Alltagswege
Der Weg zum „Kleinen Einkauf“ ist eigentlich schon Routine. Aus dem Haus, links herum und an Nachbarhäusern und Einfahrten vorbei. Es geht beim Bäckerinnungsmeister Schmidtke direkt links um die Straßenecke und die Anhaltstraße bis zu Kreuzung. Dabei passiere ich den kleinen Blumenladen, der seine Auslagen immer auf dem Gehsteig präsentiert. Gabis Blumenshop oder so, aber dort kaufen wir selten.
An der Kreuzung Richtung Goetheschule biege ich rechts ab und lasse ein paar Wohnhäuser hinter mir. Kurz darauf kommt die Einfahrt zum Discountparkplatz. Mein Ziel liegt sichtbar nahe, doch ich stutze. Dort, wo der der Vorgarten aufhört steht ein einsamer, blauer Fahrradständer. Ein Stück weiter, kurz vor der Ladentür, stand ein Waschbetonkübel mit undefinierbarer Unkrautbepflanzung. Doch – die Ladenfenster sind mit Packpapier verklebt. Keine Angebotswerbung grüßt schon von Weiten, keine Zahnpastatube lächelt mir hinter der Scheiben entgegen. Im Geschäft tanzen Staubmäuse zwischen den Elektroanschlüssen, die von der Decke baumeln. Dieser Laden hat jahrelang meinen Weg ausgemacht. Hier nahm man mit, was man im Discount nicht bekommen hatte. Manchmal traf man sogar eine nette Verkäuferin und wir sagten zu uns, dass sie nicht von hier sein kann.
Aber nun ist das Logo abmontiert.
Mein SCHLECKER hat geschlossen.
2012-09-10 jfw