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E & R Kapitel 6 - Gesucht und Gefunden

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"E & R Kapitel 6 - Gesucht und Gefunden "
Veröffentlicht am 16. Juli 2012, 70 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Eine offene Seele ...
E & R Kapitel 6 - Gesucht und Gefunden

E & R Kapitel 6 - Gesucht und Gefunden

Beschreibung

Amerika. Wilder Westen, im Jahre 1879. Ein Krieg bahnt sich an zwischen Zwei Ranches und mittendrin Zwei Wesen die dort nicht das geringste zu suchen haben. Finden Sie zusammen und können Sie den Krieg verhindern? Recherchieren, Vermutungen, Glauben, Wissen und die Realität! Was sind Sie? Verwandt? "Ihr seit nicht von dieser Welt!"

Geheimnisse treffen auf Instinkte Kapitel 6.1

 

-Ich werde über deine Worte nach denken.-

"OK."

Ich ließ Racy in Ruhe weiter das Zimmer fertig her richten. Mir genügte es für diesen Moment ihr einfach zu sehen zu können. In Gedanken erstellte sie eine Liste mit den Dingen die sie heute noch schaffen könnte und verwarf sie wieder. Es folgte die nächste Liste die sie auch verwarf. Interessant war dabei ihr Gesicht. Es wechselte immer zwischen Zwei.... Mir fehlte das passende Wort. Racy drehte ihr Gesicht zu mir und grinste mich an.

-Du meinst wohl das ich bei jeder neuen Liste dasselbe Gesicht habe. Ich konzentriere mich wenn ich die Liste erstelle und ich sehe, glaube ich, mürrisch aus, wenn sie mir nicht gefällt. Du dagegen ziehst eine Augen braue noch oben und das sagt mir das du mir nicht glaubst.-

Jetzt mußte ich auch Grinsen.

-Danke ihnen M´am.-

Racy lachte kurz auf und hantierte weiter. Links von mir ertönte ein Geräusch und ich drehte reflexartig den Kopf in die Richtung. Emy stand im Türrahmen. Racy legte ihre Arbeit nicht nieder, obwohl sie bemerkt hatte das Emy da war. Sie stand mit dem Gesicht zur Tür und hob nur den Blick.

-Emy.-

"Hi ihr beiden. Von hier oben kamen Geräusche und da wollte ich mal nach schauen."

Da Racy ihr nicht antworten wollte tat ich es an ihrer statt.

"Hi Emy. Racy bringt das Zimmer in Ordnung, damit ich hier wohnen kann."

"Wirklich?"

"Ja, ich kann ja nicht auf Dauer Matthew sein Zimmer in Beschlag nehmen und Racy sagte das die Arbeiterunterkunft noch nicht fertig sei, daraufhin hatte sie die Idee das ich eines der Gästezimmer beziehen könnte und wie du siehst, schlafe ich heute Nacht schon hier."

"Das sehe ich schon, aber wie seit ihr hier herauf gekommen?

Ich meine, wie habt ihr es von Mary Lous Haus hier hin geschafft?"

"Ich bin gelaufen, mit Racys Hilfe."

Emy starrte mich verblüfft an.

"Das ist schon bemerkenswert wie gut du dich erholst. Und dir geht es gut?"

"Mir geht es gut, danke der Nachfrage."

"Fieber hast du auch keines mehr?"

"Nicht das ich wüßte."

Ich drehte meinen Kopf in Racys Richtung.

-Was ist los mit Emy?

Ist sie immer so?-

Sie hob leicht ihren Blick und sah zu erst mich und dann Emy an. Ihr Mund verzog sich zu einem leichten schmunzeln.

-Du erstaunst sie. Du warst sehr krank und bist auch gerade erst auf gewacht. Andere Mensch laufen nicht direkt munter durch die Gegend.-

-Ah, verstehe.-

Ich nickte wissend und schaute wieder zu Emy und jetzt war ich derjenigeder sie verbüfft anstarrte, da Emy mit offenen Mund immer wieder zu Racy und dann zu mir schaute. Ihr Blick wanderte zwischen uns hin und her. Ich hörte Racy kichern.

"Emy, mach den Mund zu, sonst freuen sich die Fliegen."

Emys Blick stoppte abrupt bei Racy.

"Was war das gerade?

Was habt ihr da gemacht?

Und sag mir nicht, da war nichts. Da war was und ich will wissen was es war."

Sie feuerte Regelrecht ihre Fragen auf uns ab. Ich sah von Emy zu Racy, die zu mir sah und ich konnte nur mit den Schultern zucken.

-Ich überlasse dir die Entscheidung. Du kennst sie besser.-

Racy war leicht verärgert und stemmte ihre Hände in die Hüften.

-Wieso soll ich das alleine Entscheiden?

Es betrifft dich doch genauso?-

-Mit dem kleinen Unterschied das du wissen wirst, ob man ihr Vertrauen kann.-

"Da! Ihr macht es schon wieder und es sieht so aus als ob ihr euch unterhalten."

-Na toll.-

"Kurze Rede. Wir können uns über unsere Gedanken unterhalten, von Kopf zu Kopf. Wir können aber unsere gegenseitige Gedanken auch dann hören, wenn wir nicht direkt mit einander sprechen. Was zwar interessant ist, dich aber nicht interessieren darf. Also, bitte, erzähl es nicht allen."

"Oh du lieber Himmel. Das ist ja so aufregend.

Wie habt ihr das heraus gefunden und wie geht das?

Moment, als ich vorhin bei euch war habe ich es nicht bemerkt, wieso?

Konntet ihr das da noch nicht?

Wann habt ihr das gemerkt?-

Sie bekam einen roten Kopf und ich hörte Racys Gedanken, bevor sie Sie aus sprechen konnte.

"Emy hol mal Luft! Du wirst ja ganz Rot im Gesicht. Wir werden dir die Fragen beantworten oder zu mindestens können wir es soweit erklären durch das was wir wissen."

-Mach du.-

Racy sah mich an und ich nickte.

"Es war Zufall Emy. Ich habe versucht mich im Bett auf zu richten, doch ohne Racys Hilfe hab ich es nicht geschafft. Sie berührte mich mit ihrem Armen, als sie verhindert hatte das ich auf das Bett zurück fallen wollte, weil meine Arme eingeknickt sind. Und ab da hörten wir uns. Eins vor weg, wir haben keine Ahnung warum das so ist."

Emy hatte mich nur für wenige Momente beobachten. Nachdem sie den Blick von mir abgewendet hatte schaute sie Racy an. Sie verweilte einen kurzen Moment und dann schaute sie zu Boden und knetete ihre Finger. Wir beide beobachteten sie.

-Ich weiß was sie gerade da macht und wenn sie nicht aufpasst kriegt sie dabei einen Hirnschlag.-

-Sie glaubt mir nicht.-

-Doch. Sie sucht nach Gründen, eine Erklärung für das Ganze.-

-Meinst du sie kann uns dabei helfen?-

-Ich glaube nicht wirklich. Mir fällt selber keine Einzige Theorie ein, dir etwa?-

-Nein. Da muss auch ich passen.-

Plötzlich stand Emy ganz still und schaute dann mich an und mir wurde ganz anders.

-Warum starrt sie mich so an?-

-Keine Ahnung.-

"Racy?"

"Ja?"

"Ethan sagte du konntest erst seine Gedanken hören als du ihn berührt hast, richtig?"

"Ja."

"Und davor? Ich meine als ihr euch im selben Zimmer befandet?"

"Nein. Alles war normal. Wieso fragst du?"

"Und ihr könnt euch ständig hören?"

"Wie ständig hören?

So wie jetzt?"

"Nein. Ich meinte, wenn ihr nicht im selben Raum seit."

"Ach so. Also nein. Dann funktioniert es nicht. Sagst du mir jetzt endlich vorauf du hinaus willst?"

"Wenn ich richtig vermute ist es Ethan."

Wir beide schauten uns an und dann zurück zu Emy.

-Ich verstehe nicht Racy. Was meint sie damit?-

Aber Racy antwortete mir nicht, sondern sprach direkt Emy an.

"Was meinst du damit das es Ethan ist?"

"Ist doch ganz logisch. Ihr seit beide in einem Raum und es passiert nichts, doch wenn er eine Verbindung zu dir hat, wie zum Beispiel durch deine Berührung, dann jedoch hat er sich dir geöffnet? Oder so ähnlich. Das wäre meine Erklärung."

Racy sah überrascht aus und ich war der Meinung das mein Gesicht ebenso ausgesehen haben musste.

"Du könntest recht haben Emy. Das wäre eine logische Erklärung, aber warum kann er das?"

"Das weiß ich leider auch nicht. Vielleicht hat er das von jemanden gelernt? Und kann sich aber nicht daran erinnern."

-Racy! Das würde auch erklären warum du meine Schmerzen gespürt hast.-

-Stimmt, das hatte ich vergessen. Also hat Emy recht. Du bist es, ich meine, du bist der Grund.-

"Ihr macht das gerade wieder, oder?"

"Ja."

"Mich würde interessieren, ob du das auch nur bei Racy machst?"

Emy kam die drei Schritte zum Sessel.

"Darf ich?

Ich möchte heraus finden, ob du auch mich hören kannst, wenn ich dich berühre?"

"Ich habe kein Problem damit. Mach ruhig."

Emy legte ihre Hand auf meine Hand.

-Hörst du mich Emy?-

Nichts. Emys Theorie traf nicht zu. Sie nahm ihre Hand wieder weg und fing wieder an ihre Finger zu kneten.

-Ich habe dich gehört, aber du konntest sie nicht hören.-

-Ja, das weiß ich, aber ich habe das Gefühl sie ist auf den richtigen Weg, doch glaube ich das wir etwas wichtiges übersehen.-

"Kommt Leute, ich merke doch das ihr es schon wieder macht. Sagt mir was ihr denkt. Vielleicht kommen wir alle zusammen schneller darauf."

"Ich habe mich gefragt warum du denkst dass das von mir kommt?"

"Das ist eigentlich ganz einfach, weil jeder von uns Racy schon einmal berührt hat und zu niemanden baute sie so eine Verbindung auf wie zu dir, um dann deren Gedanken zu hören."

"Das führt mich zu meiner nächsten Frage. Wenn es wirklich von mir kommt, warum sollte ausgerechnet ich das können?"

Racy platze darauf hin mit ihrer Frage heraus.

"Glaubst er ist so etwas wie ein Zauberer?"

Emy schaute mich nach denklich an und dann zu Racy. Sie konzentrierte sich nicht nur auf einen von uns beiden. Sie sah uns immer zusammen an.

"Das Ethan ein Zauberer ist glaube ich nicht, aber er kann nicht wirklich normal sein. Vielleicht hat er eine besondere Begabung entwickelt; entstanden dadurch das er kurz davor war zu sterben."

Es war so plötzlich da, noch während Emy sprach. Diese kleine Erinnerung. Feuer. Ich war hoch oben im Himmel und sah unter mir Feuer. Ich verlor die Erinnerung, weil Racy mich in diesen Gedankengang gestört hatte.

"Feuer? Was hast du da gerade gedacht?"

"Ich weiß es nicht. Es war plötzlich da."

Ich schüttelte etwas benommen meinen Kopf.

"An was hat Ethan gerade gedacht Racy?"

"An Feuer. Zu mindestens denkt er das es Feuer war. Er war hoch im Himmel und schaute auf die Erde und sah Feuer."

"Sehr merkwürdig. Und das war eine Erinnerung?"

"So hab ich es von ihm gehört."

"Ich glaube nicht das wir so weiter kommen werden. Die Sonne geht bald unter und Mary Lou wird bestimmt schon mit dem Essen kochen beschäftigt sein. Wir reden ein andern Mal weiter. Vielleicht haben wir bis dahin mehr Informationen."

Racy sah uns beide an und wischte sich dann mehrere Male durch ihr Gesicht.

"Ok Racy. Das ist eine gute Idee. Ich habe Hunger."

Emy Blick ruhte kurz auf mich. Sie grübelte immer noch.

"Ich werde zu Mary Lou runter gehen und ihr helfen. Bis gleich ihr Zwei."

Emy drehte sich um und verließ das Zimmer. Es wurde still und ich fühlte mich leer. Mein gesamter Körper schien die Kraft aus zu gehen durch das viele Nachdenken.

-Du solltest heute noch nicht mit runter kommen. Ich schlage vor das du dich wieder ins Bett legst und ich bring dir gleich das Essen rauf.-

-Ja, das ist gut. Ich bin müde geworden.-

-Geht es dir gut?-

-Ich denke schon.-

Racy glaubte mir nicht so richtig und daher kam sie zu mir und legte eine Hand auf meine Stirn.

-Fieber hast du nicht. Vielleicht haben wir dir zu viel zugemutet. Komm, ich helfe dir ins Bett.-

Sie schob ihren linken Arm unter meinem rechten und drückte mich hoch. Ich schaffte es so gerade, schwankte dennoch, so das mich Racy wieder stützen musste. Zum Glück war das Bett nicht weit. Ich war so müde geworden.

-Du bist richtig erschöpft. So, warte kurz, ich schlage die Decke zurück.-

Ich versuchte nicht zu schwanken, während Racy die Decke weg schob. Sie drehte mich langsam um die eigene Achse und stand mit dem Rücken zum Bett.

-Jetzt kannst du dich hin setzten.-

Ich ließ mich langsam auf das Bett nieder und drehte meinen Oberkörper mit, in die Richtung des Fensters. Währendessen packte sich Racy meine Beine und schob sie auf die Matratze. Sie musste ein Stück über meine Beine krabbeln um an die Decke zu kommen.Sie zog die Decke mit sich, als sie wieder von Bett stieg. Meine Augen waren vor Erschöpfung schon zu gefallen und die Geräusche die Racy machte, hörten sich so an, als ob sie von sehr weit her kamen.

-Schlaf. Er wird dir gut tun.-

Ich verstand kaum was sie sagte, doch ihre Berührung spürte ich umso deutlicher. Sie strich durch meine Haare. Ich fühlte wie ihr Herz schneller schlug. Sie fuhr einmal die Konturen meines Gesichtes nach und dann war sie weg.



Ich wachte früh auf. Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Alles war still und friedlich. Mein Magen zog sich schmerzlich zusammen. Mir fiel ein das ich sehr müde gewesen war und es hatte den Anschein das ich auch sehr schnell eingeschlafen bin, zu schnell, denn nun meldete sich mein Magen. Ich hatte doch tatsächlich das Abendessen verschlafen. Was sollte ich jetzt machen?

-Soll ich aufstehen und in die Küche gehen?

Alleine?

Mir wird wohl keine andere Wahl bleiben, denn ich weiß nicht wie lange der Morgen noch entfernt ist.-

Ich schob die Decke von meinem Körper herunter und schob die Beine über die Bettkante. Langsam stand ich auf, um zu testen wie meine körperliche Verfassung war, doch konnte ich kein Schwindelgefühl feststellen, als ich auf meine Beine stand. So leise wie es mir der Holzboden erlaubte ging ich zur Tür, zog mir den Wintermantel über und öffnete meine Türe. Ich spähte hinaus und hörte nicht das kleinste Geräusch. Ich wandte mich nach rechts und ging den Flur entlang. Der Holzboden knarrte nur gelegentlich auf. Ich schlich so leise wie ich konnte die Treppen hinab und stand im großen Wohnraum des Hauses.

-Dem Geruch nach zu urteilen muss ich nach rechts.-

Ich wendete mich nach rechts, hatte einen Schritt getan, um dann ruckartig stehen zu bleiben. Ich hatte etwas gehört, lauschte in die Stille, doch da war kein Laut. Dann erst hörte ich die leise Stimme.

"Wo hin des Weges Fremder?"

Die Stimme war so leise das ich sie beinahe nicht gehört hätte. Ich antwortete genauso leise, denn ich vermutete mal, das er es aus Höflichkeit Racy gegenüber tat.

"In die Küche."

Ich wollte weiter gehen, doch die Stimme hielte mich erneut auf.

"Denken sie wirklich ich lasse sie einfach so durch das Haus laufen?"

Das klang nicht nach höfliches Benehmen und ich versuchte heraus zu finden wer da in der Dunkelheit des großen Wohnraumes saß und ich bekam eine Ahnung. Es sollte mich nicht so wundern. Ich war immer noch ein Fremder und befand mich im Haus von Racy. Mit ihr alleine. Da war es nahe liegend das er hier aufpassen würde.

"Warum nicht?"

"Weil sie hier nicht das geringste zu Suchen haben und niemand sie hier haben will."

"Nun, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht wurde ich eingeladen und meiner Meinung nach heißt das ich bin hier ein Gast, das wiederum sagt mir das ich erwünscht bin."

"Das mögen sie glauben, das mag sogar Racy für den Moment glauben, doch sie wird bald dahinter kommen das sie sich geirrt hat und dann werden sie verschwinden, ohne ein Wort, ohne sie zu beeinflussen werden sie das Weite suchen oder ich werde sie erschießen, als ob sie ein Viehdieb wären. Ich lasse nicht zu das sie hier einfach auftauchen und sie mir weg nehmen. Verstanden?"

Die Stimme war, während der Mann gesprochen hatte, immer näher gekommen. Ich hörte einen Zorn, eine Wut heraus, sodass ich Mitleid mit dem Mann empfinden mußte. Er tat mir Leid, weil er offensichtlich sehr unglücklich war. Und dann stand Matthew vor mir. Christian konnte es nicht sein, den er war so groß wie ich und Matthew war einen Kopf kleiner.

"Es tut mir Leid das sie durch mein Erscheinen unglücklich sind, doch weiß ich sehr wohl das ich nicht alleine für ihr Unglück verantwortlich bin. In einem Punkt werde ich ihnen auch nicht wieder sprechen, wenn Racy mich nicht hier haben will, gehe ich ohne ein Wort zu sagen. Mehr kann ich nicht für sie tun Matthew."

Ihm war gar nicht aufgefallen das ich ihm mit seinem Namen angesprochen hatte. Er schien mir nicht klar bei Verstand zu sein. In seinem Blick lag etwas wildes, starrsinniges oder auch der Wahnsinn.

"Ob ich Glücklich bin oder nicht geht sie verflucht noch mal nichts an! Ihr Mitleid können sie sich sonst irgendwo hin schieben. Sie sind eine Gefahr die beseitigt werden muss und Racy wird das einsehen müssen."

Matthew baute sich vor mir auf, doch er imponierte mir nicht mit seinem Gehabe. Ich mußte auf ihn hinab sehen und da verpuffte einfach der ernst der Lage für mich. Er hob seinen rechten Arm und ich sah den Revolver in seiner Hand. Sie war entsichert und jetzt wußte ich das ich wirklich ein Geräusch gehört hatte. Er hatte den Revolver entsichert.

Wie auf Kommando hörte ich hinter mir Schritte. Jetzt fühlte ich mich bedroht. Ich hatte die zweite Person gar nicht wahr genommen, doch bevor ich in eine Verteidigungshaltung übergehen konnte ertöhnte hinter mir eine Stimme.

"Ethan! Matthew! Was hat das zu bedeuten?"

Sofort entspannte ich mich. Wie hätte ich auch ahnen können das ich falsch reagierte. Matthew ließ den Revolver schnell verschwinden.

"Matthew hatte mich gebeten so wenig Geräusche wie möglich zu machen, wenn ich mich in der Küche aufhalte."

Ich ging davon aus das ich mich nicht mehr in unmittelbarer Gefahr befand und stellte mich seitlich, um den dazu gekommenen Mann anzusehen. Der Mann war im mittleren Alter, seine Augen wirkten auf mich gütig und über der linken Augen braue hatte er eine längliche Narbe, die ihn aber nicht entstellte, so vermutete ich, dass das Bill sein mußte. Bill musterte erst mein Gesicht und dann schaute er Matthew an. Sein Gesicht sagte eher das ich gelogen hatte und Bill sah mich ärgerlich an.

"Natürlich und ich bin der Präsident der Vereinigten Staaten. Nach Matthews Gesicht her sieht es eher so aus, als ob ihr euch gleich an der Hals gehen wolltet. Davon aber mal abgesehen, was treibst du hier Matthew? Und wenn es das war, was ich denke das du gerade hast verschwinden lassen, steckst du bald in großen Schwierigkeiten."

"Ich passe selbstverständlich auf Racy auf!"

"Wann wurde bitte sehr entschieden das Racy bewacht werden müßte?"

"Es war meine Entscheidung. Ich lasse sie doch nicht mit diesem Kerl alleine in dem Haus!"

"Matthew, wie alt bist du gleich noch mal?"

"Bill, das hat nicht das geringste mit meinem Alter zu tun. Ich habe schon oft Wache geschoben. Beim letzten Treck. Das mußt du doch noch wissen."

"Natürlich weiß ich das, doch hier stellst du dich gerade wie ein Kleinkind, von Zehn Jahren an, das man den Dauerlutscher weg nehmen will. Verschwinde nach Hause und leg dich schlafen und schalte in Zukunft erst dein Gehirn ein bevor Racy dich noch für einen Banditen hält und dich dann erschießt."

Matthew verschränkte die Arme vor der Brust und bewegte sich nicht vom Fleck. Bill wurde jetzt richtig sauer und ging auf Matthew zu und jetzt war es Bill der sich vor Matthew aufbaute.

"Ich bin zwar nicht dein Vater, aber ich werde dir den Hosenboden lang ziehen, wenn du nicht auf der Stelle verschwindest. Solltest du mir nicht glauben, hole ich deinen Vater und lasse ihn zu schauen. Haben wir uns jetzt verstanden? Los jetzt!"

Wenn Matthew konnte wie er wollte wäre ich jetzt tot. Das war der Blick den er mir als letztes zu warf. Er verschwand. Bill stand immer noch angespannt da, die Hände zu Fäusten geballt und schnaubte mehrfach geräuschvoll ein und aus. Danach war es so leise wie auf einem Friedhof.

Bis mein Magen knurrte. Bill schaute mich überrascht an und grinste.

"Stimmt ja. Du hast das Abendessen verschlafen. Komm, wir machen uns ein Sandwich."

Bill ging voran in die Küche und stellte die Flamme der Öllampe höher, sodass die Küche nun hell erleuchtet wurde. Ich lief ihm hinter her. Er öffnete ein paar Schranktüren und glaubte alles zusammen, stellte es auf dem großen Tisch und legte sich alles zu recht. Es sah so aus als ob er ein System verfolgte.

"Setzt dich hier auf Racys Platz und sag mir was du auf dein Sandwich haben willst."

Ich ging zu dem Stuhl auf dem er zeigte, holte ihn unter dem Tisch hervor und setzte mich.

"Ich habe keine Ahnung was ein Sandwich ist Bill, also, wähle du bitte für mich aus."

"Du weißt wer ich bin?"

"Nach Racys Beschreibung, von allen die hier auf der Ranch leben, habe ich vermutet das du es bist, als ich dein Gesicht sah und dann hat Matthew es vorhin bestätigt."

"Ach so. Ja, du hast recht. Matti hat meinen Namen vorhin erwähnt. OK, lassen wir das. Schau zu und lerne wie man ein Sandwich macht."

Sein Gesicht zeigte deutlich das er sich voll und ganz darauf konzentriert hatte ein gutes Sandwich zu machen. Ich sah wie ein kleines Stückchen seiner Zunge aus dem Mund heraus schaute. Ich sah schnell weg, auf seine Hände, um nicht wie ein Narr zu grinsen. Er nahm ein Stück Brot und legte irgendetwas darauf, und wieder und noch einmal. Zum Schluss kam noch ein Stück Brot oben drauf.

"Fertig. Hier, iss und Guten Appetit."

"Danke und dir auch einen Guten Appetit."

Während Bill sich auch ein Sandwich machte nahm ich meines in die Hand und wollte hinein beißen. Ich hatte leichte Schwierigkeiten den Mund soweit auf zu bekommen, dass das Sandwich hinein passte. Bill fing an zu lachen.

"Probleme?"

"Nein."

Ich grinste zurück und drückte das Sandwich fest zusammen. Jetzt ging das Sandwich ganz leicht in meinen Mund hinein und ich biss ein Stückchen ab. Ich kaute auf meinem Bissen herum und entschied mich dafür das es mir schmeckte. Ich schluckte den Bissen hinunter.

"Das ist wirklich gut."

"Freut mich das es dir schmeckt."

Schweigend vertilgten wir die Sandwich-es. Bill stand einmal kurz auf um uns ein Becher Milch einzuschenken und ich mußte ehrlich zu geben das die Milch hervorragend zu dem Sandwich passte. Ich fühlte mich satt und zu Frieden. Das Essen hat sehr gut getan. Ich glaube nicht das ich das so hin gekriegt hätte, wenn Bill nicht gewesen wäre.

"Darf ich dich etwas fragen, Bill?"

"Ja."

"Wolltest du auch kontrollieren ob hier alles in Ordnung ist?"

"Ja und nein. Ich konnte nicht wirklich schlafen, nur ein paar Stunden und da bin ich vor die Türe gegangen. Eigentlich bin ich ohne Ziel umher gelaufen oder vielleicht auch nicht. Keine Ahnung. Vielleicht wollte ich wirklich wissen ob alles in Ordnung war und habe deswegen nicht bis zum Morgen weiter geschlafen. Nimm das ja nicht persönlich. Solch eine Situation hatten wir bis jetzt noch nicht, obwohl wir schon vielen Cowboys oder Familien einen Unterschlupf geboten haben."

"Doch habt ihr sie nie im Stall, mit fremder Kleidung und halb tot vorgefunden."

Ich grinste Bill an und er lachte kurz auf.

"Du hast in Schwarze getroffen und zu deinem Nachteil kommt noch hinzu das du dein Gedächtnis verloren hast. Keine gute Ausgangsposition."

"Racy erzählte mir das du mich gefunden hast."

"Ja, das ist richtig. Das war schon was."

"Racy fragt sich die ganze Zeit, was du wohl als erstes gedacht hast, als du mich entdeckt hattest."

"Laust mich doch der Affe. Emma, bringst du jetzt auch schon Streuner mit nach Hause?"

Wir beide brachen in Lachen aus, denn ich wußte was Bill damit meinte. Er wischte sich mehrfach über die Augen. Dann wurden wir wieder still.

"Kann ich dich noch etwas fragen Bill?"

"Immer raus damit."

"Wie lautet eure Entscheidung?"

"Welche Entscheidung?"

"Gestern Abend. Euer Kriegsrat?"

Mein Grinsen steckte Bill an.

"Ich verstehe. Hat Racy das so genannt?"

"Nein. Das ist mir gerade so eingefallen. Wie würdest du es denn nennen?"

"Ich weiß nicht. Der Familienrat kommt zusammen, aber Kriegsrat hat schon was."

Bill kicherte.

"Und?"

"Du meinst, ob die anderen nachher mit Mistgabeln vor dem Haus stehen werden um dich zu holen?"

Und wieder mußten wir über seine lockere Art, wie er mit mir sprach, lachen. In Bill seiner Gegenwart fühlte ich mich sehr wohl. Es machte einfach Spaß mit ihm zu reden und ihm zu zu hören.

"Ja, das habe ich gemeint, wenn auch nicht ganz so brutal."

Bill zwinkerte mir zu.

"Ich glaube es ist einfacher ich erzähl dir das Gespräch. Nun ja, eigentlich war es eher eine große Rede die Racy gehalten hatte. Es war irgendwie absurd. Keiner von uns kannte solch eine Situation und wir sollten darüber sprechen, mit einer Racy, die, wie es scheint, über Nacht, erwachsen geworden war. Sie hatte uns an diesem Abend überrascht.

Chris, also Christian und ich waren die letzten die ins Haus kamen. Der Tisch war gedeckt, Carl und Matthew saßen schon am Tisch und unterhielten sich. Mary Lou und Emy füllten die Schüsseln und Racy stellte sie auf dem Tisch. Chris und ich gingen uns waschen, sonst würden wir draußen auf der Veranda essen müssen. Mary Lou ist da sehr streng. Wir gingen zurück in die Küche und setzten uns. Die Frauen brauchten nicht mehr lange und wir konnten essen. Was aber niemand ansprechen wollte war das Thema der Fremde."

Bill mußte schmunzeln und er zwinkerte mir zu.

"Als wir fertig waren, glaube mir, hatte von uns Männern keiner eine Ahnung das du hier im Haus bist. Das war eine schöne Bombe die Racy ohne Vorwarnung hoch gehen ließ."



"Heute Abend kannst du wieder in deinen eigenen Bett schlafen Matti. Ich habe Ethan umquatiert."

Ich sag dir, wir haben bestimmt wie dumme Maulesel ausgesehen. Wir wußten nicht genau was sie sagen wollte. Matthew war der erste der nach hackte.

"Wieso krieg ich mein Zimmer zurück?

Und wer ist Ethan?

Moment, so heißt der Fremde?

Ist er etwa tot und liegt jetzt in einem Sarg?"

Matthew kam sich sehr lustig vor, doch keiner wollte lachen, außer Racy. Ihr machte das anscheinend Spaß. Alle Gesichter blieben ernst. Sogar die von Emy und Mary Lou.

"Mußt du so übertreiben Matti?"

Das war was. Sie lächelt ihn an, so wie sie es immer tat, aber dann.

"Ja, ich meine den Fremden. Er heißt Ethan und schläft gerade in einen der Gästezimmer. Ich dachte mir das du dein Zimmer langsam wieder haben möchtest. Nun hast du es zurück und es tut Ethan sehr Leid das du so lange auf der Couch geschlafen hast. Ich habe Ethan natürlich erzählt das ich dir angeboten habe hier im Haupthaus zu schlafen, du es aber abgelehnt hast."

Bill kicherte. Es wäre schön gewesen zu sehen welche Bilder gerade vor seinem inneren Auge vorbei zogen.

"Also, wo war ich. Ja. Ich war also genauso überrascht wie die anderen. Eigentlich war die Situation nicht lustig, doch Racy hat das Gespräch so geschickt eingefädelt, das es uns die Sprache verschlagen hatte oder die meisten hielten sich mit Absicht zurück. Da niemand antwortete redete Racy weiter."

"Ich komme am besten jetzt zur Sache bevor ihr los brüllt und wir nacher etwas bereuen müssen das wir uns im Eifer des Gefecht-es an den Kopf werfen werden. Diese Ranch hat noch nie einen Menschen in der Not im Stich gelassen. Die Zeiten haben sich zwar geändert, aber für das, wofür diese Ranch erschaffen wurde nicht. Meine Eltern hätten genauso gehandelt. Das ist eine Tatsache und keine Ausrede. Ich weiß sehr wohl das zur damaligen Zeit auch ein Mann hier im Haus wohnte, wenn Gäste da waren. Heute ist das nicht der Fall. Ich bin alleine, verantwortlich für die Ranch und das Haus, für euch und die Tiere und so nehme ich mir das Recht heraus zu sagen das ich Ethan, hier, in diesem Haus, als Gast aufgenommen habe, bis die Arbeiterunterkunft her gerichtet ist. Ich sehe auch das kommende Problem, das die Arbeiterunterkunft keinen Platz für Ethan haben wird, sobald unsere Freunde bei uns sind. Da wir aber nicht wissen werden, wer alles den Weg zu uns zurück finden wird, mache ich mir jetzt keine Sorgen darüber. Ich bitte euch, als meine Familie, ihn willkommen zu heißen und wie einen Freund zu behandeln. So wie wir es schon immer getan haben.

Das war das Thema zu Ethan. Dann komme ich jetzt zu unseren eigentlichen Problem. Robert und John Forster. Ich habe gestern Abend lange nach gedacht. Folgender Plan ist mir eingefallen. Vater hatte einen Freund bei der Armee und ich bin mir sicher dass das jetzt für mich gilt. Er ist Vater noch etwas schuldig und ich habe das Recht das er seine Schuld nun bezahlt. Ich werde ihn auf suchen und um Hilfe bitten. Ihr habt richtig gehört. Kein Telegramm und auch keinen Brief werde ich verfassen und irgendeinen Fremden überlassen der wahrscheinlich für die Forsters arbeitet. Das ist mir zu unsicher. Ich werde auch nicht alleine reiten. Darüber können wir reden wenn es soweit ist, aber ich denke das ich bald aufbrechen werde, noch bevor die Saison beginnt. Ich kann natürlich jetzt nicht sagen das mein Plan funktionieren wird, doch steht für mich außer Frage, das ich Robert Forster heiraten werde. Bis wir eine Antwort haben müssen wir uns gedulden. Ich schlage vor, das wir aus Scotts Bluff und Bayard, Cowboys an heuern, die zusätzlich zum Schutz der Ranch aushelfen sollen.

Und jetzt komme ich zum letzten Thema. Ein sehr unangenehmes Thema, doch werde ich jetzt noch einmal darüber sprechen und dann nie wieder. Dann sollte es ein für alle mal geklärt sein. Es betrifft dich Matti und dich Chris. Lange rede kurzer Sinn. Ihr seid meine Brüder und so liebe ich euch und daran wird sich niemals.......niemals etwas ändern. Deswegen nenne ich euch schon seit Jahren Matti und Chris.

Versteht ihr das?

Seht ihr den Unterschied nicht?

Ich kann und werde euch nicht lieben so wie ihr es von einer Frau erwartet und verdient. Ich bin eure Schwester und es spielt für niemanden von uns eine Rolle ob wir dasselbe Blut haben."

"Dann hatte sie eine kurze Pause gemacht."

"Von meiner Seite her sind diese Themen nun beendet. Da gibt es kein aber und so weiter und so weiter. Das war es. Ich habe alles gesagt. Jeder darf sich äußern wie er meint es richtig wäre. Ich werde zu hören, aber nicht diskutieren."

"Glaube mir Ethan, Minuten lang hat keiner ein Wort gesagt."

"Aber anscheinend haben Racys Worte bei Matthew nicht das geringste verändert."

"Wieso glaubst du das?"

"Das hat er mir vorhin deutlich zu verstehen gegeben."

"Ah ja, dachte ich mir doch gleich das du Matthew in Schutz genommen hast. Was hat er gesagt?"

"Racy gehöre ihm und ich solle verschwinden. So in etwa."

"Armer Junge."

"Ja. Ich hatte Mitleid mit ihm."

"Das wird nicht gut enden."

"Was denkst du könnte er unternehmen?"

"Auf jeden Fall etwas dummes. Er hat dich vorhin mit einem geladenen Revolver bedroht. Ich werde mit Carl reden müssen. Matthew stürtzt nicht nur sich ins Unglück. Es wird auch Carl und Mary Lou betreffen, ach was, uns alle und ich weiß nicht ob du das gesund überstehen wirst. Die Situation ist sehr ernst."

"Das heisst also ich muss auf der Hut sein. Nur wie soll ich mich verteidigen? Ich will Matthew nicht verletzen."

"Wir müssen Matthew im Auge behalten. Da er die meiste Zeit mit Carl arbeitet wäre da eine Sorge weniger. Carl muss es auf jeden Fall wissen."

"Du wirst wissen was das richtige zu tun ist was Matthew betrifft. Doch wir sind vom Thema abgewichen.

Was passierte dann?

Nachdem Racy ihre Rede beendet hatte?"

"Niemand wollte der erste sein, also biss ich in den sauren Apfel, das sagt man so, wen einem etwas unangenehm ist und sich derjenige, wovor auch immer, drücken will. Ich dachte mir, warum etwas hinaus zögern was ja doch passieren wird. Und wie ich schon sagte, Racy hat mich mit dieser Rede überrascht. Sie hatte wundervoll und ehrlich gesprochen und Hilfe zu holen muss auch keine Schande sein. Also sagte ich das was ich zu erst dachte."

"Ich muss ehrlich sein Racy. Du hast mich heute Abend überrascht. Du scheinst über Nacht erwachsen geworden zu sein und sprichst weise Worte. Du hast dir wirklich ernsthaft Gedanken gemacht und hast sehr gute Entschlüsse gefasst. Deine Eltern wären sehr stolz auf dich, wenn sie hier wären. Ich bin es auf jeden Fall und ich habe gerade gehört das du erwachsen bist, die volle Verantwortung trägst und ich deine Entscheidungen respektiere und hinter dir stehe. Und ich biete dir an dich nach Fort Laramie zu begleiten. Ich kenne da ein paar Cowboys. Vielleicht brauchen sie ja Arbeit."

"Racy hat mich ganz gerührt angeschaut. Ihre Liebe zu mir konnte ich deutlich sehen und das sagte mir das es richtig ist sie zu unterstützen. Sie will nicht auf biegen und brechen ihren Willen durchsetzten. Meine Entscheidung ist richtig gewesen und ich stehe immer noch zu Racy. Sonst würde ich nicht hier mit dir sitzen."

Carl sprach als nächstes. Er schaute zu erst mich an. Sein Blick war, wie soll ich das sagen, vor ehrfurcht gerührt. Racys Rede hatte ihn auch überrascht."

"Mein treuer Freund. Du hast mir aus der Seele gesprochen."

"Dann blickte er zu Racy."

"Ich bin sehr stolz auf dich Kleines, auch wenn du nicht mehr klein sondern schon eine Große geworden bist. Deine Worte zeugen von Weisheit. Du hast die Zeit gut genutzt und hast weise gedacht. Ich werde dich genauso unterstützen."

"Was ich auch fest gestellt habe ist, das Chris noch ein bisschen reifer geworden ist. Seine Worte waren ehrlich, aber nicht die eines Grünschnabels."

"Das klingt alles sehr vernünftig. Ich werde versuchen mich zusammen zu reißen, aber was dem Fremden an geht, laßt ihr mir bitte noch etwas Zeit. Ich kann ihm nicht einfach Vertrauen. Verlangt das nicht von mir. Er muß es sich verdienen."

"Emy war ganz Emy. Von der ersten Minute an war sie Racy verfallen. Sie steht immer zu Racy."

"Ich stehe hinter dir Racy. Wie immer."

"Das waren ihre Worte."

"Wirklich? Das ist gut zu wissen."

"Was ist daran gut?"

Geheimnisse treffen auf Instinkte Kapitel 6.2

 

"Ich habe schon mehr als einen Freund."

"Ja, das mag sein."

Mir war aufgefallen das der Ton in Bill seiner Stimme sich verändert hatte.

"Habe ich etwas falsches gesagt?"

"Nein, aber eines sag ich dir, von Emy hälst du dich fern. Klar?"

"Das verstehe ich nicht."

"Emy gehört zu mir. Ich hab es nur noch nicht offiziell gemacht!"

Ich dachte kurz nach und konnte nicht anders, ich mußte lachen.

"Was ist daran so lustig?"

Bill wurde misstrauisch. Ihm gefiel meine Reaktion nicht.

"Christian und Matthew wollen das ich mich von Racy fern halte. Du sagst jetzt genau dasselbe über Emy. Fehlt doch nur noch Carl der um Mary Lou Angst haben muss, obwohl ich nicht so Recht verstehe was ihr damit überhaupt meint."

Ich lachte wieder. Bill sah mich überrascht an und lachte Sekunden später mit. Als wir uns beruhigt hatten schaute Bill aus dem Fenster. Wir besprachen dieses Thema nicht noch einmal.

"Die Sonne geht langsam auf. Das wiederum heißt, wir haben einen langen Tag mit zu wenig Schlaf vor uns, obwohl, du müßtest eigentlich genug Schlaf bekommen haben. Wie fühlst du dich?"

"Sehr gut. Kein Fieber, keine Schmerzen und wenn ich gleich aufstehe werde ich wissen, ob das Schwindelgefühl noch da ist."

"Klingt doch soweit ganz gut. Du erholst dich wirklich schnell. Aber höre auf meine Warnung, achte auf deinen Körper. Du hast nur den einen und bist dem Sensemann so gerade noch einmal entwicht. Leg es nicht darauf an das er dich kriegt."

"Wer ist der Sensemann?"

"Der Tod höchst persönlich."

"Ach so."

Bill lachte über mein Gesicht und klopfte mir auf die Schulter.

"Was war eigentlich Mary Lou und Matthews Reaktion? Das hast du noch nicht erzählt."

"Du hast recht. Die beiden hatte ich ganz vergessen. Mary Lous Gesicht war nicht zu deuten. Sie schien das gar nicht zu berühren. Kein Wort kam über ihre Lippen. Ihr Nicken sollte wohl die Zustimmung sein. Und was Matthew betrifft. Er sagte wie Mary Lou kein Wort, doch sprach sein Gesicht und das kann man nicht erklären, außer, wenn du sein Gesicht von vorhin nimmst, kommt es dem von gestern Abend am nächsten. Also wird heute keine Meute kommen um dich zu holen."

"Ich bin erleichtert."

Bill schaute mich nach denklich an. Er gab mir Rätsel auf.

"Was ist?"

"Racy hat Recht. Deine Augen sind wie ihre. Absolut identisch. Du wechselst auch die Farbe je nach Gefühl. Das ist schon fast unheimlich. So als wärst du die Bestätigung dafür das ihr beide nicht von dieser Welt seit. Die Haut, die Augen und wenn du nicht schwarze Haare hättest würde ich fast sagen sie haben denselben Glanz wie das von Racy."

"Leider haben wir dafür auch keine Erklärung."

"Das glaube ich gerne, denn ich kann mir ja selber keinen Reim darauf machen. Racy hatte sogar die Vermutung das ihr Vater, Daniel Green, mit einer anderen Frau zusammen gewesen sein muss. Das wäre natürlich eine sehr gute Erklärung. Das würde auf jeden Fall die Ähnlichkeit zwischen euch beiden erklären, doch gibt es da ein Problem."

"Was für ein Problem?"

"Racy sieht weder ihren Vater ähnlich noch ihrer Mutter. Beide hatten braune Haare, aber keiner von beiden hatte diese grünen Augen. Daniel seine waren Braun und die von Elisabeth waren Blau gewesen. Und nehmen wir an ihr hättet dieselbe Mutter, was auch nicht sein kann. Elisabeth war Sechzehn als sie verheiratet wurde und ein Jahr später kam schon Racy zur Welt. Danach hatte Elisabeth kein Kind mehr zur Welt gebracht. Das hätte Carl und Mary Lou gewusst. Racy und Matthew waren Zwei als die Familie Ryder von Daniel aufgenommen wurde. Und keiner will glauben das Elisabeth vor ihrer Ehe mit Daniel schon ein Kind zur Welt gebracht hatte. Sie hätte es ihm erzählt. Ganz bestimmt sogar. Es gab zwischen den beiden keine Geheimnisse. Ich habe mit ihnen leben dürfen. Sie strahlten eine Liebe aus, eine Harmonie, die man nicht beschreiben kann. Sie hätte es ihm erzählt und Daniel hätte darauf bestanden das Kind zu holen. Gewiss, da gibt es keinen Zweifel. Und weder das eine noch das andere ist passiert. Da stellt sich wieder die Frage, warum seht ihr euch dann so ähnlich. Niemand hat eine vernünftige Erklärung."

"Ich verstehe. Es gibt keine Erklärung."

"Darüber können wir uns noch einmal den Kopf zerbrechen. Du weißt nun was da alles auf uns zu kommen wird. Machen wir das beste daraus und hoffen auf das Gute."

"Ja. So machen wir das."

"Ich geh jetzt zu mir, bevor Emy die Ranch wach macht und mein Verschwinden betrauert."

Er zwinkerte mir zu.

"Ok."

"Bis nachher."

"Ja. Bis nachher."

Ich sah Bill hinter her wie er in der Waschküche verschwunden war und sich Sekunden später die Türen öffneten, sich wieder schlossen und verschlossen.

Ich war noch einen Moment sitzen geblieben und bin dann in mein Zimmer zurück gegangen, wo ich den Wintermantel an seinen ursprünglichen Platz zurück gehangen habe. Das war jedoch ein Fehler gewesen, weil ich zu spät bemerkt hatte das im Kamin nur noch Asche zu sehen war und keine Holzscheite mehr. Den Wintermantel wollte ich jedoch nicht wieder an ziehen, so hatte ich beschlossen mit neuen Holzscheiten ein weiteres Feuer an zu zünden. Ich hatte zu gesehen wie die Flammen an den Scheiten legten und sie schnell in ein ansehnliches Feuer verwandelten. Diese Aufgabe hatte ich erfolgreich gemeistert und nun wollte ich etwas für meinen Körper tun und entkleidete mich, damit ich mich gründlich waschen konnte. Das Wasser war so furchtbar kalt, da konnte die Wärme des Feuers mir nicht zur Hilfe kommen und ich klapperte mit den Zähnen. Ich beschleunigte meine Wäsche und trocknete mich flink ab um im nächsten Moment mich komplett an zu ziehen. Dieses mal dachte ich an das Hemd und an die Jeans. Zu Frieden bemerkte ich wie der erste Sonnenstrahl ins Zimmer herein gekommen war. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen und so hatte ich mich in den Ohrensessel gesetzt, mit dem Blick aus dem Fenster gerichtet.

Als die Sonne zur Hälfte am Horizont gestanden hatte klopfte es an meiner Türe. Ich hatte für einen Moment die Stirn gerunzelt und war mir dann schnell sicher das es Racy sein mußte.

"Racy?"

Ich achtete darauf meine Stimme nicht zu laut werden zu lassen, falls es nicht Racy war die zu mir kam. Die Türe wurde geöffnet und ein roter Kopf wurde ins Zimmer gesteckt, mit Blickrichtung auf das Bett. Sie machte einen Schritt ins Zimmer und war dann stehen geblieben.

-Ich bin hier am Fenster.-

Sie zuckte gleicht zusammen und schaute dann in meine Richtung.

-Guten Morgen. Wie ich sehe bist du schon wach. Hast du gut geschlafen?-

-Guten Morgen mein Engel. Ich habe gut geschlafen und fühle mich wie neugeboren.-

Eine leichte Röte färbte ihre Wangen und es gefiel mir.

-Hast du auch gut geschlafen?-

-Ja. Wie ein Murmeltier.-

-Es tut mir Leid das ich gestern so schnell eingeschlafen bin. Das war sehr unhöflich. Ich hätte gerne Mary Lous essen probiert und vielleicht wären wir noch zu einer weiteren Unterhaltung mir Emy gekommen.-

-Macht dir keine Sorgen. Du warst zu erschöpf und das war Ok, aber was nicht war kann ja noch passieren, oder?-

Sie musterte mich einen Moment genauer und eine ihren Augenbrauen ging nach oben.

-Du bist ja schon angezogen. Wie lange bist du denn schon wach?-

-Ich weiß nicht genau. Mein Zeitgefühl ist miserable, aber ich denke das es schon ein paar Stunden sind. Ich bin durch meinen knurrenden Magen aufgewacht und hab mich dann auf den Weg in die Küche gemacht. Wenn Bill nicht gewesen wäre hätte ich wahrscheinlich nur trockenes Brot gegessen.-

Ich mußte lachen, denn ich konnte mich mit dem Brot in der Hand essen sehen. Racy bewegte sich zum Bett und setzte sich. Anscheinend war sie sehr überrascht das ich Bill gesehen hatte.

-Bill war heute Nacht hier im Haus?-

-Nicht nur Bill war da gewesen.-

Ich rief meine Erinnerung herbei, von dem Treffen mit Matthew und ließ die Momente in Bilder durch meinen Kopf ziehen. Racys Augen weiteten sich. Sie riss sie auf und ihr Mund klappte nach unten. Sie konnte das sehen was ich mir vorstellte.

-Ethan, ich kann Matthew hören.-

Sie war wie zu einem Baum erstarrt.

-Ich kann ihn sehen. Ethan, das ist unglaublich.-

Und in der nächsten Sekunde war Racy aufgesprungen und schnappte erschrocken nach Luft. Sie schaute sich alles bis zum Schluss an. Bevor Bill hinzu kam stoppte ich die Bilder.

"Wie kann er nur? Er ist verrückt geworden! Wie kann er nur mit einem geladenen Revolver in meinem Haus sitzen? Und dich bedrohen! Das muss aufhören.Sofort!"

Ich hatte mit solch einer Reaktion gerechnet, doch war ich genauso überrascht gewesen wie sie, das sie meine Bilder sehen konnte und bevor sie etwas dummes machte stand ich und setzte mich neben sie auf das Bett. Ich nahm ihre Hände und so war sie gezwungen sich mir zu zu wenden.

"Wenn ich geahnt hätte das du die Bilder jetzt auch sehen kannst, glaube ich nicht das ich gewollt hätte das du sie siehst. Er kann seine Gefühle nicht einfach ignorieren Racy. Du mußt ihm mehr Zeit geben, das alles zu verstehen wird nicht einfach über Nacht geschehen. Schließlich hast du selber gesagt das Matthew immer dein Bruder sein wird. Er wird schon sehr bald verstehen das er sich in seinen Gefühlen zu dir geirrt hat. Vertrau mir darin und auch das ich nicht in Gefahr bin."

"Und was wenn nicht?

Was passiert wenn wir das nicht ernst genug nehmen und er dich erschießt?

Dann hast du nur schön geredet, nur mit dem Unterschied das du nie wieder reden kannst."

"Das ist der einzig richtige Weg. Es gibt keinen anderen für Matthew. Du kannst ihm nicht helfen."

"Wie kannst du dir so sicher sein?

Ohne Gedächtnis?"

Langsam bin ich wütend geworden. Sie zweifelte an mir. Dem entsprechend war meine Antwort kurz und knapp.

"Ich bin nicht kalt wie ein Stein Racy."

Daraufhin hatte sie mir ihre Hände entzogen und war aufgestanden, um im Zimmer hin und her zu laufen. In ihrem Kopf herrschte das reinste Chaos. Sie schwankte zwischen meinen Worten und den Bildern von Matthew und hatte sich laufend die Frage gestellt wie ernst sie die Tat von ihm und meine Ansicht nehmen sollte. Sie wollte keine Entscheidung treffen, hatte es aber dennoch getan.

"Du verlangst sehr viel von mir, aber gut. Ich werde kein Wort sagen und die Sache auf sich beruhen lassen. Du hast gewonnen. Mein Gefühl sagt mir etwas anderes, doch habe ich nicht gewußt wie sehr dich meine Worte verletzt haben. Das tut mir Leid."

Sie meinte es so wie es sagte, doch war sie immer noch ein bisschen sauer auf mich. Ich hatte mich praktisch auf Matthews Seite gestellt, verteidigte ihn und stellte so Matthews Wohl über das Meine. Ich spürte das Bedürfnis sie in den Arm zu nehmen, um ihr damit zu zeigen auf wessen Seite ich wirklich stand und Racy schaute mich an.

-Ich weiß es.-

-Weißt du es wirklich? Für mich hört sich das eher so an als ob du dir unsicher bist. Vielleicht vertraust du mir, aber jetzt hattest du wieder Zweifel, weil ich nicht deine Meinung teile.-

-Kann schon sein.-

"Klopf klopf!"

Racy und ich fuhren erschrocken zusammen und guckten gleichzeitig zur Türe.

"Störe ich?"

"Nein. Du störst nicht Emy. Was gibt es?"

"Ich wollte mal schauen wie es Ethan geht und wie er die Nacht überstanden hat."

Irgendetwas amüsierte Emy, denn ihr Grinsen war genauso breit wie ihr Gesicht und es war deutlich das sie mich damit meinte.Bill. Ich grinste mit. Racy entging das nicht.

"Bill? Klärt ihr mich auf?"

"Du hast es ihr noch nicht gesagt?"

"Ich bin noch nicht dazu gekommen."

Also entschied sich Emy dazu mir diese Aufgabe ab zu nehmen.

"Bill hat gestern schlecht geschlafen und ist durch einen nächtlichen Spaziergang hier im Haupthaus gelandet, wo die beiden dann Sandwiches aßen. Bill ist der Meinung das er Ethans Leben dadurch gerettet hat, denn sein knurrender Magen hätte ganz Torrington wach gemacht und die Meute hätte ihn dann gelyncht."

Ich mußte über diese Wortwahl lachen. Emy war genauso gut darin wie Bill oder Emy wurde wie Bill. Sie stimmte in mein Lachen ein. Nur einen winzigen Augenlick später verstummte ich automatisch als ich Racys Frage hörte.

-War das vor oder nach Matthews Aktion?-

Emy hörte mit dem Lachen auf und schaute mich fragend an. Sie schien wissen zu wollen warum ich auf gehört hatte. Ich wollte Emy gegenüber nicht unhöflich sein und beantwortete Racys Frage laut.

"Bill kam dazu."

Emy schaltete sofrot.

"Was habe ich verpasst?"

Racy antwortete ihr.

"Matthew hat gestern Nacht mit geladenen Revolver im Haus Wache gehalten und als Ethan in die Küche etwas essen wollte bedrohte er ihn. Das erklärt mir jetzt auch warum nichts schlimmeres passiert ist. Bill hat das schlimmste verhindert."

"Das ist wirklich wahr? Bill hat das nicht erwähnt. Er hat nur gesagt das er Ethan gezeigt hat wie man ein gutes Sandwich macht."

-Da hat Bill so einiges verschwiegen.-

"Was war noch?"

"Wie was war noch?"

Racy bemerkte ihren Fehler und sprach weiter.

"Ethan hat gerade in seinen Gedanken gesagt das Bill noch mehr verschwiegen hat."

"Wieso hat er das getan? Er erzählt mir doch immer alles."

Emy war geknickt. Ich versuchte die Situation zu retten mit dem Wissen das ich hatte.

"Ich denke Bill ist nicht wie ihr Frauen. Er möchte sich bestimmt seine eigene Meinung bilden können ohne von anderen beeinflusst zu werden."

"Und über was?"

Emy war mit diesen wenigen Worten nicht zu frieden gewesen und das mit Grund. Ich hatte mich nicht wirklich deutlich aus gedrückt.

"Sich eine Meinung über die ganze Situation zu machen. Da wäre mein Erscheinen, die Forsters und die Gefühle von Christian und Matthew und natürlich auch über uns beide. Warum wir uns ähnlich sehen, obwohl wir nicht miteinander verwandt sein können. Auch er macht sich seine Gedanken."

Racy und Emy starrten mich mit offenen Mündern an. Das machte mich nervös.

"Was habt ihr?"

Emy antwortete mir mit zusammen gekniefenen Augen.

"Was genau hat Bill den erzählt?"

"Er erzählte mir von deiner Rede gestern Abend und wie stolz er auf dich ist. Kurz bevor er gehen wollte schaute er mich ganz komisch an und sagte so was wie, das du recht hast Racy, mit der Tatsache, das wir uns wirklich sehr ähneln. Dann erzählte er von deiner Spekulation, das ein Elternteil von dir auch meiner sein müsse, doch nach Bill seiner Meinung und den vergleichen die er mir aufzählte, ist das unmöglich. Er sagte, wir beide wären nicht von dieser Welt."

"Das hat Bill gesagt?"

Racy konnte das nicht glauben. Ich hörte es deutlich noch einmal in ihren Gedanken.

"Was ich mich frage ist, wie er darauf kommt?"

Emy bearbeitete wieder ihre Finger. Das kannte ich schon.

"Was glaubst du, wieso könnte Bill das vermuten?

Und wie könnte er das erklären?

Glaubt er, ich bin einfach so aus dem Himmel gefallen?

Oder der Storch hätte mich meinen Eltern gebracht?

Diese Theorie hat er nur so daher gesagt. Die ist doch wirklich zu albern und ich wüßte nicht wie das machbar wäre."

Racy schüttelte den Kopf. Sie hatte Emy angesprochen, doch zum Schluß sprach sie zu sich selber. Emy war wieder erstarrt.

"Habt ihr schon einmal ausprobiert ob ihr noch mehr als nur die Gedanken des anderen hören könnt?"

Racy und ich schauten uns sofort an. Es kam aus unserem Mündern wie eine Antwort.

"Unsere Gefühle."

Emy sah uns überrascht an.

"Und das sagt ihr mir erst jetzt?"

"Da gibt es auch eine Einschränkung."

Jetzt hatte ich das Reden übernommen.

"Wir fühlen unsere Gefühle nur wenn wir uns berühren. Lassen wir uns los hört es auf."

"Das überrascht mich nicht. Es gibt ja auch eine Einschränkung mit den Gedanken hören."

"Doch es hat sich etwas verändert Emy."

Racy kam langsam auf mich zu und blieb unmittelbar vor mir stehen.

"Ich höre nicht nur Ethans Gedanken, sondern kann auch Situationen sehen die er sich in Erinnerung ruft. Zum Beispiel das Treffen mit Matthew. Er hat es in sein Gedächtnis zurück gerufen, die Bilder gingen durch seinen Kopf und ich sah sie. Es war als wenn ich dabei gewesen wäre."

Während Racy das ausgesprochen hatte, schaute sie mir fest in die Augen. Mir war als ob ich in einem Bann gezogen wurde. Ich stand auf und mußte ihr Gesicht berühren. Es war ein starker Instinkt, den ich nicht unterdrücken konnte. Ich brauchte nicht auf eine Reaktion von Racy zu warten, den sie fühlte dasselbe. Mein Instinkt war ihr Instinkt. Ich hob meinen Arm und streichelte ihre Wange mit meiner rechten Hand. Sanft gleiteten meine Finger über ihre weiche Haut. Eine wahre Explosion fand zwischen unseren Gefühlen statt, da Racy ihre Hand auf meine legte. Es gab nur noch uns beide, niemand existierte in diesem Moment für uns. Wir spürten wie ein leichter Ruck durch unsere Körper ging und uns näher brachte, doch bevor unsere Lippen sich treffen konnte räusperte sich Emy so laut das wir erschrocken aus einander fuhren.

"WOW, ich meine, was hattet ihr vor? Still und heimlich zu verschwinden? Das geht aber nur ohne Zeugen und ich bin ja nun einmal da. Ich muss schon sagen, die Ãœberraschungen die ihr immer wieder aus dem Hut zaubert hauen mich schon aus den Socken, aber warnt mich doch lieber vor."

Ich vernahm als erster ihre Worte. Von Racy hörte ich nicht das geringste. Ich riskierte einen kurzen Blick in ihre Augen und war erleichtert. Sie war nur Feuer Rot im Gesicht.

"Es tut mir leid Emy, aber ich verstehe kein einziges Wort von dem was du da sagst und ich glaube Racy geht es nicht anders."

"Ihr habt es nicht gemerkt?"

"Was gemerkt?"

"Wie soll ich das am besten erklären. Ihr wurdet plötzlich total hell und so durchsichtig wie die Gardinen dort. Es sah aus als wolltet ihr euch wie Dampf auflösen. Wenn ich mich nicht bemerkbar gemacht hätte wärt ihr, weiß Gott wo, hin verschwunden."

Ich war sprachlos und Racy stand vor mir mit weit geöffneten Mund. In unseren Köpfen herrschte das totale Chaos. Die Gedanken rasten wie ein wilder Sturm. Es war keine Unterhaltung möglich. Emy forderte wieder unsere Aufmerksamkeit und sprach munter drauf los.

"Ich bin mir diesmal sicher das ihr beide das verursacht habt. Mir ist da gerade so eine Idee gekommen. Macht ihr mit?"

"Ja, warum nicht. Racy?"

"Ok."

Emy kam zu uns.

"Fast euch bei den Händen und gibt mir dann eure anderen beiden."

Wir taten was sie sagte.

-Und? Könnt ihr mich hören?-

Racy schnappte nach Luft und ich lachte drauf los. Emy grinste zu Frieden, weil unsere Reaktionen ihr vermittelte das wir sie gehört hatten. Racy sprach als erste. Ich war immer noch am lachen.

-Emy, du bist ein Genie!-

-Hi Hi Hi. Vielleicht ein kleines, aber den entscheidenden Hinweis habt ihr Zwei mir gerade gezeigt. Ihr Zwei seit die Verbindung, nicht Ethan alleine und ich verwette mein Erspartes das was du kannst kann Ethan auch.-

-Was genau meinst du damit?-

Ich hatte mich wieder gefangen und hörte den beiden zu.

-Ich meine damit das Racy von Ort zu Ort hüpft oder es sich wünscht und dann passiert es. Nennt wie ihr es wollt.-

Emy machte eine kurze Pause.

-Bill hat schon recht. Ihr Zwei seit keine normalen Menschen.-

-Dann doch wohl die Zauberer Theorie.-

Racy zwinkerte mir zu.

-Nun ganz so banal wird das sicher nicht sein. Ich komm noch dahinter.-

-Wenn jemand unser Rätsel lösen kann dann nur du Emy.-

Sie wurde ganz Rot im Gesicht. Ihr schien mein Kompliment zu gefallen, denn das hatte sie auch verdient. Ihre Instinkte und diese starke Beobachtungsgabe waren schon erstaunlich.

"He, ihr da oben! Kommt ihr heute noch einmal runter?"

-Mary Lou wird langsam ungeduldig. Ich muss an die Arbeit. Tut mir nur einen Gefallen in Zukunft, ja?-

-Was du willst Schwesterchen.-

-Wenn bei euch etwas neues passiert sagt mir es, bitte! Das macht es einfacher, als wenn ich ständig raten muss.-

-Ist schon versprochen Emy.-

Racy nickte zustimmend.

-Ok, dann bis nachher.-

-Bis nachher.-

Emy ging lächelt aus dem Zimmer und ließ uns alleine zurück.

-Das ist alles so unfassbar. Wir können jeder Zeit mit einer einfachen Berührung Emy an unsere Gedanken teil haben lassen. Das grenzt schon an ein Wunder. So etwas hätte ich nie für möglich gehalten.-

Racy war aufgewühlt und lief hin und her. Ich brachte ihr ganzen Leben durcheinander und dennoch war sie mir nicht böse. Ich fragte mich jedoch was passiert wäre wenn sich unsere Lippen berührt hätten. Racy blieb abrupt stehen.

-Jetzt wo du die Frage stellst, stelle ich sie mir auch. Und wenn ich ehrlich bin habe ich davor Angst, die Antwort zu erfahren. Denk nur an Emys Beobachtung. Hätten wir uns wirklich aufgelöst?-

Ich ließ mir Zeit, denn ich hatte das Gefühl, das ich sie mit meiner Antwort erschrecken könnte.

-Das glaube ich nicht.-

-Du sagst nicht alles.-

-Aber vielleicht hätte es passieren können. Ich weiß es nicht.-

"Racy!"

Mary Lous Art zu sagen das unsere gemeinsame Zeit nun um war.

"Ich komme gleich."

"Beeile dich."

Racy bekam eine Idee.

-Ich fühle mich sehr gut und ich hätte nichts dagegen.-

-Dann komm. Emma und Grysbo werden sich freuen.-

 

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