Einleitung
Der technischen Entwicklung nachlaufenden sozialen Anpassungsfähigkeiten geschuldet.
Seit dem Beginn der Datenverarbeitung werden immer wieder extreme Anforderungen an die der technischen Entwicklung nachlaufenden sozialen Anpassungsfähigkeiten gestellt.
Auf der einen Seite steht die technische Entwicklung, die aus ihrer ureigenen Sicht alles Machbare möglich zu machen versucht, um so das maximale umzusetzen.
Die andere Seite wird von Individuen beherrscht, die bei dem Versuch dieser technischen Entwicklung zu folgen, einen wesentlichen Anteil Ihrer eigenen sozialen Entwicklung auf der Strecke verliert, ohne es selbst zu bemerken.
In der Praxis ist zu erkennen, dass durch die übermächtig erscheinende Welt der vermeintlich unüberblickbaren Welt der Technik das Individuum einfache logische Zusammenhänge nicht mehr erkennt.
In der Beraterwelt wird deshalb eine untrügliche Waffe aufgefahren.
Durch den Einsatz von mindestens promovierten Individuen wird versucht ein besonders kompetenten Eindruck zu erwecken.
Wobei es den zwei Buchstaben dann egal ist mit welcher Fachrichtung man sich in den durch staatliche Förderung, immer kurz vor der Exmatrikulierung stehend, vergeudete Semester beschäftigt hat.
Beispiel:
In einem Projektauftrag zur Umstrukturierung der Einkaufsverwaltung stand die Neugestaltung der Bestellscheine an.
Und eines dieser Wunderwaffen war höchst gefordert.
Der in diesem Fall durch Delegation betroffenen Mitarbeiter, nennen wir ihn Max, versucht nun die notwendigen Informationen zu sammeln.
Als eine Quelle des Wissens vermutet Max bei seinem Auftraggeber, den nennen wir mal Docktor.
Nun ist ja der gemeine Bestellschein ein sehr unübersichtlich´ Ding. Hat er doch gleich mehrere verschiedene Bereiche, die mit den unterschiedlichten Inhalten zu beschriften ist.
Eine der herausragenden Anforderungen war zudem, dass das Firmenlogo neu und auf elektronischem Wege gestaltet werden sollte. Hier setzt die wohlerlernte Kreativität eines Semesterlangzeitparasiten ein. Erklärtes Ziel ist die Delegation, allein schon des Begriffes wegen.
Erschwert wird dieser Vorgang durch die präzise Beschreibung der Aufgabenstellung. Hier setzt nun die Erfahrung des langjährigen Studiums ein. Man beschränkt sich auf das Wesentliche! Die Delegation wird dann auf die Weitergabe der Anforderung, den Bestellschein neu zu strukturieren, reduziert.
„Sag mal Docktor, wie sieht den eigentlich der bestehende Schein aus?“ fragt Max.
„Da musst Du schon einen aus der Fachabteilung fragen“ antwortet Docktor.
Nach einiger Zeit der Rechercheversuche in der Fachabteilung wendet sich Max wieder an Docktor: „Die sagen mir sie hätten alle Informationen an Dich weitergegeben und du wüstest Bescheid“.
Genervt öffnet Docktor eines seiner Schreibtischschubladen, entnimmt einen Packen leicht zerknüllter Bestellscheine und entgegnet: „Hier habe ich ein paar dieser Blätter. Die neuen sollen genauso aussehen wie diese!“.
Nach genauer Betrachtung dieses Haufens Papiers fällt es Max schwer sachlich zu bleiben und stellt fest: “Das sind ja Durchschreibsätze, werden denn die unterschiedliche Farben der einzelnen Blätter benötigt?“
„Selbstverständlich!“ antwortet Docktor und ergänzt: „Ich habe ja schließlich die Ablauforganisation gerade neu konzipiert und die Ablage der einzelnen Kopien farblich den Prozessen in Abstimmung mit der Fachabteilung zugeordnet.“
Nach einigem nachdenklichen Zögern will Max wissen, ob dann die Druckprozeduren für die Bestellscheine konkret Matrixdruckern zugeordnet
werden, da es den im Unternehmen ausschließlich eingesetzten Laserdruckern sehr schwer fällt die Folgeseiten der Durchschreibsätze zu bedrucken.
Mit den Worten: “Ich habe einen dringenden Termin“ verläßt Docktor das Büro.
schlau-kostümchen
Schlau-Kostümchen oder die schöne alte D-Mark Zeit
Zu guten alten D-Mark Zeit entschieden sich die Entscheidungsträger eines großen Gesundheitsinstituts die Verwaltung mit einen innovativen Computersystem auszurüsten und das bisher genutzte ab zu lösen.
Eine der größeren Herausforderungen bestand darin einige eigenständige Abrechnungssysteme der medizinischen Abteilungen per Computerschnittstelle mit dem neuen System zu
verbinden.
Die zu erwartenden Lorbeeren wollte sich „Schlau-Kostümchen“ nicht entgehen lassen und übernahm verantwortlich diesen Projekt.
Umfangreiche Recherchen und strukturierte Vorgaben wurden erarbeitet und ein Konzept erstellt, das als Basis für den notwendigen Programmieraufwand diente.
Wieder einmal wurde Max auserkoren alle Notwendigkeiten für das Zielsystem in das Konzept einfließen zu lassen.
Schon bei der groben Überprüfung des
Konzeptentwurfes ließ sich erkennen, dass die etwas komplizierteren Anforderungen eines komplexen Anwendungssytems durch stark vereinfachte Prozeduren abgebildet werden sollten.
Soll heißen, ein hochkomplexes Buchunssystem benötigt u.a. einen sogenannten Währungsschlüssel, um dem Gesamtssystem immer die entsprechende Währung anzuzeigen.
Leider erwies sich „Schlau-Kostümchen“ als stark beratungsresistent und blieb bei der Einfachform.
Wie bereits beschrieben sind bei
komplexen Computeranwendungen üblich alle Währungsinhalte mit entsprechenden Kennzeichen versehen, um die Zuordnung in den vielfältigen Bereichen korrekt durchführen zu können.
Fehlen diese Kennzeichen, nimmt das System die Grundeinstellung des Systems und ordnet die Beträge der Standard-Wähung zu.
Ergebnis:
Die genutzte Einfachform verzichtete auf diese Kennzeichnungen, frei nach dem Motto: D-Mark ist D-Mark.
Nach der Euro-Umstellung in 2002
waren bei der ersten Abstimmungen zwischen Verwaltung(Backoffice) und den medizinischen Abteilungen Differenzen aufgetreten.
Max wurde wieder einmal bemüht hier eine Klärung herbei zu führen und das Verhalten über die Falschergenisse des Verwaltungssystems abzustellen.
Eine erste Analyse der fehlerhaften Abstimmsummen durch Max ergab, dass die Differenz genau dem Faktor 1,95583 entsprach.
Max kommunizierte das Untersuchungsergebnis an
„Schlau-Kostümchen“.
Ohne im Geringsten zu erkennen, was hier vorgefallen war erklärte Sie dann umgehend das Problem im Verwaltungssystem abzustellen.
Das zeichnet eben ein „Schlau-Kostümchen“ als Projektleitung aus.