Romane & Erzählungen
Zirkusprinzessin Teil 35

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"Zirkusprinzessin Teil 35"
Veröffentlicht am 15. Juni 2012, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte. Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( ...
Zirkusprinzessin Teil 35

Zirkusprinzessin Teil 35

Beschreibung

Konkurrenz belebt das Geschäft, das ist Rays Motto. Sein verbrecherischer Geschäftsführer war da wohl anderer Meinung! Also muss Ray nun bei der jungen Frau, die sich selber als Zirkusprinzesssin bezeichnet,zu Kreuze kriechen. Kann er vielleicht auch wieder gut machen, was ihr angetan wurde? Oder hatte sie eigentlich von vornherein nie die Absicht, seßhaft zu werden?!

Gedankenverloren stand Ray noch einige Minuten auf dem Parkplatz, dann ging er wieder hinein. Sein Kopf drohte im Moment zu zerplatzen, da halfen jetzt erst mal nur Aspirin und ein Schwall Wasser ins Gesicht.

 

Während ihm unter der Dusche das extra kalte Wasser auf den Körper prasselte, kamen seine Gedanken langsam zur Ruhe. Cassie war weg, weil sie ihrer Familie beistehen musste, okay. Aber das musste ja keinen Abschied für immer bedeuten, auch wenn sie das angedeutet hatte. Schließlich wusste er, wo sie war, etwas, dessen sie sich wahrscheinlich gar nicht bewusst war.

 

Sein Herz schlug wieder einmal schneller, wenn er an Cassie dachte und Ray wusste, er wollte sie zurück. ~Was heißt zurück?~, tadelte er sich innerlich, ~Du hast es ja kaum auf die erste Base geschafft...~ Die Beziehung war gerade erst dabei gewesen, sich zu entwickeln. Und nach dem Auftritt seiner Familie und vor allem von Kendra ahnte er, was Cassie fort getrieben hatte.

 

Und er? Trieb auch ihn nur seine unmögliche Verwandt- und Bekanntschaft zu diesem Mädchen aus ganz anderen Verhältnissen?! Wollte er bloß einfach nicht von einer Frau wie Kendra eingefangen werden?

 

Letzteres konnte er ohne Umschweife bejahen, aber eine weitere Erforschung seines Gewissens brachte ihn zu dem Ergebnis, dass er sich ernsthaft in Cassie verliebt hatte, um ihretwillen, nicht als Flucht. Und etwas sagte ihm, dass auch er Cassie nicht gleichgültig war.

 

Für einen Augenblick erlaubte er sich, ein wenig zu träumen, wie es wäre, sie wieder zu küssen, ihren Körper zu erforschen, auszuprobieren, wozu ihre Yogakenntnisse sonst noch nützlich wären... Das brachte ihn zu dem Gedanken, wie genau sie denn wohl eigentlich ihrer Familie helfen sollte? Durch ihre Kenntnisse in Betriebsführung? Oder sollte sie tatsächlich wieder mit auftreten?!

 

Das gab ihm einen derartigen Adrenalinschub, dass er beinahe nass und nackt wie er war direkt in sein Büro gestürmt wäre. Ungeduldig zog er sich an, rief dann von seinem Schreibtisch Mary und ihren Sohn zu sich, sowie den Chefkoch. Es gab ein paar Dinge zu arrangieren, jetzt, da Cassie erst mal weg war und wegen dem, was er noch vorhatte.

 

Zunächst rief er Philipp zu sich. Als er ihn auf die Operation und Cassies Kredit ansprach, blieb der zunächst ausweichend, war schon beinahe verzweifelt. Hatte Cassie ihn doch um Stillschweigen gebeten!

 

Ray beschloss, mit offenen Karten zu spielen. So, wie der Mann schaute ahnte er wohl, dass Cassies durch den Kredit etwas ausgedünnte Finanzlage mit Schuld am Scheitern ihres Lokals war.

 

Philipp, bitte, ich habe doch wohl bewiesen, dass ich kein Monster bin, oder? Ich würde auch niemanden feuern, weil er erkrankt ist! Aber Tatsache ist …. das sollte nun aber wirklich unter uns bleiben, ja? Ich möchte, dass Miss Zanzini zurück kommt, ob nun in mein Lokal oder in ihr eigenes, ist mir egal, verstehen Sie?”

 

Das Stirnrunzeln seines Gegenübers machte klar, dass er tatsächlich zunächst NICHT verstand, bis dann ein wissendes Grinsen über seine Gesichtszüge lief. Ray war klar, DIE Neuigkeit würde der Mann nicht für sich behalten können, aber das war ja eigentlich schon egal.

 

Deswegen möchte ich gerne den Kredit, wie sagt man, übernehmen. Sie können ihr bei nächster Gelegenheit das Geld auf ihr Konto zurückzahlen, damit sie wieder handlungsfähig ist, dann zahlen Sie mir die Summe nach und nach zu den selben Konditionen wie bei Miss Zanzini zurück.”

 

Natürlich stand erst mal blankes Entsetzen auf Philipps Gesicht. Klar, wer wollte schon Schulden bei seinem Chef haben?

 

Bitte”, sagte Ray drängend, „ich kann das Geld nicht selber auf ihr Konto überweisen, das würde sie am Auftraggeber merken. Und das möchte ich erst mal nicht!”

 

Der Mann war immer noch skeptisch.

Wir können auch gerne einen Vertrag aufsetzen, der Sie voll und ganz absichert und den Kredit völlig unabhängig von Ihrer Arbeit bei mir macht”, setzte er nach und sah ihn hoffnungsvoll, vielleicht auch flehend, an. Endlich nickte der andere.

 

Die Kollegen haben eh schon einiges zusammen gelegt für mich. Der restliche Betrag wäre...”

 

Innerlich jubelnd schrieb Ray sich die immer noch stattliche Summe auf. „Danke! Wenn Sie möchten, machen wir morgen früh den Vertrag und Sie können das Geld gleich am Vormittag überweisen.”

 

Philipp nickte, ging dann wieder an seine Arbeit. Wo er wahrscheinlich dem einen oder anderen von seinem verliebten Chef erzählen würde....

 

Schmunzelnd griff Ray dann zum Hörer. Manchmal hatte es doch Vorteile, zu seiner Familie zu gehören. Denn dann konnte man unbehelligt seinen Anwalt am Sonntag beim Golfen stören und ihn mit der dringenden Aufgabe betrauen, einen etwas ungewöhnlichen Kreditvertrag auf zu setzen und ihn am Montagmorgen vorbei zu bringen.

 

Zwischendurch rief auch Eugene an, doch Ray vertröstete ihn und die übrigen auf den Abend, auch wenn das im Hintergrund ein jaulendes Gemaule von Kendra erzeugte. Über all das Chaos hatte er gar keine Gelegenheit gehabt, ein ruhiges Wort mit seiner Schwester zu wechseln.

 

Deswegen sagte er ein Treffen für den Abend zu, bestand aber darauf, dass es im Sunset stattfinden würde. Bei diesem Dinner hatte er zwischendrin endlich tatsächlich mal die Gelegenheit, in Ruhe mit Holly zu sprechen.

 

Erfreut stellte er dabei fest, dass auch sie auf seiner Seite stand. Seine Geschwister hatten zwar nicht ganz den Mut, sich offen gegen die Eltern zu stellen, aber das wollte er auch gar nicht. Genau so, wie er nicht mit ihnen brechen wollte. Nur halt ein selbstbestimmtes Leben führen, das wollte er. Leider lief in seiner Familie beides auf das Selbe hinaus...

 

Bei der Verabschiedung erklärten seine Gäste, dass sie morgen früh zurück fliegen würden, eine Nachricht, die er sehr zufrieden entgegen nahm. Zum Schluss nahm seine große Schwester ihn noch einmal in den Arm. „Sei vorsichtig”, murmelte sie in sein Ohr, „Kendra führt irgend etwas im Schilde. Sie ist mir die letzten Tage direkt unheimlich geworden, Bridget findet ihr Benehmen auch gruselig.”

 

Ray nickte stumm. Tatsächlich machte Kendra beim Verabschieden ein großes Trarar, tat so, als seien sie und Ray ein Paar; sie bot sogar an, alleine hier zu bleiben, um ihn zu unterstützen, „jetzt, wo diese lockere Person dich einfach im Stich gelassen hat!”

 

Bei der Vorstellung musste er unwillkürlich lachen, als er sich Kendra hinter der Theke vorstellte. Gleichzeitig war er erstaunt, dass sie gleich so gut Bescheid wusste. Zum Glück waren ihre Eltern ganz und gar nicht damit einverstanden und als brave Tochter gehorchte sie. Einem Abschiedskuss konnte er gerade noch ausweichen, fasste die junge Frau am Ellbogen und dirigierte sie unerbittlich zum Auto.

 

DIESEN Rücklichtern sah er dann mit Freude nach! Ray ließ die angestaute Luft aus seinen Lungen weichen und zerrte an seinem Krawattenknoten. Sein Blick fiel auf das Sandcastle, vor dem in seinen Augen ein großes Loch klaffte. Zu nett hatte der bunte Wohnwagen dort immer gewirkt.

 

Einer Eingebung folgend machte er sich auf den Weg zu der Stelle, wo er gestanden hatte. Kurz vorher stutzte er, denn etwas blitzte im Mondlicht auf. Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen: Dort lag die kleine Lampe, eigentlich nur eine Funzel, die in den warmen Nächten in den letzten Wochen immer für so eine anheimelnde Atmosphäre gesorgt hatte! Sie musste bei dem Geruckel über die Wiese abgefallen sein, wirkte aber noch intakt.

 

Auf einmal sehr zuversichtlich marschierte Ray in seine Wohnung. Morgen lag ein langer Tag und etliche Telefonate vor ihm, doch den Fund der Lampe nahm er für ein gutes Zeichen. Die Aktion 'Hole Cassie zurück' war voll und ganz angelaufen!

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Hörbuch

Über den Autor

QueenMaud
Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte.

Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( http://www.amazon.de/Verrat-und-Vertrauen-ebook/dp/B007OH3DXI/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1332863393&sr=1-1 ), vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen ... Eine Leseprobe von "Verrat und Vertrauen" findet ihr auch in meiner Bücherliste.

Ansonsten gebe ich zu, eher einen Hang zum Happy-Ending zu haben, aber auch nicht immer, wie die Leser meines "Klassentreffen" sicher bestätigen können :-)

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