Romane & Erzählungen
E & R Kapitel 5.3 Seiten 18 - Gesucht und Gefunden

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"E & R Kapitel 5.3 Seiten 18 - Gesucht und Gefunden"
Veröffentlicht am 22. August 2012, 20 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Eine offene Seele ...
E & R Kapitel 5.3 Seiten 18 - Gesucht und Gefunden

E & R Kapitel 5.3 Seiten 18 - Gesucht und Gefunden

Beschreibung

Amerika, Wilder Westen im Jahre 1879. Ein Krieg bannt sich an zwischen zwei Ranch und mittendrin Zwei Wesen die dort nichts zu suchen haben. Finden Sie zusammen und können sie den Krieg verhindern? Gedächtnis Verlust!? Ein Gespräch! Noch mehr Fragen und das Räselraten geht weiter. Missverständnisse führen zu Konflikten, die wiederum lösen eine Rebellion aus. Racy hält zu Ethan? Verhält sie sich wie ein unreifes Kind oder handelt sie wie eine Frau?

Das Erwachen 5.3

 

Sie hob sie hoch, setzte sich zu mir ans Bett und tauchte den Löffel hinein. Er tauchte wieder auf und sie blies mehrfach Luft auf die Flüssigkeit. Dann führte sie den Löffel in meine Richtung. Ich musste den Blick abwenden, weil der Löffel meinen Blick verschwimmen ließ. Er war so nahe. Sie wartete und nichts passierte.

„Wieso machst du den Mund nicht auf?“

„Den Mund auf machen?“

„Ja. Mach mal am besten so: Ahhhhhh.“

Sie öffnete den Mund der sich komisch verzog, wie ein Loch.

-Mach es mir nach.-

Ich ahmte sie nach und plötzlich hatte ich den Löffel im Mund und fühlte das die Flüssigkeit in meinem Mund lief, als sie den Löffel zwischen meinen Lippen wieder heraus zog. Ich behielt die Flüssigkeit einen Moment im Mund, schmeckte ihr Aroma und mein Körper löste den Schluckreflex aus, so das mein Mund auf einmal leer war. Sie ran mir die Kehle hinunter und ich spürte wie sich die Wärme ausbreitete und mein Magen gab sofort Ruhe.

„Und, schmeckt dir die Suppe?“

„Ich denke ja.“

„Mehr?“

„Ja bitte.“

Jetzt wusste ich was ich zu tun hatte und wartete geduldig auf jeden vollen Löffel den sie mir hin hielt.

-Du hast meine Frage nicht beantwortet.-

-Ich weiß.-

-Warum?-

-Was soll ich dir erzählen?

Die Wahrheit?

Das ich nicht normal bin?

Das mich alle für die Tochter des Teufels halten?

Warum nicht?-

"Es kann mir doch egal sein, was du von mir denkst! Aber es ist mir nicht egal!Es würde mir... nicht gefallen, wenn du mich auch so sehen würdest. Ich weiß ja das ich so meine eigen Arten habe, aber mich zu verurteilen ohne mich kennen zu wollen finde ich Mist.“

Sie hatte sich in ihre Wut hinein gesteigert. Ich fühlte es.

„Ich werde dir zu hören Racy und ich werde dich kennen lernen. Versprochen!“

Ich tat ganz feierlich, damit sie mir glaubte und mich ernst nahm. Ihre Hände zitterten und sie schloss die Augen.

“Ich bin kein normaler Mensch!”

-Jetzt ist es raus!-

Sie ließ die Augen geschlossen und so entging ihr, wie ich sie eingehend musterte.

-Das ist eine sehr interessante Antwort, aber nicht die Richtige.-

Racy stieß die Luft aus, die sie ein behalten hatte und riss erstaunt die Augen auf. Ich schaute sie mit meinem liebevollen Lächeln an.

“Wie meinst du das, dass das nicht die Richtige Antwort ist?”

-Ich hatte dich gefragt, wie du so schnell zur Türe gekommen bist. Nicht, ob du ein normaler Mensch bist. Denn ich glaube nicht dass ich das beurteilen kann.-

Ich zwinkerte ihr mit einem schelmischen Lächeln zu, um sie auf zu heitern um ihr mein Vertrauen zu zeigen.

-Das verstehe ich nicht. Bitte erkläre es mir.-

Normale Menschen können sich nicht so fortbewegen wie ich es tue. Ich brauche mir nur vorzustellen wo ich sein möchte und in der nächsten Sekunde natürlich mit der richtigen Konzentration, bin ich da. Es geht aber nur, wenn ich schon mal an dem Ort gewesen bin. Sonst lande ich weiß der Geier wo.”

Sie machte eine kurze Pause.

Du bist der Erste der es gemerkt hat. Normalerweise bin ich sehr vorsichtig und tue es nicht vor den andrern. Manche Geheimnisse sollten nicht erzählt werden. Das wirst du auch noch merken und deswegen bitte ich dich es niemanden zu sagen."

Sie machte wieder eine kurze Pause. Ich gab ihr die Zeit und wartete.

"Es zu kontrollieren hat sehr lange gedauert und ich kann es erst seit ein paar Jahren. In meiner Kindheit ist es mir ständig passiert und die falschen Menschen schöpften verdacht und wurden mir gegenüber misstraurig. Meine Familie hat nichts gesagt und irgendwann konnte ich es und ich denke das sie es jetzt vergessen haben. Für die in der Stadt bin ich eine Hexe oder die Tochter des Teufels. Viele sind gestorben oder weggezogen, aber die wilden Geschichten über mich sind geblieben. Deswegen bin ich kein normaler Mensch!”

-Das klingt sehr traurig und ungerecht.-

Das ist aber nicht alles.”

-Wenn ich schon erzähle das ich mit dem Teufel verwandt bin, dann alles, denn wir haben da, anscheinend, einiges gemeinsam.-

-Erzähl es mir, bitte. Oder nein, lass mich raten. Sind es auch deine Augen?-

Ja, die auch. So wie deine.”

Racy lachte in sich hinein, denn sie hatte richtig vermutet, wie ich darauf reagieren könnte. Ich schaute sie ungläubig und sehr intensiv an, so dass das Smaragdgrün meiner Augen leuchteten. So wie bei ihr selber.

-Jetzt nimmst du mich auf dem Arm, oder?

Willst du mir sagen, dass meine Augen sich genauso verändern wie es deine tun. Immerzu?-

Ja, das tun Sie. Und da ist noch etwas.”

-Jetzt bin ich aber gespannt.-

Das heißt, mehr ist dir nicht aufgefallen?”

-Nein, aber mir scheint so, das du es bemerkt hast und es hoffentlich sagen wirst.-

Sie lächelte wie eine Siegerin.

-Hi Hi Hi. Das ist dir also nicht aufgefallen.-

Der Stuhl knarrte über den Holzboden als sie sich seitlich an die Bettkante setzte. Sie rückte so nah zu mir heran und legte ihren linken Arm gegen meinen rechten, sodass sie sich berührten. Meine Haut fing an zu kribbeln und als sie mir in die Augen schaute wusste ich das sie auch das kribbeln spürte. Schnell senkte sie ihren Blick und nickte zu unseren Armen.

Schau. Was siehst du?”

Ich schaute auf unsere Arme, weil sie mich darum gebeten hatte.

-Racy, ich kann nicht erkennen was du meinst, da ich zu viele Lücken im Kopf habe. Ich sehe unsere Arme und kann nichts ungewöhnliches erkennen.Die Hautfarbe ist dieselbe. Sehr hell und rein, gleich…-

Ich stutzte. Racy bog sich vor lachen, als sie nun hörte welche Richtung meine Gedanken nahmen.

Nun? Du kannst es ruhig laut aussprechen Ethan.”

Wenn deine Haut nicht die eines normalen Menschen entspricht, dann ist es meine auch nicht.”

So ist es.”

Und woher weißt du das?”

Weder mein Urgroßvater, noch mein Großvater oder sonst wer aus meiner Familie, ganz zu schweigen, von Verwandten oder sehr guten Bekannten, haben jemals diese Hautfarbe gesehen. Um es genauer zu sagen, wie Sie auch in der Sonne leuchtet. Im Schatten sieht Sie eher aus wie Perlmut.”

Sowie es auch mit deinen Haaren passiert.”

Das war keine Frage, sondern das hatte ich fest gestellt.

Richtig.”

Plötzlich zuckten wir zusammen. Racy fuhr erschrocken herum und ich folgte ihren Blick. Sie hatte nicht gehört wie jemand das Haus betreten hatte oder wie sich jemand dem Zimmer genähert hätte. Eine junge Frau stand in dem Türrahmeb und hatte sich geräuspert, damit wir merken sollten das sie da war.

Hi Racy, hi Ethan. Entschuldigt bitte, ich möchte nicht stören. Als ich am offenen Fenster vorbei gegangen bin, habe ich Euch gehört. Es freut mich das du wach bist und wie ich sehe, tust du auch schon essen.”

Oh je. Vom vielen Reden haben wir den Rest der Suppe vollkommen vergessen. Die dürfte jetzt kalt sein.”

Racy sprang verlegen auf und nahm die kleine Schüssel vom Tablett. Sie rannte förmlich zur Tür, an Emy vorbei und weg war sie.

Wieso rennt sie durch das Haus?”

Emy war verwundert.

Sonst löst sie sich immer auf und taucht dann da auf wo sie hin will."

Emy plapperte einfach vor sich hin. Sie tat nicht so als ob ich ein Fremder wäre.

"Du weisst davon?"

"Natürlich."

"Sie denkt ihr hättet es vergessen."

"Wirklich? Ich vergesse nie etwas."

"Anscheinend."

Ich musste sie einfach an grinsen. Sie schien so umkompliziert mit mir um zu gehen. Das war ein schönes Gefühl.

"Oh entschuldige. Ich hab mich ja gar nicht vorgestellt. Ich bin Emily, aber nenn mich ruhig Emy."

"Es freut mich dich kennen zu lernen Emy."

Sie scheint dich wirklich zu mögen und hat daher blindes Vertrauen zu dir.”

Diese neuen Gedanken von Emy verstand ich nicht.

Wie meinst du das; sie scheint dich wirklich zu mögen? Was bedeutet das?”

Niemand außer uns beiden weiß von ihrem Geheimnis.”

Mmh.“

Sie folgt bei dir ihrem Instinkt. Ihre Gefühle müssen wirklich sehr stark sein.“

Schon wieder hatte Emy in Rätseln gesprochen.

Das verstehe ich nicht? Leider kenne ich noch nicht alle menschlichen Gefühle. Da brauch ich noch etwas Zeit und außerdem, bei mir wäre es ohne hin nicht lange ein Geheimnis geblieben.”

Das verstehe ich jetzt nicht?

Du kennst noch nicht alle menschlichen Gefühle?

Und wieso, wäre ihr Geheimnis nicht lange für dich ein Geheimnis geblieben?

Du klingst, als ob du dir deiner Sache sehr sicher wärst. Das ist sehr anmaßend.

Wie kommst du darauf?”

Das klang verblüfft. Emy war wirklich Neugierig und ging in den Raum hinein, damit Racy nicht alles mitbekommen sollte. Was aber nicht vermeidbar war. Das wiederum wusste aber Emy nicht. Das einzige was mich wunderte war, das ich von Racy nichts hörte.

Ich kann mich an vieles nicht mehr erinnern. Es wird nur sehr langsam besser. Wenn ich nicht zu lange über etwas nachdenke, kommt es meistens von ganz alleine zurück, in meine Gedanken. Und prompt ist es dann wieder da. Ein Gefühl oder ein Wort das mir fehlte und was Racys Geheimnis angeht… nun ja, Racy und ich haben ein paar Dinge gemeinsam.“

Du hast kein Gedächtnis mehr? Das ist schlecht. Sehr schlecht, denn da gibt es jede Menge offener Fragen, die du uns noch beantworten musst. Und was sollen das für Gemeinsamkeiten sein?”

Das tut mir leid. Ich würde jede Frage beantworten, die ihr mir stellen würdet.Die Gemeinsamkeiten; dieselben Augen oder die selbe Hautfarbe. Such dir was aus. Wie Sie sich farblich verändern. Die Beiden Tatsachen sprechen doch ihre eigene Sprache.”

Das hat Sie uns erzählt und jetzt wo du es sagst. Es ist wirklich so als ob ich in Racys Augen schauen würde. Du hattest die erste Nacht überstanden und warst an den Tag danach kurz wach. Du hattest Sie sehr erschrocken. Sie kam gar nicht schnell genug von dir weg und war daher so unvorsichtig, das Sie überall, im Haus, gegen stieß und draußen auf der Veranda mehrfach stürzte. Das hat uns sehr erschreckt. Dieses Verhalten war so untypisch für Sie, das wir dachten, du hättest Sie angegriffen. Na ja. Sie hatte Abschürfungen und eine dicke Beule am Kopf. Ups, ich schweife vom Thema ab. Um es noch mal kurz zu erklären, sie schaute dir in die Augen und sah ihre eigenen. Sie sah deine Haut und flippte aus.”

Ihr spitz bübiges Grinsen war ansteckend.

Mary Lou hätte dich beinahe erschossen.”

Emy hatte laut angefangen zu lachen und ich lachte mit. Es machte auf einmal klick in meinem Kopf und ich schaute sie erschrocken und voller entsetzten an. Emy sah es und lachte nur noch lauter. Sie versuchte zu sprechen und ich verstand sie aber nur mit voller Konzentration.

Wenn... Sie... dich... getroffen... hätte.”

Emilie!”

Emy drehte sich lachend um und sah Racys zorniges Gesicht. Sie hörte sofort auf zu lachen, doch ihr Gesicht blieb erheitert.

Sorry Racy.”

Emy schaute zu Boden und versuchte ihr Grinsen so zu verstecken.

Du solltest wieder an deine Arbeit gehen. Wie du siehst geht es Ethan besser. Er ist über den Berg. Und nun sollte Er Ruhe bekommen beim Essen.”

Ja, ok. Dann wünsche ich dir einen guten Appetit Ethan. Bis bald.”

Emy grinste mich an und senkte schnell den Blick bevor sie an Racy vorbei lief.

Genug geplaudert."

Sie kam zu mir zurück an das Bett und stellte mir diesmal das Tablett auf dem Schoss.

Iss, aber langsam. Die Suppe ist heiß. Ich muss ein paar Aufgaben erledigen und lasse dich daher für einige Zeit alleine. Ist das Ok für dich?”

-Ich glaube nicht das ich eine andere Wahl habe. Wenn du zu tun hast, solltest du das erledigen. Ich werde das mit der Suppe und dem Löffel schon schaffen. Also, kannst du beruhigt gehen.-

-Ich will ja gar nicht gehen!-

-Ich kann dich hören. Sollte ich das hören?-

Nein, eigentlich nicht.”

Sie seufzte und ging.

Ich sah ihr nach und schaute anschließend auf den Hühnereintopf. Ich ergriff den Löffel und tauchte Ihn ein.

-Was sagte Sie doch gleich noch mal, ich solle aufpassen, sie ist heiß.-

Pusten. Du musst Luft einatmen und Sie dann langsam wieder aus pusten. So…”

Ich sah Racys Kopf, den sie um die Ecke ins Zimmer steckte und machte mir vor was ich mit dem Mund zu tun hatte.Ich schaute ihr zu und prompt errötete sie.

Ich habe dir vergessen zu sagen, wie man am besten mit der Suppe umgehen sollte. Sorry. Dafür habe ich noch nicht mal deine Gedanken hören müssen.”

Ihr Lächeln bat um Entschuldigung und dann war sie auch wieder weg. Ich konnte nicht anders und mein lautes Lachen erfüllte den Raum. Nachdem ich mich wieder gefangen hatte fing ich an die Suppe zu löffeln.

-Sie schmeckt gut. Danke Racy.-

Keine Antwort.

-Bist du verstummt?-

Wieder keine Antwort.

-Racy?-

Nichts.

-Wieder eine Antwort. Wir können nur über unsere gedanken sprechen, wenn wir im selben raum sind oder uns nur sehen können.-

Ich hörte Racys Schritte die immer lauter wurden.

Sie schaute ins Zimmer.

"Warum antwortest du mir nicht?"

"Weil ich dich nicht hören kann. Das habe ich gerade heraus bekommen, weil ich auch versucht habe mit dir zu sprechen. Anscheinend müssen wir im selben Zimmer sein oder uns zu mindestens sehen können."

"Ja das ist eine Erklärung. Gut."

"Gut? Warum ist das gut?"

"So weiß ich wenigstens das ich hab und zu mal alleine in meinem Kopf bin."

"Und was ist daran gut?"

"Nun ja. Vielleicht denke ich mal an etwas was dir nicht gefällt."

"Das wäre?"

"Weiß ich nicht."

_Mmmhh.-

"Ok, dann mach ich jetzt weiter und lass dich essen."

"Moment. Warte."

"Ja?"

"Worüber wolltest du mit mir sprechen?"

"Ach so. Ich wollte nur wissen ob du mit der Suppe zu recht kommst."

"Ah, danke."

 

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