Fantasy & Horror
Nebelwanderer

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"Nebelwanderer"
Veröffentlicht am 21. August 2012, 22 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Nebelwanderer

Nebelwanderer

Einleitung

Eine Kurzgeschichte in Sachen Horror. Bildquelle Pew-Pew.org ,, Nebelgestalt"

Nebelwanderer

Er wusste nicht wie lange er schon lief. Es war auch egal. Er trat in eine Wasserpfütze und spürte wie die Kälte den Schuh durchdrang und sich die Socken mit Wasser vollsogen.

Er stand am Rand eines großen flachen Sees.

 

John bereute, sich hierauf eingelassen zu haben.

Er war Archäologiestudent im zweiten Semester und als ihn einer seiner Professoren angeboten hatte, an einer Grabung teilzunehmen hatte er sofort zugesagt ohne überhaupt zu wissen,

wohin es gehen würde.

Die Antwort darauf hatte gelautet: Wales. Genauer gesagt zu einem  Hügelgrab aus der keltischen Epoche , das sich in der Nähe eines alten Opfermoores befand. Zwei möglicherweise interessante Fundstellen in direkter Nachbarschaft. Ein Glücksfall und für ihn seine erste Bewährungsprobe an einer wirklichen Ausgrabung teilzunehmen.

Und so war er vor etwa einer Woche mit dem Flugzeug zuerst nach London  und dann weiter nach Wales gereist und schließlich das kleine aus Zelten und einem Wohnwagen bestehende Camp erreicht, das sich etwa fünf Archäologen

teilten. In den ersten Tagen war es noch Gewöhnungsbedürftig gewesen, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen.

Auf der einen Seite war da die harte Arbeit, die Erde abzutragen und die meist wenig spektakulären Fundstücke, Tonscherben und ähnlicher eintausend Jahre alter Müll zu sortieren. Auf der anderen Seite gab es auch immer wieder Lichtblicke. So kam eines Tages einer seiner fünf  neuen Kollegen, ein Mann mit stark walisischem Dialekt, dessen Namen er sich einfach nicht merken konnte, angelaufen.

Offenbar hatte er etwas entdeckt.

Neugierig hatten er und  die anderen die Arbeit eingestellt um sich anzusehen,

was der Waliser gefunden hatte.

Es war eine kleine, etwa Fingernagelgroße  vergoldete Metallplatte. Das war mal eine Abwechslung zu den Trümmern, die sie sonst fanden.

Ab diesem Moment jedoch, schien alles schief zu gehen.

Die nächsten Tage schlug das Wetter extrem um. Regen peitschte über die Zelte und der Wind drohte einige davon loszureißen. Die Löcher, die während ihrer  Ausgrabung in der Landschaft entstanden waren wurden zu Schlammgruben und machten das Arbeiten unmöglich.

Alles, was sie nicht vorher gesichert

hatten, wurde davongeweht. Auch Teile ihrer Funde fielen dem Sturm zum Opfer und verteilten sich über das gesamte Areal.

 

Das Wetter blieb fast drei Tage stürmisch und während der ganzen Zeit hockte die kleine Gruppe von Forschern in ihren Zelten und wartete, dass das Wetter besser wurde.

Am vierten Tag schließlich legte sich der Regen. Der Wind ließ nach und es schien, als könnten sie endlich weitermachen.

Als John aus dem Zelt trat, lag alles Im Nebel. Er konnte kaum drei Schritte weit sehen, hörte aber bereits die Stimmend

er anderen, die grade besprachen, wie man weiter vorgehen sollte um die verlorene Zeit am besten wieder reinzuholen.

Sie entschieden sich, an verschiedenen Stellen weiterzumachen und vor allem zu versuchen die vom Wind verteilten bisherigen Funde wieder zusammen zu bekommen. Auch die Metallplatte, die Arawn , mittlerweile konnte er sich den Namen merken, gefunden hatte schien zu fehlen.

Also gingen sie einzeln in Fünf Richtungen los.

Das Areal  war nicht besonders groß, aber der Nebel, der sich selbst am Mittag noch nicht lichtete machte das Suchen

zu einem Glücksspiel. Ging man nur ein paar Schritte an einer Scherbe vorbei fand man sie nicht mehr.

Aber John hatte Glück. Etwas glitzerte schwach vor ihm im noch feuchten Gras.

Es war die Platte, die sie gesucht hatten. Ihr bisher wichtigster Fund an diesem Ort.

Zumindest die hatten sie wieder. Und die Tonfragmente würden sie spätestens finden, wenn der Nebel sich endlich lichtete.

Er lief zurück in die Richtung, in der er das Camp vermutete.

Minuten vergingen und langsam bekam er Panik. Das hier war doch die Richtung

oder?

Er drehte sich im Kreis, konnte aber nichts entdecken, was ihm einen Hinweis lieferte. Da war nur eine undurchdringliche Wand aus weißen Nebelschleiern. Nebel, in dem Formen zu wabern schienen. Dort eine Gestalt, die durch das Nichts huschte nur um sich sofort aufzulösen und hier eine Formation aus Licht und Schatten, die an ein Mythologisches Untier erinnerte.

Auch wenn er wusste, dass es lediglich sein Verstand war, der diese Schemen erschuf verwandelte sich die Panik des sich verwirrt haben… in Angst.

John lief einfach los. Nein, das musste die richtige Richtung sein.. es konnte gar

nicht anders…

Und endlich schälten sich Umrisse aus dem Nebel.. Die bleiche Wand eines der Zelte.  Die Steine eines Lagerfeuers. Er hatte zurück gefunden. Sein Herzschlag beruhigte sich wieder.

John atmete erleichtert auf, als er die vertrauten Formen erblickte.

Er rief die Namen der anderen, er rief den Namen des Walisers.

Keine Antwort. Vielleicht ging es ihnen, genau wie ihm. Sie waren einfach außer Hörweite und würden früher oder später schon auftauchen.

Er setzte sich in einen der Zelteingänge und wartete.

Zwischendurch nahm er die Metallplatte

aus der Tasche, und betrachtete diese. Das Gold mit dem sie einst überzogen gewesen sein musste, war größtenteils abgeblättert. Das Metall darunter stark angegriffen und verrostet.  Aber dort wo es noch vorhanden war, spiegelte sich sein Gesicht.

Er konnte sich selbst erkennen, dahinter den Zelteingang und hinter ihm im Zelteingang…

Er fuhr herum. Nichts. Das Zelt war leer.

John starrte erneut auf die Platte. Nichts. Aber er hatte etwas gesehen oder?

Er spürte, wie sein Herz wieder schneller schlug. Die Angst aus dem Nebel war

zurück.

Irgendwo knackte ein Zweig. Dann noch einer. Schritte ?

,,Arawn ?“ , rief er in den Nebel. Die Schritte hörten auf.

Vielleicht doch nur ein Tier.

Er stand auf und spähte in den Nebel. Wieder Schritte, knackende Zweige…

Johns Panik gewann erneut die Oberhand. Als er anfangs, Vorsichtig, wie er sich einredete, ganz langsam, loslief redete er sich noch ein, die anderen Suchen zu wollen. Versuchte seinen Verstand in normalen Bahnen arbeiten zu lassen, nicht in denen eines Tiers auf der Flucht.

Dann jedoch rannte er einfach nur noch.

John stolperte im Nebel über Steine, schlug hin rappelte sich wieder auf und lief weiter.

Er wusste nicht wie lange er einfach nur weiterlief. Doch jedes Mal, wenn er steht blieb hörte er es wieder. Die Schritte und wie die Äste darunter zerbrachen.

Er lief weiter durch den Nebel und plötzlich.. sprang ihn etwas an, etwas mit Hörnern, etwas Knochenbleiches.

Er schlug hin und musste selber lachen, als er erkannte, was es war.

Ein makabrer Scherz.

Jemand hatte den Schädel eines Rehs auf einen Stock gespießt und aufgestellt.

John rappelte sich auf. Warum rannte er

eigentlich?
Da hörte er es wieder. Zerbrechende Zweige. Doch diesmal rannte er nicht gleich los. Er wartete.

Vielleicht erlaubte sich der Waliser oder einer der anderen einen schlechten Scherz? Oder es war einfach nur ein anderer… der ihm auf Schritt und Tritt folgte.

Die Schritte hörten auf.

Wer ihm auch immer folgte, war stehen geblieben. In der Nähe. Er konnte lediglich eine schemenhafte Figur im Nebel ausmachen. Die Gestalt wirkte unmöglich groß, aber er schob es seinem wirren Verstand zu.

,, Hört schon auf mit den Spielchen.“ ,

rief John in Richtung der Gestalt, die sich nicht bewegte und ihn einfach nur anstarrte. Seltsam… die Gliedmaßen schienen fast bis auf den Boden zu reichen. Mehr geschaffen für Bewegung auf vier statt auf zwei Beinen. Der Nebel musste alles verzerren…

,, Hallo ?“ , diesmal leiser. Eine Lücke im Nebel trieb vorbei und enthüllte ihm einen flüchtigen Blick auf das was dort stand.

Er rannte wieder los, schaute nicht mehr zurück.

Sein Fuß wurde nass, als er in eine  Pfütze trat.

John hielt an, als er einen See erreichte. Wasser plätscherte irgendwo und in der

Mitte des flachen Wassers erhob sich ein einzelner abgestorbener Baum.

Hier war kein Nebel mehr. Lediglich vereinzelte Schwaden trieben am Ufer entlang.

John blieb stehen. Er konnte nicht mehr weiter.

Mit dem Rücken zum Wasser spähte er in den Nebel… wartete darauf, das sich etwas bewegte.

Da war etwas… grade an der Grenze an der sich der Nebel lichtete.

Es beobachtete ihn… Und er konnte nicht aufhören hinzusehen-

,, Verdammt, was soll das.“ , schrie er in die Stille. ,, Kommt schon raus.“

Der Schemen schien langsam eine Hand

zu heben. Bleiche ungewöhnlich lange Finger die sich durch die Nebelwand schoben… und auf den See  hinaus deuteten.

Ohne es zu wollen drehte John sich um, sah den Baum und die fünf Gestalten, die aufgehängt daran baumelten. Er sank zu Boden… das war zu viel… zu…

Sein Verfolger trat aus dem Nebel.

 

Zwei Wochen später war in der Zeitung die Überschrift  zu lesen:

Archäologisches Team in Südwales verschwunden.

Mann hatte das Lager verlassen vorgefunden und eine Suche war gestartet worden.

Drei Tage später, fand man wiederum folgende Meldung:

Vermisste Forscher tot aufgefunden.

Die Sechs vermissten waren an einem Baum gehängt gefunden worden. Wer dahinter steckte war noch nicht bekannt, aber die Polizei hielt es in einem Fall für Selbstmord. Offenbar hatte der junge Archäologe, der laut Gerichtsmedizin zuletzt gehängt wurde, die anderen vorher wohl getötet und sich danach selbst gerichtet.

Eine makabre Tat, aber die Zeitung verwies darauf, dass es in der Gegend immer wieder zu solchen Zwischenfällen kam.

Seltsam war, dass in den

Aufzeichnungen der Archäologen die Rede von einer vergoldeten Metallplatte war, die diese gefunden hatten, aber im Lager lediglich dutzende von Tonscherben verteilt entdeckt wurden.

Ein weiteres Team wolle am Wochenende anreißen und wenn möglich die Arbeit ihrer Kollegen in ihrem Namen beenden. Und dabei möglichst auch die verschwundene Platte finden, denn ein solcher Fund dürfe, auch wegen der menschlichen Tragödie,  ja nicht verloren bleiben.

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Über den Autor

EagleWriter
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Zentaur eigentlich belustigen mich eher Horrorgeschichten, weil sie zum Teil unreal und zu fantastisch klingen.
doch deine Story könnte wirklich in ähnlicher Form passiert sein.
lg Helga.
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter vielen dank
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Re: -
Zitat: (Original von Herbstfee am 27.07.2013 - 00:54 Uhr) Alle Achtung - du kannst schreiben! Bin bis zum Schluss dran geblieben, obwohl ich eigentlich gar nicht auf Horrorgeschichten stehe ;o)



Vielen dank. Freut doch,wenn man unterhalten kann.
Wünsche angenehme Nachtruhe ^^

lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Herbstfee Alle Achtung - du kannst schreiben! Bin bis zum Schluss dran geblieben, obwohl ich eigentlich gar nicht auf Horrorgeschichten stehe ;o)
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Re: -
Zitat: (Original von Annameyer am 22.07.2013 - 20:07 Uhr) Eine sehr geniale Geschichte! Schreibe weiter so. :-)



Vielen dank
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Annameyer Eine sehr geniale Geschichte! Schreibe weiter so. :-)
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Re: -
Zitat: (Original von schnief am 21.07.2013 - 08:04 Uhr) Klasse geschrieben!
LG
Schnief


Vielen dank
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Klasse geschrieben!
LG
Schnief
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EagleWriter Re: -
Zitat: (Original von Disputator am 28.01.2013 - 20:00 Uhr) Ich bin ein totaler Horrorfreak und durch nichts mehr zu schocken.
Halt schon geschädigt, jedoch hat mir deine Story sehr gut gefallen.
Gut durchdacht und umgesetzt.
Gruß Disputator


Vielen dank^^

lg
E:W
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