Romane & Erzählungen
E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 3 - Gesucht und Gefunden

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"E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 3 - Gesucht und Gefunden "
Veröffentlicht am 12. Juli 2012, 118 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Eine offene Seele ...
E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 3 - Gesucht und Gefunden

E & R Gesucht und Gefunden Kapitel 3 - Gesucht und Gefunden

Beschreibung

Amerika. Wilder Westen, im Jahre 1879. Ein Krieg bahnt sich an zwischen Zwei Ranches und mittendrin Zwei Wesen die dort nicht das geringste zu suchen haben. Finden Sie zusammen und können Sie den Krieg verhindern? Die Wandlung ist getan! Was ist Schnee? Die Tore waren verschlossen! Kleider wurden vergessen! Und eine Stute wird zum Beschützer und Retter! Fragen über Fragen entstehen: Wo kommt Er her? Wer ist der Fremde? Wie bekommen Wir unsere Antworten? Lassen Wir Ihn sterben?!

Guter Freund oder böser Feind Kapitel 3.1

 

-Ich schlug die Augen auf! Und schloss Sie sofort wieder.

Ein Gefühl?

Ich glaubte ich mochte das Gefühl nicht. Erneut schlug ich die Augen auf, weil es mir richtig vor kam. Ich konnte die Augen nicht offen lassen. Das Gefühl wurde intensiver und es schien sich zu steigern. Es war nicht angenehm. Irgendetwas passierte mit mir, aber was nur. Mir fehlten die richtigen Worte. Ich öffnete erneut meine Augen, weil sich etwas verändert hatte.

Es war nicht mehr so schmerzvoll?

War das Schmerz?

Kannte ich keinen Schmerz?

Doch schon, aber so nicht, glaubte ich. Es bestimmte mein Denken. Ich konnte an nichts anderes mehr denken.

Was war passiert?

Ich blickte auf. Sah den Himmel. Ich schaute Ihn mir eine weile lang an. Gefangen vom sehen. Ich sah anders. Ich dachte anders.

Wie konnte das sein?-

“Er ist so wunderschön.”

-Oder etwa nicht-

”Ist Er schön?”

-Ich spitzte meine Ohren. Was waren das für Geräusche? Was ich gedacht hatte, schien aber nicht mehr in meinem Kopf zu sein.

Wie war das möglich?

Ich beobachtete wieder den Himmel. Es fiel mir wieder ein. Das da oben am Himmel war eine Wolke. Sie zog gerade weiter. Die ersten Male als ich die Augen öffnete war es anders. Ich war vorhin geblendet! Es war die Sonne. In meinem Blickfeld sah ich noch etwas anderes. Einen Baum-

“Er sieht nicht schön aus.“

-Mein Kopf! Da war das Geräusch schon wieder.

Was ist nur los mit mir?

Wirre und unklare Gedanken. Gedanken, die aber nicht in meinem Kopf bleiben wollten. Schemenhafte Erinnerungen.-

“Ist das normal?”

-Ich spürte das sich etwas an mir bewegt hat.

Hörte ich deswegen die Geräusche?

Ich blickte mich um. Zumindest versuchte ich es. Ich drehte meinen Kopf nach rechts. Kälte und Nässe streiften mein Gesicht. Ich sah ins Weite. Weißes ebenes Land. Eine Weide.

Ich bin, nein, ich lag auf einer Weide?

War es eine Weide?

Und warum dachte ich, ich liege?

Schon wieder. Wirre Gedanken. Ich war mir aber sicher. Ich lag auf einer Weide. Aber warum wusste ich das?

Ich schaute wieder zum Baum. Er sah krank aus. Dürr, schattig, mit kahlen Ästen.

Wind kam auf und die Äste knarrten bei jedem Windstoß. Was war das?

Ich fühlte mich immer unwohler, glaubte ich. In meinem Blickfeld erschien ein Arm. Mein Kopf sagte, dass ich Ihn gerade angehoben hatte-

“Er sieht hässlich aus.”

-Wie von selbst fuhr meine Hand zu dem das sich da bewegte, und dafür sorgte das meine Gedanken nicht in meinem Kopf blieben.

Was konnte das nur sein?

Meine Erinnerungen konnten mir noch nicht helfen. Mir kam es vertraut vor. Ich wusste es, aber noch wollten meine Erinnerungen keine Erklärung abgeben. Das ging mir alles noch zu langsam. Fragen über Fragen schossen durch meinen Kopf. Ohne Sinn und Verstand. Zusammenhanglos und zu viel auf einmal. Mir kam alles so vertraut vor, aber dennoch fremd. Plötzlich wurde mein Unwohlsein in die Höhe getrieben. Ich setzte mich auf.

Wie hatte ich es vorhin genannt? Schmerz?

Meine Erinnerungen versuchten mir in einem Höllen Tempo zu erklären, was mit mir gerade passierte. Aber nichts geschah. Leere! Ich sah an mir herunter. Ein nackter Körper.

Warum war ich nackt? Körper?

Mmh. Ein menschlicher Körper-

“Oooohh. Ich. bin. ein. Mensch. Warum um Himmels willen bin ich ein Mensch?”

-Die Schmerzen?

Nun schaute ich mir meinen Körper genauer an und schüttelte den Kopf. Das war nicht normal! Ich musste leicht grinsen. Doch so schnell wie mein Grinsen da war, war es auch schon wieder verschwunden.

Schmerzen!

Er zuckte wieder ruckartig durch den Körper. Ich spürte jede Faser, jeden Knochen, jeden Muskel. Diese Gefühle waren unbeschreiblich. Ich kannte Schmerz, aber als Mensch nicht. Ich hoffte, ich konnte das Rätsel bald lösen. Es machte mich wütend. Ich fühlte mich so hilflos. Hilflos gegenüber dem Unbekannten.

Furchtbar!

Ich stand auf. Zumindest versuchte ich es. Meine Beine wollten aber nicht wie ich es wollte.-

“Meine Beine?”

-Warum war alles so vertraut, aber in meinem Kopf gab es keine konkreten Erinnerungen.

Ich versuche erneut aufzustehen-

“Diesmal gelingt es mir.”

-Und es funktionierte. Aber meine Beine schwankten, wie die kahlen Äste im Wind. Meine Hände zitterten, als ich bei dem dürren Baum halt suchte und ihn fand. Ich blieb erst einmal stehen, weil meine Augen schaukelten. Nein, jetzt drehten Sie sich auch noch.

Ich fasste mir an den Kopf und schloss die Augen. Aber das Drehen war immer noch da-

“Atme tief durch. Einmal…zweimal….dreimal…..”

-Was ist das für ein Geräusch?

Automatisch öffnete ich, ziemlich verwundert, die Augen und eine zitternde Hand fuhr in die Richtung, wo ich das Geräusch her vermutete und zwar in meinem Gesicht. Ich schrie auf.

Schmerzen!-

“Ich hab mir in die Finger gebissen.”

-Die Zähne. Sie klapperten vor Protest. Ich hatte Zähne!

Die nackte Angst packte mich. Ein bis ins Mark erschüttender Schrei entglitt meiner Kehle. Es passierte einfach. Ich konnte Ihn nicht stoppen. Die Erkenntnis ließ mich erbeben.

Ein Mensch! Ich war tatsächlich ein Mensch!

Aber weiter gingen meine Gedanken nicht und meine Erinnerungen ließen mich im Stich. Mein menschlicher Körper zitterte. Ich sehe meinen Atem stoßweise aufsteigen. Ich keuchte auf. Der Schmerz lenkte mich ab-

“Konzentriere Dich!”

-Meine Konzentration kehrte zurück und ich beruhigte mich, um meine Gedanken zu zügeln, damit ich nachdenken konnte, was ich nun tun musste-

”Wer doch gelacht, wenn ich das nicht hinkriege.“

-Ich ließ meinen Blick wieder über die weiße Landschaft gleiten. Ich sah einen Wald gerade aus. Davor Weideland. Ich schaute nach links. Wieder Weideland und in der Ferne einen Berg. Die Sicht war klar. Aber irgendetwas stimmte mit meinen Augen nicht. Ich sah den Berg, dennoch keine Details, wie Bäume, die dort wuchsen.

Menschenaugen!

Das war es. Arme Menschen. Ihre Sicht war eine Katastrophe. Nicht zu beneiden. Das wusste ich und gleichzeitig war es so verwirrend. Als ob ich zwei Köpfe hatte. Eines wissend und eines dumm wie Stroh. Ich schüttelte vor Ärger meinen Kopf und widmete mich wieder meiner Umgebung und schaute nach rechts. Auch Weideland. Und eine komische Wolke. Sie war riesengroß und sah nicht so aus wie die die über mir war. Dann atmete ich ein.

Bäh!

Aus der Richtung roch es fürchterlich. Ich wandte mich ab und schaute in die entgegen gesetzter Richtung-

”Sehe ich richtig? Ist das ein Zaun?”

-Die Sicht wurde durch einen Zaun unterbrochen.

Wo war ich?

Was machte ich hier ?

Alles sah so eintönig aus. Ich kannte Farben. Hier gab es kaum verschiedene Farben. Meine Erinnerungen stürmten wieder auf mich ein.

Schwarz und Weiß ?

Ja auch.-

“Braun und Grau?  Kopf, Du bist nicht zu gebrauchen.“

-Und ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Mein Blick ging wieder in die andere Richtung und ich wusste nun, das die riesengroße und übel riechende Wolke schwarz war. Das war keine normale Wolke. Sie stieg von unten nach oben und sah unheilvoll aus.-

“Aua!”

-Diese Schmerzen!

Sie waren immer noch da und sie wurden langsam unerträglich. Das konnte doch nur an diesem weißen Zeug liegen, was alles überzogen hatte. Ich sah mich noch mal um und drehte mich dabei einmal um meine eigene Achse. Ganz langsam, immer tastend am Baum entlang.

Alles, Weiß. Milchig.

Was ist das da vorne?

Etwas großes graues mit Braun?-

”Los Beine! Bewegt euch!”

-Diese Schmerzen! Ich musste hier weg, sonst nimmt das kein gutes Ende. Meine Erinnerung sagte mir dass ich mich so unwohl fühle, weil es an dem Weiß lag. Aber das richtige Wort für das Weiß, wollte mir immer noch nicht einfallen. Nur mühsam wollten mir meine Beine gehorchen. Der erste Schritt.

Geschafft!

Ich machte den zweiten Schritt und verfiel sofort ins straucheln. Meine Beine wollten nicht ohne Hilfe, ohne unseren stützenden dürren kahlen Baum. Kein Gleichgewicht und so fiel ich der Länge nach ins Weiß zurück.

Diese Schmerzen!

Sie wurden immer stärker. Meine Gedanken quälten mich.

Du musst aufstehen! Nun los doch!

Ich war nun ungeduldig und ängstlich zu gleich. Ich wusste dass irgendetwas mit mir nicht stimmt. Das dies keine normale Situation für mich war. Es war zum wahnsinnig werden. Ich suchte und suchte in meinem Kopf, aber bekam ich die richtige Antwort?

Natürlich nicht!

Ich setzte mich wieder auf. Mit dem Rücken zum Baum. Ich drehte mich langsam um und konnte mich, schwankend und zittrig, wieder aufrichten-

”Ah”!

-Als ich nun wieder stehen konnte, suchte ich meine Umgebung ab, was den Baum als Stütze ablösen konnte. Ich entdeckte, quer hinter dem Baum liegend, mit weiß bedeckt, etwas Längliches. Ich ging Schritt für Schritt und ganz langsam, um den Baum herum, darauf bedacht, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Diese Schmerzen!

Für kleine Momente vergaß ich Sie, immer wieder. Ich begriff sehr schnell, dass das ein Fehler war. Ich versuchte nach dem länglichen Etwas zu greifen. Und verlor prompt das Gleichgewicht, weil mir die Beine versagten. Wieder lag ich in dem Weiß, auf dem länglichen Etwas. Mühsam rappelte ich mich auf, sodass ich in der Hocke verweilte, um nach dem länglichen Etwas zu greifen. Meine Hand, meine Beine, mein ganzer Körper zitterte.

War meine Hand bläulich?

Wie der Himmel es war ?

Um mich zu vergewissern begutachtete ich auch meine andere Hand. Dieselbe Farbe. Ich griff nach dem länglichen Etwas und ziehe es zu mir. Es bewegte sich ohne jeglichen Widerstand zu leisten. Es sah aus wie mein dürrer schattiger Baum, nur nicht so dick und die Länge passte auch nicht. Er war um einiges kleiner. So halte ich mich wieder an meinem Baum fest, in der anderen Hand einen starken Ast, denn er wohl verloren hatte.

Ich freute mich. Freude?

Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, worauf sich die Schmerzen mit aller Macht bemerkbar machten. Ich ließ den Ast zu Boden sinken und klemmte Ihn zwischen meinen Oberkörper und Arm ein und versuchte nicht zu beachten, das der Ast erneut mir Schmerzen verursachte.

Vorsichtig!

Vorsichtig versuchte ich mich auf Ihn ab zustützen. Es passierte nichts. Er würde mein Gewicht tragen. Ich tat einen Schritt nach vorne. War gar nicht so einfach. Ich schwankte nicht. Wieder fuhr mir der Schmerz durch den Körper-

“Nicht nachdenken. Denk einfach nicht darüber nach. Ich muss weiter“.

-So ging ich Schritt für Schritt. Es war mir aber deutlich zu langsam. Mit jedem Schritt verlor ich an Kraft.

Was konnte das nur sein, was mich so langsam machte?

Meine Erinnerung sagte mir wieder dass ich müde wurde. Das ich Schlaf brauchte.

Schlaf? Einfach nur Schlaf?

Aber meine Erinnerungen sagten mir auch, wenn ich hier und jetzt schlafe, war das mein Tod.

Tod?-

“Langsam komm ich mir wie ein Trottel vor. Warum wiederhole ich alles?”

-Ich haderte mit mir selber-

”Ich schaffe das schon. Es ist nicht so weit. Bis zum großen grau braunen Ding.”

-So hinkte ich quer Feld ein, über die Weide und überquerte sie. Mir schien es als ob eine Ewigkeit vergangen war. Nun trete ich auf Boden der sehr hart zu sein schien. Nicht mehr so weich wie die Weide. Meine Gedanken Sie wurden schwer. Schlafen, einfach nur schlafen und ich blieb einen Augenblick stehen. Meine Erinnerung ermahnte mich jetzt nicht stehen zu bleiben.

Ich brauchte Schutz!

Also zwang ich mich weiter zu gehen. Mmh, nun ging jeder Schritt einfacher. Ich musste die Beine nicht mehr so weit anheben. Hier zu gehen war nicht schwer. Auf der einen Seite die Weide und auf der anderen Seite der Zaun.

So lief ich, in Gedanken versunken, weiter. Immer näher kommend, den großen grau braunen Ding. Mittlerweile glaubte ich zu wissen das es ein Haus war. Diese Schmerzen waren unerträglich. Meine Zähne klapperten unaufhörlich in einem wilden Rhythmus aufeinander. Je weiter ich kam umso deutlicher konnte ich das Haus erkennen. Es sah nicht sehr einladend aus. Genauso wenig glich es meinen Erinnerungen, wie ein Haus eigentlich aussehen sollte. Es hatte hohe Mauern. Keine großen Fenster. Ein Flachdach anstatt ein Spitzdach. Und einen Schornstein besaß es auch nicht. Kein Rauch stieg auf. Kein Vorgarten. Es passte einfach nichts zusammen. Aber das sollte mir keine Sorgen machen.

Sorgen?-

"Grrrr...ich merke wie die Wut in mir aufsteigt, denn ich wiederhole mich schon wieder. Wenn ich damit nicht bald aufhöre verliere ich meinen Verstand. Ich weiß doch das Menschen sich nicht so verhalten.

Zumindest sprechen sie es nicht laut aus. Sie reden manchmal mit sich selber, doch wiederholen sie nicht ständig ihre Worte, oder doch?

In Gedanken so wie es mir dauernd passiert?

Es gibt zu meiner Verteidigung aber ein gutes Argument, ich fühle mich wie ein Neugeborenes, das leider das Pech hat, mit zu viel Verstand und einem ausgewachsenen Körper bestraft zu sein."

-Es war die Unsicherheit die sich in meinem Kopf breit machen wollte. Meine Gedanken und die wenigen Erinnerungen, die mir geblieben waren, scheinen klarer zu werden. Nur viel es mir schwer ihnen zu vertrauen, weil es mir so vor kam, als wenn es fremde wären und nicht meine eigenen. Ich musste also in den sauren Apfel beißen und ihnen vertrauen, dass das Haus, das ich in einer kleinen Entfernung sah, nicht ein Haus war, sondern ein Stall für die Unterkunft von Tieren. Das war schon etwas ermutigender und so viel es mir leichter Schritt für Schritt meine Beine aufzufordern nicht aufzugeben. Begleitet durch das Zittern in meinen Beinen kam ich langsam aber sich dem Stall näher. Ich musste zwar sehr oft anhalten, um nach Atem zu ringen. Diese Pausen hielten nur wenige Sekunden an, weil die Kälte mich zwang weiter zu laufen, bis ich vor den großen Toren stand. Ich konnte kaum still stehen, so bemerkte ich erst nach wenigen ,dennoch qualvollen Minuten, das Geräusch das aus dem inneren des Stalls zu mir heraus drang. Ich musste meine Ohren spitzen und versuchte das Zittern zu unterdrücken, damit ich mich konzentrieren konnte. Und dann hörte ich es wieder. Ich neigte meinen Kopf, tastete über das kalte raue Holz, mein Blick glitt von einer zur anderen Seite der Tore. Und bevor ich mir die richtige Frage stellte suchte mein Blick schon die Mitte ab und fand dass wonach ich mich umgeschaut hatte. Eisengriffe. Damit ließen sich die Tore öffnen. Ziehen. Ich sollte an Ihnen ziehen. Ich dankte meinen Erinnerungen mit einem Sarkasmus der mich erschauern ließ. Meine Hände hoben sich und griffen zu. Soweit das mit dem zittern möglich war. Ich zog. Die Tore bewegten sich und stoppten sofort wieder.Was war das?

Ich spitze die Ohren. Da war es wieder. Ein Geräusch!

Ich legte mein Ohr an dem kalten rauen Holz. Es kam aus dem inneren des Stalls.

Ich muss da hinein.

Meine Gedanken rasten.

Aber um die Griffe hängte etwas glänzendes Silbernes?

Etwas glänzendes silbernes entschied ich.

Mmh, wie angenehm die Wärme doch war.

Wärme?

Ich neigte den Kopf gen Himmel.

Da war Sie! Die Sonne! Die Wolken, die mir vorhin das sehen erleichtert hatten, wichen der Sonne. Der Himmel war in so einem klaren reinen Blau.

Ich lächelte.

Jetzt war er schön. So kannte ich Ihn. So liebe ich Ihn. Einfach so schön wie in meinen Erinnerungen. Eine Sehnsucht packte mich. Ich wandte mich wieder ab, obwohl es mir unsagbar schwer fiel. Nun galt meine Aufmerksamkeit wieder dem glänzenden silbernen Ding. Ich zog erneut an den Griffen. Knarren und Nichts. Es passierte dasselbe wie vor ein paar Momenten. Dieses glänzende silberne Ding hielt die Tore zusammen und verhinderte das ich ins innere komme. Meine Gedanken standen still.

Ich war ratlos.

Dann der Gedanke. Ein anderer Weg. Es musste noch einen anderen Weg geben, um hinein zu kommen. Ich trat einen Schritt zurück. Meine Augen erkundeten den Stall von oben nach unten, von rechts nach links. Und Sie erblickten nichts das mir helfen konnte. Ich machte mich auf, den Stall von einer anderen Seite zu erkunden und so ging ich nach rechts. Es schien mir endlos vor zukommen bis ich endlich die Ecke des Stalls erreicht hatte. Noch einen Schritt und ich konnte um die Ecke sehen. Etwas versperrte mir die Sicht damit ich die Wand komplett ab suchen konnte. Meine Gedanken fanden schnell den richtigen Namen für das Etwas. Diesmal wesentlich schneller.-

”Gut gemacht.“

-Es war ein Strauch. Ein riesiger Strauch. Von der Höhe überragte er mich um das doppelte. Das klappern meiner Zähne und die schwere meiner Lider, erinnerten mich daran, keine unnötige Zeit zu verlieren. Die für mich zu kostbar war. Der Strauch schien mich heraus zu fordern.

Warum? Ich wusste es nicht.

Ich lächelte.

Meine Gesichtsmuskeln schmerzten, aber das Gefühl beim lächeln hatte mir gefallen. Dabei hielt ich den Kopf etwas gesenkt und hatte ein schelmisches Lächeln auf den Lippen.

So ging ich, auf meinen dürren Ast gestützt, dem Strauch entgegen und schaute mir ihn genauer an. Da der Strauch kein Laub und Blüten trug, war er meinem Blick schutzlos ausgeliefert und ich konnte das Mauerwerk erneut absuchen. Instinktiv konzentrierte ich mich nur auf dem Strauch und suchte erst gar nicht die komplette Mauer ab, sondern nur da wo der er ans Mauerwerk gewachsen war. Im selben Moment sah ich was ich gesucht hatte. Ein Loch in der Mauer. Nicht sehr groß, aber es war da. Die Steine lagen nicht weit entfernt. Einer lag direkt am Loch. Ein anderer etwas abseits nahe dem Strauch. Ich ging in die Hocke unter unsagbaren. Schmerzen. Mein Körper schrie unter der Peinigung. Ich packte den Strauch und drückte Ihn weg. Weg von der Mauer. Als ich aber meine Hände wieder zurück zog, sprang auch der Strauch ruckartig in seine ursprüngliche Position zurück. Erschrocken verlor ich das Gleichgewicht, fiel nach hinten und lag auf dem Rücken, im Weißen und lachte. Meine lebens Gesiter waren da und ich konnte nur lachen. Mühsam und lachend rappelte ich mich wieder in die Hocke.

Mein Lachen verstummte, so schnell wie es gekommen war. Meine Gedanken rannten wieder um die Wette.

Ich legte den Kopf schief, erst auf die Rechte dann auf die linke Seite.

Mein Warten erhoffte das die Äste des Strauchs wieder zurück wichen.

Plötzlich, zog der Strauch seine Äste soweit zurück, wie ich es vorher mit meinen Händen geschafft hatte. Sie gaben mir den Weg frei. Ich blickte die Äste erneut an. In Ihrer ungewohnten und verkrümmter Haltung. Für Sie musste es genauso schmerzhaft sein wie ich mich in diesen Körper fühlte. Verdreht und in einer ungewohnten schmerzhaften Position oder besser gesagt, in einer unlogischen Situation.-

”Danke.”

-Ich lächelte.

Nachdem ich mich schnell bedankt hatte, kroch ich so geschickt, wie ich es in meiner Lage konnte, durch das Loch, damit ich den Strauch nicht lange leiden lassen musste. Aber die Öffnung war zu klein, als dass ich durch gepasst hätte. Ich erkundete die Steine genauer.-

”Lasst Ihr euch bewegen?”

-Ich rüttelte am obersten Stein des Loches und hatte Ihn augenblicklich in den Händen. So hörte ich nicht auf, die Öffnung zu vergrößern, bis ich mir sicher war, das ich durch passte.-

“Na dann hinein mit mir.“

-Ich kroch so gut wie ich konnte durch das Loch und ich drehte mich um.-

”Und nun wäre es schön, wenn Ihr wieder an euren Platz geht.”

Ich legte den Kopf schief, erst auf die Rechte, dann auf die linke Seite.

-Und die Steine fügten sich nur zu gerne und kehrten an Ihren gewohnten Platz ins Mauerwerk zurück. Alle. Auch die, die vorher schon nicht mehr im Mauerwerk waren-

“Danke.”

-Ich lächelte.

Ein seltsames Gefühl an meinen Beinen, unterhalb meines Rückens, erregte meine Aufmerksamkeit.

Was sticht und kratzt mich da?

Ich schaute an mir hinunter. Es war zu dunkel. Meine Augen wollten nichts erkennen. Die Sonnenstrahlen konnten nur bedingt herein. Einmal durch die obersten Fenster unter dem Dach und zum anderen durch die Ritze zwischen den Steinen des Mauerwerkes. Was mir nur ein kleine Hilfe war, meine Umgebung besser sehen und erkunden zu können. Mein Blick kehrte wieder zum Dach zurück. Die Sonne strahlte nun mit voller Wucht, so dass es aussah, als ob tausende winzige lange dünne Fäden durch das Dach schienen. Und mit Ihr die Kälte.

Das war es. Die Kälte. Es war Winter. Das Weiß war Schnee.-

”Oh.“

-Ich schaute wieder die tausend Fäden im Dach an.

Ich legte den Kopf schief, erst auf die Rechte dann auf die linke Seite.

Ein raschelndes Geräusch entstand. Deutlich war zu sehen wie sich Holz, Stroh und Lehm erneuerten. Wo ein winziger langer dünner Faden war ist nun die Dunkelheit zurück gekehrt.-

”Danke.“

-Ich lächelte.

Nun schaute ich wieder zum Boden hinunter. Ich war noch in der Hocke.

Im Stroh?

Das war es also was mich stach. Und ich bemerkte noch etwas, mir wurde wärmer. Die Wärme rauschte wie ein Sturm durch meinen Körper. In jede noch so winzige Zelle hinein. Doch ich verweigerte mir den Wunsch, es lange zu genießen. Später vielleicht. Ich befahl meinen Beinen sich zu bewegen und stand auf, mit meinen stützenden Ast, den ich immer noch bei mir habe. Ich schwankte und stieß gegen ein Hindernis, zu meiner rechten Seite.

Eine Wand. Ein kleiner geteilter offener Raum.

Mmh, davon gibt es mehrere.

Der Stall, und dann dämmerte es mir. Die Erinnerung schoss wie ein Pfeil in meine Gedanken. Ich stand in einer Box für Pferde.

Meine Schritte wurden nun sicherer, wenn ich auftrat. Ich wollte die Box verlassen.

Warum?

Ich überlegte so gut wie kaum noch, viel mehr ließ ich mich von meinen Instinkten steuern, die mir bis jetzt besser geholfen hatten, als mein Kopf. Nun ja, ich versuchte es so gut wie ich konnte, doch seinen Verstand einfach so auszuschalten, war für mich, zur Zeit, so gut wie unmöglich. Zu viele neue Informationen drängten sich mir auf, die ich so schnell wie möglich erklärt bekommen haben wollte. Und dazu brauchte ich nun einmal mein Hirn, zumindest dachte ich das.

Meine Zähne klapperten immer noch so stark das ich es mit der Angst zu tun bekam. Ich dachte bei mir, wie lange Sie es schaffen, bevor Sie mir alle aus dem Mund fallen würden. Ich hielt inne, denn ich hörte wieder das Geräusch, dasselbe das ich draußen vor den Toren schon hörte. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Oberhalb der Boxen Wand, zu meiner Rechten, schaute ich in ein großes schwarzes rundes Auge.

Ein Pferd.

Es hatte keine Spur Angst, vor dem fremden Eindringling, der ich doch war. Eher eine liebevolle Zuneigung, denn es machte einen Schritt nach vorne, in meine Richtung, sodass sein Kopf weit über die uns trennende Box reichte. Es stand mir so nah, das ich die Wärme spürte, die sein Kopf ausstrahlte. Es blähte seine Nüstern auf und schwenkte dabei leicht seinen Kopf hin und her. Dann hörte ich wieder das Geräusch und ich wusste nun woher es kam. Das Geräusch entstand durch das Pferd. Ich vernahm im nächsten Moment wie es nun mit einem Hufen scharte.

Ich lächelte-

”Du scheinst aber eine ungeduldige Natur zu sein.”

-Mein Arm hob sich und meine Hand fing an seine Front zu streicheln. Ich trat neben seinen Kopf. Seine Wärme war berauschend. Ich merkte wie Sie sich langsam durch meine Knochen schlich. Diese Art von Wärme war nicht zu vergleichen, wie die die ich vorher gespürt hatte. Es tat mir gut, so gut das der Schmerz etwas nach ließ und erträglicher wurde. Meine Hand fuhr an seinen Kopf empor und folgte über seine Ohren den Hals hinunter. Es drückte seinen Kopf an meinem. Ein stiller Dank.-

”Gern geschehen.”

-Ich wusste das Sie nicht gerne alleine war. Warum auch immer Sie alleine hier stand, es machte mich traurig. So wie Sie es war. Mein Instinkt sagte mir dass dieses wunderschöne weiße Pferd eine Stute war. Zur Sicherheit wieherte Sie noch einmal, als ob Sie mir Recht gab. Mit meiner Zuneigung zu Ihr und die, die Sie mir entgegen brachte, trösteten wir uns beide.

“Wir sind nicht mehr einsam.”

Ich schmiegte mich enger an Sie. Diese Gefühle überwältigten mich.

Warum bin ich einsam?

Wieso bin ich hier?

Ich verstehe den Sinn nicht, indem was mit mir passiert. Meine Beine zitterten. Meine Zähne klapperten. Die Kälte vertrieb meinen Unmut über meine Situation.-

“Es wird sich schon alles finden. Ich muss nur etwas Geduld haben. Was auch immer mit mir passiert ist, es hat seinen Sinn. Auch wenn ich Ihn nicht gerade erkennen kann, doch, habe ich ja Dich.”

-Damit schaute ich die Stute an und schenkte Ihr ein Lächeln.-

”So, genug Trübsal geblasen. Ich muss wärmer werden. Ich glaube nicht das ich das noch lange durchhalten kann.”

-Also ließ ich meinen Blick wieder wandern, um meine Umgebung besser einschätzen zu können. Ich sah gegenüber noch mehr Pferdeboxen. Noch weitere sechs. Vierzehn insgesamt waren hier im Stall. Alle leer. Anscheinend waren alle Tiere fort. Die Boxen standen offen und der Stall machte im Ganzen einen sehr sauberen Eindruck. Es roch nach frischen Heu und Hafer. Mistgabel, Besen, Schaufel und Eimer sahen benutzt aus, aber nicht dreckig. Ich konnte Sie durch meine offene Boxentür sehen. Neben Ihnen standen noch ein Schemel. Es lag etwas Buntes darauf. Ich setzte mich in Bewegung. Die Stute folgte meinen Blick und bewegte sich in dieselbe Richtung wie ich. Soweit Sie konnte. Denn Ihre Box war verschlossen. Ich trat aus meiner Box heraus und schaute auf das Bunte herab. Es waren nicht dieselben Farben die mich draußen erwartet hatten. Die Stute wieherte leise, als ob Sie mich bitten würde nicht zu weit weg zu gehen. Sie nicht alleine zu lassen.-

”Du bist nicht alleine. Ich mache nur noch einen Schritt und Du wirst sehen, das ich nicht fort bin.“

-Ich sagte es zu Ihr, damit Sie sich beruhigte und geduldig blieb, bis ich wieder bei Ihr war. Meine Stimme und mein Lächeln; mehr brauchte ich nicht, um Sie zu überzeugen. Sie schaute mir einfach nur zu. Ich drehte mich wieder dem Bunten zu das auf dem Schemel lag. Ich streckte meine Hand aus und griff zu. Es fühlte sich sehr angenehm an. Weich. Als ich es in der Höhe halte betrachtete ich es von allen Seiten und entdeckte die vielen Löcher. Plötzlich ergaben Sie einen Sinn. Es war ein Kleidungsstück eines Menschen. Ein Hemd. Das von Menschen getragen wurde, um sich vor Wind und Wetter zu schützen. Ich erkenne sogar die Farbe Braun.

Wie muss man es gleich noch mal tragen?

Zwischen den Knöpfen waren Löcher und die Knöpfe steckten in den Löchern. Das System hatte ich schnell heraus und schob die Knöpfe durch die Löcher. Knopf für Knopf öffnete sich das Hemd. Als ich es geöffnet hatte probierte ich mehrere Möglichkeiten aus wie ich es tragen sollte. Es musste sehr amüsant aus geschaut haben, wie ich mit dem Hemd kämpfte, denn die Stute wieherte und schüttelte sich. Nun dachte ich, das ich es richtig an hatte. Meine Arme steckten ja in den Ärmeln. Mmh, aber die Öffnung an meinem Hals ist doch sehr weit und an meiner Hüfte ließ sich das Hemd nicht schließen. Also doch nicht richtig. Ich zog es wieder aus und halte es vor mir nochmals in die Höhe und überlegte. Ich entschied mich dazu es zu drehen und steckte die Arme erneut durch die Ärmel und schob jeden Knopf von oben nach unten wieder in die Löcher. Mit einem siegesreichen Grinsen wusste ich dass das nun die richtige Variante war. Ich begutachtete mein Werk und merke schnell dass das doch nicht alles sein kann. Ich schaue auf meine Beine und der Wind schlich mit einem leichten Hauch um meine untere Körperpartie-

”Das ist immer noch zu kalt.”

-Und wie zum Beweis, kam das Geräusch, wie meine Zähne aufeinander schlugen, zurück in meine Gedanken. Ich stand vor dem Schemel und erblickte etwas Blass Rotes. Als ich es begutachtete, war ich verwirrt. Ich halte es mir in die Höhe und dann legte ich es an meinen Körper.

Eigenartig. Es ist genau so groß wie ich und hat Knöpfe und Löcher wie das Hemd, aber es waren mehr als drei Öffnungen. Ich konnte damit nichts anfangen. Ich legte es über die Boxen Wand, direkt hinter dem Schemel und wollte herausfinden was da noch alles lag. Auf dem blauem Stoff  lagen noch zwei graue Stoffe. Ich beäugte Sie kritisch. Automatisch blickte ich hinunter zu meinen Füßen. Die grauen Dinger hatten dieselbe Form wie meine Füße. Ich setzte mich auf dem Schemel und zog Sie mir über die Füße. Ich war sehr zufrieden mit mir. Ein Mensch zu sein war wirklich nicht einfach.-

“Das war nicht so schwer. Wenn man weiß wie man die Kleidungstücke anziehen muss. So und nun zu Dir.”

-Ich nahm den blauen Stoff in die Hände. Der Stoff fühlte sich rauer an, härter, aber doch nicht unangenehm. Er war so geformt wie das Blass Rote und das Hemd zusammen. Das Blaue hatte auch drei Öffnungen, aber es war nicht so groß wie ich. Als ich es mir vor halte, entschied ich sehr schnell dass das für meinen Unterkörper gedacht war. Und da machte es klick in meinem Kopf. Eine wage Erinnerung sagte mir, das ich das Blass Rote Kleidungsstück unter dem Hemd und dem Blauem anziehen musste. Aber das Wort wollte mir nicht einfallen. Also zog ich das Hemd wieder aus und griff nach dem Blass Rotem und schlüpfte hinein. Es fühlte sich nicht schlecht an. Nun kommt noch mal das Hemd dran und danach erst das Blaue.

Mein Körper litt immer noch unter der Kälte und alles schmerzte in mir, während ich mich anzog. Als ich mich bückte, um in die länglichen blauen Streifen zu steigen, entdeckte ich unter dem Schemel, an der Boxen Wand, etwas das auch die Form meiner Füße hatte. Ich griff unter dem Schemel und holte es hervor. Ich schlüpfte hinein. Es fühlte sich hart, unnachgiebig und kalt an. Stiefel zum laufen. Merkwürdigerweise passten alle Kleider, als ob Sie für mich gemacht waren. Und es fühlte sich gut an. Das Hemd war so weich und schmiegte sich schmeichelnd um meinen Oberkörper. Ich konnte mich gut bewegen. Die Hose saß dagegen richtig eng um meinen Po und den Oberschenkeln.

Ich lächelte.-

“Das ist das Wort was mir nicht einfallen wollte. Hose. Aber Sie ist nicht unangenehm zu tragen.”

-Die Stiefel passten so gerade. Deutlich spürte ich wie ich mit meinen Zehen gegen das Material stieß. Mein plötzliches Lachen kam aus dem tiefsten meines inneren. So befreiend war das Gefühl. Denn ich erkannte, mit Belustigung, das Grübeln immer noch sinnlos war und meine Erinnerungen von alleine zu mir finden würden. Was war ich doch für ein schlaues Kerlchen, obwohl ich mir ziemlich dümmlich und auch und gleichzeitig verloren vor kam. Meine Stimmung übertrug sich auch auf die Stute, sodass Sie laut wieherte und dabei auf Ihre Hinterläufe stieg.-

”Ich hab es geschafft.”

-Auf meinem Gesicht entstand ein breites Grinsen. Ich schaute mich erneut im Stall um. Er sah nicht düster aus.-

“Wo sind die anderen Pferde?”

-Die Stute wieherte als wollte Sie mir sagen wo die anderen Pferde waren. Nur wie konnte ich Sie auch verstehen.Ich wurde aber das Gefühl nicht los das ich Sie verstehen konnte, denn Ihre Sprache war vertraut in meinen Ohren.

Warum war ich mir da so sicher?

Da doch der größte Teil meiner Erinnerungen nicht abrufbar ist.

Was verbirgt sich in meinen Erinnerungen was ich nicht wissen soll?

Alles blieb verschwommen. In einem unsichtbaren Nebel. Ich hörte für einen Moment auf zu grübeln. Das klappern meiner Zähne ließ nach. Mir wurde wärmer. Ich riskierte einen Blick auf meine Hände. Ihre Farben hatten sich in einem sehr hellen Braun gewandelt. Die beängstigende Farbe Blau war verschwunden. Auch der Schmerz wich langsam aus meinem Körper. Die Kleider. Sie tun ihre Wirkung.

Mmh, es ist gut.

Ich schaute nur beiläufig durch den Stall, als ich zur Stute hinüber ging. Ich stand nur wenige Schritte zum Eingang ihrer Box, da ich wusste, ich habe keine andere Wahl, ohne einen Aufstand anzuzetteln, Ihrerseits. Ich bemerkte dass etwas über der Tür hing. Es bestand aus eigenartigen Formen, die aber miteinander verbunden waren. Mit den Farben verhielt es sich nicht anders. Es passte nichts zusammen, doch gehörten Sie zusammen. Eine Erklärung bekam ich nicht.

Wie kann das sein?

Die Stute schaute mir aufmerksam in die Augen, als verstehe Sie was in mir vorgegangen war.-

”Ich werde einfach das Gefühl nicht los, das ich, das hier nicht bin. Das ist alles so falsch. Ich weiß genau dass ich hier nicht hin gehöre. Doch bin ich hier. Du kannst Dir gar nicht vorstellen wie verwirrend das alles ist. Ich erkenne so viele Dinge, doch kenne ich Sie garnicht. Sie sind mir völlig fremd, aber doch vertraut. Mir fehlen so viele Worte für das was ich sehe und fühle. Doch aus heiterem Himmel sind die Worte da. Sie sind, anscheinend, nie weg gewesen. So viele Erinnerungen die es gibt, aber die sich mir nur nach und nach offenbaren. Auch das ständige grübeln ergibt für mich einen Sinn und ist dennoch sinnlos. Es kommt mir auch gleichzeitig sehr vertraut vor. Das ist bestimmt das erste Mal das ich so denke.”

-Ich war so traurig, das meine Erinnerungen mich so im unklaren ließen. Das es zu einer Qual wurde. Ich wagte gar nicht daran zu denken was mir alles entging. Ich schaute wieder die Stute an und fing an Ihrer Kopf zu liebkosen. Ich schloss meine Augen. Aber meine Gedanken kreisten immer noch. Das reichte mir nicht. Ich legte meinen Kopf an Ihren Hals. Ich hoffte das Ihre Wärme meine Gedanken bändigten. So blieb ich eine weile stehen. Ich wusste nicht wie lange ich so bei der Stute stehen geblieben bin. Alles war still. Den Wind konnte ich hören. Er pfiff durch alle Ritze, die Er auf seinen Weg durch den Stall finden konnte. Die Müdigkeit kroch stetig durch meinen Körper.

Soll ich die Müdigkeit gewinnen lassen?

Nein, noch nicht. Doch meine Anstrengungen des Tages forderten seinen Tribut. Morgen war auch noch ein Tag, um nach der Lösung, für meine Situation, und ich steckte bestimmt in Schwierigkeiten, zu suchen. Meine Kraft war nur auf gebraucht. Der Schleier, der meine Erinnerungen vernebelte, konnte ich heute bestimmt nicht mehr verschwinden lassen.-

“Darf ich mich bei Dir in der Box ausruhen?“

-Fragend schaute ich die Stute an. Sie antwortete mir mit einem wiehern und machte dabei einen Schritt zurück. Ich griff zu dem Riegel Ihrer Box und schob Ihn hoch. Wie von Zauberhand glitt die Boxentür rechts zur Seite. Ich ging hinein und schob Sie wieder zurück. Nun überlegte ich, wie ich es mir am bequemsten machen konnte und sah erst nach links und dann nach rechts, an der Stute vorbei. In der rechten Boxen Ecke lag sehr fiel Heu und Stroh. Es sah sehr einladend aus. Ich ließ meinen Blick wieder durch den Stall wandern und sah das Bunte, das über der Boxen Wand hing, die Decke. Noch ein Stück mehr meines Gehirnpuzzle.

Ich nahm mir die Decke und ging zum Haufen in der rechten Ecke der Box. Ich bückte mich, so dass mir einen stöhnen entfuhr und verteilte und zupfte, bis das Heu und Stroh so aussah das ich mich darauf hinlegen konnte. Ich war mir nicht sicher, ob das Heu mich nicht wieder stechen würde. Meine Blick wanderte zwischen der Decke und dem Heu hin und her und ich versuchte mich zu entscheiden wie ich die Decke am besten nutzen sollte. Mir war schon bekannt das die Decke dazu benutzt wurde, um den schlafenden Körper zu schützen, doch wie sollte ich mich entspannen, wenn mich ständig das Heu wach halten würde. Ich glaubte das es besser wäre die Decke lieber auf das Heu zu legen und mich mit dem restlichen Heu und Stroh zu bedecken. Und im nächsten Moment war es beschlossen.

Ich hockte mich langsam hin und breitete die Decke aus, wobei mein ganzer Körper wankte und schwankte. Es war nicht einfach das Gleichgewicht zu halten. Ich gab mir grosse Mühe so viel Stroh und Heu zu bedecken, damit ich später keine böse Üerraschung erlebte. Die Decke war verteilt und ich stand unter höllischen Schmerzen wieder auf und betrachtete meine Werk. Während ich alles begutachtete sorgte meine Müdigkeit dafür das ich herzhaft Gähnen musste. Mir war nun alles egal, mein rationales Denken schaltete sich ab und ich wollte mich nur noch einfach hin legen und die Augen zu machen. Ich sehnte mich nach der Ruhe. Alles wurde unwichtig; meine eigentliche Aufgabe gegenüber. Das hatte auch Zeit wenn ich mich ausgeruht hatte.

Ich schaute kurz zur Stute und dann ging ich in die Hocke, um mich ein mal nach rechts zu drehen, damit meinen Oberkörper es einfacher fiel sich auf das Bett zu legen. Bis jetzt klappte alles ganz gut, doch meine Beine machten mir etwas Probleme. Nur mit Hilfe meiner Arme bewegten sie sich leichter, damit ich sie auf dem Bett ausstrecken konnte und ständig entschlüpfte mir ein stöhnen vor Anstrengung. Meine Erleichterung kannte keine Grenzen. Endlich warm mir warm und die Schmerzen ließen nach. Jetzt musste ich mich nur noch mit Stroh und Heu zu schaufeln und dazu benutze ich meine Arme. Während ich so schaufelte huschte mir ein Lächeln auf dem Gesicht, denn ich bemerkte das ich beobachtet wurde. Ich schaute die Stute an un nickte ihr zu.-

"Jetzt bleibt mir nur noch dir eine gute Nacht zu wünschen. Ich werde sie bestimmt haben."



Es dauerte geschlagene sechs Stunden bis Racy endlich nach Hause geritten war. Sie hatte auf ihre Taschenuhr geschaut und zeigte an das es Fünf Uhr waren. Das erschien mir merkwürdig. Ich fühlte wie sich ihr Magen schmerzlich zusammen gezogen hatte und das die eisige Kälte durch ihre Kleidung durch gedrungen war. Als sie in Sichtweite des Stalles war, konnte sie erkennen das Bill auf sie wartete. Ihre Familie war also schon zu Hause. Sie hatte ein waghalsiges Tempo drauf und war im nu am Stall. Grysbo kam ohne Mühe vor Bill zum stehen. Bill hatte nicht mit der Wimper gezuckt. Ihm war wohl bekannt wie gut Racy und Grysbo als Reiter und Pferd zusammen harmonierten. Hauptsächlich lag es daran das Racy Grysbo vollstes Vertrauen schenkte und der Wallach wusste um seine Stärken und Schwächen.

“Bill.”

“Ich will mir dir reden.”

 -Ich werde schreien, wenn das nicht langsam aufhört!-

“Was du nicht sagst.“

-Sie scheint immer noch auf uns sauer zu sein.-

“Passt es dir jetzt nicht?”

-Natürlich passt es mir jetzt nicht. Immer und immer dasselbe Thema. Es reicht!-

“Warte kurz. Ich schau schnell in meinem Kalender.”

“Racy, komm schon.”

“Wie komm schon? Wer hat dieses Theaterstück auf dem Feld veranstaltet? Ich etwa? Es nützt uns rein gar nichts ständig darüber reden zu müssen!”

Es war etwas auf dem Feld geschehen das ich nicht mit bekommen hatte und das ärgerte mich. Etwas war mit mir geschehen das ich diese Erinnerung nicht finden konnte. Umso neugieriger lauschte ich ihr kommendes Gespräch.

Sie war von Grysbo abgestiegen und kramte in einem Seitenfach ihrer Satteltaschen herum.

-Racy zügle dich. Es ist Bill. Ich darf nicht so mit ihm reden. Er hat es wirklich nicht verdient, dass ich ihn so respektlos behandle. Reiß dich zusammen.-

Sie nahm sich einen langen Moment um sich zu beruhigen, denn die Wut war in ihrem Kopf angekommen.

“Ok, worüber möchtest du reden?”

Dennoch schwang leichter Sarkasmus in ihrer Stimme mit. Die Wut war immer noch präsent.

“Du darfst es uns nicht zum Vorwurf machen, dass wir uns sorgen. Nicht nur um dich. Auch um die Ranch und unsere eigene Zukunft. Aber ich bin nicht hier um dir etwas vorzuschreiben. Wir wissen alle, wie unsere Lage ist und das es kaum Hoffnung auf eine gute Lösung geben wird. Hörst du mir überhaupt zu? Lass doch mal Grybo in Ruhe.”

Racy hatte während Bill redete die Bürste gefunden mit der sie jetzt Grysbo bearbeitete.

“Bill, ich höre dir doch zu!”

“Bei dir ist man sich nie sicher.”

“Das ist Quatsch! Und du weißt das sehr genau.”

“Racy?”

“Ja Bill?”

-Jetzt kommt es.-

“Wäre es nicht der beste Weg du würdest die Ranch verkaufen? Du musst ja nicht an Robert verkaufen. Das weißt du, oder? Von dem Geld kaufen wir ein anderes Stück Land. Mehr nach Westen. Wo es keine Rinder weit und breit zu sehen gibt. Wir haben alle genug Geld zusammen gespart. Wie klingt das?”

-Wenigstens hatte Bill keine Heiratspläne für mich.-

“Daran hab ich auch schon gedacht. Meiner Familie ging es immer um die Pferde, die Schafe sollten ein zusätzliches Einkommen werden, so wie uns auch. Doch nun sind jetzt auch die Schafe da. Wir könnten neues Land suchen. Könnten einfach los ziehen, doch so einfach ist das nicht, oder? Was kann es schon für eine Rolle spielen, wo Sie leben! Nur werden die offenen Weiden immer weniger und sogar fremdes Rind wird nicht geduldet. Was würde dann aus uns werden?”

“Racy, du würdest die Ranch nicht wirklich aufgeben. Sie wird nur umgesiedelt.

“Das weiß ich. Aber wohin? Und für solch eine Aktion muss jemand von uns die Ranch verlassen, für eine sehr lange Zeit, um ein passendes Land für uns zu finden.

Können wir in dieser Situation einen von uns entbehren?

Ist einer überhaupt genug?

Uns fehlt einfach die Zeit für solch eine Reise. Ich muss mir aber sicher sein das es die richtige ist."

Racy atmete ein paar mal hörbar ein und aus.

„Ich werde eine Lösung finden die für uns alle richtig ist. Du musst mir vertrauen Bill.”

Sie schaute, während sie das sagte, ihm tief und mit einem unbändigen Willen, in die Augen.

“Kleines, bitte, glaube mir, das ich dir vertraue, das wir dir alle vertrauen. Du darfst uns aber nicht böse sein, wenn wir uns um dich und die Ranch Sorgen machen. Auch wenn du es lästig findest, hoffen wir dich unterstützen zu können, mit unseren Ratschlägen. Wir wissen nur zu gut, dass das eine deiner wichtigsten Entscheidungen werden wird, die du je im Leben treffen wirst. Wir würden Sie dir so gerne abnehmen, aber das können und dürfen wir nicht. Trotz allem, werden wir immer hinter dir stehen, egal was da kommen mag. Wir lieben dich Kleines!"

“Danke. Du weißt gar nicht was das für mich bedeutet. Und ich glaube, ich sage fiel zu selten wie sehr ich euch liebe und heilfroh bin, das es euch gibt. Ohne euch wäre ich bestimmt schon gescheitert.”

Racy und Bill brauchten kaum eine Sekunde und sie lagen sich in den Armen.

“Geh jetzt besser ins Haus. Mary Lou muss mit dem Essen gleich fertig sein. Ich kümmere mich um Grysbo, da Du ja auch für Christian die Grenzzäune überprüft hast. Du kannst Mary Lou sagen, dass ich nicht lange brauche.”

Ein herzliches Lächeln liegt auf seine Lippen, die auch seine Augen ausstrahlten. Racy nickte und gab Ihm Grysbos Zügel in die Hand.

“Nacht Grysbo.”

Aber Racy setzte sich nicht sofort in Bewegung Richtung Haus. Sie beobachtete wie Bill Grysbo in den Stall führte. Sie sah gen Himmel. Schaute in die Sterne und wünschte sich gleichzeitig, dass das alles doch endlich ein Ende haben sollte, damit Sie endlich wieder glücklich sein konnte.

Guter Freund oder böser Feind Kapitel 3.2

 

Damit setzte er seinen Weg fort. Er warf einen schnellen Blick über die Schulter, da Emily ihm nicht folgte.

-Wusste ich es doch. Hi Hi Hi.-

Racy hatte Emilys Reaktion gesehen. Sie hatte vor Schreck seine Hand los gelassen. Bill schüttelte den Kopf. Sie blieb erst mal stehen, bis die anderen bei ihr waren und sie fragend anschauten. Sie wiederholte was Bill gesagt hatte, aber es klang eher wie eine Frage, die sie an den anderen weiter gab.

“Wir haben unerwarteten Besuch?”

Mit dieser Antwort hatte niemand gerechnet. Die Verwunderung stand ihnen ins Gesicht geschrieben und dann gingen sie zügig weiter, Bill hinterher, in den Stall.

 

Der Stall gehörte ihren Arbeitspferden. Acht insgesamt.

Einmal Emma, die weiße sanftmütige Stute. Grysbo, dem schwarzen und sehr temperamentvollen Wallach. Racys Lieblinge.

Mustang, der hellbraune Gentleman, mit den weißen Vorder- und Hinterläufen, gehörte zu Bill. Er wurde der Nachfolger von Greek. Da Mustang sein Sohn war.

Fino, der schwarz weiß gecheckte sehr sensible Wallach, von Emily.

Caleilope, die weiße hellbraune gefleckte Stute, die so stur war wie ein Granitfelsen, gehörte Christian. Sie war die Nachfolgerin seines ersten Pferdes Storm.

Maya, die creme rote Weise und Älteste Stute im Stall, war Matthew ganzer Stolz.

Und Basco, der schwarze Wallach mit der weißen Brustschürze. Der erste Wallach der die Faul- und Trägheit erfunden hatte. Mary Lou war die stolze Besitzerin.

Im Stall leuchtete bereits die Öllampen. Ich erkannte den Stall und ich sah Emma. Ich glaubte zu wissen, Wer der Fremde Besucher war.

Das Tageslicht reichte nicht mehr aus um im Stall gut sehen zu können. Die Dämmerung hatte schon eingesetzt und tauchte alles in ein wunderschönes Abendrot. Die Schatten waren länger geworden und so nahm sich jeder eine kleiner Öllampe und zündete sie an. Sie sahen das Bill am anderen Ende des Stalls stand. An Emmas Box. Er stand in der offenen Tür, schaute kurz hinein, schüttelte den Kopf und wartete darauf dass die Anderen endlich in Hörweite waren.

Emily, mit ihrem feinen Gespür, für unausgesprochene Gedanken, erriet die von Racy und fragte Bill:

“Hat Emma ein Fohlen zur Welt gebracht?”

“Sei nicht albern. Sie ist doch gar nicht trächtig gewesen. Das hätten wir bemerkt.”

Carl musste leicht schmunzeln, das Emily gerade das erst beste sagte das ihr einfiel.

“Mir wäre auch so nichts weiter aufgefallen, wenn Emma nicht so einen Zirkus veranstaltet hätte. Emma spürt wohl dass Er Hilfe braucht und zeigte mir wo Er liegt. Fragt mich nicht wie Er hier hereingekommen ist, denn ich hab keine Ahnung. Ich hatte das Tor mit Emily auf und zu gesperrt, als wir von den Weidegründen zurück kamen. Sein Gesicht kommt mir auch nicht bekannt vor, also stammt Er nicht aus dieser Gegend. Von seinem körperlichen Zustand befindet er sich schon Stunden oder tage in dem Stall. Ich weiß es nicht. Seht selber.”

-Bill spricht die ganze Zeit von einem Ihm und er. Wer oder Was ist da in der Box bei Emma?-

Racy wusste es, doch ihr Verstand spielte ihr einen Streich. Wie ein verängstigtes Kind arbeitete er.

Die Ratlosigkeit und die nun folgende Neugierde standen jedem ins Gesicht geschrieben. Bill ging nun in die Box hinein, als die Anderen Emmas Box erreicht hatten.

Racy traute ihren Gefühlen nicht. Sie packte eine ungewollte Panik, gepaart mit Angst. Sie legte ihre rechte Hand über den Mund. Sie konnte sich das nicht erklären und so entschied sie, der Box erst mal nicht zu nahe zu kommen und machte Platz, damit die anderen an ihr vorbei kamen. Ihre Beine fingen so stark an zu zittern, das sie sich an der Box von Fino abstützen musste.

Racy beobachtete alles aus sicherem Abstand. Von Bill konnte sie nur noch einen Teil seines Haares sehen. Die anderen blieben in der Boxentür stehen und schauten erst in Bills Richtung und dann, wie es schien, nach unten, in die rechte Ecke. Ihre Köpfe gingen hin und her, rauf und runter und es machte den Eindruck als ob Emma ihnen die Sicht versperren würde. Carl war der zweite der die Box betrat und nach Emmas Mähne griff. Er schnalzte mit seiner Zunge, doch Emma bewegte sich keinen Meter vorwärts.

„Komm schon mein Mädchen. Mach ein bisschen Platz für uns.“

Carl schnalzte erneut mit seiner Zunge und Emma lies sich auf die linke Seite der Box führen.

Emily klammerte sich an den nächst besten und das war Christian. Sie hat Angst und Christian musste herhalten.

“Er ist ein Spion!”

Bill legte sich beide Hände vor das Gesicht, damit niemand sein breites Grinsen sah.

Racy zuckte zusammen, als die plötzliche Stille durch die Worte von Christian durchbrochen war. Nervös wie sie war knetete sie ihre Hände halb taub.

“Ein todkranker Spion, der durch das Fieber wahrscheinlich diese Nacht nicht überstehen wird?

Ist das dein ernst Christian?”

Mary Lou war ein wenig ärgerlich. In ihrer Stimme hörte man ernsthafte Sorgen, was ihre mütterliche Seite zum Vorschein brachte.

“Wer weiß schon wie lange Er hier im kalten Stall haust? Er könnte ein Spion sein, wenn auch ein recht dummer noch dazu.”

Matthew wollte dieses Argument nicht so schnell aufgeben.

"Christian könnte doch recht haben. Uns aus zu spionieren wäre eine gute Taktik der Forsters."

“Macht euch doch nicht lächerlich. Wenn Robert einen Spion bei uns einschleusen will, wäre es wesentlich geschickter von Ihm, bis zur kommenden Saison zu warten.

Warum Ihm solch ein großes Risiko aussetzen?

Was wäre wenn Bill Ihn nicht gefunden hätte?

Christian und Matthew, also,eure Theorie ist unlogisch und in dieser Jahreszeit zu riskant.”

Mary Lous Schlussfolgerung auf Christians Version klang plausibel.

“Dennoch bleibt die Frage was Er hier will und vor allem, wie hat Er es in den Stall geschafft?”

Carl hatte seine Gedanken laut für jeden ausgesprochen. Bill kramte in seinen Erinnerungen.

“Hat irgendjemand ein herum streunendes und gesatteltes Pferd gesehen?”

“Nein. Es wäre uns sofort aufgefallen und wir würden es wissen.”

Christian schaute Bill an und schüttelte bei seiner Erwiderung den Kopf. Auch Carl überlegte einen Moment länger.

“Aber Er wird doch nicht zu Fuß unterwegs sein, oder?”

Gab Mary Lou zu denken. Da fiel Emily etwas auf.

“Moment mal…Sagt mal spinne ich. Ist das nicht deine Kleidung die der fremde Besucher trägt Christian?”

Nun war sich Racy sicher, das es sich hier um einen Menschen handeln musste. In Racys Kopf herrschte das totale Chaos.

-Ein Mensch. Ein Spion? Sie reden von einem Mann in Emmas Box. Ein Mann.-

Sie war vollkommen durcheinander, dennoch setzte Sie sich im nächsten Moment in Bewegung. Sie stand auf und ging zögerlich und immer noch dabei ihre Hände zu kneten auf die Box zu. Einen Moment blieb sie hinter den anderen stehen. Sie versuchte erst in die Box zu schauen in dem sie sich auf die Zehenspitzen stellte, doch Christian stand vor ihr und so konnte sie nicht an ihm vorbei schauen. Links an der Boxentür lehnte Matthew. Mary Lou die gerade noch neben Emily stand ging nun in die Box hinein und so entstand zwischen Emily und Matthew eine Gasse. Racy nahm die Gasse und trat langsam auf die Box zu. Sie hielt sich links und als sie in die Box hinein trat traf ihr Blick Zielsicher auf den Fremden. Sie zuckte zusammen und hastete zu Emma. Sie umklammerte Emmas Hals wie einen Rettungsring. Carl stand nun links in Kopfhöhe des Fremden und Bill an seinen Füssen. Mary Lou hatte damit begonnen das Heu zu entfernen das über den Fremden lag.

Ich sah was Racy sah. Dort lag ich, mit Schweiß nassem Gesicht. Meine Haare klebten an meinem zitternden Körper. Die obersten Hemdknöpfe hatte Mary Lou geöffnet. Ihr Blick wanderte an meinem Körper hinab und Sie sah wie sich meine Brust hebte und wieder senkte, in einem unglaublich schnellen und wilden Rhythmus. Zwischendurch zuckte mein Körper anstatt zu zittern, immer wieder, als ob mich irgendetwas folterte.

-Er ist groß, so groß wie Christian. Die Kleidung passt Ihm, wenn es Christians Kleider sind. Seine Lippen sind fast weiß. Er presst die ganze Zeit die Lippen aufeinander, so als ob Er die ganze Zeit die Zähne zusammen beißen würde. Er hat feine Gesichtszüge und bestimmt ist seine Haut, wenn sie nicht gerade krank aussieht, so wie jetzt, mit einer leichten Bräune überzogen.-

Racy wurde in ihren Gedanken gestört, weil sie einen leichten Stups gegen die Schulter bekam und Sie hörte auf mich zu beobachten. Es fiel ihr schwer den Blick von mir abzuwenden. Dennoch schaute sie in die Richtung aus den der Stupser gekommen war. Es war Emma gewesen. Racy trat einen Schritt zurück um Emma besser sehen zu können. Sie fing an ihren Kopf hin und her zu schwenken. Emma schien etwas zu bedrücken und Racy gewann den Eindruck das es mit dem Fremden zu tun haben musste, als ob Sie seine Komplizin gewesen war. Wie lange mochte der Fremde sich schon im Stall aufhalten?

Racy stellte sich vor Emma und nahm ihren Kopf in die Hände, damit sie still stand. Sie flüsterte Emma etwas zu, das auch nur für Emma gedacht war.

„Ist schon in Ordung Emma. Du hast nichts falsch gemacht. Ich hätte genauso gehandelt“

Sie neigte ihren Kopf in den Nacken und zwinkerte Emma zu. Sie antwortete in dem sie den Kopf rauf und runter schnellen lies. Racy grinste Emma an.

“Das gibt es doch nicht! Emy, du hast Recht. Die Sachen habe ich dir gegeben, damit du Sie stopfen kannst.

Wieso hat Er Sie an?

Und…wo hat Er Sie eigentlich her?”

Christian war außer sich vor Wut. Hätte ich gewusst das es seine Kleidung gewesen war, hätte ich Sie nicht angezogen.

“Moment mal, wenn das deine Sachen sind Christian, wo sind dann Seine?”

Jeder schaute zu jedem und alle schienen denselben Gedanken zu haben, denn nun setzten sich fast alle in Bewegung, um meine Kleidung zu suchen, die nicht existierte. Racy blieb bei Emma stehen. Bill schaute sich in der Box bei Emma um. Wühlte grob durch das Heu. Doch Emma und Racy standen ihm im Weg. Er räusperte sich.

„Racy?“

„Ja?“

„Könntest du Emma aus der Box bringen, vielleicht steht sie auf seiner Kleidung.“

Racy zog zwar eine Augen braue hoch, doch ihr war es egal.

„Ok.“

Sie schaute wieder Emma an.

„Komm meine Gute. Du hast das gut gemacht.“

Emma setze sich in Bewegung und folgte Racy aus der Box.

Mary Lou kümmerte sich weiter um mich. Emily, Carl, Matthew und Christian durchforsteten den übrigen Stall, gingen in jede Box, zerpflückten das Stroh und Heu und ließen nichts an seinen Platz stehen.

Und Racy? Sie stand immer noch bei Emma, gegenüber der offenen Boxentür. Wie in Trance schaute Sie Mary Lou zu, wie sie mir den Schweiß von der Stirn wischte und mir ständig beruhigende Worte ins Ohr flüsterte. Ich erinnere mich an keiner ihrer Worte, auch konnte ich Sie jetzt nicht verstehen.

Racy konnte nicht anders und beobachtete die Szenerie weiter.

Ihr Kopf war wieder klar, wie schon seit Monaten nicht mehr. Keine unnötigen Gedanken quälten Sie mehr und dann spürte ich ihre Gefühle. Ich lächelte. Diese Gefühle kannte ich. Sie waren so alt, wie wir beide selber. Aber sie drängte sie zurück, was ich nicht verstand.

“Nichts!”

Carl schaffte es so leise zu sprechen das man ihn kaum verstand. Anscheinend hat er zu sich selber gesprochen, anstatt sich uns allen mit zu teilen.

“Habt Ihr etwas gefunden?”

Bill rief es so laut das wir alle es im Stall mit bekamen..

“Nein, nichts,” rief Carl zurück.

“Aber das kann doch nicht sein. Er kann doch nicht draußen, im Winter, herum laufen ohne was am Leib.”

Matthew konnte sich keinem Reim darauf machen.

“Das ist unbegreiflich. Wo immer Er auch her kommen mag, weit weg kann es nicht sein. Diese Kälte hält nicht einmal der Stärkste von uns lange aus und das mit Kleidung.”

„Christian hat recht. Nur wie passt das alles zusammen?“

Nicht nur Matthew beschäftigte diese Frage. Racy versuchte eine logische Version des Geschehens zu finden. Carl schaute mich nachdenklich an.

“Vielleicht hat Er sich bei seinem Pferd ausgezogen. Seine Kleidung hätte vielleicht verraten, von wo Er herkommt, " steuerte Emily zu dem Gespräch bei.

“Erstens, hieße das, Er muss es ganz in der Nähe getan haben und ein Pferd haben wir nirgends gesehen. Was auch wieder heißen kann, das Er ein Spion ist und von der Forster Ranch kommt. Was wir aber geklärt haben. Auch wenn Er von der Forsters Ranch kommt, so lange ohne Pferd und Kleidung, hätte Er es nie ausgehalten. Die Ranch ist zu weit weg.

Zweitens, woher konnte Er ahnen das sich hier im Stall Kleidung befindet. Er wäre mit Garantie schon gestorben, wenn Christians Kleidung nicht da gewesen wäre. Dieses Risiko konnte Er nicht einschätzen.

Drittens, wenn deine Kleidung nicht im Stall war, muss Er in deinem Haus gewesen sein, Christian. Das wiederum heißt, Er kommt aus dem Süden, da dein Haus als erstes erreicht wird, wenn man aus dem Süden zu uns kommen will. Ist dir irgendetwas aufgefallen, als du vorhin zu Hause warst?”

Carl sah Christian erwartungsvoll an, als ob er auf eine Bestätigung für seine Theorie erwartete.

“Nein, mir ist nicht das Geringste aufgefallen. Aber diese Theorie ist nicht logisch, denn meine Kleidung ist bei Emily und Bill im Haus gewesen. Da sie doch die Kleidung als letzte gehabt hat. Wo hast du denn meine Kleidung zuletzt gesehen Emily?”

“Ich glaube in der Waschküche. Ich meine, da hab ich mich als letztes um die Wäsche gekümmert. Das war vor dem Brand.”

Alle Augen waren auf sie gerichtet.

“Was schaut ihr mich so an? Ich hab nichts falsch gemacht, oder?”

“Wie kommt meine Kleidung in den Stall?”

“Woher soll ich das wissen. Ich weiß es nicht!"

Emily geriet in Panik. Sie konnte es nicht ertragen das sie etwas falsch gemacht haben könnte. Sie zitterte am ganzen Körper und verkrampfte dabei ihre Hände ineinander.

“Buhhhh!”

Emily machte einen Satz zur Seite und ein lauter Schrei entfuhr ihr. Matthew hatte sich hinter sie geschlichen und erschreckt. Das machte er oft und am lustigsten war es für ihn, wenn sie kurz vor einer Panikattacke stand. Das fand Matthew auf jeden Fall lustig. Emily dagegen nicht wirklich.

Als sie erkannte dass Matthew ihr wieder einen Streich gespielt hatte, rannte er los und Emily hinterher.

Bill schüttelte seinen Kopf.

“Musste das jetzt sein Matthew? Sieht das hier aus als ob uns zum spielen zu mute wäre?

“Schluss jetzt! Das reicht! Wir kommen nicht weiter.”

Und damit erhob sich Mary Lou.

“Die Antworten bekommen wir nur von Ihm, aber nur, wenn wir Ihn aus dem Stall schaffen und Medizin gegen das Fieber geben, sonst glaube ich nicht dass Er die Nacht überleben wird. Sein Körper wird von Minute zu Minute schwächer. Racy und ich haben erst vor einer Woche neue Säfte gekocht für den Fall der Fälle, das es einen von uns erwischt.”

“Ich bin dagegen.”

Matthew war wütend. Ich sollte seinetwegen ruhig sterben. Nun stand er im Mittelpunkt und wurde angestarrt. Niemand hatte über solch eine Option nachgedacht und nun schwebte Sie im Raum.

Würden Sie ernsthaft in Betracht ziehen, mich sterben zu lassen?

“Matthew! Was redest du da Sohn? Wie kannst du nur?”

Mary Lou schaute zu erst ihn an und dann die anderen, weil niemand Matthew zu Recht weisen wollte. Nur zu gerne hätte ich ihm eine rein gehauen. Er machte es allen zur Zeit nicht einfach mit seiner Einstellung. Es gab ernsthaften Grund zur Sorge. Er war sehr hartherzig geworden. Anstelle eines mitfühlenden Herzens dachten wir anderen oft, müsste jetzt dort ein Eisklumpen sein.

-Das war nicht der Matthew den alle kannten und liebten, als ob er vor noch nicht allzu langer Zeit die Ranch verlassen hätte und nicht er selber sei zurück gekommen, sondern ein Zyniker.-

Racy traf es auf dem Punkt.

“Seit ihr verrückt geworden? Wir lassen doch niemanden, mit Absicht, sterben! Auch wenn wir nicht für Ihn verantwortlich sind, sind wir doch immerhin Menschen. Und hier ist ein Mensch in Not, der unsere Hilfe braucht.

Was ist nur los mit euch?

Wollt ihr so barbarisch werden wie dieser Forster, der über Leichen geht?

Carl, Bill, Christian??

Wir sind doch keine Mörder?”

Mary Lous Stimme hatte einen hohen, fast schrillen und hysterischen, Tonfall. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Mund war vor hilfloser Wut nur noch ein Strich. So sehr presste sie Ihn zusammen.

Ich wollte einfach nicht daran glauben, dass Sie mich einfach sterben lassen würden. Ich rechnete fest mit Racys Unterstützung. Sie spürte es und dass schlimme war, ich weiß es. Nur handeln konnte Sie noch nicht. Ihre Gedanken machten ihr wieder Angst. Sie konnte sich der Wahrheit immer noch nicht stellen. Es war einfach zu verwirrend.

“Wir rufen den Sheriff her. Soll Er entscheiden was mit Ihm passiert.”

Christian ließ keinen Zweifel daran, dass ich auch für ihn nicht willkommen war und es ihm vollkommen egal war, was aus mir wurde.

“Du willst mich auf dem Arm nehmen, oder Christian?”

Mary Lou konnte sich nun nicht mehr beherrschen und schleuderte, mit Verachtung, die Worte in Christians Richtung.

“Was denkst du dir eigentlich, du Narr? Bis der Sheriff hier ist, Ihn transportfähig gemacht hat; bis er zurück in der Stadt ist und endlich dem Doc Bescheid gesagt wurde, ist Er tot!

Carl!

Wir sind keine schlechten Menschen. Sag doch bitte etwas!”

Mary Lous Wut ging in tiefe Verzweiflung über. Sie wollte nicht wahrhaben was hier zu passieren drohte. Soviel Ignoranz und unmenschliches Denken, das hatte sie nie von den anderen erwartet. Ihre Augen schauten ihren Mann voller Verzweiflung an.

Carl ging zu Ihr.

Sie tat mir leid. Sie kämpfte mit Worten wie eine Löwin um ihre Jungen kämpfen würde. Ich war tief berührt und gleichzeitig hatte ich Angst, was Carl zu ihr sagen würde. Er könnte es so klingen lassen, als ob Sie keine andere Wahl hätten.

“Mary Lou. Ich kann dich verstehen, mein Schatz. Hier wird niemand sterben, der es nicht verdient hat. Deswegen finde ich es eine gute Idee, wenn der Sheriff kommt. Ich zerbreche mir die ganze Zeit schon den Kopf, wie das alles zusammen passen kann. Was Er hier zu suchen hat, zum Beispiel.

Hast du schon einmal daran gedacht dass Er den Brand verursacht haben könnte?

Das Er seine Kleidung verschwinden lassen musste, weil Sie verbrannt rochen?

Und sein Pferd kann vor Panik geflohen sein?

Das sind vielleicht die Antworten. Sollen wir so jemandem helfen?”

Mary Lou starrte ihn entsetzt an. Auf diese Möglichkeit war sie noch nicht gekommen. Ungläubig schaute sie die anderen an. Und sie sah nur Wut und blanken Hass, in ihren Augen. Das waren genau die richtigen Argumente für die anderen, mir nicht helfen zu müssen. Allen schien diese Erklärung von Carl ein zu leuchten. Wie konnte es auch anders sein.

“Und wenn schon? Sind Wir dazu berechtigt Ihm das Leben zu nehmen?”

Darauf bekam Sie keine Antwort und ich spürte meine Hoffnung größer werden, nicht nur durch Mary Lous Worte, nein, Racys Gedanken lichteten sich langsam. Keine sinnlosen Gedanken lenkten Sie mehr ab. Nun kam wieder das Leben in Ihnen zurück. Bald würde Sie sich entscheiden, auch wenn Sie keine logische Erklärung für mein plötzliches und mysteriöses Auftauchen finden würde. Aber an das was Carl dachte, glaubte Sie nicht eine einzige Minute lang.

-Ich verspüre das Gefühl den Fremden beschützen zu müssen. Ich kann den Gedanken nicht ertragen das Er fort gehen wird. Das er sterben soll. Er muss hier bleiben. Ich lasse es nicht zu das Sie ihn fort schicken oder ihn hier sterben lassen. Mary Lou hat recht. Wir sind keine Mörder. Ich werde herausfinden warum Er bei uns ist und niemand von Ihnen wird Ihm auch nur ein Haar krümmen.-

Racy legte ihre gesamte Autorität in die Stimme.

“Er bleibt! Keine Diskussion mehr! Mary Lou hat Recht. Nur Er kann uns die Antworten geben auf unsere offenen Fragen. Darüber werde ich nicht diskutieren. Wir sind weder Richter noch Hänker. Alle Theorien sind ja gut und schön, aber so kommen wir der Wahrheit keinen Schritt näher. Er bleibt und wir helfen.”

Als Sie das sagte, wendete Sie den Blick nicht von meinem Gesicht. Sie wartete auf eine Reaktion von den anderen, doch sie wartete vergeblich. Nun hob Sie den Blick und schaute jeden einzelnen ins Gesicht. Sie lies sich dabei Zeit, den damit wollte sie erreichen das jeder ihr seine Aufmerksamkeit schenken musste.

“Hab ich mich deutlich genug ausgedrückt? Keine Spekulationen mehr! Wir werden ihm helfen und wenn die Zeit gekommen ist, wird er alles erklären.”

Es war ein absurdes Gruppenbild. Jeder schien mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt zu sein und dabei sah jeder in eine andere Richtung. Racy durchbohrte jeden einzelnen von ihnen mit ihrem eisernen Blick, auch wenn der nicht erwidert wurde, so spürten Sie ihn ganz genau, das war Racys Art sich durchzusetzen. Sie wollte so, damit direkt klar stellen, dass Sie erst gar nicht versuchen sollten mit ihr eine Diskussion anzufangen, die Racy sowieso gewinnen würde.

Carl hob den Blick und versuchte in Racys Gesicht zu lesen, was da gerade in ihr vorging, das sie solch eine Entscheidung traf. Er wollte aus ihrem Vorhaben schlau werden. Er sah etwas, das ihn beunruhigte, aber er fand keine Erklärung dafür. Sein Gefühl sagte ihm aber, das es wirklich Ok zu sein schien.

Mary Lous Gesicht strahlte Dankbarkeit und Hoffnung aus. Emily war weder überrascht, noch misstrauisch, noch ängstlich. Ihr Gesicht war zu normal. Sie war keine gute Schauspielerin. Christian und Matthew dagegen, sahen so aus, als ob man Sie geschlagen hätte. Ihre Gesichter wechselten von Überraschung, zu Schmerz und dann zu unbändiger Wut. Racys Verhalten und dazu Ihr Machtwort, waren wie Peitschenhiebe für Sie.

Carl war der erste der das Wort ergriff.

“Es tut mir leid, Kleines. Ich weiß auch nicht so Recht wie ich so kalt sein konnte. Bill, Christian und Matthew! Kommt her und packt mit an. Wir schaffen Ihn in unser Haus.”

Mary Lou strahlte vor Erleichterung. Matthew drehte sich wütend um und stürmte aus dem Stall.

“MATTHEW!“

Carl rief ihm nach doch sein Sohn reagierte nicht. Carls Gesicht sagte das was er dachte. Er war sehr wütend auf Matthew.

Die anderen schauten ihm nach. Christian wusste wann Er verloren hatte. Hier und jetzt noch weiter zu diskutieren wäre sinnlos gewesen. So biss Er die Zähne zusammen. Aber das war nun unwichtig. Bill ging zu Carl und Christian beschloss im es gleich zu tun. Sie besprachen wie sie mich am einfachsten zu Carls Haus bringen könnten. Emily stand etwas unschlüssig herum, entschloss sich aber zu Racy zu gehen, da es Mary Lou ihr vormachte.

Carl, Bill und Christian entschieden dass es besser und schneller war, ihm mit dem Handkarren rüber zu fahren. Eigentlich diente Er dazu, den Pferdemist,  weg zu schaffen. Bill ging los, um Ihn zu holen. Wie gut das ich bewusstlos war.

“Mary Lou, Emily, Racy, schaut Ihr drei bitte das der Karren gut aus gepolstert wird und es wäre gut wenn einer von euch, zwei oder drei Decken aus dem Haus holen würde.”

“Die Decken hole ich.”

Emily drehte sich um und rannte los.

Mary Lou sah, das Racy den Blick nicht von mir abwendete und auch keine Antwort auf Carls Bitte gab. Es beunruhigte auch sie ein kleines bisschen das Racy so viel Interesse an mir zeigte. Aber sie war ihr auch dankbar dafür, dass sie ein Machtwort gesprochen hatte. Wenn es um die Sicherheit aller Familienmitglieder ging, so hatten immer die Männer das letzte Wort und sie sahen in mir eine Gefahr, vielleicht sogar eine tödliche noch dazu. Ich wusste das Sie nicht anders denken konnten. Aber die Herrin dieser Ranch war Racy und trotz allem, hatte sie immer das letzte Wort, auch wenn sie oft genug das letzte Wort den Männern über gab. Mary Lou schaute schnell weg, damit niemand ihr leichtes Schmunzeln mitbekam. Als sie glaubte sich wieder im Griff zu haben, wandte sie sich an ihren Mann.

“Das mit dem aus polstern mach ich schon. Wenn Emily wieder da ist kann sie mir helfen.”

Es wunderte sie nicht das ausgerechnet jetzt, Carl und Christian, so aufmerksam reagierten und Racy musterten und anscheinend zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen waren wie sie.

Endlich interessierte sich Racy für einen Mann und Sie konnte es nicht verbergen. Er ist der Falsche! Ich bin der Falsche. Das war ihre Sicht.

Emily kam in den Stall zurück gestürmt und überreichte Mary Lou die Decken. Mary Lou nahm ihr nicht sofort die Decken ab.

„Warte kurz, bis ich den Karren mit Stroh ausgekleidet habe.“

Sie schauten Bill entgegen, der mit dem Handkarren den Gang entlang kam. Er musste den Karren noch ein mal drehen, damit er Richtung Ausgang zeigte. Das manövrieren mit einem beladenen Karren war zu mühselig. Bill stellte den Karren ab und machte den Damen Platz, damit sie nun ihren Teil des Parts erledigen konnten. Emily stand neben den Karren mit den Decken auf dem Armen und schaute zu wie Christian Mary Lou half, Stroh auf dem Karren zu befördern. Zu zweit waren sie schnell fertig. Emily überreichte Mary Lou die erste Decke. Sie zupfte so lange an der Decke herum bis es schien das sie mit ihrem Werk zufrieden war. Alle anderen waren Beobachter. Christian dagegen schaute hin und wieder zu Racy, bis er merkte das sie nicht einmal den Blick aus der Box nahm. Er wusste Wen sie nicht aus den Augen lassen wollte. Was ihn aber noch ärgerte war, das sogar Emma den Fremden anstarrte. Wie aus der Pistole geschossen sagte er das erst beste zu dieser Situation.

“Verrückte Weiber!”

Bill und Emily schauten überrascht zu Christian. Sie wollten wissen Wen Christian meinte und folgten seinen Blick. Sie lachten in sich hinein. Carl und Mary Lou taten es Bill und Emily gleich. Aber niemand nahm Ihn so richtig ernst.

Mary Lou machte sich wieder an die Arbeit. Mit den Händen stützte sie sich auf das provisorische Lager und entschied sich dafür eine zweite Lage Stroh in den Karren zu befördern. Auch diese Strohschicht bedeckte sie wieder mit einer Decke. Emily hatte Racy die Decken in die Arme gedrückt und half Mary Lou anstelle von Christian, der sichtlich sauer gegen die Box von Fino gestanden hatte. Mary Lou überprüfte erneut die Gemütlichkeit des provisorischen Lagers und beschloss mit einem Kopfnicken das der Karren fertig für den Abtransport des Fremden fertig war. Bill trat nach vorne und begutachtete Mary Lous Arbeit.

„Das sieht gemütlich aus Mary Lou. So werden wir ihn problemlos transportieren können. Und wenn mein Bett neu gefüllt werden muss komme ich dich holen.“

Dabei schaute er Mary Lou ins Gesicht und grinste sie spitz bübisch an. Mary Lou lachte kurz auf und knuffte ihn in die Seite.

„Das hättest du wohl so gerne, fauler Hund. Du hast es doch nun aus erster Hand gesehen und ein großer Junge bist du auch. Du wirst das schon schaffen.“

Und Mary Lou konnte sich nicht verkneifen und schaute Bill mit der ganzen strenge die ihr Gesicht auf bieten konnte, nur um im nächsten Moment laut zu lachen, da Bill ein gespielt empörtes Gesicht machte. Racy war diesem Geplänkel zwischen Bill und Mary Lou gefolgt. Sie wurde langsam nervös und trat von einem Bein auf das andere, bis sie nach wenigen Sekunden sich von Emma löste und auf den Karren zu steuerte. Sie inspizierte ihm mit skeptischen Blick.

“Glaubst du Mary Lou dass die Decken ausreichen?

Sollen wir nicht noch ein bisschen Stroh auf den Decken verteilen?

Das wird doch das Risiko vermindern, das Er zu stark auskühlt?

Das wehrt die Kälte noch besser ab, oder?”

Mary Lou versuchte Racys Fragen, ernst zu nehmen. Was ihr sichtlich schwer fiel. Und den anderen war es auch nicht entgangen, das sie plötzlich ihr Interesse so offenkundig zeigte. Es wurden mehrfach wissende Blicke gewechselt und der eine oder andere konnte sein Grinsen nicht mehr unterdrücken.

“Ja Kind. Da hast du Recht. Wir werden es so bequem wie möglich für Ihn machen. Wir haben noch die dritte Decke mit der wir ihn zu decken werden.Bis zum Haus sie sie gute Dienste leisten und die Kälte von ihm fern halten. Er bekommt ja auch nichts mit, dafür sorgt schon das Fieber. Weißt du Liebes, es ist ziemlich hoch und macht mir ernsthafte Sorgen. Ich befürchte sogar das er die Nacht nicht überstehen wird. Also mach dir nicht all zu große Hoffnung, bitte. Er muss ein kleines Wunder voll bringen. Für mein Wissen hat er das Fieber schon zu lange.”

Sie schenkte Racy ein liebevolles und mitleidiges Lächeln. Racy hörte erst den etwas spöttischen Klang in Mary Lous Stimme, doch ihre Warnung ich die Nacht nicht überleben könnte, nahm Racy sehr ernst. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und Carl sah das und zog eine Augen braue hoch.

“Ich will nur dass Er nicht erfriert!”

Racys Verteidigung kam eine Spur zu heftig über ihre Lippen; die sie vor Scham zusammen gepresst hatte. Ihr war es sehr unangenehm von ihnen durch schaut worden zu sein. Carl konnte nur mit dem Kopf schütteln, während Bill und Emily ihnen halb ihre Rücken zu wandten, um ihr heimliches Kichern nicht so offen zur Schau zu stellen. Christian sah aus als ob er jeden Moment in die Luft gehen würde. Racys offensichtliches Interesse an dem Fremden konnte er nicht verstehen. Als Racy in die Gesichter der anderen schaute lief sie Rot an und senkte schnell ihren Kopf. Sie schämte und ärgerte sich, dass man ihre Gefühle so deutlich erkennen konnte. Christian schnaubte, um seinen Unwillen raus zu lassen.

“Ich glaube, jetzt braucht ihr mich nicht mehr. Ich verschwinde. Wartet nicht mit dem Essen auf mich.”

Christian stürmte aus dem Stall. Von hinten sah es so aus, als ob ein wild gewordener Bulle den Stall verlassen würde; es fehlte nur noch das wild gewordene Brüllen eines Bullen. Bill und Emily schauten sich an und brachen in schallendes Gelächter aus. Sogar Carl und Mary Lou konnten ein kleinen Lacher nicht unterdrücken.

Das war zu viel und ur komisch. Racy war außer sich und stampfte zu Emma. Das Lachen wurde weniger und verstummte dann endgültig. Sie schauten nur noch kurz zum Stall Ausgang, sie glaubten nicht daran das Christian zurück kommen würde, eher, ob er noch in Hörweite gewesen war. Doch weit und breit war nichts von ihm zu sehen. Mary Lou schaute sich um und ging zu Racy hinüber. Carl, Bill und Emily schauten ihr hinter her. Sie hob ihren Arm und streichelte sanft über Racys Haare.

“Dein Interesse ist sehr offensichtlich Racy. Nimm es den Beiden nicht übel. Matthew und Christian würden sich beide sehr gerne an deiner Seite stehen sehen, doch zeigst du keinerlei Interesse. Und nun das. Ich kann gut nach voll ziehen, warum es sie verärgert das das du dir Sorgen um einen Fremden machst, obwohl du nicht weißt, ob er Freund oder Feind ist. Klingt doch logisch oder? Mit so einer Reaktion hätten sie niemals gerechnet. Lass ihnen etwas Zeit und reden sollten wir auch mal wieder, von Frau zu Frau, denn ich verstehe dein Interesse auch nicht.“

Racy schnaubte durch die Nase und setzte zur Gegenwehr an.

“Aber so ist es ja gar nicht. Ich mache mir nur die gleichen Sorgen wie du es getan hast. Das ist doch nicht verboten, oder?”

“Und warum starrst du Ihn dann die ganze Zeit so an?”

Emilys Grinsen wirkte verlegen, weil sie sich das recht heraus nahm, bei Racy etwas nach zu bohren. Die Blicke richteten sich erst auf Emily und dann zurück zu Racy. Alle warteten gespannt auf ihre Antwort. Racy ließ sich einen Moment Zeit, weil sie in Gedanken die Antwort zu schnell gefunden hatte.

-Weil ich glaube ihn zu kennen und das schon eine Zeit lang. Nur woher weiß ich nicht. Ob sie mir glauben werden?-

Es überraschte Sie selber, als das Sie es verstehen könnte. Wie denn auch? Doch Racy wollte auch nicht Lügen. Sie entschied sich für die Wahrheit, auch wenn sie nicht verstehen konnte wohin ihre Gedanken gegangen sind.

“Ich hab das Gefühl, als ob ich Ihm schon einmal begegnet bin.”

Die Vier starrten Racy ungläubig an.

“Weißt du auch noch wann und wo?

Vielleicht heute morgen, als wir den Brand bemerkten?

Hast du Ihn in der Nähe des Stalls oder des Hauses gesehen?”

Carl war sichtlich nervös und feuerte sämtlich Fragen auf Racy ab, die ihm als erstes in den Sinn gekommen waren. Mary Lou hielt ungewollt die Luft an, Emily fielen fast die Augen aus und Bill tanzte von einem auf das andere Bein. Eine unglaubliche Spannung lag in der Luft und jeder hatte das Gefühl, sie könnte jeden Moment hochgehen wie eine Ladung Dynamit.

“Nein, nicht heute Morgen. Es muss länger her sein, weil mir es nicht einfallen will, wann ich Ihm begegnet sein muss. Mir will kein Zeitpunkt einfallen. Vielleicht ist es schon zu lange her. Ich kann es nicht wirklich beschreiben. Haltet mich für verrückt, aber seine Nähe kommt mir sehr vertraut vor. Ich hab keinerlei Angst. Auch bin ich mir hundert prozentig sicher dass Er mit dem Brand nichts zu tun hat. Er war und wird nie ein Spion werden.”

“Vielleicht ist seine Familie früher Mal hier vorbei gezogen, oder Sie haben hier schon einmal gelebt und bei einer Saison geholfen.”

Mary Lou sprach ihre Gedanken laut aus.

“Weil jetzt wo du es erwähnst. Da kann was dran sein. Es waren viele in Zwei Jahrzehnten hier und wie alt mag er sein? Mitte oder Ende der Zwanziger?”

Mary Lou kratzte sich an der Stirn und spekulierte laut, damit sie jemanden eine Meinung entlocken konnte.

“Das könnte auch eine Erklärung sein, warum Er hier ist. Bleibt aber noch zu klären, warum Er keine Kleidung und Pferd besitzt. Und mal ganz davon abgesehen, dass Er viel zu früh hier aufgetaucht ist. Ich hoffe für Ihn dass Er keinen Ärger mitbringt. Könnte ja sein das Er sich vor dem Gesetz und somit vor dem Sheriff versteckt, weil Er gesucht wird.”

Bill dachte laut mit. In dieser Richtung hatte noch keiner von ihnen versucht eine Erklärung zu finden. Vielleicht war die ganze Situation mit dem Fremden auch ganz harmlos.

“Du triffst den Nagel auf dem Kopf, alter Freund, es könnte eine Erklärung sein, doch Vorsicht sag ich. Das ganze hat zu viele Ungereimtheiten, als das die Lösung so einfach wäre. Aber, im Zweifel für den Angeklagten. Warten wir es ab.“

Bill klopfte Carl freundschaftlich auf die Schulter.

“Aber nun bringen wir Ihn erst mal hier weg, sonst kann Er bald gar nichts mehr beantworten.”

" Ich bin gespannt was das für eine Geschichte wird, falls er überlebt. "

Carl nickte Bill zu und beide drehten sich zur Box und traten ein, um mich zu holen. Sie hatten sich schnell geeinigt wer wo anpacken sollte. Carl packte mich von hinten unter die Armen und Bill nahm meine Beine. Auf drei hoben sie mich hoch.

„Oh Mann, der bringt bestimmt seine 180 Pfund auf die Waage.“

Carl schaute an mir entlang und schüttelte den Kopf.

„Du sagst es Carl, aber wenn wundert es. Schau dir doch mal an wie Groß der ist; Christians Größe und der ist bestimmt nicht so leicht wie eine Feder.“

Bill schnaufte genauso stark wie Carl. Langsam ging Bill rückwärts aus der Box. Nicht zu schnell, damit Carl hinter her kam. Sie postierten sich neben den Karren und auf ein weiteres drei sammelten sie noch mal ihre Kräfte und hievten mich über die Karren Wand. Sie konnten von Glück reden das die nicht all zu hoch war. Mit einem Ruck und einem lauten Plums landete ich auf den Karren.

„Emily, hilf mir ihn mir Stroh zu bedecken.“

„Ja M´am.“

Racy hatte alles von ihrer Stelle bei Emma beobachten. Sie sah die letzte Decke auf dem Boden und wollte sie aufheben. Emma gefiel das nicht und wollte ihr nach kommen. Racy bemerkte Emmas Absichten und drehte sich zu ihr um.

“Mach dir keine Sorgen, meine Schöne. Ich passe auf Ihn auf und niemand tut Ihm weh. Versprochen!”

Emma warf den Kopf auf und ab.

“Braves Mädchen und Morgen sage ich dir Bescheid, ob Er die Nacht überstanden hat.”

-Ich hoffe für uns Beide das Er überlebt.-

Damit verließ Racy Emma und ging zur Decke und hob sie auf. Sie schaute zu wie ich langsam unter dem Strohhaufen verschwand. Emily kam mit der letzten Ladung Stroh im Arm zum Karren und schmiss es auf mich. Mary Lou wartete bis Emily fertig war und wandte sich Racy zu.

„So jetzt verteilen wir noch das Stroh und dann legen wir zusammen die Decke über ihn, Ok?“

„Ja, so ist es Ok. Ich denke so hat er es warm genug.“

Racy legte die Decke auf den Karrenrand und half den beiden schnell das Stroh zu verteilen. Als es verteilt war griff Racy nach der Decke, faltete sie einmal auseinander und gab Mary Lou die andere Seite. Zusammen spannten sie die Decke auf und jeder auf seiner Seite ging am Karren entlang bis sie die Mitte erreicht hatten. Fast zu gleich hoben sie die Decke über den Karren und senkten sie. Sie stopften die Ränder unter der ersten Lage Stroh fest. Emily tat es ihnen gleich am Fußende.

„Geschafft. Nun kann einer von euch ihn schieben.“

„Ja M´am.“

Bill fasste sich an den Stetsen und und packte sich die Griffe des Karrens. Er drückte seinen Körper nach vorne und der Karren setzte sich in Bewegung. Emily ging an Bills Seite, Carl und Mary Lou liefen hinter ihnen mit. Racy blieb im Hintergrund. Sie führte Emma wieder zurück in die Box und streichelte zum Abschied noch einmal über ihren Hals. Ihr Blick war zu Boden gerichtet als sie die Box verließ. Sie schloss das Tor und Emma kam zu ihr.

“Nacht Emma.”

Sie drehte sich um und zog den Wintermantel enger um sich, denn es war eisig kalt geworden. Am Stall Ausgang wartete Emily mit dem Schlüssel. Wortlos übergab sie Racy ihn und lächelte sie an. Racy erwiderte ihr Lächeln.

Es dauerte nicht lange und das Tor war verschlossen. Emily hackte sich bei Racy unter, als diese sich umdrehte. Bill, der Karren, Carl und Mary Lou waren nirgends zu sehen. Emily hatte es nicht eilig und so passte sich Racy ihrem langsamen Schritt an.

-Emy scheint etwas auf dem Herzen zu haben, sonst hätte sie nicht mit dem Schlüssel gewartet.-

“Racy?”

“Ja Emy?”

“Bevor wir rein gehen, könnte ich da kurz mit dir reden?”

“Natürlich.”

“Ich wusste dass da Jemand kommen wird. Ähm…durch meine Träume. Ich hatte Christians Kleidung heute Morgen dabei, als ich den Stall kontrollieren wollte, ob es noch was zu nähen oder zu stopfen, für mich gibt. Na ja, ich hab Sie dort vergessen.”

Sie traute sich nicht Racy anzuschauen. Sie merkte aber aus dem Augenwinkel heraus das Racy ihre Stirn in Falten gelegt hatte. Racy blieb stumm und war in Gedanken versunken. Was nicht zu Emilys offensichtlichen Stärken gehörte, war die Geduld. Für Sie schien es eindeutig zu lange zu dauern. Racy nahm sich sehr viel Zeit, um über ihre Worte nachzudenken.

-Emy hat jemanden kommen gesehen?

Wie meint sie das?

Kann sie in die Zukunft schauen?-

“Racy? Sag doch bitte etwas.”

“Jch habe gehört was du gesagt hast”

“Und was sagst du dazu? Glaubst du mir?”

Racy schaute Emily an. Sie waren nun stehen geblieben und standen sich gegenüber.

“Natürlich glaube ich dir Emy. Nur wie kannst du dir da so sicher sein?”

“Das ist es ja. Dieser Fremde kam nicht in meinem Traum vor. Sondern es war ein Fohlen. Du fragst dich sicher wo da der Zusammenhang sein soll. Nun…ja. Als ich den Fremden sah, hatte ich dasselbe Gefühl wie in meinen Träumen. Freude. Hoffnung, ein euphorisches Gefühl halt. Nur wollte ich nichts vor den anderen sagen. Sie hätten mir kein Wort geglaubt. Ich weiß aber dass du anders denkst. Das du sowieso, ganz anders bist wie wir alle. Deswegen erzähle ich es dir lieber jetzt, wo wir alleine sind, denn solche Träume, wie von dem Fohlen, hatte ich schon einmal. Im Sommer, letzten Jahres. Und Du warst auch immer mit dabei. Verrückt oder? Aber ich kann nicht erklären warum ich die Kleidung in den Stall vergessen habe. Ich kann mich nicht so genau daran erinnern, wie ich mich im Stall verhalten habe. Es war so, als ob ich mich in einer Art Trance befinde. Ich kann mich erst wieder an alles erinnern, als ich die Tore wieder geschlossen hatte.”

Emily kicherte nervös, weil sie nicht abwarten konnte, was Racy von ihrer Geschichte hielt. Racy dachte aber nicht daran das Schweigen zu brechen. Und das altbekannte Gefühl stieg in ihr wieder hoch. Sie geriet langsam in Panik und spielte wieder mit ihren Fingern, so lange bis sie richtige Schmerzen verspürte. Emily beobachtete nun Racys Gesicht genau und staunte nicht schlecht, als sie bemerkt, wie Racy die ersten Tränen die Wange runter liefen. Emilys Gesicht zeigte große Besorgnis.

“Racy? Ist alles ok mit dir? Hab ich etwas Falsches gesagt?”

Keine Reaktion. Racy dachte an Nichts! Ihr Gehirn stand still. Wie eine endlose Schleife kamen die Worte immer und immer wieder, ohne Unterbrechung. Doch ihr Gehirn wollte diese Worte nicht lesen.

“Racy bitte, sag doch etwas. Du machst mir Angst.”

Und wie sie Angst bekam. Es schnürte ihr die Kehle zu und Racy in die Augen schauen war auch vergebens. Ihr fehlte der Mut. Es machte mir auch eine Heidenangst. Was Emily nicht sehen oder spüren konnte war dass das altbekannte Gefühl, ihr zu Hause gefunden zu haben, wieder in ihr hoch gestiegen war und ihr Gehirn realisierte das der Fremde, ich, im Haus von Carl und Mary Lou, dasselbe Gefühl hervor gerufen hatte.

-Oh du heiliger Mist! Ich drehe langsam durch. Ich werde verrückt. Ja, so muss es sein. Ich verliere den Verstand.-

Sie zuckte zusammen und versuchte sich zu beruhigen, denn ihr war nur all zu bewusst das Emily neben ihr stand. Sie versuchte kontrollierter zu Atmen und nach einigen Sekunden, meinte sie es geschafft zu haben und wagte es zu sprechen.

“Ich bin wohl kurz weggetreten gewesen.“

Ihre Stimme klang zu rau und sie räusperte sich.

„Entschuldigung. Ich will dich nicht erschrecken. Deine Träume, oder der eine Traum gibt Rätsel auf und viele Fragen. Hast du dir schon eine Meinung über deinen Traum gebildet? Was er bedeuten könnte?”

“Nein, nicht wirklich. Von einem Fohlen zu träumen muss gar nichts bedeuten. Nur der Zeitpunkt ist ungewöhnlich. Vielleicht will ich mir ja einen Zusammenhang wünschen, der mir vielleicht selber erklärt warum der Fremde ausgerechnet heute von uns gefunden wurde. Denn ich habe die Sachen heute Morgen erst in den Stall gebracht und ich bin mir sicher, dass Er da noch nicht da war.”

“Das mit der Kleidung von Christian behalten wir für uns. Wie du selber schon sagtest, Sie würden es bestimmt nicht verstehen. Ich verstehe es ja selber nicht. Aber ich hab noch eine Frage zu dem Fohlen, in deinem Traum.”

Emily bemerkte nichts.

„Du kannst mir jeder Zeit alles fragen Racy. Das weißt du doch. Frag ruhig.“

-Ich muss das einfach fragen. Vielleicht irre ich mich ja auch, doch nur Emy kann mir sagen, ob ich richtig mit meiner Vermutung liege. Und was ist wenn ich recht habe?.

Sie verzog das Gesicht, doch sie wäre nicht Racy, wenn sie bei so einer Kleinigkeit kneifen würde. Sie atmete noch einmal langsam ein und aus und versuchte sich zu entspannen.

“Welche Farbe hat es?”

“Weiß.”

" Kann nur ein zu Fall sein. "

“Hat es vielleicht auch einen schwarzen Flecken auf der Blesse?”

Diese Frage kam etwas zaghafter und ihre Stimme brach am letzten Wort leicht weg.

“Ja, hat es.”

Emilys Augen waren riesengroß geworden.

„Woher hast du das gewusst?“

Das konnte sie nur noch flüstern. Racy überlegte wie weit sie ihre Geschichte, mit dem weißen Fohlen, erzählen sollte. Doch sie glaubte dass Emily es nicht weiter erzählen würde.

“Ich habe letztes Jahr, genau zur selben Zeit, als deine Träume anfingen, ein weißes Fohlen aus dem Fluss gerettet. Und es hatte auch einen schwarzen Flecken auf der Stirn.”

“Wirklich?“

Emily machte nun ein ungläubiges Gesicht, das vermuten lies, das sie Racy nicht glauben wollte, dann nahm ihr Gesicht einen leicht verärgerten Ausdruck an.

"Ach komm schon, du nimmst mich auf dem Arm.”

“Nein, das ist die Wahrheit. Es war ein kleiner Hengst und ich fand heraus, zu mindestens glaube ich das, das sein schwarzer Fleck ein in zwei gerissenen Stern war. Ich bin mir da sehr sicher dass es die linke Hälfte eines zerrissenen Sternes darstellen sollte.”

Emily klappte der Mund auf. Sie sah aus wie ein Frosch mit kaputten Kiefer.

Sie kriegte sich schnell wieder ein und die Worte schossen wie Gewehrkugeln aus ihr heraus.

“Das gibt es nicht. Ich habe diesen Fleck an dem Fohlen auch gesehen. Wie kann das nur möglich sein?“

Racy konnte über Emilys Ausbruch nicht lachen. Ihr war gar nicht zum Lachen zu mute.

-Ja, wie ist so etwas möglich?-

Racy schüttelte den Kopf. Verbissen schaute sie auf dem Boden. Da ihr keine Erklärung ein fallen wollte, deshalb brach sie nun ihre Gedanken laut aus.

“Unmöglich. Wie können wir beide von ein und dem selben Fohlen sprechen? Du in deinem Traum und ich rettete eins. Das ist unmöglich, aber solch ein Zufall. Wo ist da der Zusammenhang?“

Racy strich sich mehrfach verwirrt die Haare nach hinten. Ihre Augen huschten hin und her.

„Und ich denke die ganze Zeit, ich spinne, dass mir meine Fantasie einen Streich gespielt hat. Man kann ja viel in solche Fell Flecken sehen. Oder wie wir es oft mit vorbei ziehenden Wolken tun. Und jetzt bestätigst du mir das ich die ganze Zeit Recht hatte.“

Emily sah Racy von der Seite an. Als sie dann sprach schaute sie wieder zu Boden und sah genauso verwirrt aus wie Racy.

“Das ist der helle Wahnsinn. Was hat das bloß zu bedeuten?”

„Bessere Frage: Hat das was zu bedeuten oder ist es nur ein Zufall?“

„Aber Racy. Du vermutest doch auch dass das Fohlen ein und dasselbe ist. Da muss mehr hinter stecken, sonst finde ich das ganze unlogisch. Irgendetwas passiert mit uns, und zwar schon bald. Ich weiß nur noch nicht was es ist.“

Es hörte sich so an, als ob Emily den letzten Satz zu sich selber sagen wollte. Das Gespräch blieb in der Luft hängen. Keiner von Ihnen stand der Sinn danach, das Gespräch fort zu fahren. Beide hingen Sie in ihren eigenen Gedanken nach und versuchten sich darüber klar zu werden, wie Sie mit diesen neuen Informationen umgehen sollten. Wie Sie es auch drehten und wendeten, Sie hatten nicht besonders fiel Erfolg. Die Informationen wollten einfach keinen Sinn ergeben, außer, dass Emily von einem Fohlen und ihr träumte und Racy selber, ein Fohlen gerettet hatte. Von einem Fohlen zu träumen und das ein Fohlen gerettet wurde, klingt ziemlich, normal. Doch die Tatsache, dass es das gleiche Fohlen sein könnte, war erschreckend und absolut, verwirrend, für Beide. Und Beide wurden das Gefühl nicht los, das es da noch Details geben könnte, die Sie noch nicht kannten. Trotzdem, verband diese zwei Geschichten drei wichtige Tatsachen, erstens; das Fohlen, zweitens; Racy und drittens; der zerrissene Stern.

-Es ist zum verrückt werden. Wie kann das möglich sein?-

Auch vergaßen sie nicht dass es allen Beiden zu demselben Zeitpunkt passierte. Emily hatte all die Monate gegrübelt, warum sie dieser Traum, immer und immer wieder heimgesuchte hatte. Sie wusste mit ziemlicher Sicherheit, dass ihre Träume früher angefangen hatten, bevor Racy dem Fohlen begegnete. Das hatte sie Racy nicht anvertraut. Racy dagegen, erwähnte mit keiner Silbe, das sie dem Fohlen einem Namen gegeben oder wie sehr sie gelitten hatte und wie plötzlich das Fohlen einfach verschwunden war. Wie sie bis heute noch glaubte dass das Fohlen ihr wunderbares Gefühl mitgenommen hatte. Emily wollte Racy schon seit längerer Zeit von ihrem Träumen erzählen, nur die Angst, wie Racy reagieren würde, hatte sie dazu veranlasst, es doch nicht zu tun. Hatte sich das Gespräch mit Racy vorgestellt.

“Du hör mal Racy. Ist dir in letzter Zeit ein weißes Fohlen über den Weg gelaufen?

Warum? Och, ich träume nur von dir und einem weißen Fohlen, jede Nacht. Frag mich aber ja nicht warum, ich weiß es selber nicht.”

Niemals hätte sie sich das getraut. Sie war zwar nicht feige, aber sie wäre vor Scham im Erdboden versunken, wenn Racy sie ausgelacht hätte. Sie verstand ja ihre Träume selber nicht. Aber als sie anfing über ihre Träume nach zu grübeln, kam sie zu dem Entschluss, das es eigentlich nur ein Traum war, nur die Orte, wechselten sich ab. Das Geschehen, war immer dasselbe. Auch jetzt kamen die Bilder, als ob sie gerade am träumen wäre.



Ihre Gesichter waren einander zugewandt. Sie schauten sich so intensiv in die Augen, dass man das Gefühl bekam, Sie gehörten zusammen, schon ein Leben lang. Sie lächelten gleichzeitig, blinzelten im selben Augenblick, die Gesichtsmuskeln bewegten sich im selben Rhythmus. Sie erinnerten Emily daran, wie sich zwei Spiegelbilder anschauten. Eine Art Kommunikation, konnte sie auch nicht verleugnen, durch dieses synchrone Zusammenspiel, ihrer Gesichter. Es verwirrte sie, aber in den gleichen Moment, wusste sie auch, wie richtig diese Szene war. Das sie für einander bestimmt waren. Eine tiefe und einzigartige Seelenverwandtschaft verband Sie für die Ewigkeit. Doch Emily menschlicher Verstand stellte sich, wie sooft, quer, gegenüber dieser Tatsache. Es war einfach absurd, so zu denken.

Ein Tier und ein Mensch?

Menschen liebten Tiere. Auf eine ungewöhnliche und besitzergreifende Weise. Diese Art von Liebe, wie sie Emily, es in ihren Träumen empfand, war stärker, als jede Liebe, die es jemals auf Erden gegeben haben musste. Sie hatte keine Beweise. Doch konnte sie kein Schriftstück, keine Erzählungen und keine realen Bilder zwischen zwei Menschen, die sich inniger nicht lieben konnten, vom Gegenteil überzeugen. Nicht einmal die Liebe zwischen Daniel und Elisabeth Green oder bei Carl und Mary Lou Ryder konnte sie einen Vergleich ziehen. Egal wo sie gesucht hatte, auf der Ranch oder in der Stadt. Diese Intensität dieser innigen und leidenschaftlichen Liebe, mit der sich das Fohlen und Racy angesehen hatten, gab es einfach nicht in der unserer Welt. Sie existierte einfach nicht.

Emilys Gedanken machten sie wahnsinnig. Sie war von sich irritiert, das sie sich so weit aus dem Fenster wagte, mit dieser These. Doch ihr Verstand wollte es so nicht wahrhaben, das ihr Herz fest daran glauben wollte. Diese einzigartige Verbindung konnte nicht falsch sein!



Racy und Emily betraten beide gleichzeitig die Stufen zur Veranda. Beide schienen gleichzeitig aus ihren Gedanken zu erwachen und Emily riskierte einen schnellen Seitenblick auf Racy. Der Ausdruck auf Racys Gesicht war nicht zu deuten gewesen. Racy erreichte als erste das Fliegengitter und öffnete sie wie immer, ohne nach zu denken. Emily hingegen übernahm die Holztüre. Emily lag mit ihrer Vermutung falsch. Racy dachte nicht nach. Sie ließ das Gefühl zu. Es sah so aus das keiner von beiden noch ein Wort über ihr Gespräch verlieren wollte. Emilys Gesicht war fieberhaft und auch sehr hektisch am nach denken. Sie kaute auf ihre Unterlippe und das hieß nichts anderes, als das sie Pläne schmiedete. Racy dagegen wirkte wie ein Gespenst. Ihre Gesichtsfarbe war nicht normal. Sie wirkte heller, fast durchsichtig und ihr Blick starr. Das einzige das in ihrem Gesicht eine Regung gezeigt hatte waren ihre Augenlider; sie flatterten leicht.

Nacheinander waren sie ins Haus gegangen. Racy drehte sich zu dem Sessel und setzte sich hinein, um ihre Stiefel gegen die Socken ein zu tauschen. Emily steuerte direkt auf die Küche zu. Sie seufzte. Immer noch tief in Gedanken versunken, setzte sie sich auf ihren Platz, neben Bill seinem leeren Stuhl.

Ich hatte das alles schon hunderte Male durch Racy gesehen, doch heute war die Stimmung anders. Es lag mehr Unsicherheit, mehr Ängste und Misstrauen in der Luft, als jemals zu vor und ich konnte mir denken das ich der Grund war. Mary Lou und Matthew füllten gerade das Essen um, in die dafür vorgesehenen Schüsseln. Carl und Bill waren noch nicht da. Christian hatte seine Drohung war gemacht. Er war nicht zum Essen gekommen. Sicherlich gab es noch genügend Vorräte bei ihm zu Hause, denn, eine Küche hatte jedes ihrer Häuser, obwohl die Mahlzeiten gemeinsam im Haupthaus stattfanden. So wollte es Racys Großmutter und so war es bis heute geblieben.

„Emy, wo ist Racy?“

Mary Lou hatte Richtung Haustüre geschaut, obwohl sie Sie nur erahnen konnte. Emily reagierte nicht.

„Emy?“

Mary Lou und Matthew schauten Emily an. Matthew stand neben Emily und gab ihr einen kleinen Seiten Stupser. Verwirrt schaute sie auf.

„Was?“

„Ich fragte dich gerade wo Racy ist?“

Racy stand schon im Türrahmen der Küche und beobachtete die Szenerie. Schon wieder.

 

Ihr Blick erfasste jedes kleine Detail in der Küche. Sie hatte eine stattliche Größe und in der Mitte dominierte ein großer Tisch den Raum, an dem nur noch sieben Stühle standen. Es waren einmal neun gewesen, aber durch den Tod ihrer Eltern, waren zwei Stühle entfernt worden. Sie hatte man auf dem Dachboden gebracht. Carl hatte darauf bestanden das durch die neue Situation auch die Sitzordnung verändert werden sollten. Racy saß nun am Kopfende. Zu ihrer rechten saßen Matthew, Carl und Mary Lou und zur ihrer linken Emily, Christian und Bill.

Hinter Racy hing die Wanduhr, die unaufhörlich tickte, die von ihr Hand geschnitzt worden war. Holzschränke, auf der Fensterseite und rechts vom Tisch, die Sie regelmäßig bearbeitete, um sie vor dem Verfall zu bewahren.

Es war einer ihrer Leidenschaften, neben dem Reiten und der Natur. Wenn sie abends, alleine in dem großen Haus war, arbeitete sie sehr oft in dem großen Wohnraum, an ihre Schnitzereien, die wiederum bis tief in den Morgenstunden gingen. Und sie hatte schon einiges geschnitzt und gezimmert. Sie hatte Emily eine schöne Holztruhe gezimmert und einen Handspiegel für Mary Lou geschnitzt. Oder eine Tabak Pfeife für Carl. Es machte sie sehr glücklich, diese kleinen Geschenke ihrer Familie zu machen. Und sie tat es nicht nur für Geburtstage oder Feiertage. Sobald ihr etwas einfiel, setzte sie es um.mDie Möbel in ihrem Zimmer hatte sie alle selber gemacht. Der Kleiderschrank, ihr Bett, das Nachtschränkchen, der Frisiertisch, aber ihr ganzer Stolz war ein Bilderrahmen. Riesengroß prangte Er in ihrem kleinen Wohnraum, neben dem Schlafzimmer. Sie brauchte ein halbes Jahr um ihn fertig zu bekommen, da sie den ganzen Rahmen mit kleinen und sehr feinen Schnitzereien verziert hatte. Sie stellten alle Tier da die man in der Natur finden konnte und von denen sie wusste. Jede freie Minute hatte sie an ihm gearbeitet, Stunde um Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat. Alle und sie selber auch, dachten, das sie nie fertig werden würde. Ihr aktuelles Projekt sollte ein neuer Sessel für Carl werden. Sie hatte schon das grobe Gerüst aus vielen einzelnen Stämmen heraus gehackt. Mary Lou hatte ihr im vertrauen erzählt, das Carls Sessels es nicht mehr lange machen würde und Racy wusste, das Mary Lou überhaupt nichts dagegen hatte, wenn das alte Ding endlich seinen Frieden finden würde.

Und überall hingen selbst gemalte Bilder an den Wänden, die verschiedene Motive zeigten, wie zum Beispiel, das Haupthaus, ein Pferd oder die eine der vielen Weiden.



Bevor Emily die Frage beantworten konnte, drehte Matthew seinen Kopf zum Türrahmen.

„Da ist sie.“

Mary Lous Kopf drehte sich in die Richtung in der Matthew schaute.

“Racy, warum stehst du da noch? Setzt dich auf deinem Platz. Ich bin bald fertig. Matthew, hol mir noch einen großen Löffel für die letzte Schüssel. Wo bleiben denn nur Carl und Bill?“

Mary Lou stellte die letzte Schüssel mit dem duftenden Essen auf dem Tisch . In dem Moment hörte man von der Veranda schwere Schritte und eine Minute später kamen Carl und Bill in die Küche. Mary Lou wartete bis die beiden Männer sich erst die Hände gewaschen hatten und sich anschließend an den Tisch setzten. Sie schaute nun wieder auf Racy. Mary Lou betrachtete ihr Gesicht während sie sich selber an den Tisch setzten wollte. Sie hatte sie noch nie so gesehen. Sie sah schrecklich mitgenommen aus. Die dunklen Ringe, die sich unter ihren Augen gebildet hatten, zeigten deutlich, dass die Nächte nicht spurlos an Racy vorbei gezogen waren. Das sie kaum die entspannende Ruhe zum einschlafen fand. Keinerlei Farbe schien in ihrem Gesicht zu sein. Die Augen so leer und einsam. Das Leid hatte auch in ihren wunderschönen Augen ihre Spuren hinterlassen.

Sie stand wieder auf, ignorierte die Anderen, da Sie nun doch besorgt war und ging eiligst zu Racy. Als Mary Lou direkt neben Racys Stuhl stand ging sie in die Hocke und ihre Sorge und Angst, gingen ihr in Mark und Bein über.

“Kind, wie siehst du aus? Was ist denn mit dir?”

Vom weiten hatte Mary Lou Racys Augenfarbe nicht richtig einschätzen können. Nun da sie genau vor ihr stand, sah sie dass das Smaragdgrün ihrer Augen so hell geworden war, das man die Farbe nur noch raten konnte. Mary Lou war auf gesprungen und zog Racy auf ihre Füße. Sie reagierte nicht auf Mary Lous Frage. Ihr Gesicht erstarrt zu einer Maske mit leerem Blick. Nun hielten es die Anderen nicht mehr auf ihren Platz. Sie erhoben sich und verteilten sich um Racys Stuhl. Vier besorgte Gesichter starrten sie an. Emily wich zurück, als sie die Leblosigkeit in Racys Augen sah. Mary Lou schüttelte Sie leicht, um sie aus ihren Trance artigen Zustand zu holen.

“Racy, sag doch bitte etwas. Du machst mir Angst!”

Ihr Stimme klang verzweifelt, was ihr Gesicht bestätigte. Bill stand neben Mary Lou und studierte Racys Gesicht genau. Nach einem kleinen Moment gab er sich selber die Erklärung. Er schüttelte leicht den Kopf. Mary Lou hatte Racy los gelassen und packte Bill am Arm, der immer noch in Racys Gesicht schaute.

„Bill, weißt du etwas?“

Bill legte zur Antwort seine Hand auf Mary Lous Arm, wobei er Racy keinen Augenblick aus den Augen gelassen hatte. Er versuchte nicht schnell, doch mit beruhigenden Worten zu sprechen.

“Racy. Er lebt noch. Es geht Ihm gut. Wir haben Ihn zu Carl gebracht. Und Mary Lou hat Ihm auch schon das Fieber senkende Mittel gegeben. Er war sofort etwas ruhiger und seine Gesichtszüge entspannten sich. Mary Lou wollte nur das Tischgebet mit uns noch durchführen und dann geht sie zu Ihm rüber. Er wird nicht alleine sein. Wenn du möchtest, brauchst du Morgen nicht mit. Du kannst die erste Tages wache für Ihn übernehmen. Wie klingt das? Ist das Ok?”

Allen klappte der Mund auf.

Racy blinzelte.

Bill hatte Mal wieder Recht was Racy an ging. Bill war der einzige der fast immer in Racys Gesicht das richtige lesen konnte.

Doch ihr Gesicht und ihre Augen zeigten kaum eine Veränderung. Ihre Augenfarbe war immer noch zu hell, um es Smaragdgrün nennen zu können. Die Kiefer waren aufeinander gepresst. Ihre Haut, hatte noch immer eine unnatürlich gräuliche Farbe. Plötzlich fuhr allen der Schreck in die Knochen als sie die fremdartige Stimme von Racy vernahmen.

“Das klingt gut.”

Bill fasste sich als erstes wieder und lächelte sie an. Mary Lou hatte sich die rechte Hand auf dem Mund gelegt. Emily hatte einen traurigen Blick und Matthews Gesicht war noch immer geschockt. Carl hatte seine Augen zu kleine Schlitze zusammen gezogen.

Da Racy immer noch keine Anstalten gemacht hatte sich zu setzen versuchte es Bill erneut mit beruhigenden Worten.

“Aber damit du Morgen überhaupt in der Lage bist, dich um Ihn zu kümmern, solltest du jetzt essen.”

Racys Reaktion war das sie erst Bill und dann die anderen anschaute und dann unmerklich mit dem Kopf nickte. Das sie auch was sagte konnte man kaum verstehen.

“Mmh. Ok.”

Bill trat zur Seite, wie auch Mary Lou, Carl, Emily und Matthew. Sie taten es Ihm gleich. Er führte Racy zurück auf dem Stuhl und sie setzte sich. Ihr Blick blieb ausdruckslos und leer. Wohin sie auch gucken mochte, sie schien es nicht wahrzunehmen.

Als alle saßen schaute Carl noch einmal in die Runde, ob auch alle soweit waren und begann das Tischgebet zu sprechen.

“Vater, wir sind hier zusammen gekommen, um dir zu danken. Für unser Essen und Trinken. Wir sind bei bester Gesundheit, und dafür danken wir dir. Amen!”

Mary Lou und Carl waren die einzigen die Sonntags in die Kirche gingen und zu jeder Gelegenheit beteten. Nachdem Aufstehen, zu jeder Mahlzeit, in der Kirche und wenn Sie zu Bett gingen. Sie nahmen es Racy, Emily, Matthew, Bill und Christian nicht übel, das Sie Gott und die Kirche nicht in Ihr Leben mit einbeziehen wollten. Es wäre auch sinnlos gewesen, Sie zu überzeugen. Jeder von Ihnen hatte da seine eigenen Erfahrungen gemacht. Um aber nicht ständig mit Mary Lou und Carl zu diskutieren, das Sie wenigstens die Tischgebete weglassen könnten, gaben Sie in der Sache lieber nach und taten den beiden den Gefallen und ließen die Gebete bei Tisch über sich ergehen.

Racy vernahm alles um sich herum, doch schien ihr Geist gerade keine Zeit zu haben, und ihr Körper fühlte sich so an, als ob man ihm mit Lehm gefüllt hätte. Sie wusste das Carls Tischgebet zu ende war und sie wusste auch das die anderen erst anfangen würden zu essen, bevor sich nicht als erster den ersten Bissen genommen hatte. Der erste Biss gebührte den Herrn eines jeden Hauses und hier war sie die Herrin, ergo, hörte man langsam mehrere Mägen knurren.

So nahm sie die Gabel in die Hand, spießte eine kleine Kartoffel auf und schob sie sich in den Mund. Das kauen fiel ihr sehr schwer. Sie schmeckte nichts. Die Kartoffel hatte keinerlei Geschmack für sie, obwohl sie wusste wie lecker Mary Lou sie mit Rosmarin anrichtete. Der himmlische Geruch des Schweinebratens ließ sie förmlich kalt. Es gab sogar ihr Lieblingsgemüse; gebackener Maiskolben. Doch auch die zwei Maiskolben die auf ihrem Teller lagen, reizten sie nicht im mindesten. Sie schluckte die zerkaute Kartoffel hinunter. Aber sie füllte den Magen nicht; eher lag die zerkaute Kartoffel wie ein Stein in ihren Magen. Vielleicht lag es auch daran das sie sich nicht auf das Essen konzentrieren wollte. Sie schaute immer wieder auf und beobachtete jeden Handgriff und jeden Schritt den Mary Lou tat. Ihr Gehirn registrierte.

-Mary Lou nimmt eine Porzellanschüssel und füllt Brühe mit frischen Gartengemüse und Huhn hinein.

Mary Lou schneidet mehrere Scheiben des frischen Ofenbrotes ab und legt es in einem geflochtenen Korb mit Henkel.

Mary Lou greift nach einer flachen Schlüssel, um ihr Abend Essen mit zu nehmen.

Mary Lou packt alles in einem Picknickkorb und wendet sich zum Tisch.

Mary Lou schaut uns alle an.

Mary Lou legt eine Hand auf meine Schulter.-

„Ich hab nun alles und mach mich auf dem Weg nach Hause.Wartet nicht auf mich. Ich sag jetzt schon Gute Nacht.“

Sie machte eine kurze Pause im Satz und wandte ihr Gesicht nun Racy zu. Ihr Lächeln war aufrichtig und liebevoll.

„Sollte irgendetwas sein, komme ich sofort rüber und gebe dir Bescheid, OK?”

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