Romane & Erzählungen
Zirkusprinzessin Teil 40

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"Zirkusprinzessin Teil 40"
Veröffentlicht am 05. Juli 2012, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte. Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( ...
Zirkusprinzessin Teil 40

Zirkusprinzessin Teil 40

Beschreibung

Konkurrenz belebt das Geschäft, das ist Rays Motto. Sein verbrecherischer Geschäftsführer war da wohl anderer Meinung! Also muss Ray nun bei der jungen Frau, die sich selber als Zirkusprinzesssin bezeichnet,zu Kreuze kriechen. Kann er vielleicht auch wieder gut machen, was ihr angetan wurde? Oder hatte sie eigentlich von vornherein nie die Absicht, seßhaft zu werden?!

Natürlich ging so spät in der Nacht kein Flug mehr zurück und Ray verbrachte eine ungemütliche Nacht am Flughafen. Auf die Idee, in ein Hotel zu gehen kam er gar nicht, zu aufgewühlt war er von den Ereignissen des Abends.


Immer wieder sah er den Moment vor sich, als er Cassie gegenübergetreten war. Hatte er sich so getäuscht? Denn eigentlich meinte er, wilde Wiedersehensfreude in diesem Moment in ihren Augen gesehen zu haben. Sehnsucht.

 

Aber dann warf Cassie ihm plötzlich so vehement seine Herkunft vor! So aggressiv hatte er sie noch nie erlebt. War sie eben doch eine eher lockere Person, der eine kleine Affäre nichts bedeutete?! Oder hatte ihr die komplette gemeinsame Zeit gar nichts bedeutet, war vielleicht eher eine Qual für sie gewesen, über deren Ende sie nun froh war?!

Stöhnend lehnte er sich in dem unbequemen Sitz zurück und verbrachte eine unruhige, schlaflose Nacht. Mit dementsprechend äußerst schlechter Laune kam er im Sunset an.

 

*~*~*

 

Cassies Nacht war nicht weniger unruhig. Eine Weil blieb sie noch in der tröstlichen Gesellschaft der Pferde, wartete ab, bis ihr Tränenschwall abgeebbt war. Dann gab es keine weitere Ausrede mehr und sie begab sich zu den anderen, half beim Aufrollen des Netzes, lachte und scherzte beinahe wie sonst auch.

 

Dass sie nicht ganz so fröhlich war, ging zum Glück im allgemeinen Trubel unter. Das Zelt war repariert, die Vorstellung gestern hatte ordentlich Geld in die Kasse gespült und der Zirkus konnte endlich weiter ziehen. Bevor der Winter kam, mussten noch in einigen Vorstellungen die nötigen Rücklagen für die Ruhezeit verdient werden. Die Menschen verdingten sich in diesn Monaten meistens in einem kleinen Varieté in der Nähe des Winterquartiers, doch die Pflege der Tiere war nicht billig.

 

Helena würde morgen aus dem Krankenhaus entlassen, aber sie war noch nicht wieder voll einsatzfähig. Doch Cassie war geradezu froh darüber, dass sie deshalb noch länger dringend hier gebraucht werden würde. Das sorgte wenigstens für genügend Ablenkung von ihrem gebrochenen Herzen.

 

Anschließend in ihrem Bett wälzte sie sich schlaflos hin und her, versuchte zu verstehen, was eigentlich los war. Wie hatte es eigentlich so weit kommen können? Sicher, Ray war ihr von Anfang an sympathisch gewesen. Wie er so mutig zu Kreuze gekrochen war, für etwas, das er selber gar nicht verbrochen hatte...

 

Das hatte ihr imponiert, dazu kam dann auch noch, dass er in ihren Augen einer der bestaussehensten Männer war, die sie getroffen hatte – und das waren auf all den Reisen wahrlich nicht wenige gewesen. Doch keiner konnte ihm in dieser Beziehung das Wasser reichen, auch nicht in Puncto Integrität.

 

Das war vielleicht das Schlimmste, was sie hatte tun müssen, ihm Voreingenommenheit vorzuwerfen....

 

Irgendwann war sie dann von Sympathie über Schwärmerei zu Verliebtheit über gewechselt; doch der Besuch seiner Verwandten und Freunde hatte ihr nur all zu deutlich vor Augen geführt, wie sehr ihrer beider Welten auseinander klafften! Das Telegramm ihrer Eltern hatte sie dann endgültig wach gerüttelt.

 

Sie war Teil dieser seltsamen Welt voller Exzentriker und Freaks, würde immer mal wieder gebraucht werden. Welcher Mann würde das auf die Dauer tolerieren? Also lieber jetzt den Schnitt machen, bevor es zu sehr weh tun würde.

 

Obwohl es dafür, so wie sie sich fühlte, doch schon zu spät zu sein schien. Aber das war egal, so, wie sie Ray beleidigt hatte, würde er eh nie wieder etwas von ihr wissen wollen. Also brauchte sie nur die Zeit ihre Wirkung tun lassen, dann würde auch sie ihn vergessen haben!

 

 

Schon am nächsten Tag war für ausreichend Ablenkung gesorgt, der Zirkus packte zusammen. Cassie war für die Tiere verantwortlich, die Hunde ihrer Mutter und die Pferde, dazu noch der kleine Streichelzoo, der bei den Kindern immer so beliebt war, auch wenn die Lamas und Alpakas in der Show gar nicht auftraten.

 

Während sie sorgfältig die Beine der Schimmel bandagierte, dankte sie im Stillen dafür, dass sie keinen Elefanten hatten. Mit dem hatte ihr Vater vor einiger Zeit geliebäugelt, aber Cassie hatte ihm vorrechnen können, dass dies ein viel zu großes finanzielles Risiko darstellen würde. Von der vielen Arbeit mal ganz zu schweigen!

 

Die Tiere spürten allgemein die Aufregung und waren nervöser als sonst. Cassie atmete auf, als sich die letzte Tür hinter der aufgeregten Bande schloss. Jetzt musste sie nur noch Helena vom Krankenhaus abholen und mit den Pferden im Anhänger würde es in einer langen Karawane weiter gehen, in eine neue Stadt, neuen Menschen und Abenteuern entgegen.

 

Vorher überprüfte sie noch einmal, ob an ihrem Trailer, den einer der LKWs ins Schlepptau nehmen würde, alles sicher verstaut war. Dabei fiel ihr dummerweise die kleine Lampe entgegen und beinahe hätte sie diese in die Ecke geschmissen, weil sie dann doch wieder zuviel in ihr wach rief. Doch dann ertappte sie sich dabei, wie sie ihre Wange an das Glas legte und seufzte. Ihre letzte Verbindung zu Ray.....

 

Verdammt! Sorgfältig sperrte sie das Objekt weg und ging weiter ihren Aufgaben nach. Helena wartete schon aufgeregt im Foyer der Klinik, wäre beim Verlassen des vorgeschriebenen Rollstuhls beinahe mit dem eingegipsten Bein zuerst aufgetreten. Ein kollektiver Schrei von Cassie und dem Pfleger verhinderten das so gerade eben.

 

Ausgepumpt ließ Cassie sich neben ihrer Schwester auf den Fahrersitz plumpsen. „Du kostest mich noch den letzten Nerv!”

 

Helena, für Cassie tatsächlich die schönste Frau der Welt, lächelte entwaffnend. „Entschuldige! Ich freu mich nur so...” Sie drehte sich im Sitz und sah auf den großen Transportanhänger hinter dem Wagen. „Sind meine Lieblinge gut verstaut? Geht es ihnen gut?”

 

Schmunzelnd erwiderte Cassie „Liebes, dafür stehe ich mit meinem Herzblut ein! Du solltest nur noch nicht jetzt zu ihnen gehen, das würde sie zu sehr aufregen.”

 

Ich weiß”, kam es seufzend von Helena und Cassie drückte ihre Hand. Und da sollte noch mal jemand behaupten, die Tiere wären reine Auftrittsgeräte für die Zirkusleute.

 

~Ray würde das nie behaupten~, schoss es ihr durch den Kopf und sie schüttelte diesen unwillig.

 

Was ist los?”, fragte ihre Beifahrerin, doch sie lächelte nur und meinte „Nichts. Nur die übliche Aufregung vor der Weiterfahrt. Lass uns zusehen, dass wir zu den anderen stoßen.”

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Hörbuch

Über den Autor

QueenMaud
Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte.

Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( http://www.amazon.de/Verrat-und-Vertrauen-ebook/dp/B007OH3DXI/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1332863393&sr=1-1 ), vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen ... Eine Leseprobe von "Verrat und Vertrauen" findet ihr auch in meiner Bücherliste.

Ansonsten gebe ich zu, eher einen Hang zum Happy-Ending zu haben, aber auch nicht immer, wie die Leser meines "Klassentreffen" sicher bestätigen können :-)

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