Romane & Erzählungen
Das Opfer ihrer Begierde

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"Das Opfer ihrer Begierde"
Veröffentlicht am 24. August 2012, 14 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

bin geboren, lebe, werde sterben...
Das Opfer ihrer Begierde

Das Opfer ihrer Begierde

Beschreibung

Erst ist es ihr Lehrer, dann das Opfer ihrer Begierde, dann ihre große Liebe. Doch die zwei bleiben nicht unbeobachtet.

So endet Alles

Sie sitzt allein, Gedanken verloren am Straßenrand. Die Straße ist voller Leben, doch keiner nimmt sie wahr, sie nimmt auch keinen wahr. Sie bekommt nicht mit was um sie herum geschieht, nicht den Krankenwagen, welcher mit höllen Lärm und Blaulicht durch die Menge schießt und auch nicht als es plötzlich ganz still wird. Sie sitzt ewig dort, ohne zu essen, ohne zu trinken, ohne zu leben. Das einzige was sich bewegt, ist ihr Herz, das gleichmäßig pocht und pocht und es hört nicht auf...

Im Hier und Jetzt.

Es ist komisch, so etwas zu denken, so etwas zu fühlen, so etwas zu empfinden. Sie hätte nicht gedacht, dass sie für so etwas je wieder in der Lage ist. Doch nun sitzt sie in diesem Zug. Gegenüber von ihr sitzt eine Person, ihr Aussehen unbeschreiblich, wenn man genauer hinsieht, so wie sie es tat. Sie konnte nicht anders, sie fühlte einen heftigen Drang, welcher von Herzen kam, diese Person zu berühren. Sie tat es aber nicht, vorerst zumindest. Sie lauschte verträumt den Worten, welche ihr Gegenüber mit dem Sitznachbar wechselte. Es ging um belanglose Dinge. Sie musste innerlich schmunzeln.

Die gemeinsame Zugfahrt dauerte keine viertel Stunde. Was sie aber in dieser scheinbar kurzen Zeit erlebt hat könnten 400 Seiten decken, so schien es ihr zumindest.

Das Gesicht von ihrem Gegenüber wurde durch die großen grünen Augen geprägt, den vielen kleinen und auch größeren Leberflecken, von welchen viele auf dem Gesicht zu entdecken waren. Drei kleine, welche zusammen eine Gruppe bildeten, gefielen ihr besonders. Von ihr ausgesehen befanden sie sich links neben dem Mund, welcher von rauen und dennoch unwiderstehlichen Lippen geprägt wurden. Und dann das Lachen, große scheinbar gepflegte Zähne, spätestens das, brachte das Fass in ihrem Herz zum Überlaufen. Sie konzentrierte sich, um ja nichts Unüberlegte zu tun. Vor lauter Anspannung zitterte sie am ganzen Leib, aber keiner im Zug bemerkte es. So blieb sie sitzen, bis die Stimme des Lockführers ertönte und ihren Ausstieg verkündete. Sie warf einen letzten, das dachte sie zumindest, Blick auf das Opfer ihrer Begierde. Das lächelte, unvorstellbar aber wahr, das Lächeln war für sie bestimmt. Dann öffneten sich die Türen und sie stieg aus. 

Vier Jahre zuvor.

Es regnete schon den ganzen Tag, aber darauf nahmen die Lehrer keine Rücksicht. Motto dieser Klassenfahrt hieß „Schüler quälen“, das dachte sie damals zumindest, bis zu jenem Tag.

Der Regen viel wie aus Eimern auf die Erde, aber das hinderte die Lehrer nicht, ihre ganze Klasse zum Wandern zu schicken. Einer unter ihnen hatte an jenem Tag Geburtstag und somit sollte ein bestimmtes, scheinbar besonderes Ziel erreicht werden. Ob sie dieses Ziel nun erreicht haben spielt hier keine Rolle. Tatsache ist, dass siebzehn Schüler, acht Schülerinnen, eine Lehrerin und ein Lehrer gemeinsam auf Wanderschaft gingen.

Sie weiß bis heute nicht, wie die ihr damals so hässlich erschienene blonde Mitschülerin es geschafft hatte gemeinsam mit ihren zwei dicken Freundinnen umzukehren. Sie waren nicht dick die Freundinnen, aber sie erzählte immer, das sind ihre zwei dicken Freundinnen. Das es eigentlich „dicksten“ Freundinnen hieß, kapierte sie einfach nicht, oder wollte es nicht kapieren. Aber das spielt eigentlich hier auch keine Rolle, es war nur so, dass sie es geschafft hatten, wegen irgendwelchen Gründen mit der Lehrerin umzukehren. Später stellte sich heraus, dass einer der Dicken eine Zecke an ihrem Körper entdeckt hat, lächerlich! Sie fand kurze Zeit später auch eine an ihrem Körper. Vor 10 Jahren hätte sie gesagt: „Die Zecke hat sich den wertvollsten Platz ausgesucht, nah bei ihrem Herz“. Mit dem Ziel vielleicht auch umkehren zu dürfen, ohne wirklich Panik zu haben, erzählte sie dem Lehrer, dass sich auch eine Zecke an ihr festgebissen hatte. Sein Blick zeigte, dass er ihr nicht glauben wollte. Hätte er ihr damals einfach geglaubt, wäre wohl nichts in ihrem Leben so, wie es heute ist. Es war ihr damals dann doch ein bisschen unangenehm, aber als Lügnerin wollte sie nicht dastehen. So öffnete sie den obersten Knopf ihrer Bluse, warf einen Blick auf ihren Lehrer und öffnete dann noch einen weiter Knopf. Er sah den dunkeln Fleck auf ihrer Brust, schien ihr aber noch immer nicht recht zu glauben, wahrscheinlich hielt er es für einen Leberfleck. So nahm er ganz vorsichtig seinen Daumen und strich ganz sanft über diesen dunklen Fleck. Er war sich noch immer nicht ganz sicher, dass versuchte er zumindest auszustrahlen, da er ganz sanft anfing den dunklen Fleck und die von ihm umgebene Haut zu streicheln, aber nur ganz leicht. Dann blickte er sie an und sah ihr in die Augen. Er wurde leicht rot im Gesicht und hielt Inne. Nun wurde ihm klar, dass er von Anfang an gewusst hatte, das es sich bei diesem dunklen Fleck tatsächlich um eine zecke handelte. Vielleicht war es das Pochen unter seinem Daumen, das immer und immer schneller wurde und gleich zu explodieren drohte. Man weiß es nicht, er selbst wahrscheinlich auch nicht.

Bis zu diesem Moment war sie kein Liebesspiel begeisterter Mensch. Sie war noch jung und unerfahren. Doch nun stand sie da, mit leicht aufgeknöpfter Bluse und den Daumen ihres Lehrers, welcher gut 10-15 Jahre älter war als sie, auf ihrer linken Brust. Hier muss ich mich verbessern, er lag nicht auf ihrer Brust, sondern auf der Zecke. Für sie machte das keinen großen Unterschied, für ihn auch nicht, aber für sein Gewissen vielleicht. Dieser kurze Moment schien ewig. Er nahm dann schließlich hektisch seine Hand wieder zurück und vergrub sie in der Hosentasche und bat sie mit einem Zeichen, ihre Bluse doch wieder zu zuknöpfen. In ihrem Blick sah sie etwas, was sie zuvor noch die in den Augen eines anderen wahrgenommen hatte, diese Lust der Begierde.

Sie durfte dennoch nicht umkehren. Doch das störte sie nicht besonders, das weiterlaufen verselbstständigte sich. Sie war so in ihren Gedanken versunken, dass sie nichts mitbekam. Das Laufen nicht, den Regen nicht, das nervige Gelaber irgendwelcher Mitschüler, einfach nichts.

Abends zurück in der Jugendherberge, kam dann der Lehrer auf sie zu und erinnerte sie an ihre Zecke, die ja nicht ewig ihr Blut saugen sollte. Seine Frage an sie war, ob er ihr die Zecke entfernen darf, oder ob es lieber die Lehrerin erledigen sollte, da diese ja eine Frau sei. Sie, das Zeckenopfer, erinnerte sich schlagartig zurück, daran wie sein Daumen sanft ihre Brust berührte, und sofort fing ihr Herz wieder an schneller zu klopfen. Ihre Antwort daraufhin war, dass er die Zecke entfernen darf, dass er nun keine Frau war, sei ihr egal, sie möchte, dass er ihr die Zecke entfernt. Also ihr sei egal, aber er könnte es ruhig machen. Eigentlich war ihr das ganz und gar nicht egal, sie wollte nur eines, und zwar IHN.

Als sie an seiner Tür klopfe und sein Zimmer betrat um die Zecke los zu werden, wartete er bereits auf sie, leider. Sie hätte nichts dagegen gehabt ihn beim Umziehen oder in der Dusche zu überraschen. Egal, Hauptsache bei ihm. Jetzt wo sie vor ihm stand, dachte sie daran, dass es eventuell hilfreicher für ihr Ziel gewesen wäre, ein T-Shirt anzuziehen, anstatt die Bluse, aber zu spät. Er bat sie sich auf sein Bett zu legen, falls es ihr nichts ausmache, und die Zecke zu entblößen. Sie knöpfte ganz langsam den obersten Knopf ihrer Bluse auf und beobachtete ihn genau, er blickte weg. Mit dem Gedanken, dass es ihm peinlich sein könnte, sie beim Ausziehen zu beobachten, schaute sie weg von ihm und machte sich langsam an ihren zweiten Knopf zu schaffen. Mit Erfolg, auch wenn sie es nicht sah. Er spürte es wohl, dass er unbeobachtet war und verfolgte ihren Bewegungen und war ganz gespannt darauf, wie der Knopf endlich durch das Knopfloch glitt. Dann legte sie sich hin, zwei Köpfe mussten reichen und sie wollte sich ja nicht auf dem Silbertablett servieren. Soweit war sie im Leben schon, dass sie wusste, dass man das haben will, was einem unerreichbar erscheint und wenn sie sich nackt auf sein Bett legen würde, fände er sie eventuell nur halb so anziehend wie er es hoffentlich so tat. Das war ihr Wunsch damals und ich verrate es euch, ihr Wunsch entsprach der Wahrheit. Es fiel ihm er schwer sich zu konzentrieren und zu seinem Glück, oder Pech  das ist Definitionssache, reichten die zwei offenen Knöpfe nicht, um die Zecke angemessen zu entfernen. Und er wollte es gemäß machen, so eine… oder wie ein kleines Kind sagen würde, so ein unwiderstehliches Herz, wollte er nicht verschandeln. So bewegte er seine Hände ganz vorsichtig zu dem drittobersten Knopf um ihn zu öffnen. Sie bemerkte sein Vorhaben und ihr Herz blieb stehen, sollte das, was sie sich den ganzen Tag ausgemalt hatte, Wirklichkeit werden. Mit einer Pinzette entfernte er die Zecke und redete dabei die ganze Zeit. Sie konnte ihm kaum folgen, da er die Pausen vergaß. Es handelte sich um Zecken und wie gefährlich sie doch sein könnten und bei seinem letzten Satz traute sie ihren Ohren kaum. Hatte er wirklich sie gebeten, vielleicht mal seinen Rücken anzuschauen, ob sich dort eine Zecke versteckt hatte. Nein das konnte nicht sein, dennoch nickte sie langsam und dachte dabei: „Um mir den Atem zu rauben, musst du dich nicht ausziehen…“.

Was dann kam, kann sich jeder wohl denken. Was sie aber gefühlt hat, unvorstellbar. Damals hat sie gedacht, dass sie keine einzige Sekunde von diesem Moment vergessen wird. Wie er sich das Hemd über den Kopf zog, vergaß sie zu atmen: sie war kurz davor umzukippen, doch er fing sie auf und hielt sie dann halbnackt in seinen Armen. Wer sich das bildlich vorstellen will muss sich einen gutaussehenden Mann im Alter von Anfang 30 vorstellen, welcher für sie damals einfach perfekt schien und nicht zu vergessen, sein Oberkörper war frei von jeglichem was stören könnte. In seinen Armen lag sie total aufgeregt, vielleicht etwas verliebt oder verknallt mit halb aufgeknöpfter Bluse, so dass die Spitzen ihres BHs hervorblitzen. Ihre Blicke fesselten sich gegenseitig und der Atem ging sehr schnell. Vielleicht lag es daran, dass sie nicht zusammen umfallen wollten, wahrscheinlicher aber, dass sie sich nichtmehr unter Kontrolle hatten und zu explodieren drohten. Es kam von ihm aus, dass sich seine Lippen ganz langsam und vorsichtig auf ihre, noch so unerfahrene, Lippen zubewegten. Sie bewegte sich nicht, bis zu dem Moment, an welchem seine Lippen ihre berührten. Erst ganz sanft, vorsichtig und dann mit großer aufregender Leidenschaft. Als er sie langsam auszog, aus Angst etwas zu tun, was ihr nicht gefiel und sie einfach nur dalag und den Moment genoss, dachte keiner der beiden daran, wo sie waren und vor allem nicht daran, dass die Tür nicht verschlossen oder verriegelt war. 

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Emma94
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oOEvErUnKnOwOo Toll geschrieben. Lg
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Montag Herzlich willkommen auf myStory und viel Freude beim Schreiben.

Gut geschrieben, mal schauen, wie deine Story weiter geht.

Viele Grüße
Montag
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