Am Anfang
"Ist das ein kleines Schiff", staunt Sam als er ein Blick auf das schwimmende Gebilde auf dem Meer warf.
"Das ist kein Schiff!! Das ist ein normales Boot", erwidert ein Mann, der sich zu Sam da zugesellte.
"Ich suche Arbeit", richtet sich Sam dem Mann. "Sie suchen Arbeit?", erwiderte der Mann. "Ja, genau. ich bin schon seit 4 Jahren arbeitssuchend. Meine Ausbildung habe ich , war mir zu langweilig." "was haben sie gelernt?"
"Ich habe in einem Kaufhaus gearbeitet. Aber wie gesagt: Es war mir zu langweilig!!" "Und? Sie wollen unbedingt arbeiten?", fragte der Mann. "Ja gerne. Aber ich werde ja nie genommen, von irgendeinem Arbeitgeber. Durch meine nicht abgeschlossene Ausbildung, wird es schwierig." "Hmmm, was kann man da nur machen?", meinte der Mann und sieht Sam lächelt an. "Haben Sie Lust Seefahrer zu werden?"
Sam schaut den Mann fragend an. "Wie meinen Sie das?" "Junger Mann, wie alt sind Sie?" "Ich bin 21 Jahre alt! Aber warum fragen Sie?"
"21 Jahre alt? Mann oh mann. Da hatte ich schon eine Frau und zwei Kinder. Süße Dinger." "Ihre Frau?" "Die auch. Ich meinte meine Kinder. Zwei Mädels. Längst verheiratet. Ich bin ja auch schon ein alter Mann, 68 Jahre alt. Meine eine Tochter wohnt in Dortmund und die Andere wohnt in München." "Und Sie wohnen in Hamburg! das hier ist doch Hamburg? Mann habe ich einen Kater. Ich habe gestern richtig tief ins Glas geschaut in einer Gaststätte in Lübeck." "Ahhh. Lübeck. Da habe ich auch mal eine Frau her gehabt. ist schon lange her."
Der Mann zündet sich eine Pfeife an. "So dann will ich mal weiter", meint der Mann und Sam schaut weiterhin auf die schöne Elbe, welche durch Hamburg fließt.
Der Mann geht auf das Boot. Sam bemerkt diesen Vorgang nicht, so verliebt ist er in Hamburg und die Elbe. Ganz in Gedanken versunken, schaut Sam doch wieder zu dem Boot, wobei es sich um ein großes Boot handelt, aber eben nicht um ein Schiff...
"Sie sind Seefahrer?" staunt Sam, als er den Mann auf dem Boot entdeckt. "Ja das bin ich", lachte der Mann. "Ich habe als kleines Kind schon geträumt davon, die Welt zu um reisen..", sagte Sam.
"Ich auch. Ich will mich vorstellen. ich bin Kapitän Mey". "Sie sind Kapitän?" "Ja. Bin ich" "Ist ja krass"
"Ich suche eigentlich für meine Mannschaft noch einen Arbeiter an Bord. Wir fangen hin und wieder mal Fische. Der letzte Mitarbeiter den ich eingestellt habe, hatte eine Allergie gegen Fische. Hatte fette Blasen am ganzen Körper bekommen. Ich musste ihn feuern. Nun mein Junge, wie sieht es aus?" "Wo fahren wir denn überall rum? Nur hier in Hamburg und auf der Nordsee?" "Nein, wir fahren durch die ganze Welt!! Was wir fangen verkaufen wir in verschiedenen Hafenstädten."
"Ich würde gerne, aber..." "Aber was? Musst du deine Eltern noch fragen?" "Meine Eltern? Nein! Ich bin von zu hause weggelaufen. Mein Vater ist ein Säufer und schlug meine Mutter und mich immer. Er wurde festgenommen und schmort jetzt im Knast. Meine Mutter lebt in einem Heim, einem Frauenhaus, wo Frauen hinkommen, die Opfer ihrer Männer wurden. Geschwister habe ich keine. Ich wandere so durch ganz Deutschland und schnurre was von den Leuten."
"Das tut mir sehr leid für dich", sagt Kapitän Mey. "Braucht es ihnen nicht", weist Sam ihn darauf hin.
Kapitän Mey überlegt kurz. Dann richtet er seinen Blick auf Sam. "Also mein Junge, du bist eingestellt. Komm an Bord. Sam zögert kurz. Dann vernimmt Sam einen lautes Schreien, was auf sam gerichtet ist. "Da haben wir dich ja, junger Mann" Eine Frau, eine etwas dickere Frau packt Sam am Kragen. "Du hast deine Rechnung nicht bezahlt von gestern Abend. Schnitzel, Pommes und reichlich Bier." Sam schaut die Frau verängstigt an. "Mal schauen was die Polizei dazu sagt...."
Sam gibt ihr einen Tritt gegen ihr Schienbein und rennt auf das Boot. "Also ich kann bei Ihnen anfangen?", fragte Sam Kapitän Mey.
"Bei mir? Nein..." Sam schaut traurig zu Boden. "Erst, wenn du dir angewöhnst mich zu duzen. Mein Vorname ist Harry. Lass auch das `Kapitän`, mein Junge. Das Schiff ist schon beladen. Wir können sofort ablegen". Sam schaut zu der Wirtin rüber, welche erzörnt dreinschaut. Ein Polizist will auf das Boot rennen um Sam festzunehmen, da legt aber das Boot aber schon ab.
Sam und Harry schauen sich an und lächeln milde über den Vorfall. "Haste Bock auf Rum?, fragt Harry Sam. "Immer doch"
"Tschüss Hamburg. Hallo weite Welt" denkt Sam, als er den Bootssteg von immer weiter weg betrachtet.