re: Re: Re: Gut aber das weißt -
Zitat: (Original von Lyrene am 30.09.2012 - 10:16 Uhr)
Zitat: (Original von elfchen1990 am 30.09.2012 - 10:15 Uhr)
Zitat: (Original von Lyrene am 30.09.2012 - 10:13 Uhr)
Zitat: (Original von elfchen1990 am 29.09.2012 - 19:19 Uhr) du ja schon. Aber ich warte immer noch auf den rest, wo bleibt der?

lg elfchen1990


Naja hab jetzt alle gelöscht und zusammen getan und dazugeschrieben. Geht eh weiter


na da bin ich schon gespannt drauf,
guten morgen erst mal


Morgen, hast denn den ersten Teil hier oben schon gelesen???


ja habe ich
und ich finde es gut
Vor langer Zeit - Antworten
Lyrene Re: Re: Re: Gut aber das weißt -
Zitat: (Original von elfchen1990 am 30.09.2012 - 10:15 Uhr)
Zitat: (Original von Lyrene am 30.09.2012 - 10:13 Uhr)
Zitat: (Original von elfchen1990 am 29.09.2012 - 19:19 Uhr) du ja schon. Aber ich warte immer noch auf den rest, wo bleibt der?

lg elfchen1990


Naja hab jetzt alle gelöscht und zusammen getan und dazugeschrieben. Geht eh weiter


na da bin ich schon gespannt drauf,
guten morgen erst mal


Morgen, hast denn den ersten Teil hier oben schon gelesen???
Vor langer Zeit - Antworten
elfchen1990 Re: Re: Gut aber das weißt -
Zitat: (Original von Lyrene am 30.09.2012 - 10:13 Uhr)
Zitat: (Original von elfchen1990 am 29.09.2012 - 19:19 Uhr) du ja schon. Aber ich warte immer noch auf den rest, wo bleibt der?

lg elfchen1990


Naja hab jetzt alle gelöscht und zusammen getan und dazugeschrieben. Geht eh weiter


na da bin ich schon gespannt drauf,
guten morgen erst mal
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Lyrene Re: Gut aber das weißt -
Zitat: (Original von elfchen1990 am 29.09.2012 - 19:19 Uhr) du ja schon. Aber ich warte immer noch auf den rest, wo bleibt der?

lg elfchen1990


Naja hab jetzt alle gelöscht und zusammen getan und dazugeschrieben. Geht eh weiter
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elfchen1990 Gut aber das weißt - du ja schon. Aber ich warte immer noch auf den rest, wo bleibt der?

lg elfchen1990
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