Gedichte
Apokalyptica - Ein Gedicht-Zyklus

Abend

Kalt

Die Sonne

Neigt sich

Im blutigen Meer

Dem Okzident zu;

Schwarz,

die Möwen

Krähengleich,

Boten des Unwiderruflichen;

Lang

Die Schatten

Winden sich

Und in dem letzten

Licht

Offenbart sich

Unsere wahre Natur.

Apokalypse

Kalte Dämm’rung naht sich drohend;

Die Sonn’ versinkt im blutgen Meer.

Letzte Lieder klingen in der Ferne;

Es naht der Krähen düstres Heer.

Der Seelen Krieger wachen auf aus ihrer Ruh

Und rufen auf zu dieser letzten Schlacht.

Wie ein Dämon Welt erhebt sich gegen uns,

Überschüttet unsre wüste Erd’ mit Nacht.

In diesem Bild aus Asch’ und Elend,

Verdammt mit allem, was ich bin;

Beschwör’ die Götter von Chaos und Rache,

Denn nichts ist geblieben; das Ende ist nah.

Insomnia

Stille legt sich nieder

In monderhellter Nacht.

Schatten ziehn vorüber,

Meine Seele schon erwacht.

Kalte Lichter zucken;

Schwarz, die toten Äste rauschen.

Ein Tier heult in der Ferne.

Gebannt, mit Schrecken muss ich lauschen.

Im Geist ich mich erhob,

Zu wandeln, ohne Rast.

Seh’ des Tages Welt in Schrecken;

Zerrbild, meiner Seele schwere Last.

Grausam schöne Wahrheit,

Denn nichts ist, wie es scheint.

Und schlaflos will ich wandeln

Mit der Nacht im Traum vereint.

Nachtmahr

Leise Schritte in der Leere,

Ein Wispern, kalter Hauch;

Verloren der Pfad in Schwärze;

Schatten erheben sich im Rauch.

Wilde Rufe in der Ferne,

Dunkle Schattenbilder steigen empor.

Wie ein Schrei des Wahnsinns,

Als ich alles Licht verlor.

Und meine Seele fiel,

In einen Abgrund aus Grausamkeit,

Zu finden keine Rast, Erwachen;

Verharrt im Schrecken der Ewigkeit.

Nimmer

Seltsame Fratze

Grotesk und entstellt;

Fremdes Gesicht

In meinem Gesicht.

Der Spiegel geborsten,

Die Scherben entzwei;

Trugbilder, Lügen,

Düsterer Wahrheit

Dunkles Ebenbild;

Kalte und lauernde Schatten.

Die Wahrheit nicht sehen:

Nimmer, nimmer, nimmer.