Fantasy & Horror
Die Legende von Liron 3 - Komplettfassung

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"Die Legende von Liron 3 - Komplettfassung"
Veröffentlicht am 25. Juli 2012, 274 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Die Legende von Liron 3 - Komplettfassung

Die Legende von Liron 3 - Komplettfassung

Beschreibung

Ein Geheimnis Älter als der Bund. Eine Suche die weiter führt als jemals zuvor. Der Seher Liron begibt sich auf eine letzte Reise um dem Vermächtnis Jarets auf die Spur zu kommen.

Kapitel 1 Erinnerungen

 

 

Jaret folgte dem Mann langsam durch die Hallen des Palastes in Seminium.

Der Sieg über Ruben war erst wenige Wochen her und noch immer waren sie damit Beschäftigt den Palast und die Stadt zu durchsuchen um die letzten Verschlinger und Diener Rubens aufzuspüren.

Und Heute hatte sich eine Gruppe die Gewölbe unter den Palast angesehen.  Rubens ursprüngliches Labor hatte hier unten gelegen.

Jaret erinnerte sich an diese Gänge war er sie doch als er Jünger war oft entlanggegangen. Vor einem Jahrhundert wie es schien. Für ihn hatte dieser Ort nichts Bedrohliches. Und doch stellte sich ihm immer wieder die Frage wie aus dem Mann den er einst gerne seinen Mentor genannt hatte solch ein Monster werden konnte. Oder war er es schon immer gewesen war und Jaret einfach nichts bemerkt hatte. Trotzdem dieser Ort ängstigte ihn nicht. Er hatte schlimmeres gesehen als ein paar Dunkle Verliese.  Für seinen Begleiter wohl schon. Schützend hielt er seine Fackel vor sich als ob er so die Dunkelheit daran hindern könnte nach ihm zu greifen.

,, Soll ich vorgehen ?“ , wollte Jaret wissen. Langsam machte ihn das ängstliche Benehmen des Mannes selbst nervös.

,, Nein mein Herr, ich bin hier um euch zu beschützen nicht…“

Jaret hatte genug. ,, Erstens…“ Er brauchte einen Moment um sich an den Namen des Mannes zu erinnern... ,, Tristan. Ich habt mich nicht ,,Herr“ zu nennen. Jaret reicht vollkommen. Und zweitens.“

Der Seher hob eine Hand und erschuf eine silbrige Lichtkugel. ,, Ich kann auf mich selbst aufpassen.“

Er hatte grade erst mit dem Zauberer Gerret eine Art von Regierung ausgearbeitet die bestenfalls provisorisch funktionierte und war prompt zu deren Anführer gewählt worden. Seitdem traute sich offenbar niemand mehr ihn mit Namen anzusprechen.

Und noch schlimmer. Jade musste sich nun mit der Anrede Madam herumschlagen. Beim Gedanken an die Tabajaxie lächelte er. Diese von einem Magier geschaffenen Wesen wurden von vielen Verachtet. Aber er hatte nicht nur gelernt sie zu verstehen sondern auch zu lieben.

 Er hatte Jade zurück in ihr Ursprüngliches Lager in den Bergen geschickt. Jaret wagte nicht sie zu Gefährden.

,, Hier unten Jaret.“ Er erkannte die Stimme.

,, Revan. Seid ihr das etwa? Habt mich holen lassen.“

,, Ja.“ , hörte er die Stimme des Schützen aus Egarium. ,, Das müsst ihr euch selbst ansehen.“

Jaret kannte Revan nun schon mehrere Jahre. Aber wirklich Schlau war er nie aus dem Mann geworden der mit einem Irrlicht zusammen reiste und sich auf der ständigen Flucht vor den Magiewächtern des grauen Ordens befunden hatte. Das heißt bevor dieser zu ihren Verbündeten geworden war.

Jaret folgte der Stimme, als ihm auch schon das Irrlicht Lis entgegenkam.

,, ihr seid langsam wenn es wichtig ist.“ , meinte es mit dem für es typischen Spott.

,, Wenigstens einer der noch keinen Respekt vor mir gewonnen hat.“ , meinte er.

Er betrat eine niedrige steinerne Kammer. Einige Bücherregale an den Wänden… ein grober Eichentisch. Das war Rubens Labor als Hofzauberer Arbitriums gewesen. An diesem tisch hatte Jaret erfahren was er war. Ein Seher. Ein Loser Kiesel des Schicksals.

Revan lehnte an einem Durchgang am anderen Ende des Raumes. ,, Kommt ihr endlich ?“

Jaret wusste wohin dieser Gang führte. Dort unten hatte Ruben begonnen seine Seelenmagie zu wirken. Dort unten hatte Ruben den ehemaligen Herrscher Arbitriums getötet und selbst die Kontrolle übernommen.

,, Bin gleich da.“

Er folgte Revan die steinernen Korridore hinab in die Tiefe. Unterwegs kamen sie an mehreren leerstehenden Eisenkäfigen vorbei. Dort hatte der Seelenmagier seien Opfer gefangen gehalten bevor er sie benötigte…

Und schließlich erreichten sie die Hauptkammer. Eine große natürliche Höhle.

In einer Ecke bemerkte Jaret ein Skelett. Die einstmals prächtige Kleidung war verwittert aber er erkannte den Toten trotzdem. ,, Ruhet in Frieden.“ Erwies er dem ehemaligen König seinen Respekt. Ruben hatte die Leiche einfach liegengelassen.

Revan war derweil an einem steinernen Tisch am Ende der Höhle getreten. ,, Seht euch das an.“ , meinte er.

Jaret kam näher. Als er sah was dort auf dem Tisch lag gefror ihn das Blut in den Adern. Das einzige was er je zu fürchten gelernt hatte.. aber… konnte das sein?  Er dachte es gäbe nur eines…

Und daneben die blau glühenden Glasphiolen… wie viele ? Hunderte….

,, Das hier existiert nicht. Verstanden?“

 

 

,,Adrianna,

Ich kann gar nicht beschreiben wie es ist an diesem Ort zu sein. Selbst nach fast Einhundert Jahren ist Seminium ein bedrohlicher Ort. Seit mehreren Tagen schon bin ich niemanden begegnet. Es scheint wirklich so als ob jeder einen großen Bogen um die Stadt machen würde.

Mittlerweile kann ich es verstehen.

Aber was wird mich hier erwarten. Estenfalls lediglich eine seit langem verlassene Stadt. Schlimmstenfalls…

Ich möchte nicht darüber nachdenken. Ich bin nicht Müde aber…

 Ich bin das Kämpfen leid Adriana.“

 

 

 

Liron sah auf zur toten Stadt Seminium. Die Stadt selbst lag auf einem steilen Felsen und nur ein Pfad, der einst wohl eine große Straße gewesen sein mochte, führte hinauf. Durch die Jahre dunkel verfärbte Mauern aus Sandstein, die einst einen helleren on gehabt hatten, schirmten die Stadt ab. Der Regen durchnässte seine grauen Haare und sorgte dafür dass ihm die Strähnen im Gesicht klebten und sein Reisemantel hatte sich so mit Wasser vollgesogen das er wie Blei an ihm hing.

Zwanzig Jahre… Zwanzig Jahre hatte er es aufgeschoben. Jetzt jedoch hatte er sich endlich zu der Reise entschieden.

Vor zwanzig Jahren hatte der oberen auf der Spitze eines Turmes den letzten Brief Ragnars an ihn geöffnet.

Der Inhalt war eine einzelne Tagebuchseite gewesen. Eine Seite geschrieben von Jaret Weißläufer.

Und was er daraus erfahren hatte….

Er sah erneut auf zu den dunklen verfallenen Mauern. Das hatte ihn hierhergeführt.

Als er sich dem mit Unkraut überwucherten Pfad hinauf zum Tor kämpfte.

Er atmete schwerer als er schließlich vor dem Torbogen stand.

,, Verdammt ich werde alt.“ , fluchte er laut. Seine Stimme wurde lediglich von ein paar Krähen gehört die aufstoben, kurz kreisten und sich dann wieder niederließen.

Er untersuchte die geschlossenen Tore. Das Holz war Morsch und zerkrümelte beinahe unter seiner Berührung.

Es würde ihn nicht aufhalten. Ein Tritt riss einige Bretter aus dem Tor, so dass er hindurchgelangen konnte.

Einen Moment meinte er oben auf den Mauern eine Bewegung wahrzunehmen. Aber als er kurz blinzelte, weil ihm der Regen in die Augen lief war es weg. Er tat es als Trugbild ab.

 

Liron sah sich in der verlassenen Stadt um. Vor ihm führte eine breite Straße an deren Rändern vertrocknete Bäume wuchsen weiter ins Innere der Stadt.

Diese Bäume waren vermutlich erst seit dem letzten Sommer tot. Eine Extreme Trockenheit hatte das Land dieses Jahr heimgesucht und der kühlere Herbst mit seinen Regenfällen war eine reine Erlösung. Momentan behinderte ihn der Regen aber mehr.

 Er ging an verfallenen Gebäuden vorbei weiter ins Innere der Stadt. Die Wände der Gebäude waren teilweise eingestürzt. Anderenorts konnte er beschädigte Dächer erkennen durch die der Regen sickerte.

Man sah, dass diesen Ort seit Jahrzehnten niemand mehr betreten hatte.

Er hielt an einem der toten Bäume an. Ein Pfeil steckte darin. Liron zog daran und konnte den Gegenstand aus dem Holz lösen. Die Federn waren neu und die metallene Spitze frei von Rost.

Jemand hatte den Baum vor kurzem für Zielübungen benutzt. Er war wohl doch nicht allein.

Seine Hand tastete nach dem Griff des Schwerts auf seinem Rücken. Zusätzlich zu dem Schwert trug er noch eine Steinschlosspistole bei sich und aus seiner Manteltasche hing eine kleine goldene Uhr.

Dieses kleine Meisterwerk war ein Geschenk des Ratsherrn Edrick an ihn gewesen.

Er klappte den Deckel auf und beobachtete die Zeiger. Er hatte es schon vorher gemerkt. Irgendetwas hier beeinträchtigte das feine Zusammenspiel von Magie und Mechanik im Innern.

Die Zeiger kreisten ziellos hin und her. Nach allem was an diesem Ort passiert war sollte es ihn nicht wundern. Er konnte die Magie in der Luft geradezu greifen.

Er klappte die Uhr zusammen und steckte sie wieder weg.

Es hatte keinen Sinn sich darüber Gedanken zu machen. Er war wegen etwas anderem hier.

Liron setzte seinen Weg durch die leeren Straßen fort.

 

Der ehemalige Palast und sitz der Herrscher Abritriums lag in einem durch eine weitere Mauer von der restlichen Stadt abgetrennten Bezirk. Liron kam nicht umhin diesen Ort zu Bewundern.

Durch die Jahre unkenntlich gewordene Statuen säumten den Weg. Beete in denen einst Blumen geblüht haben mussten lagen dahinter.

Die leeren Fenster der Gebäude des Palastbezirks schienen ihn anzustarren während er sich seinen Weg durch diese vergangene Pracht suchte.

Das Zentrum des Komplexes bildete ein bedrohlich wirkender Bau dem die Zeit nichts hatte nehmen können. Das Gebäude von dem aus einst diese Lande beherrscht worden waren. Zuerst von einem König und dann später von dessen Hofzauberer. Dieser Machtwechsel hatte einen Krieg ausgelöst welcher die Welt in ihren Grundfesten verändert hatte.

Die gewaltigen Flügeltüren des Palastes standen offen. Als die Stadt verlassen worden war hatte sich wohl niemand die Mühe gemacht es zu schließen. Oder war es von denselben Leuten geöffnet worden welche den Pfeil zurückgelassen hatten?

Er hatte gehofft keine Probleme zu bekommen…

 

Sobald er einen ersten Schritt in den dunklen Flur setzte flammten überall magische Lichtkugeln auf. Einige leuchteten nur kurz und verglommen dann wieder, andere aber blieben auch wenn ihr Licht unstet blieb und flackerte. Es war ein Wunder das der Zauber nach all der Zeit ohne Erneuerung überhaupt noch funktionierte.

Im unsteten Licht der Kugeln ging er weiter. Der einst polierte Marmorboden, der zu einer anderen Zeit das Licht tausendfach reflektiert hätte, war mit einer dicken Staubschicht bedeckt.

Liron wischte an einer Stelle den Staub bei Seite. Die Zeit hatte dem Stein nicht das Geringste anhaben können. Die Reflektion seines eigenen Gesichtes grüßte ihn vom Boden aus und starrte mit zwei in der Dunkelheit glühenden Augen zurück. Sein Fluch und seine Gabe. Er hatte gelernt es zu Kontrollieren doch ganz würde er den Sturm in seinem Inneren nie bändigen können. Bis zu seinem Tod würde er nie wieder ganz davon frei sein.

 

Nach einer Weile erreichte er eine weitere Tür. Diese bestand aus Eichenholz. Allerdings war das unter der Schicht aus Moss die sich darauf gebildet hatte nur schwer zu erkennen. Die Tür wirkte mehr wie aus Malachit gefertigt.

Als Liron sie aufziehen wollte brach sie aus den Scharnieren die wohl aus nicht mehr als Rost bestanden und krachte lautstark auf den Boden wo sich auch die Nieten welche die einzelnen Holzbretter zusammenhielten endgültig auflösten und die Holzstücke auseinanderfielen.

 Vor ihm lag eine große Halle. Mit hellem und dunklem Marmor war das Symbol einer Sonne in deren Zentrum sich eine Krone befand in den Boden eingelassen. Das Wappen Arbitriums. Wie lange war es her das dieses Symbol das letzte Mal auf einem Schild oder einer Fahne zu finden gewesen war?

Ein vergangenes Zeitalter…

 

Er verließ den einstigen Thronsaal durch eine weitere Tür am anderen Ende des großen Saals.

Diese führte auf einen Flur hinaus, ähnlich dem den er eben verlassen hatte.

Am Ende zweigte der Gang in zwei Richtungen ab. Auf der einen Seite führte eine Treppe nach oben. Entweder in einen der Türme oder in ein oberes Stockwerk.

Einen Moment war ihm als könnte er einen jungen Mann mit einem Buch in Händen die Treppe Hinunterrennen sehen.

Auf der anderen Seite lag eine kleine Tür. Er öffnete sie vorsichtig. Diesmal hielten die alten Scharniere.

Eine steile Treppe führte abwärts ins Dunkle aber… in einem Halter an der Wand hing eine Fackel.

Rasch überprüfte er sie. Das Pech war längst eingetrocknet aber sie würde ihren Zweck trotzdem erfüllen. Zumindest eine Weile lang.

Ein Funke sprang von seiner Hand auf die Fackel über und entzündete diese.

 

Am unteren Ende der Treppe befand sich eine steinerne Kammer. Ein einzelner schwerer Tisch und Regale mit teilweise bereits zu Staub gewordenen Büchern bildeten die einzige Einrichtung.

Aber am anderen Ende führte eine neue Treppe noch weiter hinab.

Er durchsuchte den Raum kurz, fand aber nichts von Bedeutung.

Alexis hätte sich vielleicht für die Bücher interessiert aber Liron hatte andere Ziele.

Er folgte der Treppe in die Tiefe.

 

Sein Weg endete in einer großen Höhle. Wasser drang durch die Decke und bildete einen kleinen Teich darin. Das Geräusch der Tropfen hallte von den Wänden und der Decke wieder.

Liron hielt die Fackel hoch und versuchte sich zu orientieren. Dort , in der hintersten Ecke der Grotte

Stand ein einzelner steinerner Tisch.

Das musste es sein. Wenn er die Tagebuchseite richtig gedeutet hatte musste es hier sein aber…

Auf dem Tisch lag nichts… lediglich ein einzelner vergilbter Zettel.

Er hielt die Fackel darüber um besser lesen zu können.

Eine weitere Tagebuchseite…

Bevor er noch Zeit hatte sich zu Wundern wurde er von etwas getroffen. Ein Pfeil war in seiner Schulter stecken geblieben. Noch spürte er keinen Schmerz aber er sah sich hektisch nach dem Angreifer um.

Eine Gruppe von verwahrlost aussehenden Männern trat aus dem Dunkel.

 

Kapitel 2 Hinweis

 

 

,, Haltet ihr das wirklich für eine gute Idee Jaret ?“ , fragte Gerret. ,, Ihr wisst was das anrichten kann.“

Jaret und der Magier saßen an einem kleinen Tisch. Seminium hatte er längst hinter sich gelassen und nun saßen sie in einer kleinen Hütte im Tal das den Rebellen bereits so lange als Versteck gedient hatte. Die meisten hatten beschlossen sich hier nieder zu lassen. Er konnte es verstehen. Mittlerweile war dieser Ort für viele das was sie ihr Zuhause nennen konnten.

,, Nur zu gut alter Freund. Aber das Original habe ich dem Orden gegeben. Das hier hingegen.“ Er klopfte auf den dunklen Ledereinband. ,, Sind Rubens Aufzeichnungen und Abschriften. Wir hätten vielleicht endlich einmal die Möglichkeit es für uns einzusetzen.“

,, Ihr wisst das das nicht möglich ist.“ , meinte der Zauberer tadelnd.

,, Nein natürlich nicht. Glaubt mir. Aber wir haben dort unten noch etwas anderes gefunden.“

In der Höhle unter dem Palast hatten sie neben diesem Buch noch dutzend Kristallphiolen gefunden. Phiolen gefüllt mit den Seelen derer die Ruben geopfert hatte.

Und eines dieser Gefäße holte Jaret nun hervor und stellte es zu dem Buch auf den Tisch.

Das bläuliche Glühen erfüllte sofort den gesamten Raum.

,, Wir können sie nicht in diesem Zustand lassen Gerret.“

,, Bei allen Göttern…“ Vorsichtig nahm der alte Magier den Glasbehälter in der Hand. ,, Wie viele ?“

Jaret zögerte. Schließlich antwortete er: ,, Hunderte.“

Gerret sah bestürzt zu Boden. ,, Ich verstehe…“ Er schwieg einen Moment dann sah er wieder auf, ein ängstliches Funkeln in den Augen. ,, Wer weiß alles davon ?“

,, Soweit nur Revan und ein paar unserer Leute. Wieso glaubt ihr jemand würde… wirklich erneut versuchen das hier einzusetzen?“

,, Es gibt immer Leute die alles für die Macht riskieren Jaret.“

,, Und doch… wir können diese armen Seelen nicht einfach eingesperrt lassen und alles wegschließen.“ , meinte Jaret.

,, Nein. Und ich wünschte wirklich man könnte ihnen helfen aber… solange diese Dinge existieren wird immer jemand versuchen sie zu missbrauchen.“

Jaret stand auf. ,, Ihr meint also das wäre tatsächlich die bessere Lösung ?“

,, Nein ich sage lediglich es wäre das Sicherste. Aber nein die beste ist es nicht. Mir ist allerdings kein Weg bekannt wie man eine Seele wieder freigeben könnte nachdem sie gebunden wurde.“

Jaret wies auf das Buch. ,, Genau deshalb habe ich das hier mitgebracht. Vielleicht finden wir ja etwas das uns weiterhilft?“

Gerret zog das Schriftstück zu sich herüber. ,, Schön. Aber auf eure Verantwortung.“

,, Danke alter Freund.“ Jaret ging zur Tür der Hütte. ,, Sagt mir Bescheid wenn ihr etwas finden solltet.“

Die Nachtluft die ihm entgegenschlug als e die Hütte des Zauberers hinter sich ließ war angenehm warm. Der schwache Schein von Feuern und leiser Gesang drangen durch die umstehenden Bäume. Viele waren immer noch im Siegestaumel gefangen und feierten. Er gönnte es ihnen. Aber für ihn war an Ruhe nicht zu denken. Da draußen lag immer noch ein Land in Trümmern. Es gab viel zu tun.

Jaret suchte sich einen Weg über die Pfade die das Tal durchzogen. Hinauf in die Berge. Entlang an Felskanten bis er eine Höhle erreichte. Er konnte nichts erkennen. Lediglich Finsternis starrte ihm aus dem Schlund entgegen.

,, Zemas ?“ Seine Stimme verhallte. Jaret entzündete ein magisches Licht in seiner Hand und betrat die Höhle.

 

,, Adriana

Ich komme mir verloren in diesem Land vor. Die Fenster scheinen einem wie Augen nachzusehen. Die Bäume nach einem zu greifen. Dieser ganze Ort strahlt etwas Feindseliges aus.

Und das ist nicht einmal das beunruhigteste.

Jemand muss hier gewesen sein. Heute habe ich einen Pfeil gefunden der definitiv neu war.

Ich hoffe Ärger vermeiden zu können aber…

Nichts ist jemals einfach.

Ich hoffe Fylla und Alexis gehen dir während meiner Abwesenheit nicht zu sehr auf die Nerven.

Ich habe aufgehört mitzuzählen wie oft sich die beiden übereinander beschweren.

Und behaupte später nicht dem wäre nicht so. Ich kenne beide lange genug.

Ich fürchte Aron hat am meisten darunter zu leiden. Er ist vernarrt in seinen Onkel. Halt den Kleinen also aus dem Kreuzfeuer raus.

Ich hoffe bald zurück zu sein.

Liron“

 

 

Liron musterte die Fünf Gestalten. Abgerissene Pelzmäntel. Grobe Keulen als Waffen. Der Schütze der ihn Verletzt hatte legte bereits wieder auf ihn an.

Doch der Mann schien zu Zögern. Hier unten in der Finsternis war das Glühen in Lirons Augen unübersehbar. Das spärliche Fackellicht reichte nicht aus zu verbergen was er war.

,, Töte ihn schon, er kann dir nichts….“ Liron ließ den Mann der gesprochen hatte nicht ausreden.

Er riss die Pistole hoch zielte und drückte ab. Der Knall hallte im Gestein wieder. Der Vagabund sah einen Moment beinahe verwirrt zu ihm auf. Die Kugel hatte seinen Brustkorb getroffen. Dann sackte er zusammen.

Drei der vier übrigen stürzten sich auf ihn. Bei dem vierten handelte es sich um den Bogenschützen der erneut auf ihn anlegte.

Liron suchte nach dem dunklen Sturm in sich, griff danach und richtete ihn auf den Schützen.

Ein Blitz erhellte die Dunkelheit und traf den Mann mit dem Bogen.

Ein Schrei und sein Gegner sackte zusammen.

Die drei übrigen waren nun Vorsichtiger geworden und umkreisten Liron. Dieser zog nun seine letzte Waffe. Das Schwert war schlicht und wies keinerlei Verzierungen auf. Aber das spielte keine Rolle. Es war entscheidend wer die Waffe führte. Einst hatte er das Schwert der Seher, das Symbol seiner Art, geführt. Aber wie alle Symbole war es vergänglich. Die zersplittern Überbleibsel wurden jetzt im Ratspalast Licentias aufbewahrt.

Der erste der drei machte einen Schritt nach vorne und hieb nach ihm. Die drei waren offenbar keine Ausgebildeten Kämpfer. Banditen und Herumtreiber die vermutlich davon lebten Reisende zu Überfallen und sich hier eingenistet hatten.

Er wehrte den Angriff ab tauchte unter dem Arm des Angreifers durch und versenkte seine Waffe in dessen Brust. Mit einem gurgelnden Laut ging der Mann zu Boden.

Die übrigen Beiden hofften wohl ihren Kumpanen rächen zu können und griffen noch im selben Moment an.

Liron brauchte nicht mehr zu tun als zur Seite zu traten.

Unglaube war das letzte was er in den Augen der zwei sah als sie ineinanderliefen und gegenseitig töteten.

Liron wischte seine Klinge an der Kleidung der Männer sauber. Dann wendete er sich dem Pfeil in seiner Schulter zu. Dieser war nicht weit eingedrungen. Der schwere Mantel und die leichte Panzerung die Liron trug hatten das schlimmste verhindert. Er brach den Pfeilschaft ab und warf ihn weg.

Dann wendete er sich wieder der Tagebuchseite zu. Es beschrieb das Tal in dem Heute Licenta lag. Offenbar hatte Jaret den Drachen Zemas besucht. Liron wusste was sich tief in der Grotte des Drachen befand. Eine Magiequelle. Er war nur einmal dort gewesen und damals hatte er keine Zeit gehabt den Ort genauer zu untersuchen. Mit etwas Glück fand er dort was er suchte. Immerhin als Versteck war die Höhle nicht zu übertreffen. Wenn diese Seite hier war und ich in Richtung Licentia führte…

Nun zumindest wusste er nun die grobe Richtung… Aber wer hatte diese Seiten hier zurückgelassen? Ragnar ? Eine seltsame Art etwas zu verbergen.

Aber was half es… Er musste zurück. Eigentlich freute er sich sogar. Zurück nach Licantia hieß es also.

 

Er ließ die nun wahrhaft leere Stadt so schnell wie möglich hinter sich. Er konnte die leeren Höhlen der Fenster, den Zerfall und das Kreischen der Krähen nicht länger ertragen. Liron gönnte sich erst wieder eine Pause als er unten auf dem Pfad einen letzten Blick zurück auf die zerfallene Pracht warf.

Wieder schien es als würde ihm etwas von der Mauer aus zuschauen. Wieder verschwand es.

Einbildung sagte er sich. Oder Müdigkeit.

 

Die Nacht verbrachte er in einem kleinen Dorf etwa Zwei Wegstunden von Seminium entfernt. Genau konnte er das jedoch nicht sagen. Die Zeiger seiner Uhr pendelten immer noch wie verrückt hin und her. Beinahe wie bei einem Kompass in der Nähe von Magnetgestein, dachte er.

Er war der momentane Herrscher des Bundes der Länder Raven, Egarium und Arbitrium und seit kurzem auch der Hostis, wobei Herrscher ein Begriff war der so nicht ganz stimmte. Er hatte sich als König immerhin gegenüber dem vom Volk gewählten Rat zu Verantworten.

Doch legitim war er momentan für alles Inner -und außerhalb des Bundes verantwortlich. Etwas das ihm früher zu schaffen gemacht hatte. Heute jedoch hatte er seine Rolle akzeptiert. Wobei er seine Identität trotzdem so gut es ging verschleierte. Er hasste es im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen wenn es nicht sein musste.

So auch als er die kleine Gaststube des Dorfes betrat.

Eine Reihe mürrisch wirkender Gesichter drehte sich zu ihm um und betrachteten den triefnassen, schwerbewaffneten Fremden mit der verletzten Schulter. Sobald sie mittleres bemerkten verschwand ihre Neugier so schnell wie sie gekommen war.

 Er bahnte sich einen Weg zwischen den Stühlen und Tischen hindurch zum Tresen.

,, Ihr wünscht ?“ Der Wirt beäugte den Fremden misstrauisch. Vor allem seine Waffen. Als sein Blick auf die Verletzung viel zuckte er kurz mit den Augenbraun.

,, Ein Zimmer und…“ Etwas Blut tropfte auf Lirons Hand. ,, etwas Verbandszeug und heißes Wasser wären nicht schlecht.“

,, Zimmer kann ich euch geben. Verbandszeug… nehmt euch einfach ein paar saubere Tücher… aber Wasser kann ich euch nur kalt zur Verfügung stellen. Ich geh bei dem Wetter nicht raus Holz machen.“

Liron hätte dem Mann am liebsten gefragt wo er meinte er wohl grade herkäme. Aber er blieb still. Es würde auch so gehen.

 

Das Zimmer erwies sich als winziger Verschlag unter dem Dach. Er konnte den Regen draußen hören der wie Kanonenschüsse auf das Dach trommelte. Und ab und zu tropfte etwas Wasser durch die Decke… Er hatte schon schlimmeres überstanden. Und wenigstens gab es einen kleinen Ofen mit etwas Holz zum Feuer machen. Wie war das mit Holz hacken gewesen?

Er entfachte ein kleines Feuer und hängte seinen Mantel zum Trocknen über den Kamin.

Die Panzerung und die Waffen legte er fein säuberlich auf einen kleinen Tisch im Raum.

Das Wasser das ihm der Wirt gebracht hatte stellte er auf den Ofen. Dann blieb ihm nur zu warten.

Um sich die Zeit zu vertreiben Überflog er die beiden Tagebuschseiten noch einmal.

 

Ein seltsames Geräusch weckte ihn. Er musste kurz eingenickt sein. Das Wasser war nicht warm, es kochte bereits…

Er wickelte ein Stofftuch um seine Hand und nahm den Topf vom Herd.

Dann tauchte er das Stofftuch ins Wasser und begann die Pfeilwunde an seiner Schulter zu säubern.

Die Verletzung war wirklich nicht schwer aber er hatte keinerlei Verlangen danach sich eine Infektion zu zuziehen die ihn für Tage oder Wochen aufhalten würde.

 

Das Wasser färbte sich langsam rot. Liron legte die Schale und das Tuch Beiseite. Dann setzte er sich an den Tisch, räumte seine Ausrüstung beiseite und suchte seine Schreibsachen zusammen.

Ein kleines Tintenfass, eine Feder und einige Bögen Pergament. Er hatte es sich vorgenommen seine Reise mit Briefen zu dokumentiere  die er bei jeder Gelegenheit abschickte. Nun sah es so aus als könnte er diesen bereits selbst wieder überbringen.

Er setzte sich und dachte nach. So viel war in den letzten 20 Jahren geschehen.

Fylla und Alexis führten etwas das Liron nur als ,,Schwierig“ bezeichnen konnte. Öffentlich würde wohl keiner von beiden dazu stehen. Aber Liron konnten sie nicht täuschen. Der Oberste Zauberer von Dynastes und eine Kommandantin des grauen Ordens… Er musste lächeln.

Und er… er hatte Adriana. Und Aron…Er hätte vor wenigen Jahren nicht einmal daran Gedacht. Ein Sohn.

Zum Glück schien er Lirons Gabe nicht geerbt zu haben auch wenn Alexis meinte bei dem Jungen ein gewisses magisches Talent zu beobachten. Solange er nicht Lirons Sehergabe besaß sollte ihm auch das Recht sein. Solange ihm dieser Fluch erspart blieb.

Ja eine Gabe und ein Fluch. Verpflichtete genau diese Begabung doch Liron letztlich zu all dem. Zu dieser Reise.

Er tauchte die Feder in die Tinte und begann zu schreiben…

 

Kapitel 3 Rückkehr

 

 

,, Ich denke in letzter Zeit zu viel nach Adriana.

Meine Gedanken scheinen mir nicht mehr zu gehören. Wenn ich die Augen schließe… sehe ich die Möglichkeiten. Die Wahrscheinlichkeiten. Was sein könnte.

Oder möglicherweise bin ich nur ein alternder Narr?

Ich habe in Seminium nicht gefunden was ich suchte. Dafür aber etwas anderes. Es scheint jemand wolle unbedingt ein Spiel spielen. Wissen die Götter wieso. Aber ich fand lediglich ein weiteres Stück von Jarets Aufzeichnungen. Ich bin beinahe schon froh ihm nie wirklich begegnet zu sein. Oder mich zumindest nicht daran erinnern zu können. Seine Schriften sind... beunruhigend. Seine Gedanken sind es. Gute Absichten führen allzu oft zum Fall. Ich fürchte was ich finden könnte.

Aber wenigstens führt es mich zurück. Zurück zu euch.

Ich bin bald wieder daheim

Liron“

 

Die Stadt die sich vor ihm erhob schien wie aus dem Fels geschnitten. Türme und Mauern aus Granit. Gebäude geformt aus der Erde. Das war Licentia. Das Herz der Welt…

Und hoch über allem thronte der Palast des Rates.

Nachdem Liron den unterirdischen Zugang passiert hatte machte er sich auf den Weg durch die Straßen hinauf zum Palast.

Hier viel er sofort auf. In seiner eigenen Stadt kannte ihn mittlerweile jeder. Sofort kamen einige Wachen angelaufen und fragten ihn ob er eine Eskorte brauchte. Er verneinte. Es war egal was er antwortete. Sie würden ihm ja sowieso in gebührenden Abstand folgen. Und wenn er dann fragte wieso sie ihm folgten war es eine Zufällige Route….

Das war der wahre Grund wieso ihm seine Stellung nicht gefiel. Er war nirgendwo mehr allein, hatte nie wirklich seine Ruhe. Da war die Reise nach Seminium eine Entspannende Abwechslung gewesen.

Wenn man mal von dem Pfeil in die Schulter absah….

 

Die Wachen am Tor zum Palast hießen ihn willkommen während er vorbeiging. Normalerweise hielt er gerne an und Unterhielt sich etwas mit den Wachen und auch mit den Leuten auf der Straße.

Doch heute nicht. Er würde nicht sofort zu Zemas Hort aufbrechen. Der Drache hatte sich ohnehin schon eine Weile nicht mehr in der Stadt blicken lassen.

Er durchquerte die lichtdurchfluteten Flure und Hallen des öffentlichen Teils des Komplexes bis er die Kammern erreichte die hier ihm zugewiesen waren. Er öffnete die Tür zu einem großen mit Teppichen ausgelegten Saal. In einem Kamin brannte Feuer.

,, Liron…“ Er drehte sich in die Richtung der Stimme.

Adriana.  Ja beide waren sie älter geworden. Aber für ihn würde sie immer die schönste Person sein der er je begegnet war.

Und hinter ihr, halb versteckt stand eine kleine Gestalt.

,,Hallo Adriana und…“ In diesem Moment rannte das Kind auch schon auf ihn zu.

Er fing Aron auf und lies sich mit dem Kind auf den Boden fallen.

,, Hey  du hast mich umgeworfen Kleiner.“

,, Du hast dich fallen lassen. Du schummelst.“

Er stand auf und klopfte sich den Staub ab. ,, Sicher ?“

,, Onkel Alexis hat mir einen Trick gezeigt. Schau mal.“ Das Kind ballte die Hand zu einer Faust. Eine kleine Flamme tanzte über die Hand und erlosch dann.

,, Wann hat er ihm das denn beigebracht ?“

,, Frag mich nicht.“ , antwortete Adriana. ,, Hast du gefunden was du gesucht hast ?“

Liron schüttelte den Kopf. ,, Nein… Es tut mir leid aber ich fürchte ich werde nicht lange bleiben.“

,, Liron… du weißt das du das nicht tun musst.“

Er drehte sich zu Adriana um. ,, Wenn nicht ich wer sonst ? Solange es irgendwo da draußen existiert ist es eine Gefahr. Ich würde das lieber heute als morgen aus der Welt schaffen. Dann… habe ich alle Zeit der Welt.“

,, Die Kopie des Buches ? Rubens Aufzeichnungen ? Die haben fast ein Jahrhundert Unentdeckt überstanden. Sie werden auch noch ein weiteres Überstehen meinst du nicht?“

,, Es ist meine Aufgabe.“ , erwiderte er.

,, Deine Aufgabe ist erfüllt Liron. Niemand kann dir irgendetwas vorwerfen.“ , meinte Adriana.

,, Nur ich mir selbst.“

Sie lachte. ,, Du warst schon immer stur.“

,, Ich weiß. Ach.. hast du Zemas in letzter Zeit gesehen?“

,, Der hat seine Höhle seit einer Weile selbst nicht verlassen.“ Sie lachte erneut. ,, ich glaube langsam er wird auch alt.“

,, Nicht ernsthaft… der ist doch erst… was Eintausend ? Dann bleibt mir die Kletterpartie wohl nicht erspart…“ Er wendete sich zum Gehen. ,, Ich schreibe.“ , sagte er zum Abschied.

 

 

Seine Hand griff die letzte Kante. Unter seinem Fuß lockerte sich der Stein. Er zog sich endlich hoch.

Liron sah hinab auf die Stadt Licentia. Der Aufstieg war nicht so gefährlich wie es den Anschein hatte aber anstrengend. Er setzte sich einen Moment auf die Kante der klippe und sah in die Ferne.

Hinter ihm bewegte sich etwas in der dunklen Öffnung der Höhle. Eine Schneeweiße Klaue trat isn Licht gefolgt von einem gewaltigen mit Hörnern bewehrten Kopf.

,, Liron.“ , sagte der Drache mit dröhnender Stimme. ,, schön euch zu sehen. Ich dachte ihr wärt in Seminium.

,, Wisst ihr das dachte ich auch. Aber es scheint als ob es jemand für nötig gehalten hätte mich quer über die Landkarte zu jagen. Ihr wart damals doch selbst dabei. Könntet ihr mir nicht zufällig weiterhelfen?“

Der Drache antwortete bedauernd: ,, Tut mir leid Liron aber ich fürchte ich kann euch nicht helfen. Ich war zurzeit als diese Tagebücher entstanden nicht bei Jaret… Etwas das ich heute noch bedaure. Er hat mir nie erzählt was damals geschah.“

,, Vielleicht kann ich euch da ja weiterhelfen. Ich muss zur Magiequelle.“

Der Drache wurde ein wenig skeptisch. ,, Die habt ihr selbst zerstört, Erinnert ihr euch ?“

 

,, Natürlich weiß ich das. Aber möglicherweise hat Jaret.. oder sonst jemand… etwas dort zurückgelassen.“

,, Interessant. Ich bin selbst nie dort unten gewesen aber bitte… Mein… Heim steht euch immer offen.“

 

Liron trat an dem Drachen vorbei ins Innere der Kathedralenartigen Höhle.

Säulen aus Stein stützten die Höhlendecke ab.

Rasch passierte er die ersten Reihen der natürlichen Säulen und wendete sich dann der Wand zu.

Ein niedriger Durchgang führte dort zu einer groben, in den Stein gehauenen Treppe.

30 Jahre war es her das er diese Treppe das letzte Mal hinabgestiegen war. Damals hatte draußen vor der Stadt eine Armee gestanden und versucht die Licentia einzunehmen.

Wie viel hatte sich doch seitdem geändert.

Er konzentrierte sich wieder auf den Abstieg die Treppe hinab. Er wusste diese zog sich eine Ewigkeit in die Tiefe. So lächerlich das Klang… hier auszurutschen war ein Todesurteil.

 

Die Treppe endete in einer gewaltigen unterirdischen Halle. Genau in der Mitte des Saals befand sich eine kreisrunde Steinplatte. Die Magiequelle. Er machte einen großen Bogen darum obwohl er wusste, dass davon keine Gefahr mehr ausging. Alles was einst darin gewesen war steckte nun in seinem Verstand. Ein dunkler Mahlstrom, den er grade so im Zaum halten konnte.

Liron setzte seinen Weg an der Platte vorbei fort. Er hatte sich nie wirklich hier unten umgesehen. Jetzt aber vielen ihm die Inschriften an den Wänden auf. Dieser Ort war einst von den alten Zauberern des Reichs von Indigor geschaffen worden. Und Mithilfe der Macht hier hatte Anbrail, sein alter Feind, eben dieses Reich wiedererrichten wollen.

Anbrail war nun Geschichte, genau wie Indigor.

 

Aber die Inschriften waren noch da… wenn jemand hier unten etwas Verstecken wollte… es gab keinerlei Einrichtung…

Er tastete mit der Hand an den Symbolen entlang. Wie leicht könnte man… Er stockte. Die Symbole waren normalerweise alle etwa einen Finger breit in die Wand gekerbt worden aber…

Ein Zeichen das Botschaft bedeutete und aussah wie ein  oben offengelassener Quader… Seine Hand passte bequem in die Öffnung. Jemand hatte hier einen Hohlraum eingebaut.

 Er tastete… suchte und fand etwas Ein Stück brüchiges Pergament.

Er wünschte er hätte eine Fackel mitgenommen aber so konnte er die Schrift nicht entziffern.

Man konnte über Jaret sagen was man wollte aber der Mann musste eine fürchterliche Handschrift gehabt haben. Liron konnte kaum etwas entziffern.

Kurzerhand verstaute er das Stück zusammen mit den anderen in seiner Tasche und machte sich auf den Weg zurück an die Oberfläche als er hinter sich ein Flüstern vernahm.

,, Nun seht. Liron. Lauft ihr immer noch längst Vergangenem und Überholtem Hinterher. Seit ihr solch ein Narr das ihr euren Untergang nicht einmal kommen seht?“

Der Seher drehte sich um. Natürlich gab es eine Sicherung… und es musste ausgerechnet ein Schatten sein. Diese magischen Schutzvorrichtungen nährten und stärkten sich an der Angst, spielten sie gegen ihre Gegner aus bevor sie sie töteten. Und zu allem Überfluss nahmen sie die Gestalt eines Negativ-Abbilds ihres Gegners an.

Liron war nicht überrascht sich selbst in die Augen zu sehen.

,, Zu schade für dich das ich keine Zeit zum Plaudern habe. Können wir das hinter uns bringen, ja?“

Desto länger das Wesen redete, desto stärker würde es lediglich werden.

,, Aber ich werde nicht aufhören zu reden, Liron. Ihr seid was ihr seid. Ein Narr. Ihr gönnt euch nichts, ihr sucht immer weiter… Wovor lauft ihr weg?“

Liron war näher an die Gestalt herangetreten. ,, Davor.“ Er holte mit der Waffe aus und trennte der Gestalt den Kopf ab. Im selben Moment löste sich der Körper auf.

Man konnte diese Wächter nicht wirklich bezwingen, aber zumindest Zeitweise ausschalten.

Er konnte dem Ding nicht mal für seine Worte Böse sein… Es tat lediglich wofür es geschaffen wurde.

 

Er trat zurück ins Licht wo Zemas bereits auf ihn wartete.

,, Und habt ihr dort unten gefunden was ihr gesucht habt ?“

,, Ja. Aber auch einige unangenehme Überraschungen.“ , Er sah über die Kante zur Stadt hinab. ,, Ihr nehmt mich nicht zufällig mit runter ?“

 

,, Also was habt ihr nun gefunden ?“ , wollte Zemas wissen. Das Auftauchen des Drachen in der Stadt hatte für einen kleinen Aufruhr gesorgt und er und Liron mussten sich durch eine Menschenmenge kämpfen. Was dem Drachen natürlich um einiges leichtert viel als dem Seher. Selbst nachdem das Wesen seine Menschliche Gestalt angenommen hatte hielten die Leute respektvollen Abstand.

,, Das hier.“ Er reichte Zemas die Tagebuchseite welche Ragnar ihm gegeben hatte. Jene aus der Höhle behielt er. Er hatte selbst noch keinen blick darauf geworfen.

Der Drache überflog die vergilbten Seiten dann reichte er sie Liron zurück.

,, Sehr interessant. Wie gesagt ich war zu der Zeit nicht bei Jaret.  Aber wenn er diese Aufzeichnungen gefunden hat…“

,, Sind sie vielleicht noch irgendwo da draußen. Zusammen mit hunderten gefangenen Seelen. Ich habe gesehen was diese Macht anrichten kann. Wenn es mir möglich ist diese Dinge zu finden und zu vernichten werde ich es tun.“

Der Drache sah ihn besorgt an. ,, Ich frage mich nur wieso Jaret genau das nicht getan hat. Hat er wirklich gehofft das Gerret einen Weg finden würde?“

,, Vielleicht. Vielleicht steckt da aber auch mehr hinter als wir jetzt verstehen. Ich hoffe mal das die hier.“ Er hielt die neue Tagebuchseite hoch. ,, Vielleicht einige Antworten enthält…“

Als er wieder am Palast ankam verabschiedete sich der Drache schließlich. ,, Ihr wisst das ihr hier jederzeit willkommen seit Zemas.“ , meinte Liron.

,, Ich weiß , Freund. Und ich hoffe das wir uns bald wiedersehen.“

Mit diesen Worten nahm der Drache wieder seine eigentliche Gestalt an und erhob sich Flügelschlagend in die Luft.

Liron sah dem sich entfernenden Wesen eine Weile nach. Dann betrat er die Ratshallen.

 

Eine flackernde Kerze  und Sternenlicht bildeten die einzige Beleuchtung in dem dunklen Raum.

Liron saß im Licht der Kerze und überflog die mit, wie es schien, zitternder Hand geschriebenen Seiten. Möglicherweise war die Tinte auch im Lauf der Zeit einfach nur verlaufen…

Tatsächlich beantwortete es einige seiner Fragen. Aber nicht die nach deren Antwort er eigentlich suchte. Trotzdem. Es war ein Anfang.

Vorsichtig verstaute er die Seite wieder zusammen mit den anderen in einer kleinen Tasche.

Durch die Geöffnete Tür zum Nebenraum konnte er Adriana und Aron schlafen sehen. Er selbst verspürte keinerlei Müdigkeit auch wenn er in letzter Zeit wenig schlief. Es war als würde ihn etwas dazu antreiben weiterzumachen. Immer weiter zu rennen…. Beinahe wegzulaufen. Nur wovor das wusste er nicht.

Es viel ihm schwer erneut aufzubrechen aber… das hier hatte möglicherweise schon zu lange gewartet. Er würde noch in dieser Stunde wieder abreisen. Dynastes hieß sein Ziel. Beinahe freute er sich darauf. Die Akademie war so etwas wie eine zweite Heimat für ihn gewesen. Und bei dem Gedanken Alexis zu Besuchen ging es ihm auch schon etwas besser.

Er würde aufbrachen…

Jedoch nicht ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Das Licht der Kerze spendete mehr als genug Licht.

Er begann zu schreiben.

 

Kapitel 4 Archiv

 

 

Zemas war nirgends zu finden. Langsam trat Jaret weiter ins Innere der Höhle. Das Licht in seiner  Hand reichte grade aus die Wände der Grotte etwas zu erhellen. Aber das reichte auch.

Er hatte keine Probleme die Treppe zu finden. Sie hatten diesen Ort kurz nach der Einnahme Seminiums entdeckt. Offenbar befand sich unter dem Berg eine alte Ritualstädte der Zauberer des alten Reichs. Gerret war darauf aufmerksam geworden nachdem die alles vernebelnde Präsenz Rubens und seiner Magie verloschen war. Der Drache Zemas hatte zu ihrer Entdeckung geschwiegen und Jaret hatte beschlossen nicht mehr zu fragen. Wenn der Drache hiervon gewusst und es geheim gehalten hatte so waren es vermutlich gute Gründe die ihn dazu trieben.

Letztlich hatten sie sich dazu entschieden die Magiequelle welche das Herz dieses Ortes bildete zu versiegeln. Die Macht war zu groß um sie zu kontrollieren und zu gefährlich um sie zugänglich zu lassen.

Es war ein gutes Stück Arbeit gewesen den Ort wirklich zu sichern. Gerret hatte sich ein Kompliziertes System aus magischen Siegeln und Zaubern ausgedacht deren Zentrum das Amulett der Seher bildete. Ohne dieses Amulett, das Jaret immer bei sich trug, war es unmöglich diese Siegel je wieder zu brechen. Und selbst mit dem Amulett würde es mindestens vier Zauberer brauchen um die nötigen Vorkehrungen zu treffen.

Er stieg die Treppe hinab bis er den Saal tief im Gestein des Berges erreichte. Die Wände waren über und über mit Symbolen und Zeichen beschrieben die er nicht Verstand. Trotzdem kam er öfter hierher. Zum Nachdenken war es so gut wie jeder andere Ort. Besser sogar. Niemand würde auf die Idee kommen hier unten nach ihm zu suchen.

Es gab noch so viel zu tun. So viel zu Planen das er manchmal nicht wusste wo er überhaupt anfangen sollte. Ein Großteil der Städte des Landes lag mehr oder weniger in Trümmern… eine war sogar Vollkommen zerstört worden... was letztlich seine Schuld war.

Felder lagen brach ganze Landstriche einfach Menschenleer, geopfert um Rubens Hunger nach Magie und Seelen zu stillen oder als Kanonenfutter in verschiedenen Schlachten gefallen.

Und er würde etwas Unternehmen müssen um die Menschen zusammen zu halten oder diese Welt momentan noch im gemeinsamen Sieg über den Seelenmagier geeint, würde erneut in einzelne Länder zersplittern.

Und jetzt würde er auch noch nach einer Möglichkeit suchen müssen die Seelen welche Ruben nicht gegen sie verwendet hatte zu befreien. Er bezweifelte das Gerret eine einfache Lösung finden würde

Es war zum Verrückt werden. Einst schien es ihm Ruben zu bezwingen würde das Schwierigste werden. Jetzt war er sich dem nicht mehr so sicher.

,, Wusste ich doch, dass ich dich hier finde.“

Jaret machte sich nicht die Mühe sich umzudrehen. Er erkannte die Stimme… so gut wie er seine eigene Erkannt hätte.

,, Ich habe dich gar nicht gehört.“ , meinte er und drehte sich zu Jade um.

,, Gerret hat gemeint das ich dich hier finde. Worüber machst du dir jetzt wieder sorgen?“

,, Ich mache mir keine Sorgen.“ , antwortete er. Es stimmte nicht aber...

,, Nein. Natürlich nicht. Du bist rein Zufällig hier.“

,, Es ist nur..“ er schweig einen Moment und suchte nach Worten. ,, Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich dachte ich würde es wissen wenn wir Ruben erst bezwungen hätten... Ich habe wohl nicht wirklich daran geglaubt es zu schaffen. Und jetzt fürchte ich könnte alles noch schlimmer werden.“

Er hatte sich auf die Steinplatte im Zentrum des Raumes gesetzt.

,, Und doch hast du immer das richtige getan. Vergiss das nicht.“ Jade setzte sich zu ihm.

,, Vielleicht. Das heißt aber nicht, dass ich das auch in Zukunft schaffe. Es ist schwer vorstellbar aber… eine falsche Entscheidung und alles wäre umsonst…“

,, Aber du kannst es versuchen oder ? Mehr kann keiner erwarten.“

Vermutlich hatte sie Recht. Versuchen würde er es das war klar.

,, Hat Gerret schon irgendetwas herausgefunden ?“

,, Deshalb hab ich dich gesucht. Er meint er bräuchte einige Dinge aus Dynastes. Gerret will morgen aufbrechen.“

,, Dann begleite ich ihn.“

,, Wir ich komme mit. Ich sitze sowieso schon viel zu lange hier fest.“

Er machte sich nicht die Mühe ihr zu wiedersprechen. Das hätte eh keinen Erfolg. Trotzdem wohl war ihm bei dem Gedanken nicht.

Trotzdem die Aussicht nach Dynastes zurück zu kehren munterte ihn auf. Auch wenn die Magierarchive in Trümmern lagen war es immer noch ein beeindruckender Ort.

 

 

,, Adriana

Ich weiß du würdest wünschen, dass ich bleibe. Aber das kann ich nicht. Ich habe diese Reise Zwanzig Jahre lang aufgeschoben. Und glaube langsam, dass dies ein Fehler war. Das ganze bringt mich immer wieder zum Nachdenken. Wie weit das alles doch in der Vergangenheit zu liegen scheint. Aber ist es das wirklich? Vergangenheit ? Oder lauert es nur darauf zu unserer Zukunft zu werden?

Eine Zukunft beherrscht von der Vergangenheit... das war es was Anbrail wollte… besteht dort ein Zusammenhang? Liegt dort der Ursprung?

Ich wünschte ich hätte Antworten darauf. Aber dafür muss ich weitersuchen.

Ich hoffe… wiederzukommen…

Liron“

 

Dynastes. Das Ziel jedes Magiers. Schon von weitem waren die von der Herbstsonne beschienenen Dächer sichtbar. Und über allem die goldenen Kuppeln der Hallen der Archive.

Die Archiv-Akademie in Dynastes war nicht nur die größte und älteste Ausbildungsstäte für Magier auf dem gesamten Kontinent, sie war auch eine Lagerstätte für magische Gegenstände. Der Fels auf dem die Stadt stand war geradezu durchlöchert mit Kammern und Gängen und alle waren sie angefüllt mit Büchern, Gegenständen und dem Wissen längst vergangener Tage. Wissen das, größtenteils, besser im Verborgenen blieb.

Vor  etwa Dreißig Jahren hatte er ebenfalls die großen Tore der Stadt passiert. Damals war das Land im Chaos. Die  Krieger der Hostis hatten den Bund an den Rand des Untergangs getrieben…

Es schien eine Ewigkeit her zu sein. Was war er damals gewesen? Ein junger Mann auf der Flucht vor sich selbst…

Was war er nun? Ein alternder Krieger auf der Jagd nach… ja nach was? Nach dem alten Buch eines vermutlich längst toten Zauberers ? Er war Ruben einst begegnet. Zurückgekehrt, geläutert im Bestreben zu Helfen. Aber wie der Zauberer damals gewesen war…

Suchte er vielleicht etwas vollkommen anderes?

Er würde es wohl noch herausfinden.

 

Licentai war auf seine Art beeindruckend. Beeindruckend in seinem Baustil der die Stadt dem Gebirge in das sie hineingebaut war anglich.

Dynastes beeindruckte auf andere Art. Alles in der Stadt schien einfach darauf ausgelegt zu sein, Eindruck zu schinden. Auf dem Marktplatz der Stadt stand, inmitten eines Mosaiks welches das Sternenwappen des Bundes darstellte,  eine Statue die das legendäre Zaubereduo Verren Eiswind und Gerret Giller zeigte.

Die zwei Magier welche die Leitregeln der Akademie wie sie heute galten entscheidend geprägt hatten. Soweit Liron wusste war Verren ein Bruder Ragnars gewesen. Aber er hatte nie von ihm erzählt, geschweige denn war bekannt was aus ihm geworden war.

 

Er überquerte den Marktplatz und machte sich auf den Weg in Richtung der Akademie der Zauberer.

Die Gebäude der Akademie waren einst der ursprüngliche Regierungssitz Arbitriums gewesen bevor dieser nach Seminium verlegt worden war. Nachdem die Palastanlagen hier also leer standen waren sie vom damaligen König den Zauberern überlassen worden.

Diese  hatten die Gebäude zwar umgestaltet aber der ursprüngliche Zweck war noch immer klar erkennbar. Wie alles in der Stadt hinterließ es einen bleibenden Eindruck.

Den Eingangsbereich bildete ein kleiner Platz mit einem Brunnen aus Sandstein. Hohe Gittertore ermöglichten es den Ort im Notfall abzuriegeln. Aber das war in den letzten einhundert Jahren vielleicht zweimal vorgekommen. Niemand wagte es einen Ort anzugreifen der vor Magiern geradezu überzulaufen schien. Trotzdem konnte niemand die Archive einfach so betreten. Man musste eingelassen werden. So setzte sich Liron auf eine Bank und wartete darauf das ihn einer der Zauberer hereinbat.

 

 

Offenbar hatte man bereits von seiner Ankunft erfahren. Wenige Minuten später schwangen die Tore auf und Alexis trat heraus.

,, Liron. Schön euch zu sehen.“ , sagte er.

,, Euch ebenso.“ Grüßte er den alten Freund zurück. Alexis war nun seit beinahe zwanzig Jahren der Leiter der Akademie. Er war einer der jüngsten gewesen die jemals dieses Amt bekommen hatten, jünger noch als einige seiner Lehrer, war er bereits zu deren Meister aufgestiegen und hatte sie teilweise weit überflügelt. Mittlerweile schien er aber mehr in das Amt hinein zu wachsen. Seine Haare wiesen die ersten Spuren von grau auf und die Augen in denen immer noch dasselbe lodernde Feuer, die Begeisterung für alles Magische glühte, schienen etwas weniger hell zu strahlen.

 

 Sie betraten die lichtdurchfluteten Flure der Akademie. Die hohen Fenster ließen das Sonnenlicht herein und verliehen den Ort eine erhabene Ausstrahlung.

,, Und was führt euch her ?“ , wollte Alexis wissen.

,, Ragnars Brief. Ich habe einige Hinweise gefunden die mich hergeführt haben.“

,, Hinweise ?“ Sie überquerten einen kleinen Kreuzgang in dessen Mitte ein Stück Grasland  zu einem Garten umgestaltet worden war.

,, Erst in Seminium und dann in Licentia. Als würde jemand eine Spur aus Brotkrumen legen der ich folgen soll.“

,, Solange du weißt das du einer Spur folgst die jemand absichtlich gelegt hat…“

,, Das weiß ich.“

Sie erreichten die große Halle des Archivs. Ein gewaltiger Saal der gleichzeitig als Speisezimmer und Studiersaal diente. Ein  Buntglasfenster an der Kopfseite tauchte alles in Regenbogenfarben.

Es zeigte einen Magier der einen Verletzten aufrichtete.

,, Ich habe es immer gehasst.“ , meinte Alexis neben ihm während Liron das Bild betrachtete.

,, Was ?“

,,Das Fenster. Magier mögen Heilen können. Und das sollten sie auch wo sie können. Aber wir werden nie nur Heiler sein können. Dazu sind unsere Fähigkeiten zu wertvoll.“

,, Wenn Fylla das hört…“ ,

,, Hat sie längst.“ , vernahm Liron eine Stimme hinter sich.

,, Ebenfalls schön euch zu sehen.“ , sagte er. Die Tabajaxie gehörte zum grauen Orden, einer Organisation von Magier die sich der Jagd auf Abtrünnige ihrer Art verschrieben hatten.

,, Ich bin auch wirklich nirgendwo sicher wie ? Musstest du euch unbedingt freiwillig melden als der Orden jemanden suchte der die Akademie beaufsichtigt?“ , meinte Alexis halb scherzend, halb ernst.

,, Du hättest keinen anderen akzeptiert, oder ?“

Der Zauberer seufzte. ,, Stimmt wohl. Aber Vorsicht wenn das einer dem Orden berichtet… Was glaubst du wie die reagieren?“

,, Ist  mir eigentlich egal.“ , meinte sie. Liron war etwas verwundet. Fylla die sonst immer streng den Regeln folgte ? Alexis murmelte irgendwas von schlechtem Einfluss seinerseits. ,, Und was bringt euch hierher Liron ?“

Liron wiederholte seine Geschichte,  Die Reise nach Seminium, zurück nach Licentia und nun hierher.

,, Es klingt wirklich so als ob jemand wollte das ihr diesen Spuren folgt. Aber dieses Versteckspiel… ich weiß nicht Liron. Seit auf jeden Fall vorsichtig.“

,, Das bin ich immer. Ach übrigens Alexis. Eins noch. Ihr solltet Aron möglicherweise keine Zauber mehr vorführen. Er lernt zu schnell.“

Der Zauberer lachte. ,, Ja . Hat mich selbst überrascht. Die meisten brauchen Jahre und er lernt es vom Zusehen? Ehrlich Liron ihr müsst aufpassen sonst fackelt er Licentia ab bevor er zwölf ist. Würde mich an mich selbst erinnern.“

,, Nur das du damals halb Dynastes hast in Flammen aufgehen lassen. Ich habe die Berichte des Ordens gelesen.“

,, Was soll ich dazu sagen ? Ich war zwölf und wütend.“, erwiderte Alexis mit einem Schulterzucken.

Ein weiterer Magier kam den gang hinabgelaufen und hielt bei ihnen an.

,, Entschuldigt Meister Alexis, Herrin Fylla und…“

Liron warf Alexis einen blick zu der ihm bedeutete das er lieber unerkannt bleiben würde.

,, Das ist Rees. Ein Freudn.

Und Herr Res. Willkommen in den Archiven übrigens. .. Es gibt schon wieder Probleme mit Torus.“

Alexis schlug sich die Hand vors Gesicht.

,, Was hat dieser Narr jetzt wieder angerichtet ?“ , fragte Fylla führ ihn. ,, Noch ein Gasthaus verwüstet ?“

,, Nein Herrin.. er…“ , Der Magier zögerte wusste er doch welche Nachricht er überbrachte.,, Er hat jemanden getötet.“

,, Verdammt.“

,, Wer ist Torus ?“ , wollte Liron wissen.

,, Der größte Ärger den wir hier an der Akademie seit langem haben.“ , antwortete Alexis. ,, Wo ist er ?“

Der Magier-Bote ging voraus.

 

 

 

Kapitel 7 Ins Licht

 

 

Jaret wartete unruhig in dem kleinen Raum darauf das Verren und Gerret zurückkommen würden. Er war bei ihnen gewesen als sie einige Bücher aus den Archiven geholt hatten jetzt jedoch konnte er nur abwarten.

Die Räume der Akademie lagen teilweise in Schutt und Asche da und so war es notwendig geworden sich außerhalb des Archiv-Geländes Einzuquartieren. Durch das Fenster konnte er die teilweise eingestürzten Türme erkennen. Andernorts war bereits mit Reparaturen begonnen worden. Dieser Ort war einst schön und er würde es wieder werden.

,, Was willst du eigentlich tun wenn endlich wieder etwas Ruhe ist ?“

,, Darüber habe ich mir schon früher Gedanken gemacht. Ich glaube nicht, dass es je Ruhe geben wird. Aber wie du schon sagtest. Ich werde versuchen das Richtige zu tun.“

In diesem Moment öffnete sich die Tür und ein aufgeregter Verren, gefolgt von einem eher müde wirkenden Gerret betrat den Raum.

 

 

,, Wir haben es.“ Gerret legte ein Buch auf den schweren Eichentisch. ,, Ihr wollt diese Seelen befreien und wir wissen nun wie und wo.“

,, Wo?“ , fragte Jade bevor Jaret nachfragen konnte.

,, Das ist das Problem.“ , erklärte Verren. ,, Wir können nicht einfach so zur Seelenquelle spazieren. Das wäre mehr als dumm.“

,, Wobei ich das ganze ja immer noch für eine Legende halte.“ , ergänzte Gerret.

,, Von was genau reden wir hier überhaupt ? Ich vermute mal kein einfacher Wasserlauf.“

Gerret blätterte einige Seiten des Buches durch.

,, Nach diesen Aufzeichnungen hier, ist es ein Gebilde das von den alten Zauberern geschaffen wurde. Dieselben Magier die einst die Welt beherrschten. Nun ihre Macht stützte sich auf Seelenmagie und da wäre es natürlich von Vorteil einen direkten Zugang zur Totenwelt zu haben.

Einen unerschöpflichen Vorrat von Seelen ohne diese durch Zauber erst… gewinnen zu müssen. Ich bin erst durch Rubens Aufzeichnungen wieder darauf Aufmerksam geworden. Offenbar hat er danach gesucht.“

.. Mit einigem Erfolg. Er hat diesen Text hier in seinen Aufzeichnungen erwähnt. Es handelt sich um einen Bericht eines Magiers, kurz nachdem das alte Reich unterging. Er beschreibt darin auch auf etwas gestoßen zu sein, dass den Beschreibungen der Seelenquelle entspricht.“

,, Wenn ein solcher Ort tatsächlich existiert, können wir genau dort die Seelen welche Ruben gefangen hat wieder befreien.“ , meinte Verren.

,, Aber ihr sagtet bereits das es ein Problem gibt ?“

Gerret nickte. ,,Zwei. Erst einmal gibt es wohl eine Art Schlüssel.Oder zumindest einen Sicherheitsmechanismus.  Und zweitens: Der ungefähre Ort ist zwar verzeichnet aber… Er existiert nicht.“

,, Was meint ihr damit, existiert nicht ?“, wollt Jade wissen. ,, Zerstört ?“

,, Nein… aber seht selbst.“Gerret schlug eine bestimmte Seite des Buches auf, auf der eine grob gezeichnete Karte zu sehen war.

Er erkannte die Landmasse welche die drei Länder Egarium, Rave und Arbitrium bildeten aber die Karte ging weiter…

Jenseits der Küste an der Hama lag war etwas Neues eingezeichnet. Küstenlinien und vereinzelte Inseln davor. Jetzt wusste er was Gerret gemeint hatte. Die Karte führte sie in Richtung einer völlig unbekannten Welt.

,, Wie weit schätzt ihr ?“ , wollte er wissen.

,, Wen ich davon ausgehe das diese Karte nicht sehr genau ist… Mehrere Tage mindestens. Aber das ist Wahnsinn Jaret. Und ohne den Schlüssel können wir uns die Reise sowieso sparen.“

,, Was wisst ihr darüber ?“

Verren blätterte wieder einige der vergilbten Seiten durch.

,, Nun unser unbekannter Magier hier war offenbar ein Freund von Rätseln. Der schreibt hier doch tatsächlich, Moment…“ er suchte die Seite mit dem Finger ab.

,, Jeder Schritt in den Hallen  begleitet von einem Tropfen, Rubinrotes Wasser tränkt die Stufen, verfärbt den Fluss und bringt kurz Frieden.“

,, Hört sich für mich ja nach einem Blutopfer an.“ , meinte Gerret.,, Ein einfacher Sicherungszauber um Eindringlinge ohne das nötige Wissen fern zu halten.“

,, Für jeden Schritt den man dort Macht ? Ich hoffe das ist Übertreibung.“ , meinte Jade.

,, Wir werden sehen.“ , meinte Jaret. ,Aber zuerst müssen wir dorthin.“

 

,, Adriana,

Es ist unglaublich was mir die Aufzeichnungen hier enthüllen. Es scheint als sei Jaret in Aretenum gewesen, vielleicht sogar in Grauhafen. Sendor trug bei unserem ersten Treffen einen Splitter des Amuletts der Seher bei sich. Langsam beginnen sich einige Lücken zu schließen.

Aber neue tuen sich gleichzeitig auf. Wenn Jaret dort war…. Hat das nie jemand erfahren… es sei denn er war nicht erfolgreich. Oder hat beschlossen zu Schweigen. Aber warum ? Ich habe noch einige weitere Seiten gefunden und bin immer noch dabei sie zu lesen. Aber eins wird mir langsam klar.

Das hier geht weiter als ich dachte. Und ich werde dieses Gefühl einfach nicht los… beobachtet mich jemand? Ich weiß das kling paranoid. Aber in Seminium dachte ich jemanden gesehen zu haben.

Ich muss noch die Uhr bei Alexis holen und breche dann sofort auf.

Wenn ich wirklich bis nach Grauhafen gelangen muss wird dies eine lange Reise.

Wir werden uns wiedersehen

Liron“

 

Liron ging, gefolgt von Torus zurück durch die Archiv-Gewölbe. Er hatte sich den Weg gemerkt und war sicher ohne Probleme zum Eingang zu gelangen, als Torus ihm Gebot anzuhalten.

Der Windzug der vorher schon durch die Hallen gefegt war, war stärker geworden. Einzelne Blätter wirbelten bereits durcheinander.

,,Was ist d…“ Torus bedeutete ihm zu schweigen. Der Luftzug wurde stärker und löschte beinahe die Fackel die er hielt. Ein Regal in der Nähe neigte sich gefährlich und stürzte schließlich um.

Irgendetwas, in der Dunkelheit nicht zu erkennen, raste förmlich an ihnen vorbei und zog hinter sich einen Strom aus Blättern und Büchern her. Eine Kristallkugel fiel aus einem der oberen Regale und zerschellte auf dem blanken Steinboden.

,, So nah bin ich noch nie einem  gekommen.“ , meinte Torus als sich der Wind wieder legte.

,, Was war das ?“

,, Ein Wanderer. So nennen wir diese Erscheinungen. Zauber und Artefakte die sich selbstständig machen. Ich glaube so etwas gibt es nur hier. Wegen der hohen Anzahl magischer Relikte. Das muss ja früher oder später zu seltsamen Erscheinungen führen. Ich glaube allerdings nicht das sie gefährlich sind.“

,, Glaubt ?“

,, Ab und zu verschwinden hier unten mal Archivare… aber die meisten tauchen unbeschadet wieder auf. Nach ein zwei Tagen.“

,, Klingt ja beruhigend.“

 

Sie setzten ihren Weg zurück ohne weitere Zwischenfälle fort. Als Liron die Türöffnete die sie wieder nach draußen führte, blendete ihn das Licht einen Moment. Wie schnell man doch die Helligkeit vergaß. Das Licht spülte das glühen aus seinen Augen und einige der schweren Gedanken aus seinem Kopf.

Egal was war und was kommen würde. Solange er sich im Licht befand wäre es wohl in Ordnung.

 

Alexis sah von der Uhr auf als Liron die Tür öffnete. Er hatte die letzten Stunden damit zugebracht dahinter zu kommen, was damit nun nicht stimmte. Aber abgesehen von dem was er bereits wusste, blieb es ein Rätsel.

,, Ihr habt gefunden was ihr gesucht habt.“ , stellte er fest und sah auf den Stapel vergilbter Blätter die Liron in der Hand hielt.

,, Ich werde nach Grauhafen gehen müssen. Es sieht so aus als würden sich unsere Wege hier wieder trennen. Das heißt wenn ihr und Fylla mich nicht begleiten wollt.“

Alexis stand auf und lief um den Tisch herum, an dem er gesessen hatte.

,, Es gibt nichts was ich lieber täte aber… „

,, Es gibt ein paar Probleme.“ , beendete Fylla den Satz. ,, Offenbar gibt es jetzt einen neuen Kommandanten beim Orden. Einen Mann namens Caane . Ich bin ihm nur einmal begegnet. Unnötig grausam, brutal, setzt alles streng nach Vorschrift durch. Aber effektiv. Was auch seinen Aufstieg erklärt. Und jetzt hat er es sich zum Ziel gemacht jeden einzelnen Obersten des Ordens selbst zu überprüfen.“

,, Wieso macht man so jemanden zum Anführer ? Ich sollte mir wirklich ein Mitspracherecht einräumen lassen.“ , meinte Liron.

,, Das solltet ihr. Werdet ihr gleich wieder aufbrechen?“

,, Ich habe keine Zeit zu verlieren. Es ist ein Stück Weg bis Hama und ob ich dort eine Passage finde wird sich ebenfalls erst zeigen müssen. Ist die Uhr fertig?“

,, Es scheint das übersteigt meine Fertigkeiten Liron. Tut mir leid. Aber möglicherweise werdet ihr ja auch die Antwort darauf finden.“ Er händigte Liron die goldene Uhr aus.

,, Lebt Wohl alter Freund und passt auf euch…“ Torus der bisher schweigend im Raum gestanden hatte unterbrach sie.

,, Verzeihung. Aber ich würde darum bitten Liron begleiten zu dürfen.“ , sagte er.

Alexis sah zu Liron. ,, Wenn er das möchte, habe ich nichts dagegen einzuwenden.“

,, Nun gut Torus. Wenn ihr meint das es euch weiterbringt dann geht. Aber denkt daran. Verdient euch diese Chance.“

,, Lebt wohl Alexis, Fylla.“ Liron trat aus der Tür und schloss diese hinter sich ohne sich umzudrehen.

Er war sich zwar was Torus anbelangte noch immer nicht sicher. Aber es war sicher besser nicht mehr alleine zu reisen.

 

Sie ließen die Akademie schnell hinter sich. Liron wollte keine Zeit verlieren. Die Sonne stand schon tief aber mit etwas Glück könnten sie die Stadt bereits ein gutes Stück hinter sich bringen bevor sie ganz unterging.

Dachte er zumindest. Aber während sie durch die Straßen liefen kamen sie an einem kleinen Platz vorbei auf dem sich eine Menschenmenge versammelt hatte.

Ein Mann rief der Menge irgendetwas zu, scheinbar versuchte er sie aufzuhetzen, zumindest klang seine Stimme wütend genug.

Aufgebahrt vor ihm lag ein älterer Mann. Tot.

Torus blieb stehen.

Liron merkte erst gar nicht das der Magier ihm nicht mehr folgte. Einen Moment sah er zurück, dann ging er wieder zu ihm und sah sich das Geschehen auf dem Platz an.

,, Ist das der Mann den ihr….“

,, Ja. Und es tut mir jetzt leid.“

Der Mann der auf dem Platz sprach wurde immer lauter und unter den Leuten brachen Rufe des Beifalls los.

Einige Leute hielten Fackeln hoch.

,, Was wird das ?“

,, Das was immer geschieht wenn etwas schief läuft. Es wird ein Schuldiger gesucht.“

Ein Mann aus der Gruppe sah zu ihnen rüber, andere begannen auf den Agier zu deuten.

,, Gehen wir.“ , meinte Torus.

,, Nein. Kommt mit.“ Liron trat aus dem Schatten der Mauer hinter der sie gestanden hatten und auf den Platz hinaus.  ,, Darf ich fragen was hier vorgeht ?“ , rief er. Der Mann der vorher gesprochen hatte verstummte.

,, Was los ist Fremder ? Unser Freund hier wurde von einem Magier getötet und ihr fragt was los ist? Es wird Zeit das wir uns nicht mehr alles gefallen lassen was…“

,, Was ihr euch gefallen lasst ?“ , sagte Torus.

,, Ruhig.“ , flüsterte Liron und lauter fuhr er fort. ,, Nun ihr redet von ,, gefallen lassen.“ Euer Verlust tut mir leid. Aber solltet ihr ihn nicht eher betrauern anstatt viele für die Taten einzelner verantwortlich zu machen? Wie oft haben euch die Magier schon geholfen, sagt mir das bitte. Wer heilt euch wen ihr verletzt seit? Wer hat dieses Land beschützt wenn es nötig war? Denkt nach.“

Der etwas abgerissen wirkende Fremde bekam langsam immer mehr Aufmerksamkeit, etwas das Liron jedoch vermeiden wollte. Einige schien langsam zu dämmern wenn sie vor sich hatten.

Er hatte dem Aufruhr den Wind aus den Segeln genommen bevor er begann, das musste reichen. Es war Zeit zu verschwinden.

Er drehte sich um und steuerte eine kleine Gasse an. Mit eiligen Schritten verschwand er, Torus im Schlepptau, in Richtung Stadttore.

 

Erst jenseits der Stadttore wurde Liron wieder langsamer und Torus holte ihn ein.

,, Ihr könnt… für euer Alter aber noch.. ziemlich schnell laufen wenn ihr wollt.“ Der Magier war außer Atem. Ich wollte euch danken.“

,, Wofür ?“ , fragte er.

,, Das ihr einen Aufruhr verhindert habt. Alexis ist ein guter Mann. Ich hätte ihm ungern noch mehr Ärger gemacht.“

,, Dafür braucht ihr mir nicht danken. Und glaubt mir ich habe nicht versucht eure Fehler auszubügeln. Das könnt ihr nur selbst.“

,, Trotzdem danke ich euch.“

Liron sah in Richtung Horizont wo grade das letzte Licht dahinschwand. Es lag noch ein gutes Stück weg vor ihnen.

Aber nun hatte er ein genaues Ziel, einen Kurs dem er nicht mehr Blind folgen musste.

Aber er war neugierig. Die Tagebuchseiten waren beschädigt aber der Großteil der Schrift noch lesbar.

Nachdem sie ihr Lager aufgeschlagen hatten setzte er sich auf einen Stein auf dem der Mon ihm das lesen erleichterte und begann die Seiten weiter zu durchforsten.

 

Kapitel 6 In die Dunkelheit

 

 

,, Es ist schwer diesen Ort in Worte zu fassen Adriana

Aber das weißt du ja. Alexis hat etwas Seltsames getan. Er hat mir wieder vor Augen geführt,

dass es nicht nur Wissen ist, das ihm zu seinem raschen Aufstieg verhalf.

Sondern auch Weisheit wie ich erlebt habe.

Es vermag wohl einiges jemanden den man Schützen müsste zu töten…

 aber es verlang vielleicht noch mehr jemanden eine zweite Chance zu geben.

Selbst wenn er sie nicht verdient hat.

Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll. Aber ich vertraue Alexis blind.

Hoffen wir, dass mich dieses Vertrauen zu meinen Antworten führt

Und ich hoffe sie dir dann mitteilen zu können.

Wieso habe ich das Gefühl das mir die Zeit davonläuft? Es gibt keinen Grund dafür und doch…

Es ist äußerst beunruhigend… Als ob mich jemand beobachten würde. Knapp außerhalb einer Reichweite und doch nah genug mir einen Dolch zwischen die Rippen zu rammen.

Einbildung glaube ich… oder Unruhe… Die Archivgewölbe setzen einem zu.

Liron“

 

 

Alexis betrachtete die Uhr eine Weile. Die Zeiger schienen willkürlich hin und her zu kreisen. Als würde das Uhrwerk zu schnell laufen. Ab und zu jedoch schwankten die Zeiger auch kurz rückwärts.

Er öffnete vorsichtig die Rückseite und sah sich die kleinen Zahnräder und Federn an. Obwohl er mitgeholfen hatte sie zu öffnen wusste er nicht wozu alles genau da war. Das war Edricks Werk gewesen. Aber die Magie welche die Räder in Bewegung hielt hatte er gewebt. Wenn etwas damit nicht stimmte würde er es herausfinden. Ein blau glühender Kern bildete das Herz des Konstrukts.

 

Fylla sah ihm zu. Alexis arbeitete ruhig und schweigend. Jeder Handgriff wirkte routiniert aber ihr war klar, dass der Zauberer höchst konzentriert war.

Alexis nahm eine kleine Bergkristallscheibe in die Hand und betrachtete durch den Kristall die Uhr.

Dann betrachtete er ein Stück der Wand über der Uhr. Wieder die Uhr. Die Brauen des Magiers hoben sich überrascht. ,, Liron wo bist du nur gewesen….“ , murmelte er. ,, oder wirst ?“

Er betrachtete die Uhr eine Weile schweigend.

,, Das ist wirklich interessant.“ , meinte er schließlich.

,, Wieso ? Was stimmt nicht damit?“ , wollte Fylla wissen.

,, Alles und nichts.“ Er sah sich kurz in dem Raum um. Sein Blick viel auf einen Blumenvase am Fenster. ,, Reich mir eine der Blumen dann erkläre ich es.“

Fylla stand auf und zog eine gelbe Blume aus dem Wasser.

,, Danke. Also. Ich habe den Zauber der die Uhr antreibt si geschaffen, das er die Zeit feststellt ja? Egal wo sich die Uhr auch befindet oder was damit geschieht.“

,, Es scheint nicht mehr zu funktionieren.“

,, Im Gegenteil.“ , er reichte ihr die Kristallscheibe. ,, Seht selbst.“

Durch das Kristall waren überall im Raum kleine Funken zu sehen die aufstiegen und wieder verblassten, alle in eine bestimmte Richtung treibend.

Dann betrachtete sie die Uhr. Die Lichtfunken dort schienen in einem Kreis angeordnet zu sein. Einem Strudel der sie festhielt.

,, Was ist das ?“

,, Das genau zu erklären würde etwas dauern. Diese Kristallscheibe stammt aus den Archiven und ich habe schon eine Weile gehofft sie einmal testen zu können. Was du sieht ist in Ermangelung eines einfacheren Begriffs, Zeit.“

,, Willst du mir ernsthaft sagen das… was ?Die Uhr richtig geht lediglich die Zeit nicht ?“

,, Nicht ganz. Wie gesagt, der Zauber misst Zeit und richtet sich nach ihr. Was wäre aber wen er sich nach zwei Zeiten richten würde?“

Fylla sah Alexis einen Moment verwirrt an. ,, Ich glaube grade eben komme ich nicht mehr mit. Das klingt grade sogar für dich verrückt.“

,, Vielleicht klang das falsch. Was ich meine ist das irgendwo ein identischer Zauber existiert. Lediglich nicht in der gleichen… “ er suchte nach Worten. Seine Gedanken waren verrückt und er verstand es selbst nicht ganz. ,, Linie ?“ Als ob jemand diese Uhr genommen hätte und eine Kopie davon an einen Ort gebracht hätte der anderen Gesetzen unterliegt… oder aber , was irgendwie noch seltsamer Klingt, in der Vergangenheit eine gefertigt hätte. Und zwar jetzt erst…. Ich verstehe grade selbst nicht was ich denke.“ Er machte eine Pause. ,, Aber was immer es auch ist, es beeinflusst den Zauber und offenbar die Zeit für die Uhr selbst…“ Er nahm die Blume und hielt sie über das geöffnete Uhrwerk mit dem glühenden Zauber im Herzen. ,, Ich habe keine Ahnung was jetzt passiert.“ , sagte er und ließ die Blume fallen.

Sobald das erste Blatt den Leuchtenden Punkt erreichte glühte es auf.. begann zu leuchten und…

Eine Druckwelle jagte durch das Zimmer und warf Alexis mitsamt dem Stuhl auf dem er saß um.

Eine Weile lag er wie betäubt am Boden, bis Fylla, die mehr Glück gehabt hatte, ihm aufhalf.

,, Was war das ?“ wollte sie wissen.

,, Das war… interessant. Ist noch was von der Blume übrig?“ Er suchte den Tisch ab und hielt schließlich ein kleines Samenkorn ins Licht. , Das ist… beunruhigend.“

 

 

 

Sobald sie das Ende der Treppe erreichten überließ Liron Torus die Führung. Er wusste nicht genau wo er finden würde was er suchte, hoffte aber es zu erkennen.

,, Wohin genau wollt ihr ?“ , fragte ihn der Magier.

Liron überlegte. Wenn hier unten wieder eine Tagebuchseite lag…  ,, Gibt es hier irgendwo eine Bibliothek oder eine Büchersammlung ?“

Torus lachte. ,, Gut die Hälfte von dem was hier unten lagert sind Bücher. “

,, Dann vielleicht.. Tagebücher ? Aufzeichnungen ?“

,, Es gibt eine Sammlung von Briefen und Berichten…“ , antwortete Torus. ,, Hier entlang.“

Während sie durch die, nur vom schwachen Licht der Fackel erhellte, Dunkelheit gingen mussten Torus Lirons Augen aufgefallen sein. Hier unten konnte er sie nicht verbergen.

,, Was stimmt mit euch nicht ?“ , wollte er wissen, als sie grade eine Reihe von Bücherregalen passierten. In den Fächern stapelten sich neben Büchern, auch Gegenstände. Kleine Käfige, Kristalle, Flaschen mit nicht zu identifizierenden Inhalt, Zauberstäbe… Ein Sammelsurium das nur notdürftig geordnet zu sein schien.

,, Vor fast dreißig Jahren war ich eine Weile lang einem Magienexus ausgesetzt. Das hat mich verändert. Hat etwas in mir aufgeweckt. Dunkelheit und Zerstörung. Unbegrenzte Macht.“ Torus schien nicht zu verstehen und Liron würde es ihm auch nicht erklären. Er sagte lediglich noch: ,, Mittlerweile kann ich es kontrollieren. Meistens. Es ist als wäre mein Verstand ein Glas randvoll mit Wasser…eine falsche Bewegung und eine Welle schwappt über.“

,, Dann müsstet ihr mich doch verstehen.“ , meinte Torus. ,, Macht ist dazu da sie zu nutzen, oder ?“

,, Ich glaube ihr habt nicht ganz Verstanden , was diese Form von Magie Anrichtet. Man kann eine solche Energie nicht gewollt nutzen. Das war auch mein Fehler. Aber man kann auch nicht damit leben und es ignorieren.“

,, Was habt ihr getan ?“

,, Es akzeptiert.“, erwiderte Liron.

 

Sie setzten ihren Weg durch die Gewölbe eine Weile schweigend fort. Endlose Reihen mit Büchern und Schriftrollen formten Korridore denen sie folgten. Ab und an ging ein Luftzug durch die unterirdischen Kammern.

,, Gibt es irgendwo einen weiteren Zugang ?“, fragte Liron als wieder eine schwache Windböe durch den Gang fegte.

,, Das ist kein Wind.“ , erwiderte Torus nur.

,, Was dann ?“

,, Eines der Artefakte würde ich sagen.,, Ihr kennt Alexis schon eine Weile oder ?“ , wechselte der Zauberer das Thema.

,, Den Großteil meines Lebens.“, antwortete dieser.

,, Dann frage ich euch, stimmt das was er erzählt hat ? Er stand mit dem Orden auf Kriegsfuß?“

,, Ich glaube das tut er noch. Auch wenn er.. dazugelernt hat.“ , erwiderte Liron. Wenn er daran dachte das Fylla und Alexis sich gehasst hatten…

,, Ihr meint diese… Beobachterin des Ordens ? Ich hatte mich immer gefragt wieso Alexis überhaupt jemanden vom Orden hier duldet.“

,, So offensichtlich ?“

,, Alexis versteckt sich nicht grade. Wenn der Orden allerdings etwas mitbekommt könnte das durchaus Probleme geben meint ihr nicht Liron?“

,, Darum würde ich mich dann hoffentlich kümmern können. Der Orden ist mit zufällig noch ein paar gefallen schuldig, wie ihr euch denken könnt. Es ist ja nicht so, dass der Orden gleich die Akademie niederbrennen würde. Auch mit Ordenswächtern kann man reden.“

Torus schien über diesen letzten Satz Lirosn eine Weile nachzudenken. ,, Ihr seid also auf der Seite der Magier.“ , stellte er fest.

,, Seiten ? Torus ich glaube ihr versteht nicht. Ich stehe auf keiner eurer eingebildeten ,, Seiten“. Ich werde demjenigen unterstützen der Recht hat. Und das haben nun mal auf ihre Art sowohl die Magierakademien als auch der Orden. Magie ist zu wertvoll um sie nicht zu nutzen allerdings immer im Rahmen der Gesetze und der Ordnung. Könnt ihr das verstehen?“

,, Ich.. kann darüber nachdenken.“ , antwortete Torus. Das Weltbild des Mannes musste sich, nachdem er vor wenigen Stunden knapp dem Tod entronnen war, grade ziemlich umgestalten dachte Liron. Aber irgendwie erinnerte der Zauberer ihn auch immer mehr an Alexis und ein wenig vielleicht sogar an sich selbst. Irgendwann würde er es verstehen. Langsam aber sicher verbesserte sich das Bild, welches er sich von dem Mann gemacht hatte, Vielleicht hatte er Torus erst nur als unüberlegt handelnden Narren eingeschätzt, jetzt jedoch bewies er auch Scharfsinnigkeit und einen Anflug der Weisheit die er einst vielleicht besitzen würde.

 

Lirons Mut sank als er auf die Wände aus Büchern starrte die sich vor ihm auftürmten. Torus meinte hier würden die Aufzeichnungen, Briefe und Tagebücher der Akademie gelagert. Wen es hier etwas zu erfahren gab müsste er es allerdings selbst finden.

Liron  zog willkürlich einige Schriftstücke aus den Regalen und Blätterte sie durch. Staubwolken stoben ihm entgegen. So würde das nichts werden, es sei denn er wollte Monate damit zubringen hier alles durchzusehen. Ihm blieb nur eines. Er würde sich auf seine Gabe als Seher verlassen müssen.

Er sah wie Torus sich in einem anderen Teil des Raumes umsah und bedeutete ihm aufzuhören.

Dann versuchte Liron seinen Geist zu entspannen. Etwas das leichter gesagt als getan war wenn einem der Kopf überzulaufen schien mit Gedanken und den Namen und Geschichten längst Toter.

Doch schließlich rückte all dies in den Hintergrund. Bilde rund ungeordnete Sinneseindrücke Stürzten auf ihn ein.

 

, Und ihr denkt ihr könnt diesen Ort finden Verren?“ , hörte Liron eine Stimme von hinter den Regalen.

Er war noch immer in den Archiven, aber wo vorher nur die Fackel Licht gespendet hatte, brannten nun Kerzen.

,, Natürlich Jaret.“ , der zweite Sprecher trat aus den Regalen hervor und zog ein Buch aus einem Regal. ,, Mit etwas Glück befindet sich die Antworthier unten. Aber es wird eine Weile dauern. Und den Ort zu finden wird möglicherweise nicht ausreichen…“

 

Liron wurde zurückgerissen bevor er mehr hören konnte. Seine Visionen richteten sich nur selten nach seinen Wünschen und wirklich kontrollieren konnte er nicht was er sah. Aber das hatte mehr wie ein Rauswurf gewirkt. Aber wie hätte ihn jemand aus seiner eigenen Vision werfen können…

Er schob den Gedanken bei Seite. Der Mann den Jaret Verren genannt hatte, er fragte sich ob es sich um Verren Eiswind gehandelt hatte, hatte ein Buch aus den Regalen gezogen und zwar….

Er ging die Bücherreihen ab und zog einen Wälzer heraus.

Staub und Schmutz hatten den Einband starb beschädigt und der Titel war so gut wie nicht mehr lesbar. Die einst goldenen Lettern hatten sich längst aufgelöst.

 Aber das Buch schien überraschend leicht zu sein… Schwer genug damit ihm erst nichts auffiel aber doch….

Er schlug es auf und lächelte. Das Buch war ausgehöhlt und drinnen lag ein Stapel vergilbter, mit einem Stück Schnur zusammengehaltener, Tagebuchseiten.

Er hatte gefunden was er suchte.

Torus bemerkte, dass der Seher offensichtlich etwas entdeckt hatte und kam herüber gelaufen.

,, Was ist das ?“ , wollte er wissen als Liron die Seiten vorsichtig aus dem Einband nahm.

,,Meine Antworten. Hoffe ich zumindest.

 

Kapitel 5 Urteil

 

 

 

,, Adriana

Dynastest ist beeindruckend. Wie immer. Aber gleichzeitig scheint es als würde über allem ein Schatten liegen. Ich weiß nicht woher dieses Gefühl kommt aber mir ist ganz sicher nicht wohl in meiner Haut.

Das einzige was mich in der ganzen Sache ruhig bleiben lässt ist wenigstens zu wissen, dass ihr in Sicherheit seid. Egal was geschieht. Ich bin wohl der einzige dem Gefahr droht.

Ich hoffe nur, dass es bei dem Gefühl bleibt.

Edriks Uhr spinnt immer noch. Vielleicht kann mir Alexis damit helfen…

Liron“

 

 

 

Liron musste beinahe rennen um mit Alexis Schritt zu halten. Der Magier folgte dem Boten durch die Hallen der Archive und trieb ihn noch zur Eile an. Die Fenster flogen geradezu an ihnen vorbei und nur ab und zu konnte Liron einen Blick nach draußen werfen. Die Gärten der Archive standen auch noch zu dieser späten Zeit in voller Blüte und die meisten Magier und Schüler die grade nichts zu tun hatten saßen entweder an einigen der Steintische und lernten oder sonnten sich einfach nur in den letzten warmen Strahlen der Sonne.

Die einzige Ausnahme davon  bildeten die jüngsten Schüler der Akademie. Kinder die entweder hier waren weil ihr Potential zu gefährlich oder ihre Familien tot waren. Ein trauriges Schicksal… aber vermutlich eins der besseren Wege die man gehen konnte.

Er verwarf die Gedanken wieder denn ihm blieb kaum Zeit länger darüber Nachzusinnen als er weiter hinter Alexis und Fylla herlief.

 

 

Schließlich erreichten sie eine Tür die hinaus auf einen offenen Platz führt, der etwas abseits der belebten Gärten lag. Der Grund dafür war unübersehbar.

Alexis stieß die einfache Holztür auf uns stürmte hinaus.

 

Zwei Magier standen dort und hielten einen dritten gepackt der sich wie verrückt wehrte.

,, Was habt ihr getan ?“ Alexis Stimme brachte den Mann dazu sofort ruhig da zu stehen.

Aber nur kurz, dann schüttelte er seine zwei Bewacher ab und trat selbstsicher, beinahe Überheblich wie Liron fand, vor.

,, Was ich getan habe ? ich habe mich verteidigt.“ , meinte er.

,, Verteidigt gegen einen alten Mann ?“ , reif einer seiner zwei Bewacher. Wie ihnen der Zauberer der sie gerufen hatte berichtet hatte waren sie es gewesen die Torus nach seiner Tat festgenommen hatten.

 

Alexis seufzte.

Dynastes hatte gelernt mit den Magiern zu leben. Ab und an ließen sich Zusammenstöße aber nicht vermeiden. Übermütige oder betrunkene Steckten Gebäude in Brand oder entfesselten auch schon mal ein Gewitter. Und der ein oder andere fehlgelenkte Zauber drang auch schon mal bis zur Stadt durch.

All dies waren Dinge welche die Bewohner akzeptieren konnten, manche lebten genau deshalb hier. In Dynastes gab es immer etwas zu sehen.

Offener Mord jedoch war etwas anderes als der Streich eines übermütigen Schülers.

Und das war genau um was es sich hier handelte, soweit man ihm berichtet hatte.

 

Torus war wohl mit den beiden Magiern, die ihn jetzt bewachten und hergebracht hatten, in der Stadt unterwegs gewesen.

Offenbar war dann irgendetwas geschehen… Ein älterer Mann hatte Torus angerempelt

Torus war immer schon Hitzköpfig gewesen und für die meisten Zwischenfälle der letzten Zeit war er verantwortlich gewesen aber das…

Er hatte den Mann mit einem Zauber gegen die Wand geschleudert und dieser war gestorben.

Etwas Derartiges war in den letzten Jahren nicht vorgekommen. Warum musste es ausgerechnet Torus sein? Jedem anderen hätte er zugutehalten können einfach überreagiert zu haben. Aber Torus nicht. Dieser Narr tat alles mit Absicht und Berechnung. Als ob er es darauf anlegen würde.

 

,, Ihr meint euch verteidigt zu haben ?“ Alexis trat näher an den anderen Magier heran, sorgte dafür, dass er seinem Blick nicht ausweichen konnte. ,, Torus ich stelle diese Frage nur einmal. Und ich rate euch mir gut zuzuhören und gut über eure Antwort nachzudenken. Was erhofft ihr euch davon?“

 

Liron war besorgt. Er kannte Alexis fast sein gesamtes Leben. Er hatte ihn wütend erlebt, er hatte ich ruhig erlebt und war Zeuge davon geworden was passierte wenn man ihn wirklich verärgerte. Aber das hier war anders.

Alexis ruhiges verhalten war Fassade. Und er hatte keine Ahnung was darunter lag.

,, Was hat er vor ?“ , fragte er an Fylla gerichtet.

,, Was er tun muss. Hoffen wir das es nicht dazu kommt.“

 

,, Ihr fragt was ich damit beabsichtige ? Habt ihr eine Ahnung wie es ist da draußen zu sein? Die Leute fürchten uns nicht sie verachten uns. Es gibt noch immer genug Narren da draußen die bereit sind einen Magier zu töten sobald sich seine Gabe offenbart. Da sollen sie uns lieber fürchten. Zurückweichen wenn auch nur der Name fällt. Das wäre besser.“

Alexis atmete durch und… entspannte sich. Er war zufrieden mit der Antwort.

,, Wisst ihr warum ihr noch lebt Torus ?“ , fragte er.

,, Warum ich noch lebe ? Weil ihr es verdammt nochmal so wollt.“

Alexis schüttelte den Kopf ,, Ihr wart ehrlich.“ Er ging einen Moment lang auf und ab.

,, Wisst ihr, ich weiß sogar ziemlich genau was ihr meint.“

Nun war es an Torus den Kopf zu schütteln. ,, Woher bitte ? Ihr seid nunmehr fast Dreißig Jahren Leiter der Akademien.“

,, Glut ihr das war ich immer ? Mein Vater war ein Schwarzmagier. Oder zumindest hat der Orden ihn zu einem erklärt. Was folgte könnt ihr euch denken. Glaubt ihr im Ernst ich hätte nicht mit den Gedanken gespielt Rache zunehmen? Die ganze Wut und den Hass einfach an diesen ganzen Schafen da draußen auszulassen? Wer hätte mich aufhalten können?“

Alexis war lauter geworden. Die Stimme, anfangs nur ein Flüstern musste nun auch die nahen Gärten erreichen.

,, Ich sage es euch. Ich selbst. Das war das einzige was zwischen dem, was ich jetzt bin und jemanden wie euch stand. Ich habe gelernt damit zu leben und letztlich meinen Frieden damit geschlossen. Glaubt ihr das war einfach? Nein, aber ich habe es trotzdem getan. Habe den schweren Weg gewählt.

Am Ende war es der Richtige. Meint ihr das zu können?“

Torus betrachtete Alexis einen Moment als würde er ihn zum ersten Mal sehen.

,, Ihr werdet mich am Leben lassen ?“

,, Nein, ich gebe euch eine Chance euer Leben zurück zu gewinnen. Meint ihr das zu können?“

Torus schien zu zögern. Zum ersten Mal schien so etwas wie Demut oder Verständnis in der Stimme des Zauberers zu liegen.

,, Ich kann es. Und danke euch für…“

Alexis ließ ihn nicht aussprechen. ,, Dankt mir besser noch nicht. Glaubt mir ihr werdet noch herausfinden, dass der Tod möglicherweise der einfachere Weg gewesen wäre.“

Alexis zog einen Doch aus seinem Gewand. ,, Der letzte Zauberer der durch meine Hand starb, fiel hierdurch. Ein Mann der sich für unbesiegbar hielt und doch… Ich denke ihr kennt den Namen Agenir Rexin.“

Alexis ließ Torus auf dem Platz zurück und ging, gefolgt von den zwei anderen Magiern, dem Boten, Fylla und Liron in Richtung der Gärten davon.

,, Einen Moment dachte ich wirklich ihr wollt ihn töten.“ , sagte Liron.

Alexis, er und Fylla waren mittlerweile allein in einem kleinen, durch eine niedrige Mauer abgetrennten Bereich der Gärten zurückgeblieben.

,, Glaubt mir Liron. Ich hätte nicht gezögert.“ , antwortete der Magier. ,, Und das macht mir Angst.“

Er sah einen Moment zu Boden. ,, Aber nun zu euch. Ihr sagtet ihr würdet hier einigen Hinweisen nachgehen… Wo wollt ihr mit der Suche beginnen?“

,, Ich dachte da an die Archiv-Keller. Wenn ich hier etwas verstecken wollte, dann wohl dort.“

Fylla stimmte ihm zu. ,, Da unten ist das reinste Labyrinth wenn man nicht weiß was man sucht, findet man es nie. Und selbst wenn man weiß, wo sich etwas Bestimmtes befindet sind diese Gewölbe  einer der gefährlichsten Orte weit und breit. Ich war lediglich einmal dort unten. Und das hat mir auch gereicht.“

,, Wenn ihr dort runter wollt schicke ich jemanden mit der sich besser auskennt als ich. Und ich denke ich weiß auch schon wen. Ihr wisst wo die Türen sind?“

,, Ungefähr… ich war lange nicht mehr hier.“

,, Gut. Wir treffen uns dort.“ Alexis stand auf und wollte gehen.

,, Eins noch.“ , hielt Liron ihn auf .

,, Ja ?“

Liron reichte ihm einen kleinen goldenen Kreis. Edricks Uhr. ,, Seit ich in Seminium war stimmt irgendetwas nicht mehr damit. Würdest du sie dir mal ansehen?“

Alexis nahm die Uhr entgegen. ,, Wenn die Mechanik beschädigt ist dürfte das schwierig werden. Aber du glaubst es nicht oder?“

Liron nickte. ,, Nein ich glaube nicht.“

,, Also ein magisches Problem…“ Er warf einen Blick auf die ziellos hin und her schwingenden Zeiger.

,, Etwas das die Zeit beeinflusst ? Oder nur ein simpler Fluch…“ weiter sinnierend verschwand der Zauberer bereits um eine Ecke.

,, Ich glaube er hat uns grade vergessen.“ , meinte Liron.

,, Ich sehe mal nach ihm. Alexis in seinem Element. Es ist schön ihm beim arbeiten zuzusehen.“ , sagte Fylla und versuchte den Zauberer einzuholen.

,, Das überlass ich euch.“ , erwiderte Liron und machte sich auf den Weg zum Archiv-Zugang.

 

Liron fand die Tür ohne Schwierigkeiten. Seien Erinnerungen an diesen Ort waren doch genauer als er dachte.

Er hielt sich allerdings ein gutes Stück vom, durch die Zeit dunkel gewordenem, Holz der Tür fern.

Hinter diesem unscheinbaren Stück Metall und Baum lagerten die wohl gefährlichsten Artefakte und Schriften denen die Magier in den letzten Fünfhundert Jahren habhaft hatten werden können.

Und nicht nur Gegenstände sondern auch Lebewesen…

Wobei bei diesen niemand so wirklich wusste wo sie herkamen. Es gab leidglich Vermutungen das die gesammelte Magie dieses Ortes sie irgendwie... erschuf.

Niemand bei Verstand würde diesen Ort alleine betreten.

Entsprechend war die Tür gesichert. Ein großes Schloss und wer weiß wie viele magische Schutzvorrichtungen die Liron nicht sehen konnte. Aber spüren konnte er sie. Sobald er sich der Tür etwas näherte stellten sich die Haare an seinen Armen auf und die Luft begann zu knistern. Als würde jeden Moment ein Blitz einschlagen.

Was passierte wenn sich jemand ohne Schlüssel der Tür noch weiter näherte oder auch nur versuchte sie zu öffnen… Er wollte es nicht herausfinden.

 

Nachdem er einer Weile gewartet hatte tauchte schließlich auch Alexis auf. Der Zauberer hatte bereits angekündigt jemanden mit zu bringen der sich besser in den Archiven auskannte. Aber das war unerwartet.

Er hatte Torus mitgebracht, den Zauberer der gemordet hatte. Liron musste feststellen das ihm die Aussicht nicht gefiel mit dem Mann allein hinab in die Archive zu gehen.

,, Haltet ihr das für eine gute Idee ?“ , fragte er.

,, Torus ist einer der begabtesten Archivare hier. Wenn sich jemand dort unten auskennt...“

,, Verstehe. Trotzdem ist mir nicht…“

Torus unterbrach ihn. ,, ich habe auch nicht grade darum gebettelt, glaubt mir… Liron Weißläufer.“

,, So kann er zumindest etwas wieder gut machen.“ , meinte Alexis. ,, Und außerdem… während ihr euch unten umseht kann ich mich endlich um eure Uhr kümmern.“

,, Also dann.“

Alexis trat an die dunkle Holztür heran und holte einen alten Schlüssel und ein kleines, noch viel älter scheinendes, Buch hervor.

,, Das Schloss ist einfach zu öffnen.“ , meinte er und blätterte die Seiten durch. ,, Die magischen Barrieren jedoch… Jeder Akademieleiter hat sie bisher erweitert und verstärkt. Ich weiß nicht einmal wie viele es genau sind. Aber genau dafür wird jeder Zauber hier aufgezeichnet.“

Alexis blätterte noch eine Weile in den Seiten und sah ab und zu auf.

Die Spannung schien langsam aus der Luft zu weichen. Schließlich, nach einigen Minuten. sprang die Tür von selbst auf. Einige Funken stiegen auf als der eiserne Rahmen der Tür über die Fliesen schabte.

,, Ich hoffe ihr findet was ihr sucht Liron. Seit in jedem Fall Vorsichtig.“ , meinte Alexis

,, Das werde ich. Ich bin ein wenig gespannt was ich finden werde.“

Torus unterbrach sie. ,, Können wir dann ?“ , fragte er und entzündete eine Fackel in einem Kohlebecken neben der nun offenen Tür. Hinter der Tür war alles in Dunkelheit getaucht. Lediglich die ungefähren Umrisse einer Treppe waren im wenigen Licht das durch die Öffnung drang zu erkennen.

,, Es führt wohl kein Weg dran vorbei wie ?. Dann los.“ Liron zögerte nur kurz. Dann trat er entschlossen auf die erste Treppenstufe und verschwand im Dunkeln. Torus folgte ihm und erhellte ihren Weg zumindest etwas.

 

Kapitel 9 Bewährung

 

 

,, Adriana,

der Hafen in Hama ist eine Katastrophe. Während ich diese Zeilen schreibe habe ich bereits

den dritten Kapitän nach einer Passage gefragt.

Offenbar ist momentan niemand daran gelegen nach Grauhafen aufzubrechen.

Es ist beinahe ein wenig erschreckend.

Ich bin noch nicht dazu gekommen die Tagebuchseiten weiter durchzugehen, aber eines scheint mir langsam klar zu werden. Mir…“

 

Liron sah auf und bemerkte Torus der auf  der Stadtzugewandten Seite des Hafens in eine Gasse einbog. Was war da los?

 

Torus rannte dem Mann hinterher der ihn bestohlen hatte. Es war schwer sich in den verwinkelten Gassen hier unten am Hafen zurechtzufinden aber solange er nicht abgeschüttelt wurde, dürfte das kein Problem darstellen.

Aber er konnte dem Flüchtigen nicht einfach einen Zauber hinterherschicken. Die Gefahr dabei jemanden zu treffen oder eines der Gebäude zu zerstören war zu groß. Er brauchte Blickkontakt.

Er hetzte um eine weitere Ecke und jetzt konnte er einen blick auf den rennenden Mann erhaschen. Mehr brauchte er auch nicht.

Eine Welle aus verdichteter Luft fegte dem Dieb die Beine unter dem Körper weg.

Dieser war auf den Angriff nicht gefasst und versuchte wieder aufzustehen. Ein Fehler. Eine weitere Druckwelle brachte ihn erneut zu Fall und musste, dem Schmerzensschrei  nach, wohl einige Knochen gebrochen haben.

Torus war das egal. Er fühlte rasende Wut in sich aufsteigen als er auf die am Boden liegende Gestalt zutrat.

Er packte den Mann und drückte ihn gegen eine Wand.

,, B.. Bitte Herr ich hatte nie die….“

,, Was nie ?! Ihr hattet nie vor euch Schwierigkeiten einzuhandeln?“ Warum machte er sich überhaupt die Mühe mit diesem Mann zu reden. Er sollte ihn einfach töten, sein Geld nehmen und zurückgehen bevor

,, Ihr müsst doch verstehen. Ich habe keine Wahl. Wovon bitte soll ich denn Leben.“ Er hielt ihm die Börse hin. ,, Hier nehmt es bitte aber lasst mich leben, bitte das ist es nicht wert.“

Torus starte einen Moment auf den dargebotenen Geldbeutel, dann sah er sich sein Gegenüber zum ersten Mal richtig an. Abgerissene Kleidung die an den dürren Gliedmaßen Schlotterte , schütteres Haar und trübe Augen in denen nun Angst brannte.

Seine eigene Hand die den Mann leicht festhalten konnte so leicht wie der war.

Er ließ ihn los. ,, Behaltet es.“

Der Mann blieb wie betäubt stehen.

,, Verschwindet endlich.“ Der Mann gab Fersengeld und verschwand um eine Ecke.

 

,, Denkt ihr ihr habt das Richtige getan ?“

Er drehte sich um und entdeckte Liron der an eine Hauswand gelehnt alles Beobachtet hatte.

Die blauen Augen des Sehers sahen unter den grauen Haaren ernst zu ihm herüber.

,, Ich hoffe es.“

,, Aber glaubt ihr es auch ?“

Torus zögerte. ,, Ja.“

,, Dann habt ihr zumindest versucht, das richtige zu tun. Und alles andere Torus , ist egal. Solange ihr es versucht kann euch niemand etwas vorwerfen, selbst wenn es sich im Nachhinein als falsch erweisen sollte.“

,, Als ich den Mann in Dynastes getötet habe, hielt ich das auch für das richtige.“ , erwidere Torus.

,, Aber damals habt ich gehandelt ohne zu denken. Aus blinder Wut und vollkommen Intuitiv. Aber heute habt ihr Nachgedacht, überlegt bevor ihr getötet habt. Das ist die einzige Leitregel auf die es ankommt. Tue was du für richtig hältst, aber überlege bevor du tötest. Zögere aber auch nicht wenn es erforderlich ist.“

,, Aber woher weiß ich wann es erforderlich ist ?“

,, Das merkt man im allgemeinen daran das euch Pfeile oder Klingen entgegenkommen.“ , meinte Liron und deutete auf ein Loch in der Kleidung über seiner Schulter. ,, Das war einer dieser Momente in denen es erforderlich wurde.“

Sie machten sich auf den Weg zurück zu Ägir. Wenn sie Glück hatten konnte dieser sie immer noch mitnehmen.

 

Der Mann den Torus verschont hatte konnte sein Glück nicht fassen. Der Magier hatte ihn am Leben gelassen und seine Überraschung wurde noch größer als er einen Blick in den Beutel warf. Goldmünzen. Mehr als genug. Mit etwas Geschick… er würde vielleicht endlich in der Lage sein ein neues Leben anzufangen.

Er achtete nicht auf die Straße und spürte plötzlich nur ein brennen in der Brust… stolperte Rückwärts ein Messer in den Rippen. Er sackte geräuschlos zusammen. Eine Gestalt trat aus dem Dunkel und nahm zog das Messer aus dem sterbenden Körper. Die Klinge war aus einem matten Metall gefertigt und besaß grausam aussehen Wiederhacken. Eine Sonderanfertigung.  Lediglich für einen einzigen Tod bestimmt. Eigentlich hätte heute das Blut eines Sehers die Klinge tränken sollen aber es war anders gekommen. Er hatte nicht damit rechnen können, dass Liron am belebten Hafen bleiben würde. Zu viele Leute. Er war bereit für die Gemeinschaft über Leichen zu gehen aber er war ganz sicher kein Märtyrer. Es würden sich andere Gelegenheiten ergeben.

Er säuberte die Klinge an der Kleidung des Toten, dann nahm er ihm den Geldbeutel ab.

,, Tut mir leid, aber ich habe Spesen.“ , flüsterte er. ,, Und es ist an der Zeit einige Rechnungen zu begleichen.“

Er hatte es nicht eilig. Grauhafen würde ihr Ziel sein. Er hatte den Magier belauscht. Nun er würde sich schon eine Überfahrt organisieren können. Im Gegensatz zu Liron war ihm egal wie er sein Ziel erreichte.

Eine Weile lang sah er den sich entfernenden Reisenden nach. Er würde die beiden nicht verlieren.

Das hier hatte zu lange gewartet. Die Arbeit hatte begonnen und alles stand bereit. Nur Liron würde noch sterben müssen. Irgendwo auf diesem vorgezeichneten Pfad.

 

,, Ihr seid also bereit uns mitzunehmen ?“ , fragte Liron Ägir noch einmal.

,, Nun Herr…“

,, Rees“ , antwortete Liron. ,, Das ist Torus.“

,, Also Rees, ich muss so oder so nach Grauhafen. Immerhin würde ich gerne meine Heimat wieder mal besuchen.“

,, Ihr stammt aus Grauhafen ? Ihr seid also ein Hosti ?“

,, Zu einer Zeit wo das noch etwas bedeutet hätte, ja. Aber die meisten Ohren hier reagieren immer noch recht empfindlich auf diesen Namen. Ich behalte lieber für mich wer ich bin. Wie ihr würde ich sagen.“ Er betrachtete Liron eine Weile. ,, Ich seit ganz sicher kein einfacher Reisender…“

,, Ich…“

,, Schon gut. Ich will es überhaupt nicht wissen. Solange ihr mir keinen Ärger macht ist mir egal, wer… oder was ihr seid.“

,, Dann sind wir uns einig ?“

,, Morgen kann es losgehen.“

 

Alexis sah sich die gerne die Trainingskämpfe an. Es war eine Sache Magie in der Theorie zu erlernen. Die praktische Anwendung jedoch war etwas völlig anderes.

Jeweils zwei Schüler mit etwa gleichen Fähigkeiten sollten gegeneinander antreten.

Zur Sicherheit waren über  die gesamte Halle Bannperlen verteilt welche die Zauber abschwächen würden und so dafür sorgten das es keine Verletzungen gab. In der Theorie zumindest.

 

 

Als Übungsgelände diente ein extra dafür Gebautes Gebäude der Archive, das an sich lediglich aus einer großen Säulenhalle bestand. Dieses Gebäude unterscheidet sich vor allem dadurch von allen anderen das es keinerlei Fenster besaß. Stattdessen sorgten unter der Decke schwebende Lichtkugeln für Helligkeit.

Eine notwenige Anpassung, denn obwohl die Zauber geschwächt waren reichte ihre Wucht immer noch aus um Glas mit Leichtigkeit zum zersplittern zu bringen und wen doch einmal ein Zauber außer Kontrolle geriet konnte dieser wenigstens draußen keinen Schaden anrichten.

 

Als erstes sollten zwei Zauberer antreten die Alexis beide selbst ausgebildet hatte.

Eine Magierin namens Wind die er kannte seit sie vor mehreren Jahren an die Akademie gekommen war und ein Zauberer, Cyrus der erst vor wenigen Wochen aus Raven gekommen war, dort allerdings schon einiges an Ausbildung erhalten hatte.

Das würde definitiv interessant werden.

,, Und was glaubst du wer hat die besseren Chancen ?“ , fragte Fylla ihn.

,, Wind ist zu ungeduldig, aber Cyrus hat nicht so viel Erfahrung. Ungeduld kann sich schnell rächen wenn der Gegner damit rechnet. Aber ich habe Cyrus bereits kämpfen sehen, er weiß manchmal nicht wirklich was er tut. Es wird darauf ankommen wer als erstes unaufmerksam wird.“

 

Am Ende wurde es ein Patt.

Cyrus war derjenige der den Kampf eröffnete wovon Wind wohl überrascht wurde und er Kampf wäre schon zu Ende gewesen, wäre der Lichtblitz nicht schlecht gezielt gewesen und über den Kopf der Magierin hinweggeflogen.

Diese erwiderte die Attacke mit einem Bolzen aus Feuer, der allerdings kurz bevor Cyrus getroffen worden wäre, gegen ein unsichtbares Hindernis prallte.

Die magische Barriere hielt stand, egal wie viel Zeit verging. Das Feuer wurde zurückgehalten.

Alexis war beeindruckt. Abwehrzauber erforderten ein hohes Maß an Konzentration und Cyrus hielt den Schild mehrere Minuten aufrecht bevor Alexis schließlich den Kampf für beendet erklärte.

,, Genug. Ich würde sagen das reicht für heute. Ein klares Unentschieden.“

Cyrus löste den Schild auf. ,, Wieso ?

,, Ihr solltet euch vielleicht nicht gleich überanstrengen. Aber das war gut. Wer hat euch das beigebracht? Die meisten Zauberer hier, Schüler und auch einige der Mentoren würden nach ein paar Sekunden aufgeben.“

,, Ich selbst.“ , antwortete Cyrus schließlich und trat beiseite.

,,Wind, das war ebenfalls beeindruckend.“

Die beiden Zauberer verschwanden in der bereits wartenden Gruppe.  Früher hatte man die Schüler immer in mehreren Gruppen kämpfen lassen, aber seit Alexis die Archive leitete, hatte er solche unbeaufsichtigten Kämpfe verboten. Zu groß war die Gefahr, dass dabei doch jemand zu Schaden kam.

,,Ihr sagt ihr gut gemacht obwohl sie kurz davor war einen Fehler zu machen ?“ , meinte Fylla. ,, Ein paar Momente länger und sie hätte sich vollkommen verausgabt. Wenn ein Gegner die eigenen Zauber abwehren kann ist es Selbstmord einfach weiter anzugreifen.“

,, Das weiß ich auch Fylla. Aber das war Cyrus nicht klar. Das habt ihr wiederum nicht gemerkt.“

,, Woher bitte wollt ihr das wissen ?“

,, Wie gesagt, Cyrus weiß manchmal nicht was er tut. Seine Zauber waren nicht gezielt und er hatte Glück den Schildzauber überhaupt so lange aufrecht halten zu können. Oder ein gutes Training.“

,, Wohl eher ersteres. Ich glaube nicht das man so etwas einfach lernt.“ , meinte Fylla.

,, Du meint also, du hättet das besser hinbekommen ?“

,, Wenn du es darauf anlegst. Ja.“

,, Beweist es.“ ,sagte Alexis schmunzelnd.

 

Innerhalb von wenigen Minuten hatte sich die halbe Akademie in der Halle eingefunden.

Alexis sollte es recht sein. Vielleicht würden ein paar ja etwas daraus lernen. Zum Beispiel das man sich manchmal besser einfach zurückhielt. Er sah zu Fylla hinüber.

Er würde garantier für seien Herausforderung bezahlen. Auf die eine oder andere Art.

,,Nur um das noch mal festzustellen. Hier wird niemand getötet oder ernsthaft verl….“

Weiter kam er nicht als ihn eine Welle aus Luft fast von den Füßen holte.

,, Alexis. Wie wäre es wenn du dir das reden sparst.“

,, Du hast es so gewollt.“

Er konzentrierte sich und schickte einen Feuerball los.  Der Zauber wurde aufgehalten und verpuffte wirkungslos.

,, Jetzt wird ich aber….“ Alexis wollte sich ganz sicher nicht vorwerfen lassen sich zurückgehalten zu haben. Erneut sammelte er sich für einen Zauber. Bevor er jedoch soweit war traf ihn schon ein Blitz aus dem nichts und warf ihn zurück.

,, Autsch.“ Die Bannperlen schwächten Zauber ab, das stimmte aber normalerweise wurden hier auch keine Kämpfe zwischen ausgebildeten Magiern ausgetragen.

Er rappelte sich wieder auf und schickte eine Schockwelle durch die Luft, die plötzlich aber aufgehalten wurde und…

Alexis konnte sich nur mit einem Sprung zur Seite retten und landete erneut auf dem Boden.

Fylla hatten den Zauber einfach zurück geschickt.

,, Und ?“ , fragte Fylla und half ihm auf.

,, Ich habe dich gewinnen lassen.“

,, Natürlich.“

 

Sie kämpften sich einen Weg aus der Halle frei, wo nun ein anderer Zauberer das Training fortsetzte und hinein in die fast leeren Flure der Akademie.

Sie reichte ihm einen Brief mit gebrochenem Siegel. Er erkannte das Symbol wieder. Das Zeichen des grauen Ordens.

,, Was ist das ?“ , fragte er und begann die Pergamentseite zu überfliegen.

,,Caane scheint früher hier aufzutauchen als erwartet. Nächste Woche um genau zu sein.“

Alexis nickte. Er freute sich nicht wirklich darauf einen Kommandanten des Ordens hier zu haben. Wenn irgendetwas schief ging konnte dieser die gesamte Akademie untersuchen lassen.

,, Ist er wirklich so schlimm? Du hast gesagt du bist ihm nur einmal begegnet….“

,, Das hat auch gereicht. Wir hatten einen flüchtigen Zauberer gefasst. Der Auftrag lautete eigentlich ihn festzusetzen und dann der Akademie zu übergeben. Er wollte das übernehmen.“

,, Und ?“

,, Der Magier ist nie angekommen. Später hat er dann gemeint, er sei ihm wieder entkommen und er hätte ihn töten müssen um sich zu beschützen. Der Zauberer um den es ging starb mit einem Armbrustbolzen im Rücken. Wie bitte muss man sich gegen jemanden verteidigen der wegläuft?

Beim Orden hat das allerdings niemanden gekümmert.“

Alexis sah aus dem Fenster auf die Stadt hinaus. Sie würden Vorsichtig sein müssen.

Und Liron wäre nicht da um notfalls einzugreifen. Als ob das ganze jemand geplant hätte…

 

Kapitel 10 Ankunft

 

 

Jaret starrte auf die fremde Küste in der Ferne. Sie hatten es tatsächlich geschafft. Neben ihm trat Gerret auf das Deck und sah ebenfalls in die Ferne. Graue Felsen bildeten die Küste und in der Ferne hörte er Möwen kreischen. Er hoffte zumindest das es Möwen waren. Für ihn klang es viel zu sehr nach menschlichen Schreien.

,, Das ist es also ?“ , fragte der Zauberer.

,, Ich denke schon. Ich habe noch nirgends ein Zeichen für eine Siedlung entdeckt. Glaubt ihr dort lebt irgendwo jemand?“

,, Das werden wir bald rausfinden. Ich habe eben mit dem Kapitän gesprochen. Er will versuchen irgendwo zu ankern. Dann können wir hinüber und uns selbst überzeugen.“

Er zog die Karte aus dem Buch hervor. ,, Wenn die hier weiter so genau ist, sind wir in wenigen Stunden am Ziel, was immer dort auch sein mag.“

,, Und was glaubt ihr wird dort sein ? Eine Schutzvorrichtung, soviel wissen wir, aber ich frage mich wieso hat man die Seelenquelle so weit weg erschaffen? Wieso nicht in irgendeiner der alten Städte von Indigor. Erane oder Seminium. Schließlich wollte man sie ja auch benutzen.“

,, Ich zweifle langsam daran das dieser Ort wirklich geschaffen worden sein könnte.“

,, Ihr zweifelt an seiner Existenz ? Warum seit ihr dann mitgekommen?“

,, Nein Jaret. Ich zweifle daran, dass irgendein Magier egal wie mächtig eine dauerhafte Verbindung zum Reich der Toten aufbauen könnte. Ich glaube eher… er wurde gefunden.“

Jaret sah wieder hinüber zur Küste. Gefunden?

 

 

Die Wellen schaukelten das kleine Boot bedrohlich hin und her als sie sich der Küste näherten. Hinter ihnen blieb langsam das große Schiff zurück. Und vor ihnen lag unbekanntes Land.

Sand knirschte unter Jarets Füßen als er den ersten Schritt auf festem Boden machte.

In der Ferne hörte er wieder Möwen.. aber… er sah die steile Felswand hinauf, die das kleine Stück Strand einschloss.. hier war nirgendwo ein Vogel zu sehen.

,, Sieht aus als bliebe uns wirklich nur übrig zu Klettern.“ ,stellte Jade fest.

,, Ich gehe vor. Mal sehen was uns da oben erwartet.“ , meinte Jaret. Der Fels war stabil wies aber viele Kanten und Vorsprünge auf. Selbst Gerret sollte keine Probleme haben hier rauf zu kommen.

 

Asche stieg ihm in die Nase, jedes Mal wenn er nach einem neuen Vorsprung griffwirbelte er den feinen Dunst auf. Er hatte erst gedacht das Land hier sei felsig und grau, jetzt jedoch wurde ihm langsam klar das die Farbe von Asche herrührte.

Felsen gab es hier wohl, aber in den Nischen zwischen den Steinen wuchs hier und da Gras… Gras dessen grüne Farbe von Asche überdeckt wurde. Als würde dieses ganze Land grade verbrennen.

Selbst die Wolken am Himmel, die sich seit Tagen nicht mehr verzogen hatten, ergaben jetzt langsam einen schrecklichen Sinn. Dieses Land brannte tatsächlich und was dort wie Wolken am Himmel hing waren Asche und Rauchwolken.

Jaret war froh als er endlich den letzten Vorsprung erreichte und zum ersten Mal einen Blick über das Land werfen konnte. Eine Freude die schnell verging.

Grau soweit er sehen konnte. Versteinerte Bäume, hier und da glomm Glut in der Ascheschicht auf dem Boden.

,, Was ist hier bloß geschehen ?“ , fragte er laut. Neben ihm war grade Gerret aufgetaucht, der sich nur mit Mühe zu der Kletterpartie hatte überreden lassen.

Dieser griff nun eine Hand voll Asche und ließ sie sich im Wind verteilen. ,, Ich weiß es nicht aber….“

Plötzlich war das Kreischen wieder da, das seltsam klingende Rufen, das sie erst für Möwen gehalten hatten. Doch diesmal näher.

Etwas Schwarzes Stürzte vom Himmel herab und landete wenige Meter entfernt.

,, Was ist das ?“ Verren sah sich entsetzt das Wesen an das grade aufgetaucht war.

Auf den ersten Blick war es ein einfacher großer Vogel. Nur eben pechschwarz. Auf den zweiten offenbarte sich aber die wahre Natur des Wesens. Rasiermesserscharfe Klauen an den Füßen. Ein Schnabel verkrustet von etwas das Blut sein musste. Und bösartig starrende glühende Augen.

Das war ein Monster, eine Kreatur der man in der normalen Welt, außerhalb eines Traumes, nicht begegnen sollte. Aber es kam Jaret… unheimlich vertraut vor…  in einer anderen Form hatte er es schon einmal gesehen. Verschlinger.

,, Unmöglich…“

Die Augen des geflügelten Wesens musterten ihn… Der Blick blieb kurz an dem Amulett hängen das er um den Hals trug. Ein grüner, wie ein Auge geformter Stein.

Das Wesen stürzte sich auf ihn bevor irgendeiner der anderen reagieren konnte und riss ihn die Klippe hinab mit sich. Verren musste bei Seite springen um nicht mitgeschleift zu werden.

 

Jaret fühlte den Luftzug als er fiel. Die Klauen der Kreatur schlugen nach ihm und er hatte Mühe auszuweichen. Eine Kralle riss eine klaffende Wunde am Arm.

Dann schlugen beide im Wasser auf.

Er konnte die Kälte spüren als das Meerwasser durch seine Kleidung drang. Einen Moment konnte Jaret sich nicht orientieren. Das seltsame Vogelwesen hingegen schien diese Probleme nicht zu haben. Immer wieder stieß der rasiermesserscharfe Schnabel nach ihm oder aber er musste einer Klaue ausweichen.

Schließlich schaffte er es irgendwie wieder nach oben zu kommen, er bekam den Rand des kleinen Bootes zu fassen, dass sie hergebracht hatte und zog sich hinauf.

 Einen Moment lag er betäubt da, dann rappelte er sich wieder auf. Der Vogel, oder was immer es war, musste noch irgendwo sein.

Er suchte mit den Augen das Wasser ab, während ihm die anderen von der Klippe aus besorgt zusahen.

,, Ich glaube es ist Weg.“ , rief er zu den anderen hinauf. In diesem Moment, als hätte es nur auf eine Gelegenheit gewartet, brach ein dunkler Schatten aus dem Wasser hervor und griff ihn erneut an.

Und diesmal hätte ihn das Wesen sicher getötet, doch die Klaue traf genau das Amulett und rutschte ab. Der Stoß reichte trotzdem um Jaret aus dem Boot zu schleudern. Einen kurzen Moment sah er etwas Grünes an sich vorbeifliegen und auf dem Boden des Bootes landen. Offenbar hatte der Schlag den Stein beschädigt und einen Splitter herausgelöst.

Das Wesen setzte ihm nach und stieß sich vom Boot ab um ihn mit einem Sprung zu erledigen. Dabei löste es den Rumpf aus dem Sand und langsam begann der Holzkörper davonzutreiben.

Das Wesen musste unglaubliche Kräfte haben. Selbst zu viert hätten sie Probleme gehabt das Boot wieder freizubekommen, das jetzt davontrieb.

Jaret wich der Attacke dieses Mal nicht aus. ,, Jetzt habe ich aber langsam genug.“

Er wartete bis das Wesen nicht mehr ausweichen konnte, dann riss er seine Waffe nach oben. Der Verschlinger spießte sich selbst auf, die Klinge des Schwerts der Seher trat am Rücken der Kreatur wieder aus. Obwohl es tödlich verwundet war versuchte es trotzdem immer noch nach Jaret zu schnappen. Er drehte die Klinge herum und stieß die Kreatur von sich. Das Wesen wurde zu Staub bevor es den Boden berührte.

,, Sieht aus als müssten wir zurück schwimmen.“ , meinte er mit einem Blick auf das davontreibende Boot und das Schiff in der Ferne.“

 

,, Adriana

Dies wird vielleicht mein letzter Brief sein der dich in einiger Zeit erreicht. Heute soll die Reise beginnen.

Ägir scheint sein Handwerk zu verstehen und ich denke man kann ihm trauen.

Torus hat mich gestern überrascht. Ich war mir nicht klar ob er überhaupt etwas von dem verstanden hat was ich sagte… aber die erste und wichtigste Regel hat er sich selbst beigebracht.

Und das musste er wohl auch. Seien Fehler zu erkennen ist eine Sache, wenn einem jemand darauf hinweist. Aber aus eigener Kraft einen Weg zu finden, die selbigen zu korrigieren, etwas völlig anderes.

Ich habe noch einige weitere Seiten aus Jarets Tagebuch gelesen. Offenbar hatten sie Schwierigkeiten bei ihrer Ankunft. Kein Wunder. Damals muss die Heimat der Hostis bereits im Niedergang gewesen sein.

Ich werde herausfinden was dort passiert ist.

Und dann kann ich hoffentlich zurückkommen.

Dann ist Schluss mit dem herumreisen

Liron“

 

Liron lehnte sich auf die Reling uns betrachtete die langsam in der Ferne verschwindende Stadt.

Das Meer war bedeckt von einer großen Nebelbank, welche das morgendliche Sonnenlicht dämmte und wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er schwören können auf einer Wolke zu segeln.

Lediglich das Plätschern des Wassers zerstörte diese Illusion.

,, Wie lange glaubt ihr werden wir brauchen ?“ , fragte er an Ägir gewandt.

,, Zwei allerhöchstens drei Tage.“ , antwortete dieser. ,, Wieso seit ihr überhaupt nach Grauhafen unterwegs wenn ich Fragen darf ?“

,, Das wäre eine lange Geschichte. Die ich auch gerne für mich behalten möchte.“ , erwiderte Liron.

,, Ich habe nur nachgefragt.. Rees richtig ?“

,, Ja.“

,, Und der Zauberer der mit euch reist ?“

,, Ein Freund. Man kann ihm trauen, ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, dass er euch das Schiff in Brand stecken könnte.“ Liron schwieg. ,, Es sei denn natürlich ihr legt es darauf an.“

,, Die Götter mögen mich vor einer solchen Entscheidung bewahren. Wie gesagt, solange ihr keinen Grund für Ärger sucht, ist mir der Rest egal. Ich war lediglich neugierig.“
,,Nun Ägir. Neugier ist an sich etwas durchaus Lobenswertes aber… ihr verzeiht wenn ich einfach ein paar Geheimnisse für mich behalten möchte.“

,, Wie euren Namen etwa ?“ , meinte Ägir.

,, Woher…“ Liron fing sich wieder. ,, Das zum Beispiel auch. Darf ich Fragen wie ihr dahinter gekommen seid?“

,, Ich habe ein Auge für so etwas. Aber macht euch keine Sorgen. Mir ist egal wer ihr seid. Ihr werdet ja nicht gleich der verdammte König sein, oder?“

Ägir lachte als er sich über das Deck  entfernte. Liron sah ihm hinterher. Ägir war gerissen und offenbar Verstand er sich auf mehr als lediglich ein Schiff zu navigieren.

 

 

 

,, Wir haben doch kein Problem oder ?“ , fragte Torus, der sich wenige Minuten nachdem Ägir davongegangen war zu ihm gesellte.

,, Ich denke nicht.“

Sie ließen die Nebelbank hinter sich und zum ersten Mal an diesem Tag konnte Liron einen Blick auf das Meer werfen. Hinter ihm war Hama längst in der Ferne verschwunden und nur noch strahlendes Blau in alle Richtungen umgab sie.

Irgendwo riefen Möwen… Er sah auf, hektischer als er sollte. Es waren tatsächlich nur Möwen. Er wurde wirklich langsam misstrauisch. Aber wenigstens war das Gefühl verfolgt zu werden verschwunden, als sie Hama verlassen hatten.

Langsam begann er zu zweifeln ob überhaupt etwas hinter ihm her gewesen war. Es musste wirklich seien Fantasy gewesen sein, die ihm streiche spielte.

Und selbst wenn nicht. Sie waren weit draußen auf dem Meer. Hier konnte ihm niemand folgen ohne, dass er es merkte.

Einige Fischerboote trieben hier draußen. Sonst schien alles leer zu sein. Die Welt hätte verlassen sein können. Vollkommen leblos bis auf das Schiff, das sich einen Weg durch die endlose Wasserwüste suchte und die paar Fischer die ihre Netzte auslegten.

Als Liron ein letztes Mal zurückblickte sah er immer noch lediglich die Nebelbank die sie soeben durchquert hatten.

 

Als das Schiff bereits langsam am Horizont verschwand, löste sich ein Schatten aus der Nebelwand. Ein kleineres Schiff, stabil genug um aufs offene Meer zu fahren aber unauffällig genug das man es nicht schon von weitem erspähen würde

An Bord sah eine einsame Gestalt dem verschwindenden Schiff mit Liron an Bord hinterher.

Es machte nichts, wenn er sie verlor. Er wusste wo ihr Ziel lag. Alles was er bräuchte wäre noch ein wenig mehr Geduld. Er überprüfte seine Waffen. Das Messer und den Bogen, den er in weißer Voraussicht in Hama erstanden hatte. Bögen waren leiser als Feuerwaffen. Und er hatte es lieber wenn seine Gegner ihn erst gar nicht bemerkten. Zumindest nicht bis sich bereits eine Klinge den Weg in ihr Herz suchte.

Nur noch ein paar Tage.

 

Kapitel 11 Grauhafen

 

,, Adriana

Ich weiß nicht wann dich dieser Brief erreichen wird, möglicherweise bin ich längst auf dem Rückweg.

Heute ist endlich die Küste in Sicht gekommen. Wir werden bald ankommen wie es scheint.

Die Reise selbst verlief ruhig, zu ruhig wie Torus bemerkt hatte.

Grauhafen wieder einmal zu Besuchen ist etwas, dass ich eigentlich nicht erwartet hatte.

Sobald ich dort bin werde ich wohl Sendor aufsuchen. Auch wenn der Bund offiziell die Kontrolle über die Länder dort hat, Sendor ist nach wie vor der inoffizielle Anführer. Wenn mir jemand helfen kann, dann er.

In der Zwischenzeit, hoffe ich nur euch geht es gut.

Fylla erwähnte bei meiner Abreise, ein Kommandant des Ordens sei unterwegs nach Dynastes um dort nach dem Rechten  zu sehen.

Ich weiß das ist möglicherweise viel verlangt, aber ich bitte dich nach Dynastes zu gehen. Ich selbst kann nicht dort sein, aber etwas indirekte Präsenz meinerseits könnte die Situation doch zumindest beruhigen.

Versuch dich aber aus der Schusslinie zu halten. Wenn es wirklich Probleme geben sollte, hoffe ich rechtzeitig zurück zu sein. Gefährde weder dich noch Aron.

Wenn dich dieser Brief erreicht bin ich bald zurück. Ein paar Tage noch höchstens.

Liron“

 

Liron sah auf die Silhouette der Stadt die vor ihnen aufragte. Grauhafen war eine in einer der wenigen Buchten, die die steilen Klippen unterbrachen, errichtete Stadt, die es mit Leichtigkeit mit Dynastes oder Licentia aufnehmen konnte.

Treppen und Straßen führten vom großzügig angelegten Hafen hinauf ins eigentliche Stadtgebiet.

Im Hafen allerdings lagen nur überraschend wenige Schiffe, was ihnen allerdings nur recht sein konnte. Ägir würde es so leichter fallen, das Schiff in den Hafen zu bringen.

Trotzdem war Liron neugierig. ,, Sollte der Hafen nicht eigentlich stärker befahren sein ?“ , fragte er Ägir, der einige Befehle gab und selbst das Steuerruder in die Hand nahm.

,, Nun , das ist der Grund wieso ich überhaupt in Hama war. Sendor hat es sich offenbar in den Kopf gesetzt eine Handelsmission zum Bund zu schicken. Der Großteil aller Schiffe wurde mit Waren losgeschickt und sollte sehen ob wir dafür Abnehmer finden.

 ,, Und wie ist es für euch gelaufen ?“

,, Hätte besser sein können.“ , meinte er.,, Jetzt allerdings bleibe ich erst einmal hier. So schnell sieht  man mich in Hama bestimmt nicht wieder.“ Er lachte. Es war doch immer ein gutes Gefühl wieder daheim zu sein.

,, Ihr werdet uns also nicht wieder mit zurück nehmen können ?“ , fragte Liron.

,, Zumindest nicht so bald. Aber mal sehen. Wenn ihr Glück habt packt mich in spätestens drei Tagen doch wieder das Fernweh.“

,, Dann danke für alles Ägir.“ , verabschiedete sich Liron.

 

 

Torus sah sich nach allen Seiten um. Die Lagerhallen am Hafen, lediglich unterbrochen von Treppen, die in die Stadt hinauf führten, ragten beinahe wie eine Mauer vor ihnen auf. Was sie, bei näherer Überlegung vermutlich auch wahren. Wenn es hier zu einem Angriff kommen sollte, wären sie perfekte Verteidigungsstellungen.

,, Ihr seid zum ersten Mal hier oder ?“ , fragte Liron den Magier.

,, Wisst ihr, das erste Mal das ich hier war… lag hier alles in Trümmern.“

,, Dafür wart ihr aber nicht verantwortlich oder ? ich meine nach allem was man sich über euch erzählt…“

Liron musste einfach lachen. ,, Damals kann ich nicht viel älter als ihr gewesen sein. Und glaubt mir ich habe nie eine Stadt zerstört, egal was man sich erzähl… andere wiederum…. Fylla hatte damals einen Seelenstein hierhergebracht, das hat seinen Teil zur Zerstörung beigesteuert.“

,, Eine Ordensagentin die sich um etwas anderes sorgt als abtrünnige Magier ? Und dann auch noch gleich versucht eine Stadt auszulöschen ?“

,, Es war ein Befehl des damaligen oberen Rates Thorus. Ein Mann der unter der Kontrolle Anbrail stand. Von dem dürftet ihr aber noch gehört haben oder?“

,, War das nicht ein Magier der versucht hat vor einigen Jahrzehnten den Bund zu übernehmen ?“

,, Es war etwas komplizierter als das aber ja.“ Liron und der Zauberer begannen sich ihren Weg über die Treppe zur eigentlichen Stadt zu suchen. Als erstes wollte der Seher mit Sendor sprechen. Er wusste zwar wo er hin musste, aber hier geschah besser nichts ohne dass der Anführer der Hostis zumindest darüber informiert war. Und er hatte den Mann seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen.

 

Grauhafen machte einen äußerst aufgeräumten Eindruck. Die Straßen und Gebäude waren in geordneten Reihen und Linien gebaut worden. Liron war sich nicht sicher, aber wenn er daran dachte wie dieses Land vor drei Jahrzehnten ausgesehen hatte, konnte er diesen Wunsch nach etwas Ordnung durchaus nachvollziehen.

Allerdings konnte dies die Orientierung auch erschweren, wenn sich die Straßenzüge so ähnlich sahen.

Aber Liron wusste wohin er musste.

Im Zentrum der Stadt befand sich die Magierakademie, deren Gebäude kreisförmig um einen freien Platz errichtet worden waren hinter diesem Platz gab es eine weitere Reihe von Gebäuden, die sowohl der Stadtwache als Kaserne diente, wie auch als Regierungssitz.

Wobei die eigentliche Macht beim Bund lag, allerdings auch nur in der Theorie. Die Leute hier vertrauten Sendor und der Bund war zu weit weg um wirkliche Kontrolle ausüben zu können.

Sendor regierte also praktisch als Alleinherrscher, was ihn allerdings soweit ganz gut zu gelingen schien. Immerhin hatte er innerhalb von dreißig Jahren eine Stadt aus dem nichts geschaffen.

 

All diese Gedanken gingen Liron durch den Kopf, als er mit Torus schließlich die Häuserreihe erreichte, in der sich Sendor irgendwo aufhalten musste.

Eine Wache hielt sie an, als sie den Innenhof eines der Gebäude betraten.

,, Wir suchen nach Sendor.“

,, Ich bin hier.“ , hörte Liron eine bekannte Stimme.

 

Sendor bot ihnen einen Sitzplatz an. Nachdem die beiden Reisenden ihm auf dem Hof begegnet waren, hatte er sie in einen mit einem großen Holztisch möblierten Raum geführt.

,, Liron. Ich bin ehrlich gesagt überrascht euch hier zu sehen.“ , meinte der Hosti und setzte sich ebenfalls.

,, Ich auch alter Freund. Aber es gibt einige Dinge hier um die ich mich kümmern muss.“

,, Soll ich mit Problemen rechnen ?“

,, Ich denke nicht aber… man weiß nie.“

Sendor nickte. ,, Besonders bei euch nicht. Wer ist das eigentlich?“ Er deutete in Torus Richtung.

,, Mein Name ist Torus.“ ,stellte sich der Magier vor.

,, Nun dann Liron, wenn ihr hier zu tun habt , ich stehe euch nicht im Weg. Das könnte sowieso nur ungesund für mich werden. Aber wenn ihr Hilfe braucht zögert nicht darum zu bitten.“

,, Danke. Aber ich hoffe wirklich auf keine großen Schwierigkeiten zu stoßen.“

 

,, Morgen soll also dieser Caane hier ankommen ?“

Alexis hörte dem besorgten Zauberer nur halb zu, der sich ihm gegenüber an einen der Tische in der Halle gesetzt hatte. Zu sehr war er mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.

,, Was machen wir wenn es tatsächlich zu einem Zwischenfall kommt ? Der Orden spricht seien Urteile schnell.“

,, Das habe ich mich auch schon gefragt….“ Er brauchte einen Moment um sich an den Namen des Mannes zu erinnern. ,,… Umbra. Und ich sage euch, alles wird gut ja? Wenn wirklich etwas schief geht gibt es hier in diesem Raum nur einen der vermutlich seinen Kopf verliert und das bin ich.“

,, Und das beunruhigt dich gar nicht ?“ , fragte Fylla und setzte sich dazu.

,, ich tröste mich mit dem Gedanken , dass wenn sie mich töten, ich gar nicht wissen will was die mit einem der Ihren machen.“

,, Nett…. Wirklich nett.“ , erwiderte Fylla. ,, Was meint ihr Umbra ?“

Der Magier lachte und stand auf. ,, Ich halte mich da raus. Aber wirklich Alexis… seit verdammt Vorsichtig. Ihr sagt nur euer Kopf sei in Gefahr, aber ihr wisst genau, dass die ganze Akademie hinter euch steht. Niemand hier würde zulassen das man euch absetzt… oder schlimmeres. Euch ebenfalls nicht Fylla. “

,, Danke. Aber versuchen wir dafür zu sorgen, dass es erst gar nicht dazu kommt.“

Der Magier ging davon wurde aber auf halben Weg nach draußen von einem fehlgelenkten Zauber in Form einer Lichtkugel getroffen und stolperte.

,, Genau so etwas sollten wir in nächster Zeit vermeiden.“ , flüsterte Alexis.

Der Zauber tanzte weiter durch die Halle bis Alexis die Magie mit einem Fingerschnippen zum Erlöschen brachte. Kurz hingen noch einige Funken in der Luft die ebenfalls nach und nach verglühten.

 

 

,, Alexis, ehrlich, was sollen wir tun ?“

,, Was wir immer machen. Überleben und darauf warten das Liron alles wieder gradebiegt.“

,, Ich habe nach deiner ehrlichen Meinung gefragt.“

,, Meine Ehrliche Meinung ? Nach allem was du mir erzählt hast empfiehlt mir meinen ehrliche Meinung diesen Mann stehenden Fußes zu töten sobald er hier ankommt. Zufrieden ?“

,, Das würde wohl gar nichts lösen oder ?“

,, Nein sicher nicht.  Ich würde mich aber besser fühlen. Dieser Mann hat ein Vorurteil gegenüber Magie. Er wartet nur auf eine Gelegenheit die ihm Anlass zum Handeln bietet. Fylla ich muss ernsthaft zugeben. Zum ersten Mal in all diesen, teilweise wirklich verrückten Jahren, habe ich wirklich Angst. Ich meine… ich hatte Angst als wir uns nach Grauhafen geschlichen haben, ich hatte Angst als die ganze Katastrophe mit Anbrail losging. Ich hatte Angst als Liron von diesem… Ding kontrolliert wurde. Aber nicht so. Das waren Probleme die man im Notfall immer noch mit einem gut gezielten Zauber hinbiegen konnte… hier muss ich das genaue Gegenteil tun. Ruhig bleiben.“

,,Ich kann das auch alleine übernehmen. Halt dich einfach im Hintergrund und ich erkläre du wärst beschäftigt.“

,, Und dich alleine mit dem Bluthund des Ordens lassen ? Es ist nicht so das jeder hier über uns Bescheid wüsste. Ein falsches Wort und… „ Alexis schnippte mit dem Fingern.  ,,Das war es dann. Wobei.. es wäre nach all dem was wir hinter uns haben schon fast eine zu unspektakuläre Art das zeitliche zu segnen.“

,,Der Zauberer und die Ordenswächterin, das absolut unvorstellbarste was man sich vorstellen kann, fliegen auf und werden öffentlich hingerichtet während im Hintergrund die Archive den Flammen überantwortete werden. Und das ist dir zu unspektakulär?“

,, Nun ich habe eigentlich damit gerechnet irgendwann mal mit dir und Liron bei einem absolut Wahnsinnigen Plan ohne Aussicht auf Überleben, wie etwa einem direkten Angriff auf Licentia, zu sterben. Nachdem das nicht geklappt hat bliebe mir eigentlich nur noch der Kampf mit einem Drachen. Das Problem dabei ist der einzige Drache den ich kenne hat bisher lediglich versucht Liron zu fressen. Und das nicht einmal freiwillig.“

Fylla lachte, aber irgendwie… klang es falsch. Es fühlte sich auch falsch an. Fylla machte sich mindestens genauso viele Gedanken wie der Magier. Möglicherweise sogar noch mehr.

Sie hatte immer für richtig gehalten was der Orden tat und daran hatte sich auch nichts geändert aber manchmal musste man Regeln eben auch umgehen.

Etwas das nur wenige wirklich verstehen würden war, dass es letztlich nicht um Gesetze und Vorschriften ging sondern um die Leitsätze die man für sich selbst festlegte.

Und manche entschieden sich eben die falschen zu wählen. Und solche Leute waren immer gefährlich. Aus dem einfachen Grund das sie meinten im Recht zu sein.

Ein Mörder war auf seine Weise gefährlich, aber er erkannte, dass das was er tat falsch war.

Jemand wie Caaen jedoch glaubte damit genau das Richtige zu tun, mehr noch er glaubte es sei der einzig Richtige weg. Und alle anderen Sichtweißen mussten demnach falsch sein, egal wie ähnlich sie sich auch sein mochten.

Eine Stimme riss beide aus ihren Gedanken. Ein Mann in Dienstbotenkleidung.

,, Entschuldigt, aber draußen vor den Toren wartet jemand auf euch.“

,,  Kann es sein das Kommandant Caaen seinen Besuch nochmal vorverlegt hat ?“

,, Das glaube ich nicht, ich glaube das hätten wir gemerkt. Ein unangekündigter Besucher des Ordens würde nicht vor den Toren einer Magierakademei warten. Eher das genaue Gegenteil.“

,, Danke.“ , verabschiedete Alexis den Boten, ,, Sehen wir mal nach.“

 

Als sie den Platz vor den Toren erreichten, sollten beide Überrascht werden.

,, Was macht ihr denn hier, nicht das mich euer Besuch stören würde aber…“

,, Liron meinte ihr könntet etwas Unterstützung gebrauchen.“ , antwortete Adriana.

 

Kapitel 12 Wolf

 

 

Jaret sah über das weite, verlassene Land. Seit dem Kampf mit dem Vogel war bereits ein Tag vergangen und soweit das Auge reichte erstreckte sich noch immer nichts als eine Wüste aus Asche.

Jetzt aber tauchte vor ihnen langsam etwas Neues auf.

Ein Wald aus versteinerten Bäumen und darin so etwas wie ein ummauerter Brunnen. Vertrocknete Ranken und Sträucher bedeckten den Boden, die mittlerweile die gleiche Aschgraue Farbe angenommen hatten wie alles hier.

Jaret trat an den Brunnenrand heran und sah hinab. Leer. Kein einziger Tropfen Wasser.

,, Das ist es.“ , meinte Verren.

,, Das ?“ , fragte Jaret unglaübig. Er wusste nicht was er erwartet hatte aber das hier war einfach… nun ja… nichts.

,, Verren, ich möchte wirklich nicht an euch zweifeln, seit ihr sicher das ihr die Karte richtig lest ?“ , fragte Jade.

,, Nein, absolut richtig seht selbst.“ Verren schlug die Seite des Buchs mit der Karte auf und deutete auf den Küstenumriss.

,, Seht ihr, hier sind wir an Land und wenn wir nicht am falschen Ort sind…“ Er deutete auf eine kleine Markierung auf der Karte, die unschwer als grobe Zeichnung eines Brunnens zu erkennen war.

Jaret wendete sich ab und sah wieder hinab… Wie hatte es gelautet…

,,Jeder Schritt in den Hallen  begleitet von einem Tropfen, Rubinrotes Wasser tränkt die Stufen, verfärbt den Fluss und bringt kurz Frieden“

Es gab hier keine Stufen… und einen Fluss konnte er auch nicht entdecken…. Aber… Es war wohl einen Versuch wert.

Er zog einen kleinen Dolch und zog sich die Klinge einmal über die Handfläche. Einige wenige Blutstropfen fielen hinab in den leeren Brunnen.

,, Was macht ihr….“ Gerret verstummte.

Ein seltsames Geräusch ließ den Boden erzittern.. ein Geräusch fast wie….

Fließendes Wasser. Das was Jaret ursprünglich für den Boden des Brunnens gehalten hatte brach zusammen und darunter quoll tosend Wasser hervor, das rasch den gesamten Brunnen auffüllte.

Die Wassermassen beruhigten sich erst als der Brunnen randvoll war.

Soviel zum beruhigten Fluss, dachte Jaret.

Am jetzt überfluteten Grund des Brunnens schimmerte irgendetwas. Den anderen war es auch aufgefallen.

,, Wir werden wohl oder übel tauchen müssen.“ ,stellte Gerret fest.

,, Falsch wir werden schwimmen müssen. Ihr bleibt besser hier.“ , sagte Jaret.

,, Moment mal Jaret ich werde euch drei sicher nicht…“

Jaret unterbrach ihn. ,, Gerret, ihr seid die Felswand kaum heraufgekommen. Und ich hätte sowieso lieber etwas Rückendeckung. Wer weiß ob nicht wieder ein… Vogel… auftaucht.“

Der Magier gab auf. ,, Nun gut. Ich warte. Aber beschwert euch nicht bei mir wenn euch da unten irgendetwas frisst.“

,, Gerret, für den Fall das da unten irgendetwas sein sollte, dürfte es seit ein paar Jahrhunderten Tod sein.“ , versuchte Jade den Magier zu beruhigen.

,, Und wenn nicht bin ich ja auch noch da.“ , meinte Verren.

 

Jaret ließ sich vom Brunnenrand ins Wasser fallen. Es war eiskalt, etwas das ihn nach der Wüstenähnlichen Landschaft oben überraschte und fast dazu gebracht hätte wieder aufzutauchen.

Stattdessen jedoch tauchte er, gefolgt von Jade und Verren tiefer auf das schwache Licht am Boden zu. In Der Seitenwand des Brunnens klaffte eine Öffnung und…  Er streckte eine Hand hindurch… Irgendetwas hielt das Wasser davor zurück. Er trat durch die Öffnung.

Die anderen beiden folgten ihm wenige Sekunden später und sahen sich, genau wie er um. Viel zu sehen gab es allerdings nicht. Vor ihnen führte eine nur am Anfang von einigen Leuchtkugeln erhellte Treppe wieder ein paar Stufen nach oben.

Und hinter ihnen…. Schwebte eine Wand aus Wasser.

Jaret stellte überraschend fest, dass der Zauber, welcher das Wasser daran hinderte den Gang zu überfluten, auch die Nässe aus ihrer Kleidung entfernt hatte.

Er versuchte mit einer Hand Wasser aus der Wand zu schöpfen. Es funktionierte nicht. Kein Tropfen Wasser konnte die seltsame Barriere durchbrechen.

,, Habt ihr eine Ahnung was das genau für eine Art Zauber ist ?“ , fragte er Verren.

,, Keine Ahnung. Aber wenn es nach all der Zeit noch aktiv ist… Wir sollten sehr vorsichtig sein Jaret.“

Sie gingen weiter, hinein in das Dunkel hinter der Treppe. Das mussten die Stufen sein.

 

,, Adriana

Ich habe es fast geschafft. Die letzten Seiten von Jaets Tagebuch enthüllen etwas Bemerkenswertes. Offenbar befindet sich der seelenquell, den er gesucht hat unter einem Brunnen. Und nach allem was ich weiß, glaube ich sogar zu wissen welcher.

All das hier findet hoffentlich bald ein Ende. Solange hoffe ich du kommst in Dynastes zurecht.

Ein paar ermahnende Worte reichen hoffentlich.

Wenn das hier endlich vorbei ist, hoffe ich wirklich nie wieder etwas von schwarzer Magie, verrückten Zauberern, Sehern und ähnlichem zu hören.

Aber… da ist wieder dieses Gefühl, das ich nicht richtig fassen kann. Als wäre etwas direkt hinter mir.

Ich weiß das klingt verrückt, aber so muss sich ein Reh fühlen, wenn es den Atem eines Wolfs im Nacken spürt.

Nur das ich keine Ahnung habe wo der Wolf ist.

Liron“

 

Liron beobachtete die kreisenden Zeiger jetzt schon eine Weile. Die fragenden blicken von Torus ignorierend klappte er den Deckel wieder zu und verstaute die Apparatur wieder in seiner Tasche.

Die Zeiger tickten tatsächlich rückwärts.

Wobei das vielleicht der falsche Ausdruck war… sie prangen vielmehr rückwärts.

Seit sie Grauhafen verlassen hatten, war die Uhr wieder einigermaßen normal gelaufen. Jetzt jedoch wo sie sich ihrem Ziel näherten, dem Brunnen an dem ihm vor so langer Zeit einst die Geister der Seher begegnet waren, begannen die Zeiger sporadisch kurz rückwärts zu laufen.

Um den Brunnen zu erreichen mussten sie durch einen Mangrovenwald, der den Ort vor dem Rest der Welt abschirmte. Der einzige Weg hindurch bestand aus einem Hölzernen Laufsteg, der stellenweise beschädigt war, so dass sie immer wieder über Lücken springen mussten.

,, Ihr wart schon einmal hier ?“ , fragte Torus ihn, während sie ihren Weg fortsetzten.

,, Zweimal um genau zu sein. Beim ersten Mal hätte ich allerdings nie vermutet, das hier mal ein Wald wachsen würde, geschweige denn das hier überhaupt je wieder etwas wachsen würde.“

Er hatte den Ort eigentlich nur aus Zufall gefunden… weil er gemeint hatte jemanden außerhalb von Grauhafen gesehen zu haben. Dieser jemand hatte sich am Ende als der geläuterte Ruben Darelto herausgestellt.

,, Und das zweite Mal ?“

,, Beim zweiten Mal habe ich es mit einem äußerst bösartigen Monster zu tun bekommen das mich beinahe getötet hätte. Ich hoffe den Teil mit dem Monster kann ich mir diesmal sparen.“

Ihn schauderte immer noch ein wenig bei der Erinnerung. Er wäre erst beinahe getötet worden. Und dann war dieses... etwas in ihm erwacht, das ihn später beinahe übernommen hätte.

Beim letzten Mal als er hier war, war ihm allerdings auch noch etwas anderes begegnet. Ein Irrlicht namens Lis, das letztlich gestorben war um ihn zu retten. Er hatte sich damals geschworen, dass dies nicht umsonst gewesen war.

Und das brachte natürlich all seine anderen Erinnerungen an damals zurück. Anbrail, die Sanduhr, die er letztlich zerstört hatte und das Wesen das er dadurch befreit hatte. Phönix. Er hatte seit dieser Zeit weder von dem Wesen gehört noch es gesehen. Vielleicht war der Feuervogel einfach verschwunden.

Sie erreichten das Ende des hölzernen Stegs, wo das Land vom Sumpf hinter ihnen wieder anstieg und auf ein kleines Plateau führte in dessen Mitte sich der Brunnen befand.

Nebel  trieb über den Boden und schwächte die Sonnenstrahlen ab, so dass alles ungewöhnlich düster wirkte. Trotzdem hatte Liron keine Angst. Dieser Ort mochte eine Verbindung zweier Welten darstellen, aber eine Gefahr war er nicht. Zumindest nicht hier oben. Aber aus dem Tagebuch ging hervor, dass er auf den Grund des Brunnens tauchen musste.

Er sah über den Rand in das kristallklare Wasser. Er tauchte eine Hand hinein. Sofort begann das Wasser durcheinander zu wirbeln, als würde von irgendwoher eine Strömung kommen.

Der Versuch hinunterzutauchen würde nur zum Ertrinken führen. Aber… es war ja auch nicht vorgesehen ohne Opfer nach unten zu gelangen.

Er zog seine Waffe und schnitt sich in die Handfläche.

Ein paar Blutstropfen landeten im Wasser und hinterließen kurz rote schlieren darin. Das Wasser beruhigte sich.

,, Das ist es ? Danach habt ihr gesucht? Was nun ?“

Liron legte sein Schwert und die Pistole weg. ,, Tut mir einen gefallen und wartet hier. Haltet die Augen offen,“

,, Wonach ?“ Torus war verwirrt. Die Stimme des Sehers klang ernst, das war auch in Ordnung so, aber schwang da nicht auch so etwas wie Angst mit?

,, Das weiß ich nicht. Und ich würde es lieber auch nicht ehrausfinden.“

Mit diesen Worten verschwand Liron im Wasser.

 

Es war nun einige Minuten her, dass der Seher im Brunnen verschwunden war und Torus begann langsam sich zu langweilen. Natürlich machte er sich Sorgen um Liron, aber diese hielten sich im Grenzen. Er wusste hoffentlich was er tat.

Torus begann sich den Brunnen etwas näher anzusehen.  Es schien sich um einfache, aufeinandergeschichtete, Steine zu handeln die größtenteils nur noch von den darum wuchernden Ranken zusammengehalten wurden. Es wirkte zerbrechlich.

Aus Neugier was wohl passieren würde wirkte er einen kleinen Zauber auf einend er Steine, der ihn von seinen Platz lösen würde.

Die Reaktion war heftiger als er erwartet hatte.

Der Zauber prallte ab und wurde dabei sogar noch verstärkt, sodass er plötzlich seiner eigenen Magie ausweichen musste. Das war alles, nur kein gewöhnlicher Stein.

Er versuchte per Hand einen der Steine zu verschieben, doch sobald er ihn berührte löste sich eine der Ranken und schlug nach ihm. Ein tiefer Kratzer am Handrücken war alles was er ausgerichtet hatte.

Aber… der Schutzzauber war ruhig geblieben als Liron hineingestiegen war… konnte diese Magie etwa Absichten erkennen?

Ohne den Gedanken an Zerstörung legte er erneut eine Hand auf den Stein. Nichts geschah.

Das war faszinierend…

Während er noch darüber nachgrübelte schlug etwas mit einem dumpfen Schlag neben ihm auf den Stein und prallte ab.

Ein Pfeil… Was zum ?

Er wirbelte herum und sendete eine Welle aus Feuer in die Richtung aus der der Pfeil gekommen sein musste.

Außer das er den Nebel etwas vertrieb und ein paar Sträucher in Brand setzte geschah nichts.

Ein weiterer Pfeil kam aus dem nichts und landete wenige Meter vor ihm. Vorsichtig und sich nach allen Seiten umsehend ging Torus in die Richtung aus der der zweite Pfeil kam.

Ein kleines Wäldchen das dem Schützen ein gutes Versteck bieten musste.

Als er grade einmal ein paar Schritte in das Dickicht gemacht hatte  krachte etwas mit einem dumpfen Schlag auf seinen Kopf. Um ihn herum wurde alle schwarz.

 

Er überlegte kurz ob er den Zauberer töten sollte. Er entschied sich schließlich dagegen. Er stellte keine Bedrohung mehr da und bis er wieder aufwachte.. wäre es längst zu spät und er bereits auf dem Rückweg um sich den letzten Akt des Planes anzusehen.

Zu lange hatte dieser Mann sie zum Narren gehalten. Heute würde erst er erfahren wem er in die Quere gekommen war… und danach alle anderen die auf seiner Seite standen.

An sich war es eine Gnade den Seher als erstes zu töten. Es würde ihm viel Leid ersparen.

Ein letztes Mal überprüfte der Attentäter seine Waffen. Die Pfeile für den Bogen… er wusste nicht ob er sie brauchen würde…. Dort unten waren sie eigentlich unnötig. Aber er würde auf keine Waffen verzichten. Liron Weißläufer mochte älter geworden sein, das hieß aber nicht, dass die Gemeinschaft ihn unterschätzen würde. Noch dazu besaß er immer noch die Macht des Magienexus.

Das würde zweifelsohne sehr interessant werden.

Die interessanteste Jagd seit Jahren.

Er beugte sich über den Brunnenrand um hineinzuspringen als ihm etwas auffiel.

Im Gras neben dem Brunnen lagen ein Schwert und eine Pistole. Dieser Narr war unbewaffnet nach unten gegangen.

Möglicherweise würde die Jagd doch nicht so interessant werden wie er dachte.

Er zog das gezackte Messer und ließ es über seien Handfläche wandern. Der leichte druck reichte schon um die Haut zu durchbohren.

Ein paar Tropfen Blut fielen ins Wasser. Die ersten von vielen, dachte er. Und es würde nicht sein Blut sein, welches das Wasser das nächste Mal färbte.

Er holte noch einmal Luft und verschwand unter der Wasseroberfläche.

Der Wolf hatte das Reh gefunden.

 

Kapitel 13 Zwillingsgeist

 

 

Jaret und die anderen tasteten sich vorsichtig durch die Dunkelheit. Er wusste nicht wie lange sie schon den Gang entlangliefen. Es könnte eine Ewigkeit sein oder auch erst ein paar Minuten.

Verren hatte versucht eine Lichtkugel zu entfachen. Diese war jedoch nach wenigen Metern wieder erloschen. Offenbar blockierte irgendetwas hier jede Art von Magie.

Und Fackeln oder ähnliches hatten sie nicht dabei.

Doch vor sich meinte er einen schwachen Lichtschimmer war zunehmen.  Der Gang dem sie folgten wurde breiter und jetzt war er sich ganz sicher Licht zu sehen.

Wenige Augenblicke später fanden sich Jaret, Verren und Jade in einem großen geschlossenen Raum wieder, der wie es aussah einfach aus dem Felsen gehauen worden war.

Eine große leuchtende Kugel erhellte die Umgebung, so das Jaret und die anderen endlich wieder sehen konnten. Der Stein aus dem dieser Ort bestand war pechschwarz, fast als wären sie aus einer Dunkelheit lediglich in die nächste gelangt.

Zwei leere Kohlenbecken bildeten die einzige Einrichtung des Ortes, ausgenommen die Tür an der Kopfseite.

Wären nicht die Einkerbungen gewesen, man hätte die aus zwei steinernen Flügeln bestehende Tür für einen Teil der Wand halten können.

Jade versuchte einen der Torflügel zu öffnen. Nichts passierte. ,, Steht in diesem Buch oder in Rubens Aufzeichnungen auch zufällig wie wir das hier aufkriegen ?“

Verren schüttelte den Kopf. ,, Das dürfte überhaupt nicht hier sein.“ , meinte er. ,, In den Aufzeichnungen heißt es direkt hier müsste unser Ziel sein. Aber diese Tür…. Das dürfte einfach nicht hier sein. Als hätte es erst kürzlich jemand gebaut… oder doch vor einer Ewigkeit? Es wirkt neuer als alles andere hier ist euch das aufgefallen ?“

Jaret sah sich die Tür näher an. In den Stein gekerbte Muster überzogen das Tor. Muster die alle in einem Punkt auf dem linken Flügel zusammenliefen.

In einer Runde Aussparung.. und darüber… befand sich etwas wie ein steinernes Ziffernblatt.

Was sollte das denn bedeuten?

Jaret drehte sich zu Verren und Jade um. ,, Ich muss zugeben das ich keine….“ Er stockte.

Da war jemand. Ein Mann mit grauen Haaren in abgerissener Wanderkleidung. Auf den ersten blick unbewaffnet. Aber in der Hand hielt er einen kleinen goldenen Gegenstand.

Einen Gegenstand der wie tickte. ,, Wer seit ihr ?“

Der Fremde schien überrascht bemerkt worden zu sein.

,,Es könnte eine Weile dauern das zu erklären.“ , meinte der Fremde.

 

,, Adriana

Ich bin am Ziel. Während ich diese Zeilen schreibe stehe ich vor dem Eingang zum Seelenquell.

Dieser Ort.. ich bin erst wenige Augenblicke hier und doch hat er mich schon beeindruckt. Die Magie die hier gewirkt wurde ist… faszinierend.

Ich wette wenn Alexis hier wäre hätte ich Problem ihn wieder von hier weg zu bekommen.

Ich bete und hoffe, dass bei euch alles in Ordnung ist.

Es gibt nichts was ich lieber tun würde als diese letzten Schritte zu tun

und dann zurück zu kommen.

Es war genug für ein Leben.

Liron“

 

 

 

Liron suchte sich seinen Weg durch das Dunkel. Nachdem er durch den seltsamen Übergang unter Wasser getreten war, hatte er sich vor einer nur spärlich beleuchteten Treppe wiedergefunden, die ihn bald in völlige Dunkelheit geführt hatte.

Er empfand die Dunkelheit beinahe als beruhigend. Er sah zwar nichts aber es fiel ihm trotzdem leicht sich zu orientieren.

Und vor ihm.. schimmerte dort nicht bereits wieder Licht?

Er trat hinaus in einen in den Fels geschlagenen Raum, aus dem es wie es schien keinen weiteren Ausgang gab.

Oder etwa doch ?

Er sah sich um. Einige leere Kohlebecken und eine große Lichtkugel… sonst war da nichts.

Keine Tür, keine Zeichen, außer einem einzigen in die Kopfseite der Wand gemeißelten Auge das ihn anzustarren schien.

Er setzte sich. War doch alles Umsonst gewesen?

Oder suchte er schlicht am falschen Ort?

Am falschen Ort oder aber…. Er zog die Uhr hervor. Die Zeiger kreisten mit einer Geschwindigkeit Rückwärts, dass ihm vom Zusehen Schwindlig wurde.

Zur falschen Zeit.

Wenn Jaret hier weitergekommen war…. Musste er nur sehen wie.

Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Die Welt um ihn verschwand in einem Sturm aus Bildern und Eindrücken aber… diesmal war etwas anders.

Es war nicht nur eine geistige Reise…

 

Er fand sich in demselben Raum wieder wie vorher. Bloß war er diesmal nicht allein.

Drei weitere Personen standen vor ihm. Und eine von ihnen drehte sich in seine Richtung um.

,, Wer seit ihr ?“

War das wirklich Jaret…

Liron überlegte.

,, Es könnte eine Weile dauern das zu erklären“ , sagte er schließlich.

Liron trat an den anderen beiden vorbei und auf das Tor zu, vor dem Jaret stand.

,, Das war aber vorher nicht da… ähm später.. denke ich.“

,, Ein letztes Mal. Wer seit ihr?“  Jaret zog seine Waffe, ließ sie aber sofort wieder sinken, als er bemerkte das der Fremde vollkommen unbewaffnet war.

Liorn sah sich die Verzierungen auf der Tür an. Das Ziffernblatt mit der Einkerbung darunter…

,, Ich glaube das wollt ihr gar nicht wirklich wissen. Auf jeden Fall jemand, der euch helfen kann.“

Er hielt die Uhr hoch und legte die goldene Scheibe in die Aussparung.

Es passte. Ein Geräusch von Stein der auf Stein traf. Die Türen schwangen auf.

,,Wie habt ihr das gemacht ?“

,, Wieso ist glaube ich die bessere frage… wie kann etwas das nachher geschaffen wurde für etwas….

das früher gebaut wurde einen Schlüssel bilden? Ich habe Alexis gefragt ob Magie Zeit beeinflussen kann. Er meinte das könnte weitrechende Folgen haben. Offenbar weitreichender als er dachte.“

Der Fremde schien mehr zu sich selbst als mit ihnen zu reden. Und während er noch redete, begann er langsam zu verschwinden.

 

Liron schreckte aus der Vision auf als er sich plötzlich wieder allein in der Höhle wiederfand.

Das war…. Vollkommen anders gewesen  als alles was er je erlebt hatte. Unsicher ob das was grade geschehen war wirklich real sein konnte sah er sich um.

Dort wo vorher ein Auge in den Stein gemeißelt war, standen nun zwei offene Türflügel. Die Symbole waren dieselben wie eben… oder  besser gesagt wie 40 Jahre zuvor.

Er fand ebenfalls das Ziffernblatt wieder und darunter…

An einer verrosteten Kette hing, von Staub überzogen, seine Uhr.

Der goldene Deckel wies schrammen und Beulen auf aber… er klappte ihn zur Seite. Die Zeiger kreisten wieder in normalem Tempo und  vor allen Dingen, in der Richtigen Richtung um das Ziffernblatt. Verwirrt aber gleichzeitig auf unbestimmte Weise froh nahm er sie wieder an sich und trat durch die offene Tür, die hinter ihm zu viel.

Sorgen machte er sich allerdings keine. Er besaß immerhin den Schlüssel.

Das änderte sich allerdings als er die Trümmer bemerkte.

 

Er fluchte als er das laute Geräusch von Fels hörte der über Stein schabte. Hatte der Seher die Tür etwa gefunden? Wenn ja dann musste er sich beeilen sonst….

Er rannte durch den schwach beleuchteten Gang auf den Torraum zu und kam vor einem massiven Steintor zum Stehen. Wie hatte Liron das gefunden? Als die Gemeinschaft diesen Ort, den gleichen Hinweisen wie nun Liron folgend, fand war dort lediglich eine Felswand mit einem eingekerbten Auge gewesen…

Der Jäger fluchte erneut. Er sah keinen Weg die Tür zu öffnen aber… wenn es keinen anderen Ausgang gab als diesen….musste er einfach nur warten bis der Seher wieder herauskam.

Er legte einen Pfeil auf den Bogen und legte auf die Tür an. Sobald Liron die Tür öffnete wäre es vorbei…  Möglicherweise würde er nicht einmal mehr den Grund seines Todes erfahren..

 

Torus richtete sich langsam wieder auf… Alles verschwamm vor seinen Augen und die Welt drehte sich. Er wollte eine Hand ausstrecken um sich abzustützen aber… er hatte keinerlei Gefühl darin…

Der Zauberer stürzte. Und versuchte sofort wieder sich aufzurichten. Diesmal gelang es ihm, auch wenn seine Bewegungen langsam und vorsichtig waren. Fast wie die eines alten Mannes, dachte er bestürzt.

Irgendwann schaffte er es tatsächlich sich aufzurichten und sah sich, immer noch leicht benommen, um.

Seine Hand tastete seinen Hinterkopf ab und er war wenig überrascht als er feststellte das Blut daran klebte. Warum lebte er überhaupt noch? Jemand hatte ihn niedergeschlagen aber… er hatte noch all seine Wertgegenstände bei sich…  Wer immer es auch gewesen war musste hinter etwas anderem her gewesen sein und wenn nicht er selbst das Ziel gewesen war dann…. Liron.

Er war sofort hellwach als ihn die Erkenntnis überrollte.

Der Magier griff sich Lirons zurückgelassenes Schwert und trat an den Brunnen. Jetzt war wohl der Moment gekommen zu bereuen nicht richtig schwimmen zu können…

Er zog sich die Klinge über die Handfläche und sah zu wie das Blut ins Wasser tropfte. Dann holte er einmal Luft und verschwand.

 

Liron blieb stehen. Das vor ihm war wohl einst so etwas wie eine Treppe gewesen die Spiralförmig in die tiefe geführt hatte. Doch etwas musste hier alles zerstört haben. Felstrümmer lagen über die Treppe verstreut und blockierten diese Stellenweise fast vollkommen. Die in den Stein gehauenen Stufen waren zersplittert und er musste aufpassen wohin er trat. Was war hier nur geschehen?

Er erreichte das end e der Treppe von wo aus ein weiterer Gang weiterführte.

Aber diese Gänge hier unten unterschieden sich deutlich von den Räumen oben. Oben hatte man die Bearbeitungsspuren durch Menschenhand erkennen können. Scharfkantige Stellen an den grob behauenen Wänden, hier und da kerben wenn der Meißel abgerutscht war.

Dieser Gang jedoch war anders. Glatte Wände die wie geschliffen wirkten. Er konnte sich in der beinahe kristallinen Oberfläche spiegeln.

Das hier war nicht von Menschenhand bearbeitet worden… oder von sonst irgendetwas.

Es wirkte als hätte sich der Stein um diesen Ort herumgebildet und ihn einfach freigelassen…

Und während die Seitenwände hier wie Spiegel waren, bestanden der Boden und die Decke aus schwarzem, glasartigem Gestein. Obsidian vielleicht… Liron hatte einmal ein Stück davon gesehen und war zuerst ungläubig gewesen als man ihm erzählt hatte so etwas entstehe an den Hängen von Vulkanen.

Zwar war die Beschaffenheit dieses Materials hier noch bizarrer aber es war das einzige, dass er damit vergleichen konnte.

 

Und am Ende dieses Ganges… bläuliches Licht erfüllte die abgestandene Luft. Vor ihm war ein perfektes Viereck in den Boden geschnitten worden. Und aus dem symmetrischen Symbol drang Licht hervor. Das musste es sein… aber bevor er das Lichtbecken genauer untersuchte fiel seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes.

Ein Skelett lehnte an der spiegelnden Wand des Raumes. Die zerschmetterten Knochen offenbarten Liron schnell die Todesursache. Offenbar war jemand von den Trümmern die er vor kurzem passiert hatte getroffen und getötet worden… aber nicht bevor er sich noch bis hierher geschleppt hatte.

Die skelettierte Hand umklammerte ein kleines Buch mit dunklem Ledereinband und neben dem toten lagen einige Glasphiolen. Manche davon leuchteten im selben gespenstischen Blau wie das Becken hinter ihm. Andere hingegen waren leer und dunkel.

Liron nahm vorsichtig das Buch aus der es umklammernden Hand und schlug es auf. Rubens Aufzeichnungen. Anweisungen zur Magie… Worte die für ihn keinen Sinn ergaben. Er verstaute es in seiner Tasche zusammen mit den Tagebuchseiten.

,, Wer seit ihr gewesen unbekannter Freund ?“  , flüsterte er als er eine der Glasphiolen in die Hand nahm und das leuchten im inneren betrachtete.

Etwas tat sich hinter ihm. Das Licht aus dem Becken schien Wellen zu werfen und plötzlich stieg etwas daraus empor. Ein schemenhaftes Leuchten näherte sich Liron und legte sich über die tote Gestalt.

Der Seher zuckte zusammen als ihn das Skelett plötzlich packte und zu sprechen begann.

,, Ihr… ich kenne euch. An jenem Tag vor dem Tor. Ihr… seid also endlich hier. Ein Weißläufer. Wie sich Geschichten doch überschneiden können.“

Die Stimme klang kalt und tot, aber trotzdem schien Lirons Verstand so etwas wie Humor und Ironie hineindeuten zu wollen.

,, Wer seit ihr ?“ , fragte er.

,, Wer ich war… es ist lange her aber einst trug ich einen Namen wie ihr… Verren… Eiswind. Herr über Dynastes, Oberster der Zauberer zusammen mit dem der sich Gerret nannte.“ Die toten Augen betrachteten einen Moment verloren den Glasbehälter den Liron noch immer in der Hand hielt.

,, Ich hätte es beinahe geschafft.“

,, Was ist geschehen ?“

,, Seht doch selbst.“ Mit diesen Worten schwand das Licht wieder aus dem Skelettierten Körper und kehrte in den Seelenquell zurück.

Lirons Verstand wurde von einem Meer aus Bildern ertränkt als er erneut vierzig Jahre Zeit hinter sich ließ.

Er brauchte diese Antworten.

 

Kapitel 14 Das Ende des Sehers

 

 

,,Adriana,

Schattenhaft, ist das was diesen Ort noch am besten beschreibt. Ich bin hier. Habe es geschafft.

Doch genau in diesem Moment überkommen mich Zweifel.

Es begann mit einer Tagebuchseite… die mich zu weiteren führte… aber wenn Ragnar diese Versteckt hat, dann wozu bitte?

Wie mich Alexis schon warnte. Es ist eine Spur aus Brotkrumen die garantiert zu einer Falle führt.

Nur weiß ich noch immer nicht woraus diese Besteht.

Mir wird nichts geschehen.

 Nur falls doch, falls das schlimmste auf mich wartet…Es ändert Nichts. Nichts an mir oder meinen Gefühlen.

Such nicht nach Rache, such nicht nach dem Grund.

Lebe weiter, egal was passiert. Das ist mein Wunsch und meine Bitte

Liron“

 

 

 

 

 

Liron konnte diesmal lediglich zusehen. Das wurde ihm sofort klar, als er sich an dem Ort wiederfand, den er selbst nur wenige Minuten zuvor passiert hatte. Das Tor.

,, Wer war das ?“ , fragte Jade laut.

,, Ich habe keine Ahnung… aber irgendwie hatte ich das Gefühl ihn zu kennen.“ , antwortete Jaret.

,, Last uns weitergehen. Es nützt nichts wenn wir hier stehen und darüber nachgrübeln.“

,, Trotzdem….“ Verren starrte immer noch besorgt auf die Stelle wo der Fremde verschwunden war. Dann folgte er den beiden durch die nun offene Tür.

Dahinter führte eine gewundene Treppe in die Tiefe.

,, Ich denke mal dass ist es.“ , meinte Jaret während sie ihren Weg die Treppe hinab fortsetzten.

,, Was mich etwas Wundert ist, das es offenbar sonst keinerlei Sicherheitsvorkehrungen gibt. Seht euch um als ob…“ weiter kam Verren nicht.

Unter seinem Fuß gab etwas nach… ein Stein oder… Die Stufe hatte sich grade abgesenkt aber was…

,, Zurück!“ Die Worte wurden vom Geräusch berstenden  Steins übertönt. Die Decke bekam Risse und Steinbrocken regneten herab, zertrümmerten die steinernen Stufen.

Jaret schaute nach oben und sah einen Stein direkt auf sich zukommen.  Er konnte grade noch zur Seite springen.

Er wusste nicht wie lange der Steinhagel noch dauerte. Jaret rechnete jeden Moment damit, dass ihn entweder eines der Geschosse treffen oder die gesamte Höhle in sich zusammenbrechen würde.

Aber nichts von beidem geschah. Irgendwann viel der letzte Stein und er blieb allein in der darauffolgenden Stille zurück… Allein ?

Wo waren Jade und Verren ?

,, Hallo“ Seine Stimme verlor sich im Nichts. Er würde die beiden suchen müssen, was ihm die überall herumliegenden Felsen nicht grade leichter machen würden…

,, Hier.“ Erleichterung überkam ihn als er die Stimme hörte. Jade lebte. Aber wo war sie?

Er suchte sich einen Weg durch die Trümmer und fand sie schließlich. Ein Felsen war auf ihr linkes Bein gestürzt und nachdem Jaret den Stein mit einem Zauber zerbröseln lies, offenbar war dieser Teil der Anlage nicht mehr vor Zaubern abgeschirmt, sah er das der Knochen gebrochen sein musste. Das Bein war unnatürlich verdreht, aber ansonsten schien sie nicht verletzt.

Er flüsterte einen weiteren Zauber, der den Knochen zumindest  etwas stabilisieren und die Schmerzen nehmen  würde.

,, Kommst du alleine zum Ausgang zurück ?“

Sie nickte. ,, Mach dir… um mich mal keine Sorgen.“, Er ließ sie nicht gerne zurück aber.. ihr würde nichts geschehen redete er sich ein. Und er musste Verren finden.

Der Zauberer war weiter vorne gewesen als die Decke einstürzte und so musste Jaret sich die Treppe hinab an den Felsen vorbei kämpfen.

Glücklicherweise war der Durchgang nirgendwo vollkommen blockiert wurden, aber er brauchte trotzdem eine Gefühlte Ewigkeit um den Fuß der Treppe zu erreichen, wo Verren an der Wand lehnte.

Er musste von mehreren Felsen getroffen worden sein. Ein Arm stand in einem seltsamen Winkel ab und der Brustkorb wirkte eingefallen, als wären sämtliche Rippen gebrochen. Eine Hand hielt immer noch das Buch mit Rubens Aufzeichnungen umklammert. Das Tagebuch des Magiers hingegen musste er verloren haben.

Jaret half ihm auf und stützte den Magier. ,, Wir müssen hier raus.“

Verren schüttelte verneinend den Kopf. ,, Wir sind so nah dran Jaret. Ich bin ein toter Mann aber wenn wir… weitermachen... ist es wenigstens nicht umsonst.“

Der Magier würde seinen Standpunkt nicht ändern.

,, Es ist euer Leben Verren. Aber wenn wir zurückgehen kann Gerret…“

,, Er war schon immer…“ Der Zauberer hustete Blut. ,, Ein lausiger Heiler.“

 

Jaret schleppte sich mit Verren den schier endlosen Spiegelgang entlang. Ab und zu schien jemand in der Glasartigen Oberfläche aufzutauchen und sie zu beobachten. Der Mann vom Tor. Oder vielleicht spielte ihm auch sein Verstand einen Streich.

 

Der Gang endete schließlich an einem exakt viereckigen in den Boden eingelassenen Becken.

Bläuliches Licht drang daraus hervor und flutete den Raum.

,, Das ist es Jaret.“ Der Seher ließ sich den Magier an eine Wand lehnen.

Dann suchte er in seinem Gepäck nach den Glasphiolen und stellte sie auf den Boden.

,, Einfach öff…“ bevor Jaret seinen Satz beenden konnte ging eine Schockwelle durch das Gestein. Staub und kleinere Felsen fielen herab. ,, Ich.. schaffe den Rest alleine.“ , sagte der Magier. ,, Macht ihr das ihr hier rauskommt bevor endgültig alles zusammenbricht..“

,, Ich werde euch nicht hier zurück…“

,, Jaret tut mir einen gefallen. Last eure Sturheit heute mal beiseite. Und geht einfach.“

Jaret sah noch einmal zurück auf den Magier, der obwohl  seine Verletzungen jede Bewegung erschweren mussten, ruhig und langsam arbeitete und eine Phiole nach der anderen öffnete. Das schwache glühen entwisch und wurde eins mit dem Leuchten im Becken.

Dann rannte der Seher den Gang zurück.

 

Liron tauchte vor dem Skelett hockend aus der Vision auf. Was er gesehen hatte.. letztlich war es mehr oder weniger seine Schuld gewesen nicht? Aber was hätte er sonst tun sollen. Es hatte keinen Sinn sich darüber Gedanken zu machen aber… Er heilt immer noch eine der leuchtenden Phiolen in der Hand. Er konnte zu Ende bringen, was der Zauberer nicht mehr geschafft hatte.

Er öffnete den Verschluss und das Licht entwich aus dem kleinen Behälter.

Nachdem sämtliche Phiolen leer waren setzte er sich einen Moment und nahm das Buch mit Rubens Aufzeichnungen wieder aus der Tasche.

Damit hatte alles angefangen. Mit der Erwähnung eines alten Zauberbuchs das irgendwo in Seminium sein sollte. Und es hatte ihn hierhergeführt.

Wenn sich darin tatsächlich Abschriften des Buchs des Blutes befanden… Das letzte Mal als dieses Wissen in falsche Hände geraten war hatten sie nur knapp vor einer Katastrophe gestanden.

Die Welt brauchte diese Art von Wissen nicht.

Er legte wieder dorthin wo er es gefunden hatte, in die Hand Verrens des Zauberers.

,, Achtet darauf.“

Er stand auf und lief den Spiegelweg zurück zum Ausgang.

 

Als er das Tor erreichte stockte er. Jemand stand im Dunkeln jenseits der Torflügel und zielte mit einem Bogen in seine Richtung.

Er stand mitten in der Tür, ohne Raum zum Ausweichen.

Liron wusste, wenn der Mann im Schatten ihn töten wollte, hätte er keine Chance.

Trotzdem fragte er mit ruhiger Stimme: ,, Wer seit ihr?“

 

Der Jäger lächelte. Der Seher bewahrte Ruhe. Das war gut. So ersparte er sich den Tod. Zumindest noch. Sollte er doch erfahren wer seinen Tod wünschte. An der Tatsche das sein Weg hier enden würde, konnte das nichts ändern.

 

,, Wer ich bin ist denke ich nicht wichtig. Ihr werdet sterben Seher. Ihr habt schon zu oft unsere Pläne durchkreuzt.“ , sagte der Fremde mit kalter Stimme.

,, Eure Pläne ? Welche Pläne ? Ich kann mich nicht erinnern euch jemals begegnet zu sein.“

,, Ihr habt Anbrail getötet und uns somit um fast zwei Jahrzehnte Arbeit zurückgeworfen.“

 

Liron konnte nicht anders als zu lachen als ihm die Erkenntnis dämmerte. ,, Ihr gehört zu Anbrails Gruppe ? Ist es das? Simple Rache ? Ich hatte mehr erwartet,“

 

,, Rache Liron ? Ich glaube ihr versteht nicht, ich habe nicht für Anbrail gearbeitet. Er arbeitete für uns. Für die Gemeinschaft.“

 

,, Also war Anbrail nur eine Marionette ? Wollt ihr das damit sagen? Und welche Gemeinschaft wenn ich noch Fragen darf ?“

,,Wir sind die Gemeinschaft der Seher. Wobei das nicht ganz stimmt. Unseren Seher hat ihr immerhin getötet.  Ihr mischt euch immer wieder ein. Wie Jaret, wie die vielen vor euch. Die Unbelehrbaren. Anbrail war nicht so närrisch wie ihr.“

,, Anbrail wollte die Welt in ein neues Zeitalter der Magierherrschaft führen. Und ihr nennt mich einen Narren, das ich das nicht zugelassen habe?“

,, Ihr werdet es nie verstehen. Wir versuchten lediglich die Fehler Jarets auszubügeln. Ohne sein eingreifen als Seher wäre alles anders gekommen. Diese Welt hat ein Schicksal, bestimmte Ereignisse die geschehen müssen. Und ihr Seher spielt damit herum als sei es ein Stück Holz in das ihr eure Initialen ritzt.“

,, Ihr glaubt also dadurch, dass ich den Dingen einfach ihren Gang lasst würde alles besser werden ?

Wenn Ruben Erfolg gehabt hätte? Wenn Varis nie die alten Magier gestürzt hätte? Wenn wir immer noch in einer antiquierten Welt der Sklaverei leben würden?

Ich sage euch das gleiche was ich Anbrail gesagt habe: Leute wie ihr, sucht euch einfach einen Grund loszuschlagen. Ihr sucht euch ein vermeintlich hohes Ziel und erklärt es zu eurem persönlichen Kreuzzug. Bis ihr eines Tages auf dem Gipfel einer brennenden Welt steht und erklärt ihr hättet sie gerettet.“

,, Und worin unterscheidet uns das dann ?“

,, Ich möchte meine Gabe nicht. Als dies alles anfing wollte ich mich lediglich aus allem raushalten. Ich brauche und wollte nie Macht.  Das unterscheidet uns aber… Ihr werdet es nie verstehen.“ , antwortete Liron und benutzte damit die exakt selben Worte wie sein Gegenüber.

,, Es ist egal. Seher. Euer Leben endet hier.“ Der Fremde lies die Sehne los. Liron versuchte sich zur Seite zu werfen, was ihm mangels Platz aber nicht ganz gelang. Ein brennen in der Brust verriet ihm, das der Pfeil trotzdem getroffen hatte.

Aber er war nicht tödlich verletzt. Noch nicht.

Der Fremde stürzte sich jetzt mit einem gezackten Messer in der Hand auf ihn.

Er wehrte den ersten hieb mit der Handfläche ab, was ihn allerdings einen Schnitt quer über den Arm einbrachte.

Den nächsten Angriff konnte er nicht mehr abwehren.

Die klinge schnitt sich durch sein Fleisch, Wellen aus Schmerz rasten durch ihn hindurch als er auf den Boden stürzte.

,, Wisst ihr, ihr solltet euch glücklich schätzen jetzt sterben zu dürfen. Ich muss leider weiter. In Dynastes habe ich noch eine Verabredung mit einigen eurer alten Freunde.“

Caaen lächelte. Er würde sich beeilen müssen wollte er nicht zu spät kommen. Immerhin wurde seine Ankunft schon erwartet. Alexis und Fylla aus dem Weg zu räumen würde einfach werden. Er wusste genug.

Adriana… nun notfalls tat es auch ein Dolch zwischen die Rippen. Weniger subtil aber…

Und wenn das Land dann seiner Beschützer beraubt war… war der Weg offen für ihn und seine Leute.

Anbrail hatte versagt, aber das war nur ein kleiner Rückschlag gewesen.

Bald würde es keine Rolle mehr spielen.

 

Torus rannte durch den dunklen Gang. Ihm war klar, dass ihm die Zeit davonlief. Der Zauberer hatte keine Ahnung wie lange er wirklich bewusstlos gewesen war, aber wenn er sich jetzt nicht beeilte…

Er erreichte deinen größeren Raum mit einer Tür.

Liron lag am Boden offenbar verwundet, aber als er Torus bemerkte, der hinter seinem Angreifer auftauchte huschte doch ein kurzes Lächeln über sein Gesicht.

Sein Gegner musste etwas bemerkt haben, denn er wirbelte herum und starrte Torus direkt ins Gesicht.

Dieser versuchte einen Zauber heraufzubeschwören. Ohne Erfolg. Kurz flackerten einige Flammen auf nur um zu verlöschen bevor sie seinen Gegner erreichten.

Dieser hatte diese Probleme nicht. ,, Magie funktioniert hier unten nicht.“ Belehrte ihn der Fremde und schmetterte ihn, zum zweiten Mal, die Faust an den Kopf. Benommen sank Torus zu Boden.

Er musste sich bemühen nicht erneut ohnmächtig zu werden und erwartete jeden Moment, dass der Fremde ihn diesmal wirklich töten würde. Aber nichts dergleichen geschah. Stattdessen hörte er Schritte die sich eilig über den Steinboden entfernten.

Torus  versuchte sich wieder zu fangen, aber der Schlag hatte dafür gesorgt, dass sich erneut alles um ihn herum zu drehen schien.

Er richtete sich mühsam wieder auf. Sein erster Gedanke war dem Mann hinterher zu jagen… aber… er musste zuerst nach Liron sehen.

Für den Magier grenzte es an ein Wunder das der Seher überhaupt noch lebte. Ein Pfeil und mehrere Messerstiche hatten dazu geführt, dass sich mittlerweile ein kleiner Teich aus Blut um den Verwundeten gebildet hatte.

,, Wir müssen euch hie rausbring…“

Liron unter brach ihn. Die Stimme des Sehers war überraschend klar, als wollte er sichergehen das Torus kein einziges Wort vergas. ,, Hört mir zu. Dieser Mann… er will nach Dynastes. Es ist ein abgekartetes Spiel. Sowohl Fylla als auch Alexis und Adriana sollen sterben. Ich will das ihr…“ Er musste eine kurze Pause machen. Liron machte sich nichts vor, wenn Alexis hier gewesen wäre, hätte dieser ihn vielleicht heilen können aber so.. .Seine Tage waren gezählt.

Das hier jedoch musste er noch tun. ,, Geht nach Dynastes. Verhindert was immer dort auch vor sich geht.“

,, Das werde ich…“ Torus konnte gar nicht anders. In seinem Kopf gab es hierfür nur einen Schuldigen und das war er selbst. Hätte er weiterhin Aufgepasst anstatt sich ablenken zu lassen und wäre er nicht so dumm gewesen sich überrumpeln zu lassen… ,, Verlasst euch darauf.“

,, Sagt Alexis, ich denke ihr habt euch euer Leben zurück verdient. Und… gebt das hier Adriana.“ Er reichte Torsu eine verrostete Uhr und ein kleines Briefpäckchen.

Zum letzten Mal warfen Lirons Augen einen Blick auf die Welt. Er konnte nur hoffen. Auf Torus. Er hatte die Welt lange genug beschützt. Nun lag es an anderen.

Der Seher schloss die Augen.

 

Kapitel 15 Saüberung

 

 

Alexis sah aus dem Fenster. Von hier aus konnte er die gesamte Stadt Dynastes überblicken. Selbst Adrianas Ankunft hatte ihn nicht wirklich beruhigen können. Es war lediglich eine Symbolische Unterstützung. Er fragte sich nebenbei wer sich momentan um Aron kümmerte, aber das war etwas, das ihn nur nebensächlich beschäftigte. Der Gedanke verschwand so schnell wi er gekommen war und wurde durch einen Ersetzt der noch Beunruhigender war. Heute war es soweit. Caaen sollte mit einer Gesandtschaft des Ordens die Archive besuchen. Alexis gefiel daran vor allem der Teil mit der Gesandtschaft nicht. Er hatte Fylla gefragt mit wie vielen er rechnen sollte.

,, Es werden mindestens Fünfzig sein. Aber du kannst nicht erwarten, dass sie alle einfach in die Akademie marschieren werden. Einige werden sich garantiert in der Stadt verteilen, während anere vor der Stadt warten. Zu sehen bekommen werden wir also vermutlich grade mal eine Gruppe von Fünf Beobachtern die Caaen offen begleiten.“

,, Das erscheint mir doch ein wenig paranoid. Fünfzig Leute ? Also ob sie damit rechnen würden, dass sich sämtliche Magier hier gegen sie wenden.“ , meinte Adriana.

,, Der Orden geht eben kein Risiko ein.“

,, Ihr könntet die nicht zufällig einfach wegschicken ?“ , fragte Alexis an Adriana gerichtet.

,, Ihr kennt die Antwort Alexis. Der Orden ist in allem was er tut erst einmal unabhängig und müsste sich dem Rat und damit mir oder Liron nur verantworten wenn es einen Anlass dazu gäbe.“

,, Na toll…“

,, Alexis , dass wird doch halb so schlimm. Du zeigst dich einfach mal von deiner netten Seite und versuchst Caaen möglichst nicht in die Trainingsräume, die Halle die…. Okay irgendeinen Raum in dem sich Magier aufhalten, gelangen zu lassen.“

,, Halb so schlimm hm ?“ , fragte er spöttisch. ,, Ich sage euch was halb so schlimm wäre wie das hier. Einen verrückten Zauberer quer durch Raven zu verfolgen. Und zwar im Winter.“

,, Du musst es wissen.“ , meinte Fylla.

Draußen schien irgendetwas vor sich zu gehen.

Rufe von der Straße her drangen durch das Fenster und eine Gruppe von Leuten näherte sich der Akademie.

,, Ich denke das dürfte er sein. Also dann…. Sagen ich meinem schlimmsten Alptraum seit Fylla guten Tag“

,, Hey.“

 

 

Alexis, Adriana und Fylla gingen, zusammen mit einigen weiteren Zauberern in Richtung der Archivtore. Die Regelungen galten auch für die Ordensleute. Sie würden warten müssen bis jemand sie hereinbat.

Alexis war die ganze Zeit damit beschäftigt sich mit den Magiern zu unterhalten und nochmals nachzufragen ob wirklich alles in Ordnung wäre.

,, Die Türen zu den Archive-Gewölben sind verriegelt ?

,, Ja“

,, Gut und egal was er sagt. Mir kommt kein einziger Ordensritter in die Gewölbe. Ach und vor meinen Räumen und den Bibliotheken hier oben sollte besser immer ein Magier stehen.“

,, Ich frage ein paar Mentoren die Zeit haben.“

,, Fylla, ihr werdet doch sicher um einen Bericht gebeten werden. Wie sieht es damit aus?“

,, Ich werde ihm schonend beibringen, das hier vielleicht nicht alles immer strikt nach Ordnung läuft, es aber funktioniert. Es wird ihm nicht gefallen, aber für eine wirkliche Untersuchung fehlen ihm dann doch die Begründung.“

,, Adriana ?“

,, Wie gesagt, wirklich tun darf ich nichts, aber ich denke meine Anwesenheit sollte unsere Freunde vom Orden in ihrem Eifer zumindest etwas dämpfen.“

,,  Das hoffe ich auch.“ , sagte Alexis. Er hatte bei der Sache so oder so ein schlechtes Gefühl… aber je mehr er darüber nachdachte, desto unwohler wurde ihm. Ja er hatte allen Grund sich sorgen zu machen aber nicht so… Dieses Gefühl in den eigenen Tod zu laufen war verkehrt.

 

 

Caaen wurde von vier Mitgliedern des grauen Ordens begleitet. Graue Augen starrten de Leiter der Akademie entgegen als er auf den Platz hinaustrat. Der Kommandant des Ordens machte einen müden Eindruck, als wäre er die letzten paar Tage ohne Schlaf unterwegs gewesen um noch rechtzeitig anzukommen.

Aber das Müde Aussehen des Mannes trug trotzdem nicht dazu bei, das Alexis sich besser fühlte.

Im Gegenteil. Irgendetwas stimmte nicht.

,, Ihr hattet eine lange Reise ?“ , fragte Alexis.  Wenn es nach ihm ginge hätte die Reise durchaus noch länger sein können, dachte er.

,, Das kann man so sagen. Ich hatte einige Schwierigkeiten. Aber darüber braucht ihr euch keine Gedanken zu machen. Ich möchte auch ungern noch mehr Zeit verschwenden.“  , antwortete der Kommandant kalt. Das fing ja gut an.

Caaen löste sich aus der Gruppe die ihn begleitet hatte und wendete sich an Fylla. Alexis lies ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen. Caaens Blick blieb einen Moment auf Adriana ruhen aber anstatt Überraschung zu zeigen… überflog ein Lächeln das Gesicht des Mannes. Eines das mehr an einen Wolf als an einen Menschen erinnerte. Das Grinsen verschwand so schnell wie es gekommen war und Alexis war sich sicher, der einzige zu sein der es bemerkt hatte.

Hatte die Geschichte Fyllas schon ausgereicht sein Misstrauen gegenüber diesem Mann zu wecken so wurde aus diesem Misstrauen spätestens jetzt blanke Abneigung.

,, Fylla, ich bräuchte euren Bericht über die ganze Akademie. Das sollte mir helfen mir einen ersten Überblick zu verschaffen.“

,, Natürlich, ich habe Aufzeichnungen und Einträge über besondere Vorkommnisse, wenn ihr mitkommt…“

Irgendetwas in der Stimme des Ordenskriegers weckte erneut Alexis misstrauen. Das klang falsch. Künstlich. Oder er reagierte wirklich über. Egal. Er traute Caaen nur solange wie er ihn sehen konnte.

Er wendete sich an einen der Magier die ihn begleitet hatten, derselbe der gestern mit ihm gesprochen hatte.

,, Umbra, begleitet die beiden doch bitte.“

,, Natürlich.“

,, Alles in Ordnung ?“ , fragte ihn Adriana leise nachdem der Magier mit Fylla und dem Kommandanten verschwunden war.

,, Nein.“ , sagte Alexis nur.

 

Fylla konnte nicht anders als immer wieder nervös über die Schulter zu sehen. Nicht um sicherzustellen das Caaen ihr immer noch folgte, sondern einfach aus einem unbestimmten Gefühl heraus. Keine Angst nein aber... ein leichter Anflug von misstrauen den Alexis sicher verstanden hätte.

Der einfache innere Zwang zu Wissen wo auch immer war, was einem nicht geheuer sein wollte.

Wenigstens war Umbra noch dabei.

Fylla öffnete eine der zahlreichen Türen die vom Gang dem sie folgten abzweigten und betrat eine der Schreibstuben der Akademie.

Sie hatte die letzten Tage hier damit zugebracht etwas zu schreiben das zumindest den Anschein eines ausführlichen Berichts erwecken würde.

Sie sah sich um und bemerkte das Caaen ihr nicht nicht folgte. Stattdessen hielt er Umbra an der Tür auf.

,, Ihr wartet wohl besser draußen.“ , meinte er.

,, Aber…“ bevor der Magier noch etwas sagen konnte hatte er bereits die Tür geschlossen.

,, Es muss wirklich ermüdend sein die ganze Zeit unter diesen Wesen zu leben.“

,, Vielleicht solltet ihr diese Formulierung noch einmal überdenken.“

,, Ja vielleicht. Aber Magie braucht Kontrolle nicht? Bloß frage ich mich, wäre es nicht besser sie sich selbst kontrollieren zu lassen wie in den alten Zeiten? Könnten wir uns das nicht viel eher zu Nutze machen? Wenn die Menschen ohne unseren Schutz da ständen?“ Fylla überraschte diese Frage. Eine… seltsame Feststellung für ein Mitglied des grauen Ordens.

,, Wir kontrollieren sie auch so nicht. Wir passen lediglich auf, dass niemand zu weit geht. Zumindest glaubte ich das immer.“

,, Nun ich habe mir mit der Zeit meine eigenen Vorstellungen davon gemacht.  Wenn die wir den Menschen erneut die Grausamkeit der Magierherrschaft aussetzten würde, würden sie vielleicht endlich zurückschlagen. Dann würden wir endlich dieses ewige Versteckspiel beenden.“

,, Versteckspiel ? Caaen, ich sage euch das jetzt vollkommen ohne Vorbehalte, aber eure Überlegungen sind glatter Wahnsinn.“ Fylla hoffte wirklich das Caaen es bei diesen Gedanken belassen würde. Das klang alles fast schon zu vertraut.

,, Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wir werden früher oder später sehen wer Recht hat und wer nicht. Euer Bericht ?“

Sie reichte dem Kommandanten einen Stapel lose geordneter Pergamentbögen.

,, Danke. Ich werde das durchgehen. Währenddessen werden einige meiner Leute sich hier in den Archiven umsehen. Ich erwarte dass man sie in allen Belangen unterstützt. Das könnt ihr auch Zauberer Alexis mitteilen.“

Fylla war froh den Raum verlassen zu können. Obwohl die hohen Fenster mehr als genug licht hineinließen, so hatte allein Caaens Anwesenheit den Raum beinahe düster wirken lassen.

Bei allem was der Orden tat wurde immer darauf geachtet eine gewisse Achtung und Ehrerbietung an den Tag zu legen und sei es auch nur für die Wirkung auf andere. Aber das hier ?

Caaens verhalten entsprach nichts von dem. Als würde ihn das ganze Langweilen. Oder als Stünde seine Entscheidung bereits fest….

 

,, Was meint ihr mit Nein ?“

,, Adriana. Würdet euch jemand bitten euer Schicksal in die Hände von jemanden zu legen der euch nicht nur nicht mag sondern dazu ausgebildet wurde euch zu töten… würdet ihr euch dabei gut fühlen?“

Sie waren zusammen mit den vier Begleitern Caaens, die sich in den Gebäuden der Akademie umsehen würden, wieder ins innere des Komplexes gegangen und saßen nun in einem der Gärten.

,, Vermutlich nicht. Aber das ist nicht alles oder?“

,, Ich traue ihm einfach generell nicht. Ich mag vielleicht kein Seher sein, aber das brauche ich auch nicht um zu wissen wenn jemand Ärger bedeutet. Dafür lebe ich lange genug.“

,, Den hier habe ich gestern bekommen.“

Sie reichte Alexis ein gefaltetes Stück Pergament.

Der Magier erkannte die Schrift

,, Adriana

Ich bin am Ziel. Während ich diese Zeilen schreibe stehe ich vor dem Eingang zum Seelenquell.

Dieser Ort.. ich bin erst wenige Augenblicke hier und doch hat er mich schon beeindruckt. Die Magie die hier gewirkt wurde ist… faszinierend.

Ich wette wenn Alexis hier wäre hätte ich Problem ihn wieder von hier weg zu bekommen.

Ich bete und hoffe, dass bei euch alles in Ordnung ist.

Es gibt nichts was ich lieber tun würde als diese letzten Schritte zu tun

und dann zurück zu kommen.

Es war genug für ein Leben.

Liron“ , las er laut vor. ,, Er hat es tatsächlich wieder einmal geschafft wie?“

,, Und hatte er recht, was dich betrifft ?“

,, Ich wäre jetzt zumindest lieber dort als hier.“

 

Etwas riss ihm aus dem Schlaf…

,, Wacht auf, irgendetwas…“ Von irgendwo her ging ein Grollen durch das ganze Gebäude.

Die restliche Müdigkeit viel von ihm ab.

,, Was ist los ? Fylla ?“ Er blinzelte in die Dunkelheit und versuchte sich einen Reim auf daraus zu machen während er gleichzeitig ein kleines Licht entfachte und sich umsah.

Durch die offene Tür konnte er draußen auf den Fluren mehrere Magier erkennen die sich besorgt unterhielten. Was war  da los?

Im nu hastete er an Fylal vorbei nach draußen auf den Gang. ,, Was ist passiert ?“

Erneut ging von irgendwo her ein seltsames Grollen durch das Gebäude. Er versuchte das Geräusch einzuordnen und erkannte mit Schrecken um was es sich handelte. Irgendetwas… musste gegen die Tore anrennen. Aber weshalb und wer oder was ?

,, Es sind die Leute des Ordens.“ , sagte ein Zauberer, der wie Alexis jetzt erst auffiel verwundet war.

,, Die vier die hiergeblieben waren, haben versucht die Tore zu öffnen. Zum Glück haben wir es rechtzeitig bemerkt und wir… haben sie aufgehalten.“ Den letzten Satz  sagte er beinahe bedauernd.

,, Danach… haben die verbliebenen Soldaten des Ordens begonnen die Tore anzugreifen. Bis jetzt hallten sämtliche Schutzzauber aber…“

,, Schon gut. Ich denke ihr habt das richtige getan.“ Er wendete sich an Fylla. ,, Wie wahrscheinlich ist es das Caaen sich grade dazu entschieden haben könnte diesen Ort dem Erdboden gleich zu machen ?“

,, Ziemlich groß.“ , meinte diese. ,, Aber weshalb ? Ich meine es gibt keinen Grund…“

,,  Ist mir im Moment auch recht egal. Und ich glaube nicht das Caaen einen Grund braucht. Ihr…“ Er sprach einen Magier an der etwas weniger verwirrt oder ängstlich wirkte als der Rest. ,, Nehmt euch zwei der Mentoren mit und geht zu den Schülerquartieren. Bringt alle hier raus.“

,, Verstanden aber was werdet ihr tun ?“

,, Die Tore und Zauber werden sie nicht ewig aufhalten. Ich und der Rest werden ihnen zeigen wieso es niemand wagt diese Stadt anzugreifen.“

Dann viel ihm allerdings etwas auf das er in der allgemeinen Verwirrung bisher übersehen hatte.

,, Weiß jemand wo Adriana ist ?“

Bevor jemand antworten konnte erfüllte das Geräusch von Splitterndem Metall und Holz die Hallen.

 

Adriana  wurde vom Lärm der nachgebenden Tore geweckt. Das Scheppern war vermutlich in den ganzen Archiven zu hören. Aber… was ging da draußen vor?

Sie hörte Schritte auf den Gang und noch bevor sie die Tür öffnen konnte, wurde diese bereits von außen geöffnet. Ein Mann gekleidet in die typische Panzerung und den Mantel des Ordens stellte sich ihr in den Weg. ,, Tut mir leid aber ich muss sie bitten hier zu bleiben. Caaen hat befohlen diesen Ort zu säubern. Zu ihrer eigenen Sicherheit wurde uns befohlen ihnen zu raten hierzubleiben.“

,, Zu ihrer eigenen Sicherheit befehle ich ihnen mich durchzulassen und sofort das Gelände des Archivs zu verlassen. Caaens Befehle sind hiermit aufgehoben. Und wenn mein Wort ihnen nicht reicht, dann sollten sie sich klar machen wie Liron reagieren wird wenn er zurückkommt.“

,, Es… tut mir leid.“ Der Ordenssoldat schien zu zögern. ,, Die Nachricht  wurde uns erst heute Abend mittgeteilt. Ich dachte ihr wüsstet es schon.“

,, Welche Nachricht ?“

,, König Liron ist Tod. Caaen selbst hat die Nachricht überbracht. Es tut mir leid.“

 

Kapitel 16 Rettung

 

 

Alexis , Fylla und die sie begleitenden Zauberer erreichten den Gebäudeflügel der Archive, in dem sich die Quartiere der Schüler und einer der Diensteingänge der Archive befanden.

Der Gebäudekomplex war über einen Garten von den restlichen Archiven abgetrennt und so drohten ihnen keine Überraschungen. Fast alle anderen Gebäude der Akademie waren untereinander vernetzt, was zwar praktisch warum von Ort zu Ort zu kommen, aber im Verteidigungsfall zu einem echten Problem wurde.

Solange sie niemanden durchließen würden zumindest die Schüler sicher entkommen. Sobald diese draußen waren, würden die älteren Mentoren folgen.

Das einzige was Alexis noch immer mehr nervös machte war, das er nicht wusste wo Adriana war.

Aber er musste einfach davon ausgehen das sie schon auf sich aufpassen würde.

Sie war kein Magier und somit sollte sie sicher sein.

Mehrere Durchgänge führten von den Archiven aus in den Garten. Und durch einen davon würden früher oder später die ersten Leute des Ordens kommen.

,, Fylla, ihr meintet gestern es würden nur fünfzig sein ?“ , fragte Alexis.

,, Ich fürchte wenn sie einen direkten Angriff wagen werden es deutlich mehr sein. Und das bedeutet wiederum..“

,, Ja ?“

,, Wenn sie so kurzfristig angreifen und von Anfang an genug Leute dabei hatten… bedeutet das, dass Caaen alles von Anfang an geplant hat. Er wollte diesen Ort nie bewerten. Er wollte nie überprüfen ob alle Ordensleute an den Zaubererakademien ihre Aufgabe erfüllen… Das war von Anfang an alles nur Fassade.“

,, Wieso ? Ich meine er kann nicht wirklich erwarten damit durchzukommen. Selbst wenn niemand entkommt, er wird sich hierfür vor dem Rat verantworten müssen. Die werden ihn hinrichten.“
,, Und wenn es ihm nur darum geht uns auszuschalten ?“

,, Dann war es mir wohl eine Ehre dich gekannt zu haben.“ , sagte Alexis.

Er dachte über all die Jahre nach die zwischen diesem Augenblich lagen.

Sein und Adrianas erstes Treffen mit Liron. Hier in Dynastes. Die Reise nach Grauhafen und in die brennende Heimat der Hostis. Anbrails erster Fall. Seine Suche nach der Lebensuhr. Anbrails erneuter Aufstieg und Fall.

Es war ein Leben, das sich gelohnt hatte. Und nun, noch eine Prüfung wartete auf ihn. Das hier.

,, Erinnerst du dich wie ich gesagt habe vom Orden gejagt zu werden wäre mir zu unspektakulär ?“

Die Tabajaxie nickte.

,, Nun… ich nehme es zurück.“ Er hob seine Stimme damit auch die restlichen Magier ihn hören konnten.

,, Ich weiß viele von euch haben noch nie wirklich kämpfen müssen. Aber ich möchte das ihr euch etwas in Erinnerung ruft.

Das hier ist unser Zuhause, unser Angestammtes Heim. Seit jeher Zuflucht und Refugium für all jene die Wissen und Rat suchen. Seit den Zeiten des ersten Sehers haben die Magier von Dynastes immer als Mentoren und Berater gedient. Haben wir über jeden Gewacht der uns Überantwortet wurde.

Heute ist das nicht anders. Doch heute müssen wir mehr tun.

Der Orden hat uns Grundlos angegriffen. Sie sind gewaltsam in diese Hallen eingebrochen.

Manche meinen alles was der Orden tut gehe zu weit. Ich bilde mir darüber kein Urteil. Aber hiermit sind sie zu weit gegangen. Sie wollen unsere Zuflucht niederbrennen. Sie wollen jene Töten die man uns überantwortete und uns noch dazu.

Denkt daran wenn sie hierherkommen. Ihr seid nicht was sie behaupten. Keine Fehler. Keine Waffen die man überwachen müsste. Ihr seid die Wächter dieses Ortes. Die Beschützer des Bundes.

Wo Armeen nicht mehr helfen ruft man uns. Wo menschliche Kraft versagt ruft man uns.

Wann immer sich den Herrschern dieser Welt ob gut oder böse jemand in den Weg gestellt hat, waren wir da.

Lasst uns Caaen, lasst uns den grauen Orden, lasst uns all jenen zeigen wieso.“

 Ein Ruf der Zustimmung löste sich aus der kleinen Gruppe eben noch verängstigter Zauberer

 

Es dauerte nicht lange bis die ersten Ordenskrieger den Zugang zu den Gärten fanden und aus den Zugängen ausschwärmten um die Zauberer einzukreisen.

Eine simple Methode. Im Kampf Mann gegen Mann war ein Zauberer jedem Gegner haushoch überlegen. Und auch wenn viele Mitglieder des Ordens selbst eine magische Begabung besaßen, so war deren Ausbildung doch längst nicht so umfangreich wie die eines Akademie-Zauberers.

Die beste Möglichkeit war daher, die Zauberer einfach mit größerer Anzahl zu überrennen.

Etwas das Alexis allerdings erst gar nicht zulassen würde.

Er war nicht umsonst schon in jungem Alter zum Leiter der Archive geworden. Und er zählte immer noch als einer der mächtigsten Zauberer der letzten Jahrhunderte. Vielleicht nur übertroffen von Gerret oder Ruben.

Und es war Zeit das dem grauen Orden deutlich zu machen.

Alexis richtete eine Hand gen Himmel und konzentrierte sich. Es war eine Sache Magie zu benutzen um lokale Feuer zu entfachen oder eine Welle aus Frost und Eis herbeizurufen. Etwas völlig anderes war es die Natur selbst zu kontrollieren. Wetterzauber waren äußerst Schwierig und lediglich den mächtigsten Zauberern vorbehalten. Und was Alexis nun vorhatte ging sogar noch ein Stück weiter.

Der zuvor sternenklare Himmel füllte sich rasch mit Wolken. Kleinere Blitze zuckten und erhellten kurz die Finsternis.

Die Ordensleute blieben wie erstarrt an ihren Plätzen stehen.

Regentropfen groß wie Münzen prasselten herab. Und dann letztlich, endlich wusste Alexis dass es funktionierte.

Ein Blitz jagte vom Himmel herab und schlug wenige Schritte entfernt von Alexis ein. Ein zweiter folgte, dann ein dritter, bis eine grell leuchtende Barriere aus Blitzen die Gruppe aus Magiern umgab und den Eingang zu den Räumen der Schüler blockierte.

Alexis ließ die Hand sinken und wäre beinahe umgefallen. Der Zauber hatte ihn fast alle Konzentration gekostet und die Welt schien sich um ihn herum zu drehen.

 

,, Ich bin beeindruckt Alexis.“ Caaen war aus den Reihen des grauen Ordens getreten.

,, Wieso macht ihr euch die Mühe ? Wir wissen doch beide wie das hier ausgehen wird.“

,, Mein Kopf auf einem Schafott, eurer dafür zwei Tage später auf einem Spieß. Meint ihr das?“

,, Wie lange könnt ihr diesen Zauber aufrecht erhalten ? Eine Stunde ?“

,, Wenn ihr es darauf ankommen lasst.“

,, Seit doch nicht dumm. Ich weiß genau dass ihr grade versucht Zeit zu schinden um all eure Leute hier rauszubringen. Wie weit werden die kommen? Zwei Straßenzüge bevor meine Männer in der Stadt sie finden ? Oder drei ?“

,, Ich hatte eigentlich gehofft bis zu den Stadttoren.“ , erwiderte Alexis. ,, Bisher haben eure Leute nicht besonders viel erreicht. Und ich weiß auch nicht was euch das interessiert.“

,, Ich gebe euch die Chance eure Leute zu retten Alexis. Ergebt ihr und Fylla euch, werden alle anderen verschont. Denkt darüber nach.“

 

Alexis sah in die Gesichter der Zauberer um ihn herum.

In keinem sah er so etwas wie Zustimmung.

 Einer flüsterte ,, Nein.“

Ein anderer erklärte: ,,  Wenn wir untergehen, dann alle zusammen.“

Sie standen hinter ihm, das wusste er, aber… konnte er das wirklich tun? Sie einfach für sich in den Tod gehen lassen? Die Antwort war ganz klar Nein.

Er ließ den Zauber zusammenbrechen. Die Blitze ließen nach, die Wolken verzogen sich.

,, Ich hoffe ihr haltet euer Versprechen.“ , sagte er.

,, Natürlich. Man kann mir vieles Vorwerfen Alexis, mehr als ihr wisst. Aber ich habe noch nie mein Wort gebrochen.“ Er wendete sich an einen in der Nähe stehenden Ordenskämpfer,, Bringt die beiden fort. Und dann verlasst ihr die Akademie. Verstanden?“

Der Mann nickte.

Dann flüsterte er zu einem weiteren, so leise das niemand es hören konnte. ,, Unser besonderer Gast , diese Adriana, es wäre wirklich zu Schade sollte sie einen Unfall haben. Ihr versteht mich?“

 

Adriana saß wie betäubt auf einem Stuhl in einem der Gästequartiere der Archive.

Liron und Tot.. das waren zwei Worte die in ihrem Verstand einfach nicht zueinander passten.

Liron der sich alleine einem schwarzen Magier stellte ?

Liron für den die Grenze des Todes einst selbst kein Hindernis mehr dargestellt hatte ?

Der diese genutzt hatte um sie zurück zu holen?

Wie konnte so jemand überhaupt sterben?

Es schien einfach nicht richtig. Und nun durchkämmten die Truppen des Ordens die Archive. Auf der Jagd nach Fylla und Alexis und jedem anderen Magier den sie finden konnten.

 

Irgendjemand klopfte an der Tür und riss sie aus ihren Gedanken. Etwas für das sie gleichzeitig dankbar war und auch wieder nicht.

Ein Mann in Ordensrüstung betrat den Raum, allerdings nicht derselbe, der sie hier zurückgelassen hatte.

,, Ist etwas ?“

,, Man hat Zauberer Alexis und Fylla ergriffen. Wir haben Befehl den Rest der Archive und er Zauberer hier nicht länger zu verfolgen.“

Das waren zumindest Teilweise gute Nachrichten aber.. wieso ? Es war klar, dass man wohl vor allem hinter Alexis her war aber der Orden zeigte sich normalerweise nicht so einsichtig.

,, Caaen weiß das er sich nichts desto trotz hierfür dem Rat gegenüber verantworten muss ?“

,, Das ist etwas  das ich nicht hinterfragen werde. Seine Absichten können mir egal sein.“

,, Sicher ?“ , fragte Adriana den Ordenssoldaten. ,, Und es kommt euch kein bisschen seltsam vor ? Seit ihr wirklich zu so blindem gehorsam verpflichtet?“

,, Nein Herrin aber wir haben unsere  Befehle. Und egal wie sehr es mir wiederstrebt… Es tut mir leid.“

Was als nächstes geschah ging so schnell, das Adriana es erst im Nachhinein richtig begriff.

Der Mann zog ein Messer und wollte damit zuschlagen. Genau in diesem Moment flog die Tür des Raumes erneut auf und traf den Ordenssoldaten am Kopf.

Ein Mann in dreckiger Magierobe der aussah als hätte er die letzte Tage im Wald zugebracht, trat durch die Tür und schleuderte den Mann des Ordens mit einem Zauber gegen die Wand. Er brach bewusstlos oder Tod zusammen.

,, Wer seit ihr und was…“

,, Keine Zeit“, sagte der Fremde. ,, Wenn ihr länger hierbleibt werden sie euch töten. Das ist Caaens Plan. Ihr müsst mit mir kommen.“

,, Dürfte ich erfahren wer ihr seid ?“ , fragte Adriana. Der Zauberer mochte sie eben gerettet haben, aber momentan war sie sich gar nichts mehr sicher.

,, Ich bin Torus.“

,, Der Zauberer den…“ Sie kannte den Namen aus den Briefen und schöpfte kurz neue Hoffnung.

 ,, Sagt mir die Wahrheit ist Liron am Leben oder Tod ?“

,, Er…“ Torus zögerte. ,, Es war meine Schuld. Ich habe nicht aufgepasst und Caaen… Er ist Tod.. ja.. Es tut mir leid.“ Torus griff in eine Tasche seines Mantels und holte etwas hervor. ,, Er wollte das ihr dies bekommt.“

Er reichte Adriana ein kleines Briefpaket und eine verrostete Taschenuhr.

Sie hielt den Gegenstand ins Licht und erkannte ihn wieder. Das war Lirons Uhr kein Zweifel, auch wenn sie aussah wie um ein knappes Jahrhundert gealtert.

Und der Brief…

,, es tut mir leid aber wir müssen jetzt weg.“ Er packte sie an der Hand und zog sie hinter sich her durch die Gänge des Archivs. Torus rannte so schnell er konnte und sah sich nur um, um sich zu vergewissern das Adriana ihm noch folgte. Er war zu spät gekommen um Alexis zu warnen, Er würde nicht auch noch zu spät kommen um Adriana hier raus zu bringen. Ansonsten hätte er auf ganzer Linie versagt.

Er rannte durch mehrere Ecken ohne darauf zu achten ob jemand dahinter auf ihn wartete. Man würde den Fehlenden Soldaten schnell bemerken und dann wäre man sowieso auf der Jagd nach ihm.

Er hetzte durch eine Tür, die in eine der Küchen der Akademie führte und sah sich um. Torus entdeckte die Tür die nach draußen führte schnell. Er öffnete sie und wartete bis Adriana hindurch war. Dann verschwand er mit ihr in der kalten Nachtluft.

Eine Treppe hinab und sie waren draußen in der Stadt. Aber Torus würde nicht einfach wieder verschwinden. Er war zu spät gekommen um die Akademie zu warnen… das hieß aber nicht das Alexis und Fylla verloren waren. Noch lebten beide. Und wenn es in seiner Macht stand würde er dafür sorgen, dass das so blieb. Die Hinrichtung, wenn Caaen es nicht wie bei Adriana mit Heimtücke versuchte, würde sicher öffentlich stattfinden. Und vermutlich bald. In den nächsten Tagen, wenn nicht sogar schon am nächsten Morgen.

Aber zuerst würde er Adriana irgendwo in Sicherheit bringen müssen…

 

Kapitel 17 Aus der Asche

 

 

Die Sonne ging grade auf und die ersten Strahlen drangen durch das kleine Fenster des Hauses in dem sie sich Versteckten.

Torus hatte sich umgehört und erfahren, dass man Alexis und Fylla auf den Marktplatz der Stadt bringen würde. Und nun versuchte er Adriana davon zu überzeugen sich dabei herauszuhalten.

,, Hört zu ich schaffe das alleine. Und wenn ich Erfolg habe, wird die Hölle losbrechen. Desto weniger Leute wir dann  sind desto besser.“

,, Ich habe noch eine Rechnung mit Caaen offen, wie ihr wisst.“

Er würde sie wohl nicht davon abhalten können. ,, Nun gut, kommt mit. Aber versucht mir nicht in die Quere zu kommen. Wenn mein Plan aufgeht, wird auf diesem Platz das blanke Chaos ausbrechen.“

 

Alexis sah sich um. Offenbar war wirklich die ganze Stadt auf den Platz gekommen.

Er sah kurz zu der Statue in der Mitte auf. Es war fast eine Schande unter den steinernen Augen der zwei größten Magier des Bundes zu sterben.

Hatte er sich nicht einen spektakulären Tod gewünscht…

Offenbar sollte er jetzt auch genau das bekommen. Eine Gruppe von Ordenssoldaten mit Steinschlossgewehren nahm grade Aufstellung. Man würde wohl keine Zeit verschwenden.

Er sah herüber zu Fylla.

,, Wir waren schon in schlimmeren Situationen oder ?“ , meinte diese.

,, Ich muss zugeben, da bin ich mir grade unsicher. Und sonst war wenigstens Liron noch… irgendwo.“

Caaen hatte es sich nicht nehmen lassen den Zauberer und die Tabajaxie über den Tod des Sehers zu informieren. Aber.. Alexis weigerte sich noch dem Mann wirklich zu glauben.  Die Genugtuung in den Augen des Ordenskommandanten war ihm suspekt gewesen. Er hatte sich gefreut. Gefreut das Liron tot war. Wenn der Mann  dabei nicht selbst seine Finger im Spiel gehabt hatte…

Aber das würde keine Rolle mehr spielen.

Es gab keine Fluchtmöglichkeit für sie.

 

Doch plötzlich schien es in der Menschenmenge einen Aufruhr zu geben. Alexi s versuchte einen besseren Blick auf das geschehen zu bekommen.

Eine Feuerwalze raste über die Köpfe der anwesenden hinweg und füllte die Luft mit Asche.

Panik erfasste die Menschenmenge und jeder versuchte in irgendeine Richtung zu entkommen.

Manche wurden einfach von einer Gruppe fliehender erfasst und niedergetrampelt.

Caaen der bisher ruhig dagestanden hatte versuchte mit den wenigen Ordenssoldaten die er um den Platz aufgestellt hatte so etwas wie Ordnung wiederherzustellen. Das gelang diesen allerdings kaum.

Manche hatten das Glück lediglich zur Seite gedrängt zu werden. Andere wiederum wurden wie einige der Bürger auf dem Platz, einfach niedergetrampelt wenn sie nicht rechtzeitig zur Seite traten.

Er packte Alexis. ,, Was ist hier los Zauberer ?“

,, Woher soll ich das wissen ? Habt ihr etwa Angst?“ , fragte Alexis mit einem spöttischen Grinsen.

,, Euch wird das Lachen schon noch vergehen.“ Er drehte sich herum und bellte einige Befehle an die ihm verbliebenen Kämpfer. Sie sollten die immer noch aufgewühlte Menschenmenge durchkämmen und herausfinden, wer auch immer hierfür verantwortlich war.

Eine weitere Gruppe bildete einen Sperrkette und sollte verhindern dass irgendjemand nahe an Caaen oder die Gefangenen herankam.

 

Adriana und Torus versuchten sich durch die Menge auf dem Platz zu kämpfen.

Was leichter gesagt war als getan, da sie immer wieder Umwege nehmen mussten um den Ordenswachen auszuweichen, die zumindest Adriana wohl schnell erkannt hätten.

Und nach Torus Feuertrick würden sie auch nach Magiern Ausschau halten.

Schließlich schafften sie es irgendwie sich bis nahe an die Kette aus Wachen heranzukommen.

Torus wartete nicht lange, er trat einfach aus der Menge hervor, so dass sie ihn einfach sehen mussten. Der erste der sich aus der Wachkette löste wurde von einer Welle aus Energie getroffen und landete mit knochenbrechender Gewalt wieder auf dem Boden.

Seine Waffe, ein Steinschlossgewehr schepperte auf dem Boden.

Adriana griff sich das Gewehr und richtete es direkt auf den nächsten Ordenskämpfer der sich Torus näherte.

Die Kugel traf den Mann völlig unvorbereitet mitten in die Stirn.

Torus wurde derweil direkt von zwei weiteren Ordenssoldaten eingekreist, erledigte aber beide auf einmal indem er einen Ring aus Feuer in alle Richtungen jagte.

Die Ordenskämpfer gingen, zusammen mit mehreren ihrer Kameraden die ebenfalls getroffen worden waren, zu Boden.

 

Fylla nutzte die Gelegenheit und nutzte den Moment der Ablenkung um einen ihrer Bewacher zu Fall zu bringen. Ein gezielter Tritt in die Kniekehlen und der Ordenssoldat konnte sich nicht länger auf den Beinen halten.

Alexis derweil brannte rasch die dünnen Seile durch mit dem seien Handgelenke zusammengebunden gewesen waren und schleuderte dann den Ordenswächter den Fylla bereits zu Fall gebracht hatte in einen weiteren Wachmann der ebenfalls umkippte.

Doch sofort wendete sich die Aufmerksamkeit aller Wachen die nicht mit Torus oder Adriana beschäftigt waren ihnen zu.

,, Erinnert mich irgendwie an Licentia.“

,, Was ?“

,, Diese Situation hier.“

,, Welches mal ?“

,, Das Mal als wir von den Hostis bis in die Stadtmauern gejagt wurden.“

 

 

 

 

Adriana hatte derweil das Gewehr zur Seite geworfen, zum Nachladen würde ihr ohnehin keine Zeit bleiben, und ein Schwert aufgehoben das ebenfalls einer von Torus Gegnern hatte fallen lassen. Grade noch rechtzeitig um den Schlag eines  Kämpfers abzufangen, der sie wohl nicht für eine Bedrohung gehalten hatte, riss sie die Waffe hoch.

Der Mann bereute seinen Fehler Sekunden später.

,, Wo habt ihr so kämpfen gelernt ?“ , fragte Torus der einen weiteren Gegner mit einer Schockwelle zu Boden schickte.

,, Ratet mal.“

Bevor er etwas erwidern konnte nahm Torus hinter sich eine Bewegung war. Caaen.

Er sprang grade noch rechtzeitig zur Seite um einem Schwerthieb des Kommandanten auszuweichen. Die klinge traf stattdessen nur den Boden.

Dafür wäre er fast in eine Gruppe aus drei Ordenssoldaten gestolpert.

Einen konnte er noch zur Seite stoßen bevor er etwas wie kalten Stahl an seinem Hals spürte.

,, Schön stehenbleiben und keine Dummheiten mehr.“

Adriana wehrte einen weiteren Angriff eines Soldaten des Ordens ab. Ein unheilvolles Knirschen ertönte als Stahl auf Stahl traf. Dann brach die Waffe die sie einem der gefallenen Ordenskämpfer abgenommen hatte in Stücke.

,, Das war eigentlich anders geplant.“

 

Alexis sah zwischen den Wachen hin und her. Ihre volle Aufmerksamkeit galt nun den Beiden Gefangenen, die versuchten zu fliehen.

Es waren zu viele. Wenn sie weiter Weg gewesen wären… aber so würde man sie beide töten bevor er auch nur einen Zauber anbringen könnte.

,, Es sieht fast so aus als würde auch diese Rune an Caaen gehen.“ Meinte er zähneknirschend.

,, Es sieht so aus.“ Erwiderte Fylla.

Adriana und Torus wurden von den Ordenswachen in Schach gehalten und sie ebenfalls.

,, Und dabei hatte es grade so ausgesehen als würden wir hier nochmal rauskommen.“

 

 

,, Stopp!“ Die Stimme hallte klar und verständlich über den Platz. Die immer noch aufgeschreckten Bürger von Dynastes hielten inne und blickten in die Richtung aus der die Stimme kam. Die Wachen des grauen Ordens drehten ebenfalls die Köpfe und suchten nach dem vermeintlichen neuen Gegner.

Ein einzelner Mann in schmutzig grauer Kleidung der die Kapuze seines Mantels tief im Gesicht trug bahnt sich einen Weg durch die Menschenmenge. Oder hätte sich einen Weg bahnen müssen wären die Leute nicht schon von selbst zur Seite getreten.

Bewaffnet war er mit zwei Schwertern, eines davon Schlicht, das andere schien aus rötlich schimmerndem Glas zu bestehen.

,, Das endet hier. Caaen, es ist vorbei.“

Diese Stimme.. Adriana erkannte sie sofort wieder. Und auf Torus Gesicht breitete sich eine Mischung aus Verwirrung, Angst und einem Lächeln aus.

,, Wer seit ihr ?“ , verlangte der Kommandant des Ordens zu wissen als der Fremde näher trat und die wiederhergestellte Kette aus Wachen erreichte. Die Menschen die wichen vor ihm zurück und bildeten einen freien Platz um ihn. Niemand wollte dem schwer bewaffneten Mann zu nahe kommen.

,, Wer ich bin solltet ihr eigentlich wissen. Oder erinnert ihr euch nie an diejenigen denen ihr den Tod brachtet?“ Der Fremde schlug die Kapuze zurück und starrte dem Kommandanten direkt ins Gesicht.

,, Ich bin Liron Weißläufer , König des Bundes und ich befehle sämtlichen anwesenden Mitgliedern es grauen Ordens. Lasst die Waffen fallen.“

 

 

Dunkelheit umfing ihn. Das war das einzige was er noch wahrzunehmen schien. Aber war das der Tod?

Dann war er entweder sehr langweilig… oder starb er noch? Es fühlte sich nicht so an. Aber er fühlte ja auch absolut nichts.

Licht durchbrach die Dunkelheit.

Zuerst war es nur ein schwaches glimmen in der Ferne, das ihn an das flackern einer Kerze erinnerte. Doch dann wurde es heller.

Bis er schließlich erkannte was es war.

Ein brennendes Vogelähnliches Wesen, das die Dunkelheit um ihn mit Flammen erfüllte.

,, So treffen wir uns wieder. Nach all diesen Jahren Seher. Und ihr gebt auf?“

Liron hätte gerne geantwortet, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre.

Lies man ihm keinen Frieden…

,, Frieden Liron ? Gab es Grund für euch den Frieden zu suchen?“

Ja .. welchen Grund hatte er gehabt… Er hatte es fast vergessen, das Leben hinter sich gelassen aber… Erinnerungen aus der Ferne die nach ihm griffen… und etwas wichtiges.. etwas das ihm keine Ruhe mehr ließ in der Finsternis.

,, Macht die Augen auf.“

Augen ? Er war tot Er hatte keine Auge … nein.. er begann wieder zu fühlen. Schmerz. Verletzungen weit über das was ein Mensch überleben durfte. Es war Zuviel. Niemand könnte das. Niemand würde es wollen.

,, Ihr seid nicht niemand. Ihr seid…“

Liron Weißlaüfer, Sohn von Jaret, Herr über Licentia , Seher und Vater von Aron… er erinnerte sich.. Aber was sollte es für ihn noch zu tun geben? Es war vorbei… aber da war immer noch was ihn die ganze Zeit schon außerhalb seiner Reichweite bewegte. Etwas an das er sich noch erinnern musste. Und gleichzeitig nicht wollte.

Es war genug für ein Leben gewesen.

,, Dann nehmt ein zweites.“ , sagte der Feuervogel. ,, Nehmt denn nun meines wenn ihr glaubt eures nicht mehr tragen zu können.“

Unter Mühe schlug Liron die Augen auf. Und starrte in die brennende Aura des Phönixes. Des Wesens das ihn zurückgebracht hatte… Warum.. Wozu ? Es brach wie eine Flutwelle auf ihn ein.

Alexis, Fylla, Adriana, Caaen, Torus, Anbrail , Zemas, Ragnar, Jaret. Ein Name nach dem anderen prasselte in sein wiedererwachtes Bewusstsein zurück. Eine Erinnerung nahc der anderen wurde wieder entfacht. Ein Feuersturm belebte den eben noch Toten Körper erneut.

Wiedererwachtes Feuer, das alles Verschlang was ihn eben noch hatte ruhig halten wollen.

Ein Inferno das sich einen Weg durch seinen Körper suchte, Wiederherstellte, neues Schuf. Neue Energie die ihn durchströmte.

Er richtete sich schwankend auf. Der Pfeil der ihn getroffen hatte… fing Feuer und zerbröselte.

Die Messereinstiche  schlossen sich… er konnte dabei zusehen. Das Licht das der brennende Vogel vor ihm ausstrahlte erneuerte ihn. In einer Pfütze auf dem Boden konnte er sein Spiegelbild sehen.

Ein leichtes glühen in den Augen. Auch sein Fluch war mit ihm zurückgekehrt.

Seine Beine wollten wieder unter ihm nachgeben, aber diesmal ließ er nicht zu erneut in die Dunkelheit zu fallen. Zu sehr erfüllte ihn nun jenes neue Feuer.

Er betrachtete verwirrt seien Hände. Versuchte noch immer zu begreifen.

Er sah erneut auf, i die dunklen Augen des Feuerwesens vor ihm.

,, Warum ?“

,, Liron Weißläufer. Euch wurde noch einmal eine Chance gegeben. Vergeudet sie nicht mit der Frage nach dem Warum. Bringt es diesmal einfach zu Ende.“ Der Phönix verschwand in einer Wolke aus Feuer, die sich langsam zu einem Gegenstand verdichtete.

Liron starte auf die neu gebildete Waffe.

Ein Schwert dessen Griff aus rötlich schimmerndem Glas zu bestehen schien.

Er griff danach und war einen Moment überrascht. Die Waffe fühlte sich warm an, als würde sie von innen her brennen.

Einen Moment überlegte er. Dann lies er den Griff wieder los.

,, Nichts geschieht ohne einen Grund.“ murmelte er. Die letzte Waffe dieser Art die er besessen hatte, hatte er anfangs nicht beherrschen können. Und später war sie zerbrochen.

Und nun sollte er erneut damit Kämpfen? Es erschien beinahe ironisch zu sein.

,, Nichts geschieht ohne guten Grund.“ , murmelte er. Dann nahm er die Phönixklinge an sich.
Er würde benutzen was man ihm anbot, das hieß aber nicht, dass er sich darauf verlassen würde.

 

Als er oben am Brunnen ankam sammelte er seine wenigen Habseligkeiten ein, die Torus nicht mitgenommen hatte. Ein paar Vorräte, seine Pistole und sein altes Schwert das er am Brunnenrand fand. Er entscheid sich letztlich alles mitzunehmen, auch wenn es ihn langsamer machen würde.

Er konnte es sich nicht leisten unterwegs anzuhalten und sich neu auszurüsten, denn er hatte keine Ahnung wie viel Vorsprung Caaen oder Torus vor ihm haben würden.

Er würde sich beeilen müssen… 

Die Sonne ging grade unter, und er wollte wenn möglich noch vor Einbruch der Nacht wieder in Grauhafen sein.

 

Kapitel 18 Regeln

 

 

Niemand rührte sich. Es war Totenstill auf dem Platz, das einzige was noch Geräusche erzeugte, war der Atem der Versammelten Menschen.

,, Ich sagte nehmt die Waffen runter.“ Die Worte wurden bedrohlich leise ausgesprochen.

Der erste Ordenssoldat trat zurück und ließ sein Schwert scheppernd auf den Stein fallen.

Weitere folgten. Andere sahen unsicher hin und her.

,, Verdammt, das ist nicht Liron, das ist ein Trick. Tötet diesen Narren.“ Rief Caaen

Ein Ordenswächter zu Lirons rechten hörte tatsächlich auf Caaen und hob die Waffe. Bevor dieser jedoch auch nur zum Schlag ausholen konnte zog Liron in einer fließenden Bewegung das Schwert mit dem Glasgriff und schlug ihm die Waffe aus der Hand.

Spätestens jetzt legten auch die letzten Mitglieder des grauen Ordens ihre Waffen weg.

Alle außer Caaen.

,, Wir habt ihr das gemacht Seher ? Wie konntet ihr überleben?“

,, Es scheint als hätte ich mir mehr Freunde gemacht als ich dachte.“ , erwiderte Liron.

Adriana und die anderen liefen an den nun entwaffneten Wachen vorbei auf Liron zu.

,, Ich dachte du wärst Tod.“

,, Das dachte ich auch.“

Caaen löste sich aus den Reihen seiner, ihm nicht mehr gehorchenden Kämpfer.

,, Noch einmal Liron, wird euch dieser kleine Trick sicher nicht gelingen.“ Der Kommandant zog seine Waffe.

,, So muss es nicht enden Caaen. Ergebt euch und ihr könnt euer Leben behalten.“

,, Ich beuge mich euch nicht Seher. Was ich tue ist der Wille Götter. Was ihr jedoch tut dient nur euren eignen Überzeugungen.“

,, Habt ihr euch das selbst eingeredet ?“ , fragte Alexis.

,, Schluss, Er will es nicht anders.“ Liron griff nach der Waffe die ihm der Phönix gegeben hatte.

,, Ihr könntet ihn auch einfach töten oder festnehmen lassen.“ , war Torus ein. ,, Wieso euer Leben riskieren ?“

,, Er hat es so gewählt.“ , antwortete Liron.

Die Leute auf dem Platz hatten einen Ring um den Seher und den Kommandanten gebildet.

,, Diesmal sterbt ihr wirklich.“ , rief ihm Caaen entgegen.

Liron erwiderte nicht.

Caaen holte zum ersten Schlag aus. Liron wehrte die klinge ab und setzte sofort nach.

Caaen sprang zurück und ließ den Angriff ins Leere laufen.

,, Bereit noch einmal zu sterben ?“

,, Ich war beim letzten Mal unbewaffnet. Und habe euch mit Worten geschlagen.“

Liron griff den Kommandanten mit einem Sturm aus Schlägen an die dieser nur mit Mühe abwehren konnte. Dem letzten Hieb konnte er nur entkommen indem er sich zu Boden warf. Dabei verlor er jedoch seien Waffe die mehrere Meter weit geschleudert wurde und auf den Stein des Bodens aufschlug.

Liron setzte sofort nach und Caaen rollte sich zur Seite um dem Angriff auszuweichen. Dabei sammelte er eine Hand voll Staub auf und warf sie nach dem Seher. Kurz geblendet konnte dieser sich gegen den Tritt Caaens  gegen seine Hand nicht wehren. Das Schwert fiel ihm aus der Hand und

Caaen fing die Waffe auf.

Aber Liron hatte noch seine zweite Waffe, die klinge die er seit seiner Reise Seminium  mit sich getragen hatte.

,, So einfach mache ich es euch nicht.“ Er ließ dem Kommandanten keine Zeit mit seinem vermeintlichen Erfolg glücklich zu werden sondern griff diesen sofort wieder an.

Caaen wehrte den Schlag ab und versuchte sofort mit einem Konter nachzusetzen. Dier Angriff ging ins Leere und Liron schlug mit aller Kraft zu. Caaen sah sich plötzlich schutzlos und riss grade noch im richtigen Moment die Klinge hoch. Der Stahl traf aufeinander. Funken flogen Caaen musste zusehen wie ihm die Waffe aus der Hand geschleudert wurde und wie die gläserne Klinge auf dem Boden zerschellte sobald sie seien Hand verließ.

Erneut ohne Waffe sah Caaen sich nach allen Seiten um. Hilfe konnte er keine erwarten. Aber Liron warf sein Schwert weg.

,, Keine Waffen mehr, Keine Täuschung mehr. Keine Tricks mehr . Nur noch ihr und ich.“

Der erste Faustschlag traf Caaen unvorbereitet und hätte beinahe dafür gesorgt, dass er gefallen wäre. Der nächste folgte sofort, doch konnte er ihn diesmal mit der Hand abfangen.

,, Wenn ihr es so beenden wollt.“ Caaen Schlug in Richtung von Lirons Kopf, dieser sprang jedoch zur Seite und trat dem Kommandanten die Beine weg.

Caaen stürzte schwer und blieb liegen.

,, Gebt ihr auf ?“ , fragte Liron.

Caaen blinzelte sich den Dreck aus den Augen Er war nur wenige Schritte neben seinem verlorenen Schwert gelandet. Mit etwas Glück…

,, Ihr wollt wissen ob ich aufgebe ?“ Er rollte sich über den Boden und griff im Aufstehen nach dem Schwert.

,, Sterbt Seher…“ Er sprang auf Liron zu. Ein Knall und er erstarrte in vollem Lauf.

Eine kleine Rauchwolke kräuselte sich vor Liron der die Pistole immer noch auf Caaen gerichtet hielt.

Ein feines Rinnsal aus Blut lief dem Kommandanten über die Stirn, dort wo ihn die Kugel getroffen hatte.

,, Ihr wolltet nach euren Regeln spielen.“ , meinte Liron als der Mann zusammensackte und Tod liegenblieb.

Er warf die nutzlose Steinschlosspistole weg.

 

,, Dann war es die ganze Zeit Caaen, er hatte das alles geplant  ?“ , fragte Alexis. ,, Und er hat versucht euch zu töten ? Wieso ?“

,, Das ist eine längere Geschichte, erwiderte Liron. ,, Und es wird vielleicht noch länger dauern bis ich sie wirklich verstehe. Gemeinschaft… sollte es noch mehr wie ihn geben?“

Alexis war klar dass der Seher mehr zu sich selbst sprach. Er würde ihm bei Zeiten alles erklären.

,, Liron, ich weiß das ist viel verlangt, aber könntet ihr es beim nächsten Mal nicht ganz so knapp werden lassen ?“  fragte Fylla ihn.

,, Nächstes Mal ? Ich denke, nächstes Mal sollte sich besser jemand anderes darum kümmern. Ehrlich gesagt, ich glaube ich hab genug schlechte Erinnerungen für den Rest meines Lebens.“

Fylla nickte. Wie hatte das nicht alles angefangen? In einer heruntergekommenen Herberge in Licentia, wo sie einem unverbesserlichen Zauberer, einem Seher der keiner sein wollte und einem in ihren Augen  zu Neugierigen Mädchen begegnet war.

,, Sag mir bitte das es das war.“ ,  meinte Adriana.

,, Was ? Du hast dich doch ganz gut geschlagen.“

,, Ich würde in Zukunft lieber darauf verzichten.“ , erwiderte sie,.

,, Ich auch. Ab jetzt ist Schluss mit verrückten Zauberern, durchgedrehten Sehern und Ordenskommandanten mit ziemlich seltsamen Ideen.“

,, Sicher ?“

,, Zumindest für mich, glaub mir. Das nächste Mal… kann das übernehmen wer will.“

,, Nächstes Mal ?“

, Es wird immer wieder Leute wie Anbrail, wie Ruben oder wie Caaen geben. Und solange es solche Leute gibt, wird es auch Leute wie uns geben. Leute wie Alexis, die über ihren Horizont sehen, Leute wie Fylla, die das Gleiche tun, die ein Leben von Vorschriften hinter sich lassen. Oder Leute wie Torus, die aus ihren Fehlern lernen.

,, Und Leute wie dich.“ , meinte sie. ,, Leute die einfach nicht wissen wann sieaufhören sollten.“

,, Das vermutlich auch.“ , erwiderte Liron leise.

 

Epilog

 

 

Die Ereignisse in Dynastes lösten eine Welle aus Empörung in den Reihen des grauen Ordens aus.

Das  ein Kommandant des Ordens des Verrats am Bund beschuldigt wurde, war etwas Einmaliges und der Orden wusste nicht wie darauf reagiert werden sollte. Schließlich wurde aber entschieden das Urteil Lirons und des Rates anzunehmen, woran nicht nur Fylla ihren Anteil nahm.

Man bot ihr an Caaens Nachfolge anzutreten, was sie allerdings mit der Begründung ablehnte, der Posten in der Akademie in Dynastes sein wichtiger.

Was vor allem Alexis hätte bestätigen können. Der Zauberer sollte in späteren Jahren mit Gerret und Verren verglichen werden und sein Namen  zusammen mit den Namen dieser großen Zwei Zauberer in die Geschichte eingehen. Durch die Ereignisse ausgelöst kam es zu mehreren Änderungen der Regelungen für Magier. Der Orden löste sich immer mehr von seinen harten Vorschriften und Kontrollen und letztlich wurde den Magiern sogar ein Mitspracherecht eröffnet, was die Festlegung der neuen Regelungen anbelangte.

Letztlich wurde es den Magiern selbst überlassen über ihresgleichen zu Wachen, der Orden sollte nur noch eingreifen wenn keine andere Alternative mehr blieb.

Torus sollte sich wieder der Akademie anschließen, wo er zu einem der talentiertesten Mentoren wurde, die je in Dynastes gelehrt hatten und nachdem Alexis schließlich in hohem Alter von seinem Posten als Leiter der Akademie zurücktrat wurde er zu dessen Nachfolger gewählt und sollte schließlich eine völlig neue Art der Ausbildung für Magier einführen. Anstatt sie in der Akademie zu lehren wurden sie mit den Mentoren auf Wanderung geschickt, um leben zu lernen, wie er es ausdrückte.

Erst danach sollte die Ausbildung in der Akademie erfolgen.

Und Liron und Adriana ?

Liron zog sich letztlich soweit er konnte von sämtlichen Regierungsgeschäften zurück, es gelang ihm allerdings nie ganz sich vollends davon abzuschotten.

Was vor allem Adriana zu verdanken war die ihn immer wieder daran erinnerte.

Schließlich trat Liron jedoch  nach zwei weiteren Jahrzehnten als König des Bundes zurück.

An seiner Statt wählte der Rat schließlich den jungen Aron. Zwar hatte er nicht Lirons Sehergabe geerbt doch er erwies sich immer wieder als geschickter Verhandlungsführer und als genauso geschickter Magier.

Dass der Rat ihn zum König ernannte war abzusehen gewesen und eine bessere Wahl hätten sie nicht treffen können.

Erst gegen Ende von Arons Herrschaft zogen erneut dunklere Wolken auf.

Und die ersten neuen Schatten drangen in die Länder des Bundes ein.

Schatten die Jahrzehntelang auf ihre Chance gelauert hatten.

Aber… ich denke das ist eine andere Geschichte.

 

Kapitel 8 Überfahrt

 

 

Jaret war lange nicht mehr in Hama, der Hauptstadt Egariums gewesen. Die Stadt war eine der ersten gewesen die Rubens Eroberungsplänen zum Opfer gefallen waren und hatte den Fall der alten Ordnung eingeleitet.

Mans ah auch hier, genau wie in Dynastets, immer noch überall die Schäden welche der Krieg hinterlassen hatte. Besonders den einstmaligen Regierungssitz im Herzen der Stadt hatte es schwer getroffen, denn Rubens Untergebene hatten sich nicht die Mühe gemacht das Gebäude zu schützen. Als Symbol des frei regierten Egariums war es ihm wohl ein Dorn im Auge gewesen.

Aber dies war nicht ihr Ziel. Die Gruppe bestehend aus Gerret, Verren, Jade und ihm war auf dem Weg zum trotz des Zustands, immer noch belebten Hafens.

Hama war eine der größten Handelsstädte und als solche hatte sie, selbst während der vergangenen Monate nicht an Bedeutung eingebüßt. Der Ort war nach wie vor ein Tummelplatz für Leute aus allen Regionen. Von Raven bis Arbitrium, jeder noch so kleine Volksstamm, jede noch so unbedeutende Ortschaft hatte hier ihre Vertreter.

Wenn es jemanden gab der verrückt und fähig genug war die vier ins ungewisse zu Segeln dann hier.

Trotzdem würden sie vorsichtig sein müssen. Verren führte nicht nur das Buch mit Rubens Notizen sondern auch einen Großteil der von diesen gesammelten Seelen mit sich, ein Schatz für den mancher bereit wäre über Leichen zu gehen. Solange allerdings niemand davon wusste würde wohl nichts passieren.

Der Hafen lief über vor Menschen.  Arbeiter, Seeleute ,Stadtwachen. Es war ein belebtes, farbenfrohes Chaos in dem man nur allzu leicht selbst verschwinden konnte.

Schon von weitem konnte man das gute Dutzend Schiffe sehen das zurzeit im Hafen lag.

Das letzte Mal als Jaret hier gewesen war, hatten Rubens Armeen die Stadt überrannt und sie hatten fliehen müssen. Und während der Flucht hatte er die anderen Verloren. Er wusste bis heute nicht genau was passiert war, aber es hatte ihn von Grund auf verändert.

Und nun stand er wieder hier. Als würde sich alles wiederholen.

 

Ihr erstes Ziel bildeten natürlich die im Hafen liegenden Schiffe. Viele würden hier sein um Fracht loszuwerden und danach ohne Auftrag hier festsitzen bis sie erneut gebraucht wurden um Waren von hier weiter zu transportieren.

Sie fanden zwar auch bald einen Schiffeigner der bereit war sie mitnehmen, aber als die Gruppe ihm schließlich eröffnete wo ihr Ziel lag, versuchte er einen Rückzieher zu mache.

,, Ihr wollt einfach so ins Ungewisse ? Hört mal her ihr vier, ich bin bei weiten kein Feigling aber was ihr Vorhabt ist Wahnsinn. Ich kann weder das Leben meiner Leute noch eures riskieren, egal was ihr dafür bietet.“ , meinte der Mann, dem man ansah das er wirklich meinte, was er sagte. Er hatte ganz klar keine Angst um sich sondern um seine Mannschaft.

Etwas das Jaret unter anderen Umständen wohl zu schätzen gewusst hätte.

Jetzt aber jedoch stand ihm genau das im Weg. ,, Hört her , wenn ihr ablehnt wird sicher auch sonst jeder andere ablehnen, der auch nur halbwegs bei Verstand ist. Aber ich verspreche euch niemanden wird etwas geschehen. Wenn wir in vier Tagen nicht am Ziel sind, kehren wir um.“

Der Kapitän zögerte immer noch. Einen Moment sah der Mann einfach nur hinaus aufs Wasser auf dem sich die Sonne spiegelte.

,, Nun Jaret Weißläufer. Ich denke damit könnte ich leben und muss hoffen, dass ihr uns nicht in den Tod führt.“

Der Manns treckte ihm die Hand hin und Jaret zögerte nicht lange. Jetzt hieß es nur noch Glück haben. Gerret hatte die Reisezeit auf mehrere Tage geschätzt. Er hoffte dass vier ausreichen würden.

 

 

,, Adriana,

die Reise nach Hama verlief bis jetzt ausgesprochen ruhig.

 lediglich das Wetter macht mir langsam zu schaffen. Es gibt wahrlich schöneres,

als stundenlang durch Nebel und Regen zu marschieren.

Wenigstens bin ich nicht mehr vollkommen allein. Torus, ein Magier

 der mich seit Dynastes begleitet, scheint ein aufgeweckter junger Mann zu sein. Richtig trauen kann ich ihm immer noch nicht aber meinen ersten Eindruck eines Narren muss ich zurücknehmen.

Er erinnert mich mehr an Alexis in dem Alter.

Wenn wir in Hama ankommen hoffe ich rasch ein Schiff zu finden Die Reise wird mich mindestens zwei Tage kosten.

Und dann ist da immer noch dieses Gefühl verfolgt zu werden…

Während ich diese Zeilen schreibe könnte ich schwören jemanden im Nebel gesehen zu haben.

Die Sache wird langsam unheimlich.

Nur noch ein paar Wochen

Liron“

 

Er schüttelte das Wasser aus dem Mantel den er trug. Der Regen war gegen Nachmittag ihres zweiten Reisetages noch schlechter geworden und Liron sah sich gezwungen mit Torus an einem Bauernhof in der Nähe halt zu machen und um Unterkunft für ein paar Stunden zu bitten.

Der Hof wurde lediglich von einem älteren Ehepaar bewohnt, welche die zwei Reisenden auch gerne hereinbaten. Was auch daran liegen konnte das man Lirons Bewaffnung unschwer übersehen konnte. Sobald er im inneren des Hauses war legte er das Schwert und die Pistole weg und schob sie in eine Ecke des Raumes möglichst weit von sich weg, welcher, neben der angrenzenden Küche, den gesamten Innenraum bildete und sowohl  als Schlaf als auch als Essraum diente.

Er wollte keinen bedrohlichen Eindruck erwecken. Was ihm wohl trotzdem nicht ganz gelang, wozu Torus sein Übriges beitrug.

Durch seien Kleidung war er unschwer als Magier zu erkennen und nur eine Tischbreite von jemanden entfernt zu sitzen der mit einem Fingerschnippen töten konnte, hätte wohl jeden mit etwas Vernunft nervös gemacht.

,, Wir sind auf der Reise nach Hama.“ , versuchte Liron ein Gespräch zu beginnen. Draußen prasselte noch immer der Regen auf das Dach des einfachen Ziegelhauses und ab und zu sickerte auch ein Tropfen Wasser durch die Decke und landete auf dem Lehmboden.

Der Mann der ihm gegenübersaß versuchte tatsächlich interessiert zu wirken. ,, ich war schon lange nicht mehr dort. Nur einmal vor fünf Jahren als ich einen kleinen Überschuss zu verkaufen hatte.

Der Hof wirft leider nicht mehr so viel ab, aber zum Leben reicht es.“

Das Gespräch ging noch eine Weile hin und her doch schließlich verstummten alle vier am Tisch befindlichen Personen und nur noch das schwächer werdende Rauschen des Regens war zu hören.

Nach einer Weile stand Liron auf. Es regnete zwar immer noch aber es würde erträglich sein.

Und die zwei Alten würden froh sein sie loszuwerden.

Er verabschiedete sich und auch Torus, der während der meisten Zeit geschwiegen hatte brummte ein kurzes,, Danke“ , dann verließen sie das kleine Haus und machten sich wieder auf den Weg.

 

,, Sie hatten Angst vor uns.“ , meinte Torus als sie ein Stück weit weg waren.

,, Wundert euch das ?“ , fragte er den Zauberer.

,, Nein aber es gefällt mir nicht. Angst erzeugt misstrauen und misstrauen führt dazu das Menschen… dumme Dinge tun.“

,, So wie ihr ?“

,, Nein !“ rief er fast. ,, Was ich getan habe tut mir leid. Ich bereue es zutiefst egal was ihr oder sonst jemand denkt. Aber Hass aus Misstrauen hat es erst zu dieser Situation kommen lassen.“

,, Seit ihr euch da ganz sicher ? Oder seid ihr nicht dem gleichen Trugbild aufgesessen? Angst, die zu etwas gefährlicherem wurde?“

,, Vielleicht.“ Torus hielt kurz an. ,, Aber wo liegt der Anfang dieser Spirale aus Misstrauen ? Könnt ihr mir das sagen? Wer hat zuerst misstraut, die Magier oder die Menschen?“

,, Vielleicht ja beide.“

 

Sie erreichten Hama während die Sonne bereits unterging. Die Wolkendecke die sie seit Dynastest begleitete war aufgerissen und das rote Abendlicht spiegelte sich in den Tausenden von Seen welche das Umland der Stadt durchzogen.

Schon von weitem hörte man die Hammerschläge der Schmieden von Hama  und das leise rauschen der Wellen welche hinter der Stadt auf die Küste prallten.

Brücken und Wege durchzogen die Seenlandschaft vor der Stadt und wie fast jedes Mal wenn er hierherkam ließ Liron es sich nicht nehmen einen kleinen Umweg zu machen.

Man konnte einfach losgehen, den Wegen folgen oder sich treiben lassen ohne die Gefahr sich zu verlaufen. Die Stadt war, wie ein Leuchtfeuer von überall einsehbar.

Heute jedoch beschränkte er sich darauf einfach einen der größeren Seen zu umrunden. Es würde bald dunkel werden und er wollte darauf verzichten Torus sein Verhalten zu erklären. Er hätte es ohnehin nicht gekonnt.

 

Die Stadt hatte sich in den letzten Jahren nicht wirklich verändert. Die Gebäude waren teilweise erneuert worden und andere waren verschwunden oder komplett ersetzt worden.

Aber im Großen und Ganzen blieb das Bild gleich.

Während er sich mit Torus einen Weg durch die selbst am Abend noch überlaufenen Straßen suchte tauchte vor ihnen langsam das wohl Eindrucksvollste Gebäude der Stadt auf.

Das was, als die drei Reiche noch von  ihren jeweiligen einzelnen Herrschern , den Regierungssitz von Egarium gebildet hatte. Hier hatte der frei gewählte Rat getagt und man konnte leicht die Gemeinsamkeiten mit dem Ratspalast in Licentia feststellen. Das Gebäude hatte ganz klar als Vorbild dafür gedient.

Doch ihr Ziel lag nicht im Zentrum der Stadt. Wenn sie ein Schiff nach Grauhafen finden wollten mussten sie zum Hafen von Hama.

Auch wenn nun seit mehr als zwanzig Jahren ein Bündnis zwischen den Ländern des Bundes und den Hostis bestand waren Handelsreisen zwischen den beiden Kontinenten noch immer eher selten. Aber mit etwas Glück würden sie ein Schiff finden.

Und Notfalls stand Liron immer noch frei sich eines zuweisen zu lassen. Etwas auf das er allerdings lieber verzichten würde. Das letzte Mal als er unbedachter Weise seine Identität preisgegeben hatte, wäre das beinahe sein Ende gewesen. Wenn er nicht rechtzeitig gewarnt worden wäre. Lis, ein Irrlicht war damals mit ihm und Fylla gereist und hatte sie warnen können.

Das war allerdings etwas das Torus nicht zu verstehen schien. ,, Wieso stehen wir hier noch immer rum ? Können wir nicht einfach irgendein Schiff nehmen? Ich denke mal ihr solltet in der Lage sein das zu organisieren.“

,, Das wäre ich, ja. Aber so etwas verursacht Aufmerksamkeit. Glaub ihr nicht auch? Und es muss ja nicht gleich die ganze Stadt wissen, dass ich hier bin.“  , antwortete er. ,, Am besten wäre es wenn wir ein Handelsschiff finden. Ich werde mich ein wenig bei den Schiffen umhören. Ihr könntet derweil den Gaststätten hier einen Besuch abstatten und nach einer Passage fragen.“

Torus nickte. Zu zweit würden sie schneller etwas finden. Der Seher warf ihm eine kleine Geldbörse zu. ,, Wenn jemand eine Anzahlung verlangt.“ , rief er bevor Liron selbst im Gedränge am Hafen verschwand.

 

Er betrat den im Dunkeln liegenden Innenraum der Kneipe und spürte sofort wie sich ein Dutzend Köpfe in seine Richtung umdrehten. Das Auftauchen eines Magiers führte wohl immer dazu, dass sich dieser einen Moment im Zentrum der Aufmerksamkeit befand.

Torus war die Blicke mittlerweile schon gewohnt.

Selbstbewusst durchschritt er den Raum und setzte sich an einem Tisch an den bereits drei weitere Männer in Seemannskleidung saßen.

Die drei sahen einen Moment auf als der Magier sich ungefragt auf einen Stuhl fallen ließ, aber niemand protestierte.

,, Was wollt ihr ?“ , brummte schließlich einer.

,, Ich suche nach einer Überfahrt nach Grauhafen. Wisst ihr zufällig ob demnächst ein Schiff in die Richtung ausläuft?“

,, Grauhafen hm ? Kenne nur wenige die so verrückt sind. Soll sich aber angeblich lohnen.“ , meinte ein anderer.

Der dritte deutete auf einen Mann der allein an einem Tisch in der Ecke des Raumes saß.

,, Redet mal mit dem alten Ägir da drüben.“

Torus verabschiedete sich von den drei und ging die paar Meter hinüber zum anderen Tisch. Der Mann sah im Gegensatz zu den anderen nicht auf als er sich näherte und Torus musste sich eingestehend das er ihm beim Eintreten glatt übersehen hatte.

Funkelnde Augen starrten ihn unter einem ins Gesicht gezogenen Hut an.

Er hatte nach einer Überfahrt gesucht und war natürlich gleich auf jemanden gestoßen der nicht grade einen seriösen Eindruck machte. Liron würde vermutlich begeistert sein.

Aber jetzt gab es eh kein Zurück mehr.

,, Ihr seid Ägir ?“

Der Mann nickte kaum sichtbar. ,, Und ihr sucht also nach jemanden der euch nach Grauhafen mitnimmt ?“

,, Richtig.“

,, Dann seit ihr richtig. Ich wollte morgen früh los. Wenn ihr zahlen könnt, dürft ihr mit.“

,, Ich reise nicht allein.“ , meinte Torus.

,, Wie gesagt solange ihr für die Reise aufkommt ist mir der Rest egal.“

Torus setzte sich. Offenbar hatte er Glück. Jetzt musste er nur noch…

Hinter sich bewegte etwas und er drehte sich grade noch rechtzeitig um , um zu sehen wie jemand durch die Tür der Taverne stürzte.

Warum hatte es der Mann so eilig gehab…. Er tastete nach dem Beutel den Liron ihm gegeben hatte. Weg. War ja klar.

,, Ich bin gleich wieder da.“ Rief er Ägir zu während er durch die Tür stürzte.

 

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EagleWriter
...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich..
Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-)

Oh und mich gibts auch bei MyStorys
http://www.mystorys.de/profil/EagleWriter
Wattpad :
https://www.wattpad.com/user/Eagle_Writer
Bookrix
http://www.bookrix.com/-fp5b8dec42cb535/
Und bei Schreibernetzwerk :
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Tarma1305 Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Liron 3 -
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 21:43 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:41 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 21:38 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:37 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 21:05 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:03 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 20:52 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 20:46 Uhr) Hallo,
ich noch einmal.
Ich habe ein kleines Problem mit dem 3. Teil von Liron.
Berichtige mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Liron folgt Hinweisen die jemand ausgelegt hat. Es wird nie ganz klar wer das war.
Ich erkläre es mir so:
Es war Jaret der in einer Vision gesehen hat, dass er Lirons Hilfe benötigt.
Wenn dem so war, dann hätte aber nicht Überrascht sein dürfen Ihn dort zu sehen.
Oder wie hattest Du das gemeint?

Viele Grüße Tarma



Nun, Jaret hat Liron ja nicht erkannt , das Tagebuch entstand später und wurde auf die verschiedenen Orte verteilt.

Ragnar hat Liron dann die erste Seite gegeben ( ohne selbste genau zu wissen, was es ist) , die zu den übrigen führte, die Jaret als Wegweiser hinterlassen hatte ja. Zwar war damit nicht direkt beabsichtigt, Liron dorthin zu führen, aber es war als Absicherung gedacht.


lg
E:W


OK. Aber wenn das Tagebuch später entstanden ist, dann hat Jared ja da gewusst ( also nach dem Ereignis) das er die Hilfe von Liron benötigt. Der " Hilfseinsatz " hatte da aber schon statt gefunden.
Du verstehst mein Dilemma?
Wenn ich heute jemandes Hilfe brauche ( und ohne die Hilfe von Liron hätte er ja die Tür nicht auf bekommen) , dann nützt es mir doch nichts, wenn ich morgen anfange die Hinweise zu verteilen.
Außer ich habe die Gabe des " Sehens" und weiss das ich das tun muß.
Nun. Legen wir das unter Fantasie ab.

LG. Tarma


Er wusste, das er Hilfe benötigt, aber nicht genau von wem. Deshalb hat er die Hinweise ja verteilt und gehofft, das es der richtige schon finden wird.
Könnte man auch unter Raum-Zeit-Paradoxon ablegen ^^


lg
E:W



Ich denke schon das er wusste von wem. Sonst hätte er das 1. Blatt ja nicht Ragnar gegeben, mit dem Auftrag es Liron zu geben. Oder?


Das is natürlich ein Argument^^ Ich glaube bisher hat sich noch keiner so damit auseinandergesetzt

lg
E:W

Ist mir halt nur so aufgefallen. Zeitreisen ( oder ähnliches) sind halt schon etwas Paradox.


Deshalb hab ich auch erst gezögert so was einzubauen ^^
Aber danke das du dich da so mit Beschäftigst. Wenn ich den Text überarbeite werde ich das nochmal etwas besser ausführen

lg
E:W



Ist schon gut das es drin ist.
Aber villeicht sollte Jaret nicht überrascht sein.
Das ist mir ja etwas komisch vorgekommen.
Wenn er weiß wer das ist und warum wird das ganze dann Logisch.
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Liron 3 -
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:41 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 21:38 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:37 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 21:05 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:03 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 20:52 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 20:46 Uhr) Hallo,
ich noch einmal.
Ich habe ein kleines Problem mit dem 3. Teil von Liron.
Berichtige mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Liron folgt Hinweisen die jemand ausgelegt hat. Es wird nie ganz klar wer das war.
Ich erkläre es mir so:
Es war Jaret der in einer Vision gesehen hat, dass er Lirons Hilfe benötigt.
Wenn dem so war, dann hätte aber nicht Überrascht sein dürfen Ihn dort zu sehen.
Oder wie hattest Du das gemeint?

Viele Grüße Tarma



Nun, Jaret hat Liron ja nicht erkannt , das Tagebuch entstand später und wurde auf die verschiedenen Orte verteilt.

Ragnar hat Liron dann die erste Seite gegeben ( ohne selbste genau zu wissen, was es ist) , die zu den übrigen führte, die Jaret als Wegweiser hinterlassen hatte ja. Zwar war damit nicht direkt beabsichtigt, Liron dorthin zu führen, aber es war als Absicherung gedacht.


lg
E:W


OK. Aber wenn das Tagebuch später entstanden ist, dann hat Jared ja da gewusst ( also nach dem Ereignis) das er die Hilfe von Liron benötigt. Der " Hilfseinsatz " hatte da aber schon statt gefunden.
Du verstehst mein Dilemma?
Wenn ich heute jemandes Hilfe brauche ( und ohne die Hilfe von Liron hätte er ja die Tür nicht auf bekommen) , dann nützt es mir doch nichts, wenn ich morgen anfange die Hinweise zu verteilen.
Außer ich habe die Gabe des " Sehens" und weiss das ich das tun muß.
Nun. Legen wir das unter Fantasie ab.

LG. Tarma


Er wusste, das er Hilfe benötigt, aber nicht genau von wem. Deshalb hat er die Hinweise ja verteilt und gehofft, das es der richtige schon finden wird.
Könnte man auch unter Raum-Zeit-Paradoxon ablegen ^^


lg
E:W



Ich denke schon das er wusste von wem. Sonst hätte er das 1. Blatt ja nicht Ragnar gegeben, mit dem Auftrag es Liron zu geben. Oder?


Das is natürlich ein Argument^^ Ich glaube bisher hat sich noch keiner so damit auseinandergesetzt

lg
E:W

Ist mir halt nur so aufgefallen. Zeitreisen ( oder ähnliches) sind halt schon etwas Paradox.


Deshalb hab ich auch erst gezögert so was einzubauen ^^
Aber danke das du dich da so mit Beschäftigst. Wenn ich den Text überarbeite werde ich das nochmal etwas besser ausführen

lg
E:W


Vor langer Zeit - Antworten
Tarma1305 Re: Re: Re: Re: Re: Re: Liron 3 -
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 21:38 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:37 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 21:05 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:03 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 20:52 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 20:46 Uhr) Hallo,
ich noch einmal.
Ich habe ein kleines Problem mit dem 3. Teil von Liron.
Berichtige mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Liron folgt Hinweisen die jemand ausgelegt hat. Es wird nie ganz klar wer das war.
Ich erkläre es mir so:
Es war Jaret der in einer Vision gesehen hat, dass er Lirons Hilfe benötigt.
Wenn dem so war, dann hätte aber nicht Überrascht sein dürfen Ihn dort zu sehen.
Oder wie hattest Du das gemeint?

Viele Grüße Tarma



Nun, Jaret hat Liron ja nicht erkannt , das Tagebuch entstand später und wurde auf die verschiedenen Orte verteilt.

Ragnar hat Liron dann die erste Seite gegeben ( ohne selbste genau zu wissen, was es ist) , die zu den übrigen führte, die Jaret als Wegweiser hinterlassen hatte ja. Zwar war damit nicht direkt beabsichtigt, Liron dorthin zu führen, aber es war als Absicherung gedacht.


lg
E:W


OK. Aber wenn das Tagebuch später entstanden ist, dann hat Jared ja da gewusst ( also nach dem Ereignis) das er die Hilfe von Liron benötigt. Der " Hilfseinsatz " hatte da aber schon statt gefunden.
Du verstehst mein Dilemma?
Wenn ich heute jemandes Hilfe brauche ( und ohne die Hilfe von Liron hätte er ja die Tür nicht auf bekommen) , dann nützt es mir doch nichts, wenn ich morgen anfange die Hinweise zu verteilen.
Außer ich habe die Gabe des " Sehens" und weiss das ich das tun muß.
Nun. Legen wir das unter Fantasie ab.

LG. Tarma


Er wusste, das er Hilfe benötigt, aber nicht genau von wem. Deshalb hat er die Hinweise ja verteilt und gehofft, das es der richtige schon finden wird.
Könnte man auch unter Raum-Zeit-Paradoxon ablegen ^^


lg
E:W



Ich denke schon das er wusste von wem. Sonst hätte er das 1. Blatt ja nicht Ragnar gegeben, mit dem Auftrag es Liron zu geben. Oder?


Das is natürlich ein Argument^^ Ich glaube bisher hat sich noch keiner so damit auseinandergesetzt

lg
E:W

Ist mir halt nur so aufgefallen. Zeitreisen ( oder ähnliches) sind halt schon etwas Paradox.
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Re: Re: Re: Re: Re: Liron 3 -
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:37 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 21:05 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:03 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 20:52 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 20:46 Uhr) Hallo,
ich noch einmal.
Ich habe ein kleines Problem mit dem 3. Teil von Liron.
Berichtige mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Liron folgt Hinweisen die jemand ausgelegt hat. Es wird nie ganz klar wer das war.
Ich erkläre es mir so:
Es war Jaret der in einer Vision gesehen hat, dass er Lirons Hilfe benötigt.
Wenn dem so war, dann hätte aber nicht Überrascht sein dürfen Ihn dort zu sehen.
Oder wie hattest Du das gemeint?

Viele Grüße Tarma



Nun, Jaret hat Liron ja nicht erkannt , das Tagebuch entstand später und wurde auf die verschiedenen Orte verteilt.

Ragnar hat Liron dann die erste Seite gegeben ( ohne selbste genau zu wissen, was es ist) , die zu den übrigen führte, die Jaret als Wegweiser hinterlassen hatte ja. Zwar war damit nicht direkt beabsichtigt, Liron dorthin zu führen, aber es war als Absicherung gedacht.


lg
E:W


OK. Aber wenn das Tagebuch später entstanden ist, dann hat Jared ja da gewusst ( also nach dem Ereignis) das er die Hilfe von Liron benötigt. Der " Hilfseinsatz " hatte da aber schon statt gefunden.
Du verstehst mein Dilemma?
Wenn ich heute jemandes Hilfe brauche ( und ohne die Hilfe von Liron hätte er ja die Tür nicht auf bekommen) , dann nützt es mir doch nichts, wenn ich morgen anfange die Hinweise zu verteilen.
Außer ich habe die Gabe des " Sehens" und weiss das ich das tun muß.
Nun. Legen wir das unter Fantasie ab.

LG. Tarma


Er wusste, das er Hilfe benötigt, aber nicht genau von wem. Deshalb hat er die Hinweise ja verteilt und gehofft, das es der richtige schon finden wird.
Könnte man auch unter Raum-Zeit-Paradoxon ablegen ^^


lg
E:W



Ich denke schon das er wusste von wem. Sonst hätte er das 1. Blatt ja nicht Ragnar gegeben, mit dem Auftrag es Liron zu geben. Oder?


Das is natürlich ein Argument^^ Ich glaube bisher hat sich noch keiner so damit auseinandergesetzt

lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Tarma1305 Re: Re: Re: Re: Liron 3 -
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 21:05 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:03 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 20:52 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 20:46 Uhr) Hallo,
ich noch einmal.
Ich habe ein kleines Problem mit dem 3. Teil von Liron.
Berichtige mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Liron folgt Hinweisen die jemand ausgelegt hat. Es wird nie ganz klar wer das war.
Ich erkläre es mir so:
Es war Jaret der in einer Vision gesehen hat, dass er Lirons Hilfe benötigt.
Wenn dem so war, dann hätte aber nicht Überrascht sein dürfen Ihn dort zu sehen.
Oder wie hattest Du das gemeint?

Viele Grüße Tarma



Nun, Jaret hat Liron ja nicht erkannt , das Tagebuch entstand später und wurde auf die verschiedenen Orte verteilt.

Ragnar hat Liron dann die erste Seite gegeben ( ohne selbste genau zu wissen, was es ist) , die zu den übrigen führte, die Jaret als Wegweiser hinterlassen hatte ja. Zwar war damit nicht direkt beabsichtigt, Liron dorthin zu führen, aber es war als Absicherung gedacht.


lg
E:W


OK. Aber wenn das Tagebuch später entstanden ist, dann hat Jared ja da gewusst ( also nach dem Ereignis) das er die Hilfe von Liron benötigt. Der " Hilfseinsatz " hatte da aber schon statt gefunden.
Du verstehst mein Dilemma?
Wenn ich heute jemandes Hilfe brauche ( und ohne die Hilfe von Liron hätte er ja die Tür nicht auf bekommen) , dann nützt es mir doch nichts, wenn ich morgen anfange die Hinweise zu verteilen.
Außer ich habe die Gabe des " Sehens" und weiss das ich das tun muß.
Nun. Legen wir das unter Fantasie ab.

LG. Tarma


Er wusste, das er Hilfe benötigt, aber nicht genau von wem. Deshalb hat er die Hinweise ja verteilt und gehofft, das es der richtige schon finden wird.
Könnte man auch unter Raum-Zeit-Paradoxon ablegen ^^


lg
E:W



Ich denke schon das er wusste von wem. Sonst hätte er das 1. Blatt ja nicht Ragnar gegeben, mit dem Auftrag es Liron zu geben. Oder?
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Re: Re: Re: Liron 3 -
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 21:03 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 20:52 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 20:46 Uhr) Hallo,
ich noch einmal.
Ich habe ein kleines Problem mit dem 3. Teil von Liron.
Berichtige mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Liron folgt Hinweisen die jemand ausgelegt hat. Es wird nie ganz klar wer das war.
Ich erkläre es mir so:
Es war Jaret der in einer Vision gesehen hat, dass er Lirons Hilfe benötigt.
Wenn dem so war, dann hätte aber nicht Überrascht sein dürfen Ihn dort zu sehen.
Oder wie hattest Du das gemeint?

Viele Grüße Tarma



Nun, Jaret hat Liron ja nicht erkannt , das Tagebuch entstand später und wurde auf die verschiedenen Orte verteilt.

Ragnar hat Liron dann die erste Seite gegeben ( ohne selbste genau zu wissen, was es ist) , die zu den übrigen führte, die Jaret als Wegweiser hinterlassen hatte ja. Zwar war damit nicht direkt beabsichtigt, Liron dorthin zu führen, aber es war als Absicherung gedacht.


lg
E:W


OK. Aber wenn das Tagebuch später entstanden ist, dann hat Jared ja da gewusst ( also nach dem Ereignis) das er die Hilfe von Liron benötigt. Der " Hilfseinsatz " hatte da aber schon statt gefunden.
Du verstehst mein Dilemma?
Wenn ich heute jemandes Hilfe brauche ( und ohne die Hilfe von Liron hätte er ja die Tür nicht auf bekommen) , dann nützt es mir doch nichts, wenn ich morgen anfange die Hinweise zu verteilen.
Außer ich habe die Gabe des " Sehens" und weiss das ich das tun muß.
Nun. Legen wir das unter Fantasie ab.

LG. Tarma


Er wusste, das er Hilfe benötigt, aber nicht genau von wem. Deshalb hat er die Hinweise ja verteilt und gehofft, das es der richtige schon finden wird.
Könnte man auch unter Raum-Zeit-Paradoxon ablegen ^^


lg
E:W


Vor langer Zeit - Antworten
Tarma1305 Re: Re: Liron 3 -
Zitat: (Original von EagleWriter am 23.09.2012 - 20:52 Uhr)
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 20:46 Uhr) Hallo,
ich noch einmal.
Ich habe ein kleines Problem mit dem 3. Teil von Liron.
Berichtige mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Liron folgt Hinweisen die jemand ausgelegt hat. Es wird nie ganz klar wer das war.
Ich erkläre es mir so:
Es war Jaret der in einer Vision gesehen hat, dass er Lirons Hilfe benötigt.
Wenn dem so war, dann hätte aber nicht Überrascht sein dürfen Ihn dort zu sehen.
Oder wie hattest Du das gemeint?

Viele Grüße Tarma



Nun, Jaret hat Liron ja nicht erkannt , das Tagebuch entstand später und wurde auf die verschiedenen Orte verteilt.

Ragnar hat Liron dann die erste Seite gegeben ( ohne selbste genau zu wissen, was es ist) , die zu den übrigen führte, die Jaret als Wegweiser hinterlassen hatte ja. Zwar war damit nicht direkt beabsichtigt, Liron dorthin zu führen, aber es war als Absicherung gedacht.


lg
E:W


OK. Aber wenn das Tagebuch später entstanden ist, dann hat Jared ja da gewusst ( also nach dem Ereignis) das er die Hilfe von Liron benötigt. Der " Hilfseinsatz " hatte da aber schon statt gefunden.
Du verstehst mein Dilemma?
Wenn ich heute jemandes Hilfe brauche ( und ohne die Hilfe von Liron hätte er ja die Tür nicht auf bekommen) , dann nützt es mir doch nichts, wenn ich morgen anfange die Hinweise zu verteilen.
Außer ich habe die Gabe des " Sehens" und weiss das ich das tun muß.
Nun. Legen wir das unter Fantasie ab.

LG. Tarma
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EagleWriter Re: Liron 3 -
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 20:46 Uhr) Hallo,
ich noch einmal.
Ich habe ein kleines Problem mit dem 3. Teil von Liron.
Berichtige mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Liron folgt Hinweisen die jemand ausgelegt hat. Es wird nie ganz klar wer das war.
Ich erkläre es mir so:
Es war Jaret der in einer Vision gesehen hat, dass er Lirons Hilfe benötigt.
Wenn dem so war, dann hätte aber nicht Überrascht sein dürfen Ihn dort zu sehen.
Oder wie hattest Du das gemeint?

Viele Grüße Tarma



Nun, Jaret hat Liron ja nicht erkannt , das Tagebuch entstand später und wurde auf die verschiedenen Orte verteilt.

Ragnar hat Liron dann die erste Seite gegeben ( ohne selbste genau zu wissen, was es ist) , die zu den übrigen führte, die Jaret als Wegweiser hinterlassen hatte ja. Zwar war damit nicht direkt beabsichtigt, Liron dorthin zu führen, aber es war als Absicherung gedacht.


lg
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Tarma1305 Liron 3 - Hallo,
ich noch einmal.
Ich habe ein kleines Problem mit dem 3. Teil von Liron.
Berichtige mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe.
Liron folgt Hinweisen die jemand ausgelegt hat. Es wird nie ganz klar wer das war.
Ich erkläre es mir so:
Es war Jaret der in einer Vision gesehen hat, dass er Lirons Hilfe benötigt.
Wenn dem so war, dann hätte aber nicht Überrascht sein dürfen Ihn dort zu sehen.
Oder wie hattest Du das gemeint?

Viele Grüße Tarma
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EagleWriter Re: Liron1-3 -
Zitat: (Original von Tarma1305 am 23.09.2012 - 20:12 Uhr) Bin durch alle 3 durch.
Es war wieder schön spannend.
Zu Liron 3 hatte ich ja schon etwas geschrieben.
Nun hoffe ich dass der Seherfall genauso spannend wird.

LG Tarma



Danke fürs durchlesen. Und viel Spaß

lg
E:W
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