Fantasy & Horror
Der Tobel von Ödplan (2) - Geschichte einer Wanderschaft, 2. Teil

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"Der Tobel von Ödplan (2) - Geschichte einer Wanderschaft, 2. Teil"
Veröffentlicht am 18. August 2012, 20 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Cupator ist ein Autor, der vielleicht keiner sein sollte - nicht, weil er sich das Schreiben nicht zutraut, sondern weil er im echten Leben etwas macht, was kaum auf ein Autorendasein hindeutet.
Der Tobel von Ödplan (2) - Geschichte einer Wanderschaft, 2. Teil

Der Tobel von Ödplan (2) - Geschichte einer Wanderschaft, 2. Teil

Beschreibung

Das Experiment mit diesem Text geht weiter. Immer noch habe ich kein Konzept und keine Ahnung, wie diese Geschichte weiter- oder gar ausgeht. Aber es macht mir Spaß, immer wieder einmal an meine kleine Fabel zu denken und weitere Wendungen zu ersinnen. Die Reise Vagans' geht also weiter, ohne örtlich recht voranzukommen. Beachtet bitte, dass dies der zweite Teil der Geschichte ist. Ihr müsst den ersten Teil nicht lesen, um den zweiten zu verstehen, aber es hilft natürlich. Wissen solltet Ihr nur, dass es um die Pilgerfahrt unternimmt, die Vagans, den Gelehrten und wohlhabenden Berater des Fürsten vom Rabenfeld, ins südliche Calip führen soll. Für die Nacht ist Vagans mit seinem Diener Servitius aber im Dorf Ödplan untergekommen, das angeblich von einem Wolfsmann heimgesucht wird. Viel Spaß beim Lesen, C.

Eine erste Nacht in der Schenke

Nicht eilfertig, aber doch gefügig machte sich der Wirt an sein Geschäft und rumpelte in ein Nebengelass. Es schien seinen Stolz nicht zu kränken, von diesem alten Männchen Befehle entgegen zu nehmen. Im Handumdrehen war er mit einem kapitalen Krug voll schäumenden Apfelweins und drei blitzsauberen irdenen Bechern zurückgekehrt und schenkte uns ein, ehe er wieder zum Hof hinaus verschwand, um seinem Knecht Befehle zuzubrüllen.

„Willkommen abermals in Ödplan!“ prostete Bagur uns zu. Wir tranken. „Ihr seid um so willkommener, als wir weisen Rates in der Tat bedürfen, soll uns der Wolfsmann nicht alle holen im nächsten Winter. Ihr werdet uns doch helfen, Meister Vagans?“

 

--- --- --- --- ---

 

Ich brummelte ein paar ausweichende Worte. Doch Bagur war ein schlauer Fuchs und begabt mit einer schlingelhaften Gerissenheit, wie mein braver Servitius sie über kurz oder lang auch erreichen würde: „Der Allherrscher in seiner unbegreiflichen Güte hat euch zur rechten Zeit zu uns gesandt. Wir können Hilfe gebrauchen, dringend brauchen wir sie, und ihr, ein so herausragender Gelehrter, könnt sie uns bieten.“

„Wieso?“ fragte ich unhöflich zurück, „habt ihr nicht gesagt, der Wolfsmann wird euch und uns in Ruhe lassen?“

„Heute Nacht wohl, ja“, antwortete Bagur, „ja, heute Nacht vielleicht. Aber er kommt wieder, bestimmt, bald schon.“

„Ja, und?“ fragte ich.

„Und er ist eine Plage, eine schreckliche Strafe, die über uns gekommen ist. Nur der Allherschende, sein Name sei gelobt in Ehren, vermag zu sagen, womit wir frommen, einfachen Menschen solch harte Buße verdient haben könnten.“

„Nun, aber was habe ich damit zu tun, Bagur?“ fragte ich ungeduldig. „Welche Hilfe könnte ich euch sein? Seht mich an, ich bin kein Krieger, der eure Bergmonstren erwürgen kann. Und Servitius hier“ – ich deutete auf meinen Diener, der in akrobatischer Eile seinen dritten Becher Apfelweins füllte – „ist kein Schwächling, aber für unheimliche Gegner nicht zu haben.“

Keine Gegenrede von Servitius, dafür von Bagur: „Ein Krieger ist es auch nicht, was wir brauchen.“

„Ach?“ fragte ich. „Ich dachte, dieses Viech wäre gefährlich?“

„Das Viech ist überaus gefährlich, weil es eben kein Viech ist, sondern ein Wolfsmann, halb Mensch, halb ungeheures Tier. Ziegen hat es getötet, wertvolle Milchkühe und…“

„Und Menschen auch?“ wollte ich wissen.

„Ja“, antwortete Bagur mit plötzlich heiserer Stimmen, „Menschen, Menschenkinder, wundervolle Kinder, geraubt aus ihren Krippen und dann getötet. Es ist eine Bestie.“

Getötete Kinder! Meine Hand spannte sich um meinen Becher, so stark, dass meine Knöchel weiß hervortraten. Hätte ich ein Glas in der Hand gehabt, es wäre geborsten, doch der Becher widerstand. Selbst, als er mir aus der Hand sprang und auf den Boden polterte, wo sich der Rest des Apfelweins in Spritzern und Pfützen verteilte.

„Meister, ist euch nicht wohl?“ fragte Servitius besorgt.

Wieder murmelte ich ausweichend und schenkte mir neu aus dem schier unerschöpflichen Krug ein, während Bagur mich unverwandt und aufmerksam beobachtete.

„Und wenn schon“, bemühte ich mich um einen gedankenlosen Ton, „je gefährlicher der Kerl ist, desto weniger bin ich geeignet, ihn zu bekämpfen. Na, wir ziehen dann morgen weiter und hoffen, dass das Viech uns heute Nacht in Ruhe lässt, wie ihr sagt. Tut mir leid.“

„Um euch tut es mir leid“, antwortete Bagur rätselhafter Weise.

„Wie bitte?“

„Es tut mir leid um euch, dass ihr so leichtfertig die Gelegenheit ausschlagen wollt, die Barmherzigkeit zu üben, für die ihr in allen Winkeln der Oberen Provinz berühmt seid, mehr noch als für eure wundersame Gelehrtheit. Ihr könnt dem Wolfsmann entgegentreten, denn durch bloße Stärke wird er nicht zu besiegen sein. Aber euer Können und Wissen können sein Verderben sein. Ihr seid“ – Bagur beugte sich vor und flüsterte mir zu – „ihr seid ein mächtiger Magier.“

Seine knochige Altmännerhand legte sich auf meinen Unterarm und durch den dicken Stoff meiner kostbaren Jacke konnte ich seinen festen Griff spüren. Er sah mich an aus grünen Augen, ein Grün nicht wie von einer moosigen Wiese, sondern wie von einem funkelnden Edelstein. Mit diesem Dorfältesten war nicht zu spaßen. Er war kein Narr, wusste, wovon er redete. Und er kannte mich, kannte mich erschreckend gut. Ich schwieg ergriffen

„Pah, Magier!“ rief ich dann verächtlich aus, „ha ha, Magier, lasst das seine Durchlaucht nicht hören, sonst befiehlt der Fürst mir glatt, Gold in seine immer leeren Truhen zu zaubern. Ha ha, und wenn ich’s nicht schaffe, dann muss ich mich vom Schafott herunterzaubern.“

Servitius sah mich erschrocken an. Selbst sein anflutender Rausch dämpfte nicht sein Unbehagen angesichts der Lästerung, die ich über unseren Fürsten Orsin, Gebieter der Oberen Provinz, ausgestoßen hatte. Bagur hingegen beeindruckte mein Gerede wenig.

„Ein so mächtiger Magier ist weise, und ein Weiser hält sich zurück mit seinem Können. Ich dränge euch nicht. Außer, dass ihr heute Abend unbedingt meine Gäste sein müsst. Ihr seid gewiss hungrig?“

Servitius nickte vorwitzig, was bestimmt einem echten und bohrenden Appetit geschuldet war. Wieder rief Bagur den Wirt heran und gab ihm knappe, genaue Anweisungen, welche Speise Bagurs Magd erwärmen und schleunigst in die Schenke schaffen sollte, und welches Schankgeld Rodmal verlangen durfte dafür, dass Bagur uns in Rodmals Gaststube bewirtete. Als das geklärt war, wandte sich Bagur wieder uns zu, nun aber mit dem harmlosesten Geplauder über den zu trockenen Sommer, die neueste nubische Mätresse unseres Fürsten und die Unverschämtheiten der Fischer vom See. Erst widerstrebte mir das Palaver, doch zwei hastig genossene Becher des Apfelweins lösten mir Zunge und Gedanken, und ich konversierte so galant wie in den Vorzimmern des Fürstenhofs. Bagur gefiel’s und Servitius war ohnehin alles recht, so lange Trank und Speise gesichert waren.

Die Eingangstür zur Gaststube flog wieder auf und drei Landmänner rumpelten in schweren, eisenbeschlagenen Stiefeln herein. Die Kerls waren wettergegerbte, von zu viel schwerer körperlicher Arbeit gezeichnete Gestalten, noch kräftige Männer, die ich auf Anfang dreißig schätzte, aber bereits den leeren, erschöpften Blick von Greisen hatten. Sie wollten sich für ihren wohl kargen Lohn ein wenig von dem einzigen Vergnügen gönnen, das in Ödplan zu haben war. In diesem Vorhaben sahen sie sich gestört als sie meiner ansichtig wurden. Ihr Gespräch verstummte mitten im Ansatz, sie blieben wie angewurzelt stehen, nicht wissend, wie sie den Rückzug antreten sollten. Dabei starrten sie mich an wie eine wundersame Erscheinung. Ich starrte zurück. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Bagur ihnen ein Zeichen machte. Vorsichtig versuchten die drei behutsame Bewegungen in Richtung eines de anderen Tische. Ich sah zu Bagur hin, der die drei nochmals ermutigte, keinen Anstoß an meiner Anwesenheit zu nehmen, und endlich trauten sie sich, Platz zu nehmen und dem Wirt ihre bescheidene Bestellung zuzurufen, einen Krug Bier und drei Stamperl vom Enzian.

Wieder flog die Tür auf, die Ödplaner schienen Gefallen am scheppernden Auftritt in ihrer Schenke zu haben. Diesmal aber erschien ein altes Weiblein, die einen großen Eisentopf in einem Korbgeflecht trug. Sie trat an unseren Tisch und kramte mit flinken Griffen nicht nur den Topf aus dem Korb hervor, sondern auch drei Schüsseln und drei Löffel, schließlich eine Kelle, mit der sie aus dem Topf ein rotbraun schimmerndes, dafür erstaunlich verführerisch duftendes Ragout in die Schüsseln schöpfte. Wortlos schob sie uns je eine Schüssel und einen Löffel hin, dann setzte sie sich in den entgegengesetzten Winkel der Stube. Bagur wünschte uns einen guten Appetit und hieß uns, vom Ragout zu kosten, das uns seine Magd gebracht hatte. Es sei von ihm selbst erlegtes Wildbret darin, versicherte er uns, und Pilze, die nur seine Magd zu finden vermochte. Ich ließ die Vorsicht fahren, die Servitius ohnehin nicht gehabt und der schon längst tüchtig zu löffeln begonnen hatte. Auch ich kostete – ein unvergleichlicher Genuss.

Der Abend schritt voran, die Schenke füllte sich mit behutsamen Zechern, denen mehr an gemeinsamer Plauderei als am Trunk gelegen war. Mir wurde es so behaglich wie den Bergbewohnern, von denen es freilich keiner versäumte, beim Eintritt einen Blick mit Bagur zu tauschen, ob in meiner Anwesenheit frohes Zechen möglich sei; Bagur hatte es jedes Mal bejaht. Unter der Wirkung des Apfelweins, eines Getränks, das mit jedem Becher köstlicher wurde, schwand auch der Ernst aus der Nachricht vom angeblichen Wolfsmann. Mir kam die Idee, die Bergdörfler könnten sich da zum Zeitvertreib in eine blutrünstige Geschichte hineingeredet haben, mit der sie sich erklärten, warum sie es verabsäumt hatten, ihr Vieh? gut genug vor Bären und Wölfen geschützt zu haben. Und das mit den Kindern? Schlimm, gewiss, aber Geschichten von zu jungen Müttern, die ein Leben mit einem kleinen Säugling nicht stemmen konnten, und das wehrlose Würmchen einfach – verschwinden ließen; ja, solche Geschichten gab es und würde es so lange geben, wie ich unseren geliebten Fürsten nicht dazu überreden konnte, endlich taugliche Waisenhäuser einzurichten. Ein Problem weiser Regierung also, kein Problem mit einem rätselhaften Bergmonster.

Irgendwann, wir hatten unser gieriges Essen schon beendet, wankte ich mehr über den Hof als zu gehen, denn ich musste die Latrine aufsuchen. Vom Hof aus erhaschte ich einen wunderbaren Blick auf die Sonne, die hinter einem Bergkamm unterging. Ein glücklicher Ort, dieser Weile Ödplan, war ich versucht zu denken. Mein Besuch der unglaublich abstoßenden Latrine verjagte die frohen Gedanken des Rauschs, und mit einigem Missmut ging ich zurück. Die Sonne war in den wenigen Minuten meines Geschäfts tatsächlich verschwunden und alle Berge, Täler und Wälder, selbst die saftigen Almwiesen waren grau geworden.

Mich fror, und ich wollte eilig in die Gaststube zurückkehren. Da gewahrte ich auf dem Weg unterhalb des Dorfes, den auch Servitius und ich heraufgeschritten waren, einen Wanderer. Noch ein Pilger auf dem Weg nach Calip? Ein Bewohner dieser Gegend würde kaum alleine und um diese Uhrzeit herumlaufen. Ob der Pilger unsere Runde in der Schenke vergrößern würde? Und vor allem: Ob wir ihn wieder loswerden könnten, hätten wir erst einmal seine Bekanntschaft gemacht? Schnell gingen mir diese Gedanken durch den Kopf. Doch noch ungleich schneller stieg der Pilger den Weg hinauf. Es war erstaunlich: Als ob er rannte, kam er in einem ganz unerwarteten Tempo näher. Dabei war es eine große, schwere Gestalt, die sich dort näherte. Das musste ja ein wahrer Riese sein, vielleicht gar einer der wilden Nordmänner, die jetzt immer häufiger die Obere Provinz durchstreiften. Trug dieser Pilger nicht auch ein Fell, ganz wie ich es an dem einen oder anderen Nordmann in Rabenfeld gesehen hatte? Doch, ganz gewiss war das ein Fell.

Aber da! Der Pilger blieb stehen. Noch war er viel zu weit entfernt, um Einzelheiten erkennen zu können, aber es wollte fast scheinen, als schnüffelte dieser Pilger, ja, als nähme er Witterung auf wie ein Hund – oder wie ein Wolf. Mein Frösteln war in eine Eiseskälte übergegangen, mir standen die Haare zu Berge. Sollte das da unten… Nein, wie albern, einen dummen, betrunkenen alten Mann schalt ich mich, wohl wissend, dass nichts davon so richtig stimmte. Ich zwang mich, weiter über den Hof zu gehen. Ehe ich die Klinke der Tür zur Schankstube ergriff, konnte ich nicht anders, als noch einmal zurückzusehen auf den Weg. Der Pilger – war verschwunden. Das Dorf konnte er noch lange nicht erreicht haben. Ja, hatte er sich denn in Luft aufgelöst? In der Ferne, weiter seitlich, zu einem der steilen Hänge hin, meinte ich eine Bewegung erkennen zu können, wie von einem Tier, das sich in schnellen Sprüngen entfernt.

Eilig kehrte ich zu meiner Tafelrunde zurück, wild entschlossen, kein Sterbenswörtchen über meine Beobachtungen zu verraten.

 

* * * * *

 

Keine drei Stunden später lag ich in einem annehmbar bequemen Bett, das in einer winzigen aber annehmbar komfortablen Kammer der Schenke stand. Es konnte nicht erstaunen, das Rodmal wenige Reisende einquartieren konnte, denn die Unterkunft war, bei Lichte betrachtet, beinahe so abweisend wie der Wirt. Mich hatte freilich unsere Zecherei nachsichtig gestimmt, die weit umfangreicher ausgefallen war, als die der Dorfbewohner. Den Krug mit dem Apfelwein hatte Bagur noch einmal auffüllen lassen und auch gleich eine Anzahlung auf das Schankgeld in Form von zwei kleinen Silbermünzen geleistet.

Rodmal hatte vor Freude gestrahlt, was hinter seinem wackeren Bart sehr komisch aussah. So hatte er auch bereitwillig aus Bagurs Flasche mit dem Erdbeerschnaps kredenzt, Schnaps von Walderdbeeren, ein mehr als annehmbarer Trank, der selbst in Rabenfeld oder in der fernen, vornehmen Königsstadt als erlesene Köstlichkeit durchgegangen wäre. Und der, ganz nebenbei, alle meine Bedenken über einen möglichst frühen Aufbruch am nächsten Morgen – weggeschwemmt hatte.

Kurzum: Ich hatte zu viel getrunken. Ich schloss die Augen und verfluchte mich für diese Dummheit, die bei einem hitzköpfigen Jüngling auf Wanderschaft hätte angehen mögen, bei einem alternden Kerl wie mir aber lächerlich und bedauernswert war. Außerdem machte Wein mich melancholisch. Früher war mir das nie so gegangen, aber seitdem…, seitdem ich alles Wertvolle auf dieser Erde verloren hatte, spülten Wein und scharfes Getränk schöne Erinnerungen hoch, die mich quälten, weil sie so deutlich bewiesen, dass ich wirklich alles verloren hatte.

So auch jetzt, als ich in der Kammer lag und Schlaf suchte und nicht fand. Die Holzläden vor den Fensteröffnungen begannen zu schlagen und zu quietschen, ein nächtlicher Wind musste aufgekommen sein. Dieser schreckliche Rodmal! Wie glaubte er denn, dass ein Behaglichkeit gewohnter Städte bei diesem Lärm der Unterwelt sollte Schlaf finden können? Ich versuchte, aus dem Bett aufzustehen, um etwas gegen das Schlagen der Läden zu unternehmen, doch der Schnaps war zu stark gewesen, alles drehte sich mir. Mit einem niederträchtigen Grinsen nahm ich mir vor, dem elenden Rodmal die Kammer ordentlich vollzukotzen und ihm morgen vorzuhalten, das sei allein die Schuld des vielen Drecks in seiner verkommenen Schenke. Doch plagte mich keine Übelkeit und auch der Schwindel wurde schnell weniger. Priscilla war auf einmal da, nur in meinem Träumen natürlich, wie ich erleichtert feststellte, und ich war ebenso glücklich sie zu sehen wie den Weg in den Schlaf gefunden zu haben.

Später, ich weiß nicht wie viel später, wachte ich auf. Stechender Durst quälte mich. Wieder hatten die Holzläden einen Schlag getan, doch war mir dieser Schlag viel lauter vorgekommen, denn der Wind hatte sich gelegt und die Holzläden klapperten eigentlich gar nicht mehr. Rauschenden Regen konnte ich hören, und zu sehen war Mondlicht, das hell durch die Ritzen drang, die die schlecht eingepassten Läden in den Fensteröffnungen ließen. Auch noch Regen! Das würde unseren Weg über die Schutthalden nicht leichter machen. Ich drehte mich zur Seite, aber an Schlaf war nicht zu denken. Dieser Regen war zu laut, auch noch als er plötzlich schlagartig abschwoll. Nun waren die Tropfen viel klarer zu hören, die von den Giebeln und Kanten der Dächer fielen.

Dann hörte ich die Schritte. Unwahrscheinlicher Weise konnte ich jeden einzelnen der Schritte hören, die jemand da draußen auf den schlammigen, mit nur wenigen Gehsteinen befestigten Wegen des Dorfes tat. Jemand ging durchs Dorf. Mir war klar: Der unbekannte Pilger war doch noch angekommen.

Die Schritte näherten sich der Schenke. Dort angekommen verstummten sie.

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