Kurzgeschichte
Gedankennebel

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"Gedankennebel"
Veröffentlicht am 04. August 2012, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Gedankennebel

Gedankennebel

Einleitung

Eine Geschichte über Gedächnisverlust bzw. Amnesie.

 


Hier gefällt es dir, aber trotzdem hast du im Moment irgendwie ein großes Verlangen danach, umzuziehen.
Irgendwohin wo dich niemand kennt.
An einen Ort an dem es einen Wasserfall gibt, wo jeden Tag die Sonne scheint und im Winter viel Schnee liegt.
 Ein Ort an dem man das Glitzern der Sterne noch erkennen kann. Ein Ort ohne Nebel.
Jeden Tag sehe ich diesen gleichen Nebel in deinen Augen. Doch dieser Nebel wird nicht verschwinden. Er wird die schönsten Orte vor dir verbergen. Das Glitzern des Meeres, der Schatten der Bäume und sogar die Farben des Regenbogens. Jeden Tag sehe ich den Nebel und hoffe er wird eines Tages verschwinden, doch ich weiß das er für immer bleibt. Denn es ist kein Nebel den jeder sieht, es ist ein Nebel in dir. 

 

Ein Nebel der auf deiner Seele und vor deinen Augen liegt. Ein Nebel der nicht einfach verschwindet und sich in Luft auflöst.
Ein Nebel der alles schöne vor deinen Augen verschwinden lässt.
Er macht die Sachen die du schön findest zu etwas schlechtem.
Er verachtet dich und will sich nicht auflösen. Er ist zu dicht um durchzusehen können. Ich kann ihn spüren. Den Nebel vor deiner Seele.
Er will sich nicht auflösen. Du hast alles Vergessen. Du weist nur noch wenige Sachen. Du hattest einen Unfall.
Seitdem weist du nicht mehr wer ich bin. Ich versuche alles, um den Nebel zu durchdringen. Doch der Nebel gibt nicht nach. 

 

Er sitzt auch vor deinen Erinnerungen. Ob er sich irgendwann auflöst wissen wir nicht.
Aber wir hoffen es. Ich gebe nicht auf bis du dich wieder an alles erinnerst. Alles löst sich irgendwie auf. Du musst nur das richtige Mittel dagegen finden. Du musst nur meine Hand nehmen.
Wir werden es gemeinsam finden. Ich kann deinen Nebel sehen, siehst du ihn selbst auch? Kannst du ihn Spüren?
Wirst du jemals so wie früher?
Wir wissen es nicht. Der einzige der das weiß ist die Zeit. Die Zeit wird vergehen und durch jeden Freund und jede Geschichte wird sich der Nebel mehr auflösen.
Immer nur ein kleines bisschen. Bis er nur noch ein ganz kleiner Nebelschweif ist. Ein Nebelschweif wie ihn jeder andere auch hat. Einer der dich manche schönen Sachen nicht sehen lässt. Aber diesen kannst du nicht auflösen.

 

Ich habe auch einen Nebel. Ich weiß davon. Ich kann ihn sehen und spüren.
Aber mein Nebel kommt nicht von einem Unfall. Mein Nebel ist genau so groß wie deiner.
Er sitzt vor meinen Augen und vor meinem Herzen.
Meine Gedanken lässt er in Ruhe. Mein Nebel wächst. Er ernährt sich von Schmerz und wird dadurch immer größer und größer. Mein Nebel ist wahrscheinlich schon größer als deiner. Aber sicher bin ich mir da nicht. Mein Nebel ist groß und dicht. Er löst sich nicht durch Erinnerungen auf. Er bleibt.
Er bleibt und wird größer. Die Einzigen die ihn auflösen, sind die Freunde. Sie machen einem Hoffnung. Dadurch verliert er an Kraft. Bei mir hat er angefangen zu schrumpfen. Ich kann schon wieder neue Menschen in meinem Herzen aufnehmen. Bald wird auch der vor meinem Herzen verschwinden. Der vor meinen Augen bleibt. Ich habe noch nicht herausgefunden wie er sich auflöst.

 

Ich habe oft das Gefühl das irgendwas fehlt...
Sag mir, wie verschwindet er?
Wann werde ich das Glitzern der Sterne wieder sehen?
Wann kann ich die Wärme der Sonne wieder spüren?
Wann wird alles wieder so wie früher?












Der einzige der das weiß ist die Zeit.... 

Oder vielleicht auch du?

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Hörbuch

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SamiraRonacher

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nuptias Wirklich toll geschrieben :)
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