
Schwer schlugen die Hufe des Kampfrosses des Aarbruk Kriegers auf den durch den Regen schlammig geworden Boden auf, bis es vor Ken´s Hütte zum stehen kam. Danach blieb es wie verwurzelt stehen. Die Rüstung des Kriegers spiegelte sich silbern im Licht der zwei Monde.
Auf der rechten Schulterseite zeichneten sich eingetrocknete Blutspuren des letzten Kampfes ab, die schon eingetrocknet waren und einen leichten Farbton ins braune erzeugten,
Unbeweglich saß Kal-El ein Gnomenritter auf seinem Pferd und er strahlte eine Art Würde aus. Eine Aura des Stolzes und Unnahbarkeit. Er hatte alle Zeit der Welt und er wartete.
Er wartet auf Ken welcher angst geplagt hinter seinem
Fenster hockte und nicht wusste das dies die Stunden waren die sein Leben auf immer verändern würden.
Allen Mut zusammenpackend trat Ken vor seine Hütte und sah dem Krieger in die Augen welche sich nur schmal und verdeckt aus seinem Helm abhoben und doch so eine große Macht ausstrahlten das einem das Blut in den Adern gefrieren konnte.
„Was willst du?“ fragte Ken. Doch als Antwort lachte Kal-El laut auf und Ken musste sich zusammennehmen um nicht seiner Angst zu erliegen. Unwillkürlich spannten sich Ken´s Muskeln obwohl, er wusste das er wenn es zu einen Kampf kommen sollte hoffnungslos unterlegen wäre.
Allen Mut zusammen nehmend fragte er noch einmal. „Was willst du Krieger der Gnome. Sage es mir oder reite deines Weges. Hier gibt es nichts zu holen. Wir Bakambu sind friedlich und wollen keine Gewalt. Also sprich oder ziehe deines Weges.“
Ken´s Stimme bebte leicht bei diesen Worten und er hoffte das der Aarbruk Krieger dies nicht bemerkte. Kal-El lachte wieder und schien sich über diese Situation merklich zu amüsieren.
Ken bebte und spürte zum ersten mal in seinem Leben die Machtlosigkeit in sich aufsteigen die in wie ein unbekanntes Gift einnahm und bereit für Fehler machte. Nein er durfte sich nicht von seinen Emotionen leiten lassen. Hier war Ruhe und Überlegtheit gefragt, denn egal wie harmlos die Situation auch ausschaute so gefährlich war sie. Der Gnomenkrieger konnte ihn jederzeit den Kopf abschlagen oder ihn auf irgendeine andere Art und Weise töten und keiner konnte etwas dagegen tun da die Gnome die Macht im Land der Silbermonde waren und bis jetzt noch von niemanden ernsthaft herausgefordert wurden.
Noch einmal lachte Kal-El laut auf und brach danach abrupt ab. Streng nahm er sein Pferd an die Zügel, da es offensichtlich die Spannung spüren konnte und nervös von einem Huf auf den anderen stieg. Danach trat Stille ein. Eine unheimliche Stille die sogar den Regen verschluckte und die ganzen Szene in eine Magie tauchte die einem den Eindruck vermittelte in einem Traum zu sein. Langsam drehte sich das Pferd mitsamt dem Krieger in Ken´s Richtung und Kal-El´s Hand wanderte zu seinem Schwert welches einstweilen noch friedlich in seiner Scheide ruhte. Es waren nur Sekunden doch Ken kam es vor wie eine Ewigkeit.
Ihre Blicke trafen sich und Ken war zum Äußersten bereit
Die Stimme des Gnomenkriegers durchschnitt die Stille wie ein Peitschenschlag.
„Du hast die Macht und es liegt an dir wie du sie nutzt, aber bedenke alleine bist du schwach und wir würden dich in unsere Gemeinde aufnehmen. Wenn nicht werden wir dich töten. Und glaube mir Unwürdiger wir werden dich finden egal wohin du flüchtest. Schließe dich uns an und du wirst das Leben eines Halbgottes führen. Oder verrate uns und wir werden dich töten.
Die Entscheidung liegt bei dir. Entscheide dich richtig sonst werden wir dich jagen bis ans Ende jeder Zeit. Ich komme im Auftrag von Ares unserem Herrscher und dieser bietet dir unsere Hilfe an. Nimm sie an und dir wird nur Gutes wiederfahren. Wenn nicht wirst du sterben.“ Ohne eine Antwort abzuwarten riss er sein Pferd
mit einer geschickten und doch irgendwie grausamen Bewegung herum und lies Ken im Regen stehen. Genauso wie er aus dem Nichts auftauchte verschwand er auch und die einzigen Spuren die er hinterließ waren die Abdrücke seines Kampfrosses welches sich im Schlamm des Dorfes verewigten und durch den Regen langsam verwischt wurden, wie der Sand einer Sanduhr.
Der Regen floss vom Ansatz seiner Augen über die seine Brauen unaufhaltsam sein Gesicht herunter. Er spürte Angst und Wut in sich. Wut so einfach stehengelassen zu werden und Angst über die Zukunft. Der Regen suchte seinen Weg durch seinen ledernen Wams und drang in seiner Macht vor bis zu seiner Haut, welche abkühlte und ihm ein Gefühl der Kälte bescherte
Ken hatte jedes Zeitgefühl verloren und er wusste nicht wie lange er schon vor seiner Hütte stand. Und doch war ihm bewusst, obwohl er nicht verstand dass sich sein Leben von nun an drastisch ändern würde. Er war hilflos wie ein kleines Kind, dass nach seiner Mutter rief. Doch es war keine Mutter hier und wenn er nicht in seine Hütte ging würde er sich wahrscheinlich eine Lungenentzündung holen.
Völlig durchnässt betrat er seine Hütte. Das Feuer in der Feuerstelle war fast ausgegangen und wie in Trance legte er ein paar Scheite auf die übriggebliebene Glut. Schön langsam gewann das Feuer wieder an Kraft und begann ihm und die Hütte wieder zu wärmen. Langsam und irgendwie versteinert setzte er sich an seinen grob aus Holz gehauenen Tisch und versuchte Ordnung in seine Gedanken zu bringen.
Unaufhörlich fraß sich das Feuer durch das Holz und spendete die Wärme die er innerlich so sehr brauchte. Aber sie prallte ab an einer Kälte die der Gnomenkrieger mit sich brachte und
Ken war so verwirrt wie nie zuvor in seinem Leben.
Von welcher Macht sprach dieser Krieger und warum war sie so wichtig für das Volk der Gnome.
Es gab nur eine Lösung. Er musste die Weisen befragen, doch er war unwürdig und er wusste damals noch nicht wie er in den Tempel der Macht gelangen konnte ohne als Hexer bezeichnet zu werden. Träge schloss sich seine Hand über den Trinkkrug den er sich von seinem ärmlichen Regal geholt und mit Grog gefüllt hatte.
Er trank in großen Schlucken und die Magie des Alkohols durchwärmte ihn.
Seine Gedanken schwirrten immer noch wie Libellen um einen Teich und er flehte die Götter um Hilfe an. Doch sie sprachen nicht zu ihm, da er zu dieser Zeit noch hilflos und ein Gefangener seiner inneren Welt war, dessen Grenzen er bald durchsprengen würde wie eine Naturgewalt.
Aber dies alles war er sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.
Der Alkohol tat seine Wirkung und Ken´s Sorgen lösten sich in einer unrealen Welt auf und ihn überkam eine Art bleierner Müdigkeit die ihn voll und ganz einnahm.
Er wusste nicht mehr wie er in sein grob gezimmertes Bett kam, aber er wollte es wissen.
Er fasste den Entschluss, wenn die Sonne begann über das Firmament zu wandern die Weisen aufzusuchen um sein Rätsel zu lösen.
Ken erwachte mit einem Gefühl als hätte er einen Bienenschwarm in seinen Kopf. Hatte er das alles nur geträumt?
Ihm war übel und sein Kopf schmerzte. Sein Wamst war immer noch feucht von vergangener Nacht und rief in ihm alle Erinnerungen der letzten Stunden wach. Der Gnomenkrieger und seine Aussage, der Regen und die Angst. Und plötzlich wusste er was er zu tun hatte.
Er musste die Weisen befragen. Aber wie kam er in den Tempel?
Hastig wusch er sich das Gesicht mit kaltem Wasser um wieder klar denken zu können.
Die Sonne schien schon hell am Firmament als Ken ins Freie trat.
Die Sonne hatte die letzte Nässe vom nächtlichen Regen fast aufgetrocknet und nur ein paar Lacken standen noch in den Vertiefungen der Dorfstrasse.
Ken machte sich auf den Weg zur Mitte des Dorfes. Das Dorf war nicht groß. Es bestand im Grunde aus einem Tempel, einen Dorfplatz, einen Markt und einer Handvoll Häuser.
Sein Schritt war schwer und langsam ,weil er wusste das man ihm nicht glauben würde. Aber er wollte es zumindest versuchen.
Die Wachen am Tempel waren das kleinere Problem. Der Eingang zum Saal der Weisen war eine andere Geschichte. Sie wurde bewacht vom Seher. Dieser konnte durch einen hindurchsehen. Bis auf den tiefsten Punkt deiner Seele und er war unbarmherzig, aber gerecht.
Ken hatte nicht wirklich Angst vor der Prüfung des Sehers aber etwas unbehaglich war ihm doch. Auch ein Seher konnte einmal irren und sich „versehen“ sozusagen. Und dann, ja und dann war er tot. Da half auch ein „Entschuldigung“ von einem Halbgott nichts. Da war man dann einfach tot. Bei dem Wort Halbgott fiel ihm wieder das nächtliche Gespräch mit dem Gnomenkrieger ein. Er selbst könnte ein Halbgott werden und wäre dann gleichrangig mit dem Seher.
Und so begann zum ersten mal die Saat der Macht und des eigenen Vorteils in Ken´s Gedanken zu keimen.
Die Sonne begann ihre ganze Kraft zu entfalten und der Tempel stand groß und mächtig vor ihm.
Der Tempel war ganz in weiss gehalten und seine Säulen hoben sich majestätisch von der braunen Grundfarbe des Dorfes ab.
Die Wachen strahlten eine Art Macht in ihren Rüstungen aus und sie waren unnahbar und bewundernswert.
Den Seher konnte Ken noch nicht sehen, denn er war durch einen Mauervorsprung geschützt.
Geschützt durch feindliche Angriffe und neugierige Blicke. Der Seher hatte die Macht.
Unbeholfen stand Ken vor dem Tempel. Er hatte keine Ahnung was zu tun wäre um in den Saal der Weisen vordringen zu können.
Sein Blick konzentrierte sich auf die Wachen. Unbeweglich standen sie da. Jede auf den Platz der ihr zugeteilt war. Ihre Rüstungen waren einfach aber funktionell und reflektierten die Strahlen der immer stärker werdenden Sonne. Jede der Wachen trug ein kurzes aber doch imposantes Kurzschwert an der linken Seite. Unauffällig aber doch gefährlich und jeder dieser Männer war sofort bereit seine Waffe zu gebrauchen. Sie waren darauf geschult zuerst zu handeln und erst danach wenn es notwendig war Fragen zu stellen. Im Grunde waren sie einfaches Fußvolk. Erzogen um zu töten ohne Fragen zu stellen. Man konnte ihnen keinen Vorwurf machen. Sie waren oft einfache Gemüter und ihre Aufgabe bestand darin den Tempel zu beschützen und zu verteidigen. Den in diesem Tempel lag alle Macht und alles Wissen seines Volkes. Wie gesagt sie waren einfach in ihren Denken und Handeln aber man musste sich hüten sie zu unterschätzen. Ken war sich unsicher. Er brauchte eine Idee. Vorsichtshalber ging er eine große Runde um den Tempel, um seine Gedanken sammeln zu können. Ja und dann begann ein Gedanke in ihm Früchte zu tragen. Er musste mit einer Gabe kommen um in den Tempel zu gelangen. Ja genau das war es eine Gabe. Langsam drehte er sich um, damit er nicht auffiel den die Wachen hatten begonnen ihre Blicke auf ihn zu richten. Er ging in Richtung des Marktplatzes um Früchte und Fleisch zu kaufen die er als Gabe den mächtigen Priestern im Tempel überreichen wollte. Und etwas Bier brauchte er auch noch um die Wachen zu bestechen.. Dem Seher am Eingang würde er ein Goldstück anbieten um seine Gunst zu erringen. Entschlossen war sein Schritt. Die erste Wache auf der Stufe des Tempels drehte ihren Kopf und ihre Augen trafen auf die Seinen. Stark und ohne zu zögern hielt er ihren Blick stand und es waren Sekunden die einer Ewigkeit entsprachen. Doch er hielt stand und gewann. Die Wache wendete ihren Blick ab und er konnte ohne unangenehme Fragen seines Weges ziehen.
Es war schon fast Mittag als er den Markt erreichte. Geschäftiges Treiben erfüllte den Markt.
Töpfe klapperten und die Luft war voll von fremden Gerüchen die so vertraut und doch so fremd waren und ihn an seine Kindheit erinnerten. Mit seiner Mutter besuchte er oft den Markt und es war jedes Mal wie ein Abenteuer. Im Schutz seiner Mutters Kraft konnte er die Atmosphäre jedes Mal in sich aufsaugen ohne von der Härte des Handel und des Lebens berührt zu werden. Händler priesen laut schreiend ihre Ware an und jeder davon verkaufte natürlich die Beste.
Wie ein Fremdkörper drang er in den Markt und sein geschäftiges Treiben ein. Er hatte Mühe seinen Weg beizubehalten. Es war mehr als gewöhnlich los auf dem Markt und er hatte alle Hände voll zu tun um in die vorderste Position zu kommen. Er wollte gerade zu einem Stand gehen wo frische Früchte angeboten wurden, da drängten ihn zwei Frauen ab die körperlich etwas korpulent waren. Ken konnte schon seit seiner Kindheit dem Markt nichts Gutes abgewinnen. Mit einer geschickten Bewegung konnte er der Fülle der Frauen ausweichen und er kam damit als Erster zum Zug.
„Frische Früchte, frisches Gemüse“, schrie der Händler lautstark
Ken begutachtete die Ware mit Argusaugen. Er brauchte das Beste vom Besten. Schließlich wollte er die Priester für sich gewinnen. Sein Blick fiel auf die südländlichen Früchte die mit großem Aufwand aus den Kolonien importiert wurden. Sie waren teuer aber genau richtig für das was er vor hatte. “Was darf es sein mein Herr“ fragte ihn der Händler der ein gutes Geschäft witterte. Ken war etwas unsicher, denn bisher hatte seine Mutter alle Geschäfte am Markt erledigt. Noch einmal streifte sein Blick das Angebot und er entschied sich für Mangos und Papayas die zwar teuer aber für seinen Zweck am besten geeignet waren.. „Das macht 5 Kupferstücke“ meinte der Händler. Nach zähen Verhandeln konnte Ken den Preis auf dreieinhalb Kupferstücke drücken und war stolz auf sein Verhandlungsgeschick.
Mit den bösen Blicken der zwei Frauen im Rücken die er überlistet hatte drang er wieder in die brodelnde Menge des Marktes ein um einen Stand zu suchen der Fleisch anbot.
Fleisch war ein Luxus in jenen Tagen und war im Grunde nur der oberen Schicht vorbehalten.
Ken wusste das sein Einsatz hoch war. Doch ohne Risiko kein Gewinn war seine Devise.
Er kämpfte sich durch die Menge, was gar nicht so leicht war, denn jeder war auf seinen Vorteil aus. Er nannte noch ein Gold und acht Kupferstücke sein eigen. „Frische Hummer, frische Garnelen“. Dieser Ruf drang zu seinem Ohr vor und Ken disponierte um. „Meeresfrüchte“; Ja genau das war es was er brauchte. Meeresfrüchte waren selten und exquisit. Und das genau war das was er suchte. Es kam nur noch auf den Preis an, denn er hatte noch das Bier für die Wachen einzukalkulieren. Mit viel Geschick und Ellbogentechnik konnte er sich in die vordersten Reihen bugsieren.
Und da stand Sie. Ihre Augen waren grün und so Kristallklar wie zwei Bergseen. Noch nie hatte er ein so liebliches und bezauberndes Gesicht gesehen. Ihre schwarzen langen Haare umspielten Ihre Schultern wie ein kostbar gewogenes Seidentuch. Die Sonne verlieh Ihr eine Aura die göttlich wirkte.
Wie angewurzelt blieb er stehen und sein Mund war offen. Da traf der ihrige Blick auf den seinen und es war wie Magie. Die Zeit schien still zu stehen. Ken wurde abgedrängt. Den Blick auf die unbekannte Schönheit raubte ihm die Sinne und es war ihm egal ob er von der Menge gefressen wurde. Mit knapper Mühe konnte er sich auf den Beinen halten. Seinen Blick immer noch starr auf dieses Gesicht gerichtet. Die Luft vibrierte und etwas geschah mit Ken.
Etwas was wir damals wie heute als Liebe bezeichnen wird. Die Liebe fragt nicht viel, sie passiert.
Und so ging es Ken. Getroffen und alles vergessend. Nur der Augenblick zählte.
Und da geschah es.
Laut schlugen die beschlagenen Hufe der Pferde auf das Steinpflaster auf.
Ken erstarrte. Das Pferdefuhrwerk war durch die Menge so gestört und verängstigt worden das es durchging. Und er hatte das Pech in der Fluchtlinie zu stehen. Noch immer konnte er sich keinen Schritt bewegen.
Mit einem tollkühnen Sprung, den er sich selbst nicht zutraute katapultierte er sich aus dem Gefahrenbereich. Mit Straßenschmutz und Pferdekot bespritzt fand er sich im Graben der die Strasse vom Fußweg trennte, wieder.
Alle Glieder schmerzten und er hatte Glück noch am Leben zu sein. Laut schreiend und fluchend bahnte sich der Kutscher seinen Weg durch die in panikgeratene Menge.
Die Situation und den Schmutz nicht beachtend stand er auf und seine Augen suchten verzweifelt die Ihrigen. Doch in der aufgebrachten Menge war es unmöglich auch nur Irgendwas geschweige dem Irgendjemand zu erkennen.
Erst jetzt erkannte er,das seine rechte Hand voll Blut war und eine Frau im Graben lag und schrie.
Dem Anschein nach hatte sie nicht die Reaktion und das Glück von Ken und wurde von den Pferden oder dem Fuhrwerk getroffen und auf die Seite geschleudert. Ken blickte auf seinen Arm herab. Er war blutverschmiert.. Ken riss einen Stofffetzen aus seinem Wamst um das Blut wegzuwischen. Dabei erkannte er das er eine tiefe, aber keine gefährliche Wunde hatte.
Er band sich den Stofffetzen um die Hand und blickte sich um.Der Marktplatz glich einem Chaos. Die angefahrene Frau lag immer noch wimmernd im Graben und es schien so als würde sich keiner um sie kümmern. Ken war hin und her gerissen.. Er hatte in Augen geblickt die Ewigkeit versprachen. Aber es lag eine Frau im Graben die Schmerzen hatte. Ken rannte los. Er bemerkte nicht das er seine lederne Tasche mit den Gaben liegen ließ.. Aber die Frau die im Graben lag brauchte Hilfe. Es schien so als wäre die Welt aus den Fugen geraten.. Der Morast der Straße war tief und die aufgebrachte Menge waren Hindernisse die nicht leicht zu bewältigen waren. Aber zu guter Letzt schaffte es Ken mit einem tollkühnen Sprung zu dieser Frau zu gelangen.. Schweißüberströmt und total verdreckt kam er einen Meter neben ihr zu liegen. In seinem Gedanken schwebte nur eine Frage. „ Warum hilft ihr keiner“.
Sein Atem war schwer und er hatte das Gefühl jeden Moment zu versagen.. Er bemerkte das seine Wunde wieder stark zu bluten begann. Aber dann sah er die Frau. Ihr Gesicht war voll Blut. „Hallo mein Name ist Ken ganz ruhig ich helfe dir“. Statt einer Antwort legte sie ihre Hand auf die Wunde die Ken hatte und dann geschah es. Ken durchflutete ein Gefühl der Glückseligkeit ein Schauer als würden alle Sterne des Universums eins mit ihm sein und seine Wunde hörte auf zu bluten. „Wer oder Was bist du“ fragte Ken in einem Zustand der Zweifel und Ehrfurcht in ihm auslöste. „Ich bin Eine mit der keiner etwas zu tun haben will“ kam die Antwort. Ken kniete wie angewurzelt neben dieser fremden Frau und er roch seinen eigenen Schweiß. Er war wie versteinert. Dann streifte sein Blick ihr linkes Bein.... und das sah gar nicht gut aus. Nach den ersten Blicken zu urteilen war die Kniescheibe ausgekegelt. „Okay mir ist egal wer du bist“ antwortete er, nachdem er wieder in die Wirklichkeit fand. „Dein linkes Knie ist ausgekegelt, aber ich kann es wieder einrichten. Nur es wird etwas bis ziemlich
Sehr weh tun. Aber ich habe gesehen wie so etwas gemacht wird. Du musst mir nur vertrauen.
Tust du das?“
„Mein Name ist Koona und ich vertraue dir, denn du hast als einziger den Mut gehabt dich mit einer Hexe einzulassen“. war ihre Antwort. Ken´s Augen weiteten sich und der Schweiß rann in seine Augen, wo er ein unangenehmes Brennen hinterlies. „Eine Hexe „ stammelte er.
„Ja ich bin eine Hexe und es liegt an dir fortzulaufen oder weiter deinen Mann zu stehen“
Ein markerschüttender Schrei durchschlug das Chaos des Marktplatzes, als Ken den Fuß wieder in seine von Natur vorgesehene Stellung drehte. Schweiß rann in Koona´s Gesicht und ihre Augen drehten sich nach oben. Aber dann war es vorbei. Der Schmerz wich und wurde durch ein Gefühl der Erleichterung abgelöst
Koona begann sich aufzurichten und sank mit schmerzverzerrtem Gesicht in ihre Ausgangssituation zurück. Ken wollte sie stützen aber mit einer sehr direkten Handbewegung wies sie ihn ab..
Ken´s Augen weiteten sich. Er konnte es nicht verstehen. Während er noch überlegte kam die Hölle über die Erde. Lautes Geschrei und aufspritzender Morast. Peitschenschläge und Schmerzenslaute. Die Gnomenritter waren da. Peitschen schwangen durch die Luft und Blut spritzte. Angst erfüllte den Marktplatz und die Menschen rannten sich gegenseitig nieder. Und Ken stand da und starrte. Die Gnomenritter zügelten ihre Pferde und blieben vor ihm stehen. Blut rann von ihren Rüstungen und lautes Wimmern durchzog den Markt. „Du schon wieder“
Mit diesen Worten fand Ken in die Wirklichkeit zurück. Er schaute in Augen die er schon gesehen hatte und seine Muskeln spannten sich. Koona lag immer noch neben ihm. „Du hast die Hexe gestellt sehr gut“ kamen die Worte aus dem Helm. „Du gehörst zu uns“ ein abscheuliches lachen drang hervor und die restlichen 6 Gnomenritter schlossen sich an.
Ken bebte. Jetzt war sein Mut gefragt. Koona erhob sich und umklammerte Ken ´s Fuß.
Die Angst sprach aus ihren Augen. Ken kannte sich nicht aus aber er war bereit. Ken`s Fäuste ballten sich und seine Knöcheln traten weiß hervor. „Die Hexe ist unser“ schrie der Gnomenritter.“ „Nein schrie Ken „ und hatte auf einmal ein mondförmiges Messer in der Hand von Koona. Mit aller Macht seiner Gedanken und Träume sprang er vor und erschauderte von den Laut als sein Messer in den Gnomenritter eindrang. Die Rüstung gab nach und der Ritter stürzte vom Pferd. Warmes Blut rann über seine Hand und Augen blickten ihn an die voll Unverständnis und Überraschung sprachen. Ken zog seine Hand zurück die voll von Blut war. Die Zeit stand still. Die restlichen Gnomenritter blickten verstört auf Ken.
Sie rissen ihre Pferde herum und flüchteten. Ken stand wie angewurzelt da.“ Du hast gewählt“ waren die letzten Worte des Ritters bevor er schied mit einer Straße aus Blut aus seinem Mund. Und es war Stille. Eine unheimliche Stille. Ken kam vor als würde er mit Blicken durchbohrt werden. Koona legte ihre Hand auf seine Schulter, aber Ken strich sie zur Seite wie einen lästigen Fliegenschwarm. Seine Füße begannen zu schwanken und die Angst kroch in ihm hoch wie eine unbesiegbare Macht. „Was habe ich getan“ stammelte er. Und er blickte in die Augen von Koona, die so fragend und doch verständnisvoll schienen. “Du hast dich richtig entschieden“. Die Stimme Koona`s drang wie von einem anderen Stern in sein Gehirn ein. Ken verstand nichts. Seine Augen sahen nur den blutüberströmten Körper von Kal-El jenen Gnomenritters den er gerichtet hatte. Noch einmal suchte Koona´s Hand seine Schultern und diesmal lies er sie gewähren. „Wir müssen weg“ sagte Koona, freundlich aber bestimmt.
Er hatte immer noch das mondförmige Messer in seiner Hand. Das Chaos am Marktplatz entwickelte sich zu einer Katastrophe. Verletzte und Tote lagen herum und es war so als würden die Götter weinen, denn nun begann es zu regnen. „Ken!!! „ . Koona wurde nervös er spürte es. Ein Schlag traf seine rechte Wange, ausgeführt von Koona und dieser holte ihn in die Realität zurück
„Ich muß heim“ stammelte Ken , drehte sich um und begann zu laufen so schnell wie der Wind und doch so kraftlos da sein Gehirn alle Energie benötigte und für die Beine kaum etwas übrig blieb.
Es gibt Dinge im Leben die man nicht erklären kann. Es gibt Situationen im Leben die man als Ausnahmesituationen definieren kann, aber es gibt auch Situationen im Leben, wo man sich eigentlich in einer Ausnahmesituation befindet und in diesen Situationen trennt sich der Spreu vom Weizen.
Es war ein langer Tag. Besser gesagt, es waren lange Monate. Es war ein schöner Tag. Die Abendsonne hatte in dieser Jahreszeit noch sehr viel Kraft und ging feuerrot im Westen unter. Währendessen sie das tat spendete sie noch eine milde Wärme und ein Farbenschauspiel welches seinesgleichen suchte. Ken`s Blick streifte noch einmal über die mächtige Gebirgskette im Osten und bewunderte das Farbenspiel der untergehenden Sonne, welches so bekannt und doch immer wieder aufs neue fremd und unreal wirkte.
Er hatte viel zum Nachdenken in den letzten Tagen und Monaten und sein Gedanken waren klar und doch so verstrickt, dass er nicht wirklich erklären konnte, was wirklich geschehen war in den letzten Tagen und Monaten.
Der Duft der Steppe fing ihn ein. Der Duft der reifenden Kräuter und Gräser die jetzt in ihrer vollen Kraft und Farbe die Steppe schmückten. Und dies tat ihm gut. Es war ein herber aber doch irgendwie süßlicher Duft und roch wie das Land, dass er sein Zuhause nannte.
Ein kleines einfaches Dorf am Rande des Gnomlandes. Sozusagen einer der letzten Bastionen an der Grenze des Guten. Und doch so klein und verletzlich wie ein Neugeborenes ohne Kraft der Mutter.
Dieses Dorf hatte zwar keine Mutter doch es hatte eine Kraft.
Und die Kraft des Dorfes nannte sich Elfenkraft. So mächtig und doch so kraftlos, da ihre Magie sich auf das Gesetz des Mitleids aufbaute.
Unmittelbar vor den Bergen graste eine Herde Eknandus friedlich und doch wachsam um nicht den räuberischen Wölfen in die Fänge zu geraten.
Die Eknadus waren seit Jahrhunderten Nahrung und Nutztiere des Volkes der Bakambu dem er angehörte. Die Bakambu waren seit immer eigentlich schon ein einfaches Volk und lebte von dem was sie der Natur abringen konnten und sie waren im Grunde arm aber zufrieden, denn für Notsituationen hatten sie ihren Elfenzauber, besser gesagt nicht sie hatten den Elfenzauber. Aber sie hatten die Elfen, welche im nahen Wald beheimatet waren. Die Elfen waren den Bakambus seit ewigen Zeiten und Generationen gut gesinnt da sie sie respektierten und immer Zuflucht gewährten, falls dies notwendig war.
Noch einmal streifte sein Blick über die Landschaft und dann war er im Gedanken am Anfang, am Beginn. Dort an dem Tag wo alles begann.
Zärtlich und ganz vorsichtig glitt seine Hand ihren Rücken entlag und fand ihr Ziel auf ihren Oberschenkeln wo sie kurz verweilte um sich dann zur Körpermitte vorzukämpfen. Ihre Haut war gezeichnet vom Wetter und sonnengebräunt. Und doch so weich, zart und unschuldig wie die ersten Schneeflocken an einem klaren Wintermorgen.
Sanft drang ihre Zunge in seinen Mund ein und seine Lippen erwiderten ihre Begierde.
Seine Lenden bebten vor Erregung und doch probierte er nicht ungestüm zu sein. Sheeranes Wärme durchflutete seinen Körper wie eine Droge und wärmten ihn von innen auf eine so unbeschreibliche Art und Weise die ihn fast schon ängstigte. Ihre Brüste waren voll und rund und so weich wie ein leichter Sommerwind der einem an einen lauen Sommerabend berührt.
Er konnte es ihr nicht sagen und doch wusste er das er es musste.
Süß und schwer lastete ihr Gewicht auf seinem Körper er roch ihren Schweiß und ihre Brüste jagten einen magischen Zauber nach dem anderen durch seinen Brustkorb der breit und mächtig war. Eine Folge des intensiven Trainings das jeder Bakambujüngling durchlaufen musste um in die Gilde der Kämpfer und Männer aufgenommen zu werden.
Zärtlich umkoste ihre Zunge eine Narbe die von seiner linken Brust bis fast unter seinen unteren Rippenbogen ging. Sie war noch ziemlich frisch und noch etwas geschwollen. Diese Narbe zeugte von seiner Prüfung und von seiner Männlichkeit und er war stolz auf sie, denn sie hatte ihm viel Kraft, Stolz und Schmerzen gekostet. Aber nun war er ein Mann. Mit allen Vor und Nachteilen. Diese Wunde forderte sein Letztes an Mut und war der letzte Teil seiner Prüfung. Und auch diese Prüfung bestand er ohne zu wissen, das dass Leben noch viel härtere Prüfungen bereit hielt. Diese Jene hatten nichts mit der Kraft des Körpers zu tun. Sie bezogen und beziehen sich immer noch auf die Kraft die man in sich trägt und ob man den Mut hat, sich auf sie einzulassen.
Die Droge Liebe berauschte seine Sinne und doch kreisten seine Gedanken um die neue Situation in der er sich befand. Und er suchte nach Worten um Sheerane zu erklären was auf ihn und in weiterer Folge auf sie zukam beziehungsweise zukommen musste.
Doch ihm fehlten die Worte und die Angst schnürte ihm die Kehle zu.
Ihr Götter ich bitte euch helft mir....
Mit diesem Gedanken drang er in sie ein und seine Angst löste sich in einem Strudel der Wolllust und Gefühle auf. Aber er wusste das dieser Tag alles ändern würde und er hatte keine Ahnung was wirklich auf ihn zukam.
Ihre Augen leuchteten so tief und blau wie ein Bergsee und sie war unbeschreiblich glücklich und doch spürte sie, dass an diesem Abend etwas anders war. Ihr Gefühl sprach eine eindeutige Sprache, aber ihre Erziehung verbat ihr Fragen zu stellen. Der Stolz eines Mannes, ihres Mannes durfte nicht verletzt werden.
Sie hatte nicht das Recht ihn zu fragen und doch wusste sie das Ken etwas beschäftigte.
Sheerane war fast eine fertige Priesterin und sie spürte die Macht der Gefahr, aber sie wagte es nicht diese Gefahr anzusprechen. So strichen ihre Hände unbeholfen durch sein Haar und sie hoffte das Ken den Anfang machte und zu sprechen begann. Doch die Angst schnürte Ken die Kehle zu..
Erschöpft aber doch glücklich lag Ken neben Sheerane und er wusste nicht wie er beginnen sollte. Es gibt Situationen im Leben wo man nichts zu verlieren und doch alles zu gewinnen hatte. Aber würde Sheerane dies alles verstehen?
Langsam gingen die zwei Silbermonde im Westen auf und die Angst trieb Schweiß auf die Stirn von Ken und er suchte nach Worten doch er fand sie nicht.
Die Monde tauchten die Landschaft in ein unwirkliches Licht und die Spannung zwischen Sheerane und Ken war greifbar. Ken fühlte das der nächste Zug in diesem Spiel bei ihm lag und er rang nach Worten. Er wollte Sheerane nicht verletzen und doch wusste er, das ihm nichts anderes übrig blieb.
Seine Hand suchte die Sheeranes und willig reichte sie, sie ihm.
Er spürte das Unbehagen in seiner Magengrube und er wusste es gibt kein Zurück.