Vorwort
Oft denke ich mir das Leben ist ein riesiges Irrenhaus, mit all seinen Ungerechtigkeiten, Tiefschlägen und all seinem Leid.
Mit seinen Schmerzen und den unendlich vielen Tränen die in diesem Moment geweint werden und in der Vergangenheit geweint wurden. So unendlich salzig und so viele, dass sie einen Ozean füllen könnten um danach wieder zu verdunsten,um sich in Wolken zu sammeln um danach zu warten. Dann wenn sich die Welt wieder einmal im Leid windet, werden sie wieder tröstend auf die geschundenen Seelen der Menschen nieder gehen um deren Schmerz zu lindern.
So viele Hoffnungen die begraben werden und wurden, um in der dunklen fruchtbaren Erde zu sterben und danach zaghaft und immer stärker werdend, als kleine Hoffnung wieder geboren zu werden. Und dann wächst dieser kleine Hauch an Zuversicht um am Ende zu sterben. Und alles was im Leben zählt ist das Dazwischen das doch einigen die Glückseligkeit bringt.
Einleitung
Und man läuft und läuft um sich am Ende umzuschauen und erstaunt festzustellen, dass man sich immer noch am Anfangspunkt befindet.
Mit diesen Gedanken im Kopf löste sich Nik’s Blick von den kreisenden Ibisen die am abendlichen Himmel Australiens ihre Kreise zogen um einen Schlafplatz zu finden. Es war immer wieder herrlich anzuschauen wie ruhig und harmonisch sie dahin schwebten. So ganz ohne Hektik und irgendwie „über den Dingen stehend“
„Und egal wie schnell man läuft, die Vergangenheit ist schneller“, beendete er den Gedanken und sein rechter Mundwinkel zuckte leicht als sich sein Gesicht zu einen gequälten Lächeln verzog. Es war noch immer ziemlich heiß trotz der schon fortgeschrittenen Stunde. Und es war auch nicht die Hitze sondern die Luftfeuchtigkeit, welche ihm etwas zu schaffen machte.
Aber das war für diese Jahreszeit nichts Besonderes hier im Osten Australiens in einem kleinen Vorort Brisbanes der auf den Namen Loganlea hört.
Vor im auf dem Tisch lag immer noch dieser an ihn adressierter Brief der via Airmail aus Österreich kam und keinen Absender hatte. Dieser Brief in schlichten weiß gehalten mit seinem Namen.
TO MR. NIKOLAUS NEUGEBAUER, war darauf in Blockbuchstaben geschrieben, so das aus der Handschrift nichts heraus zu lesen war.“ Und das machte ihn nicht gerade sympathischer. Insofern man einen Brief diese Eigenschaft zuordnen kann“ dachte er. Das zweite seltsame war, dass dieser Brief mit der Hand geschrieben war. Zumindest sein Name. Den Inhalt kannte er ja noch nicht und er wusste in diesem Moment auch noch nicht ob er ihn jemals erfahren würde, oder ob dieser Brief zerknüllt im Papierkorb landen würde. Doch das war schon im Moment des Gedanken reines Wunschdenken . Denn er wusste jetzt er hatte einen Fehler gemacht und dieser Brief würde ihm sagen was er eigentlich nicht wissen wollte. Hoffte er zumindest. Seine Lippen wurden zu einem dünnen blutleeren Strich im Gesicht als er realisierte, dass nun diese Situation eingetroffen war vor der er sich am Anfang immer bedroht fühlte. Aber die 5 Jahre in denen nichts geschah, alles genau so lief wie er es sich vorgestellt hatte ließen ihn langsam verdrängen und glauben ,dass es gut war und er es wirklich geschafft hatte. Welch ein Irrtum.
Langsam griff er zu seiner Teetasse und trank daraus. Die Trockenheit in seinem Hals verschwand dadurch nicht, aber es gab ihm Zeit zum Nachdenken und ein lächeln huschte über seine Lippen, da er genau spürte wie er in die automatischen Abläufe überging. Ja diese automatisierten Abläufe die er nur zu gut kannte und perfekt beherrschte. Sein Körper locker entspannt, kein Tropfen Schweiß, ganz cool und lässig und für alle Unwissenden der Ausdruck vollkommener Entspannung. Die Ruhe die man nicht lernen konnte.
“Alles nur ein Spiel. Ein großes Spiel. Es heißt Leben. und damit es nicht zu einfach ist, ist es aufgeteilt und aufgebaut aus unzähligen Einzelspielen und wir Menschen sind die Figuren, der Einsatz, der Verlust und der Gewinn.“ Und wer es besser kann gewinnt.“ So dachte Nik schon immer und das würde sich nicht ändern. Ja diese Ruhe. Man hatte sie oder nicht. Jeder Versuch es zu lernen war von Vorhinein zum Scheitern verurteilt, weil ein echter Spieler würde sie durchschauen. Und das war er.Durch und durch ein Spieler. Nein nicht ein Spieler sonder der Spieler. Und sein Lächeln wurde breiter und zufriedener.
Nik wusste genau, dass sich in diesem seinem Leben ab diesem Moment viel ändern würde.
Der erste Schritt um die Sache zu lösen war, dass er am Anfang beginnen musste, dass war ihm klar Er stellte die Tasse zurück auf den Tisch, schloss seine Augen und lehnte sich langsam in seinen braunen Rattansessel, welcher auf seiner Terrasse, in seinem Haus stand. Ein leichter angenehmer Wind begann jetzt an diesem Abend zu wehen als Nik seine Gedanken in die Vergangenheit entließ.
Kapitel 1
Langsam, weil sein Kopf sonst sofort, jede falsche Bewegung in sehr unangenehme
Begleiterscheinungen, nämlich Schmerzen umwandeln würde setzte er sich im Bett auf und versuchte dabei gleichzeitig denn verdammten Wecker abzustellen, welcher ihn sehr gefährlich an den Rand des Wahnsinns trieb. Nach ein paar eher chaotischen, als zielsicheren Versuchen, entschied er sich für die radikale Tour und mit einem Ruck wurde es still, nachdem der Stecker, doch etwas gewaltsamer, aus der Steckdose entfernt wurde. Mit verschwommenem Blick versuchte Nik die Uhrzeit zu erkennen. Es gelang. „Kurz vor 12“. "Ziemlich eng.“ dachte er und sein Zustand war an diesen Tag sicher keine Hilfe um Zeit gut zu machen. „ Um 14 Uhr beginnen heute die ersten Pferderennen. Also, noch 2 Stunden“. Mit diesem Gedanken stand er, den heftigen Stich in seinem Kopf mit zusammen gebissenen Zähnen und kurzem Innehalten unterdrückend auf, um mit weit ausholenden Schritten ins Bad zu gelangen um sich zu übergeben. Es stach in Kopf und Brust, Schweiß begann in Strömen zu fließen und der Ekel vor sich selbst war auch wieder da wie immer. Immer wieder die Hölle aber nichts Neues. Er zog sich am Waschbeckenrand hoch um seinen Mund auszuspülen. Das kalte Wasser tat gut. Mit der nassen Hand fuhr er sich übers Gesicht um danach den Spiegelschrank zu öffnen um die schmerzstillenden Tabletten heraus zu nehmen. Dabei vermied er wie immer den Blick in den Spiegel.
Blind fand seine rechte Hand die Packung welche sich seit Jahren an derselben Stelle befand. Er öffnete die Packung und drückte zwei Tabletten in seine linke Hand. Mit einem gezielten Schwung beförderte er sie in seinen Mund. Er beugte sich unter den laufenden Wasserhahn und trank nach. Danach richtete er sich auf um sich seinem Spiegelbild zu stellen und die Tatsachen welche er sah versetzten ihn nicht gerade in Freudentänze.
Während er sich so betrachtete, probierte er die gestrige Nacht in die richtige Reihenfolge zu bringen. Was an manchen Stellen etwas komplizierter war, weil an diesen Abend, der doch reichlich genossene Alkohol seinen Tribut forderte. Aber im Großen und Ganzen hatte er keine zu große Mühe bei der Rekonstruktion. Es war nämlich eine gute Nacht gestern gewesen, denn er hatte gewonnen. Kein Vermögen und bei weitem nicht die Summe welche er in den letzten 3 Wochen verloren hatte. Aber das war auch nicht das Wichtige. Wichtig war, dass er überhaupt wieder gewonnen hatte. Gestern das war so wie ein Zeichen. Er kannte und hatte auch Pechsträhnen. So wie alle anderen Spieler die so wie er täglich ins Wettbüro kamen Wegen ihrer Lebenseinstellung, so wie er, oder Ihrer Lust, Sucht, oder was weiß man schon wie viele Gründe es gibt, hier her zu gehen. Aber die Strähne in der er sich momentan befand wich in allen belangen von den sogenannten anderen, normalen ab.
Punkt eins dauerte sie entschieden zu lang. So eine Woche herum war eine normale Richtlinie, was die Dauer anging.
Nik wusste von was er sprach. Er war ein guter Spieler mit dem nötigen Wissen welches man dazu benötigte. Dieses eignete er sich selbst an vorderster Front an. Er verbrachte Wochen und Monate fast täglich im Wettbüro. War verrückt und gerissen genug und das Glück, das war er sich sehr wohl bewusst, spielte auch eine mehr oder weniger große Rolle um in die sogenannte Obere Liga aufzusteigen. Er war hier wer. Man kannte, respektierte und achtet ihn. Und nicht nur hier. Auch in vielen anderen Wettbüros in Wien war er bekannt. Früher ging er selbst in Jene um die vielleicht um ein paar Punkte höhere Quote zu spielen. Heute hatte er seine sogenannten Läufer die das für ihn erledigen. Ihr Lohn dafür ist es manchmal eine kleine Wette bezahlt zu bekommen oder das eine oder andere Getränk