
Frei nach dem Motto "Wer nimmt schon Kinder ernst" wurden, aufgrund verschiedener Umstände, 3 Jugendliche losgeschickt, eine alte Elfenfamilie zu finden, die laut einer Legende, einst einen Gott verbannten und daher untergetaucht sind. Kein leichtes unterfangen wenn niemand weiss wer oder was die anderen sind und was sie wollen, und nur zu dritt duch einen gigantischen Wald zu wandern birgt ebenfalls Gefahren...
Alec schien den Hieb von der Seite nicht kommen zu sehen. Er blockte den Hieb erst im letzten Moment ab und strauchelte. Dann landete er auf dem Boden und konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken, um Frondos Faust auszuweichen. Sensei Loji sah diesen grinsen und ahnte, dass Alec verlieren würde.
Nicht das das irgendwen überraschen würde. Alec war Theoretisch einer der besten Schüler der Akademie, aber in der Praxis versagte er immer wieder. Missmutig sah der Sensei zu wie Alec sich immer im letzten Moment rettete. Lange würde er das nicht mehr aushalten.
Es war wirklich ärgerlich, Alec war 16, Frondos war gerade mal 14.
In dem Moment als Loji sich gerade abwenden wollte um sich seinen anderen Schülern zuzuwenden, sah er aus dem Augenwinkeln wie Alec gegen Frondos stolperte und ihm dabei den Bambusstab aus der Hand schlug. Beide schlugen hart auf dem Boden auf und Frondos, der unten lag, sah leicht benommen aus. Sensei Loji sah Alec überrascht an. Alec schaute genauso verwundert zurück. Er schien sich zu fragen ob das als Sieg zählte oder nicht, sagte jedoch nichts. Loji hatte Alec in den
10 Jahren, die dieser nun schon hier war, nur etwa 5 Wörter sagen hören. Er seufzte. „ Das war zwar anders gedacht, aber du
hast ihn besiegt. Glückwunsch, du hast die Prüfung bestanden.“ Alec strahlte und warf einen Blick rüber zu seinem besten und einzigen Freund Mike, der bereits seit 5 Minuten fertig war, obwohl sein Gegner
16 war und nicht 13. Die Gegner wurden gelost so dass sich niemand beschweren konnte, was natürlich trotzdem immer irgendwer tat. Keiner verstand warum ausgerechnet Mike und Alec befreundet waren. Sie waren wie Tag und Nacht.
Da war einmal der blonde gut gelaunte Mike Neros, der zudem einer der Besten Schüler war, und dann der schwarz haarige, ernste Alec Sover der, wenn überhaupt, nur durch Schusseligkeit gewann. Aber, so überlegte Loji, vielleicht
war genau das der Grund warum die beiden sich so gut verstanden, wie Yin und Yang.
Während Mike Alec ungestüm und Wortreich gratulierte, überlegte Loji wohl zum tausenden mal warum Alec überhaupt an der Akademie war. Er wusste dass Alecs Vater ein Krieger war und wohl auch dafür gesorgt hatte das Alec angenommen wurde, aber er konnte einfach nicht verstehen warum er das tat. Alec mochte zugegeben Brillant und wissbegierig sein, aber im Kampf schien er immer Angst zu haben jemanden zu verletzen. Sein Vater sollte das wissen, schließlich verbrachte er die kurz Ferien meist mit Alec.
Mike lachte. Er lachte und lachte und
schien sich in einen regelrechten Lachanfall reinzusteigern. Alec musterte seinen langjährigen Freund von der Seite. Mike sah gut aus, das wusste jeder, er hatte klassische Gesichtszüge, kurze, leicht gelockte, blonde Haare und blau- grüne Augen. Zugegeben, seine Augen waren nicht wirklich blau- grün, sondern unterschiedlich farbend. Das linke war blau, und das rechte war grün. Das alles verlieh ihm ein Schalkhaftes aussehen, das hervorragend zu seinem Charakter passte. Er hatte Alec gleich am ersten Tag unter seine Fittiche genommen und ihn seitdem zu jede menge Unsinn angestiftet wobei es Alec fast immer gelungen war sie beide unentdeckt zurück zu bringen. Meistens
verstanden sie sich ohne Worte. Im Moment jedoch hatte Alec keine Ahnung warum Mike so furchbar lachen musste.
„Hast du Frondos Gesicht gesehen? Wie er geguckt hat? Als ob Heiligen Sehra ausfallen würde! Einfach zum Kringeln“, prustete Mike, noch immer lachend und steckte damit Alec entgültig mit an. Als sie umgezogen waren und sich auf den Weg zur Haupthalle machten murmelte Mike: „Weist du, du könntest Klassenbester sein wenn du wolltest, du trainierst am härtesten, bist definitiv Stärker als ich und hast auch noch diese Gabe alles sehen zu können. Ja, ich weiß, es ist keine Gabe,“
murrte Mike als er Alecs Gesicht sah. Was Mike meinte war ganz einfach. Mike besaß
ein so genanntes Fotografisches Gedächtnis, er konnte also alles was er sah quasi abspeichern. Nur das er dieses Potential nicht voll ausschöpfte. Alec hingegen konnte ein Gespräch Wort für Wort so wieder geben wie es geführt worden war. Allerdings hatte er auch kein Problem damit das Gesprochene zu verstehen und in eigenen Worten wieder zu geben. Aber Alec hatte auch eine Schwachstelle.
Er musste alles in seiner Umgebung analysieren. Vom Stand der Sonne bis zum Gesichtsausdruck eines vorbeihuschenden Schüler. Und er nahm auch viel mehr Kleinigkeiten war als andere, was ihn zu einem relativ guten Zeichner machte.
Dementsprechend hasste er es nicht alles im Blick zu haben und hatte die Angewohnheit mit den Augen umherzuhuschen. Alec seufzte.
Dieses Gespräch langweilte ihn. Das passierte ihm im Unterricht auch ständig. Er und Mike waren sich einig, das die Lehrer sich ständig wiederholten, weshalb sie die Bibliothek schon lange zu ihrem Lehrnplatz erkoren hatten. Dort lasen sie Stunden lang in hoch komplizierten Büchern oder Mike dachte sich neue Schandtaten aus. Sie erreichten das Gebäude mit der Haupthalle und Mike erklärte mit gesenkter Stimme:„Tut mir leid ich weiß ja das du es hasst Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen.“Alec schaute ihn nur
lächelnd an. Ja, das traf den Nagel auf den Kopf. Er liebte es im Schatten das Leben anderer zu beobachten, und Mike liebte es im Mittelpunkt zu stehen, deshalb passten sie so hervorragend zusammen.Der Gong, der den Beginn von Direktor Corleys Rede ankündigte, ertönte genau in dem Moment als sie ihren Platz in der Halle einnahmen.
Nach der Verteilung irgendwelcher uninteressanter Preise, die meist alle an Mike gingen, wie der für den meist arrangierten Schüler, oder ähnliche Dinge über die sich Mike immer so freute, beendete der Schulleiter das Schuljahr mit seiner üblichen Rede. Er schien nur 3 Reden geschrieben zu haben, denn alle 3
Jahre war sie gleich, Wort für Wort. Dementsprechend glücklich waren alle als sie endlich entlassen wurden und Koffer packen konnten. Inmitten all der fröhlichen Gesichter fiel Alec mehr auf als sonst. Er lächelte selten. Es war nicht so als würde er immer ernst sein, er lächelte bloß nicht so offensichtlich wie andere. Sein lächeln versteckte sich in seinen Mundwinkeln. Mike war einer der wenigen Leute die Alec zum lachen bringen konnten. Noch ein Grund für ihre Freundschaft. Mike schien mal wieder Alecs Gedanken zu lesen, denn er sagte genau in diesem Moment „Wir sind jung, hübsch, genial... und haben keine Ahnung wo wir diesen Sommer hin sollen. Siehst du, noch eine Gemeinsamkeit. Meine
Eltern machen eine Weltreise, und dein Vater ist mal wieder im Einsatz.“ Mike schien fest entschlossen all ihre Gedanken auszusprechen und ging bald dazu über ihre Eltern zu beschimpfen. „Al, sag doch auch mal was, unsere Eltern sind einfach grauenhaft. Meine denken ich bin bei dir und dein Vater geht einfach davon aus das du wieder mit zu mir kommst, oder in der Schule bleibst. Er hat, genau wie meine Eltern vergessen das die Sommerferien zu lang dafür sind.“ Mike schien kurz davor zu sein entweder etwas zu schlagen, oder mit dem Fuß aufzustapfen. Alec hoffte das er sich für das mit dem Fuß aufstapfen entschied, da er ansonsten dran glauben müsste. So standen sie inmitten all der
fröhlichen, lärmenden Schüler und fühlten sich verloren. „Lass uns packen,“ beschloss Alec ruhig, „irgendwo müssen wir ja hin.“ Mike sah ihn an. „Wie kannst du so ruhig bleiben!
Wir sind quasi Obdachlos. Okay, Sensei Loji hat gesagt er könne uns eventuell irgendwo unterbringen aber das ist wahrscheinlich sonst wo.“ Alec zuckte nur mit den Schultern und passierte als vorletzter das große Tor, sodass Mike gezwungen war ihm, noch immer schimpfend, zu folgen.
Sie gingen durch die, inzwischen verlassenen, Korridore der alten Akademie. Als sie die Jungenschlafsäle erreichten kamen ihnen die anderen schon fröhlich
schnatternd entgegen, grüßten Mike, wünschten ihm schöne Ferien und lachten. Alec machte sich unsichtbar und entging so der allgemeinen Aufmerksamkeit. Schließlich erreichten sie ihr Zimmer das sie sich nun schon zehn Jahre teilten und packten noch rasch ihre letzten Sachen zusammen und setzten sich dann auf ihre Betten um zu beratschlagen was sie tun sollten. Mike plante halb herzige Abenteuer, während Alecs einziger Kommentar war das Mike der Dschungel in Fellsman nicht gefallen würde weil es da keine süßen Mädchen gab. Mike schwieg, und überließ Alec das Denken.
Alec war so in Gedanken das er die Schritte vor der Tür fast nicht gehört
hätte. Fast. Rasch setzten sie sich auf und warteten auf das Klopfen. „Herrein spaziert“, rief Mike fröhlich, und so betrat ihr Besucher das Zimmer.
Nuraya blickte auf das herrschaftliche Anwesen, in dem sie laut Anweisungen Hilfe finden würde, und Informationen. Sie schaute ihren Begleiter an. Er war etwa 2 Jahre älter als sie, also 19 Jahre. Er hatte grüne Augen, blonde lange Haare, die er in einem
lockeren Zopf trug, und hatte ein unschuldiges Gesicht. Er sah recht gut aus, und liebte es von sich zu erzählen. So hatte sie in den 2 Wochen, die sie bis hierher gebraucht hatten, erfahren das er einen Bruder hatte, der auf dem Anwesen wohnte, jetzt aber nicht da, war weil er bei einem `Freund´ war. Sein Bruder war der jüngere von ihnen und wohl auch, im Gegensatz zu ihm, der Liebling seiner Eltern. Und das war nur das was sie auf den ersten zehn Kilometern gehört hatte. Inzwischen kannte sie seine ganze Lebensgeschichte auswendig, weil er sich ständig wiederholte. Sie wollte nicht andeuten sie hätte nicht gern zugehört, schließlich liebte sie
Geschichten, aber sie war auch irgendwie froh ihn wieder los zu werden, denn er war schrecklich langsam, nicht an Reisende, sondern an Touristen gewohnt.
Jetzt blickten sie von einem Hügel auf das Anwesen runter. Es war beeindruckend, es gab drei gigantische Herrenhäuser, und einen noch größeren Garten. Sie sah einen Pferdestall, einen Übungsplatz und noch mehrere kleinere Gebäude. Und auf der Rückseite der Häuser musste es noch mehr geben. Nuraya mochte so große Häuser nicht. Sie liebte die Wälder und einen Himmel über sich. „Noch eine Viertelstunde, dann sind wir da.“ Einen Augenblick verharrte er in sehnsuchtsvollem Schweigen. Sodass Nuraya, ihn überrascht anschaute und fragte: „Was ist los, Neal?“ „Ich sollte dort sein, ich bin der ältere, aber natürlich hat mein kleiner Bruder den Vorzug bekommen. Das erinnert mich an eine lustige Geschichte die mir mal passiert ist.“ Und so wechselte er gekonnt in ein anderes Thema und überließ Nuraya ihren Sorgen.
Sei hatte ganz klare Angaben bekommen. „Finde ihn, bevor andere es tun.“ Hatte der König verlangt. Nuraya hatte gefragt warum ausgerechnet sie gehen sollte, sie war im Bogenschießen ganz gut, aber ansonsten hatte sie keine Erfahrung im Umgang mit Waffen. Sie war eine Gelehrte, wenn auch noch in der Ausbildung. Der König hatte sie lächelnd angesehen, während sie stocken ihre Zweifel kundtat. „Du kennst dich am besten aus, weißt am ehesten wo du suchen musst, und bist diskret. Wir können es uns nicht leisten einen der alten Helden auszuschicken, das währe viel zu auffällig. Einen Krieger auch nicht, die fangen nach den ersten zwei Bier an ihre dunkelsten Geheimnisse auszuplaudern. Außerdem verraten die Leute ihre Geheimnisse nun mal am liebsten jungen hübschen Mädchen, wie dir.“ Sie hatte sich geschmeichelt gefühlt und hatte mit ihrer Aufgabe begonnen.
Und so war sie hier gelandet in der Hoffnung hier alles zu finden was sie für ihre weitere Reise brauchte.
Etwa zwanzig Minuten später betrat sie das Zimmer von Corley. Ihr Begleiter stand draussen, trotzdem musste sie vorsichtig sein, wie immer. Anstatt sich mit Höflichkeitsfloskeln aufzuhalten kam sie gleich zum Thema.
„Ich habe gehört sie könnten mir helfen.“
„Worum geht es?“, fragte er.
Seine Augen blickten interessiert hinter seiner Hornbrille hervor. Corley sah aus wie ein typischer Gelehrter, graue kurze Haare, blasse Haut und mit einem gewaltigen Bauch. Sie zögerte, überlegte wie viel sie ihm sagen durfte, konnte, oder auch nur wollte.
„Sag mir einfach was du wissen möchtest, dann entscheide ich ob ich noch fragen habe, oder nicht.“ Nuraya überlegte.
„Was wissen sie über Elfen Magie?“
„Nicht viel, ich bin Spezialist für Legenden, nicht für Magie.“ Er schaute sie überrascht an. Sie wartete. Corley seufzte und begann.
„Elfen Magie wird auch Elemente - Magie genannt, denn sie beeinflusst nur die vier Elemente; Feuer, Wasser, Erde und Luft. Sie wird genutzt um Überschwemmungen zu verhindern, Feuer zu kontrollieren, oder der gleichen.“ Er überlegte kurz und erklärte dann: „Das war es eigentlich auch schon.“ Corley sah sie abwartend an.
„Das ist richtig,“ erklärte Nuraya, die sich inzwischen auf dem Stuhl gegenüber niedergelassen hatte. „Aber eine Familie soll auch Heidnische Magie beherrscht haben. Sie haben einen zornigen Gott in einen Gegenstand gebannt.“ Sie sah wie seine Miene misstrauisch wurde und erzählte rasch weiter. „Ich habe den Auftrag diesen Gegenstand zu finden bevor seine Anhänger das tun.“
„Woher soll ich wissen ob du die Wahrheit sagst?“, fragte er argwöhnisch. Sie zeigte ihm das Siegel seiner Majestät. Er erbleichte, und sah sie überrascht an. „Du bist eine von ihnen.“,hauchte er. Sie sah ihn trotzig an, konnte aber nur Überraschung in seinem Blick sehen. Ihr war aufgefallen das sie außerhalb von Merra keinen besonders guten Ruf hatten, die Menschen mieden sie, wegen ihrerFähigkeit Gedanken manipulieren zu können. Nicht das sie sie bei Menschen einsetzen könnten, aber das verstanden Menschen nich., Ihr Pech.
„Fellsmann ist Neutral, hier können alle zur Schule gehen, ob Menschen, Elfen, Zwerge, Wichtel, Zentauren, oder Sakyre. Nur keine Dämonen. Ich bin also aufgeschlossen allen Völkern gegenüber.
Sag mir endlich was ich für dich tun kann, oder was für Informationen du brauchst, Mädchen.“ Sie lächelte, er war ihr sympathisch, und so beschloss sie ihm zu Vertrauen.
„Wissen Sie wo der letzte weibliche Spross der Familie Nelver lebt?“ Er sah sie ratlos an.
„Es ist eine Alte Elfische Familie, ich nehme also an irgendwo in Esalbur, es ist schließlich das Land der Elfen. Ich weiß das vor 100 Jahren einer von ihnen in Nur lebte, aber das ist auch schon alles, wenn du möchtest kann ich einen meiner Schüler fragen der sich ausgiebig mit Elfen Mythologie beschäftigt hat. Er ist noch da, obwohl Ferien sind. Ich kann ihn holen lassen während wir überlegen was du noch brauchst.“
Nuraya blinzelte überrascht. Jemand anderen einzuweihen war riskant, aber sie vertraute Corleys Urteilsvermögen. „Ok,“ bestimmte sie, „aber da wäre noch etwas, ich bin keine Kriegerinn, und mein Begleiter kehrt wieder um, ich dachte vielleicht kennen Sie Jemanden den sie mir unauffällig mitschicken können.“ Erläuterte sie zögerlich. Der Direktor lächelte. „Mir fiele da schon jemand ein.“ Mit diesen Worten erhob er sich und bedeutete ihr ihm in die Bibliothek zu folgen. Dort ließ sie sich in einem Sessel nieder und Corley ließ sie allein um alles zu arrangieren.
Nuraya sah sich in dem riesigen Zimmer um. Sie liebte Bibliotheken, doch normalerweise waren sie sehr viel kleiner. Es musste hier Tausende von Büchern geben. Sie erhob sich und ging wahllos eine Reihe hinunter und berührte dabei das alte Leder ihrer Rücken. Wahllos griff sie nach einem alten Atlas, der zwischen einem Märchen und einem Geschichtsbuch stand. Nuraya kehrte mit ihrem Fund zu den Sesseln im vorderen Teil der Bibliothek zurück. Als sie ihn aufschlug sah sie das er noch gar nicht so alt war wie sie angenommen hatte. Auf der ersten Seite sah man die Insel und ihre fünf Länder. Ganz im Westen lag ihr Ziel, Esalbur, das Land der Elfen, dort lebten fast nur Elfen auch wenn es nicht verboten war dort zu leben so war man dort als Nicht-Elf nicht gern gesehen. Im Süden lag Nuzak, ein bergiges Land in dem die Zwerge lebten, andere Völker nahmen sie gerne auf, außer das der Elfen. Zwerge und Elfen waren verfeindet, warum schien keiner mehr zu wissen. Alle 1000 Jahre wurde ein Krieg geführt aus dem die anderen Länder sich vornehm raushielten. Im Norden von Nuzak lag Sul, das größte der fünf Länder wo die Menschen herrschten. Dort lebten in den Wäldern aber auch Zentauren die den Wald als ihre Heimat betrachteten. Sul gehörte zwar den Menschen, da diese aber das jüngste der Völker war lebten dort hunderte verschiedene Völker. Ganz im Osten der Insel lag Merra, ihre Heimat. Es war das Land der wilden Tiere, nirgendwo sonst lebten so viele Tiere wie in Merra. Ihr Blick folgte dem Weg den sie hinter sich hatte, und blieb an Fellsmann hängen, dem fünften Land, und dem kleinsten. Es lag in der Mitte zwischen Sul, Nuzak und Estabur. Es bestand fast nur aus Djungel. Zwar gab es kleine Dörfer aber nur sehr wenige.
In diesem Moment ging die Tür wieder auf und Corley kam wieder rein. Sie war so versunken gewesen das sie ihn gar nicht gehört hatte. Schuldbewusst zuckte sie zusammen und klappte das Buch schnell wieder zu. Corley lächelte. „Schau dich ruhig um, ich freue mich immer wenn junge Leute sich für Bücher interessieren.“ Er schenkte ihr ein lächeln und setzte sich auf einen der freien Sessel. Während sie wieder durch die Regale wanderte erklärte er: „Ich habe nach deinen Begleitern schicken lassen und in der Küche die Köchin beauftragt Proviant zusammen zu stellen. Falls du noch Karten brauchst, bedien dich, mein Kind“ Nuraya sah sich um, konnte aber noch immer kein System erkennen.
„Wonach sind die sortiert?“
„Keine Ahnung.“
„Sie wissen es nicht?“
„Nein, wenn ich ein Buch brauche frage ich einfach die Bibliothekarinn.“
Corley schaute vergnügt in ihr fassungsloses Gesicht. Nuraya nahm sich ein Buch mit Menschlichen Legenden und kehrte zu ihrem Sessel zurück. Sie blätterte interessiert in dem Buch während sie warteten. Etwa zehn Minuten später klopfte es an der Tür und eine leise Stimme murrte: „Mach doch einfach auf der Rektor hat uns sowieso schon gehört.“ „Mike mit Anstansregeln kennst du dich anscheinend nicht aus.“ Erklärte eine Andere Stimme, von jemand erwachsenen. „Nö, warum?“ Das schien Mike zu sein, jedenfalls war er derjenige der zuerst gesprochen hatte. Er hörte sich jung an, offenbar war er der Schüler der die Informationen hatte.
Corley lächelte amüsiert und bat die Gäste herein. Der erste der eintrat war der Mann, er verbeugte sich. „Hier sind die Schüler die Sie sprechen wollten Herr Direktor. Wenn sie zu frech werden lassen sie sie einfach hier.“ Der Mann lächelte und verschwand.
Besagte Schüler traten in den Raum und Nuraya musterte den der vorne stand, er schien der wichtigere zu sein, jedenfalls liebte er es im Mittelpunkt zu stehen. Er war groß, etwa 1,80m, und breitschultrig, ganz offensichtlich ein Krieger. Sein Haar war kurz und gelockt. Seine Augen waren irritierend, etwas störte sie daran und es dauerte einen Moment bis sie bemerkte das sie verschiedene Farben hatten. Sein linkes Auge war tief-blau wie ein See im Sommer. Das andere war hell grün. Der Junge hatte ein schönes Gesicht, das ihm jedes Recht gab sich so in den Mittelpunkt zu stellen.
Er grinste sie frech an und ließ sich auf einen Sessel in der nähe nieder von wo aus er sie beobachtete. Nuraya fragte mich was er wohl sah, ein Mädchen mit langen braunen Haaren und Kleidern die aussahen als sei der Stoff aus Wasser, jedoch knistert wie Laub? Oder sah er wie viele andere nur ein hübsches Mädchen mit Rauchfarbenen Augen? Sie wusste es nicht, aber es interessierte sie aus irgendeinem Grund ungemein.
Er grinste sie noch einmal an und wandte sich dann Corley zu. „Was sollen wir machen?“ Als sie seine Stimme hörte erkannte sie, das er der Junge war der nicht Klopfen wollte. Mike.
Corley, lächelte kurz und wurde dann ernst. Er wandte sich zu Nuraya um. „Nuraya, dieser Ungehobelte junge Mann ist Mike, er wird dich begleiten. Jungs diese entzückende junge Dame heißt Nuraya und ihr sollt sie bei einer Mission begleiten.“ Mike runzelte die Stirn und fragte dann: „Warum bin ich Ungehobelt wenn sie entzückend ist? Das ist unfair, Sir.“ Corley ignorierte Mike und meinte nur: „Sagt uns alles was ihr über die Elfenfamilie Nelver wisst.“
Mike überlegte kurz und meinte dann: „Nie gehört“ Alles schwieg. Dann ertönte eine leise ruhige Stimme. „Neols, Werren und Suinaa beschäftigen sich alle mit dieser Familie.“ Nuraya schaute irritiert auf und sah einen Jungen, etwa in ihrem Alter, in einem Sessel an der Wand direkt hinter Mike. Dieser grinste schadenfroh. „Richtig, wie konnte ich nur Suinaa vergessen.“ Er lachte leise, aber nur so lange bis er dem Blick des Jungen sah. Er stand hastig auf und erklärte: „Ich hole die fraglichen Bücher.“ Und mit diesen Worten verschwand er zwischen den Regalen.
Corley lächelte aufmunternd. „Was weißt du darüber Alec?“ Alec richtete sich auf und strich sich die schwarzen Haare aus seinem rechten Auge. "Ich weiß nicht viel über sie. Der Name bedeutet Hüter oder so ähnlich, sie haben mehr Kräfte als andere Elfen, warum, weiß man nicht sicher," erklärte er leise und ein wenig zögernd. Nuraya betrachtete ihn genauer.
Er sah gut aus, besser als Mike, sein Gesicht war gleichmäßig, mit hohen
Wangenknochen, und tief braunen, beinahe schwarzen Augen. Villeicht sah es ein bisschen zu feminin aus um einem Krieger gehören zu können. Seine Haare reichten ihm bis zum Nacken und verdeckten sein linkes Auge. Sie waren so tief schwarz das sie alles Licht zu verschlucken schienen. Er trug ein weites, schwarzes Hemd und darüber eine eng anliegende schwarze Weste, die seine Brustmuskeln betonten. Eine schwarze Hose vervollständigte das ganze. Mike trug das gleiche, nur war sein Hemd weiß, was das ganze ungemein aufhellte.
Mike kam wiederund legte Nuraya die Bücher hin.. Alec erhob sich und schlenderte zu ihnen rüber. Mike blicke auf und murmelte eine Entschuldigung für irgendetwas. Alec lächelte und klopfte Mike fest auf den Rücken. „Sir, kommen sie auch rüber?“, fragte Mike Corley, und trat ein Stück beiseite um seinen Rücken zu strecken. Offenbar hatte Alec fester zugeschlagen als sie gedacht hatte. Aber beide Jungen grinsten. Alec stand neben Nuraya und sie bemerkte das er ein Stück größer war als Mike. Alec musste mindestens 1.85m sein. Sie schlugen einige Dinge nach und Nuraya erfuhr Dinge die selbst sie noch nicht wusste. Zum Beispiel, das die ganze Geschichte sich nicht in Esalbur, sondern in Nuzak abgespielt hatte. Irgendwann fragte Mike „Was genau willst du eigentlich wissen?“ Sie zögerte und erklärte dann: „Ich möchte wissen wo die jüngeren Mitglieder wohnen.“ Mike stöhnte und klappte alle Bücher zu. „Das steht da nicht drin, außerdem können die überall wohnen, oder andere Namen haben, oder, oder, oder!“ „Du hast all die Bücher schon gelesen?“, fragte Nuraya interessiert. Warum sollte er all diese Bücher gelesen haben? Das passte nicht zu dem Bild das sie sich von ihm gemacht hatte. Er schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht, sonst müsste ich nicht nachlesen. Nein, aber Alec hat sie alle gelesen und meint das steht nicht drin.“ „Er hat gar nichts gesagt.“
Alec hatte die ganze Zeit kein einziges Wort gesagt.
Konnte Mike etwa Gedankenlesen? Quatsch, er war ein Mensch. Oder?
Mike lacht „Nein, ich kann keine Gedanken lesen.“
Ach nee?
„Echt nicht, ich kenn Alec nur sehr gut.“
Er grinste über ihr misstrauisches Gesicht. „Alle denken ich könnte Gedankenlesen." Beide Jungen lachten. "Nein, echt jetzt. Es stehen nur alte Geschichten drin, die Autoren sind schließlich alle schon tot." Mike schwieg nachdenklich und sah Alec fragend an. Ein Grinsen huschte über dessen Gesicht und Mike schaute ihn gekrängt an. "Du Teufel, ich habe mich doch schon Entschuldigt und habe blaue Flecken auf dem Rücken und trotzdem?!" Alec grinste fröhlich. "Redet doch mal in zusammenhängenden Sätzen, so das andere auch mit kommen!" Beschwerte Nuraya sich genervt. Jungs und ihre verdammte Geheimniskrämerei! Das ging ihr zuhause schon auf die Nerven das musste sie sich nicht auch noch hier anhören.
"Frag doch Alec." Alec warf einen vernichtenden Blick in die Runde und erhob sich. "Kommt mit, wir brauchen den Schlüssel des Direktors." Und damit ging er los, ohne Erklärungen. Blödmann. Verärgert erhob sie sich und ging hinter den anderen her. Sie verfluchte Alec und die Tatsache das sie auf ihn angewiesen war. Ihre kleine Gruppe durchquerte die Bibliothek. Und gelangte zu einer kleinen Tür auf der Stand: Verbotene Bücher.
Das erklärte Alecs schlechte Laune, er war dort ohne Genehmigung drin gewesen. Sie beschloss ihm zu verzeihen und sich lieber zu amüsieren, auch wenn das ziemlich gemein war.
Direktor Corley kramte die Schlüssel aus seiner Tasche und warf Alec und Mike einen strengen Blick zu. „Das wird Konsequenzen haben. Alec, ich hab dir gesagt das Mike dich zu solchen Sachen anstiften wird.“ „Verleumdung, ohne Alec wäre ich schon so oft erwischt worden das ich daraus gelernt hätte.“ Mike tat tief verletzt als Corley ihm nur einen zweifelnden Blick zuwarf und aufschloss. „Nuraya, du glaubst mir, nicht war??“ Mike sah sie so flehend an das sie unwillkürlich lächeln musste. „Natürlich.“ Mike triumphierte. Noch immer grinsend betraten sie den Raum.
Nuraya sah sich staunend um, und sog den Duft von altem Pergament ein. Noch während sie da stand und nicht wusste wohin sie wollte, durchquerte Alec mit drei langen Schritten den kleinen Raum, wo sich an den Wänden die Pergament-rollen stapelten. Er suchte kurz und zog dann eine kleine Rolle heraus. „Hier, das ist ein Brief der vor etwa 50 Jahren geschrieben wurde. Neuere Dinge haben wir nicht, er ist an eine gewisse Muranda Nelver geschrieben. Hier steht das Dorf in dem sie wohnt.“ Er zeigte es Nuraya, aber sie hatte nicht den leisesten Schimmer wo das sein konnte. „Vor 50 Jahren?“, fragte sie zweifeln, „Sie wohnt bestimmt schon wo anders!“ Wenn sie hier nichts fand hatte sie wirklich keine Idee mehr wo sie sonst noch hin sollte. Ihre Mission war jetzt schon zum Scheitern verurteilt, aber zurück konnte sie auch nicht. Entweder sie würde Erfolg haben, oder bei dem Versuch sterben. Sie straffte die Schultern. „Gut das ist ein Anfang und wesentlich mehr als nichts.“ Mike lächelte ihr aufmunternd zu. „Alles ist wesentlich mehr als nichts. Viel Glück.“ Corley räusperte sich. „Nun ja, ihr beide begleitet sie. Alec weiß wahrscheinlich mehr über Elfische Sitten als irgendwer sonst an dieser Schule und Mike kann auf euch aufpassen, er ist einer unser besten Schüler.“ Irgendwas schien Mike zu amüsieren. Aber Nuraya fiel ein Stein vom Herzen, auch wenn sie Alec nie für einen Gehlerten gehalten hätte. Die Jungs waren zwar Krieger in der Ausbildung, hatten aber definitiv mehr Humor als ausgebildete Krieger. „Los packt eure Sachen, wir wollen aufbrechen,“ bestimmte sie gutgelaunt.
„Sie ist süß“ Ja, das war natürlich Mikes erster Kommentar. Auch den zweiten kannte Alec schon. „Glaubst du sie hat einen Verlobten?“ „Du hast Sorgen. Wir werden unsere Ferien in der Wildnis verbringen, bei den Pixis, Orks und sonst was und du fragst ob sie Verlobt ist.“ Er verdrehte seine Augen. Aber Mike hatte recht. Sie war verdammt hübsch. Und definitiv kein Mensch, jedenfalls kein Reinrassiger.
Alec kämmte sich mit einer fließenden Bewegung die Haare ins Gesicht, so das man sein linkes Auge nicht mehr sah. „Los, lass uns packen“, wechselte Mike geschickt das Thema. Sie packten nur wenig Dinge ein. Ein paar Klamotten, ein paar Wurfdolche, einige Decken und natürlich ein paar Bücher. Zudem packte Mike nach kurzem überlegen auch seine Flöte ein. Dann liefen sie nach unten, Mike noch immer redend, während Alec überlegte ob es an der Zeit war seine Waffe von Direktor Corley einzufordern, denn da Schüler keine eigenen Waffen haben durften, hatte Alec seine Waffe damals abgegeben und sie seitdem nur ein oder zwei mal benutzt.
Sie kamen in der Bibliothek an und trafen dort auf Nuraya und Direktor Corley. Zusammen gingen sie in die Küche, wo sie Vorräte mit bekamen, und dann in die Waffenkammer. Alec und Mike bekamen beide einen Bogen, einen Köcher voller Pfeile, und ein Kurzschwert. Zudem bekam Mike noch ein lang Schwert. „Ich wette du möchtest seine eigene Klinge, nicht war?“, fragte Direktor Corley an Alec gewandt. Alec nickte und spürte zwei fragende Blicke im seinem Rücken. Während Direktor Corley in den benachbarten Raum zu einem Geheimfach ging, erklärte Alec Nuraya und Mike „Ich habe eine Klinge aus Mondstein, die ich von meiner Mutter habe. Da Waffen aber in der Schule nicht erlaubt sind habe ich sie Direktor Corley gegeben.“ „Das hast du mir nie erzählt.“ „Du hast mich nicht gefragt.“, murrte Alec. Er liebte nun mal Geheimnisse, außerdem sprach er nicht gerne über seine Mutter. „Warum schenkt deine Mutter dir ein Schwert, wenn du es nicht benutzen darfst?“, fragte Nuraya stirnrunzelnd. Alec antwortete nicht, er hasste es in Gegenwart von Fremden zu sprechen, weshalb er auch nur mit Mike befreundet war, denn der liebte es neue Kontakte zu knüpfen. „Seine Mutter starb bei seiner Geburt.“ erklärte Mike leise, an Nuraya gewand. Alec war ihm dankbar, dass er ihm die Sache mit der Mondsteinklinge nicht übelnahm und lächelte ihm zu. Das hieß, er hob leicht seinen einen Mundwinkel, ein wirkliches breite Grinsen passte nicht zu ihm. „Oh, tut mir leid.“ flüsterte Nuraya bedrückt und schwieg.
Erst als Dierektor Corley mit einem langen in Samt eingeschlagenem länglichen Gegenstand wiederkam wurde das bedrückte Schweigen beendet.
„Hier hast du dein Schwert, Alec. Pass gut drauf auf.“ Er übergab Alec das Schwert beinahe feierlich. Alec lächelte leicht, als er das vertraute Gewicht der Klinge in seiner Hand spürte. Wie lange hatte er es als Kind einfach nur in der Hand gehalten und bestaunt. Er wusste es nicht, aber er wusste das die Zeit des bloßen Staunens vorbei war. „Das ist kein Schwert,“ murmelte er leise und zog das Samt weg, „Das ist ein Klingen Zerstörer.“ Alle starten es an.
Es hatte einen Schwertgriff, und war auch etwa so lang. Aber da endeten die Gemeinsamkeiten auch schon. Denn es bestand nicht aus einer klinge, sondern aus zwei. Es sah so aus als hätte jemand es längs, in der Mitte durchgeschnitten. Sollte eine gegnerische Klinge dazwischen geraten, genügte eine Drehung aus dem Handgelenk und sie zerbrach.
„Wow.“ flüsterte Mike beeindruckt.
Auch Nuraya staunte, konnte ihre Ungeduld aber nicht mehr zügeln und erklärte: „Lasst uns endlich aufbrechen, sonst wird es dunkel bevor wir los sind.“ Mike und Alec verdrehten die Augen und verabschiedeten sich von Dierektor Corley.
Sie traten zu dritt raus in den Gang, gingen die schweigend die Flure hinunter, jeder in seinen eigenen Gedanken und traten schließlich durch das große Tor.
„Irgendwie seltsam allein hindurchzugehen,“ flüsterte Mike, beinahe ehrfürchtig. Nuraya sah ihre beiden jungen Gefährten an und fragte sich was sie beim Anblick des riesigen Gebäudes wohl fühlten. Sie beschloss sie irgendwann mal zu fragen. Aber der Auftrag war wichtiger als irgendwelche Gefühlsduseleien, und so drehte sie sich um und ging los, Richtung Nord Osten. Richtung Esalbur. „Kommt ihr?“
Mike führte sie an. Er behauptete von sich der beste Kartenleser der Welt zu sein, auch wenn Nuraya das bezweifelte, da Alec an dieser Stelle unauffällig in die Gegend geschaut hatte, wohl um anzudeuten, dass man ihn besser nicht fragte. Da sie selbst aber auch wenig Erfahrung im Karten lesen hatte lies sie Mike gewähren und achtete nur darauf ob sie die ungefähre Richtung beibehielten. Mike redete fast so viel wie ihr alter Begleiter und so stellte sie nach etwa 2 Stunden fest, dass er der Bruder war. Sie lachte. „Ihr habt nich noch einen Bruder, der mich durchs Unterholz führen will, oder?“, fragte sie, noch immer breit grinsend. „Nee, nur ich und Neal. Das reicht aber auch. Mir geht er schon so auf den Senkel, obwohl ich ihn nur ab und zu sehe. Er wollte mit 6 nich zur Akardemie, also bin ich gegangen, aber etwa ein Jahr nachdem ich da wahr hat er plötzlich behauptet meine Eltern hätten mich ihm vorgezogen. Dabei stimmt das gar nich. Zum Beispiel die Sache als ich 11 war, und das erste mal Alec mit zu uns gekommen ist...“ „Mike, du kommst vom Weg ab“, unterbrach ihn Alec plötzlich. Nuraya erschrak. Sie hatte ihn völlig vergessen! Alec hatte seit 2 Stunden nichts gesagt. „Und lass diese alten Geschichten. Du weißt, ich hasse es wenn du wieder davon anfängst.“ Er stand ein gutes Stück hinter ihnen, an einer schmalen Weggabelung. „Jaja, schon klar, du alter Griesgram“, murrte Mike während er zurück ging, und Nuraja dabei verschwoerisch zuflüsterte; „Keine Sorge, wenn er anfänft aufzutauen, ist er die beste Gesellschaft die man haben kann.“ Das bezweifelte sie zwar ernsthaft, da sie aber kein interresse an einer Diskusion hatte schwieg sie. „Ich weiss wo wir lang müssen, Alec,“ verteidigte sich Mike, „Ich hab nur die Weggabelung übersehen. Ist aber auch verdammt zugewachsen in den letzten Jahren.“
Den Rest des Tages wanderten sie ohne das Alec Mike noch einmal berichtigte. Nachein paar Stunden hatte Mike aufgehört so viel zu reden und hatte sich aufs schnelle Vorankommen konzentriert. Gelegentlich machte er Scherze und versuchte sie und Alec in eine Unterhaltung zu verwickeln, was ihm aber nicht gelang. Als es dunkel wurde hielten sie nach einem Rastplatz ausschau, bis Nuraya eine kleine Lichtung fand. Sie schickte Alec Feuerholz hollen und Mike bereitete die Feuerstelle vor während sie die Felle und Decken ausbreitete. Alec kam nach einer viertel Stunde wieder, den Arm voller Feuerholz und machte sich schweigend daran das Feuer zu entfachen. Er machte seine Sache sehr gut, denn nach kurzer Zeit prasselte bereits ein munteres Feuer auf dem sie das mitgebrachte Essen noch einmal warm machten.