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Träumerle - Als eva ihrer Mutter ein Kleid ausuchen durfte

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"Träumerle - Als eva ihrer Mutter ein Kleid ausuchen durfte"
Veröffentlicht am 07. September 2012, 12 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Träumerle - Als eva ihrer Mutter ein Kleid ausuchen durfte

Träumerle - Als eva ihrer Mutter ein Kleid ausuchen durfte

Beschreibung

Ein Bummel durch die Zeiten der Mode

Träumerle

oder
Als Eva ihrer Mutter ein Kleid aussuchen durfte

Evas Eltern sind heute zu einem Sommerfest eingeladen. Wie immer steht die Mutter vor dem gut gefüllten Kleiderschrank und weiß nicht was sie anziehen soll. Die kleine Eva sitzt auf dem Bett und schaut der Mutter beim Anprobieren zu. Wie bei einer Modenschau führt Ihre Mutter die Kleider vor.

 

   Zuerst einmal nimmt sie ein schweres Dunkelgrünes Samtkleid aus dem Schrank. Eva schaut in den Spiegel, vor dem sich die Mutter fröhlich dreht. Da erblickt sie einen Wirbel der immer näher kommt und plötzlich steht vor ihr ein lustiges kleines Männchen, das Träumerle. Das Träumerle ist lustig gekleidet. Es trägt ein spitzes Hütchen und einen Sternenumhang, dazu ein paar spitze Schuhe mit einer Sternenschnalle. Wie ist doch dieses Männlein lustig anzuschauen.

 

   Das Träumerle nimmt Eva an die Hand und zieht sie in den Spiegel. Sie gehen beide einen langen Gang entlang bis sie zu einer Tür kommen, auf der die Zahl 1600 steht.  

 

   Eva und das Träumerle befinden sich in einem Raum, in dem große, schwere und dunkle Möbel stehen. Bilder hängen an den Wänden, auf denen nur Köpfe zu schweben scheinen. Durch den dunklen Raum schwebt ein Kopf auf einer gekrausten Scheibe und zwei Hände auf sie zu. Doch bei genauem hinsehen, erkennt Eva eine Frau die unter der Last ihres Kleides zusammenzubrechen droht.

 


    „Hallo kleine Eva, du bist hier am spanischen Hof. Wie findest du meine Mode? Mein Kleid besteht aus teuren Seiden- und Brokatstoffen und ist mit Gold- und Silberfäden durchwirkt.“ Das dunkle Kleid aus schwerem Stoff, spannt sich über den geschnürten Oberkörper und einen kegelförmigen Reifrock. „Mein Korsett besteht aus Eisenstäben und ist über der Brust mit Bleiplatten verstärkt. Auch mein Reifrock besteht aus Eisen. Die Verzierungen aus Edelsteinen lenken den Blick nach oben zu meiner Halskrause aus handgefertigter Spitze. Das lange Haar wurde mir nach oben gekämmt und unter einer Haube, der Toque, verborgen. Denn nur mein Gesicht allein ist wichtig. Na, wie wär’s?   

  

   Eva schüttelt entsetzt den Kopf. Daraufhin nimmt die Mutter ein weiteres Kleid aus dem Schrank. Ihr Lieblingskleid, das pastellfarbene mit den vielen Rüschen. Welches auch Eva ganz toll findet.


    

   Diesmal führt das Träumerle Eva ins 17. Jahrhundert.

 

   Sie befinden sich in einem Zimmer was recht prunkvoll eingerichtet ist. An den Fenstern hängen schwere Seidenvorhänge. Im Raum stehen ein Seidengepolstertes Ruhebett, Stühle, eine Kommode ein Schrank und ein Spiegel und das alles schön verschnörkelt. Durch die Tür schiebt sich eine Frau, die sichtlich Schwierigkeiten damit hat, wegen ihres riesigen Reifrockes. Auf dem Kopf trägt sie eine Turmhohe Frisur mit einem kleinen Hütchen darauf.

 


    „Guten Tag, liebe Eva ich bin die Rokokodame. Ich mag es meine körperlichen Reize zur Geltung zu bringen. Daher trage ich gern weit gebauschte Reifröcke, mit Spitzen und Rüschen. Ich putze mich gern mit künstlichen Blumen und Schleifen. Schön ist auch das eng geschnürte Mieder, das meinen Brustansatz frei lässt. Gern trage ich auch halblange Ärmel mit Spitzenmanschetten. Wie findest du mein Halsband aus schwarzem Samt und dem Amulett?“ Am lustigsten findet Eva aber das Schönheitspflästerchen, für das die Rokokodame nach einer geeigneten Stelle sucht um es zu platzieren. Hier her oder lieber dorthin mit dem Schönheitspflästerchen, was meinst du liebe Eva? „Die prächtigen Kleider in Pastellfarben und den verspielten Mustern trage ich auf bloßem Oberkörper, Unterwäsche gilt als unfein. Mein Luxus sind die Seidenstrümpfe und die schönen verzierten Strumpfbänder. Willst du mal schauen? Magst du auch Schminke und Starke Parfüms? Und gefällt dir meine Mode?“


     Während sie das so spricht, pudert sie sich die ganze Zeit mit einer riesigen Puderquaste Eva jedoch denkt, ganz schön viele Fragen auf einmal. Und als sie so an die Unterwäsche denkt, schüttelt sie abermals den Kopf. Und die Mutter schlüpft in ihr blaues Baumwollkleid.


     Da bringt das Träumerle, Eva den langen Gang entlang direkt vor eine Tür, auf der die Zahl 1820 steht.


     Der Raum ist sehr behaglich eingerichtet. An den Fenstern sind freundliche Gardinen angebracht und in ihm stehen schlicht gearbeitete Möbel auf einem bunten Teppich. Auf dem Tisch liegt eine Tischdecke mit langen Fransen und darauf steht eine Petroleumlampe. Der Kachelofen verbreitet eine behagliche Wärme. Vom Plüschsofa erklingt eine Stimme.


     „Guten Tag, kleine Eva. Ich bin das Fräulein Biedermeier. Ich trage gern Baumwollkleider und ich finde nichts dabei dazu echten Schmuck zu tragen. Wenn ich ausgehe trage ich einen Schutenhut und dazu einen Capemantel oder Schal. Mein Rock ist weit schwingend und fußfrei. Meine Mama trägt gern Spitzenhäubchen, ich aber mag die Spitzen an meinen Unterhöschen. Die unter meinem Rock hervorschauen. Sehr fraulich wirkt die geschnürte Taille, der Schulterkragen und Blenden, sowie der Keulenärmel, deren größte Weite am Ellenbogen liegt. Sehr schön finde ich auch den tief herabgezogenen Ausschnitt. Viel Arbeit erfordern jedoch die vielen Unterröcke, die die Weite des Rockes bringen. Wie findest du meine Mode?“


     Da Fräulein Biedermeier ganz schön pummelig aussieht, schüttelt Eva abermals mit dem Kopf. Die Mutter schlüpft in ein enges schwarzes Kleid.


     Und plötzlich findet sich Eva vor einer Tür wieder auf der die Zahl 1920 steht.


    Als beide das Zimmer betreten, kommt Eva sehr viel bekannt vor. „Schau mal Träumerle, solch ein schönes Buffet, so eine Anrichte, das Musikschränkchen und so ein herrliches Sofa das hat meine Uroma auch.“ Alles ist etwas moderner als bei Biedermeiers. Elektrischen Strom gibt es auch schon. Eine Stehlampe bereitet behagliches Licht und aus einer Ecke des Raumes erklingt Musik. Aber eines vermisst Eva hier sehr, den Fernseher, den gibt es nämlich zu dieser Zeit noch nicht. In den Raum tritt eine schlanke Frau, mit Bubikopf und ganz schön braungebrannt. Sie trägt genau so ein enges Kleid wie Evas Mutter.


      „Oh Eva, ganz schön stressig der Tag! Morgens ein Sportgirl und abends eine Schönheit. Ich komme gerade vom Tennis und gleich geht’s wieder los ins Theater.“ Sie geht ins Schlafzimmer, um aus ihrem Schrank das gerade, kurze Hemdkleidchen zu nehmen. Sie verziert es mit Spitzenvolants und Seidenrüschen. Eva möchte gerade zustimmend nicken, da sagt die Frau: „Oder doch lieber das enge Kostüm, den Fuchspelz und den Hut? Was meinst du kleine Eva?“


    Das findet Eva fürchterlich und schüttelt wiederum mit dem Kopf. Die Mutter ist  ratlos.


    Da geht Eva an den Schrank, gibt ihr das schicke enge Kostüm. Darüber legt sie einen pastellfarbenen Seidenschal und sagt: „Jetzt haben wir alle beisammen. Das enge Kostüm, das die Frau der 20ziger Jahre so gern trägt. Den Schal, den Fräulein Biedermeier so mag. Die Pastellfarben der Rokokodame und die Seide der spanischen Weltmode.“


     Die Mutter staunt nicht schlecht darüber, was ihre kleine Eva so alles weiß. Das Erlebnis mit dem Träumerle bleibt allerdings Evas Geheimnis.

 

    Die Mutter legt noch schnell ihre Perlenkette um. Nun kann Eva beruhigt zu ihrer Oma gehen, worauf sie sich schon den ganzen Tag gefreut hat. Ihre Eltern bringen sie dorthin und machen sich vergnügt auf den Weg zum Fest..

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liebetraumfee

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GerLINDE Eine tolle "Träumerle" Geschichte.

LG Gerlinde
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