Romane & Erzählungen
E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 11 - Gesucht und Gefunden

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"E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 11 - Gesucht und Gefunden"
Veröffentlicht am 13. August 2012, 66 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Eine offene Seele ...
E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 11 - Gesucht und Gefunden

E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 11 - Gesucht und Gefunden

Beschreibung

Amerika. Wilder Westen, im Jahre 1879. Ein Krieg bahnt sich an zwischen Zwei Ranches und mittendrin Zwei Wesen die dort nicht das geringste zu suchen haben. Finden Sie zusammen und können Sie den Krieg verhindern? Wissen ist nicht gleich Wissen! Macht ist nicht gleich Macht! Und was Mein ist, ist noch lange nicht Dein! Und was du sähst das erntest du! Hochmut kommt vor dem Fall! Das muss auch John lernen, durch Ethan!

Ein Anschlag mit Folgen Kapitel 11.1

 

Mein Wachgang mit George verlief ereignislos. Die Sonne hatte uns den Morgen versüßt und die warmen Strahlen verhinderten das die Kälte die Oberhand gewann. Wir waren zu erst gen Süden geritten, denn Chris berichtete ihm, das ihr Wachgang im Süden geendet hatte. George lehrte mich die Spuren suche, zeigte mir viele verschiedene Tierspuren. Wir sahen die Hufabdrücke von Grysbo und Caleiope und ich bekam eine ausführlich Anleitung woran ich diese beiden unterscheiden konnte. Gegen Mittag waren wir wieder am Haupthaus. Mary Lou war mit Töpfen und Pfannen beschäftigt und ich erfuhr, das Matti und Carl die nächsten für den Wachgang waren.

Wir waren alle in der Küche versammelt und George gab seinen Bericht an Carl weiter. Chris und Matti waren in einem Gespräch vertieft und nach Matti seinem Gesicht zu folge, musste es sich um den gestrigen Abend handeln. Racy und Emy halfen Mary Lou.

Wo war Bill?

Ich machte einen Schritt seitlich zurück und schaute in den Wohnraum. Hatte ich ihn übersehen? Dort war er auch nicht. Bevor ich meinen Blick wieder zur Küche richten konnte hörte ich Schritte hinter mir. Ich drehte mich um. Er kam, in diesem Moment, die Treppe herunter.

Irgendwie war ich erleichtert gewesen und Bill sah das Wechselbad meiner Gefühle im Gesicht.

„Hast du mich etwa vermisst?“

Er grinste mich schelmisch an und klopfte mir auf die Schulter.

„Ich hatte gehofft deine Portion der Mahlzeit zu bekommen.“

„Mmmhh, nach der Geschichte die ich von dir aus dem Saloon gehört habe, hätte ich sie dir sogar überlassen.“

Ãœber mein Gesicht zog ein Schatten.

„Nimm es dir nicht zu sehr zu Herzen, denn wenn ich Chris glauben schenken kann war es Notwehr. Anscheinend bist du ein Naturtalent, sonst wärst du jetzt Tod. Also, sei Gott dankbar, dafür, das du schneller warst.“

Mein Blick war verunsichert durch meine Schuldgefühle, doch mit Bill seine Worte, war die Tat nicht mehr so schrecklich an zu hören. Ein bitterer Beigeschmack blieb aber dennoch. Für ihn schien das normal zu sein. Ich sah in seinem Blick Stolz und Bewunderung.

Bill nahm das Gespräch wieder auf.

„Wie ich hörte hat Franky eine neue Hure? Schwarze lange Haare?“

Verlegen schaute ich zu Boden.

„Ja, hat er.“

„Und wie ich hörte wolltest du gestern eine Menge Spaß haben? Bist aber nicht soweit gekommen.“

Ich hörte einen erstickten Laut und wusste nur zu gut wer da lauschte.

„Kann schon sein.“

„War sie den hübsch? Wie hieß sie gleich noch Mal?“

Ich war schockiert und drängte Bill in den Flur, Richtung Haupteingang, aus der Sichtweite von Racy. Sie wusste sofort was ich vor hatte.

-Ethan!-

-Ich will nicht das du das hörst was ich Bill erzählen möchte! Erinnerst du dich? Manches will man nicht wissen, deine Worte!-

Ich warf ihr einen ernsten Blick zu. Als ich mit Bill um die Ecke verschwunden war drückte ich in mit einer unterschwelligen Wut an die Wand.

„Bist du verrückt Bill?“

Ich zischte es so leise wie ich konnte.

„Racy ist nicht gerade erfreut über deine Fragen!“

„Das ist gut.“

Er blieb ruhig und gelassen und ich ließ sein Hemd los. Ich fuhr mir nervös mit einer Hand durch die Haare.

„Was ist bitte daran gut? Sie wird mich niemals wollen, wenn sie hört was ich über Sam denke!“

„Mach Mal langsam Kumpel.

Ersten, weiß sie es doch schon. Sie hat gestern Abend fiel geschimpft und geflucht über dein Verhalten im Saloon, aber sie war auch sehr beeindruckt über dein Duell mit einer der Männer von John. Mal abgesehen wie du mit John umgesprungen bist. Das traut sich nur Racy. Wir anderen haben uns immer zurück gehalten, aus Angst, unsere Lage dadurch zu verschlimmern. Nun ja, du hast es ihm hoffentlich so richtig gegeben, aber kommen wir zurück zu Racy.

Zweitens, zeigt es uns deutlich das du ihr nicht egal bist. Was wir ja alle schon Wissen. Sie soll endlich einsehen das du der richtige bist und ihre Ängste beiseite schieben und drittens...Eifersucht ist da ein guter Helfer.“

„Mir gefällt das trotzdem nicht! Sie redet kaum ein Wort mit mir! Ich hab es heute Morgen versucht!“

„Vertrau mir! Sie kommt noch zu Vernunft! Wir müssen nur nach helfen und wenn ich es mir Recht überlege, unsere heimliche Unterhaltung, jetzt, passt ausgezeichnet. OOHH, hör auf so schuldig zu gucken!“

„Ãœbertreib es aber nicht!“

„Ja, ja. Lass uns jetzt Essen gehen, nein! Warte, noch etwas, versuche nicht an unser Gespräch zu denken, sonst geht das alles nach hinten los und wir haben eine Furie am Hals. Verstanden?“

„Verstanden.“

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht ließ Bill mich stehen und marschierte in die Küche. Ich brauchte einen Moment länger. Mein Gefühl sagte mir das ich Bill vertrauen könnte, doch mein Verstand konnte diesen ganzen Liebeskramm nicht verstehen. Ich dachte an Bill seine Worte und rief mir den Wachgang ins Gedächtnis zurück, damit wollte ich Racy auf die falsche Fährte locken, so betrat ich die Küche, setzte mich auf meinem Platz und wartete auf die Dinge die da noch passieren mögen. Ich ignorierte sie bewusst, um nicht in versuchen zu geraten sie an zu schauen.

Während des Essen unterhielten uns Chris und George über den gestrigen Abend. Matti hielt sich aus der Unterhaltung heraus. Mir gegenüber hatte er seine alte Haltung wieder an den Tag gelegt.

Die Erzählungen, der beiden, zollten von großem Respekt und immer wieder wurden mir ängstliche, bewundernde oder stolze Blicke zu geworfen. Es war nicht schwer zu erraten von wem ich welche Blicke bekam. Mir war das ganze eher unangenehm und auf meine Gedanken hin bekam ich eine Antwort von Racy.

-Wenn das war ist bist du der beste Schütze weit und breit, den das galt bis jetzt John.-

Darauf gab ich ihr nicht direkt eine Antwort und grübelte weiter vor mich hin. Sie hörte mir zu. Dann war es Zeit für Carl und Matti auf zu brechen. Das Essen wurde beendet. Mir drängte sich die Frage auf, wer nach Carl und Matti den Wachgang an treten musste und die Antwort kam sofort.

-Wir beide.-

-Willst du mit jemanden anderen reiten?-

In ihrem Ton hatte etwas gelegen das sich für mich nach Ablehnung angehört hatte.

-Nein!-

Das kam wie ein Revolverschuss.

-Ich meine, das ist nicht nötig.-

Ich wurde wütend, denn ich glaubte ihr nicht.

-Du wirst es schon überleben. George und ich haben uns kaum unterhalten. Mach es wie er, erkläre mir die Umgebung und die Spuren die wir sehen. Falls wir etwas sehen.-

-Sei nicht beleidigt! So hatte ich das nicht gemeint. Ich will mit niemand anderem reiten!-

-Gut zu Wissen.-

Carl und Matti verließen das Haus, George und Bill gingen in den Wohnraum. Da George jetzt auf der Ranch bleiben würde, fingen sie an, die ersten Zeichnungen für sein neues Haus an zu fertigen. Die Frauen säuberten die Küche und hatten danach alle ihre täglichen Aufgaben zu erledigen. Chris sollte einen Teil von Carl und Matti ihrer Arbeit übernehmen. Ich war der einzige ohne eine sinnvolle Beschäftigung, also blieb ich im Türrahmen des Wohnraumes stehen und schaute George und Bill beim planen zu. Es dauerte nicht lange und mir klopfte jemand auf die Schulter. Ich drehte meinen Kopf nur ganz leicht und sah Chris an.

“Willst du den alten Leuten wirklich zu schauen, beim malen?“

Er grinste frech in dessen Richtung und erntete böse Blicke.

„Hast du eine bessere Idee?“

„Bestimmt sogar. Komm mit und zieh dir den Mantel an.“

So lernte ich das kleine Sägewerk kennen. Unsere Aufgabe war für die nächsten Stunden das Sägewerk auf den Kopf zu stellen und jeden Gegenstand, so wie auch das Mauerwerk zu begutachten und Beschädigungen zu notieren und es stellte sich heraus, das Chris, genau wie George, eine natürliche Begabung, für Erklärungen oder Beschreibungen, hatte. Jede Frage die ich ihm stellte beantwortete er geduldig und so verständlich das ich alles sofort nachvollziehen konnte. Wir bemerkten gar nicht wie schnell die Zeit vergangen war, bis Racy plötzlich vor uns stand.

„Typisch! Männer und Werkzeug! Soll ich jemand anderen bitten mich zu begleiten?“

„Komm schon Racy! Sei nicht so hart zu Ethan. Wir haben die Zeit vergessen oder bist du immer noch sauer wegen gestern Abend?“

„Rede keinen Unsinn Chris! Ich lasse Ethan lediglich die Wahl.“

„Dann achte doch einmal auf deinen Ton! Du klingst verbiestert!“

„Tue ich nicht!“

„Und wie du das tust! Lass deine schlechte Laune an jemand anderen aus!“

„Ich habe keine schlechte Laune! Ich habe aber keine Lust mehr zu warten!“

„Jetzt hört schon auf zu streiten! Ich hatte nicht vor mich meiner Pflicht zu entziehen. Wie Chris sagte, haben wir die Zeit vergessen, also lass uns jetzt gehen.“

Ich verabschiedete mich von Chris und wir verließen das Sägewerk.

-Warum führst du dich so auf? Hab ich irgendetwas falsch gemacht?-

-Nein. Ich möchte nicht darüber reden.-

Und wieder beendete sie das Gespräch und wieder verstand ich rein gar nichts, obwohl ich wusste das es etwas mit mir zu tun hatte. Wir sattelten auf und sie übernahm die Führung. Sie ritt zunächst Richtung Süden, am Haupthaus vorbei, dann Richtung Chris seinem Haus und wir kamen an der Kurve, wo wir nach Norden abgebogen waren. Nach kurzer Zeit, ritt sie einen Bogen Richtung Osten und bald darauf sah ich den Grenzzaun.

Sein dunkles Holz hob sich deutlich von dem hellen Weiß des Schnees ab. Noch war es hell genug, doch die Dämmerung würde bald einsetzten und die Schatten würden länger werden. Anders, wie bei George, ritt sie im schnellen Galopp. Ich konnte nur vermuten das sie versuchte so viel Land wie möglich in kürzester Zeit zu kontrollieren. Das auch seine Vorteile hatte, Eindringlinge konnten wir schneller überraschen. Doch weit und breit war keine Menschenseele zu sehen und dafür war ich dankbar.

Emma wurde langsamer und ihre Richtung war nicht mehr die, die Grysbo ihr vor gab. Sie ritt einen großen Bogen Richtung Westen.

„Emma? Wo willst du hin?“

Ich versuchte sie mit den Zügeln daran zu hindern, doch sie reagierte nicht. Ich wusste mir keinen Rat und Racy ihr Vorsprung war zu groß geworden, sodass ein Ruf von mir bei ihr gar nicht ankommen würde. So blieb mir nichts anders übrig und ließ Emma ihren Willen. Angst das ich mich verirren könnte brauchte ich nicht zu haben, also wartete ich ab was Emma vor hatte. Und nach wenigen Minuten hielt Emma an einer kleinen Baumreihe an und ich sah das kleine Kälbchen nur, weil kein Unterholz die Sicht versperrte. Es sah erbärmlich aus, wie es da stand, am ganzen Körper zitterte und versuchte zwischen den Bäumen Schutz zu suchen. Ich war mir nicht sicher was ich als nächstes tun sollte, doch beschloss ich erst einmal ab zu steigen und irgendwie das Kälbchen an zu locken. Nur wie lockte ich ein verängstigtes und frierendes Kälbchen an?

Ich stellte mich neben Emma.

„Da hast du mir etwas schönes eingebrockt, Emma. Ich habe keine Erfahrung mit diesen Tieren. Du musst mir helfen! Locke du es an, sprich zu ihm!“

Ich kam mir total albern vor und mein sich knurrend meldender Magen brachte mich auf die Idee. Wir hatten immer Verpflegung bei. Also nahm ich aus der Satteltasche meinen Proviant heraus und wedelte mit dem Sandwich durch die Luft. Meine Hoffnung war das der Geruch und sein Hunger das Kälbchen zu mir führen würde. Doch es dachte nicht im entferntesten daran zu mir zu kommen.

„Emma! Mach was!“

Meine Verzweiflung wuchs und dann tat Emma das was Pferde nun einmal tun können, sie wieherte und trat ein Stück auf das Kälbchen zu. Und wie ich erwartet hatte bewegte sich das Kälbchen keinen Millimeter. Es starrte zu uns hinüber und wir starrten zurück. Ich überlegte Fieberhaft was ich noch tun könnte und blickte mich immer wieder um, in der Hoffnung, Racy hätte bemerkt das Emma und ich nicht mehr hinter ihr waren und wäre umgekehrt. Doch meine Hoffnung starb, je länger ich wartete.

Meine letzte Idee war einfach, ich würde versuchen das Kälbchen mürbe zu reden und mich ihm langsam nähern.

Teufel noch eins, es funktionierte, ich redete ohne Pause drauf los und näherte mich Schritt für Schritt. Zu meiner Verwunderung ließ mich Emma nicht alleine und folgte mir bis zum ersten Baum. Ich hielt, während ich redete, dem Kälbchen das Sandwich hin und den letzten Meter kam es auf mich zu und fraß mir aus der Hand. Wie ein Kind, das vor einem riesigen Stück Torte saß, grinste ich vor mich hin. Das Kälbchen hatte im nu das Sandwich aufgefressen und beschnüffelte jetzt meinen Handschuh.

„So ist es gut kleines Kerlchen. Jetzt schauen wir das du noch mehr Futter erhälst und aus der Kälte heraus kommst!“

Langsam legte ich meine Arme um das Kälbchen, hob es hoch und steuerte auf Emma zu. Ich handelte jetzt nach reinem Instinkt und legte es quer vor meinem Sattel und stieg selber auf. Ich holte aus der anderen Seite der Satteltasche eine Decke heraus und warf es über das Kälbchen. Es blöckte nur einmal, doch wehrte es sich nicht und hätte mit sich alles machen lassen, so abwesend war es. Emma ging langsam los, in die Richtung aus der wir gekommen waren und bevor wir an der Stelle ankamen, an der Emma den Bogen eingeschlagen war, trafen wir auf Racy.

„Wo hast du gesteckt? Ich hab mir Sorgen gemacht!“

„Emma hat etwas gefunden!“

Ich grinste Racy an und ritt an ihrer Seite und hob ein Stückchen die Decke an.

„Du lieber Himmel! Ein Kälbchen!“

-Emma hat es dort hinten in einer Baumgruppe entdeckt? Gerochen? Gehört? Ich habe keine Ahnung, wie sie das geschafft hat, aber, bei meiner Ehre, das war das schlimmste was ich je erlebt habe. Dieses Kälbchen hat mich wirklich herausgefordert!-

Ich musste lachen, weil es der Wahrheit entsprach. Bis jetzt konnte mich nur mein Verstand zur Verzweiflung bringen, nun ja, Racy auch ein wenig, doch dieses Kälbchen hatte mich am Rande meiner Möglichkeiten gebracht.

-Ich weiß auch wie es auf unser Land gekommen ist. Weiter Nördlich ist der Zaun eingebrochen. Dort muss es durch geschlüpft sein. Das heißt wir müssen zur Ranch der Forsters.-

-Was macht dir Sorgen?-

Nur zu deutlich spürte ich ihr Unbehagen.

-Nach deinem Treffen mit John gestern zu urteilen, werden wir noch weniger Willkommen sein, als wie wir es schon vor her waren. Ich überlege ob uns Jemand von den anderen begleiten sollte oder du lieber auf der Ranch bleiben solltest.-

Vor Wut packte ich die Zügel fester und Emma wieherte erschrocken auf.

„Steig ab!“

-Bitte?-

„Du sollst sofort absteigen!“

Sie sah mich verwirrt an, tat aber was ich verlangte und wir beide sattelten ab. Ich ging um Emmas Kopf herum, wartete das Racy zu mir kam und starrte in die Ferne. Das Geräusch, das ihre Stiefel beim näher kommen verursachten, sagte mir, das sie zu mir kam.

„Ich bin mir sicher das ich deinetwegen hier bin. Wir haben dieselben Augen, dieselbe Hautfarbe, hören unsere Gedanken, fühlen die Gefühle des anderen und zwischen uns passiert etwas, wenn wir unseren Gefühlen nach geben. Für mich gibt es kein Risiko, doch für dich schon. Du siehst eines, wo ich keines sehe und das musst du mir erklären, denn sonst treibst du mich in den Wahnsinn! Ich weiß zu wenig, um alles verstehen zu können. Bill sagte du hast Angst und ich will endlich genau wissen wovor du Angst hast! Das bist du mir schuldig! Ich habe keine Geheimnisse vor dir und ist es fair wenn du etwas vor mir verbirgst? Ich denke das ist nicht fair.“

Ich trat einen Schritt auf sie zu und bannte sie mit meinen Blick.

„Racy! Bitte! Sag es mir!“

Ihre Mauer brökelte und ich hörte wie sie ihren Widerstand vor erst aufgab. Sie würde mir eine Erklärung geben, aber zu einer Entscheidung war sie nicht bereit.

„Du löst ein Gefühl in mir aus, das so, noch nicht viele geschafft haben. Um es genauer zu erklären, es waren immer Tiere. Für mich waren es besondere Tiere, doch verließen sie mich wieder und nahmen dieses wunderbare Gefühl mit. Mit ihnen fühlte ich mich eins, fühlte mich zu Hause, fühlte ich mich sicher, war alles vollkommen. Und jetzt tust du dasselbe wenn du mich berührst. Nun ja.....“

Während sie gesprochen hatte war ihr Blick fest mit meinen Augen verbunden gewesen, sie löste sich und schaute zu den Mustangs an unserer Seite. Ich ließ ihr die Zeit, denn ich hörte wie sie mit den richtigen Worten haderte.

„...ich will nicht das du mich auch verlässt und wenn du das vor hättest könnte ich dich nicht aufhalten, das weiß ich. Es wäre furchtbar, ein so schrecklicher Gedanke den ich nicht zu lassen möchte.“

Ihre Worte kamen bei mir an, ich verstand zwar nicht alles, doch war mir dieser schreckliche Gedanke sehr wohl bewusst.

„Und was denkst du könnte uns trennen?“

Ihre Augen suchten die meinen.

„Deine Vergangenheit? Der Tod? Such dir etwas aus.“

„Das mit dem Tod kann ich noch nachvollziehen, aber wieso denkst du das meine Vergangenheit mich zum fort gehen bewegen könnte?“

„Vielleicht hast du schon eine Frau?

Oder sogar Kinder?

Hast schon ein geregeltes Leben zu dem du zurück musst?“

„Das glaube ich eher weniger, aber gut, deine Gedanken sind berechtigt und deine Zweifel auch, nur wie lange willst du sie auf recht erhalten?

Wie viel Zeit willst du verstreichen lassen bist du dir sicher bist?

Was passiert, wenn mein Gedächtnis nie wieder zu mir zurückkehrt?“

„Ich weiß es nicht.“

„Du wirst früher oder später eine Entscheidung treffen müssen. Verstehe mich nicht falsch, ich werde dich nicht zwingen, aber den Lauf der Natur kann man nicht verhindern. Du machst uns beiden das Leben nur schwerer. Nun aber kenne ich deine Gründe und das ist gut. Wir sollten jetzt los und das Kälbchen zurück bringen. OK?“

„OK.“

Bevor ich richtig darüber nach dachte trat ich dicht vor ihr und küsste sie auf die Lippen. Es war ein kurzer Kuss, sofort zog ich mich wieder zurück und sattelte auf. Emma trabte los und eine Minute später war Racy an meiner Seite. Sie versuchte, krampfhaft, nicht an meinem Kuss zu denken, doch erwischte ich den Gedanken, das er ihr gefallen hatte. Ich war sichtlich stolz und prompt kam die, nicht ernst gemeinte, Erwiderung.

„Kinnskopf!“



Wir ritten zügig zur Champ of Fame Ranch. Sie war um einiges kleiner als unsere Ranch. Und zu unseren Glück, dachten wir zu mindestens, stand einer der Arbeiter am Stall der Rinder.

-Das ist Dean McKinley. Die rechte Hand von Robert Forster. Ein wahres Monster. Nur Gott weiß, wie viele Menschen er getötet hat. Überlasse mir das Reden.-

Dean McKinley sah uns kommen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„McKinley!“

„Racy Lee! Was für eine Ãœberraschung!“

„Wann habt ihr das letzte Mal eure Kälber gezählt?“

„Und wie immer kommt sie direkt auf dem Punkt.“

Er lachte humorlos auf.

„Zum Kaffeekränzchen komme ich bestimmt nicht!“

„Schon gut. Wir sind noch dabei. Der Schneesturm hatte den Stall beschädigt und wir sind noch auf der Suche nach Rindern. Warum fragst du?“

Racy deutete mit dem Kopf zu mir.

„Das ist Ethan Caelestis. Er hat ein Kalb von euch gefunden. Ich dachte mir das ihr es zurück haben wollt.“

Ich entfernte die Decke die das Kälbchen geschützt hatte, sattelte ab und hob das Kälbchen von Emma herunter. Zu meiner Überraschung blökte es auf und ich schreckte zusammen. McKinley grinste mich an.

„Wohl noch nie mit Rinder zu tun gehabt, was?“

„Ist es so offensichtlich?“

Ich musste grinsen.

„Ja. Sie kommen wohl nicht aus dieser Gegend?“

„Da liegen sie wieder richtig.“

„Na dann geben sie mal her und danke. Dir auch Racy Lee.“

„Kein Problem.“

„Dean!“

Unsere Köpfe drehten sich zum Haupthaus. Ein älterer Mann stand auf der Veranda. Racy sah mich an.

-Das ist Robert Forster.-

Ich nickte.

Dean McKinley hatte nicht sehr lange zu seinem Boss geschaut. Ihm war unsere stilles Gespräch nicht entgangen. Racy ignorierte seinen Blick.

„Wir hatten unseren Ausritt noch nicht beendet. Sollten wir noch Rinder finden treiben wir sie auf euer Land zurück. Zehn Meilen Nord- westlich ist unser Zaun gebrochen. Dort in der Nähe solltet ihr Ausschau halten.“

„Ich danke dir für diese Information. Wir werden dort verstärkt suchen.“

Als Abschiedsgruß nickten wir uns zu, wendeten die Pferde und ließen sie laufen. Zurück verlief der Ritt schneller und wir wechselten zurück auf unser Land.

„Ich schätze wir haben noch Zwei Stunden Zeit bevor es so dunkel ist das wir Schluss machen können. Hoffen wir Mal, das wir keine Rinder mehr finden, sonst wird das ein langer Abend.“

Sie grinste mich an und mir wurde warm um mein Herz, was sie sofort erröten ließ.

Das Glück war uns treu. Wir fanden keine Rinder mehr. Der Rückweg verlief weiterhin am Zaun, so kontrollierten wir Zwei Mal dieselbe Strecke, doch dieses mal ritten wir bis zum Haupttor der Ranch und nahmen die verschneite Straße zurück zum Haupthaus. Die Nacht war nun angebrochen und wir hatten es nicht eilig gehabt. Ab und an erwischte ich Racy dabei wie sie mich von der Seite musterte. Das verwunderliche war, das sie dabei nicht über mich nach dachte.

Emma zuckte zusammen und mir fuhr ein leichter Schrecken in die Knochen, denn das hatte ich nicht erwartet, bevor ich jedoch darüber nach denken konnte, zuckte sie erneut zusammen, riss ihren Kopf hoch und in der Sekunde holte ich einen tiefen Atemzug.

-Racy, riechst du das?-

-Was meinst du?-

-Atme einmal tief ein.-

Sie konzentrierte sich und sog langsam die Luft durch die Nase ein.

-Ja, jetzt rieche ich es.-

Wir schauten uns erschrocken an und es kam gleichzeitig aus unseren Mündern.

“Es brennt.”

Racy stand die Panik ins Gesicht geschrieben und ich hatte einen gehetzten Gesichtsausdruck. Ich rief mich zurück zur Ordnung und konzentrierte mich. Meine Sicht veränderte sich, aber wir waren zu weit entfernt.

-Ethan, was ist?-

“Gib mir deine Hand.”

-Was?-

“Racy, gib mir deine Hand! Vertraue mir! Du musst das mit mir zusammen machen, alleine kann ich es nicht.”

“Was machen?“

„Ich kann es dir nicht auf die schnelle erklären. Vertraue mir!“

„Ok. Ich vertraue dir.”

Sie lenkte Grysbo an Emmas Seite, zerrte ihren Handschuh ab, reichte mir ihre Hand und ich nahm sie in meine.

“Ich brauche dich jetzt! Was immer auch passiert, schrecke nicht davor zurück. Du..musst..mir...vertrauen!!!“

Sie spürte meine veränderte Sicht, spürte wie ich die Energie sammelte und durch meinen Körper jagen ließ.

“Ich werde es versuchen.”

-Du wirst es schaffen mein Engel. Ich weiß es.-

-Tu es.-

Ich zog Racy näher zu mir, bis sich unsere Körper berührten. Ich versank in ihren Augen und sie hielt stand. Meine Gefühle strömten zu ihr hinüber und sie nahm sie an, meine Gefühle wurden zu ihren. Mein Herz begann zu zittern und wir fühlten die Wärme und sahen in unseren Gedanken das Licht entstehen. Zusammen ließen wir es wachsen. Das Licht teilte sich, floss zu ihrem Herzen und der andere Teil zu meinem. Sie spürte, dass sich das Licht durch unseren Gefühlsstrom auf ihr Herz zu bewegte. Es fühlte sich weder heiß noch kalt an. Sie schaute etwas ängstlich in meine Augen, doch sie sah keine Angst. Sie schienen durch das Licht zu leuchten. Es war kein entrinnen möglich. Ich hörte ihre Angst in Worten, doch ich schenkte ihr ein wunderbares Lächeln und sie lächelte wie hypnotisiert zurück.

-Sag deinem Herzen das es gut ist. Das Es Ihm schon bekannt ist. Es braucht keine Angst zu haben. Es wird keine Schmerzen geben oder es in einer anderen Weise schädigen, ganz im Gegenteil. Das Herz braucht es. Du wirst es spüren.-

-Es tut mir Leid. Ich sollte mehr vertrauen haben, das ich eigentlich auch habe, aber es macht mir Angst. Tut mir wirklich Leid.-

Der Rhythmus ihres schlagenden Herzens wurde schneller.

-Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du bist in einem menschlichen Körper gefangen. Lass es geschehen und du wirst wissen warum.-

Racy nickte. Das Licht war jetzt direkt an ihrem Herzen. Es begann wie wild zu pochen und es schlug noch schneller.

-Bist du bereit?-

Ihr Herz raste. Sie spürte das Licht.

-Ja.-

Ich legte einen Arm um ihre Hüfte, senkte ein wenig meinen Kopf und mein Blick gewann an einer Intensität, das Racy alles vergaß. Raum und Zeit gab es nicht mehr. Niemand außer uns beide existierte.

So traf das Licht auf ihr Herz.

Racys Körper zitterte. Sie keuchte erschrocken nach Luft, sog es gierig in ihre Lungen und ihre Augen weiteten sich. Das Licht spiegelte sich nun auch in ihren Augen und ich lächelte sie immer noch an.

-Alles in Ordnung?-

-Ja.-

-Danke.-

-Wofür bedankst du dich?-

-Du hast keine Angst mehr vor mir, du vertraust mir und ich hoffe du vergisst es nie wieder.-

Ich zwinkerte ihr zu.

-Ja, das tue ich.-

-Soll ich dir nun zeigen, was sich verändert hat?-

Racy hob überrascht eine Augen braue.

-Es hat sich etwas verändert?-

-Ja, schau mal in diese Richtung.-

Sie schaute über das Land in die Richtung in der das Haupthaus lag.

-Ethan, ich weiß nicht was du meinst. Es sieht alles normal aus.-

-Du kannst nicht durch die Dunkelheit schauen und sehen wie dort in der Ferne ein Gebäude brennt?-

-Nein, alles sieht aus wie immer.

Welches Gebäude brennt?

Kannst du es sehen?-

Ihre Stimme geriet in schierer Panik.

-Ja, ich sehe es.-

“Oh nein, aber welches Gebäude brennt?”

-Es liegt zwischen Chris seinem Haus und dem Haupthaus. Ein großes Gebäude.-

Sie löste sich aus meiner Umarmung und das Licht verschwand.

“Die Arbeiterunterkunft brennt! Wir müssen sofort hin!”

„Ich schlage vor du springst zum Haupthaus und holst die anderen. Ich komme nach.“

„Bist du sicher?“

„Natürlich. Alleine bist du schneller, ich weiß die Richtung und Emma ist bei mir.“

„OK. Beeil dich!“

„Mach ich.“

Sie war weg, Grysbo preschte los und ich konnte in Ruhe nach denken. Ich wusste wie es um die Arbeiterunterkunft bestellt war. Sie würden sie nicht mehr retten können. John hatte es also geschafft!

Aber eigentlich beschäftigte mich etwas ganz anderes. Ich war meinem Instinkt gefolgt oder Eingebung und es hatte funktioniert. Das habe ich geglaubt.

Aber warum hatte sich ihre Sicht nicht verändert? Sie hätte das Feuer, so wie ich, sehen müssen!

Plötzlich breitete sich ein Schmerz von meinem Kopf aus und erfasste meinen gesamten Körper. Ich stöhnte vor Schmerzen auf und erkannte, dass das der Preis war, den ich für mein Handeln bezahlen musste.

Ich bemerkte nicht wie ich das Haus von Chris passierte, das Emma die kleine Kreuzung hinter uns gelassen hatte und wir kurz vor dem Haupthaus standen. Der Schmerz ebbte langsam ab und ich spürte, eine kaum merkliche Veränderung.

Emma war nicht zur Arbeiterunterkunft geritten. Und plötzlich hörte ich ein Geräusch und zuckte zusammen.

Was war das?

Ich stand seitlich, zwischen dem Stall und dem Haupthaus, konnte kaum etwas sehen, da hörte ich das Geräusch wieder. Es kam von da vorne, von Carl seinem Haus. Ich sattelte ab und brachte Emma weiter in die Dunkelheit, Richtung Stall

„Du wartest hier.“

Ein Pferd mit einem Reiter kam auf mich zu. Zuerst dachte ich, es war ein Mitglied von der Familie, der zurück gekommen war, um hier nach dem Rechten zu schauen. Doch war das die falsche Richtung. Dann kam der Reiter in dem kleinen Lichtkegel, dass das Haupthaus mit seinen Vier Öllampen ausstrahlte.

Ich staunte nicht schlecht. John Forster war auf unserer Ranch.

Ein Anschlag mit Folgen Kapitel 11.2

 

“Kann ich Ihnen helfen, John?”

Sein Pferd scheute und er hatte sichtlich Mühe es wieder unter Kontrolle zu bekommen, als ich aus der Dunkelheit gekommen war.

“Du lieber Himmel! Sie haben mich zu Tode erschreckt!”

Ich legte meinen Kopf schief und schaute John an.

“Dennoch leben Sie. Soll ich meine Frage wiederholen?”

“Ich suche Racy.”

“Für sie Racy Lee, John. Was wollen sie von ihr?”

“Ich habe ihre Erlaubnis sie Racy zu nennen. Fragen sie Sie! Ist Sie in der Nähe?”

„Was wollen sie von ihr?“

Hat er vielleicht den Brand gelegt und ich störe ihn bei dem Versuch hier weiter zu machen?

“Ich glaube nicht das Sie in der Position sind, von mir irgendetwas zu verlangen. Angeblich sind sie Racys Verlobter, doch werde ich das erst glauben wenn sie es mir persönlich bestätigt. Vorher sind sie nur ein Arbeiter für mich, Dreck und ich bin ihnen somit keine Rechenschaft schuldig!“

„Sie haben anscheinend nach unserer letzten Begegnung nichts dazu gelernt. Das ist bedauerlich! Wie sie selber sehen John ist niemand hier, nur ich, so schlage ich vor, sie kommen Morgen wieder, bei Tageslicht und nicht mitten in der Nacht.“

“Ihr Ton gefällt mir nicht!”

“Damit müssen Sie leben.”

John wurde wütend.

„Wo ist Racy?“

Racy war zum Haupthaus gesprungen. Ich sah, aus dem Augenwinkel heraus, wie sie von der Frontseite zu mir lief.

-Hier bist du! Ich dachte du kommst zur Arbeiterunterkunft nach?-

-Das wollte ich, doch Emma nicht.-

-Warum siehst du mich nicht an?-

Erst dann bemerkte sie meine angespannte Haltung.

-Wer ist da?-

-John.-

-John Forster?-

-Ja.-

Und dann stand sie neben mir, beobachtete mit Misstrauen in den Augen John.

“John?! Was machen Sie hier?”

“Hi Racy.”

John strahlte Racy an und er stieg von seinem Pferd.

“Ich wollte nach sehen ob es dir gut geht. Ich bin den Grenzzaun ab geritten und sah am Horizont das helle Licht mit der schwarzen Rauchsäule. Und da wusste ich das irgendetwas passiert ist.”

“Wie Sie sehen können geht es mir gut. Sie hätten nicht den weiten Weg auf sich nehmen müssen.“

“Racy, bitte hör damit auf. Mein Vater ist nicht hier, du kannst das Sie weg lassen. Ich komme als Freund zu dir. Ich sah es als Pflicht an, zu schauen, dass es dir gut geht und warum auch nicht, so lernte ich einen neuen Arbeiter von dir kennen. Ethan Caelestis, richtig?”

„John, ich Rede Sie an wie es mir beliebt und da wir keine Freunde sind, bleibe ich beim Sie und was Ethan angeht brauchen sie mir kein Schmierenkomödie vor zuspielen. Sie haben Ethan gestern Abend bereits im Saloon kennen gelernt und er ist kein Arbeiter. Er ist.....“

-Was soll ich sagen? Was bist du für mich?-

Keine Antwort.

“Er ist…Was Racy?”

John sah Sie misstrauisch an. Racy sah zu mir auf, doch ich erwiderte ihren Blick nicht, ich konnte nur John anstarren.

-Was denkst du Ethan? Ethan was ist los? Ich höre dich nicht.-

Racy griff nach meinem Arm. Sie zuckte zusammen als sie meine Gefühle spürte.

-Ethan, bitte! Es ist alles OK.-

Racy glitt ein zartes Lächeln über die Lippen. John beobachtete diese Situation genau und kalte Wut packte ihn.

“Racy! Wer ist das?”

Johns Ton verriet seine Wut und stachelte Racy an.

“Das geht Sie gar nichts an John. Stecken Sie Ihre Nase nicht in fremde Leben. Mein Leben ist mein Leben und ich brauche Ihnen keine Rechenschaft abzulegen.”

“Und wie du mich etwas angehst. Schließlich waren wir einmal Verlobt. Soll Der etwa mein Ersatz sein? Du kannst mich nicht ersetzten, du gehörst zu mir!”

In mir tobte die Wut. Ich stand kurz davor die Beherrschung zu verlieren. Es war nicht so wie im Saloon, über den höflichen Punkt war ich hinaus, ich würde ihn in der Luft zerreißen. Racy bekam meine neuen Gefühle nicht mit, denn Sie hatte mich los gelassen und stand mit geballten Fäusten vor John.

“Was reden Sie da für einen Schwachsinn? Verlobt hin oder her! Die Verlobung war nie offiziell, dafür haben Sie selber gesorgt! Schon vergessen? Sie und ich werden nie wieder etwas miteinander zu tun haben! Kapieren Sie das endlich und ganz bestimmt gehöre ich nicht Ihnen! Ich bin doch kein Gegenstand!”

“Glaubst du ich gebe einfach so auf? Du gehörst mir und du kannst dagegen nichts machen. Den, kannst du wieder fort schicken! Was mir einmal gehörte, gehört mir für immer!”

Meine Sicht veränderte sich schlagartig. Ich sah alles in Rot. Es dauerte nicht mehr lange. Die Energie bündelte sich in meinem Körper, in meinem Verstand. Licht durchströmte jede Zelle, jede Faser, jeden Muskel. Ich würde die Kontrolle verlieren und plötzlich kam mir ein furchtbarer Gedanke. Was passiert mit mir wenn ich die Energie frei lasse und das Licht meinen Körper übernimmt?

“Das reicht! Ihr Ton gefällt mir nicht. Ihr Geschwätz reicht noch nicht Mal aus, um in einem Zirkus auftreten zu können. Ich entscheidet selber zu Wem ich gehöre und zu Wem nicht. Sie sollten jetzt besser nach Hause reiten!”

“Deine Worte sind hart, aber ich glaube nicht das Sie aus deinem Herzen kommen. Das bist nicht du. Gib es zu, du sagst das nur weil dein Arbeiter neben dir steht! Sag Ihm und mir das du zu mir gehörst! Racy, sag es!”

“Ethan ist kein Arbeiter!”

“Nein!”

John ging einen Schritt auf Racy zu und mich zerriss es Stück für Stück mehr. Ich hatte einen Teil von mir verloren, spürte und fühlte alles anders, nicht mehr wie ein Mensch, obwohl ich körperlich noch immer wie ein Mensch aussah. Meine Stimme klang unheimlich tief und kaum noch menschlich.

“Halt!!”

“Wie bitte?”

John zog ungläubig eine Augen braue hoch und lachte mich spöttisch aus. Er ging noch einen Schritt auf Sie zu.

“Ich sagte Halt!!!”

-Ethan!!-

“Sie haben mir gar nichts zu sagen!”

Er machte noch einen Schritt auf sie zu, stand vor ihr und hob die Hand mit der Gerte. Die Gerte berührte nie Racy ihre Haut. Noch bevor John richtig ausholen konnte, lag er schon am Boden, ich über Ihm, sah in seinen Augen meine Augen weiß aufleuchten. John schrie auf und ich brüllte ihn an, packte zu, stellte Ihn auf seine Beine und das mit einer Leichtigkeit, als ob John eine Puppe wäre, die keinerlei Gewicht besitzt. Ich behielt John in dieser Position, der ein paar Zentimeter über den Boden baumelte. Racy stand erschrocken da und ich hörte ihre Gedanken.

-Ethan?? Was passiert mit dir?? Hör auf!!-

Doch noch war ich nicht bereit John davon kommen zu lassen.

“Hatten Sie Racy nicht verstanden? Sie sollen verschwinden! Doch werde ich Ihnen sagen wo Sie sie in Zukunft antreffen können, an meiner Seite! Haben sie das verstanden, John?“

Ich ließ John los. Er taumelte, da ihn seine Füße noch nicht tragen wollten.

“Und noch eines gebe ich Ihnen mit auf dem Weg John, der einzige Mann an Racys Seite werde nur noch ich sein. Sie gehört zu mir, und daran werden Sie nicht das geringste ändern können. Genauso wenig wie Ihnen jemals diese Ranch gehören wird.”

John fand seine Sprache zurück.

“Das werden wir noch sehen.”

“Kommen Sie noch ein einziges Mal Racy zu Nahe, bringe ich Sie um!”

Racy zitterte und starrte mich an und ich bemerkte wie sehr sie ihren Kopf in den Nacken legen musste, erst da bemerkte ich das ich, mindestens, einen halben Meter gewachsen war.

“Sie sind nicht in der Position mir zu drohen!”

Zum Glück war John ein so großer Narr das er keine Augen für das offensichtliche hatte, zu verbohrt in seinen Hass und seinen Besitzansprüchen was Racy anging. Er konnte die Gefahr nicht erkennen, in der er sich gebrachte. Mir konnte das nur recht sein, waren wir ihn endlich los, gab es ein Problem weniger. Doch Racys Gedanken schrien vor Angst um mich, so verhinderte sie, ohne es zu merken, das ich die restliche Kontrolle verlor.

Als John das Schwindelgefühl verließ, schaute er böse zu Racy und ging wieder auf Sie zu. Ich reagierte Blitz schnell und baute mich vor John auf.

“Ich wiederhole mich nur ungern John. Verschwinden Sie. JETZT!!!”

Meine Stimme glich der eines heißen Bärenatems. Racy wich vor mir zurück.

-Ethan?-

John wusste nicht wie ernst es mir war, er war blind für jede Warnung die von mir ausging, konnte nicht klein beigeben, immerhin war er der Forstererbe. Sein falscher Stolz verleitete ihn dazu mich erneut heraus zu fordern.

“Ich werde nicht aufgeben! Racy gehört mir! Ich war zu erst da. Sie sind ein unwichtiger Arbeiter! Racy würde sich niemals soweit herab lassen! Sie wird mich heiraten, um ihre verdammte Ranch zu retten! Gehen Sie mir aus den Weg!”

John zischte es so leise und mit all seiner Autorität, das nur ich es hören sollte. Als ich mich nicht bewegte, schlug John zu und traf mein Kinn.

“Ethan!”

Racy schrie auf, doch stand ich fest mit beiden Beinen auf dem Boden und war nicht gewichen. Nun konnte mich nichts mehr stoppen und ich packte zu. Ich ergriff Johns Kragen und schleuderte ihn fünf Meter weit. Es passierte schnell und leise. Es war eine einzige und harmonische Bewegung von meinem rechten Arm und meines Körpers gewesen. John wusste nicht wie ihm geschah. Er schlug heftig und hart auf, man hörte es deutlich knacken und ich sprang ihm hinter her, packte ihn mir erneut, schüttelte ihn und warf ihn gegen die Hauswand. Ich wollte ihm wieder nach, doch stellte sich Racy mir in den Weg. Sie streckte die Arme nach meinem Gesicht aus und konnte es nur mit den Fingerspitzen erreichen. Ich sank vor ihr auf die Knie, ermöglichte ihr somit ihre Hände ganz um mein Gesicht zu schließen. Es war für einen Moment so still das man nur mein wütendes und wildes Schnauben hörte.

Dann kam der Schrei von John, der versuchte sich auf zu rappeln.

“Oh Gott! Mein Bein! Sie Bastard haben mir das Bein gebrochen!”

Ich schaute John blutrünstig an. Mein Körper war immer noch bis zum bersten angespannt. Ein Zittern, ein nervöses Zuckung verrieten John, das ich kurz davor war ihn erneut an zu greifen. In diesem Moment legten sich ihre Lippen auf meine. Ein berauschendes Gefühl jagte durch unsere Körper und Racy erkannte durch meine Gefühle wie es um mich stand. Sie beendete den Kuss, doch meine animalische Seite wollte ihn noch nicht beenden. Ich zog sie enger an mich heran und küsste sie erneut, hungriger, wilder und zu Anfang erwiderte sie den Kuss, bis ich plötzlich eine Hand auf meine Schulter spürte und das war nicht Racy. Hätte ich ihn nicht am Geruch erkannt, so wäre ich auch über ihn her gefallen, so aber entließ ich Racy aus meiner Umarmung, behielt ihre Hand und stand auf.

„Doch nicht in der Öffentlichkeit Kumpel!“

Bill knuffte mich spielerisch in den Bauch. Er hatte keine Angst vor mir, doch seine Augen verrieten mir, das was er sah, im großen Respekt einflößte.

Dann ertönte Johns Stimme erneut. Man hörte die Angst und Wut deutlich aus seiner Stimme heraus. Und er hatte eine Heidenangst! Jetzt wusste er das ich ihn umbringen würde und das ohne mit der Wimper zu zucken.

“Ich werde mit dem Sheriff wieder kommen Bill! Er wollte mich umbringen! Ich lasse ihn ins Gefängnis stecken! Er ist wahnsinnig!”

“Jetzt halten Sie doch endlich Mal die Klappe John! Das was ich gesehen habe, spricht eher gegen Sie. Ethan hat Racy beschützt und Sie waren ja wohl der erste der zum Schlag ausholte. Der einzige Wahnsinnige sind Sie! Wenn hier jemand den Sheriff rufen sollte, dann wäre das Racy, denn der Verdacht liegt nahe das Sie der Brandstifter unserer Arbeiterunterkunft sind und dann noch der körperliche Angriff gegen die Besitzerin selber. Das sieht nicht gut für sie aus.”

“Machen Sie sich nicht lächerlich Bill. Das könnten Sie nicht beweisen!”

Ich ließ Racy los und machte einen Schritt auf John zu, er zuckte zurück, Angst stand in seinem Gesicht, doch Bill verstärke den Druck seiner Hand auf meiner Schulter und ich zog mich zurück.

“Ich bin sehr stolz auf dich Ethan. Es ist nun gut, auch wenn ich diesen Wurm am liebsten selber töten möchte. Es würde aber unser Problem mit den Forsters nur verschlimmern. Beruhige dich! Atme ein paar Mal tief durch! Es ist OK."

Bill sagte es nur zu mir und nur ich sollte es hören. Er sprach sehr leise auf mich ein.

„Ich hoffe ich kann dich beruhigen. Du bist nicht wieder zu erkennen, siehst aus wie ein Tier. Wie ein… ein…Schwarzbär! Ich kann deine Mordlust in deinen Augen sehen. Beängstigend! Für jeden deiner Gegner. Es war einfach unglaublich mit welcher Leichtigkeit du John durch die Gegend geschleudert hast. Fantastisch! Warum hast du nicht die Revolver gezogen?“

„Weil er seine nicht in der Hand hatte und ich wollte nicht das es wie ein Mord aussah.“

„Gut mit gedacht Kumpel, aber jetzt kümmerst du dich um Racy, ja?“

„OK Bill.“

“Racy? Würdest du zu uns kommen?”

Sie war mehrere Meter zurück gewichen, als sie bemerkte das ich einen erneuten Angriff auf John begehen wollte. Dieses Mal hätte sie mich nicht aufhalten wollen. Das hatte ich laut und deutlich aus ihren Gedanken heraus gehört. Bill beobachtete John und ich warf einen letzten Blick aus ihn bevor ich Ausschau nach Racy hielt. Sie stand umringt von ihrer Familie, deren Gesichter jede Art von Gefühl zeigte, die mein Anblick aus lösen konnte.

Bill und die Anderen waren zurück geritten, da ein fremdes Pferd sich zu ihnen gesellt hatte. Sie vermuteten das richtige, dass das Pferd von John Forster war. Bill ritt, als ob der Teufel hinter ihm her wäre, zurück zum Haupthaus. Er war der schnellere von ihnen, was Carl, Christian und Matthew oft wurmte. Nur nicht heute. Denn niemand hatte den Mut gehabt mich zu bremsen.

-Racy?-

Sie löste sich aus der Gruppe und kam langsam zu mir.

-Ethan! Geht es dir gut?-

-Jetzt…ja. Dank Bill.-

Sie lächelte wieder und ihre Angst war verflogen.

“Ethan.”

Sie sprach meinen Namen wie eine liebevolle Berührung aus. Dann rannte sie los. Jetzt lächelte ich auch und hob meine Arme, um sie aufzufangen. Sie stürzte förmlich in meine Arme und sie konnte nicht verhindern das sie anfing zu weinen. Meine Arme hielt sie fest umschlossen, presste sie fest an meinem Körper und schmiegte mein Gesicht an ihren Hals. Ihre Gefühle überwältigten mich und ich sank in die Knie. Ich krallte mich an Racy. Sie spürte meine innere Aufruhr, denn mein animalischer Instinkt war noch da und das stoppte ihren Tränenfluss. Sie verstand diese Gefühle nicht. Sie waren ihr vollkommen fremd. Sie ergaben keinen Sinn, sie spürte jedoch, wenn ich mich nicht beruhigen würde, etwas schreckliches mit mir passieren würde. Erst jetzt fiel ihr auf, das mein Körper sehr stark behaart war. Meine Haare, die auf meinem Kopf, waren extrem lang geworden. An meinem Hals waren Haare, überall waren Haare, wo vorher keine waren. Meine Fingernägel bohrten sich unangenehm durch ihren Mantel, sie fühlten sich merkwürdig an, spürte wie sie in ihre Haut eindrangen und ich fühlte ihren Schmerz.

-Es ist alles gut Ethan. Bitte beruhige dich. Versuch langsam ein und auszuatmen.-

Ich wollte nicht reagieren, wollte nur ihre Wärme, ihren Geruch, ihren Herzschlag spüren.

“Ethan. Mach es mir nach. Einatmen…ausatmen…einatmen…ausatmen.”

“Ich versuche es. Es ist….so schwer”

Es kostete viel Kraft. Racy schien es wie eine kleine Ewigkeit vor zukommen, bis sich meine Atmung wieder normal anhörte. So knieten wir am Boden, fest in den Armen haltend und wurden von allen beobachtet. Die Anspannung fiel noch nicht ganz von mir ab und mein Körper zitterte immer noch, alles andere an mir hatte sich aber wieder normalisiert.

John starrte ungläubig zu Racy. Er brach das Schweigen.

“NEIN! Das kann nicht dein ernst sein Racy! Du gehörst zu mir!”

Dieser Aufschrei ließ alle zusammen zucken und sie warteten gespannt, ängstlich und mit Vorfreude auf meine Reaktion.

Ein ohrenbetäubendes Brüllen entfloh aus meinem tiefsten innersten und ich schnellte herum, John wich erschrocken zurück, schrie dabei auf, da er sein gebrochenes Bein vergaß und ich wusste, wie ich aus sah, ein Schwarzbär der kurz davor war zu töten. Es herrschte eine Totenstille und mein aggressives Grollen bekam dadurch eine neue Note der Angst.

Mit dem nächsten Augenaufschlag stand Racy vor mir.

“Ethan, bitte, tu das nicht! Er hat den Tod verdient, aber du bist kein Mörder!Ethan! Sieh mich an! Es ist gut. Er kann mir nichts mehr tun. Du bist jetzt da!Ich habe keine Angst mehr. Ich brauche nie wieder Angst zu haben.”

“Gut Racy. Umgarne Ihn, damit der Irre mir vom Hals bleibt. Beschütze mich!”

Ich sah Racy in die Augen. Sie schienen um Erlaubnis zu bitten, doch Racy schüttelte den Kopf.

-Ich bereite dem jetzt ein Ende.-

Racy drehte sich langsam um und wollte auf John zu gehen. Ich hielt sie am Arm fest.

-NEIN!-

-Ethan, folge mir.-

Sie schenkte mir ein strahlendes Lächeln.

-Ja.-

Ich nickte und Racy reichte mir ihre Hand, ich ergriff sie und Hand in Hand gingen wir auf John zu.

Wie von selbst, bewegten sich alle in John seine Richtung. Keiner wollte verpassen was jetzt kommen sollte.

“Was soll das Racy? Warum schleppst du den Bastard mit?”

Ich versuchte es wieder mit der Atemtechnik die Racy mir gezeigt hatte. Sie sollte keinen Grund haben böse mit mir zu sein, doch mein Körper wollte nicht zur Ruhe kommen, das Licht lauerte und die Energie blieb gebüdelt in meinem Kopf, aber ich gab nicht auf und vermied es John direkt anzuschauen. Ich konzentrierte mich auf Racy ihre Gegenwart und bekam eine Idee. Mein Körper stellte sich seitlich zu dem ihren und so konnte ich mein Gesicht in ihren Haaren verstecken, ihr Duft, ihre Haut, ihre Nähe würde mir helfen.

“Oh John, Sie benehmen sich wie ein Baby! Sie sollten Mal zum Arzt gehen, Sie scheinen ernsthaft krank zu sein, wenn Sie glauben Sie hätten irgendwelche Ansprüche auf mich. Sie müssen den Tatsachen ins Auge sehen. Sie hatten Ihre Chance und Sie haben sich für Ihren Vater entschieden. Hier und jetzt, machen Sie sich nur lächerlich.”

“Du wolltest mich heiraten! Das war ein Versprechen! Daran musst du dich halten!”

“Ja natürlich John. Wenn Sie es so genau haben wollen, dürfte ich Sie gar nicht heiraten, denn ich habe schon vor langer Zeit, einmal Matthew versprochen ihn zu heiraten. Wir sollten doch Realistisch bleiben. Wir hatten keine offizielle Verlobung. Geschweige, das Sie mich auf eine schändliche Weise entehrt hätten, um eine Eheschließung erzwingen zu können, so wie es die Sitte verlangen würde.”

“So einfach kannst du dir es nicht machen! Matthews und Eure Verlobung war auch nie öffentlich! Ich kann vor dem Friedensrichter unsere Verlobung anerkennen lassen!”

“Unsinn! Mit welcher Begründung? Das spielt aber keine Rolle mehr, wenn eine Verlobung, meinerseits, öffentlich besteht, können keine Friedensrichter der Welt, ihre Bitte nach kommen.“

“Das hast du aber nicht! George sagte, das sie noch nicht in der Zeitung erschienen sei und somit gibt es noch keine Verlobung zwischen dir und diesem Arbeiter!“

Racy stutzte und drehte sich mit einem fragenden Blick in George seine Richtung, er grinste fröhlich vor sich hin. Dann fiel ihr Blick auf mein Gesicht.

-Weißt du was davon?-

Ich sah verlegen zu Boden.

-Nun ja....es könnte sein das George so etwas gestern Abend im Saloon gesagt hat.-

-Ich bringe ihn um.-

Mein Mund war ganz nah an ihrem Ohr.

„Tust du nicht.“

Racy drehte sich zur Seite und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen und dann drehte sie sich zu ihrer Familie um. Ich blieb so stehen, wie ich stand und behielt John im Auge.

-Du hast mich geküsst.-

-Das war nur ein Hauch von einem Kuss.-

-Doch es war ein Kuss.-

-Ja war es. Stickschädel und vorhin hast du mich fast aufgefressen.-

-Hi Hi Hi.-

“Ich wollten es Euch nicht auf diese Weise sagen, doch damit es auch John begreift, das ich ihn niemals heiraten werde, müssen wir es hier draußen tun und auf diese unschöne Weise.”

Sie machte eine bedeutungsvolle Pause und sah mich an.

-Ich versteh nicht? Was hast du vor?-

-Du wirst schon sehen.-

“Ethan und ich haben uns verlobt. Wir werden heiraten.”

Ich starrte sie an, als ob sie den Verstand verloren hätte, aber Racy reagierte nicht. Auch wartete sie nicht auf eine Reaktion ihrer Familie. Sie drehte sich zu John um. Ich war wie erstarrt, weil ich es nicht verstand. Wo waren ihre Ängste hin? Ich sah zu den anderen und bei fielen denke ich, sah ich dieselbe Verwunderung wie bei mir, nur nicht bei George und Bill. Ihr Grinsen wirkte gerade zu unmoralisch wissend. Sollten sie wirklich recht behalten? Ich wusste nicht wie ernst es Racy meinte.

-Racy, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als für immer mit dir zusammen zu sein, wie Mann und Frau, aber glaubst du das ist der richtige Weg? Was ist mir deiner Angst?-

-Es gibt keinen anderen und meine Angst wird vielleicht nie weggehen, aber ich werde versuchen mit guten Gedanken in die Zukunft zu denken.-

Sie richtete ihren Blick wieder auf John.

“Und sollten Sie jetzt immer noch nicht zur Vernunft gekommen sein, ist es Ihr Problem. Sie werden unser Land nie wieder betreten. Denken Sie daran. Sobald Ethan mein Ehemann ist darf er Sie erschießen. Dann ist es auch sein Land und ich werde ihn nicht daran hindern, falls er auf den Gedanken kommen sollte, von diesem Gesetz Gebrauch zu machen. Sie sollten jetzt endlich verschwinden.”

“Ich hole ihr Pferd John.”

Ich ging auf Bill zu und nahm ihm die Zügel ab.

“Ist alles OK mit dir Ethan?”

“Ja Bill, es geht mir gut. Darf ich dich um einen Gefallen bitten?”

“Was immer du willst!”

“Ich brauche eventuell Hilfe mit John.”

“Wir machen es zu zweit.”

“Danke.”

Und zu zweit gingen wir auf John zu.

“He, bleibt bloß weg von mir.”

“Ihre Anwesenheit ist hier nicht länger erwünscht, deswegen werde ich Sie jetzt auf Ihr Pferd setzten und Bill wird mit mir, Sie, von unseren Land bringen. Das haben Sie bestimmt verstanden John, oder?”

“Ja, das habe ich, aber ich sag Ihnen noch das eine.”

“Es Ihnen zu verbieten würde ja nichts nützen, sie sind so lästig wie eine Schmeißfliege, also, spucken Sie es schon aus!”

“So leicht gebe ich nicht auf. Sollte es nicht zu Ihrer Heirat mit Racy kommen, werde ich Sie zwingen lassen, mich zu heiraten.”

“Mann John, was sind Sie für ein Trottel! Das schreit ja zum Himmel! Komm Ethan, schauen wir das der liebe Herr Forster endlich nach Hause geht. Ich kann sein Geschwätz nicht mehr ertragen. Ich halte für dich sein Pferd. Setzt ihn drauf und dann nichts wie weg mit ihm.”

Bill stellte das Pferd ruhig und ich bückte mich, packte John in seinem Nacken, mit meiner anderen Hand griff ich nach Johns Oberschenkel, des gesunden Beines und hob Ihn hoch. John riss erschrocken seine Augen auf. Bill traute seinen Augen nicht, genauso wie die Anderen. Nur Racy schaute mich normal an.

Mit einem leichten Schwung beförderte ich John auf sein Pferd. Es war keine sanfte Landung in dem Sattel. Er schrie auf, da das gebrochene Bein gegen dem Leib des Pferdes geprallt war.

“Tat das etwa weh John? Das tut mir furchtbar Leid.”

“Soll ich Emma für dich holen Ethan?”

“Nein mein Engel. Das brauchst du nicht.”

Er nickte nach hinten.

“Da bietet sich schon jemand an.”

Ein glückliches Lächeln breitete sich auf mein Gesicht aus, als Grysbo zu uns kam. Ich schaute Racy in die Augen und stupste mit meinem Finger ganz sanft gegen ihre Nase, damit ihr verwunderter Blick, über Grysbo sein Verhalten, verschwinden sollte. Dann gab ich ihr einen sanften Kuss auf die Nase.

Grysbo blieb direkt vor mir stehen.

“Danke Grysbo.”

“Bah! Was sind Sie doch nur für eine armselige Kreatur. Bedankt sich bei einem Gaul! Sie sind kein Mann wie ich es bin. Sie sind ein Niemand!”

Ich sah in die Richtung von John, dabei begegnete ich Bill seinem Blick, der wiederum den Kopf schüttelte. Grysbo stupste mir leicht gegen die Schulter.

“Du hast Recht mein Freund, wird Zeit das wir John von unserem Land schaffen.”

Ich ergriff Grysbo seine Zügel und schwang mich in den Sattel.

“Nimmst du bitte kurz die Zügel von Johns Pferd?”

“Klar Bill.”

Bill hielt mir die Zügel hin und nahm sie an mich. Bill drehte sich um und ging zu Mustang, der geduldig gewartet hatte und streichelte seinen Hals.

“Braver Junge.”

Als auch Bill aufsaß, schnalzte ich mit der Zunge und wir setzten uns in Bewegung. ich links von John und Bill rechts.

“Ich kann alleine nach Hause reiten. Ich brauche keine Eskorte von Möchtegern Cowboys, die denken Pferde seien mehr wert als Rinder.“

Bill reagierte und verpasste John einen Kinnhaken, der sackte bewusstlos nach vorne. Ich schaute grinsend zu Bill und er grinste lässig zurück und zuckte mit den Schultern.

“Er ging mir auf die Nerven.”

Ich lachte auf.

Bevor ich an Racy vorbei ritt packte ich zu, setzte sie vor mir ab und nahm sie in die Arme.

“Ein Stück nehme ich dich mit.”

“Gerne doch Cowboy.”

Sie lachte fröhlich auf und ich lächelte überglücklich. Wir hatten das Haus einmal umrundet und befanden uns nun auf dem Hauptweg, wo in einer kleinen Entfernung Carl auf uns wartete.Ich gab Racy einen Kuss auf die Stirn und flüsterte ihr etwas ins Ohr.

“Bis nacher mein Engel.”

“Ja.”

Hauchte sie zurück. Ich hob sie von Grysbo und stellte sie wieder auf die Füße.

“Glaubt ihr ich lasse Euch alleine in die Hölle des Löwen?”

“Ich weiß nicht. Du warst so launisch in den letzten Stunden. Keine Ahnung, in welchen Licht du jetzt Ethan siehst.”

“So wie sich das gerade anhörte, muss ich Ihn als ein neues Familienmitglied ansehen.”

Carl grinste verlegen und schaute zu Racy. Sie nickte ihm zu, aber ich war ihm in keiner weise böse.

“Hi Carl, ich bin Ethan Caelestis.”

Carl lachte laut auf und schüttelte den Kopf. Er spielte mein fröhliches Spielchen mit.

“Hi Ethan und willkommen in der Familie. Hast du John noch eine Lektion in guten Manieren verpasst oder ist er in seinem Sattel plötzlich eingeschlafen?”

“Nein, ich war es diesmal nicht und noch einmal nein, er schläft nicht.”

“Bill?”

“Er hat mich viele Nerven gekostet. Da ist mir meine Faust entglitten. Jetzt hält er wenigstens die Klappe.”

Er zwinkerte uns beiden zu.

“So, dann lasst uns weiter.”

Racy und Emy sahen uns nach. Christian unterhielt sich mit George, Matthew wirkten nicht anwesend. Mary Lou führte ihren Basco in den Stall.

Ich schaute noch einmal nach John, ob er wieder zu sich gekommen war, doch er baumelte, bewusstlos, in seinem Sattel hin und her.

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kkm1979
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kkm1979 Re: -
Zitat: (Original von EagleWriter am 13.08.2012 - 16:46 Uhr) gleich mal loslesen




viel Spaß : )))
ist auch nicht all zu lang geworden : )))
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EagleWriter gleich mal loslesen

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