Romane & Erzählungen
Die Geschichte eines Dramas

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"Die Geschichte eines Dramas"
Veröffentlicht am 10. August 2012, 16 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Jung, dynamisch, lustig, intelligent, smart, einfach toll. Naja, ich glaube das ist sicher nicht sonderlich glaubwürdig ;-) Im Prinzip bin ich ein netter, umgänglicher Mensch. Schreibe gerne, lese interessanterweise aber gar nicht gerne. Wie das zusammenpasst weiß ich auch nicht. Nun ja, mal sehen was ich hier so für die nette Leserschaft erzeugenkann.
Die Geschichte eines Dramas

Die Geschichte eines Dramas

 

Mein Name ist John Denver, bin von Beruf Tankstellenbetreiber und 32 Jahre alt. Ich bin heute glücklich verheiratet und habe 3 Kinder. Die Geschichte meines Dramas ereignete sich vor etwa 3 Jahren.

Damals war ich noch sportlich aktiv, spielte Fußball. Mein bester Kumpel, Peter, den ich durch den Fußball kennenlernte, spielte mit mir zusammen im gleichen Team. Wir kannten uns schon seit der Schule und verloren uns aufgrund des gleichen Teams auch nicht aus den Augen, nachdem die Schule geschafft war. Peter hat eine Schwester, Andrea, welche 2 Kinder hat. Collin, der ältere der beiden, war damals 11, Diane war 10. Einen Vater zu den Kindern gab es natürlich, doch der machte früh klar, dass er mit Familie und Kindern eigentlich nichts am Hut haben will.

 

 

Es begann alles auf dem Geburtstag von Peter. Gefeiert wurde in einem Party-Raum eines Hotels in dem Andrea arbeitete. Es war ein lustiger Abend, wir tranken und feierten. Wie es bei solchen feiern so ist, bleibt man nie lange an einem Platz sitzen. So begab es sich, dass Andrea und ich plötzlich nebeneinander saßen und zusammen tranken. Schnell war klar, wir sind uns sympathisch. Es war aber auch nicht mehr. Der Abend nahm seinen Lauf und irgendwann war die Feier vorbei.

Längere Zeit passierte dann nichts mehr, bis eines Tages Peter zu mir kam und sagte Andrea wollte den Film DaVinci-Code sehen. 

 

 

Damals hatte ich gute Kontakte zu jemandem, der aktuelle Kinofilme „semilegal“ besorgen konnte. Ich wollte mir einen Spass erlauben und schrieb Ihr eine E-Mail:
„Hi Andrea, Peter sagte mir gerade das du DaVinci-Code sehen willst. Ich habe dir hier mal ein paar Zeiten rausgesucht, da kannst du ihn dann im Kino anschauen.“ Dass das nicht der eigentliche war, wusste ich natürlich. Relativ schnell bekam ich eine Antwort:
„Hey John, das ist ja sehr nett. Aber ich gehe doch nicht alleine ins Kino, wie sieht denn das aus?“
Auch meine Antwort ließ nicht lange auf sich warten: „Ja, was machen wir denn dann?“ Ich wollte natürlich ein wenig provozieren. Ich hatte mich über die letzten Monate mit dem Gedanken angefreundet, das Andrea doch sehr nett ist und ich mir da durchaus mehr vorstellen könnte.

 

Doch der Gedanke daran schien so abwegig wie im Lotto zu gewinnen. Sie hatte schließlich bereits 2 Kinder, war 2 Jahre älter als ich, also was würde sie überhaupt an mir finden wollen? Umso überraschter war ich über ihre Antwort. „Ist doch ganz einfach, wenn du mir den Film nicht besorgen willst, musst du eben mit mir ins Kino gehen.“ Bumm! Das saß. Ich wusste erst gar nicht was ich schreiben soll. Meint die das so, verarscht sie mich? Unsicher schrieb ich zurück, fragte wann und wo. Wir einigten uns schnell auf ein recht zeitnahes Datum.  Als der Tag gekommen war, war ich nervös und wusste nicht was ich denken soll. Wir gucken den Film, ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht mehr an alles erinnern, ich war zu überwältigt, dass ich mit Andrea tatsächlich im Kino saß. Es war einfach WOW. Leider war der Film dann irgendwann zu Ende.

 

 

. Ich hätte noch Stunden dort sitzen können. Aber es war auch schon spät und wir mussten beide am nächsten Tag arbeiten. Daher fuhren wir heim, waren uns aber einig, das unbedingt wiederholen zu müssen.

Am nächsten Tag durchsuchte ich die Homepage des Kinos sofort nach anderen Filmen, die für Andrea vielleicht interessant sein könnten. Nachdem ich einen gefunden hatte, schrieb ich ihr meinen Vorschlag sofort per E-Mail. Überrascht dass ich mich schon wieder melde, schrieb sie mir aber dass wir das gerne machen könnten und den vorgeschlagenen Film gerne gucken könnten. Das wiederum überraschte mich. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass „Date“ vom Vortag eine einmalige Sache gewesen sei. Aber warum nicht, es war ja schön, mal sehen, vielleicht wird ja tatsächlich doch etwas draus.

 

Wir gingen, glaube ich, die nächsten 3 oder 4 Tage wirklich täglich ins Kino. Nachdem wir zum 5. Mal gemeinsam im Kino waren, fuhren wir anschließend noch gemeinsam in die Weinberge. Dort gab es einen tollen Aussichtspunkt, von wo man eine super Sicht über die Stadt hat. Es war einen laue Sommernacht, wir setzten uns auf eine Bank und genossen den Blick über die Stadt. Wir hielten das erste Mal Händchen. Es war wie in der Pubertät, Schmetterlinge, kribbeln, alles da. Ich fragte ganz schüchtern ob ich sie küssen dürfe. „Ein kleiner gute Nachtkuss und dann fahren wir, ok?“ Hmm, nur ein kleiner gute Nachtkuss? Naja, besser als nichts dachte ich mir und antwortete: „Na gut, den nehm ich.“ Wir neigten unsere Köpfe und unsere Lippen berührten sich das erste Mal. Es war ein Feuerwerk der Gefühle in meinem Bauch.

 

War das wirklich wahr? Hatten wir uns tatsächlich geküsst? Ich meine, Andrea ist 2 Jahre älter als ich, ich bin, naja, nicht gerade Brad Pitt. Habe ich tatsächlich eine  Chance bei ihr? Ich wäre kein Mann wenn ich nicht versucht hätte noch mehr zu bekommen. Zumindest noch mehr Küsse. „Ich bin müde, lass uns fahren“ sagte sie. Müde? Ich hätte einen Marathon laufen können, wer will denn jetzt schlafen dachte ich. „Ok, klar“ musste ich dann natürlich klein beigeben.

2 Tage später, wir schrieben ja täglich E-Mails oder SMS, fragte ich wieder nach einem Kinobesuch.  Uns gingen zwar die Filme aus, aber was soll’s dachte ich. Wenn der Film blöd ist, vielleicht knutschen wir einfach rum. Aber diesmal hatte Sie keine Lust. Wir hatten aber in der Zwischenzeit auch das spazieren gehen für uns entdeckt.

 

Daher fragte ich wir was spazieren gehen. Aber auch darauf hatte sie keine rechte Lust. „Sehen wir uns dann heute gar nicht?“ fragte ich. „Doch, ich melde mich gleich.“ Komische Antwort fand ich. Egal, sie meldet sich ja gleich. Plötzlich eine SMS. „Hey, komm zum Hotel. Ich warte da auf dich.“ Ich dachte mir nichts dabei. „OK“ schrieb ich zurück. Am Hotel angekommen schickte ich wieder eine SMS: „Bin da.“ 2 Minuten lang nichts. Ich dachte schon sie habe mich veräppelt und ich wäre umsonst dort hingefahren. Doch dann kam einen Antwort: „Komm zum Hintereingang.“ Ich wieder: „OK“. Dort angekommen wartete sich schon an der Tür auf mich. „Komm schnell und sei leise.“ Noch war das zwischen uns ja vollkommen geheim, daher verstand ich sofort und achtete darauf ungesehen zu bleiben. Sie führte mich auf ein Zimmer. Dort angekommen wurde mir allmählich klar warum ich hier war.

 

Sollte es heute passieren? Ich wurde nervös. Wir legten uns auf’s Bett. Der Fernseher lief zwar, aber keiner guckte wirklich was da lief. Wir hatten nur Augen für einander. Wir küssten uns, umarmten uns, kuschelten und kamen uns immer näher. Wir schliefen das erste Mal miteinander. Ich weiß es heute noch als wäre es gestern gewesen. Wunderschön! Anschließend lagen wir noch bestimmt eine Stunde, eng verschlungen auf dem Bett. Keiner sagte etwas. Jedes Wort wäre dem Moment nicht gerecht geworden. Als es immer später wurde und wir, wie immer, am nächsten Tag wieder arbeiten mussten, schlichen wir uns aus dem Hotel und fuhren nach Hause.

 

Die nächsten Wochen waren einfach unbeschreiblich, wir hatten viel Spaß zusammen. Doch eines Abends sollte sich die Situation grundlegend ändern. Wir saßen in Ihrer Wohnung, guckten Fernsehen. Ihre Arbeitskollegin, mit der sie sich den Firmenwagen teilte, sollte später noch den Wagen vorbeibringen. Dem war auch so. Es klopfte an der Tür, Andrea stand auf um die Tür zu öffnen. Ich blieb auf der Couch sitzen. Als ich die Tür öffnete hörte ich nur: „Wo ist der?“ Francesca stürmte durch den Flur ins Wohnzimmer und schrie mich an: „Was glaubst du wer du bist, eine Familie zu zerstören.“ Ich wusste nicht was sie meint. Andrea kam hinterher und versuchte Francesca rauszuwerfen. Doch die war voller Adrenalin und stinkwütend. Durch den Versuch sie rauszuwerfen, kochte sie über. Sie ging auf mich los, schlug nach mir, traf mich sogar am Hinterkopf.

 

 Ich wusste immer noch nicht was Sache war, warum sie auf mich losging. Andrea schaffte es Francesca in die Küche zu bugsieren. Dort folgte ein lautes Wortgefecht. Francesca stürmte wieder aus der Küche und wollte wieder auf mich losgehen. Diesmal konnte ich sie mir aber selbst vom Leib halten. „Was ist denn dein Problem?“ versuchte ich die Situation irgendwie zu beruhigen. „Bist du jetzt der Vater? Bist du jetzt der Vater von den Kindern?“ „Nein, bin ich nicht, ich bin niemandes Vater.“ was sollte diese Frage, dachte ich mir. „Du Schlampe, “ schrie sie Andrea an, „du wolltest doch immer einen Vater für die 2. Jetzt hast du ihn doch.“ Wieder gab es eine Rangelei. Inzwischen waren die Kinder wach geworden und standen plötzlich im Wohnzimmer. „Was ist los?“ fragte Collin. „Nichts, ist alles gut“ meinte Francesca und nahm ihn in den Arm. „Pack mein Kind nicht an!“ schrie Andrea.

 

Jetzt wurde sie fuchsteufelswild. Wieder eine Rangelei. „Hau jetzt ab, sonst rufe ich die Polizei!“ drohte Andrea. Dies schien zu wirken. Francesca lief Richtung Haustür. Ich versuchte derweil Diane zu beruhigen, die weinend im Wohnzimmer stand. Aus einem unguten Gefühl heraus ging ich auf den Balkon um zu sehen ob Francesca auch wirklich verschwindet. Leider sollte sich das Gefühl bestätigen. Francesca stürmte auf mein Auto los. Sie trat gegen die hintere Seite, dann noch mal gegen die Fahrertür. „Andrea, ruf die Polizei, die macht mein Auto kaputt!“ Francesca war mittlerweile an der Motorhaube angekommen, nahm einen Schlüssel und kratzte damit auf dem Lack herum. Anschließend waren die Scheibenwischer dran. Einen konnte Sie komplett abreißen, den anderen verbog sie. Ein Mitarbeiter aus dem Hotel, den einen zweiten Wagen dabei hatte um sie nach Hause fahren zu können, eilte zu meinem Auto um Sie von weiteren Taten abzuhalten.

 

 

 

Als er sie erreichte versuchte sie gerade den Außenspiegel auf der Beifahrerseite abzureißen.  Letztlich konnte er sie aber davon abhalten. Sie riss sich aber los und stieg in den Firmenwagen des Hotels. Der stand direkt hinter meinem Auto. Sie fuhr los, auf mein Auto drauf. Die wollte wohl noch mehr Beulen verursachen. Sie setzte zurück und fuhr wieder auf meinen Wagen auf. Dann setzte sie wieder zurück und fuhr weg.
Kurze Zeit später erschien auch die Polizei. Ein Nachbar war mittlerweile auch auf der Straße und sagte er habe alles gesehen. Die Polizei nahm unsere Daten auf und notierte sich den Hergang. Anschließend fuhren Sie ins Hotel, wo wir Francesca vermuteten. Dort wurde sie wohl auch angefunden. Scheinbar hatte sie sich bei ihrem Versuch mein Auto zu demolieren die Hand gebrochen. Sie war wohl auch geständig bei der Polizei, gab alles zu.

 

Was der Auslöser für diesen Ausbruch war, wusste ich immer noch nicht. „Was hatte die denn?“ fragte ich Andrea. „Ich glaube ich muss dir da noch was sagen“ antwortete sie. „Bis vor einem halben Jahr ungefähr war ich mit Francesca noch zusammen.“ „Oh“ konnte ich nur sagen. Nicht das ich was gegen homosexuelle Beziehungen hätte, aber ich hatte ebenso wenig Berührungspunkte mit diesem Thema. „Es tut mir so leid, ich hätte dir das sagen müssen. Ich hätte das hier verhindern können.“ „Hör auf, sicher hättest du mir das früher sagen können. Aber du bist doch hierfür nicht verantwortlich.“ beruhigte ich Andrea. „Wir müssen jetzt gucken wie wir weitermachen. Ich werde morgen in die Werkstatt fahren und mir einen Kostenvoranschlag machen lassen. Anschließend gehe ich zu meinem Anwalt und werden das Geld bei Ihr einfordern.“ „Ich weiß, das musst du auch. Ich werde da bestimmt auch nicht mehr hin arbeiten gehen.“

 

So ging alles seine Wege. Andrea musste doch wieder dort arbeiten gehen, um nicht arbeitslos zu sein. Doch lange konnte das nicht gut gehen, das wussten alle Beteiligten. 2 Monate später hatte Andrea zum Glück etwas Neues gefunden und konnte dem Hotel endlich den Rücken kehren und neu anfangen.

Dieses Ereignis veränderte unser Leben. Wir hatten anfangs echte Probleme damit umzugehen, Andrea gab sich die Schuld dafür, wollte sich trennen weil es mir ohne sie angeblich besser gehen würde. Doch am Ende rauften wir uns zusammen, haben geheiratet und bekamen im letzten Herbst unser drittes Kind, Tobi.

 

So dramatisch das Ganze für uns war und auch teuer, so sehr hat es uns zusammengeschweißt. Wenn ich nicht so viel Geld hätte bezahlen müssen, die liebe Francesca meldete dann nämlich cleverer Weise Privatinsolvenz an, würde ich mich glatt bei Ihr bedanken. Heute geht es uns aber gut und wir sind glücklich dieses Drama überstanden zu haben.

 

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