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Bilder einer Traumbeseelten

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"Bilder einer Traumbeseelten"
Veröffentlicht am 24. September 2012, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Bilder einer Traumbeseelten

Bilder einer Traumbeseelten

Bilder einer Traumbeseelten

Müht euch aus dem Tale, Winde,
Pustet Träume in die Nacht,
Die der Mond, ach mir dem Kinde,
Zärtlich auf den Mund gelacht.
Eilt ihr Vögel, mit dem Pickel,
Korn und Ähre leuchten gold,
Packt den Hagel fest am Wickel,
Zockt er mit des Sommers Sold.

Kämme deine Locken, Eiche,
Vor den Toren steht das Licht,
Nimm die Bürste, die ich reiche,
Wenn es durch die Mauern bricht.
Feiert mit der Buche, Farne,
Denn die Gute ist verliebt,
Seit das Moos im grünen Garne,
Ihr am Abend Küsschen gibt.

Zähme deine Angst, du Hase,
Ist doch nur ein Hirngespinst,
Das mit Brille auf der Nase,
Böse aus der Höhle grinst.
Kommt aus dem Versteck ihr Mäuse,
Wartet auf die Dämmerung,
Helft den Schnecken ins Gehäuse
Und den Böcken auf den Sprung.

Mache dich vom Acker, Krähe,
Denn der Mann im blauen Zwirn
Ist ein Bauer aus der Nähe,
Hat schon Falten auf der Stirn.
Meide diesen Brunnen, Fliege,
Lange war das Wasser klar,
Bis ein Zicklein (mit der Ziege)
Nach dem Abtrieb baden war.



Lass den Kopf nicht hängen, Weide,
Weil ein Sturm das Veilchen knickt,
Denn es kommt im neuen Kleide,
Wenn der Frühling Blumen strickt.
Ziehe deine Fäden, Spinne,
Webe sie von Zweig zu Zweig,
Bist der Beute schon im Sinne
Und dem Herbst ein Fingerzeig.

Gehe auf die Suche, Erle,
Dort wo selten Schatten ist,
Find im Wald die schönste Perle,
Fall du es nicht selber bist.
Achtet auf den Wolf ihr Rehe,
Der sich tief im Holz versteckt,
Hinter einer dichten Schlehe
Ist der Tisch zum Mahl gedeckt..

 


Walte deines Amtes, Winter,
Male Fichten in den Schnee,
Weiße Dächer und dahinter
Einen schwanbeflockten See.
Nag nicht an der Brücke, Biber,
Muss doch noch hinüber gehn,
Sei nicht traurig, hoffe lieber
Auf ein nahes Wiedersehn.

Hast nicht viele Blätter, Linde,
Bist am Weg der ärmste Baum,
Wenn im Mai ich Glöckchen finde,
Näh ich sie an deinen Saum.
Legt am Himmel an ihr Sterne,
Leuchtet bis ihr gehen müsst,
Winkt der Morgen aus der Ferne,
Werd auch ich bald wachgeküsst.

© andere dimension

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Sealord Sehr schön geschrieben!
Gruß Uwe
Vor langer Zeit - Antworten
Hofdichter Eines der besten Gedichte die ich hier gelesen habe !

Schade das du hier nicht mehr schreibst....das wäre was fürs Büttenpapier !

Herzlichst
Ephraim
Vor langer Zeit - Antworten
Hofdichter 
Und seid ihr Wurzeln schon am bohren,
so segnet eure Dunkelheit,
hab Weidenkätzchen in den Ohren,
schmück mit Löwenzahn die Einsamkeit.

LG Ephraim
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks Ein exellent geschriebenes Poem!
Beeindruckend in der Sprache und den grandiosen Bildern........

Favo, was sonst!

Ganz liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
PAHU Eine Hymne in wundervoller Sprachmelodie - auf Flora und Fauna im Wandel der Jahreszeiten.
Beeindruckend mit Worten gezeichnet.

Sei lieb gegrüßt
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
Zeitenwind Tagtraum - Ein hervorragendes Stück! Wunderbar.

Gruß Detlev
Vor langer Zeit - Antworten
Zamperle wunderschön geschrieben.

Liebe Grüße Zamperle
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE "Lass den Kopf nicht hängen, Weide" - Naturbeladen schön gedichtet, NeueDimension!

Habe Deine Zeilen gern lesen, wie immer!


Lieben Gruß
GerLINDE
Vor langer Zeit - Antworten
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