Krimis & Thriller
Zwei sind einer zu viel

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"Zwei sind einer zu viel"
Veröffentlicht am 26. Juli 2012, 8 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Zwei sind einer zu viel

Zwei sind einer zu viel

Beschreibung

Manchmal ist selbst ein Gauner zur falschen Zeit am falschen Ort...

Zwei sind einer zu viel

Er sah auf die Uhr: Viertel vor 8. Jeden Moment musste sie das Haus verlassen, um zur Arbeit zu fahren. Sie begann um halb neun. Gewöhnlich war sie schon ein paar Minuten früher da. Sie hasste es, zu spät zu kommen. Feierabend hatte sie erst um 17 Uhr, also vor halb sechs wäre sie keinesfalls zu Hause. Aber Joe wollte kein Risiko eingehen und so wollte er lieber direkt zuschlagen, sobald sie losfuhr.

Viele Monate hatte er sie ausgekundschaftet. Sie wohnte in einem schicken Einfamilienhaus, aus dem ihr Ex-Mann erst vor 4 Wochen ausgezogen war. Den heftigen Streit hatte Joe noch draußen im Gebüsch hockend mitbekommen und sich gefreut, dass er ohne ihren Göttergatten noch leichteres Spiel haben würde. Trotzdem wartete er noch ein paar Wochen, um in Ruhe ihren Tagesablauf erörtern zu können. Und natürlich kreuzte der Ehemann in den ersten Wochen nach der Trennung immer wieder unerwartet auf, um seine Sachen zu holen. Joe wartete geduldig, denn er bevorzugte die ruhige Variante: unbemerkt rein, in Ruhe schauen und einpacken und schnell, aber dezent wieder heraus. Und um möglichst unauffällig zu sein, trug Joe nie eine Maske. Das würde zu viel Aufsehen erregen.

Jetzt war es soweit: Sie öffnete die Tür und trat heraus. Schick sah sie aus, wie jeden Tag. Schnell noch den Schlüssel herumgedreht und schon war sie auf dem Weg zum Auto, einem Porsche 911. Ja, sie hatte Geld und das liebte sie auch zu zeigen. Selbst schuld, dachte Joe und sah dem Porsche noch nach, bis er aus seinem Blickwinkel verschwand. Er wartete noch bis 8, nur um sicherzugehen. Dann begab er sich mit großen, aber unauffälligen Schritten in den Garten des Hauses. Durch die Terrassentür war es für Joe grundsätzlich sehr leicht, in ein Haus unbemerkt einzusteigen. So machte er es schon seit 15 Jahren und seine Eroberungen, die er bei all seinen Streifzügen eingesackt hatte, konnten sich durchaus sehen lassen: modernste Fernseher und Anlagen, Laptops, Handys in allen Variationen undundund. Heute allerdings war er auf kleinere Beute aus. Er wusste, dass sie reichlich Schmuck hatte, hauptsächlich Gold. Und bei den gestiegenen Goldpreisen konnte er richtig gut Gewinn machen. Kaum war er im Haus drin, begann er, an den typischen Verstecken und Aufbewahrungsorten für Schmuck und andere Wertsachen zu suchen: in Schubladen, Küchenschränken und natürlich in Tresoren. Solche Häuser wie dieses hier hatten auf jeden Fall einen Tresor, Joe musste ihn nur finden. Er ging hinauf ins Schlafzimmer. Das Bett war gemacht und die Satin-Bettwäsche schimmerte in dezentem orange. Er schaute sich um. Auf den ersten Blick konnte er keinen Tresor entdecken, aber Joe war gewieft genug, um zu wissen, dass er auch hinter einer angeblichen Bücherwand oder einem Bild zu finden war. Und plötzlich sah er es: Das Bild der Mona Lisa, das mittig über dem Ehebett hing. Joe grinste. Also doch. Dort musste es sein. Er zog seine Schuhe aus und stieg vorsichtig auf das Bett. Als er in der Mitte stand, nahm er das Bild von der Wand und da war er, wie geplant. Joes Hände wurden vor Aufregung ganz feucht. Aber er war Profi genug, als dass er irgendwelche Spuren hinterlassen würde. Natürlich trug er Handschuhe. Keine fünf Minuten später hatte er die Zahlenkombination des Tresores geknackt und packte alle die Ketten, Armreife und Ringe in ein schwarzes Samttäschchen, das er stets bei seinen Einbrüchen dabei hatte. Er schloss die Tresortür, stellte die Kombination wieder so ein, wie er sie vorgefunden hatte und richtete das Bett wieder her. Er zog seine Schuhe an und drehte sich um zur Tür, als er plötzlich in die Mündung eines Revolvers blickte. Joes Gegenüber trug eine schwarze Maske, die nur die Augen erkennen ließen. Er zielte auf Joes Kopf und sagte: „Deine Frau hat dich verlassen, Sportsfreund. Hättest du es einfach akzeptiert und wärst nicht zurückgekehrt, würdest du den heutigen Tag überleben. Aber wer einem Profi-Einbrecher in den Weg kommt, muss leider dran glauben.“ „Aber ich…“ stotterte Joe. Weiter kam er nicht, da ihn die Kugel mittig zwischen den Augen traf und er zu Boden ging. In aller Ruhe räumte der maskierte Einbrecher Fernseher sowie Laptops in einige Kartons und verschwand. Dieses Mal war er nicht auf Schmuck aus.

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Hörbuch

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AnnaKie

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