Humor & Satire
Die letzte Möglichkeit

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"Die letzte Möglichkeit"
Veröffentlicht am 26. Februar 2007, 4 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Bin in Bremen geboren, lebe jetzt, seit einigen Jahren in 91301 Forchheim.Von 1964 bis 1971 habe ich als freier Publizist bei den - LÜBECKER-NACHRICHTEN *** NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG ***BREMER NACHRICHTEN ***u. a. gearbeitet. Seit 1972 Autor und Kinderbuchautor sowie Kunstmaler.(2 Kinderbücher - eins davon wurde mit dem Prädikat - pädagogisch wertvoll - ausgezeichnet.) Jetzt im Rentenalter, befasse ich mich damit Geschichten und Gedichte zu ...
Die letzte Möglichkeit

Die letzte Möglichkeit

Letzte Möglichkeit

Seit zehn Jahren sind Gerhard, der Fliesenleger und die schöne blonde Erika nun schon verheiratet. Ein wunderschönes Haus im Grünen, mit offenem Kamin und Swimmingpool im Garten haben sich die Zwei gebaut. Ihre beiden, bereits schulpflichtigen Kinder, Thomas und Lena, sind ihr ganzer Stolz.
Doch seit einiger Zeit werden die Eheleute von großen finanziellen Sorgen geplagt. Gerhard ist seit neun Monaten arbeitslos. Das Arbeitslosengeld reicht nicht mehr hin und nicht mehr her. Gerade die nötigsten Lebensmittel und ein paar Kleinigkeiten für die Kinder können noch angeschafft werden. Die monatlichen Raten, die von der Bank bereits mehrmals angemahnt wurden, sind nicht mehr aufzubringen. Gerhard und Erika sind am verzweifeln.
Abend für Abend sitzen sie im Wohnzimmer, grübeln und debattieren über jede noch so kleine und verrückte Idee, die irgendwie Geld einbringen könnte. Erika ist sogar schon bereit eine Putzstelle anzunehmen, aber auch die paar Cent würden den Schuldenberg nicht reduzieren.
"Es bleibt nur noch, für uns notgedrungen, eine letzte Möglichkeit", sagt Gerhard mit gesenktem Kopf und zitternder Stimme, "Du solltest Dir ein Herz fassen und das tun, was wir schon vor Tagen besprochen haben, Du solltest, bis ich wieder Arbeit gefunden habe, für ein paar Wochen Geld in der Stadt, mit Liebesdiensten verdienen. Kein Mensch wird es je erfahren."
Weinend und schluchzend legt sich Erika nach diesen Worten an Gerhards Brust: "Ich weiß nicht, ob ich das kann", sagt sie, am ganzen Körper bebend und drückt ihren geliebten Mann fest an sich.
Gerhard beruhigt sie mit tröstenden Worten, streichelt ihr zärtlich übers Haar. Nach längerem hin und her, stimmt Erika, die Notlage erkennend, nickend zu.
Schon am nächsten Abend, die Kinder sind gerade schlafen gegangen, zieht sich die reizende Blondine einen superengen Pulli und einen Minirock, der gerade mal den Slip bedeckt, an. Dann streift sie sich eine schwarze lacklederne Weste über, zieht ihre elegantesten Schuhe mit Pfennigabsätzen an, schminkt sich wie eine Filmdiva, durchkämmt ihr schulterlanges Haar, gibt ihrem geliebten Gerhard noch einen Kuss auf die Wange und steigt schweren Herzens, übernervös, ängstlich und mit traurigem Blick, das Bevorstehende vor Augen sehend, in ihren alterschwachen Kleinwagen.
Stunden vergehen, Gerhard rennt im Haus hin und her, macht sich ernsthafte Sorgen um seine Frau. "War das wirklich der richtige Weg", denkt er, sich an den Kopf fassend; als plötzlich, es ist fünf Uhr früh, die Haustür aufgeht und seine leicht angetrunkene Erika mit zerzaustem Haar und verschmierten Lippenstift, ins Wohnzimmer stürzt und sich erschöpft in einen Sessel fallen läßt.
"Puh, ich weiß nicht, ob ich das durchhalte", sagt sie mit lallender Stimme und streckt beide Arme über die Lehnen.
"Ach Erika, ich bin froh das Du wieder hier bist, ich hab ein richtig schlechtes Gewissen, - aber wir brauchen nun einmal dieses verdammte Geld!"
Gerhard nimmt seine Erika fest in den Arm, drückt sie an sich und küßt ihr die Stirn, dann, - nach einer kurzen Atempause, flüstert er leise: "Darf ich Dich fragen, wieviel diese Nacht für uns eingebracht hat?"
Die zierliche, blonde Schönheit kramt in ihrer Handtasche, öffnet die Geldbörse und stülpt sie auf den Tisch. "Das sind genau einhundertzwei Euro und fünfzig Cent."
Erstaunt, mit großen Augen, blickt der Fliesenleger seine Angetraute an, schluckt einmal kräftig, überlegt und fragt dann etwas verwirrt: "Wer hat Dir denn die zwei Euro und fünfzig Cent gegeben?"
"Aber Liebster", erwidert lapidar die Angetrunkene, "was ist denn das für eine komische Frage, - jeder natürlich!"
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Hörbuch

Über den Autor

Rehmann
Bin in Bremen geboren, lebe jetzt, seit einigen Jahren in 91301 Forchheim.Von 1964 bis 1971 habe ich als freier Publizist bei den - LÜBECKER-NACHRICHTEN *** NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG ***BREMER NACHRICHTEN ***u. a. gearbeitet. Seit 1972 Autor und Kinderbuchautor sowie Kunstmaler.(2 Kinderbücher - eins davon wurde mit dem Prädikat - pädagogisch wertvoll - ausgezeichnet.) Jetzt im Rentenalter, befasse ich mich damit Geschichten und Gedichte zu schreiben und Ölbilder zu malen. Mein Buch, erschienen im August 2008 mit dem Titel - wechselhaft heiter bis wolkig - 302 Seiten, vollgepackt mit humorvollen Geschichten, Gedichten und Aphorismen, aber auch mit nachdenklichen Beiträgen, ist bereits im Handel. Im Juli 2009 ist mein Buch * 222 Gedichte * , 294 Seiten, auf den Markt gekommen und am 22. Mai 2013 habe ich mein neues Buch *DIES & DAS* mit 456 Seiten, voller Gedichte, in den Handel gegeben. Alle drei Bücher sind auch als eBook´s im Handel. Schon im September 2007 habe ich mein Buch * 61 x herzhaft gelacht und 14 x scharf nachgedacht * veröffentlicht. Meine neueste Veröffentlichung \\\"Das Küken namens Peip\\\" Malbuch mit Versen, 30 Seiten, für Kinder ab 3 Jahren - für Euro 4,80 zu erwerben. Versandkosten Euro 0,90 - Meine Homepage sagt Dir mehr, www.rehmann-horst.de und rehmann-horst.jimdo.com - oder bestell Dir ein Buch unter: rehmann.horst@t-online.de

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UteSchuster Re: Re: ich würde mal sagen, das war Schwerstarbeit. -
Zitat: (Original von Rehmann am 14.08.2010 - 13:22 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 14.08.2010 - 13:14 Uhr) Sie hat meine Bewunderung ;-) aber lange hält sie das bestimmt nicht durch.
Hilf Himmel, arme Maus.

LG Ute

Wer weiß, wer weiß, vielleicht kauft sie einfach Wundgel ! ;-)))))))
LG
H. Rehmann



ich glaube die Creme die ich immer verschicke ;-) die beisst ganz schön, oder?

LG Ute
Vor langer Zeit - Antworten
Rehmann Re: ich würde mal sagen, das war Schwerstarbeit. -
Zitat: (Original von timeless am 14.08.2010 - 13:14 Uhr) Sie hat meine Bewunderung ;-) aber lange hält sie das bestimmt nicht durch.
Hilf Himmel, arme Maus.

LG Ute

Wer weiß, wer weiß, vielleicht kauft sie einfach Wundgel ! ;-)))))))
LG
H. Rehmann
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster ich würde mal sagen, das war Schwerstarbeit. - Sie hat meine Bewunderung ;-) aber lange hält sie das bestimmt nicht durch.
Hilf Himmel, arme Maus.

LG Ute
Vor langer Zeit - Antworten
joLepies Die letzte Möglichkeit - Lieber Rehmann,

"Lieber" deshalb, weil ich bis vor 20 Jahren an jedem Wochenende in Forchheim war, und mich daran heute noch angenehm erinnere.
Den Straßennamen weiß ich nicht mehr. Nur: Gegenüber der Rückseite des Hauses war eine Bahnlinie. Gegenüber der Vorderseite eine Kirche mit großen Parkplatz.


Deine Geschichte ist ja eine echte Hartz- IV-Storie.
Der Versuch Gerhards, die Geldnot durch Gründung einer kommerziellen Einrichtung für sexuelle Begegnungen zu beheben, ist ja eigentlich schief gegangen.
Wenn man jedoch bedenkt, dass die Erika beim ersten Mal noch sogenannte Auszubildende war, hat sie doch zumindest einen Lehrlingslohn nach Hause gebracht. Wenn auch mit 41 Begegnungen stressig verdient.
Es muss dabei aber auch berücksichtigt werden, dass Ehemann Gerhard ihr offensichtlich keine Verhaltensregeln mit auf den Weg geben konnte. Schließlich war er ja Fließenleger und kein Zuhälter.
Andererseits - wäre er Zuhälter gewesen, hätte es sicher keine Geldprobleme gegeben.
Abschließend: Ich bin mir sicher, die beiden sind bestimmt noch zu Geld gekommen. Denn andere Frauen haben's ja auch geschafft.
Für viele war es der Grundstock für Einzelhandelsgeschäfte, oder Grundlage für ein Studium.
Möchte nicht wissen, wie Verteidigerinnen in Fernseh-Gerichstshows ihr Studium verdient haben. Vielleicht, indem sie nett und lieb waren. Ist ja letzendlich nicht weltfremd lieb und nett zu sen.

joLepies
Vor langer Zeit - Antworten
Trollbaer Die letzte Möglichkeit - Danke, ich habe herzlich gelacht
Vor langer Zeit - Antworten
Dragonfly *deleted* die letzte Möglichkeit - Köstlich! 2 Euro fünfzig!
Verbirg den Beitrag vor artofsilvia!
Klasse Story - gab wieder einmal 5 Punkte.
Gruss Stefan
Vor langer Zeit - Antworten
Rehmann Re: Letzte Möglichkeit -
Zitat: (Original von MarianneK am 27.02.2007 - 12:26 Uhr) Habe erst einmal tief Luft geholt und dann herzhaft gelacht. Wow das war Akkordarbeit.


Schöööön ! Endlich habe ich mal wieder jemanden zum Lachen gebracht !! Danke für den Kommentar!
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Letzte Möglichkeit - Habe erst einmal tief Luft geholt und dann herzhaft gelacht. Wow das war Akkordarbeit.
Vor langer Zeit - Antworten
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