Romane & Erzählungen
Your love is my pain [2] - ABGESCHLOSSEN / Komplettfassung

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"Your love is my pain [2] - ABGESCHLOSSEN / Komplettfassung"
Veröffentlicht am 05. Juni 2012, 348 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Hey! Hier mal ein kleiner Steckbrief von mir, damit ihr euch ein bisschen ein Bild von mir machen könnt :) Name: Vanessa Alter: 21 Wohnort: Österreich Lieblingsessen: Pastagerichte, Fisch Haustiere: 3 Katzen Lieblingsbuch: lese alles quer durch die Bank, aber bevorzugt Horrorgeschichten und Fantasy. Wie bin ich: humorvoll, offen, großherzig, ehrlich, nett
Your love is my pain [2] - ABGESCHLOSSEN / Komplettfassung

Your love is my pain [2] - ABGESCHLOSSEN / Komplettfassung

Beschreibung

Beinahe 10 Jahre sind vergangen, seitdem Amy und Andrew ihre Beziehung beendeten. Durch einen Unfall von Matt verändert sich jedoch Amys Leben wieder von Grund auf. Geheimnisse kommen ans Licht die Andrew penibel all die Jahre vor ihr geheim gehalten hatte.

Kapitel 1

"Amy"
„Wann kommst du nach Hause? Die Kinder vermissen dich, und ICH auch!“ Irgendwie klang ich verzweifelter als ich wollte. Viel zu lange hatte ich meinen Matt nicht mehr gesehen, für zwei Wochen war er nun schon in den Vereinigten Staaten um das Geschäft wegen dem neuen Hotel zu regeln.
„Bald mein Schatz, wir fliegen in einer Stunde in New York weg, wenn alles glatt läuft bin ich spätestens morgen mittags zuhause.“
„Ok, ich liebe dich, Matt.“
„Ich liebe dich auch! Und gib den Kindern ein paar Küsse von mir!“
„Werde ich machen, bis morgen“
„Bis morgen Süße!“

Ich strich mir die Tränen vom Gesicht, als Chaz zur Tür hereinkam.
„Hey Kleine ist alles in Ordnung?“ Er kam auf mich zu und setzte sich zu mir aufs Bett.
„Ich habe gerade mit Matt telefoniert, spätestens morgen sehen wir uns wieder. Ich vermisse ihn schon sehr.“ Eine weitere Träne kullerte über meine Wange.
Chaz nahm mich in den Arm, in solchen Momenten war ich echt froh, dass er und Craig bei uns im Haus wohnten.
Matt vertraute den beiden Blind. Ich kannte sie fast acht Jahre lang und war mit Matt bald fünf Jahre verheiratet. Wir hatten uns bei einer Veranstaltung kennen und lieben gelernt. Bei Matt war es Liebe auf den ersten Blick, und Chaz und Craig schloss ich damals schon in mein Herz. Bessere Freunde konnte man nicht haben.

„Das ist doch schön, dass er morgen wiederkommt, weine nicht deshalb sondern freue dich!“ Chaz wusste wie er mich aufmuntern konnte.
„Komm, wir gehen jetzt runter, da wartet eine Ãœberraschung auf dich!“ Er wusste genau, dass ich Ãœberraschungen über alles liebte.
„Was für eine Ãœberraschung?“
„Komm mit dann siehst du es.“ Sanft nahm mich Chaz an der Hand und zog mich vom Bett hoch. „Na los. Komm.“ Zögernd ging ich ihm nach. Was führte er jetzt bloß wieder im Schilde?
Wir gingen die Treppen runter, unten angekommen legte Chaz mir eine Augenbinde um. Er führte mich in einem Raum, höchstwahrscheinlich in das Esszimmer. Es roch wunderbar.
„Leute was habt ihr gemacht?“ Chaz nahm mir die Augenbinde ab. „Sieh doch selbst.“
Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Jungs hatten den großen Esstisch wunderschön gedeckt und ein richtiges Festmahl zubereitet. „Wir dachten, wir kochen heute für dich.“ Sagte Craig ganz verlegen.
„Oh das wäre doch nicht nötig gewesen!“
„Doch schon, du bist immer so wundervoll zu uns. Es ist ein kleines Dankeschön. Ich hoffe dir schmeckt es.“ Dankend umarmte ich Craig und Chaz.
Chaz rückte mir den Stuhl hervor, sodass ich mich setzten konnte. Die Kinder waren jetzt auch am Tisch und begannen hastig, all die guten Sachen auf ihre Teller zu legen.

Die Jungs hatten sich mit dem Essen selbst übertroffen. Es war herrlich. Nachdem alle aufgegessen hatten, trugen wir noch die Teller in die Küche. Den Abwasch würde der Geschirrspüler übernehmen. Danach legten wir uns ins Wohnzimmer auf unser Riesen Sofa. Samara lag bei Chaz, Jamie bei Craig und Emily bei mir. Es würde nicht mehr lange dauern bis die Kinder einschlafen. Sie hatten heute den ganzen Tag draußen gespielt, die waren ziemlich erledigt.
„Ich denke Samara schläft.“ Flüsterte Chaz. „Ja Jamie auch.“ Gab Craig leise zurück. „Emily ist kurz davor. Sie kämpft mit den zufallenden Augen. Tragen wir sie hoch.“ Kaum hatte ich das gesagt standen beide leise auf und hoben die kleinen vorsichtig hoch.

Ich hob Emily auf und ging mit ihr die Treppe hoch, in ihr Zimmer und legte sie in das Bettchen. Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und ging noch zu Jamie und Samara. Mein Tägliches Ritual.
Die Jungs waren bereits wieder unten und öffneten eine Flasche Champagner als ich mich zu ihnen setzte. „Es war ein schöner Abend.“ Sagte Craig zu uns.
„Ja aber wenn Matt hier wäre, wäre es ein noch schönerer Abend geworden.“ Ich legte meinen Kopf an Chaz’s Schulter. Er strich mir beruhigend über das Haar. „Ja aber er kommt morgen wieder.“ Ich nickte, nahm ein Glas und stieß mit den Jungs an. „Auf uns!“
Ich nahm einen kräftigen Schluck und gleich wurde alles leichter. Ich trank (nie) viel Alkohol, deshalb vertrage ich ihn auch nicht wirklich. Wir hatten noch einen sehr lustigen Abend. Irgendwann wurde aber auch ich sehr müde und wir beschlossen uns schlafen zu legen.

Kapitel 2

"Matt"
Mann war ich froh endlich IHRE Stimme zu hören, ich konnte es nicht mehr ertragen so weit und so lange von ihr entfernt zu sein. Einen Tag noch und dann würde ich sie wieder in den Armen halten, sie küssen und nicht mehr loslassen. Alles an ihr ist perfekt. Niemand, außer mir, würde sie jemals bekommen, sie ist meine Frau und wird es auch für immer sein. Das haben wir uns bei unserer Hochzeit geschworen.

„Hey, Tagträumer, alles in Ordnung?“ Alex weckte mich aus meinen Gedanken.
„Jaja klar!“
„Du siehst Amy spätestens Morgen wieder, Schluss mit der Träumerei, wir müssen los, das Flugzeug hebt sonst ohne uns ab! Oder noch Schlimmer wir bekommen unsere erste Klasse Plätze nicht, und dann wird der liebe Alex ganz schnell Böse!“
„Klar Mann, für dich wäre es wie immer schlimmer nicht als Star in einem Flugzeug behandelt zu werden, als um fast einen Tag später zuhause anzukommen!“ Alex übertreibt einfach immer viel zu sehr.
„Wenn ihr beide noch weiterlabert bekommen wir erst Recht unsere Plätze nicht mehr, los jetzt!“ mischte sich auch noch Seth ein. Wir sprinteten los zum Gate, gaben unsere Tickets ab und erreichten zum Glück noch rechtzeitig den Bus.
Zehn Minuten Später waren wir im Flugzeug auf unseren Plätzen und machten es uns gemütlich. Ein neun Stunden Flug erwartete uns, deshalb versuchte ich etwas zu schlafen, damit die Zeit ein bisschen schneller vergehen würde.

******************************

„Was ist...wie spät ist es?“ Ein heftiges Rumpeln hatte mich geweckt.
„Mann du hast die ganze Zeit durchgepennt, wir sind kurz über dem schottischen Flughafen“! Setzte Seth an als es noch einmal rumpelte.
„Scheiße Mann was ist das?!“ Ich geriet in Panik.
„Meine sehr geehrten Damen und Herren hier spricht ihr Kapitän, ich muss Ihnen Bedauerlicherweise mitteilen, dass wir in ziemlich heftige Turbulenzen geraten sind und vorerst nicht landen können.“ Erklang es aus den Lautsprechern.
Ich schaute aus dem Fenster und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, draußen Blitzte es fürchterlich und der Himmel war voll von schwarzen Wolken. Mir wurde mulmig. Plötzlich noch ein Rumps und die Sauerstoffmasken fielen von oben herab. Panik breitete sich an Bord aus. Wir versuchten ruhig zu bleiben, wir wollten nur noch heil am Boden ankommen. Doch das würde sich als schwierig erweisen…

"Amy"
Ich bin in der Nacht öfters wach geworden um nach den Kindern zu sehen. Die Vorfreude Matt wiederzusehen war ein Grund, der mich kein Auge zumachen ließ. Heute würde das alles ein Ende haben und ich würde Matt wieder in den Armen halten können. Ich war schon sehr aufgeregt.
„Mum?“ Jamie schaute zur Tür herein.
"Wann kommt Dad wieder?“
„Zum Mittagessen hoffentlich, aber bei dem Wetter ist das wohl nicht so sicher.“ Ich schaute besorgt aus dem Fenster.
Es war erst neun Uhr, aber es tobte draußen ein fürchterliches Gewitter, ich ging mit Jamie runter um ihm Frühstück zu machen, da kamen Emily und Samara herunter.
„Mummy wir haben Angst!“ Schniefte Emily. Ich nahm sie auf den Arm.
„Komm her meine Kleine, du brauchst keine Angst zu haben.“ Sprach ich sanft zu ihr. „Dir passiert schon nichts.“
Auf einmal rissen Chaz und Craig die Haustür auf und rannten herein, wir schraken alle hoch.
„Was ist denn mit euch passiert?“ Fragte ich sie. Die beiden waren total durchnässt.
„Wir haben die Pferde hereingebracht, draußen ist echt der Teufel los, du musst raus und Diabolo einfangen, er hat sich von uns nicht einfangen lassen und war ziemlich aufgebracht!“ Craig keuchte.
„Macht ihr den Kindern Frühstück, ich komme gleich!“ Ich zog meine Jacke an und stürmte nach draußen!
„DIABOLO“ Brüllte ich so laut ich konnte und da kam mein pechschwarzer Hengst, komplett durchnässt angaloppiert. Ich brachte ihn sofort in die Box und rieb ihn trocken als ich eine klaffende Wunde an seinem Hinterbein erkannte, sofort suchte ich den Arztkoffer und desinfizierte die Wunde, legte ich einen Verband darum und rief den Tierarzt an. Bedauerlicherweise konnte er erst am Nachmittag kommen da er jetzt schon viele Patienten durch das Unwetter hatte.
Diabolo hatte sich inzwischen hingelegt und machte keine Anstalten mehr aufzustehen, sein Hinterbein musste ihm Schmerzen bereiten, deshalb setzte ich mich zu ihm und streichelte ihm über den Rücken, weil er ziemlich angespannt war.
Ich lehnte mich an ihn und wartete auf den Tierarzt.

"Matt"
„Scheiße was soll das, warum kommen diese verdammten Sauerstoffmasken runter?!“
„Halts Maul Alex, umsonst werden die nicht runterfallen!!“ Ich kreischte schon fast in meiner Verzweiflung.
Wir atmeten alle ziemlich hastig ein und aus, man merkte die Anspannung aller Passagiere, es war zum verrückt werden. Auf einmal hörte man es durch die Lautsprecher rauschen jemand sprach hinein, doch man konnte nichts mehr verstehen, alle schrien und klammerten sich an ihre Sitze. Wir merkten nur noch wie irgendetwas das Flugzeug nach unten zog, alles rüttelte, es war laut, es war wie in einem Horrorfilm.
Keiner wagte es aus dem Fenster zu schauen, doch jeder tat es um zu sehen wie weit es noch bis zur Erde war, diese näherte sich bedrohlich schnell. Ich kniff die Augen zusammen und hoffte, dass alles so bald wie möglich ein Ende haben würde. Doch ich hatte mich gewaltig getäuscht.
Ein harter Rumps war zu spüren und ich knallte mit dem Kopf auf den Vordersitz, danach wurde mir schwarz vor Augen…

 

Kapitel 3

"Amy"
„Was zum Teufel…?! Chaz du hast mich zu Tode erschreckt!!“
„Du bist bei Diabolo eingeschlafen, der Regen hat nachgelassen und der Tierarzt ist da!“ Chaz klang besorgt.
„Wie spät ist es?!“ 13:22 Uhr“ Erklang Dr. Roney’s Stimme.
„Oh Doktor Roney. Danke, dass sie gekommen sind.“ Ich reichte ihm die Hand und trat aus Diabolos Box. Ich starrte zu Chaz.
„Wo zum Teufel ist Matt?!“
„Ich habe keine Ahnung. Er wird aber noch kommen, keine Angst!“ Er versuchte mich aufzumuntern, leider ohne Erfolg.
„Wie ich sehe haben Sie ganze Arbeit geleistet Mrs. Reed. Dennoch muss ich Ihre vorzügliche Arbeit zerstören und mir die Wunde ansehen!“ Nett und charmant wie immer dieser Mr. Roney.
„Wie’s aussieht hat er bei einem Draht oder ähnlichen die Haut abgeschürft, tiefe Wunden sind auch dabei, genäht werden muss aber nichts!“
„Gott sei Dank!“ Erleichtert klopfte ich meinem Burschen auf den Hals. Da hast du wieder Glück gehabt!“ Diabolo schnaubte zufrieden und wartete auf seine Karotte die er Chaz sogleich aus der Hand fraß.
„Ich werde die Wunde noch säubern und ihm ein Antibiotika spritzen, damit es sich nicht entzündet.“ Diabolo wartete noch auf die Streicheleinheiten vom Onkel Doc die er auch gleich bekam, plus einem Stück trockenem Brot.
„Na dann sehen wir uns hoffentlich nicht mehr so bald Mrs. Reed.“
„Das hoffe ich auch.“ Ich setzte ein falsches Grinsen auf. Meine Sorge um Matt war momentan größer.

"Matt"
„Sir können Sie mich hören? Sir?!“
"Mhm…wo bin ich?!“ Benommen blickte ich einem Rettungssanitäter in die Augen.
„Sie sind noch im Flugzeug, können Sie sich erinnern?!“
Ich schaute mich um und ich war kurz davor mich zu übergeben, überall waren leblose, blutüberströmte Körper, selbst neben mir….Seth!
„Oh Verdammt“ Ich konnte mir die Tränen nicht verkneifen, Seth lag zusammengeknickt in seinem Sitz ohne einem Atemzug, das Blut tropfte von seiner Stirn, zu meiner rechten war Alex gesessen, doch er war weg.
„Wo ist Alex?!“ Fragte ich den Sanitäter?
„Der Mann der hier saß?“ Der Sanitäter deutete auf den Sessel. Ich nickte.
„Er hat es nicht geschafft und wurde bereits nach draußen gebracht. Haben Sie Schmerzen oder fühlt sich etwas seltsam an?“ Ruhig sprach er auf mich ein, ich tastete an mir herum und bemerkte etwas, mein ganzer Körper war von oben bis unten mit einer klebrigen Substanz beschmiert und bespritzt. Blut. Ich tastete weiter und blieb bei meinem Kopf stehen, meine Hände klebten fast an ihm an, ich zuckte zusammen
"Shit!“
„Ganz ruhig Sir, wir werden Sie auf diese Trage legen, zuvor werde ich noch ihren Gurt durchschneiden, halten Sie still!“
„Meine Frau, meine Kinder…!“ Ich konnte nicht mehr weiterreden.
„Ist ihre Familie an Board? Sir? SIR?“ Aber es war zu spät, vor meinen Augen fiel wieder dieser Schwarze Schleier und ich sankt in einen tiefen Schlaf…

"Amy"
Ich versuchte die ganze Zeit Matt zu erreichen, er hob jedoch nicht ab. Nervös ging ich zwischen Wohnzimmer und Haustür hin und her. Langsam mach ich mir echt Sorgen.
„Chaz! Was ist wenn Ihm was passiert ist?!“ Ich konnte nicht mehr, ich war fertig mit den Nerven.
„Amy, ihm wird nichts passiert sein, vielleicht hatte das Flugzeug Verspätung und er kommt erst heute Abend? Vielleicht mussten Sie einen Zwischenstopp auf einem anderen Flughafen machen wegen dem Wetter?! Er wird schon auftauchen, da bin ich mir sicher.“ Chaz redete beruhigend auf mich ein, doch es half alles nichts, die Tränen kullerten wieder und wieder über meine Wangen.
„Wenn es wirklich so wäre, dann hätte er mich schon längst angerufen! Da bin ich mir sicher!“

Es war schon später Nachmittag und es gab noch immer kein Lebenszeichen von Matt, meine Sorgen wurden immer größer und ich machte mir über die unmöglichsten Dinge Gedanken. Ich könnte es nicht ertragen wenn ihm etwas passiert wäre!

**********************

Es klingelte an der Tür, voller Hoffnung rannte ich zur Tür und riss sie auf, dahinter war jedoch nicht Matt, es waren zwei Polizisten.
Kreidebleich schaute ich den beiden ins Gesicht, ich war nicht in der Lage zu sprechen, geschweige denn mich zu bewegen. Dann kam Chaz angerannt und bat die beiden einzutreten.
„Mrs. Reed? Wir haben leider schlechte Nachrichten für Sie, Ihr Mann Matthew Reed wurde heute bei einem Flugzeugabsturz schwer verletzt. Er liegt momentan im Krankenhaus, doch seine Ãœberlebenschance ist sehr gering.“
Ich konnte nicht mehr als ich das hörte, ich brach zusammen und landete auf den Knien, Chaz beugte sich zu mir hinunter, legte seinen Kopf an meinen und strich über meinen Rücken. Ich legte meine Hände vors Gesicht und fing an zu weinen. Craig ist ebenfalls sofort zu mir her gestürmt und hat versucht mich zu trösten. Ich erlitt beinahe einen Nervenzusammenbruch, Craig ist in der Zwischenzeit aufgestanden und redete mit den Polizisten. Er verabschiedete sich von Ihnen und schloss die Tür hinter ihnen.
„Scht, Scht! Alles wird gut, Matt ist ein Kämpfer, er wird das schon packen!“ Chaz versuchte mich zu beruhigen, doch es gelang ihm nicht.
"ICH WILL ZU IHM!!“ Schrie ich wie von allen Geistern verlassen, sprang auf und rannte zur Tür, Chaz hielt mich fest.
„Du gehst nirgendwo hin, ich werde fahren! Craig, pack die Kinder zusammen, wir fahren jetzt zu Matt!“
Ein paar Minuten später saßen wir im Auto, ich saß vorne und Craig bei den Kindern hinten, Chaz fuhr mit meinem Range Rover so schnell er konnte zum Krankenhaus. Um mich herum war alles leer, ich schaute verloren aus dem Fenster und konnte nur noch die Landschaft erkennen die an mir vorbeibrauste.
„Wie schön sie doch war.“ Dachte ich. Ansonsten hörte und sah ich nichts mehr! Absolut nichts…

 

"Chaz"
Ich habe Amy noch nie so aufgebracht gesehen. Sie tat mir wirklich leid, aber in diesem Moment konnte ich nur bei ihr sein. Sie trösten. Matt war ihr ein und alles. Und jetzt wurde er ihr aus dem Leben genommen, MEIN BESTER FREUND. Was sollte ich tun?! Aber wenn es noch schlimmer kommen sollte, falls Matt st… Ich konnte den Satz nicht mehr fertig denken, ich würde mich um Amy kümmern, würde für sie alles tun was in meiner Macht stand, ich würde sie auch vor Andrew beschützten. Auch wenn ich mit meinem Leben dafür bezahlen müsste! Andrew würde sie niemals kriegen. Das machte mir momentan die meisten Sorgen. Sobald Andrew von dem Absturz erfahren würde, wird er versuchen Amy zu bekommen. Doch das würde ich nicht zulassen. Andrew wird sie nicht bekommen, niemals. Nur über meine Leiche.

Ich war zwar seit dem ersten Moment in dem ich Amy sah in sie verliebt, aber dann kam Matt...Meine Liebe verschwand, und ich empfand nur noch tiefe, innige Freundschaft.
Am Anfang war es noch schwer für mich, fand es echt beschissen von Matt, aber von Zeit zu Zeit besserte sich das Verhältnis zwischen uns, mittlerweile bin ich Amys bester Freund, ich bin für sie da wenn sie mich braucht, stell mich für sie in den Hintergrund. Ich wollte verdammt noch mal, dass sie glücklich ist. Und jetzt wird ihr, ihr ganzes Glück weggerissen. Es war nicht fair, es war Scheiße. Was ist wenn Matt nicht mehr zurückkommen würde zu uns, ihr Leben wäre kaputt, und dann könnte ich auch nicht mehr glücklich werden.
„Fuck!“ Ich schlug mit beiden Händen gegen das Lenkrad, sah zu ihr rüber, sie erschrak und sah mich verstört an, ihre Augen waren so leer…verdammt was soll ich nur tun?!
„Ist alles in Ordnung Chaz?“
„Alles bestens…!“
„Chaz!“ Sie hat wohl den Unterton in meiner Stimme gehört, doch ich konnte es ihr nicht sagen, wie auch?! Es war verdammt schwer…
"Hej Mann konzentrier dich mehr auf die Straße und schalt einen Gang runter, wir wollen nicht auch noch im Krankenhaus enden!! Was ist los mit dir?!“ Meldete sich Craig von der Rückbank.
"ES IST ALLES OK!“ Ich schrie die Worte fast, doch ich konnte mich weder richtig beruhigen, geschweige denn besonders auf die Straße konzentrieren. Ich schaute fast im Minuten, oder Sekundentakt zu Amy rüber. Sie lehnte wieder am Fenster, ihr Blick glitt raus, für sie muss alles noch zehnmal schwerer sein als für mich. Ich weiß nicht was ich noch machen sollte…

"Amy"
Wie soll es bloß weitergehen, wie soll ein Leben ohne Matt aussehen, konnte ich ohne ihn weiterleben?
Es gab noch tausende andere Fragen, doch eine einzige beschäftigte mich die ganze Zeit…wird mein über alles geliebter Mann überleben?! Ich könnte es mir nie verzeihen wenn er bereits tot ist, bevor wir ankommen, ich wollte ihn noch sehen. Eigentlich habe ich mich schon damit abgefunden, dass er sterben würde, aber irgendwie ist es noch nicht real. Es schmerzt, tief in meiner Brust, und Chaz bedrückt ebenfalls etwas. Naja, wem würde es nicht nahe gehen, wenn man kurz davor ist seinen Besten Freund zu verlieren.
Vor uns erschien das Schild °Krankenhaus°.
„Wir sind gleich da.“ Flüsterte ich zu mir selbst. Dann würde ich meinen Matt endlich wiedersehen. Ich konnte es kaum mehr erwarten. Mir kam es vor als würde ich gleich platzen vor Freude ihn wiederzusehen, doch auch aus Angst was mich hinter den Krankenhaustüren erwarten würde.
Als Chaz endlich anhielt sprang ich aus dem Auto hinaus.
"Wir suchen noch einen Parkplatz und kommen gleich!“ Ich ignorierte es und rannte durch die Eingangstür, ich wollte nur noch zu IHM.
Wo war denn hier bloß die verdammte Rezeption?!
Ich schaute mich um.
„Miss? Suchen sie etwas?“ Ein freundlicher junger Mann blickte mich verwundert an, er war Arzt.
„Matthew Reed! Wissen sie wo er ist??!“ Ich war den Tränen nahe.
"Er war im Flugzeug oder?!“
„JA!!“
"Mhm, im zweiten Stock, Zimmer 228 auf der Intensivstation.“
„Danke!“ Dann war ich auch schon weg, ich drückte auf alle Liftschalter, jedoch brauchte dieser Ewigkeiten, also nahm ich kurzerhand die Treppe. Ich nahm gleich ein paar Stiegen doppelt, dann sah ich schon das „zweiter Stock“ Schild. Ich rannte durch den Flur als ich von einer Schwester gestoppt wurde.
„Miss hier sollten Sie nicht laufen, wen suchen Sie?!“
„Matthew Reed…Flugzeug…mein Mann!“ Ich war völlig außer Atem und nun war es wieder so weit, die Tränen rannten wieder meine Wangen hinunter.
„Oh sie armes Ding, folgen Sie mir.“ Während ich hinter ihr nachging reichte sie mir noch ein Taschentuch.
„Danke“
„Hier ist es. Ich lasse sie nun alleine.“ Ich öffnete leise die Tür, und da war er.
Er lag leblos in seinem Bett, rund um ihn waren verschiedene piepsende Maschinen und Apparate aufgestellt. Es sieht aus als würde er tief und fest schlafen, so friedlich, so ruhig, weitere Tränen bannten sich einen Weg über meine Wangen. Ich nahm einen Stuhl und setzte mich zu seinem Bett. So viele Maschinen…halten die ihn alle am Leben?! Er sah furchtbar aus, sein Gesicht war aufgeschürft, auf seiner rechten Stirnhälfte war ein weißes großes Pflaster, dass mehr rot war als weiß, sein Oberkörper war in einem dicken Verband eingewickelt, durch seine Nase ging ein Schlauch zum beatmen, seine rechte Hand war in einen Gips gelegt und er hatte großflächige blaue Stellen und Blutergüsse am ganzen Körper.
Ich nahm seine linke Hand in meine Hand, küsste sie, meine Tränen bedeckten seine Haut. Ich werde solange bei dir bleiben bis du wieder gesund bist!
„Ich liebe dich über alles, Matt. Ãœber alles!“ Die letzten Worte konnte ich nicht mehr richtig aussprechen, doch plötzlich wurde sein Händedruck stärker.
„Ich liebe dich auch über alles Amy.“ Es war nur ein Hauchen, doch es war genug um mein Herz einen Purzelbaum schlagen zu lassen. Diese Tränen waren Freudentränen.
„Oh Matt. Ich dachte schon ich hätte es nicht mehr rechtzeitig geschafft.“
„Scht, alles ist gut, ich lebe, dass ist die Hauptsache, alles andere vergessen wir jetzt.“ Ich küsste ihn, sehr darauf bedacht, ihn nirgends zu berühren, oder wehzutun.
„Wie ist das passiert Schatz?“
„Ich weiß nur noch dass die Sauerstoffmasken runtergefallen sind, danach bin ich mit dem Kopf auf den Vordersitz aufgeschlagen, ich wurde dann durch einen Sanitäter geweckt, Alex war bereits draußen, er war tot. Genau wie Seth. Er hing leblos in seinem Sitz, danach musste ich mich abtasten und den Sanitätern sagen wo ich schmerzen hatte, ich merkte nur noch, dass ich voller Blut war, danach weiß ich nichts mehr.“ Seine Stimme kam langsam zurück, doch er klang noch geschwächt, er machte viele Pausen beim reden…
„Das ist furchtbar!“ Er wischte mir die Tränen von der Wange.
„Ich lebe, alles andere ist jetzt unwichtig. Sind die Kinder auch da?“
"Ja, Chaz und Craig suchen noch schnell einen Parkplatz.“
„Das ist schön, dass alle da sind.“ In diesem Augenblick kamen Chaz und Craig mit den Kindern zur Tür herein.
„Daddy!“ Die kleinen rannten sofort zu ihm und küssten ihn, sie waren genauso froh wie ich, dass es ihm gut ging, einigermaßen gut.
„Was machst du für Sachen?! Alles Ok?“ Chaz war sichtlich froh, dass es Matt gut ging.
„Alles bestens, meine Familie und meine zwei Besten Freunde sind hier, was Schöneres kann ich mir in diesem Moment nicht vorstellen.“
„Stimmt, aber von deiner Familie fehlen noch zwei Personen.“ Craig öffnete die Tür und Michael und Laila waren da, Matts Eltern.
„Mum, Dad!“ Matt war erfreut, seine Eltern kamen näher und begrüßten Ihn.
„Ich bin froh dass es dir gut geht.” Begann Laila.
„Wir lassen euch kurz alleine“, Chaz, Craig und die Kinder gingen kurz raus.

 

Kapitel 5

"Matt"
Wir redeten über den Unfall, wie es mir ging. Aber das wichtigste war, dass meine Frau da war. Alles andere war in diesem Moment egal. Ich dachte schon ich würde Sie nie wiedersehen. Meine Eltern konnten nicht lange bleiben, sie wollten nur kurz sehen ob es mir gut geht, aber sie merkten wie sehr ich mich freute, dass Amy an meiner Seite war und wollten uns alleine lassen. Dafür war ich ihnen schon immer dankbar gewesen. Ich liebte meine Eltern über alles und war froh dass ich sie hatte, aber gerade in solchen Momenten wusste ich was ich wollte, und das war ganz allein Amy.
„Wie lange musst du hier bleiben?“
„Mhm, ich weiß nicht, ich hatte noch keine Gelegenheit mit einem Arzt zu sprechen.“
„Oh stimmt. Hast du Schmerzen oder soll ich dir irgendetwas bringen?“
„Nein, ist schon in Ordnung Kleines, das einzige was mir jetzt wichtig ist, ist das du bei mir bist, und bei mir bleibst!“ Nun waren es meine Tränen die die Wangen runterkullerten. Ich konnte, und wollte meine Gefühle nicht vor ihr verstecken.
„Ich werde solange bei dir bleiben wie du es willst!“ Sie streichelte mir bei den Worten über die Stirn, ich genoss ihre Berührungen sehr. Es klopfte und kurz darauf öffnete sich die Tür.
„Guten Tag Mr. Reed, oh Mrs. Reed, sie sind auch schon da. Mein Name ist Dr. Pellik. Wie geht es ihnen. Haben sie Schmerzen?“
„Nein, alles ok, ich habe nur ein komisches Ziehen im Bauch.“
„Genau deswegen möchte ich mit ihnen reden. Nachdem Sie angekommen sind, haben wir innere Blutungen festgestellt, Sie sind danach sofort operiert worden, und die Blutungen konnten gestillt werden. Weiteres sind drei Rippen gebrochen und sie haben eine Platzwunde am Kopf die wir genäht haben. Alles in allem sieht es gut aus. Wir möchten Sie jedoch noch für 10-14 Tagen zur Beobachtung hierbehalten, mit inneren Blutungen ist nicht zu spaßen.“ Ich merkte wie Amy der Atem stockte als sie hörte, dass ich innere Blutungen hatte.
„Noch dazu muss ich ihnen mitteilen, dass sich ihr Zustand jederzeit verschlechtern kann, sie brauchen jetzt viel Ruhe. Und vermeiden sie unbedingt Stress und körperliche Anstrengung.“
„Alles klar.“ Der Arzt verließ den Raum und kaum war er draußen konnte sich Amy nicht mehr beherrschen, sie brach förmlich zusammen und weinte fürchterlich.
„Scht, Scht. Amy ich bin hier, siehst du. Du kannst mich berühren. Ich schaffe das, außerdem schaue ich nicht wirklich schlecht aus oder, beruhig dich. Ich bin hier, für immer an deiner Seite.“
„Ich liebe dich!! Du bist echt alles für mich! Ich weiß nicht wie ich ohne dich Leben könnte!“ Sie war erschöpft, es war einfach zu viel für sie. Ich streichelte über ihr Haar, schon bald fielen ihr die Augen zu und sie schlief, doch meine Hand hatte sie nicht losgelassen.
Kurze Zeit später kam Chaz herein.
„Craig wird mit den Kindern nach Hause fahren, es ist schon spät, ich bleibe hier, und falls es dich stört dann ist mir das jetzt egal, ich bleibe und passe auf das nichts passiert!“
„Danke Mann. Dort drüben ist noch ein Stuhl, da kannst du dich setzten.“
„Hätte ich sowieso getan.“ Er lachte.
„Und alles ok mit dir? Amy ist völlig fertig, sie hat die ganze Zeit wie wir hergefahren sind aus dem Fenster geschaut, so als wollte sie nichts anderes hören oder sehen.“
„Wie hat sie reagiert als sie erfahren hat dass ich im Krankenhaus bin?“
„Mhm, also als es an der Tür geklingelt hatte ist sie sofort hin, ich denke, sie hat geglaubt, dass du es bist, Sie riss die Tür auf und plötzlich wurde Sie kreidebleich, ich zog sie zurück und….“
"Was! Warte mal! Warum wurde sie Kreidebleich?“
"Nun ja, es standen zwei Polizisten vor der Tür, ich denke, sie ist gleich vom schlimmsten ausgegangen, auf jeden Fall haben die Polizisten von dem Flugzeugabsturz erzählt und das du nur sehr wenig Ãœberlebenschance hast. Daraufhin ist sie zusammengebrochen. Sie hat fürchterlich geweint und ich konnte sie nicht mehr beruhigen, danach ist sie aufgesprungen und wollte gleich zu dir, ich hielt sie zurück und hab gesagt, dass ich fahre. Ich hätte es mir nie verzeihen können wenn ich sie allein fahren gelassen hätte, und wenn sie dann bei dir im Krankenhaus gelandet wäre. Sie war echt fertig.“
„Arme Amy.“ Ich streichelte ihr über ihr Haar. Warum musste Sie das alles nur mitmachen?!
„Wer hat eigentlich meine Eltern angerufen?“
„Das war Craig, er hat während wir hergefahren sind mit ihnen telefoniert. Ich habe es selbst nicht mitbekommen.“
„Sag ihm danke von mir.“
„Klar. So und nun Schlaf ein bisschen. Du musst müde sein und außerdem ist es schon spät.“
„Bist du jetzt meine Mutter?“ Er lachte „Nein, aber deine Mutter hat vorhin noch zu mir gesagt ich soll schauen, dass du brav isst und trinkst und viel schläfst.“ Chaz grinste.
„Ja klar. Könntest du Amy zu mir aufs Bett legen? Ich will nicht, dass sie hier zu mir gebückt auf dem Stuhl schläft, da bekommt sie sonst Rückenschmerzen.“
„Na klar doch.“
Er hob sie aufs Bett.
„Chaz, kannst du mir etwas versprechen?“
„Nein, du wirst wieder gesund! Alles wir wieder so wie vorher.“
„Aber falls doch etwas passiert. Bitte pass auf sie auf. Und vor allem halt Andrew fern von ihr.“ Er nickte.
„Dir wird nichts passieren. So weit wird es nicht kommen.“
„Ich hoffe nur du hast Recht...“

 

Kapitel 6

Am nächsten Tag

"Andrew"
Warum muss ich von meinen Eltern erfahren, dass mein Bruder im Krankenhaus liegt. Keiner von denen kommt selbst auf die Idee, dass es mir jemand sagen würde. Was hab ich denen getan, dass sie mich so sehr hassen?! Dann bestatte ich ihnen eben einen Besuch ab. Ich parkte den Wagen und ging ins Krankenhaus und sah mich ein wenig um.

„Wo liegt Matthew Reed?“ Die kleine Schwester die hinter der Glaswand saß sah mich mit geweiteten Augen an. Ich weiß selbst, dass ich verdammt gut aussehe, also raus mit der Sprache.
„Miss. Matthew Reed, wo liegt er?“
„Oh entschuldigen Sie, ähm Zimmer 228 im zweiten Stock.“
„Ich danke ihnen.“ Ich hab es echt drauf, alle Frauen liegen mir zu Füßen, doch eine muss ich wieder dazu bringen.
Gelassen fuhr ich mit dem Lift bis in den zweiten Stock und suchte nach Matts Zimmer.
„Entschuldigen Sie Sir, Sie sind hier auf der Intensivstation, wenn Sie nicht mit einem der Patienten verwandt oder zusammen sind dürfen Sie hier nicht rein.“ Ich drehte mich um, noch eine Schwester, etwas älter als die vorige.
„Erstens suche ich meinen Bruder Matthew Reed, zweitens hab ich gehört, dass ein Freund von Ihm ebenfalls bei ihm im Zimmer ist und drittens was interessiert es sie was ich hier mache, es sind Besuchszeiten oder nicht?“
„Aber…aber auf der Intensivstation sind andere Regeln für die Besucher.“
„Das ist mir Neu, lassen Sie mich raten, jemand hat ihnen ein Foto von mir gegeben und gesagt, wenn dieser Typ hier auftaucht lassen Sie ihn auf gar keinen Fall zu Matthew Reed. Hab ich Recht? So und jetzt aus dem weg, ich will zu meinem Bruder.“ Sie stand wie angewurzelt da und konnte kaum glauben, dass jemand so mit ihr sprach, irgendwie lustig, sie stand noch immer da und blickte mir nach, ihre Miene verfinsterte sich.. Es ist jetzt schon ziemlich amüsant in diesem Krankenhaus. Ah hier ist Zimmer 228. Ich klopfte vorsichtig und öffnete die Tür, Matt, Amy und Chaz sahen mich mit weit geöffneten Augen an, so als würden sie ihnen gleich herausfallen.
„Was willst du hier?“ Amy stellte sich vor mich und stemmte die Arme in die Hüften.
„Darf ich nicht meinen Bruder besuchen der gestern fast bei einem Flugzeugabsturz gestorben ist, darf ich mir keine Sorgen machen?“
„Seit wann machst du dir Sorgen wenn irgendetwas in deiner Familie passiert was dich nichts angeht?“
„Misch dich nicht ein du Zwerg, du weißt rein gar nichts!“ Chaz glaubt echt er ist der größte. Aber nicht mehr lange und er ist weit unten, ganz weit unten.
„Wollt ihr beiden nicht kurz das Zimmer verlassen damit ich mit Matt alleine Sprechen kann?“
„Das glaubst du wohl selbst nicht, dass ich dich mit meinem Mann alleine in einem Zimmer lasse?!“
„Hör zu Amy, mich interessieren deine Spielchen schon lange nicht mehr, du schließt mich aus der Familie aus, ich darf meine Nichten und meinen Neffen nicht sehen, ich darf was euch anbelangt rein gar nichts und…“
„Halt die Klappe Mann!“
"Oh so wies aussieht bist du doch noch länger unten den Lebenden mit so einer Kraft in der Stimme.“
„Was willst du!!?“
„Das weißt du ganz genau!“ Laut Matts Gesichtsausdruck konnte er es sich denken um was es geht.
„Chaz bring Amy raus. Ich muss mit Andrew reden. Alleine.“
„Bist du dir sicher?“ Chaz verstand nicht warum er und Amy nicht dabei sein durften.
„Nein, ich bewege mich ganz bestimmt nicht raus aus diesem Zimmer! Matt wie kannst du nur wollen, dass…“ Ich ging zu ihr und packte sie an der Taille und zog sie an mich heran. Unser Gesicht war nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt.
„Du bist noch immer so impulsiv wie früher.“ Sie war starr, bewegte sich kaum und atmete schwer.
„Chester, bring sie endlich raus, ich kann Matt wohl schlecht über meine Schultern werfen und dann mit ihm raus gehen um alleine mit ihm zu reden. Es geht um familiäre Dinge. Und die gehen dich nichts an.“ Ich ließ von ihr ab und wendete mich wieder zu meinem Bruder.
„Von dir lass ich mir gar nichts sagen!“ Nun stellte sich Chaz vor mich und baute sich vor mir auf…
„Wenn es um familiäre Dinge geht, dann geht es mich sehr wohl etwas an!“
„Amy, Chaz, bitte, es ist wichtig.“
„Ich versteh dich nicht… Echt nicht. Komm Amy.“ Wie süß sich doch Chaz um Amy kümmerte, doch nicht mehr lange und dann ist alles wieder so wie früher.

„Ãœber was willst du unbedingt alleine mit mir sprechen? Dass du Amy für dich haben willst wissen wir mittlerweile ja schon alle.“
„Oh das ist ja schön, du denkst ich will Amy für mich haben, aber eigentlich will ich sie wiederhaben. Du hast sie mir damals weggenommen, und das werde ich dir niemals verzeihen!“
„Wiederhaben? Weggenommen? Was zum Teufel redest du?“
„Du hast echt keine Ahnung oder? Hat es dir Amy nie erzählt? Traurig, echt…!“
„Was hat sie mir nie erzählt?“ Matt wurde neugierig jedoch auch wütend.
„Bevor du deine Süße Amy kennengelernt hast war sie MEINE Freundin!“
„Das glaubst du doch wohl selbst nicht, das hätte ich gemerkt wenn du eine Freundin gehabt hättest, für dich waren Frauen immer nur Spielzeug, mehr nicht.“
„Haha es wird immer besser! Bevor du sie überhaupt gekannt hast hab ich schon mit ihr geschlafen. Wir hatten den besten Sex den man sich nur vorstellen kann, kein Wunder, dass du sie so verehrst. So eine kleine wie sie findet man nicht überall.“
„HALT DEIN MAUL ANDREW!! Denkst du echt du kannst sie mir wegnehmen?“
„Chaz und Craig werden Sie nicht immer beschützen können und du schon gar nicht, falls du hier noch lebend herauskommst.“
„VERSCHWINDE JETZT! Lass meine Familie in Frieden Andrew, ich meine es ernst!“
„Ich bekomme immer was ich will Matt, und ich will Amy!“
„Und du wunderst dich, dass wir dich über fünf Jahre nicht mehr sehen wollten.“
„Vielleicht hab ich auch nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, und der kommt immer näher glaub mir, Amy wird wieder meine Freundin sein. Darauf kannst du wetten!“
„Verschwinde endlich!“ Seine Hände spannten sich an und sein Gesichtsausdruck wurde verzweifelter. Er versuchte sich aufzurichten, doch er schaffte es nicht.
„Sie wird wieder meine Freundin sein, für immer, denk an diese Worte während du im Sterben liegst! Denk an MEINE AMY!!“ Mit diesen Worten verließ ich den Raum, Amy und Chaz stürzten zurück in Zimmer 228. Meine Arbeit war getan. Jetzt musste ich nur noch abwarten.

 

Kapitel 7

"Matt"
„Warum hast du nichts gesagt? Du hast nichts gesagt?! Rein gar nichts!? Jetzt ist alles klar, erst jetzt! Amy warum?“
„Was habe ich nicht gesagt?“ Sie blickte mich baff an, hatte Andrew gelogen, wollte er mich so dermaßen fertig machen?
„Du und Andrew!“ Ihr Blick wurde klarer, sie war den Tränen nahe.
„Es hätte alles viel einfacher gemacht wenn du es gesagt hättest! Ich liebe dich trotz allem. Wirklich, aber warum musste ich es von meinem Bruder erfahren. Von meinem Bruder den ich seit fünf Jahren nicht mehr gesehen habe.“
„Es tut mir leid, ich wollte ihn vergessen, du bist mir viel mehr wert als Andrew. Ich hasse ihn. Und will nur dich! Für immer!“
„Das ist jetzt nicht dein Ernst oder Amy? Chaz blickte verdutzt zwischen Amy und mir hin und her, bis er endlich begriff um was es geht.
„Du und Andrew, ihr habt…“
„Ja wir waren zusammen, ein Jahr, er war meine erste große Liebe, und als ich Matt kennenlernte wollte ich Andrew vergessen, es war nicht einfach, immerhin sind sie Brüder, ich wollte ihn nicht mehr wiedersehen und mit Matt eine gemeinsame Zukunft haben. Ich liebe dich Matt. Nur dich.“
„Du hasst ihn sosehr, obwohl du ein Jahr lang mit ihm glücklich zusammen warst, wie soll ich das verstehen Amy? Wie? Du hasst meinen Bruder, wenn du mir das am Anfang gesagt hättest, dann hätten wir darüber sprechen können, alle drei zusammen, du, ich und Andrew. Weil du ihn gehasst hast, oder noch immer hasst, empfinde ich auch dasselbe für meinen Bruder.“
"Es tut mir leid!“ sie rannte weinend aus dem Zimmer raus.

"Andrew"
Ich hatte ihn nun da wo ich ihn haben wollte. Er war verzweifelt. Ich muss nur noch abwarten. Ich weiß es ist gemein seinem eigenen Bruder so etwas anzutun, aber es geht nicht anders. Er hat das war mir gehört.
Die Tür ging auf und…
“Wow immer langsam mit den jungen Pferden, warum hast du es denn so eilig Kleine?!“ Amy rannte mir direkt in die Arme, ach wie gut tat es sie wieder so nahe bei sich zu haben.
„Du bist ein Riesenarschloch, wie konntest du es ihm sagen. Es war alles perfekt wie du nicht da warst. Matt ist...“
„Er ist wütend obwohl er nicht wütend sein sollte, er steht total unter Stress und könnte daran sterben! Gehen Sie rein und sehen sie zu das er sich beruhigt.“ Eine strenge Stimme ertönte hinter meinem Rücken.
„Und sie Mister, verlassen sofort das Krankenhaus.“ Bevor ich noch irgendetwas sagen konnte flog ich hochkant raus. Na toll. Das wollte ich zwar nicht bewirken, aber ich muss nur noch abwarten. Und wie es aussieht nicht mehr lange. Und eines kann ich ihm noch versprechen, ich werde wiederkommen. So einfach gebe ich mich nicht geschlagen.


"Matt"
Ich konnte nicht mehr. Warum mussten mir Andrew und Amy das antun. Alles hätte viel einfacher werden können wenn sie es mir von Anfang an gesagt hätten. Dieser Hass den Andrew in sich spürt kommt daher weil ich Amy habe und nicht er, oder doch mehr, weil ich Andrew genauso hasste wie Amy es tat? Wie soll es jetzt bloß weitergehen? Amy kam zurück ins Zimmer.
„Matt bitte beruhig dich, wir werden es schaffen, es tut mir unendlich leid. Ich weiß auch nicht warum ich es von dir geheim halten wollte es ist einfach so…“
„Ich liebe dich ok, ich werde es auch immer tun, es ist nur so schwer zu begreifen, seit wir geheiratet haben habe ich Andrew nicht mehr gesehen, das war vor fünf Jahren, und jetzt nach fünf Jahren kommt er darauf, dass er dich wiederhaben will?! Was soll das? Ich versteh das nicht!“
„Ich weiß auch nicht was er hat? Wahrscheinlich hat ihn wieder eine fallen lassen, keine Ahnung. Ich will mich jetzt nicht mit dir streiten oder darüber diskutieren, ich will nur, dass du wieder gesund wirst.“
„Ich werde gesund, keine Angst. Komm her.“ Ich nahm sie in den Arm, sofort wurde sie ruhiger, und ich ebenfalls.
„Was ist? Matt?“
„Es ist nichts Schatz, ich habe nur gehustet, mehr nicht.“
„Matt deine Hand!“
„Verdammt!“ Meine Hand war voll Blut.
„Hol eine Schwester! Los! Lauf!“ Chaz schickte Amy hinaus und kam zu mir um mich festzuhalten. Mein Körper war unkontrollierbar und zitterte. Dann kam er wieder, dieser verdammte schwarze Schleier…

"Amy"
„Hey Schwester, kommen Sie schnell! BITTE!“ Sofort wurde ein Doktor gerufen und ich lief zurück in Matts Zimmer. Was ich da sah lies mir das Blut in den Adern gefrieren. Er zitterte am ganzen Körper, die Maschinen und Geräte an die er geschlossen war konnten mit dem Pieptönen nicht mehr mithalten schnell schlug sein Herz.
Ich stand wie angewurzelt da, konnte mich nicht mehr bewegen. Chaz kam zu mir, zog mich auf die Seite.
„Bitte verlassen Sie den Raum.“ Chaz tat was ihm der Doktor sagte und er nahm mich mit, die letzten drei Worte die ich hörte waren.
Wir verlieren ihn.

Wir saßen nun im Warteraum und warteten. Ich war an Chaz’s Schulter gelehnt und weinte ununterbrochen.
"Er wird es schaffen, keine Angst.“ Chaz’s Worte klangen in meinen Ohren nur wie ein leises Rauschen.

Wir saßen seit über zwei Stunden im Warteraum, sie hatten Matt in den OP gebracht, Notoperation. Die Zeit verging viel zu langsam, ich war schon so am Ende als auf einmal…
„Mrs. Reed?“
„Ja???“ Chaz und ich sprangen auf.
„Es tut mir leid, ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihr Mann die Operation nicht geschafft hat. Mein Herzliches Beileid.“ Ich sah noch wie Chaz den Kopf senkte und ich sackte ein weiteres Mal weinend auf die Knie. Mein Leben war am Ende.
„Willst du ihn noch einmal sehen?“ Fragte mich Chaz. Er erwartete keine Antwort, er zog mich einfach hoch und ich versuchte mit schlürfenden Schritten mit ihm und dem Arzt mitzuhalten. Immer noch weinend.
Wir blieben vor einer Silbernen Türe stehen, Chaz sah mich an, dann nickte er dem Arzt zu, dieser öffnete die Tür und wir traten ein. Dort lag er, auf einem Metalltisch. Er war zugedeckt, nur sein Kopf lag frei. Zögernd ging ich ein paar Schritte näher und streichelte seine Wange.
„Er sieht aus als ob er schläft.“ Sogar Chaz kamen die Tränen als ich diese Worte sagte.
„Als ob er nie Schmerzen gehabt hätte. Soll ich dich alleine lassen?“
„Ja.“ Er ging hinaus und schloss hinter sich die Tür.
Ich schaute ihn an. Lange. Sehr lange. Wie lange? Keine Ahnung. Ich wollte einfach nur bei ihm sein. Warum? Warum du und nicht jemand anderes?
„Oh Gott. Ich liebe dich. Du bist der einzige dem mein Herz gehört, und niemand anderem. Andrew ist an allem schuld, es tut mir leid.“ Ich flüsterte die Worte nur, doch mir kam es vor als ob er sie verstehen würde. Nun war ich am Ende, ganz am Ende, ich legte meinen Kopf auf seine Brust und weinte. Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen, zu groß war der Schmerz.

„Amy? Komm her, wir müssen los.“
„Nein! Ich will bei ihm bleiben.“
„Du warst jetzt über zweieinhalb Stunden bei ihm, komm bitte mit.“
„Nein ich will ihn nicht hierlassen, ich kann nicht! Verstehst du?! Ich kann es einfach nicht!“ Ich weinte nur noch. Chaz kam zu mir und schlang seine Arme um mich.
„Alles wird gut Amy, das verspreche ich dir, nur sei jetzt stark und komm bitte mit.“ Ich küsste Matt das letzte Mal, bevor wir raus gingen und sich die Tür hinter uns schloss.
„Ich liebe dich Matt“ Flüsterte ich noch bevor die Tür ins Schloss viel.

 

Kapitel 8

"Amy"
Heute ist Matts Beerdigung. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Wie ich mich von Matt am besten Verabschieden sollte, was ich sagen sollte… Ich lag in unserem Bett. Die Erinnerung schmerzte viel zu sehr. Zu wissen, er wird nie wiederkommen und nie wieder mit mir in unserem Bett liegen. Ich würde niemals wieder seine Küsse, seine Hände, seine warme Haut generell spüren. Nie mehr wieder seine Stimme hören. Ich starrte zur Decke. Die Jungs spielten derweilen mit den Kindern. Auf sie würde heute die Babysitterin aufpassen. Sie sollten nicht an das Grab ihres Vaters. Jetzt noch nicht. Sie sollten älter werden und verstehen. Jetzt ist es noch zu bald. Ich war noch so mit meinen Gedanken beschäftigt, dass ich gar nicht merkte wie Craig das Zimmer betrat.
„Ist alles in Ordnung Amy?“ Er klang besorgt. Doch ich nickte nur. Ich wollte jetzt nicht reden. Er schaute mich an, ich würdigte ihm keinen Blick. Craig strich über meine Wange, was zufolge hatte, dass wieder diese verdammten Tränen sich einen Weg von meinen Augen über meine Wangen suchten. Ich drehte mich zur Seite. Drehte ihm den Rücken zu. Deutete ihm, dass ich alleine sein wollte. Doch Craig ignorierte es. Er legte sich zu mir, umschlang mich von hinten und hielt mich einfach nur fest. Ich kuschelte mich an ihn, nahm seine Hand und drückte sie fest. Keiner von uns sagte ein einziges Wort. Er wusste, dass ich im Moment nicht reden wollte. Er war einfach nur für mich da. Und das machte vieles für mich einfacher.
„Du musst dich dann umziehen, wir müssen los.“ Flüsterte er in mein Ohr. Ich nickte nur wieder. Reden war jetzt unmöglich. Zögernd löste ich mich von Craig und stand auf. Er tat es mir gleich, wischte die Tränen von meiner Wange und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Ich warte unten auf dich.“ Craig erwartete keine Antwort, er ging zur Tür hinaus und schloss sie hinter sich.
Ich ging in der Zwischenzeit zum Schrank und zog mich um. Schwarze Schuhe, schwarzes Kleid, schwarzer Mantel. Einfach alles in düsteren und dunklen Farben.
Als ich fertig angezogen war ging ich hinunter. Craig und Chaz warteten auf mich. Craig nahm mich in den Arm, dann gingen wir hinaus zum Auto und fuhren zum Friedhof.
All unsere Freunde, Verwandten und Bekannten waren hier. Nur einer fehlte. Andrew.
„Andrew ist nicht hier.“ Sagte ich zu Craig. Er schaute sich um und stimmte mir zu. „Er ist sein Bruder und kommt nicht zu seiner Beerdigung, obwohl er Schuld war, das Matt gestorben ist.“ Chaz schüttelte den Kopf.
„Psst. Beruhig dich Chaz.“ Craig warf ihm einen bösen Blick zu.
„Es ist ja die Wahrheit.“
„Hör jetzt auf Chaz.“ Nun wurde ich auch wütend.
Wir gingen in die Kirche, beinahe alle kamen her und wünschten mir ihr herzliches Beileid. Doch irgendwie verschlimmerte sich dadurch nur noch alles. Ich kämpfte gegen die Tränen an. Jetzt erst wurde es für mich real. Matt kommt nicht wieder zurück. Nie wieder. Ich musste mich beherrschen. Doch es gelang mir nicht. Die Tränen liefen nun im Strömen über mein Gesicht. Ich rannte aus der Kirche. Ich brauchte dringend frische Luft.
Vor der Kirchentür blieb ich stehen und lehnte meinen Kopf daran. Und dann sah ich ihn. Etwas weiter entfernt, bei Matts baldigem Grab. Dort stand eine Person im schwarzen Anzug. Die Person warf etwas in das leere Grab. Sieht aus wie Blumen. Und plötzlich drehte sich die Person um. Es war Andrew. Ich konnte ihn zwar nicht genau erkennen, da er zu weit weg war. Aber ich war mir sicher, dass er es ist. Ich wollte gerade hingehen als Craig herauskam. Schlagartig drehte ich mich um.
„Tut mir Leid, hab ich dich erschreckt?“ Ich schüttelte den Kopf und drehte mich wieder um und sah zu jener Stelle wo Andrew gerade noch gestanden hatte. Doch er war weg.
„Ich hab mir Sorgen gemacht Amy, ist alles in Ordnung?“
„Ja alles bestens.“
„Lass uns wieder hineingehen.“ Ich folgte Craig, drehte mich noch einmal um, doch Andrew blieb verschwunden. Mit gesenktem Kopf ging ich wieder in die Kirche.

Als der Pfarrer seine Ansprache, Freunde und Verwandte die Reden über Matt beendet hatten, wurde Matts Sarg hinaus zum Grab gebracht.
Wir standen alle rund um das Grab und sahen zu wie der Sarg immer tiefer in das Loch sank. Ich fühlte mich beobachtet, drehte mich um und sah ihn wieder. Er lehnte an einem großen Baum, beobachtete alles aus der Ferne. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie wollte ich zu ihm gehen. Doch mein Kopf sagte dauernd NEIN. Was hätte ich bei ihm tun sollen? Starr blickte ich in seine Richtung, er bewegte sich kein bisschen. Ebenso wenig wie ich. Es fühlte sich falsch an, dass ich ihn so anstarrte, aber ich konnte nicht anders. Er versuchte mich wieder zu manipulieren. Da war ich mir sicher.
„Amy?!“ Chaz kam zu mir. „Was ist los?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nichts.“ Als ich meinen Kopf wieder in seine Richtung drehte war er wieder weg. Etwas enttäuscht drehte ich mich wieder um.

Als sich alle von Matt verabschiedet hatten und mit einer Schaufel Erde in sein Grab geworfen hatten, wurden es langsam immer weniger Menschen. Zum Schluss waren nur noch Craig, Chaz und ich da. Ich kniete vor seinem Grab. Die Jungs waren noch in der Kirche und regelten den Rest.
Dann war da wieder dieses komische Gefühl beobachtet zu werden. Ich wollte mich gerade umdrehen, doch eine Stimme in mir sagte nein. Ich wusste er war hier.
„Was machst du hier?“
„Ich wollte mich von meinem Bruder verabschieden.“
„Du hast es nicht für nötig gehalten, mit uns hier zu sein, sondern irgendwo aus weiter Ferne zuzusehen?“
„Ich wollte dich nicht beunruhigen.“
„Hast du aber. Mit deiner dämlichen Beobachterei.“
Ich merkte wie er sich hinter mich kniete und mich umschlang.
„Ich bin nur wegen dir hier. Und um mich von Matt zu verabschieden.“ Er manipulierte mich wieder, denn ich fühlte mich wohl in seiner Umarmung.
„Du tust es schonwieder!“
„Nein, ich kontrolliere dich nicht, du fühlst dich von dir aus wohl.“
„Nein…das kann nicht sein. Ich liebe dich nicht mehr, Andrew. Ich liebe Matt.“
„Du glaubst es zu tun. Ich weiß nicht genau was du wirklich fühlst, denn du bist momentan noch zu sehr verwirrt. Aber du liebst ihn nicht. Oder besser gesagt nicht so wie mich.“
„Andrew…“
„Ich werde dich vermissen.“ Flüsterte er in mein Ohr, gab mir einen Kuss aufs Haar, löste sanft seine Umarmung, stand auf und ging. Ich kniete weiterhin in der kalten Wiese, konnte nicht glauben, oder verstehen was das gerade war. Ob es echt war. Doch es fühlte sich so echt an?
„Komm Amy, wir sollten jetzt los. Es wird schon spät.“ Ertönte plötzlich Chaz’s Stimme. Ich erschrak. Wo war bloß Andrews Stimme hin? Sie schwirrte in meinem Kopf umher, ich hörte sie dauernd, doch die Jungs rissen mich aus meinen Gedanken.
„Was ist los Amy? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen.“
„Ähm nichts, war nur gerade im Gedanken.“ Die beiden halfen mir auf und wir gingen zum Auto. Als wir aus dem Friedhof hinausfuhren schaute ich nochmals an die Stelle wo Andrew vorhin gestanden hatte. Er war dort und sah uns beim Wegfahren zu. Er rührte sich nicht. Stand wie angewurzelt da. Wie eine Statue. Es war beinahe Angst einflößend. Doch ich starrte solange hin, bis wir ganz aus dem Friedhof weg waren und ich keine Sicht mehr dorthin hatte.

 

Kapitel 9

"Andrew"
Ein Monat ist seit Matts Tot vergangen, Amy ist noch immer am Ende.
Ich saß in meinem Apartment und schaute fern, Matt ist noch immer in den Nachrichten. Die können auch nicht genug bekommen von Toten zu erzählen. Naja, aber so sah ich wenigstens Amy im Fernsehen. Sie ist wirklich ein armes Ding. Was mir meine Eltern so erzählt haben sind die Kinder bei ihnen, Amy soll sich erst einmal wieder fassen und damit zurechtkommen, meine Eltern hatten wirklich ein großes Herz. Solange bis Amy wieder mit ihrem Leben klarkommt behalten sie die Kinder, das kann allem Anschein nach noch lange dauern.

Ich werde jetzt aber noch abwarten bis ich sie mir zurückhole, erst wenn sie ein bisschen mit der Trauer zurechtkommt werde ich sie mir wieder holen. Eigentlich wollte ich ja, dass sie dafür büßt was sie mir damals angetan hat. Aber dennoch liebe ich sie noch mehr als alles andere. Das tat ich auch wie wir noch zusammen waren, naja Zeiten ändern sich, doch mein Herz hat sich in Sachen Gefühle nie für sie geändert. Ich liebe sie trotz allen was zwischen uns passiert ist.
Ich stand auf und ging zum Spiegel. Ich musste mich noch fertig machen für heute Abend. Ich wollte ausgehen und mir wieder einmal ein paar Frauen aufreißen. Mit meinem Aussehen war das Gott sei Dank nicht sehr schwer.

Seit Amy und ich auseinander gegangen sind war ich nicht mehr in einer Beziehung. Ich habe mein Singleleben voll und ganz ausgekostet. Es hat eigentlich nie wirklich gepasst und ehrlich gesagt wollte ich auch keine andere als sie.

Sie hatte einen perfekten Körper, ein wunderschönes Gesicht mit einer niedlichen Stupsnase und schönen grünen Augen, lange kastanienbraune Haare mit leichten Wellen darin. Einfach wunderschön. Was wollte Mann mehr?! Seit dem sie mich für Matt verlassen hatte war mein Leben zerstört, ich dachte den ganzen Tag nur an sie. Sie ist und bleibt die einzige. Eigentlich wollte ich ihr nie etwas Schlimmes antun, doch wenn Matt in der Nähe war musste ich mich immer zusammenreißen nicht auszuflippen.

Was würde ich nur darum geben sie wiederzuhaben.

Mein Handy klingelt... „Hallo?“…

"Amy"
Ich weiß nicht mehr wie ich damit zurechtkommen soll. Nur durch Andrew ist Matt gestorben. Er will mich wiederhaben. Was soll ich nur davon halten? Aber er sah doch auch aus als hätte er sich Sorgen um Matt gemacht, aber dann hätte er Matt nicht so zerstört und ihm gesagt dass wir ein Paar waren.
Doch als ich in seine Arme gerannt bin hat es sich wunderbar angefühlt, genauso wie am Friedhof, wie früher, als wir noch keine Verantwortung für irgendetwas übernehmen mussten. Da war alles perfekt. Ich weiß selbst, dass ich Andrew sehr verletzt habe als ich ihn für Matt verlassen hatte, doch für die Liebe kann ich nichts. Warum musste mein Leben nur so schwer sein. Ich verstehe das nicht. Ich wollte nur ein glückliches, langes Leben mit Matt haben. Und jetzt ist er weg, wegen Andrew. Andrew hat ihn umgebracht. Mit seinen Worten. Oder war es ich weil ich ihm das Herz gebrochen habe? War er wirklich so enttäuscht von mir?
„Hey, wie geht es dir?“ Chaz setzte sich zu mir auf mein Bett.
„Alles in Ordnung mit dir?“
„Ja alles bestens, ich denke nur nach.“
„Du denkst an den Tag richtig?“
„Richtig, aber noch mehr an Andrew..“
„Warum an ihn?“
„Wie kommt er nur dazu nach fünf Jahren einfach so aufzutauchen und seinen Bruder zu besuchen der im Sterben liegt, einfach so?“
„Mhm, stimmt, klingt komisch!“
„Denkst du soll ich ihn fragen was das sollte? Ich meine, immerhin ist nachdem Andrew im Zimmer war, Matt gestorben.“
„Warte du willst dich mit ihm treffen? Bist du verrückt? Der Typ hat sie ja nicht mehr alle!“
„Sag so etwas nicht! Gerade du. Du kennst ihn auch noch von früher. Er ist verletzt, ich hab ihn damals mehr als verletzt! Ich will nur einiges klarstellen!“
„Es ist keine gute Idee, glaub mir, dann erwartet er sich wieder etwas von dir! Oder schlimmer noch, er versucht dich wieder zu manipulieren! Vergiss es Amy, das wird nicht klappen.“
„Mhm, du hast wahrscheinlich recht.“
„Kommst du mit runter was essen?“
„Ne ich denke ich leg mich ein bisschen hin, ich bin müde...“
„Ok.“ Craig verließ das Zimmer.
Ich legte mich hin, in einer Hand hielt ich das Handy und in der anderen ein Hochzeitsfoto von mir und Matt. Ich brauchte lange um zu wählen, zu viel Angst und noch mehr Hass hatten sich in den Letzten Jahren gegen Andrew aufgebaut, warum weiß ich selbst nicht. Entschlossen wählte ich dann doch seine Nummer und es läutete. „Hallo?“ Ertönte es am anderen Ende. Ich erschrak und legte sofort auf. Ich konnte einfach noch nicht. Ich brauche noch Zeit. Mehr Zeit.

 

Kapitel 10

Reichen 6 Monate?

"Andrew"
Warum ruft mich seit einigen Wochen immer jemand an und legt auf wenn ich abhebe, langsam geht’s mir echt auf den Geist. Normalerweise lass ich es jetzt immer läuten, aber heute werde ich wieder mal abheben und herausfinden wer das ist.

Mhm wie gern würde ich jetzt mit Amy hier auf der Couch liegen und Kuscheln, sie fehlt mir. Schon viel zu lange. Was würde ich tun um Sie wieder einmal zu küssen, sie wieder in den Armen zu halten. „Verdammt!“ So fest es ging Schlug ich auf den Glastisch, er bekam nur ein paar Risse, brach aber nicht. Hält gut dieses Ding.
Amy warum kannst du nicht endlich wieder bei mir sein?? Immer und immer wieder fragte ich mich was ich nur falsch gemacht habe, dass sie Matt mir vorgezogen hatte. Vor fast zehn Jahren war ich der glücklichste Mann auf der Welt als sie noch meine Freundin war. Was habe ich nur falsch gemacht?! Warum hasst sie mich so sehr? Ich wollte sie einfach nur lieben, nur lieben und das wir wieder glücklich sind. Mehr wollte ich doch gar nicht.

Verdammt das Scheiß Handy klingelt schon wieder.
„Hallo??“ Sprach ich lauthals hinein.
„Hej Andrew, hier ist Amy. Wie geht es dir?“ Das konnte jetzt nicht wahr sein?!
„Oh hey. Du bist also die geheimnisvolle Anruferin?!“
„Ähm ja, tut mir leid, ich konnte einfach noch nicht mit dir reden. Tut mir wirklich leid!“
„Schon ok, was gibt es denn?“
„Wir müssen reden, dringend.“
„Das tun wir doch gerade, oder etwa nicht?“
„Hör auf mit dem Blödsinn, ich meine es ernst.“
„Ãœber was willst du denn reden, erzähl doch mal.“
„Nicht übers Telefon, wenn dann persönlich.“ Sie will sich echt mit mir treffen?
„Oh ok, wann und wo? Ich denke aber wenn Chester mich sieht wird er mich umbringen wollen. Der Typ kann mich nicht besonders ausstehen.“
„Mhm, aber Chaz und Craig fahren um ca. 16 Uhr zum Markt um einzukaufen. Da könntest du mich abholen.“
„Ok abgemacht, ruf mich an sobald sie weg sind.“
„Werde ich machen, und ähm danke.“
„Für was danke?“
„Einfach so.“
„Ok, gern geschehen. Für was auch immer?! Bis später Amy.“
„Bis später.“ Ich machte einen Luftsprung und freute mich wie ein kleines Kind. Meine Amy will mich wiedersehen. Ich konnte es nicht glauben. Nach all dem was passiert ist.

"Amy"
Es fühlte sich komisch an wieder einmal normal mit Andrew zu sprechen. Doch irgendwie war es auch schön.
„Mit wem hast du Telefoniert?“ Ich zuckte zusammen.
„Craig, oh Gott hast du mich erschreckt.“
„Wer soll dich abholen?“
„Ähm niemand, wie kommst du darauf?!“
„Amy ich weiß genau um was es geht, das war Andrew nicht wahr?“
„Bitte sag Chaz nichts davon, ich will mit ihm reden, darum was geschehen ist als er in Matts Zimmer war. Ich will doch nur die Wahrheit wissen!“ Craig nahm mich in den Arm, und streichelte über mein Haar.
„Du brauchst dich vor mir nicht rechtfertigen, ich mache mir nur riesengroße Sorgen um dich. Du stürzt dich in letzter Zeit so in die Arbeit, deine Kinder sind seit einigen Monaten bei deinen Schwiegereltern, du machst dich selbst fertig. Ich habe Matt geschworen, wenn Ihm einmal irgendetwas passieren wird, werde ich auf dich aufpassen. Und das werde ich auch tun, doch manche Sachen muss ich dich alleine machen lassen. Du bist alt genug. Doch ich werde immer hinter dir stehen, egal was du tust. Alles klar?!“

„Danke Craig, du bist echt der Beste! Und Chaz wird wirklich nichts davon erfahren?“
„Natürlich nicht, ich werde ihm einfach sagen du bist shoppen gefahren, achja, wann kommst du denn wieder nach Hause?“
„Ich will nur mit ihm reden, mehr nicht. Also nicht allzu spät.“
„Du kennst doch Chaz. Der wird sich wieder riesige Sorgen machen wenn du so spät noch alleine unterwegs bist und wird dich suchen wollen.“
„Ja klar, aber ich kann auf mich selbst aufpassen, das musst du ihm sagen.“
„Naja, bei Andrew bin ich mir nicht so sicher, ob du, wenn du bei ihm bist, selbst auf dich aufpassen kannst, du weißt zu was er fähig ist. Und was er damals getan hat.“
„Ähm ja, aber ich werde euch keine Sorgen bereiten.“
„Ok, dann mach dich mal fertig, du hast nur noch eine Stunde.“ Er gab mir einen Kuss auf die Wange und verließ das Zimmer.

Eine halbe Stunde später war ich fertig. Warum machte ich mich überhaupt für Andrew hübsch? Ich wollte doch nur mit ihm reden?! Oder etwa nicht? Was ist bloß los mit mir??
Ich machte die Tür einen Spalt auf und horchte ob jemand draußen war, ich hörte Craig sprechen.
„Chaz komm wir müssen los!“
„Muss das unbedingt heute sein?“
„Ja, nun komm schon!“
„Fahr doch alleine, ich bleib hier!“
„Nein du kommst mit, wie soll ich denn alles alleine tragen?!“
„Ich hab keine Lust!!“
„Du darfst sogar mit meinem Hummer fahren!“
„Ok ich komme schon!“ Typisch Chaz, dachte ich.
Ich schlich die Treppe runter und sah Craig, er zwinkerte mir zu und bevor er zur Tür hinausging legte er noch einen kleinen Zettel auf die Treppe. Ich ging hinunter und las ihn.

Amy bitte pass auf dich auf.
Ich könnte es mir nie verzeihen wenn dir etwas zustoßen würde.
Und bitte sei vorsichtig bei Andrew. Du kennst ihn.
Hab dich lieb Kleine.
Craig

Ich war froh, dass ich Craig hatte. Er war immer für mich da! Auch schon als ich noch mit Andrew zusammen war. Nur wusste es bis heute niemand.
Ich wählte Andrews Nummer und wartete bis er abhob.

 

Kapitel 11

"Andrew"
Sehnsüchtig wartete ich auf den Anruf von Amy. Ich konnte es kaum noch erwarten. Ich stand mit meinem mattschwarzen Lamborghini in einer Seitenstraße hinter ein paar Büschen, nicht weit von Ihrem Haus entfernt, wenn Sie anruft wollte ich so schnell wie möglich bei ihr sein. Dann sah ich einen schwarzen Hummer die Einfahrt hinausfahren und wusste, es würde nicht mehr lange dauern.
Kurz darauf klingelte mein Handy.
„Hallo, bist du bereit?“
„Hi, ja du kannst schon kommen.“
„Alles klar bin in zwei Minuten da.“ Nach diesem Satz beendete ich das Gespräch und startete den Wagen. Keine Minute später war ich auch schon in ihrer Einfahrt und stand vor ihrer Haustüre. Ich stieg aus und sah sie aus dem Haus herauskommen.
"Hallo.“ Mehr konnte sie in diesem Moment nicht sagen. Ich war regelrecht überwältigt von ihrer Schönheit.

„Du siehst bezaubernd aus.“
„Danke.“ Ich nahm ihre Hand und gab ihr einen Handkuss, danach öffnete ich ihr die Beifahrertür, sie stieg ein.
„Und wo willst du hinfahren?“
„Ähm keine Ahnung, irgendwo wo wir ungestört reden könnten.“
„Wie wäre es in meinem Apartment?“
„Bei dir, ganz alleine?“ Die letzten Worte konnte man kaum noch verstehen.
„Ja bei mir, und ja alleine, du willst doch ungestört sein, oder etwa nicht? Ich werde dir nichts tun, keine Angst.“ Ob ich das halten konnte? Am liebsten würde ich sofort über sie herfallen, aber ich musste mich zusammenreißen, ich musste ihr Vertrauen zurückgewinnen.
„Ok.“ Mehr sagte sie nicht.
Beinahe die ganze Fahrt über zu meinem Apartment verlief ziemlich ruhig ohne viele Worte, ich merkte nur wie sie mir verstohlene Blicke zuwarf.
„Was?“
„Ähm nichts, was soll denn sein?“
„Du starrst mich die ganze Zeit an.“ Nun schaute ich zu ihr rüber, sofort wich sie meinem Blick aus, sie wusste wahrscheinlich noch von früher, dass sie ihre Augen dann nicht mehr von meinem lösen könnte.
„Darf ich dich nicht ansehen?“
„Wie meinst du das?“
„Du weichst meinen Blicken aus…“
„Tut…tut mir leid.“ Irgendetwas machte ihr Angst, aber nur was?
„Warst du das wirklich am Friedhof?“
Verdutzt schaute ich sie an. „Wie meinst du das?“
„Ob du das wirklich am Friedhof warst. Als erstes bei Matts Grab, dann neben dem großen Baum und dann bei mir…“ Verlegen schaute sie zu Boden.
„Ja das war ich. Ich wollte euch nicht bedrängen. Meine ganze Verwandtschaft denkt ich hätte Matt umgebracht. Die einzigen die mir noch vertrauen sind meine Eltern.“
Sie sagte kein Wort mehr. Ich schaute kurz zu ihr hinüber, doch sie starrte aus dem Fenster. Sanft legte ich meine Hand auf ihren Oberschenkel. Sie zuckte vor Schreck zusammen, warf mir einen ängstlichen Blick zu, machte jedoch keine weiteren Anstalten meine Hand wegzutun. Jetzt war sie wirklich ganz still, ihr Brustkorb hob und senkte sich sehr schnell. Sie hatte Angst…
Ich legte meine Hand wieder auf den Schaltknauf und sie beruhigte sich allmählich.
„So da wären wir.“ Ich stieg aus und öffnete ihr die Tür.
„Danke.“
„Gern geschehen, so nun komm, rauf in die gute Stube.“ Wir fuhren mit dem Lift in den achtzehnten Stock hinauf und dann öffnete ich ihr meine Haustür.
„Wow. Das Apartment ist wundervoll.“
„Naja, viele Sachen sind aus unserer alten Wohnung...“ Es schmerzte, dass zu sagen, besser gesagt die Erinnerung daran. Wir waren so glücklich gewesen.

„Setz dich doch.“ Ich bot ihr einen Stuhl vom Küchentisch an.
„Danke“
„Willst du etwas trinken?“
„Ja gerne was hast du denn?“
„Alles.“
"Ok, dann ein Wasser.“ Ich lachte.
„Du bist noch genauso unkompliziert wie früher.“
„Naja alte Gewohnheiten kann man nicht so schnell ablegen. Wow! Wahnsinn, ist das dein Balkon?“ Sie stand auf und ging in Richtung Terrassentür.
„Ja, schöne Aussicht nicht wahr?“ Ich stellte Ihr Wasser auf den Tisch und folgte ihr. Sie stand nun dicht beim Geländer und schaute über die gesamte Stadt. Ich umschlang ihre Hüfte mit meinen Armen und flüsterte ihr ins Ohr.
„Ich bin so froh dir wieder einmal so nahe zu sein.“ Sie zuckte zusammen und wand sich aus meiner Umarmung.
„Können wir jetzt reden?“
„Na klar.“
Wir gingen wieder hinein und setzten uns.
„Wir können uns aber auch auf die Wohnzimmercouch setzen, die währe gemütlicher.“

„Nein es passt schon.“
„Wirklich jetzt. Da wäre es gemütlicher.“
„Mhm na gut.“ Ich nahm ihr Glas und wir gingen ins Wohnzimmer.
„Wow gehört der Tisch so oder ist da etwas kaputt gegangen?“
„Der gehört so...“ Sie blickte mich an, sie hat wohl den Unterton in meiner Stimme gehört.
„Du hast noch immer solche Aggressionen?“
„Naja egal, über was willst du denn so dringend mit mir sprechen?“
„Mhm es geht um Matt.“ Das war klar…
„Was ist passiert als du bei ihm im Zimmer warst?“
"Naja ich habe ihm gesagt, dass wir früher ein Paar waren, dann ist er ausgerastet.“
„Sonst nichts? Da war sicher noch was anderes. Ich kenne dich Andrew…“
„Naja, angefangen hat alles indem ich gesagt habe ich will dich wiederhaben, und dann hat er gefragt wieso wiederhaben und dann hab ich ihm alles erzählt.“
„Und warum musste es genau dann sein wenn er im Krankenhaus im Sterben liegt?“ Amy kamen fast die Tränen…
„Keine Ahnung was da in mich gefahren ist, das er so ausrastet konnte ich doch nicht wissen.“
"Ich habe es acht Jahre vor ihm geheim gehalten, weil ich Angst hatte er verlässt mich deswegen.“
„Warum sollte er dich den Verlassen, es war ja schließlich Vergangenheit.“
„Du kennst Matt doch, oder? Du weißt wie er austicken kann wenn es um dich geht.“
„Warum er? Ich habe mich mit Matt immer gut verstanden, bis dahin als du mich wegen Ihm verlassen hast. Was war an ihm überhaupt so besonders, dass du mich verlassen musstest???“
„Ich dachte mit ihm hätte ich eine Zukunft, doch…“ Sie begann zu weinen.
„Amy, du brauchst nicht weinen.“ Ich nahm sie in den Arm.
„Warum hasst du mich so sehr? Was habe ich dir angetan damit du mich acht Jahre lang verabscheust? Wir hatten genauso eine Zukunft.“ Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Bitte sag es mir. Ich ertrag es einfach nicht mehr. Amy bitte.“ Nun weinte sie noch mehr, sie schlang ihre Arme um mich und presste ihren Kopf an meine Brust.
„Ich habe dich nie gehasst, ganz im Gegenteil.“
„Wie meinst du das?“
„Ich habe dich immer geliebt, auch wie ich mit Matt zusammen war, ich dachte durch ihn würde ich dich vergessen, doch es hat nicht funktioniert. Jedes Mal wenn ich dich gesehen habe, habe ich mich neu in dich verliebt. Ich liebe dich seit zehn verdammten Jahren und habe es hinter Hass versteckt, ich wollte Matt nicht verletzten. Deswegen bin ich bei ihm geblieben.“

„Du hast mir neun Jahre lang vorgemacht du würdest mich Hassen nu) damit es Matt gut geht? Ich habe die Geschichte seit unserer Trennung immer und immer wieder durchgespielt und ich habe nie gewusst warum du mich für ihn verlassen hast. Nie, aber wirklich niemals bin ich zu einem Ergebnis gekommen. Warum hast du mir das angetan?“
„Es tut mir leid, es tut mir wirklich so leid. Bitte versteh mich doch!“
„Was soll ich denn daran verstehen? Was war an ihm so besonderes was ich nicht hatte?“
„Er hat diese verdammte Gabe oder wie man es auch nennen soll nicht gehabt! Ich habe nie gewusst ob du mich gerade manipulierst oder nicht, und das hat mich fertig gemacht!“
„Amy… Ich habe dich nie manipuliert, ich habe dich nur abgöttisch geliebt, wollte immer bei dir sein, war völlig fertig als du mal nicht da warst. Du warst meine große Liebe, du bist es noch immer!“
„Es tut mir leid.“

Ich schaute ihr in die Augen, sie wusste was jetzt geschehen wird. Ich presste meine Lippen auf ihre, wir küssten uns so, wie wir uns nie geküsst hatten, ich drängte sie zurück, nun lag sie auf dem Rücken, ich über ihr. Ich liebkoste mit meinen Händen ihre Brüste, wanderte mit der Hand immer weiter runter. Doch plötzlich ergriff sie meine Hand.
„Ich kann das noch nicht.“
„Du willst es genauso wie ich, glaub mir.“ Flüsterte ich an ihren Hals, ich konnte einfach nicht aufhören sie anzufassen. Es war so unglaublich.
„Andrew hör auf, bitte.“
„Lass mich. Ich weiß was ich tue.“
„Andrew ich bin noch nicht so weit hör bitte auf!“ Sie drängte mich weg, stand auf und schrie mich an.
„Du hast dich kein bisschen geändert, dir geht es nur um Sex!“ Ihre Trauer wandelte sich schlagartig in Hass um.
„Ich will dich doch nur wieder ganz für mich alleine!“ Ich schaute ihr in die Augen. Doch sie wollte weg.
„Du bleibst hier, wir sind noch nicht fertig.“ Ich packte sie am Arm.
„ANDREW, BITTE!“ Gegen mich war sie machtlos. Ich drängte sie ins Schlafzimmer, sperrte hinter mir die Tür zu.
„Das ist jetzt aber nicht dein Ernst oder?“
„Wie in alten Zeiten.“ Mit diesen Worten ergriff ich sie und legte sie auf Bett, sie wehrte sich und trat nach mir.
„Du willst es doch auch, gib es zu!“ Ich legte mich über sie, hielt ihre Hände mit einer Hand fest, mit der anderen zog ich sie aus. So lange habe ich darauf gewartet. Sie strampelte mit den Füßen, versuchte mich zu treffen, doch es gelang ihr nicht.
„HÖR AUF BITTE!“ Schrie sie nun.
„NEIN, du gehörst mir, nur dieses Mal für immer, ich werde dich nicht wieder gehen lassen!“

Sie schaute mir in die Augen, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sich ihre Gefühle dadurch für mich ändern, doch sie bewirkten total das Gegenteil.
„Ich liebe dich doch!“ Sie klang verzweifelt.
Sofort ließ ich von ihr los und setzte mich neben sie.
„Oh Gott Amy, es tut mir leid. Ich habe mich nicht mehr beherrschen können. Es tut mir leid. Ehrlich!“
„Genau deswegen habe ich mich für Matt entschieden!“
Jetzt konnte ich selbst meine Verzweiflung nicht mehr verstecken und ließ meine Gefühlen freien Lauf.
„Ich wollte dich nicht verletzten Amy. Ehrlich.“ Ich bekam feuchte Augen, aber ich konnte mir die Tränen verkneifen. Ich war so von mir selbst überrascht, dass ich immer noch in das alte Schema zurückfallen kann, das hat mich im Moment mehr als verwirrt.

„Du hast dich wirklich kein bisschen verändert.“
Ich legte mich zurück und starrte an die Decke. Doch auf einmal legte sie ihren Kopf auf meine Brust. Ich drückte ihren Körper fester an meinen, doch jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
„Es ist schön dir wieder so nahe zu sein.“
Sie wollte aufstehen und sich anziehen, doch ich hielt sie fest.
„Bitte…bleib.“
„Und was dann?“ Ich schaute sie schief an.
„Wie was dann?“
„Was bringt es, wenn ich hierbleibe? Du wirst mich wieder zwingen dir zu gehorchen, wie früher.“
Ich schüttelte heftig den Kopf.
„Nein, ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich mich zurückhalten werde. Dass ich dich nie wieder verletzten oder enttäuschen werde. Aber bitte bleib hier.“
Sie richtete sich auf und schaute mich lange an.
„Du hast es schon so oft versprochen und immer wieder gebrochen.“
„Aber ich habe mich geändert, Amy.“
„Das hat man ja gerade gesehen, WIE du dich geändert hast.“
„Nein, wirklich vertrau mir. Jetzt habe ich mich nicht konzentriert und hab meinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Aber ich kann es kontrollieren. Glaub mir.“
Ich drehte sie auf den Rücken und strich ihr übers Haar.
„Ich bin ein neuer Mensch geworden.“
Ich beschloss die Sache langsam anzugehen. Und ihr, ihren freien Willen zu lassen.
„Mhm…nagut. Du bekommst eine Chance von mir. Aber vermassle sie nicht wieder.“
Ich umarmte sie und gab ihr einen Kuss.

„Und was machen wir jetzt?“
„Wie wär’s wenn wir mal über die vergangene Zeit sprechen?“ Sie nickte nur.
Wir zogen uns wieder an und gingen hinaus auf die Terrasse. Ich köpfte eine Flasche Champagner und wir redeten einfach nur über die letzten 10 Jahre und was in dieser Zeit alles passiert ist.
Als es spät wurde bot ich ihr an in meinem Bett zu schlafen, während ich mich auf die Couch legen würde. Doch sie bestand darauf, dass wir gemeinsam im Bett schlafen. Wir kuschelten uns aneinander und schliefen kurz darauf auch ein.

 

 

Kapitel 12

"Chaz"
„Guten Morgen Amy!“ Mhm, komisch, sie macht nicht auf.
„Amy?“ Ich öffnete die Tür und sie war nicht in ihrem Zimmer. Wo ist sie nur? Ich ging runter in den Stall aber auch da war sie nicht.
„Craig?! CRAIG???!“
„WAAAAAS?“
„Wo bist du?“
„Küche.“ Sofort rannte ich in die Küche.
„Amy ist nicht da.“
„Wahrscheinlich ist sie schon früh raus um mit Diabolo zu trainieren.“
„Der steht in seiner Box.“
„Oder sie ist einkaufen, keine Ahnung, woher soll ich das wissen? Sie ist alt genug um selbst auf sich aufzupassen.“
„Wenn du meinst.“ Ich ging hinaus in mein Auto und wählte ihre Nummer.

"Andrew""
Ich machte die Augen auf und schaute zu meiner linken, sie war noch da. Sie schlief tief und fest. Wie ein Engel, dachte ich. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn, sie bewegte sich ein bisschen.
„Keine Angst, alles wird wieder wie früher, nur besser.“ Sagte ich leise zu ihr. Nun stand ich auf und zog mich an. Ich schaute noch mal zum Bett, und verließ das Zimmer. Ein Kaffee wäre jetzt echt erfrischend. Ich setzte mich auf die Terrasse und genoss das Sonnenlicht. Plötzlich läutete in der Küche ein Telefon. Ihr Telefon. Ich schaute wer anrief.
„Oh Chaz ruft an.“ Sagte ich zu mir selbst.

„Was willst du?“ Hob ich ab und ging zurück auf die Terrasse.
„Wer ist da?“
„Na dreimal darfst du raten!“ Ich lachte.
„Andrew?! Wo zum Teufel ist Amy?“
„Ihr geht es gut, sie liegt in meinem Bett und schläft.“ Wobei ich das in meinem Bett sehr betonte.
„Was hast du mit ihr gemacht??“
„Hör auf zu jammern, ich habe nichts mit ihr gemacht, und wenn doch würde es dich einen Scheißdreck angehen! Wir hatten gestern einen wundervollen Abend!“
„Du mieses Arschloch, ich werde dich fertigmachen! Lass gefälligst die Finger von Amy!“
„Haha ja versuch es ruhig, gegen mich hast du keine Chance.“
„Denkst du!“
„Hör zu Kleiner! Was willst du eigentlich?!“
„Gib mir Amy, ich will mit ihr reden und fragen was du ihr gegeben hast. Freiwillig ist sie bestimmt nicht mit dir mitgegangen!“
„Es war ihre Idee du Vollidiot. Sie wollte mit mir reden und…ach warum sollte ich dir das erzählen… Auf jeden Fall schläft sie noch, und ich werde sie jetzt bestimmt nicht aufwecken, nur weil du kleiner Mistkerl glaubst dich wichtigmachen zu können!“ Ich legte auf, ohne auf eine Antwort zu warten.
„Gut gekontert“ Ertönte eine Stimme hinter mir.
„Das war bestimmt Chaz.“
„Ähm tut mir leid, ich wollte nicht einfach so dein Handy nehmen.

„Ist schon ok. Irgendwann muss er sich sowieso damit abfinden.“ Sie war so wunderschön wie sie dastand und in meine Bettdecke gewickelt war.
„Was ist?“
„Was soll sein?“
„Du starrst mich an.“
„Du bist wunderschön.“ Sie setzte sich auf mich und trank einen Schluck Kaffee.
„Danke.“
„Für was?“
„Das du gestern so toll warst zu mir. So eine Seite habe ich noch nie an dir gesehen.“
„Wenn sich etwas gravierend im Leben eines Menschen ändert, ändert sich der Mensch auch. Es tut mir Leid was alles passiert ist, und das Matt tot ist.“ Ich senkte den Kopf. Doch sie hob ihn hoch und gab mir einen Kuss.
„Es war auch meine Schuld. Ich hätte ihm von Anfang an die Wahrheit sagen sollen, aber jetzt ist es zu spät.“
„Erzähl es ihm. Lass uns zu seinem Grab fahren und ihm die Geschichte erzählen, was damals passiert ist.“
„Meinst du das hilft?“
„Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich habe Schuldgefühle deswegen, er war immerhin mein Bruder und ich war blind vor Wut und Schmerz, dass ich nicht gemerkt habe wie sehr ich ihn damit verletzt hatte. Ich glaube es kann uns helfen wenn wir einfach darüber reden. Wenn wir es IHM erzählen.“
Sie legte ihren Kopf an meinen.
„Warum warst du früher bloß nicht so wie jetzt.“
„Wenn das alles nicht passiert wäre, wäre ich auch nicht so. Ich bin jetzt um 10 Jahre älter. Ich schaue anders ins Leben als manch anderer Mensch. Glaub mir die letzten Jahre waren alles andere als leicht für mich.“

"Chaz"
Sie ist bei IHM. Wie kann sie mir das nur antun. Ich war immer für sie da. Das geht einfach nicht. Ich rannte zurück ins Haus.
„Craig, sie ist bei Andrew!“
„Was sie hat bei ihm Ãœbernachtet?!“
„Warte mal, du weißt davon? Sag mal bist du bescheuert?? Das kannst du doch nicht zulassen!“
„Sie ist glücklich wenn sie bei ihm ist. Er gibt ihr das was wir ihr nicht geben können.“
„Das ist was?“
„Liebe! Und davon braucht sie jetzt mehr als genug!“
„Woher glaubst du das zu wissen? Ich könnte ihr Liebe geben. Ich könnte ihr mehr als genug davon geben, seit dem ersten Tag an dem ich sie gesehen habe!“ Verwundert schaute Craig mich an.
„Du konntest es so lange ertragen?“
„Es war schwer, aber jetzt ist es sowieso nebensächlich, sie hat ja Andrew. Er hat sogar bei ihrem Telefon abgehoben und mich fertig gemacht. Ich könnte ihn Umbringen!“
„Beruhig dich Kumpel.“
„Denkst du sie kommen wieder zusammen?“
„Ich weiß es nicht, aber sie bräuchte jetzt jemanden wie ihn.“
"Warum denkst du könnte sie jemanden wie ihn brauchen? Er ist ein Arschloch!“
„Er ist kein Arschloch, er beschützt nur das was ihm wichtiger ist als sein eigenes Leben. Und das ist Amy. Sie war es seit dem Ersten Augenblick in dem er sie gesehen hat.“
„Woher weißt du das alles?“
„Andrew war damals mein bester Freund Ich kenne ihn schon jahrelang und weiß was in ihm vorgeht. Du hättest die beiden sehen müssen wie sie noch zusammen waren. Sie waren unzertrennlich und unsterblich verliebt. Noch mehr als sie und Matt.“
„Ach komm, das glaube ich nicht. Und warum sind sie dann auseinander gegangen wenn sie doch so glücklich waren?“
„Du kennst doch die Legende von den Männern, die mit Ihren Augen Frauen und manche sogar Männer manipulieren und kontrollieren könne!?“
„Was hat das damit zu tun?“
„Du kennst doch noch Alex, den Cousin von Matt, der verunglückt ist vor ein paar Jahren mit seiner Frau?“
„Ja was ist mit ihm?“
„Bei ihm wurde als erstes bekannt, dass er diese Gabe mit den Augen hat. Kurz darauf wurde es ebenfalls bei Andrew bekannt. Amy konnte damit nicht mehr leben, denn sie hatte Angst er würde ihr Leben bestimmen. So wie es damals Alex mit Kayla gemacht hat. Es war aber nicht so, Andrew konnte nur noch nicht mit seiner Gabe umgehen.“
„Das ist doch totaler Schwachsinn Craig.“ Doch er schüttelte den Kopf.
„Unterschätze ihn nicht. Er kann dich dazu bringen, dass du dich umbringst, ohne das er dich berührt!“ Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. War so etwas wirklich möglich?
„Und warum fällt sie dann wieder auf ihn herein? Wenn sie doch vorher schon nicht damit klargekommen ist?!“
„Wer weiß vielleicht hat er sich wirklich geändert und kann besser damit umgehen. Man weiß es nicht.“
„Ich finde es einfach nur eine Frechheit, dass du ihn in Schutz nimmst obwohl er Matt getötet hat. Du solltest dich schämen Craig.“ Wütend drehte ich mich um und ging zum Auto. Ich fuhr eine Runde, damit ich endlich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.

"Amy"
Ich war mir nicht sicher ob es richtig ist was ich machte, aber es fühlte sich richtig an. Alle Gefühle die ich damals für ihn hatte sind nun wieder da.
„Du hast mir so gefehlt, die letzten paar Tage.“ Flüsterte er in mein Ohr. Ich küsste ihn.
"Du mir auch!“ Er streichelte meinen Körper und bedeckte meine Schultern mit Küssen.
Ich wollte aufstehen doch er hielt mich fest. „Bleib doch noch sitzen, es ist so schön hier draußen.“
Er zog mich fester an sich und ich lehnte meinen Kopf gegen seinen.
„Ich könnte stundenlang hier draußen sitzen.“
„Haben wir es eilig?“ Fragte ich gewitzt.
Er schüttelte den Kopf und lächelte. Dabei warf er mir diesen unglaublich lieben Blick zu. Ich fühlte mich wohl und lehnte mich wieder an seinen Körper. Wir saßen einige Minuten so da, ehe wir aufstanden und in die Küche gingen.
„Ich weiß ja nicht wie es dir geht aber ich verhungere gleich.“ Ich lächelte und beobachtete ihn, während er ein Essen für uns beide zubereitete.
„Ich wusste gar nicht, dass du kochen kannst.“
„Ich wusste es auch nicht, bis ich es mal probiert habe.“ Scherzte Andrew.

Als wir fertig gegessen hatten, zogen wir uns um und machten uns auf den Weg zu Matts Grab. Ich war etwas aufgeregt, denn ich wusste nicht genau was und wie ich etwas sagen sollte. Ich wusste auch nicht wie Andrew reagieren würde. Er war immerhin seit Matts Beerdigung nicht mehr hier gewesen.
Er stellte den Wagen ab und wir gingen zu Matts Grab. Hand in Hand. Andrew war allem Anschein nach noch aufgeregter als ich es war. Denn er wirkte leicht nervös.
Vor Matts Grab blieben wir stehen und hielten ein paar Minuten inne, ehe ich ein paar Worte sagte. Wie sehr ich und die Kinder ihn liebten und vermisste. Es schmerzte Andrew das zu hören, das merkte ich, aber es war die Wahrheit. Und ich wollte Matt die Wahrheit erzählen. Andrew begann ebenfalls ein paar Worte zu sagen. Wie sehr es ihm Leid tat was passiert ist, auch, dass er ihn vermissen würde und sich gefreut hätte wenn die 10 Jahre anders abgelaufen wären. Dann begannen wir zu erzählen. Von Früher, bevor er mich kennengelernt hatte und ich mit Andrew zusammen war. Wie unsere Beziehung war, warum es endete und was alles dazwischen passierte.
„Matt verstehe bitte, ich liebe Amy. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Und ich will dass mein Leben an ihrer Seite endet. Wenn wir alt und grau, mit faltiger Haut im Schaukelstuhl sitzen und in den Horizont schauen. Bitte verzeih mir was passiert ist und lass Amy und mich glücklich werden.“ Eine kleine Träne tropfte von meiner Wange als Andrew das erzählte. Es war einfach wunderschön.
„Ich weiß es war nicht immer leicht. Aber seit deinem Tod war ich nicht mehr glücklich, bis ich Andrew wieder getroffen habe. Er gibt mir meine Lebenskraft zurück. Ich werde dich immer im Herzen tragen und dich lieben. Bitte lass mich glücklich werden mit ihm.“ Andrew schaute mich auf einmal angespannt an.
„Irgendetwas stimmt hier nicht Amy?!“
„Was meinst du?“
„Hier passiert etwas Seltsames.“
„Ich verstehe nicht was du meinst Andrew.“ Plötzlich begann der Wind heftig zu wehen und wirbelte viele Blätter vom Boden hoch in die Luft. Erschrocken klammerte ich mich an Andrew.
„Was passiert hier?“
„Ich weiß es nicht aber wir sollten hier schleunigst verschwinden!“ Er nahm meine Hand und zog mich hastig vorwärts.
„Andrew was ist los?“ Er drehte sich noch mal um und blieb mit einem Ruck stehen.
„Matt.“ Ich drehte mich ebenfalls um doch ich konnte nichts und niemanden erkennen.
„Was ist mit Matt? Andrew du machst mir Angst!“
„Er ist vor seinem Grab gestanden. Ich habe ihn genau gesehen!“
„Aber da war niemand Andrew…Lass uns jetzt fahren.“ Es jagte mir höllische Angst ein was da auf dem Friedhof gerade passiert ist. Andrew war die Angst ebenfalls deutlich anzumerken. Er zog mich wieder weiter in Richtung Auto. Dort angekommen stiegen wir hastig ein und er fuhr los. Ich schaute noch mal zurück zu seinem Grab doch ich konnte nichts erkennen.

 

Kapitel 13

"Andrew"
„Bitte fahr mich nach Hause.“ Ich nickte nur. Mein Körper war sichtlich angespannt. Konnte es wahr sein, dass Matt da stand? Er war ja immerhin schon eine Zeit lang tot. Warum hat ihn dann nicht auch Amy gesehen? Diese Situation überforderte mich gerade sehr. Zu sehr um ehrlich zu sein. Amy versuchte mich etwas zu beruhigen. Aber ich schaffte es doch selbst nicht mich zu beruhigen.
Einige Zeit später waren wir endlich bei ihr zuhause.
Wir stiegen aus und ich begleitete sie zur Tür.
„Willst du noch mit reinkommen?“ Ich nickte nur. Ich war immer noch angespannt aber ich versuchte es zu überspielen.
„Craig?“ Brüllte sie durchs Haus.
„Amy!“ Craig kam hinter dem Sofa hervor und wollte sie begrüßen. Dann sah er mich.
„Ich glaube ich träume.“ Craig kam zu mir und begrüßte mich.
„Wie geht es dir?“
„Gut danke, und dir.“
„Klasse. Schön dich wiederzusehen Andrew“
"Ja, schon Ewigkeiten her!"
Nach ein bisschen Geplauder mit Craig mischte sich dann Amy wieder ein.
„Soll ich dir jetzt das Haus zeigen.“
"Wenn du willst.“
„Craig gehst du mit?“
„Nein, nein, geht nur.“

Sie zeigte mir als erstes die Küche, den Wohnbereich, die ganzen Nebenzimmer im oberen Stock, die Kinderzimmer und zum Schluss blieb sie vor einer Tür stehen.
„Das war Matt und mein Schlafzimmer. Willst du es sehen?“ Ich wusste gerade nicht wo mir der Kopf stand, ob ich Matt darin noch einmal sehen würde? Aber es konnte doch nicht möglich sein. Ich nickte also nur und sie öffnete die Tür.
„Sieht nicht gerade benutzt aus?!“
„Ich bin seit Matts tot in ein anderes Zimmer umgezogen. In unserem Zimmer ist alles noch genauso wie er noch lebte, nur meine Kleider sind jetzt in meinem Neuen Zimmer.“
„Das kann ich verstehen.“ Ich streichelte ihr über den Rücken. Sie schloss die Tür und drehte sich zu mir und presste ihren Körper gegen den meinen.
„Willst du mein Zimmer auch noch sehen?“
„Aber gerne doch!“ Wir gingen noch ein paar Treppen hinauf und sie blieb vor einer Tür stehen.
„Willst du wirklich?“
„Ist ja nur ein Zimmer oder?“
„Na dann komm rein.“
„Wow!“
„Gefällt es dir?“
„Ja es ist echt klasse!“ Wir setzten uns auf ihr Bett. Sie selbst war ebenfalls noch etwas angespannt. Ich legte mich hin und sie ihren Kopf auf meinen Oberkörper. Ich strich ihr übers Haar um sie etwas zu beruhigen. Wir sagten beide kein Wort. Wir realisierten erst jetzt wirklich was da am Friedhof passiert war und mussten es erst mal richtig begreifen und verarbeiten.

"Chaz"
Ich fuhr gerade die Straße entlang als ich vor unserer Haustür einen Lamborghini sah. Hastig stellte ich den Motor ab und stürmte zur Tür hinein in der Hoffnung jemanden zu sehen.
„Craig, wem gehört denn der Wagen da draußen?“
Sein Blick verriet es mir.
„Ist er hier?“
„Ja.“
„Wo?“
„Keine Ahnung, Amy hat ihm das Haus gezeigt. Chaz? Chaz???“ Ich stürmte blind vor Wut die Treppe hoch zu Amy und Matts Zimmer, nichts, dann stand ich vor Amys jetzigem Zimmer und horchte. Nichts. Ich öffnete die Tür und blieb geschockt stehen. Sie lagen im Bett.
„Lass gefälligst die Finger von ihr!“ Brüllte ich. Beide erschraken.
„Hallo Chester, etwa eifersüchtig?“ Amy gab ihm einen Schubser.
„Andrew!“

„Du wirst es nicht wagen sie noch einmal anzufassen!“
„Oh und was passiert wenn doch? Ich soll mir jetzt also auch noch von dir sagen lassen was ich tun soll, hab ich das richtig verstanden?“ Provozierend streichelte er ihr über ihren Körper.
„JA!“
Er grinste und küsste sie. Dann stand er auf. Ich wurde immer wütender. Er war zwar fast um einen Kopf größer als ich und hatte mehr Muskeln, doch ich würde mit ihm fertig werden. Das hab ich Matt geschworen, wenn sich dieses Arschloch an Amy ranmachen würde.
„Du hast doch nie eine Chance gegen mich du Zwerg!“ Er baute sich vor mir auf und spannte die Muskeln an.
„Hört sofort auf, alle beide!“ Ich wollte zu Amy gehen doch er stellte sich vor sie.
„Lass sie in Ruhe!“ Er betonte jedes einzelne Wort.
„Du wirst mich nie von Ihr fernhalten können!“
„Man muss nicht alles durch Gewalt lösen, hört sofort auf! Andrew bitte lass ihn in Ruhe!“
„Pack deine Sachen du kommst ein paar Tage zu mir.“
„Aber…“
„Los jetzt!“ Ich konnte es nicht glauben, Amy tat tatsächlich das was er ihr sagte.
„Amy, komm zurück, du brauchst dir doch von ihm nichts vorschreiben lassen!“ Er trat einen Schritt näher an mich heran, ich rührte mich keinen Millimeter.
„Ach und du kannst ihr vorschreiben mit wem sie etwas zu tun haben darf und mit wem nicht?!“

Ich ballte meine Hände zu Fäusten, ich war mir sicher, wenn dieser Typ noch ein Wort sagen würde, dann würden Ihm ein paar Zähne fehlen.
„Chaz, hör auf!“ Mischte sich nun Craig ein.
„Andrew beruhig dich, wo ist Amy?“
„Die packt ein paar Sachen zusammen, ich nehme sie ein paar Tage mit zu mir!“
„Meinst du das ist nötig, Andrew?“
„Craig!“ Andrews Blick verfinsterte sich immer mehr.
„Ich bin fertig…“
„Gut, komm gib mir deine Tasche, wir gehen jetzt!“ Andrew drängelte sich an mir vorbei.
„Du wirst es bereuen!“ Sagte ich noch bevor Amy den Raum verließ. Abrupt blieb er stehen.
„Warts nur ab, bald wirst du um Gnade winseln.“ Er verließ den Raum und folgte Amy.
„Warum hat er mich nicht angegriffen?“ Fragte ich Craig, der genauso baff wie ich dastand.
"Er war zwei Jahre im Gefängnis wegen schwerer Körperverletzung, nachdem Amy ihn verlassen hatte.“
„Ja und?“
„Wenn er noch einmal jemanden lebensbedrohlich verletzt landet er wieder drin.“ Dieser Satz brachte mich zum Nachdenken.

"Andrew"
„Ist alles in Ordnung?“ Fragte mich Amy besorgt.
„Ja alles bestens!“
„Aber du umklammerst das Lenkrad so als würdest du es erwürgen wollen!“
„Ich stelle mir nur gerade Chesters Kopf vor…“
„Bitte lass Chaz in Ruhe. Bitte, Andrew!“
„Mhm…“
„Weißt du was mich jetzt glücklich machen würde?!“
„Was denn?“
„Fahren wir zu deinen Eltern?“
„Was machen wir bei meinen Eltern?“
„Meine Kinder besuchen!“ Ich beruhigte mich ein bisschen.
„Ok wenn du unbedingt willst...“
Ich hatte meine Eltern schon seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Wir telefonierten zwar ab und zu miteinander, aber besucht hatte ich sie nie. Für was auch? Ich war immer der böse Bruder…

Keine fünfzehn Minuten später waren wir bei meinen Eltern zuhause. Ich sah die Kinder im Garten spielen. Als sie Amy sahen kamen alle drei angerannt und umarmten Amy.
„Darf ich vorstellen. Andrew das ist Emily die Jüngste und hier ist noch Samara die ältere.“ Ich ging in die Hocke und begrüßte sie. Dann kam auch noch Jamie raus. Er war mittlerweile 12 Jahre alt und kaum wieder zu erkennen.
„Hey ich bin Andrew.“ Emily drückte mir ein Küsschen auf die Wange.
„Die sind ja niedlich!“ Sagte ich zu Amy.
„Hey Jamie, kannst du dich noch an mich erinnern?“
„Klar Onkel Andrew.“ Er umarmte mich.
„Sind Opa und Oma zuhause?“
„Ja sie sind drinnen.“ Sagte Jamie.
„Na dann lasst uns reingehen.“
„Willst du mich hineintragen?“ Fragte mich Emily.
„Selbstverständlich!“ Ich mochte die Kleine jetzt schon.
„Omi! Opi!“ Schrie Samara.
"Ja?“ Ertönte die Stimme von Laila.
„Kuck mal wer da ist!“ Laila kam um die Ecke gebogen und blieb stehen.
„Ich glaube ich werde verrückt!“ Sie rannte zu Amy und umarmte sie stürmisch.
„Hi Mum, sagte ich ganz vorsichtig.“
„Oh Gott, Andrew! Bist du das wirklich??“ Sie begann zu weinen und fiel nun mir um den Hals.
„Wie lange habe ich dich nun nicht mehr gesehen?!“
„Viel zu lange Mum! Es tut mir unendlich leid“
„Amy komm in meine Arme!“ Ertönte nun die Stimme von meinem Vater.
„Michael! Wie geht es dir?“
„Gut danke, wen hast du denn da mitgebracht?!“ Meine Mutter wandte sich von mir ab.
„Deinen Sohn!“ Er konnte sich die Tränen nicht mehr verkneifen, genauso wenig wie meine Mutter.
„Komm in meine Arme Junge!“

Kurze Zeit später saßen wir schon im Garten bei Kaffee und Kuchen.
„Ihr beide habt euch nun endlich wieder versöhnt?“
„Ja Mum, alles ist wieder gut!“
„Ich kann die Kinder auch bald wieder nehmen, sie sollen euch nicht noch länger zur Last fallen.“ Sagte nun Amy
„Unsere Enkel sind so wunderbar Amy, du kannst sie ruhig noch länger hier lassen bis es dir zu hundert Prozent wieder gut geht.“
„Danke, aber ich habe langsam schon Schuldgefühle!“
„Ach quatsch, wir wohnen ja nur ein paar Minuten auseinander, und du hast so viel mit dem Hof zu tun, lass dir noch ein bisschen Zeit, du siehst aber schon viel besser aus als das letzte Mal, als du uns besucht hast.“
„Danke. Ähm Laila, kann ich kurz mit dir sprechen? Unter vier Augen?“
„Aber natürlich Amy.“ Sie stand auf, ich blickte ihr nach. Was hat sie vor? Mein Dad und ich redeten noch ein wenig und warteten auf unsere Damen.

"Amy"
„Ãœber was willst du mit uns sprechen Kindchen?“
„Ich weiß nicht ob es richtig ist was ich tue. Es ist alles so schwer.“
„Es geht dir also doch noch nicht so gut, oder?“
„Es liegt an Andrew, wenn ich bei ihm bin vergesse ich die Trauer, aber ich habe dann auch das Gefühl, dass ich dabei Matt vergesse.“
„Du wirst Matt nie vergessen, glaub mir. Aber was hast du gerade gesagt? Du weißt nicht ob es richtig ist was du tust. Was fühlt sich denn nicht richtig an?“
„Ich war diese Nacht bei Andrew. Ich habe ihn gestern angerufen und gefragt ob wir uns treffen können und über alles reden können, was in den letzten Jahren so passiert ist. Wir haben geredet und dann ist irgendwie alles aus dem Ruder gelaufen.“
„Was meinst du damit?“
„Ich habe bei ihm geschlafen und…ach keine Ahnung, ich bin einfach so durcheinander...“
„Aber Kindchen, das ist doch völlig normal.“
„Ich weiß nicht ob es richtig ist. Es fühlt sich falsch an Matt gegenüber.“
„Matt ist gestorben Amy, du musst ein Neues Leben beginnen. Es geht nicht anders. Wenn du immer nur trauerst zerbrichst du eines Tages daran. So wie ich es sehe ist Andrew überglücklich dich wiederzuhaben. Und du schaust auch noch viel glücklicher aus. Wie früher. Ich denke Matt hätte gewollt, dass du wieder glücklich wirst.“
„Danke Laila.“ Ich umarmte sie und wir gingen wieder Michael und Andrew.
Ich verschwieg ihr was vorhin auf dem Friedhof passiert ist, genauso wie Craig. Ich wollte sie nicht beunruhigen. Oder gar noch dachten wir wären verrückt.

 

Kapitel 14

"Andrew"
Wir verabschiedeten uns von den Kindern und meinen Eltern und machten uns auf den Weg nach Hause.
„Danke, dass du mich mitgenommen hast. Ich wäre wohl von alleine nie auf die Idee gekommen meine Eltern zu besuchen.“
„Warum denn?“
„Ich weiß nicht, wegen Matt vielleicht?“
„Warum wegen ihm? Es sind ja schließlich auch deine Eltern.“
„Naja ich weiß nicht, vielleicht hatte ich auch einfach Angst ich könnte dich treffen wenn ich bei ihnen bin.“
„Habe ich wirklich so lange über dein Leben bestimmt?“
Ich schaute starr auf die Straße.“
„Andrew…Schatz…es tut mir so leid. Ich wusste nicht wie sehr ich dich verletzt habe.“
Ich legte meine Hand auf ihre und begann sie zu streicheln.
„Vergessen wir das Ganze, wir fangen ein Neues Leben an.“ Sie war einverstanden und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Bald darauf waren wir auch schon wieder in meinem Apartment. Ich machte ihr Platz in meinem Kasten und ging danach auf die Terrasse. Ich lehnte mich ans Geländer und schaute in die Ferne. Es dämmerte bereits und ich schaute auf die Highlands. Es war ein wunderschönes Bild. Doch noch schöner war es als Amy kam, mir die Arme von Hinten um die Hüfte schlang und ihren Kopf auf meinen Rücken legte.
„Du bist so stark geworden. So muskulös.“ Ich drehte mich um, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Nun legte sie ihren Kopf auf meine Brust. Sanft strich ich über ihr Haar und genoss es sie wieder einmal in den Armen halten zu können.

"Chaz"
Amy würde mir niemand wegnehmen. Ich bin ihnen nun bis zu Andrews Eltern gefolgt. Ich kann es einfach nicht zulassen, dass Amy sich wieder auf ihn einlässt. Matt hat mir damals gesagt ich soll sie beschützen, und genau das tue ich jetzt auch. Ich musste nur noch auf den passenden Moment warten.

Sie waren wieder in seinem Apartment. Ich folgte ihnen leise hinauf und wartete vor der Tür.
Nur noch ein kurzer Augenblick, dann geht es los…

"Andrew"
Wir machten es uns letztendlich auf der Couch gemütlich. Amy trug ein wundervolles, weißes, seidenes Nachthemd und ich nur Boxershorts. Wir kuschelten uns aneinander.

Plötzlich klingelte es an der Tür.
„Wer will denn bloß um die Zeit noch etwas von dir?“
„Ich hab keine Ahnung, aber das werden wir noch gleich herausfinden.“ Ich lachte und ging zur Tür. Durch den Spion konnte ich nichts erkennen, also öffnete ich die Tür…
Auf einmal stürmte Chaz herein und rammte mir ein Messer in die linke Bauchseite, ich sackte leicht zusammen, und sah, dass er auf Amy losgehen wollte. In blinder Wut rappelte ich auf und jagte ihm hinterher. Noch bevor er Amy erreichen konnte fasste ich ihn.
„Bist du verrückt geworden?“ Schrie Amy ihn an und verpasste ihm eine Ohrfeige.
„Du elende Hure!“ Brüllte Chaz zurück. Das wurde mir zu blöd und ich schlug ihn nieder. Dummerweise fiel er genau auf den Glastisch der in tausend Teile zerbrach, und er landete auf den Scherben.
„Mann ich hab den Tisch nicht kaputt gekriegt, wie viel wiegst du denn bitte?!“ Ich lachte hämisch während er sich vor Schmerzen wand.
„Amy ruf die Polizei!“ Chaz blutete am ganzen Körper denn die Scherben bohrten sich tief in seine Haut.
„Sag noch einmal Hure zu ihr und das war das letzte Wort, das du jemals aussprechen konntest.“ Das Blut rannte in Strömen meinen Bauch hinunter und tropfte auf den Boden.
„Geht es dir gut?“ Besorgt sah Amy mich an
„Ja alles bestens. So etwas wie er kann mich nicht verletzten.“
„Ihr seid ja krank!“ Mischte sich nun auch wieder Chaz ein.
„Jetzt halt doch endlich einmal deine Klappe, das darf doch nicht wahr sein!“ Ich kniete mich zu ihm hinunter und drückte seinen Körper zu Boden.
„Amy, warum tust du mir das an?!“
„Ich bin erwachsen, ok?! Ich kann machen was ich will! Und was ich will das ist Andrew!“
„Du hast Matt verraten, ist dir das klar. Er hat dich geliebt, nicht ausgenutzt so wie ER!!“ Amy verpasste ihm noch eine Ohrfeige. Ich drückte ihn noch mehr zu Boden, und noch mehr in die Scherben hinein. Er spannte seinen ganzen Körper an, doch er hatte keine Chance gegen mich.
„Halt jetzt lieber deine Klappe oder du bist tot!“

Ein paar Minuten später war auch schon die Polizei da und verhaftete Chaz.
„Ist mit ihnen alles in Ordnung?“ Fragte mich ein Polizist. Jetzt erst realisierte ich, wie sehr ich eigentlich schon blutete.
„Ja, dieser Mistkerl ist nur zur Tür herein gerannt und rammte mir das Messer in den Bauch.“
Ich hob das besagte Messer auf und zeigte es ihm.
„Und da können Sie noch stehen? Kommen Sie mit, wir fahren Sie ins Krankenhaus.“
„Danke aber nicht nötig, es wird schon wieder.“
„Andrew, was ist wenn er deine Organe verletzt hat? Ich fahre dich!“
„Ihre Freundin hat Recht, es wäre wirklich besser wenn sie es untersuchen lassen.“
„Na schön.“ Ich wollte nicht, dass Amy sich um mich sorgt.
Bald darauf trafen wir auch schon im Krankenhaus ein und gingen zur Notaufnahme, Amy hatte sich eine Jacke angezogen und ich mir noch eine Hose. Die Leute starrten uns an als kämen wir von einem anderen Stern. Nach der Anmeldung mussten wir uns noch kurz in den Warteraum setzten.
Die Polizisten hatten versucht erste Hilfe bei mir zu Hause zu leisten, doch irgendwie sickerte das Blut trotz allem durch den Verband. Die Schwestern hier schauten mich alle an als würden sie mich gleich fressen wollen. Das merkte auch Amy.
„Du scheinst hier ja ziemlich begehrt zu sein.“ Ich lächelte und genoss es auch ein wenig.

„Mr. Reed. Behandlungsraum 4!“ Ertönte es aus dem Lautsprechern.
Wir standen auf und gingen zu dem besagten Raum, wohl wissend, dass uns fast alle Leute hinterher blickten.
„Guten Tag Mr. Reed. Mein Name ist Dr. Smith. Oh und Sie sind?“
„Mrs. Reed.“
„Aha. Alles klar. Ich werde sie jetzt im Bereich der Wunde abtasten, und Sie sagen mir wo Sie Schmerzen haben.“ Der Arzt tastete und tastete, doch es waren nie irgendwo außergewöhnliche Schmerzen.
„Wir werden jetzt noch eine Ultraschalluntersuchung machen um zu sehen ob sonst noch etwas verletzt ist. Wenn dann alles in Ordnung ist dürfen Sie wieder nach Hause.“
„Danke Doktor!“ Sagte Amy erfreut.
„Ihr Mann kommt wieder auf die Beine, keine Angst.“ Amy und ich schauten uns an. Der Doktor nahm tatsächlich an wir währen verheiratet. Naja, wir hatten ja immerhin den gleichen Nachnahmen, das muss doch nichts heißen oder?

Nach dem Ultraschall mussten wir nochmals warten und ich wurde danach wieder aufgerufen.
„Also, gravierende Verletzungen konnten wir nicht feststellen, derjenige der Versucht hat sie niederzustechen hat all ihre Organe verfehlt. Ich werde nun trotzdem die Wunde säubern, nähen und verbinden. Danach dürfen Sie gehen.“
Mann war ich froh dann endlich aus dem Krankenhaus raus zu sein. Für Amy war es, denke ich, auch schwer, denn es war ja immerhin das Krankenhaus in dem Matt gestorben war.

Nach der Behandlung hatte ich einen Verband um den Bauch. Es tat nicht weh, störte jedoch ein bisschen. Amy und ich gingen Arm in Arm raus zum Auto und fuhren nach Hause.

 

Kapitel 15

"Amy"
Der nächste Morgen veränderte einfach alles. Ich wachte auf, doch Andrew war nicht neben mir. Verschlafen schaute ich mich im Zimmer um bis ich den Wecker sah, schon nach elf…verdammt.
„Andrew?“ Ich stand auf und ging in die Küche, da war er auch nicht, doch ich sah etwas anderes auf dem Küchentisch. Eine Zeitung und einen Zettel. Andrew und ich waren auf der Titelseite, irgendjemand hatte ein Foto gemacht wie wir gerade das Krankenhaus verlassen hatten. Doch zuerst las ich mir den Zettel von Andrew durch.

Ich bin einkaufen gegangen und werde so um halb zwölf wieder da sein.
Bitte les dir den Artikel in der Zeitung über uns durch und sag mir dann was du davon hältst. Es ist einfach eine Bodenlose Frechheit.
Aber wir werden es zusammen durchstehen.
Ich liebe dich
Andrew

Ich nahm die Zeitung in die Hand, und das Erste was mir in die Augen stach war die Ãœberschrift.

Millionärswitwe betrügt ihren verstorbenen Mann mit dessen Bruder.

Das darf doch nicht wahr sein!

Nach einem Nächtlichen Überfall in Andrew Reeds Apartment im Zentrum Schottlands musste dieser nach einer Messerattacke ins Krankenhaus. Zu aller Verwunderung war aber auch Amy Reed leicht bekleidet in seinem Apartment anwesend gewesen und hatte ihn ins Krankenhaus begleitet.
Ihr Mann Matthew Reed, der Bruder von Andrew Reed, wurde vor ca. einem halben Jahr bei einem Flugzeugabsturz getötet. Es wird davon ausgegangen, dass Amy, Matthew schon länger mit Andrew betrügt.
Andrew Reed gilt als einer der begehrtesten Junggesellen Schottlands und ihm wird nachgesagt dass er auch schon in früheren Zeiten ein Verhältnis mit Amy Reed hatte.
Es ist einfach unerhört so etwas seinen verstorbenen Ehemann anzutun, und eine Riesige Familienschande!

Ich konnte mir die Tränen nicht verkneifen. Warum gönnt es mir keiner einmal in meinem Leben glücklich zu sein?! Keiner weiß wie das alles zu Stande gekommen ist und verurteilen mich gleich.
In diesem Moment rief mich Craig an, verweint hob ich ab.
„Hi Craig!“
„Amy? Du hast es also schon gelesen?! Soll ich vorbeikommen? Wir sollten unbedingt eine Pressekonferenz abhalten um das alles klarzustellen! Was hältst du davon?!“
„Ich kann das nicht! Ich kann in der Öffentlichkeit nicht über Matt oder Andrew reden!“
„Dann werde ich statt dir reden, Andrew muss aber dann mitkommen. Kann ich dann vorbeikommen, damit wir über das reden was passiert ist. Damit ich weiß was ich sagen soll und was nicht?“
„Ja das wäre Klasse! Danke Craig!“
„Ist schon in Ordnung, ich komme gleich vorbei!“

Plötzlich umfassten mich Hände von hinten und küssten meinen Nacken.
„Alles wird gut. Ich weiß die Journalisten sind…ach egal…“ Er legte seinen Kopf auf meinen.
„Ich habe gerade mit Craig telefoniert, er hat eine Pressekonferenz vorgeschlagen.“
„Das ist eine gute Idee, und was ich gehört habe, soll ich mit Craig dahin?!“
„Würdest du es machen?“ Er nickte.
„Ich kann es nicht ertragen wenn man dich so verletzt!“
„Ich halte so etwas einfach nicht aus!“ Ich drehte mich um und umarmte ihn.
„Ich weiß…“

„Ach ja, du solltest jetzt lieber nicht das Haus verlassen!“
„Warum nicht?“
„Draußen stehen ungefähr 50 Fotografen und Journalisten…!“
„Oh nein! Craig wird dann wahrscheinlich gleich verkünden, dass wir eine Pressekonferenz machen oder?!"
"So wie ich ihn kenne ja!“
Nochmals nickte ich stumm, stand auf und half Andrew die Einkäufe zu verräumen. Er wischte mir noch ein paar Tränen weg und gab mir einen Kuss.
Ich konnte seine Ruhe nicht verstehen. Ich war alles andere als Ruhig und wusste nicht mehr was ich tun sollte. So einen Ruf bekommt man nicht mehr so leicht weg.

Ich ging duschen um wieder einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen und zog mich danach um. Als ich wieder ins Wohnzimmer ging war Craig bereits da und begrüßte mich stürmisch indem er mich umarmte.

„Also erzählt mir alles was in den letzten paar Tagen passiert ist, ich muss alles wissen, sonst könnte die Pressekonferenz gleich noch mehr Schaden anrichten.“ Andrew und ich redeten darauf los, wir ließen kein Detail aus, und ca. zwei Stunden später waren wir dann fertig.
„Ich habe die Pressekonferenz um vier bekanntgegeben, geht das in Ordnung?“
„Ja!“
„Wahrscheinlich wird sie dann auch im Fernsehen übertragen, ihr kennt doch Medien. Dann kannst du es dir hier ansehen Amy.“
„Ok.“
„Alles klar, los komm’ Andrew, mach dich fertig, wir müssen dann mal los!“ Bevor er aufstand gab Andrew mir noch einen Kuss auf die Stirn und schaute mich mit so einem durchdringenden Blick an wie schon lange nicht mehr.

Zwanzig Minuten später kam Andrew aus dem Bad, er gab mir einen Kuss und flüsterte mir ins Ohr. „Ich liebe dich!“
„Ich liebe dich auch Andrew! Mach sie fertig!“ Er lächelte und küsste mich noch einmal bevor er und Craig das Apartment verließen. Ich ließ mich auf der Couch nieder. Ich schaltete durchs Programm, und blieb bei der Pressekonferenz stehen die in wenigen Minuten beginnen sollte. Nach gefühlten fünfzehn Minuten war der Saal voll bis auf den letzten Stuhl und Craig und Andrew nahmen Platz.

"Andrew"
Ich war zwar nicht nervös, aber ich hatte ein ungutes Gefühl dabei. Wir gingen hinein und setzten uns. Dann kam auch schon das erste Getuschel, irgendetwas über Amy. Wahrscheinlich warum sie nicht da war. Craig eröffnete die Konferenz, ich war irgendwie nicht ganz bei der Sache. Ich sagte währenddessen kein einziges Wort. Bis die erste Frage kam.
„Warum ist Amy nicht hier?“
„Darum ist Craig da, er spricht für Amy!“
„Und wo ist Amy?“
„Das geht niemanden etwas an. Sie ist verhindert und deshalb ist sie auch nicht da! Nächste Frage!“
„Ist es wahr was man so über Sie sagt?“
„Kommt drauf an was über mich gesagt wird!“ Wie ich diese blöde Fragerei hasste.
„Dass Sie ein Verhältnis mit Amy hatten als Matt noch gelebt hatte.“
„Ich hatte nie ein Verhältnis mit Amy während sie mit Matt zusammen war. Wir hatten nach ihrer Hochzeit keinen Kontakt mehr. Für fünf Jahre. Sie war aus meinem Leben verschwunden und…“
„Wie meinen Sie das, Sie hatten nach ihrer Hochzeit keinen Kontakt mehr? Davor etwa schon?!“
„Bevor sie Matt kennengelernt hatte waren Amy und ich ein Paar. Wegen Schwierigen Umständen hatten wir uns dann getrennt, und sie kam mit Matt zusammen. Danach hatten wir drei Jahre lang keinen Kontakt. Bis sie und Matt geheiratet haben und mich auf die Hochzeit eingeladen haben.“

„Die war nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis richtig?“
Ich nickte und brachte nur ein leises „Ja!“ über die Lippen.
„Wie ging es dann weiter nach der Hochzeit?“
„Es gab einen Streit zwischen mir und Matt, danach haben wir uns fast fünf Jahre nicht mehr gesehen. Bis meine Eltern mir sagten dass Matt im Sterben liegt. Ich bin hingefahren um ihn zu besuchen. Und dann sah ich Amy wieder, nach rund fünf Jahren.“
„Was geschah dann? Wie kommt es, dass Amy nur im Nachthemd mit ihnen im Krankenhaus war?“
„Vor ein paar Tagen haben wir uns getroffen und wollten uns ausreden was alles in den letzten Jahren so passiert war. Sie war völlig am Ende und ich wollte ihr helfen, so wie damals, wenn sie am Ende war, als wir noch ein Paar waren.“
„Lieben Sie Amy noch?“ Ich schaute zu Craig, er nickte, was so viel bedeutete wie, ja du kannst es ruhig sagen.
„Ja, ich habe nie aufgehört sie zu lieben!“
„Haben sie nicht ein schlechtes Gewissen ihrem Bruder gegenüber?“ Ich stockte, mit dieser Frage habe ich irgendwie nicht gerechnet. Doch zum Glück begann jetzt Craig zu reden.
„Matt war ein großartiger Kerl, er wollte immer, dass Amy glücklich war. Er sagte zu mir, bevor er in die Staaten flog, wenn ihm irgendetwas passieren würde, ich sollte den passenden Mann für Amy suchen. Und Andrew ist der passende Mann für Amy. Sie bekommt ihre Lebensfreude wieder, sie ist einfach glücklich! Ganz im Gegenteil zu den sechs Monaten in denen sie alleine war.“ Nun meldete ich mich auch wieder zu Wort.
„Ich habe meinen Bruder geliebt, und ich liebe ihn immer noch. Ich werde ihm immer Respekt erweisen, er war einer der besten Menschen auf dieser Welt und ist leider viel zu früh von uns gegangen.“ Wieder war Getuschel zu hören.
„Eine Frage noch!“
„Ja?!“
„Sie dürften ja eigentlich keine Leute mehr Körperlich verletzten. Gestern Abend haben Sie Chester Wimbelton über einen Glastisch geworfen, sodass er bei vier Wunden mit bis zu acht Stichen genäht werden musste. Müssten Sie jetzt nicht eigentlich wieder ins Gefängnis?“ Ich war baff. Was erlaubte sich dieser komische Reporter eigentlich?
„Es war Notwehr! Chester hatte ihn mit einem Messer attackiert!“ Redete nun wieder Craig.
„Aber eine Frage haben sie noch immer nicht beantwortet, ganz am Anfang! Warum hält sich Amy Reed halbnackt in ihrem Apartment auf. Ihr Mann ist vor sechs Monaten gestorben und sie schafft es jetzt schon mit einem Neuen Mann zu schlafen?!“
„Die Konferenz ist beendet!“ Warf nun Craig ein.
„Andrew beruhig dich! Nicht vor der Kamera!“ Craig sprach leise auf mich ein. Ich stand auf und warf dem Reporter einen sehr bösen Blick zu. Danach drehte ich mich um und ging hinaus. Craig folgte mir.

 

Kapitel 16

"Amy"
Warum gönnt es mir keiner, dass ich glücklich werde. Oder besser gesagt mit Andrew glücklich bin? Ich liebe ihn doch! Dieser Verdammte Reporter. Ich hoffe Andrew macht nicht wieder so einen Blödsinn, dass er danach im Gefängnis endet. Nur wegen mir war er drinnen. Nur weil ich ihn verlassen hatte. Und ich hatte ihn nicht einmal besucht. Er tat mir so leid! Ich will einfach nur noch vergessen was Vergangenheit war, und ein neues Leben beginnen. Mehr will ich doch gar nicht!
Ich schaltete den Fernseher aus und setzte mich auf die Terrasse. Ich starrte einfach nur so in die Ferne. Dort hinten, hinter den Wäldern und der riesigen Wiese. Da war mein Hof. Dort waren meine Tiere, die ich seit so langer Zeit vernachlässigte, nur um bei Andrew zu sein. Aber das muss ein Ende haben. Wenn ich schon einen Neuanfang will, dann will ich aber nicht die ganze Zeit nur hier drinnen sein. Ich will die Natur um mich wieder spüren. Ich schaute noch kurz in die Ferne, holte tief Luft und ging danach zum Schrank und zog mich um.
„Du wirst wissen wo ich bin Andrew.“ Mit diesen Worten verließ ich das Apartment. Danach machte ich mich auf den Weg zu meinen Tieren.

"Andrew"
„Wir sind wieder da!“ Sagte ich mit lauter Stimme, als ich mein Apartment betrat.
„Amy?“ Sie gab keine Antwort. Wo war sie nur? Craig und ich durchsuchten das Apartment, doch keine Spur von ihr.
„Craig?!“ Sagte ich verzweifelter als ich eigentlich klingen wollte.
„Sie kann nicht sehr weit sein. Los wir suchen sie!“ Wir machten uns auf den Weg.
„Wo denkst du könnte sie sein?“
„Keine Ahnung, du warst die letzte Zeit immer mit ihr zusammen. Denk nach!“
„Wenn ich es wüsste, dann währe ich schon längst losgefahren!“
„Warte mal, hat sie einmal erwähnt, dass sie jemanden vermisst?“
„Ähm, wen sollte sie den vermissen?“
„Diabolo, ihr Pferd! Los fahr schon!“
„Ein Pferd?!“ Craig nickte.
Ich fuhr mit mörderischem Tempo los. Keine zehn Minuten später waren wir auch schon dort.
„Folge mir!“ Craig rannte in den Stall, ich ihm nach.
„Er ist nicht da.“
„Wer ist nicht da?“
„Na Diabolo, sie muss ausgeritten sein. Komm wir müssen ihr nach!“
„Also mit meinem Auto fahr ich bestimmt nicht durch die Wildnis!“
„Wer sagt denn auch, dass wir mit dem Auto fahren?!“ Craig lächelte und verschwand im Schuppen neben dem Stall.

„Ich habe gar nicht gewusst, dass du so etwas besitzt.“ Er kam mit einem Motorcross heraus.
„Ich dachte schon du würdest mich jetzt auf einen Gaul setzten.“ Craig lachte.
„Das ist Amys Ding nicht meins. Ich brauche mehr als ein PS.“
Er gab mir noch einen Helm und wir stiegen auf.

„Weißt du überhaupt wo wir hinmüssen?“
„Na klar, auf die Lichtung!“
„Aha! Lichtung…“ War das einzige was ich noch raus brachte. Ich klammerte mich an den Griffen fest und hoffte nur dass ich nicht runterfallen würde.

Wir rasten über die großen Wiesen und an einem Wald entlang ehe er langsamer wurde und den Motor abstellte.
„Da hinten ist sie.“
„Da steht nur ein Pferd?!“
„Das ist Diabolo!“ Craig und ich gingen zu dem riesengroßen Schwarzen Pferd, Amy saß neben ihm im Graß und starrte in den Wald.
„Amy.“ Sagte ich leise. Sie reagierte nicht, deshalb setzte ich mich neben sie und starrte ebenfalls in den Wald.
Nach kurzer Zeit legte sie ihren Kopf an meine Schulter.
„Ich liebe diesen Ort hier.“
„Ja es ist sehr schön hier. Aber bitte jag mir nie wieder so einen Schrecken ein, ich habe mir echt Sorgen gemacht!“
„Tut mir wirklich leid!” Sie nahm meine Hand und strich darüber.
„Bist du öfters hier?“
„Nach Matts tot war ich sehr oft hier. Einfach weil es so ruhig ist und man in Ruhe nachdenken kann.“
„Mhm…“ Ich lauschte nun ebenfalls der Natur.
„Sag mal wie bist du eigentlich hier her gekommen?“
„Mit dem Motorcross von Craig. Ein wunder, dass du es bei dieser Stille nicht gehört hast.“ Ich schmunzelte.
„Wenn man im Gedanken verloren ist, hört man nur noch die Wichtigen Dinge. Aber wie hast du mich gefunden?“
„Craig ist…wo ist er?!“
„Craig? War er auch da?!“
„Ja, aber er ist weg! Er hat mich hergebracht!“
„Er wird zurückgefahren sein. Wir sollten auch wieder zurück, es wird bald dunkel!“
„Ja aber wie?“
„Zu Fuß. Oder willst du dich auf Diabolo setzten?“ Ich schüttelte nur den Kopf und lächelte.
Also ging es den ganzen Weg wieder zurück, nur diesmal etwas langsamer.
„Was hast du eigentlich auf der Lichtung gemacht außer im Gras zu sitzen und nachzudenken?“
„Ich war eben nach Matts tot oft dort wenn ich nachdachte. Es ist schön ruhig und es ist keine Menschenseele in der Nähe. Ich saß oder lag immer im Graß und genoss es einfach in der Natur zu sein.“
„Hört sich ja klasse an.“ Sie lachte ein wenig.


Als wir endlich wieder beim Stall waren kam uns auch schon Craig entgegen.
„Hey und habt ihr eh wieder heil nachhause gefunden?“ Er lachte.
„Geht doch schon mal rein, ich kümmere mich noch um Diabolo.“
„Alles klar.“ Ich gab ihr einen Kuss und verschwand mit Craig im Haus. Kurze Zeit später kam auch schon Amy herein.
„Willst du heute hier bleiben oder zu meinem Apartment fahren?“ Sie schaute mich an.
„Ihr könnt es ja so machen, dass ihr ins Apartment fahrt und dass du jetzt einfach wieder öfters kommst und dich um die Pferde zu kümmerst.“
„Das ist eine gute Idee!“ Amy strahlte.
„Also gut, dann bis Morgen.“ Craig umarmte sie. Amy und ich fuhren dann wieder in mein Apartment.
„Achja, wenn du morgen wieder zu den Pferden fährst, dann werde ich wieder in die Arbeit fahren. Ist das Ok?“
„Oh ich wusste gar nicht, dass du arbeitest. Als was denn?“
„Immobilienmakler, und keine Angst ich hatte die Letzten drei Wochen frei. Ich bekomme also keinen Ärger mit mir selbst!“
„Warum mit dir selbst?“
„Ich bin selbstständig!“ Während ich den Satz sagte, schaute ich starr nach vorne. Sie musterte mich, merkte wohl, dass irgendetwas nicht stimmte, doch zum Glück fragte Amy nicht weiter nach.
„Ah das erklärt vieles!“ Sie lächelte. Kurze Zeit später waren wir auch schon wieder zuhause und machten es uns vor dem Fernseher gemütlich. Wir waren beide total erschöpft und schliefen letztendlich ein.

 

Kapitel 17

"Amy"
Die Zeit verging so rasend schnell. Andrew und ich waren nun schon seit vier Monaten zusammen. Meine Kinder sind auch wieder bei mir. Wir wohnen jetzt wieder in unserer Villa. Nur am Wochenende nahmen meine Schwiegereltern die Kinder. Craig und ich kümmern uns jeden Tag um die Pferde und er hilft mir mit den Kindern wenn Andrew in der Arbeit ist.
Die Kinder verstehen sich super mit Andrew. Es macht mir wirklich Freude. Wir sind wieder so eine richtige Familie. Mit den Kindern fahr ich einmal im Monat zum Grab von Matt. Sie sollen wissen was mit ihrem Vater passiert ist. Ab und zu vermisse ich Matt noch. Doch Andrew gibt mir jeden Tag neuen Lebensmut. Er macht mich einfach glücklich.
Chaz ist ausgezogen, als er erfuhr, dass Andrew einziehen würde. Es ist schwer für mich, denn Chaz und Craig waren immerhin meine besten Freunde hier. Doch ich liebe Andrew und will ihn nicht wegen Chaz verlieren. Nur weil er ihn nicht leiden kann.

Es war Freitag und wir brachten die Kinder zu Michael und Laila. Wir redeten noch kurz und danach fuhren wir in Andrews Apartment.
„Und was machen wir heute?“ Fragte mich Andrew als er die Haustüre aufschloss.
„Keine Ahnung, auf was hast du denn Lust?“
„Mhm, machen wir es uns erst einmal gemütlich. Ich bin total erledigt.“
„Gute Idee.“ Wir setzten uns auf die Couch und kuschelten uns aneinander.
Wenig später sprang ich auf und rannte zur Toilette. Ich musste mich schon wieder übergeben. Andrew kam mir nach und streichelte mir den Rücken.
„Was ist nur mit dir los Schatz?! Das geht jetzt schon über eine Woche so dahin. Du solltest zum Arzt gehen.“
„Nein, nicht nötig. Ich habe mir wahrscheinlich nur einen Virus eingefangen.“ In diesem Moment läutete das Telefon von Andrew.
„Ja? WAS? Ähm ich kann nicht kommen, meiner Freundin geht’s nicht besonders gut und…“
„Schon gut, geh nur, ich komm schon klar!“
„Bist du dir sicher?“
„Ja, nun geh schon!“
„Alles klar, ich komme sofort!“ Er legte auf und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Tut mir leid. Ich bin bald wieder da, ok?! Ruh dich ein wenig aus.“
„Ja mach ich.“ Er schloss hinter sich die Tür.

Was soll ich jetzt machen? Ich weiß ganz genau was mit mir los ist. Für Andrew war es Neuland und er konnte die Anzeichen noch nicht deuten.
Ich fuhr kurzerhand in die Nächste Drogerie und besorgte mir einen Test.
Einen Schwangerschaftstest.
Wieder zuhause angekommen stürmte ich sofort auf die Toilette und wartete ab. Als die Wartezeit um war, war ich einfach noch nicht so weit um nachzusehen, doch dann hörte ich plötzlich die Haustür aufgehen.
„Mist, Andrew ist wieder da.“ Kurzerhand packte ich den Test und die Schachtel dazu zusammen und schmiss sie, ohne auf den Test zu schauen in mein Nachtkästchen, neben dem Bett. Dann war auch schon Andrew im Zimmer.
„Wie geht es dir?“ Er umarmte mich und gab mir einen Kuss.
„Schon besser! Was hast du gemacht?“
„Ähm ich war kurz bei einem Kumpel von mir, er hat Hilfe gebraucht, Männersachen…!“ Irgendwie wirkte er nervös. Genau wie ich…mhm…

Als die Nacht hereinbrach konnte ich kein Auge zudrücken, ich wartete bis Andrew tief und fest schlief damit ich endlich nach dem Test schauen konnte. Ich warf noch mal einen prüfenden Blick zu seiner Seite, es scheint als schliefe er. Ich strich ihm über den Arm, was sich als Fehler erwies.
Er drückte sich nun an mich und hielt mich fest. Na toll, wie komm ich hier wieder raus, ohne ihn aufzuwecken?! Langsam hob ich seinen Arm an, immer darauf bedacht ihn nicht zu wecken und huschte schnell vom Bett herunter. Ich öffnete vorsichtig die Schublade, die leider Gottes sehr laut quietschte, doch Andrew schlief weiter.
Neben ihm könnte eine Bombe einschlagen und er würde nicht wach werden. Ich holte den Test aus der Schachtel heraus und legte es auf das Nachtkästchen. Mist, hier drin war es zu dunkel, ich sah nichts, oh Andrew bewegt sich. Ich schlich also schnell auf Zehenspitzen in die Küche. Ich drehte das Licht auf und schaute auf den Test.
Ich war überrascht und entsetzt zugleich. Er war POSITIV. „Oh mein Gott.“ Ich hatte zwar damit gerechnet, aber das es mir so einen Schock versetzten würde, hätte ich auch nicht gedacht. Und schon begannen auch wieder diese verdammten Tränen über meine Wangen zu kullern. Benommen ging ich auf die Terrasse und setzte mich auf den Boden. Was soll ich jetzt nur tun?! Wird er mich hassen? War er schon bereit für Kinder? Wir hatten uns doch gerade erst wiedergefunden. Tausende Gedanken schossen durch meinen Kopf. Ich musste mich erst wieder etwas sammeln, ehe ich zurück zu ihm ins Bett gehe.

"Andrew"
Im Schlaf wollte ich mich an Amy kuscheln, doch als ich merkte, dass sie nicht da war, öffnete ich die Augen. Ich schaute mich um, doch sie war nicht im Zimmer. Ich drehte das Licht auf. Nichts, die Badezimmertür war offen, doch es brannte kein Licht. Da war sie also auch nicht.
Schlaftrunken schaute ich mich im Zimmer um. Was ist das auf ihrem Nachtkästchen? Eine Schachtel. Ich nahm die Schachtel in die Hand und mir stockte der Atem. Sofort war ich hellwach. Es war ein Schwangerschaftstest, doch die Schachtel war leer, sie musste ihn also schon benutzt haben.

Ich stand auf und ging ins Wohnzimmer, da war sie jedoch auch nicht, in der Küche, auch nicht, aber die Terrassentür war offen... Samt der Schachtel in der Hand ging ich raus, da war sie, zusammengekauert in einer Ecke des Balkons. Ich kniete mich zu ihr hinunter und nahm sie in den Arm.
„Amy was ist denn los?“ Wortlos, jedoch mit Tränen in den Augen reichte sie mir den Schwangerschaftstest. Zwei Striche. Ich schaute auf die Schachtel, was zwei Striche bedeuteten. Meine Augen wurden größer.
„Ich werde Vater.“ Sagte ich leise. Ich strich die Tränen von ihrer Wange.
„Warum weinst du denn? Wir werden Eltern“ Ich lächelte sie an. Immer noch mit Tränen in den Augen schaute sie mich an. Doch dann fiel sie mir um den Hals. Ich küsste sie. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Wir würden ein Baby bekommen. Und diesmal würde es mein Fleisch und Blut sein.
„Du bist nicht böse auf mich?“ Verwundert starrte ich sie an.
„Warum sollte ich böse auf dich sein? Du erwartest ein Baby. Unser Baby!“ Ich nahm sie noch fester in den Arm und flüsterte ihr ins Ohr. „Ich könnte dir niemals böse sein. Egal was passiert, denn ich liebe dich einfach viel zu sehr.“ Tränen suchten wieder den Weg über ihre Wangen, doch dieses Mal waren es Freudentränen.

 

Kapitel 18

"Andrew"
Am nächsten Tag.

Amy machte gleich in der Früh einen Termin beim Frauenarzt aus. Ich lag noch im Bett und lauschte ihrer lieblichen Stimme. Sie war ganz aufgebracht. Gestern dachte sie noch ich würde mich nicht darüber freuen. Dabei trug sie unser Kind in sich. Sie weiß gar nicht wie sehr ich mich überhaupt freute.
„Bist du fertig?“ Ertönte es aus der Küche.
„Hätte ich aufstehen müssen?“
„Schatz, wir müssen dann gleich los.“
„Aber du hast ja eben erst angerufen.“
„Ja, und sie hat in einer halben Stunde einen Termin frei. Also komm steh auf.“
„Mhm... Aber vorher musst du nochmals zu mir ins Bett kommen.“ Mit meinem süßesten Blick schaute ich sie an. Sie konnte einfach nicht widerstehen, dachte ich zumindest.
„Andrew Christopher Reed! Du kommst jetzt sofort aus dem Bett raus und machst dich fertig!“
„Nagut…“ Brummte ich. Sobald mein voller Name fällt tu ich lieber was Madame von mir will.
Widerwillig stand ich auf und zog mich an.
Kurze Zeit später saßen wir auch schon im Auto und fuhren in Richtung Frauenarzt. Ich hasste zwar Ärzte, aber solange ich nicht selbst dahin muss kann ich mich mit der Situation noch ein bisschen anfreunden.
Als wir ankamen öffnete ich Amys Tür.
Wenig später waren wir im Warteraum und sahen die anderen Mütter an. Eine würde wohl bald entbinden so wie es aussieht. Die Kugel war ja wirklich riesig.
„Hast du Angst?“ Fragte ich Amy. Eigentlich war ich derjenige der mehr Angst hatte als sie.
„Nein, es ist ja schon das dritte.“ Sie schmunzelte.
„Aber diesmal ist es unseres.“ Ich legte meine Hand auf ihren Bauch. Man merkte zwar noch nicht, dass sie Schwanger war, aber ich wusste, dass Leben darin war.

„Mrs. Reed!“ Amy und ich standen auf und gingen der Ärztin nach. Amy wählte absichtlich eine Frauenärztin bei der sie noch nicht war. Momentan sollte es noch keiner wissen, dass sie von mir schwanger ist. Sie bot uns einen Platz an und wir setzten uns.
„Was haben sie denn für ein Problem?“ Fragte sie Amy.
„Ich habe gestern einen Schwangerschaftstest gemacht und der war positiv. Jetzt wollte ich eine Bestätigung.“
„Ok, legen sie sich bitte dort auf die liege und machen sie ihren Bauch frei.“ Die Ärztin schaltete das Ultraschallgerät ein und legte es auf ihren Bauch an.
„Ja sie sind tatsächlich schwanger. Ich würde mal sagen im dritten Monat.“ Amy schaute mich etwas geschockt an doch entspannte sich gleich wieder.
„Und was wird es?“ Fragte ich voll Neugierde.
„Das kann ich jetzt noch nicht beantworten, da müssen sie sich noch ein bisschen gedulden.“ Ich seufzte beleidigt. Amy und die Ärztin waren sichtlich amüsiert. Nach ein paar Tipps von der Ärztin verabschiedeten wir uns und verließen den Raum.
„Wollen wir noch ein bisschen warten oder Verkünden wir es gleich?!“
„Mhm, Craig können wir es gleich erzählen, aber bei deinen Eltern warten wir noch ein bisschen oder?“
„Hast du Angst, dass sie etwas dagegen sagen würden?“
„Nein, aber es ist doch noch ein bisschen früh oder?! Matt ist jetzt fast zehn Monate tot und ich bin im dritten Monat schwanger…“
„Das stimmt, irgendwann wird dann aber schon der richtige Zeitpunkt gekommen sein.“
„Ich denke auch, fahren wir jetzt gleich zu Craig?“
„Ja unbedingt.“

Amy sprang sofort aus dem Auto hinaus als ich anhielt und rannte ins Haus.
„CRAIG!“ Hörte ich sie noch brüllen. Ich schmunzelte. Als ich das Haus betrat kam auch schon Craig angerannt.
„Ist etwas passiert?“
„Jaaa!“ Konterte ich gespielt entsetzt.
„Was denn? Nun sagt schon!“ Jammerte er nun neugierig.
„Wir kriegen ein Baby! Ich werde Vater!!“ Schrie ich nun sichtlich erfreut durch den Raum.
„Was?!“ Sofort nahm er Amy in den Arm und mir klopfte er auf die Schulter.
„Gut gemacht!“ Ich lachte.
„Im wievielten Monat bist du denn?“
„Im dritten.“
„Klasse! Ich hoffe es wird ein Junge.“
„Craig!“ Amy klang empört.
„Nein im ernst, ich liebe deine Mädels wirklich über alles, aber die können reden. Wow. Und Jamie verweichlicht auch schon langsam. Er braucht dringend einen männlichen Spielgefährten.“ Craig klopfte sich gespielt auf die Brust. Amy und ich lachten.
„Jamie ist immerhin schon zwölf Jahre alt, also einen „Spielgefährten“ wie du so schön sagst wird der oder die Kleine auch nicht mehr für ihn.“
„Wann hast du vor, dass du es deinen Eltern erzählst?“ Diese Frage war wohl an mich gerichtet.
„Das überlasse ich ganz Amy. Wenn sie bereit ist.“ Sie drückte mir nun einen Kuss auf die Wange.
„Danke!“ Flüsterte sie mir ins Ohr.
„Na los das müssen wir feiern, lasst uns anstoßen. Aber Amy, du bekommst Kindersekt.“
„Jaja danke Craig!“

Am späteren Nachmittag gingen Amy und ich mit Diabolo spazieren. Er musste es natürlich auch gleich erfahren. Frauen… Die Ärztin hat gesagt, dass Amy nicht reiten sollte, also gingen wir mit Diabolo eine Runde spazieren.
Wir ließen uns auf einer Bank nieder. Sie war ganz oben auf der Großen Wiese.
„Schau mal, von hier aus kann man dein Apartment sehen.“ Ich schaute gerade aus und tatsächlich.
„Wow.“ Brachte ich heraus.
„Es ist ja doch ein ganz schönes Stück entfernt.“
„Von hier sieht es weiter aus als es ist.“
„Das stimmt.“
„Ich denke wir sollten es deinen Eltern so bald wie möglich sagen. Findest du nicht?“
„Es liegt an dir, Amy. Wenn du denkst, dass du bist bereit dazu bist. Aber sag mal, das fällt mir erst jetzt ein, warum sagst du es nicht deinen Eltern auch?“ Nun schaute sie zu Boden.

„Du hast sie seit damals nicht mehr gesehen?“
„Mhm…nein, leider nicht. Sie haben sich nicht mehr für mich interessiert. Es tut zwar weh, aber von Zeit zu Zeit wird es leichter.“ Verwundert starrte ich sie an.
„Das ist echt blöd.“
„Ja, seitdem habe ich nichts mehr von ihnen gehört. Kein einziges Mal. Sie wissen, denke ich zumindest, nicht einmal, dass ich verheiratet war geschweige denn das ich drei Kinder habe. Sie wissen nur, dass ich sie wegen dir im Stich gelassen habe. Denn sie haben gewusst, dass es etwas mit einem Mann zu tun hatte.“

Nachdenklich schaute ich sie an. „Vermisst du sie?!“
„Ja schon, ich habe mich bei jeder Schwangerschaft gefragt ob ich es ihnen sagen sollte. Doch irgendetwas in mir sagte immer nein.“
„Willst du, dass sie von dieser Schwangerschaft erfahren sollten?“
„Ich weiß nicht…, aber ich will es heute deinen Eltern sagen.“
„Das geht schon in Ordnung, wenn du wieder denkst du willst es ihnen sage, dann sag es mir. Ich erledige das für dich.“
„Danke!“ Sie umarmte mich.
„Kein Problem, ich bin für dich da. Immer! Aber wenn du heute noch zu meinen Eltern willst, dann müssen wir uns beeilen...“
Arm in Arm machten wir drei uns wieder auf den Weg zurück.

Wir verabschiedeten uns noch kurz von Craig und machten uns auf den Weg zu meinen Eltern. Dort angekommen, kamen uns auch schon die Kinder entgegen. Nach herzlichen Begrüßungen konnten wir dann doch einmal zur Haustüre vordringen. Als hätten sie es gewusst öffneten auch schon meine Eltern die Tür.
„Ich habe heute gar nicht mit euch gerechnet. Was führt euch denn zu uns?“ Begrüßte uns nun auch meine Mutter.
„Wir haben sehr interessante Neuigkeiten.“ Kam ich nun zu Wort.
„Aber es wäre besser wenn ihr euch dabei hinsetzten würdet, sonst wird es euch umhauen.“ Meine Eltern setzten sich auf das schöne rustikale Sofa und Amy und ich setzten uns gegenüber.
„Also, was für Neuigkeiten habt ihr denn für uns?“ Begann nun mein Vater zu fragen.
„Willst du oder darf ich?“
„Sag es du, es sind deine Eltern.“ Sie grinste mich an.
„Mum, Dad…“ Ich atmete tief ein.
„Ihr wollt heiraten??“ Hysterisch schreckte nun meine Mutter hoch.
„Was? Nein Mum lass mich ausreden.“ Als sie sich wieder ein bisschen beruhigt hatte, begann ich von vorne.
„Mhm…WIR BEKOMMEN EIN BABY! ICH WERDE VATER! IHR BEKOMMT NOCH EIN ENKELKIND!!“ Platzte es nun vor Freude aus mir heraus. Meine Eltern sprangen auf und umarmten uns.
„Oh mein Gott, ich freue mich ja so für euch! Lasst uns anstoßen Kinder!“ Meine Eltern freuten sich riesig über die Schwangerschaft. Und dann war wieder diese übliche Fragerei, in welchem Monat Amy war, ob sie schon untersuchen war, und…und…und…
Amy und ich waren echt froh dass meine Eltern so cool reagiert haben. Nach langem hin und her und Gerede über das Baby fuhren wir dann auch noch spät nachts nach Hause, oder besser gesagt Amy, denn ich war stock betrunken, genauso wie mein Vater. Naja, das erste Kind muss eben gefeiert werden. Besser gesagt mein erstes Kind.

 

Kapitel 19

"Andrew"
„Guten Morgen, Schlafmütze.“
„Mhhhh…“
„Hey nicht wegdrehen!“
„Was ähm…wo bin ich?!“
„Zuhause, schon vergessen?“ Sie legte sich auf mich und gab mir einen Kuss. Langsam öffnete ich die Augen.
„Wo sind deine Klamotten geblieben?“ Sie schmunzelte. Ich küsste ihre Nase und richtete mich auf.
„Wie spät ist es?“
„Zehn nach zwei.“
„Bist du auch eben erst aufgewacht?“
„Nein ich war schon einkaufen, hab was zu essen gemacht, war dann in der Badewanne und jetzt bin ich wieder bei dir im Bett. Ach ja, dein Handy hat mal geklingelt. Irgendein Ian hat angerufen.“ Ich fuhr zusammen.
„Hast du abgehoben?“
„Nein. Was ist denn mit Ian? Den hast du mir noch gar nicht vorgestellt.“
„Glaub mir den willst du nicht kennen lernen.“
„Warum nicht?“
„Das erzähl ich dir ein anderes Mal, ok?!“
„Alles klar.“ Ich drückte sie sanft auf die Seite und gab ihr einen Kuss.
„Kannst du mir etwas versprechen?“ Ich blickte ihr tief in die Augen.
„Kommt darauf an was.“
„Bitte heb niemals bei Ian oder Daniel ab. Bitte. Bei jedem anderen ist es mir egal, nur wenn einer von den beiden anruft, lass es läuten, wenn ich mal nicht da bin.“
„Ok.“
Sie schaute mich etwas verwirrt an, doch sie merkte, dass es mir wichtig war.
„Was machen wir denn heute noch?“
„Keine Ahnung, ich muss die Terrasse noch putzen und will sie etwas gemütlicher machen. Wenn ich darf.“
„Müssen tust du gar nichts, für was habe ich denn eine Putzfrau.“ Ich grinste sie an. Ich will aber nicht die ganze Zeit hier herumsitzen und nichts tun, ich will mich auch ein bisschen an der Sauberkeit der Wohnung beteiligen.“
„Du solltest dich aber ein bisschen schonen.“
„Mhm, ich bin schwanger, und nicht todkrank.“ Wie oft sagen wohl Frauen diesen Satz zu ihren Männern?! Und wieder musste ich schmunzeln.
„WAS?“
„Nichts, ich habe nur gerade an etwas gedacht.“
„Ich geh putzen…!“ Das sind wohl die Hormone. Naja dann kann ich jetzt kurz Ian anrufen.

"Amy"
Mhm mit wem telefoniert er denn jetzt im Schlafzimmer?! Ich lehnte mich leise an die Tür und lauschte.
„Hi tut mir leid ich hab noch geschlafen…nicht so schnell, was ist denn passiert? WAS?! Vier Kinder?! Und danach hat er sie…ja verstehe. Mit was hat er sie umgebracht? Aha, ja…ok…also ich würde sagen, ins Sechser und ins Dreier und ins Neuner nichts, in die anderen das übliche…Ok, bis dann!“
Oh mein Gott, um was geht es denn da?! Was hat das mit den Zahlen an sich? Schlüssel? Was macht Andrew nur?! Soll ich mit ihm darüber sprechen?! Oh scheiße er kommt.
Schnell machte ich mich wieder auf den Weg zur Terrasse.

"Andrew"
„Komm her, ich will nicht, dass du dich überanstrengst, leg dich doch ein bisschen hin?!” Ich grinste Amy verschmitzt an.
„Ja das wäre eine gute Idee, kommst du mit?“
„Ja natürlich.“ Arm in Arm gingen wir zur Couch, ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Dein Telefon klingelt schonwieder!“ Es riss mich aus meinen Gedanken und ich stürmte wieder ins Schlafzimmer, wo ich mein Handy wieder auf das Nachtkästchen gelegt hatte. Es ist Daniel.
"Was ist denn jetzt noch? Nein, nicht schon wieder. Ich komme sofort vorbei!“ Ich rannte wieder aus dem Zimmer raus zu Amy.
„Ich muss kurz wohin, stört es dich wenn ich dich für zwei oder drei Stunden alleine lasse?!“ Ich sah Trauer in ihren Augen doch ich musste jetzt wirklich los. Es ging um Leben und Tot. Und demjenigen wünschte ich gerade den Tot.
„Schon ok, geh ruhig!“ Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Wange und rannte aus der Wohnung.
Unten angekommen sprang ich in mein Auto und brauste los, doch im Hinterkopf dachte ich immer wieder an Amys Gesicht. Es tut mir selbst so weh, sie jetzt alleine zu lassen. Doch ich musste dieses verdammte Arschloch einfangen, bevor er noch ein Kind erwischt.
Ich fuhr nun schon über eine halbe Stunde durch den Wald bis ich endlich da angekommen war, wo ich hinwollte. Im Death Valley - Tal des Todes.

°Eine kurze Beschreibung über Death Valley:
Hier werden die Menschen umgebracht die zur Todesstrafe verurteilt wurden. Kinderschänder, Vergewaltiger, Kindermörder, Serienkiller, Tierquäler…die Liste der Verbrecher wird niemals enden. Außer hier, im DV. Hier werden die Menschen genau auf die gleiche Weise umgebracht wie sie ihre Opfer gequält und getötet hatten. Egal wie grausam es war. Und es war nicht illegal, denn die ganze Welt unterstützt uns. Im Kampf für Gerechtigkeit. Für das Leben der Gesellschaft ohne Angst.
Doch weil nur noch in DV Menschen getötet werden dürfen, sind auch die Richtlinien strenger geworden zum Verhängen einer Todesstrafe. Die wichtigste Regel bei Mördern ist: Der Täter muss es selbst gestanden haben jemanden umgebracht zu haben, nur so kann man sich sicher sein, dass man keinen unschuldigen tötet.
Und die wichtigste Regel bei Kinderschänder ist: Das Opfer muss den Täter wiedererkannt haben und der muss die Tat gestanden haben.
Seit es DV gibt, sind die Zahlen der Verbrechen sehr weit gesunken. Zu viele Menschen haben Angst vor diesem Tal. Die Spielregeln sind ebenfalls Kinderleicht:
Bevor du überhaupt einmal in DV kommst, sitzt du für zwei Stunden in einem Stockdunklen Raum, auch Panic Room genannt, festgebunden an einem Stuhl, du siehst nichts, doch du hörst die ganze Zeit Schritte, spürst Atem auf deiner Haut, etwas berührt dich, du hörst schreie, nach kurzer Zeit wirst du halb wahnsinnig, nach den besagten zwei Stunden geht das Licht an, du wirst geblendet kannst nichts erkennen, doch dann steht jemand vor dir, komplett in Schwarz, eine Schwarze Maske auf, er nimmt dich und bringt dich zum Eingang von DV. Er wirft dich hinein, und schließt hinter dir das Tor zu und schaltet den Strom ein. Deine Zeit läuft ab diesem Zeitpunkt.
Das Tal ist einen Kilometer breit und sieben Kilometer lang. Darin befinden sich zehn Häuser mit jeweils einer Nummer. In jedem Haus ist ein Schlüssel, doch in nur einem ist der richtige für das Tor am Ende vom Tal. Der Täter kann jedoch nur in drei Häuser hineingehen. In den drei Häusern befindet sich nichts außer einem Schlüssel der eventuell zum Tor passen könnte. Wenn du es schaffst in die drei Häuser zu gelangen wo nichts darin ist und den passenden Schlüssel dazu hast wirst du überleben und freikommen. Kommst du aber in kein leeres Haus, wirst du so getötet wie du deine Opfer getötet hast. Für die ganze Prozedur hast du fünf Stunden Zeit. Wenn du es dennoch geschafft hast in die drei leeren Häuser zu gelangen und den passenden Schlüssel hast, schaffst es jedoch nicht in der Vorgeschriebenen Zeit wirst du in das Haus gezerrt, das dir gerade am nächsten ist. Darin findet dein Leben dann ein Ende…°

Ich war nun hier. Daniel und Ian haben ihn gerade wieder einfangen können. Peter Wallis, er hatte vier Kinder zuerst vergewaltigt, und danach mit der Axt sämtliche Körperteile abgetrennt, zuerst die Beine, danach die Arme, und zum Schluss den Kopf.
Wie ich gerade erfahren habe, hat er nie an dieses Tal geglaubt. Erst als der Richter gesagt hatte: „Ich verurteile Sie zu der Todesstrafe im Death Valley.“ Wurde ihm bewusst, dass dieses Tal wirklich existiert. Gerade kamen Ian und Daniel mit Peter zu mir. Seine Hände waren in Handschellen gelegt.
„Na, bist du nervös?“ Sagte ich mit verächtlicher Stimme in seine Richtung.
„Vor was soll ich denn Angst haben! Keiner wird mich umbringen können, ich werde einen Ausweg finden!“ Er lachte amüsiert.
„Ja vielleicht über den elektrischen Zaun mit dem Stacheldraht oben drauf, oder vielleicht sogar mit dem Schlüssel, nur wird dir die Zeit dafür nicht mehr ausreichen.“ Ich hob ihn während dessen am Kinn hoch und er schnappte verzweifelt nach Luft.
„Du wirst hier rauskommen, jedoch nicht lebendig! Fangt an!“ Ich ließ ihn fallen, mühsam rappelte er sich auf und warf mir einen bösen Blick zu.
„Ja Boss.“ Sagte nun Ian und zerrte ihn in Richtung Haupthaus.

Kurze Zeit später saßen wir auch schon hinter einer Verspiegelten Glasscheibe des Panic Rooms und sahen ihm zu. Der Raum wurde zusätzlich mit vier Nachtsichtkameras überwacht. Im Raum war es nun stockdunkel. Wir schalteten nun die Anlage ein. Man hörte quietschende Türen, schauriges Lachen, leise Schritte die immer lauter wurden, verzweifelte Schreie, und der Höhepunkt würde aber erst noch kommen. Nach ca. eineinhalb Stunden betrat Ian nun mit einem Nachtsichtgerät den Raum, Peter war schon ziemlich angespannt. Er klammerte sich richtig an seinem Stuhl fest. Es würde nicht mehr lange dauern. Ian ging nun langsam an ihm vorbei, man hörte deutlich seine Schritte auf dem glatten Boden. Peter fuhr zusammen. Ian legte das Nachtsichtgerät ab, setzte eine Gasmaske auf, danach legte er sich das Nachtsichtgerät wieder an damit er was sah, und er begann zu atmen. Peter wusste nun wohl, dass jemand hier ist, er wurde immer unruhiger. Ian kam ihm näher, aber nur ganz langsam.

Er blieb nun hinter Peter stehen, kniete sich runter, damit Peter seinen Atem im Nacken spüren konnte. Er fuhr vor Schreck zusammen, Ian stand wieder auf und ging wieder an ihm vorbei, damit Peter nicht glauben würde er hätte sich geirrt, strich nun Ian an seiner Schulter. Peter begann zu schreien. Ian wirbelte herum, hielt ihm den Mund zu und warf Peter samt dem Stuhl zu Boden. Das schreien verstummte. Ian kam wieder heraus.
„Gut gemacht. Du hast ihm gezeigt, dass wir nicht spielen.“
„Danke Boss.“ Er grinste.
„Setz die Gasmaske auf, stell dich rein und schalte das Licht ein. Er wird bald wieder aufwachen.“
„Alles klar Boss.“ Und wie ich es provezeihte wachte Peter auch bald wieder auf, das Licht hatte ihn womöglich geweckt. Er öffnete die Augen und sah Ian. Er begann wieder zu schreien. Ian band ihn los, und hievte ihn auf die Füße. Immer noch von den Geschehnissen beeinflusst stolperte Peter Ian nach. Ian hatte ihn an den Handschellen genommen und zog ihn hinter sich nach. Peters Angst konnte man nun schon förmlich spüren. Die zwei Stunden im Panic Room hatten ihm viel Kraft gekostet.
Daniel und ich gingen währenddessen auf den Turm hinauf, so hatten wir beinahe das ganze Gelände im Blick. Außerdem waren noch einige Monitore wo man das was in den Häusern gerade geschieht mit ansehen konnte. Unten sahen wir gerade noch wie Ian Peter die Handschellen abnahm und ihn das Tor hineinwarf und es hinter sich schloss. Peter rannte zum Tor, doch Ian hatte gerade den Strom eingeschaltet. Peter warf es einige Meter zurück. Benommen Blickte er auf.
„Deine Zeit Läuft ab jetzt!“ Sagte Ian noch bevor er sich umdrehte und ging. In allen Häusern wurden Fotos von den Opfern aufgestellt. Samt den Bildern von den Leichen.

Die gesamte Crew war nun in den Häusern aufgeteilt. Außer in den vorhin besagten drei Häusern. Dort war niemand. Alle Fenster waren dennoch mit Gittern oder Holzbrettern gesichert, und bei jeder Tür war ein Sensor, der zählte wie oft er schon in ein Haus gegangen ist.
Er geht ins zweite Haus!“ sagte Daniel.
„Er wird wahrscheinlich einen Arm verlieren.“ Sagte nun Ian der gerade die Tür geöffnet hatte. Gespannt blickten wir alle in die Richtung des Hauses.


„Er kommt heraus…uhh das sieht ja böse aus.“
„Wie ich gesagt habe, er hat seinen Arm verloren.“
„Hat er noch eine Chance?“
„Kommt drauf an, er hat sich jetzt richtig entschieden und geht ins dritte Haus.“ Peter schrie plötzlich laut auf. Ian, Daniel und ich schauten auf. Das ist ja eigentlich das sichere Haus?!“
„Warte mal kurz, er kommt wieder raus.“ Ich nahm das Fernglas und schaute hindurch.
„Es ist noch alles dran. Aber er lässt den Kopf hängen. Wahrscheinlich hat er die Bilder mit der Leiche von einem der Kinder gesehen…“
„Die hat er aber in dem anderen Haus auch gesehen?! Mal sehen was er jetzt für eine Entscheidung trifft, wenn er ins vierte Haus geht ist er tot, das fünfte ist der Schlüssel zur Freiheit.“ Nun schaute Ian durchs Fernglas.
„Er wird sterben. Er ist ins vierte Haus gegangen.“ Ian, Daniel und ich gingen nun runter und drehten dem, was jetzt im DV geschieht den Rücken zu. Peter Wallis wird sterben.

„Jungs ich muss jetzt los, meine Freundin wartet zuhause auf mich.“
„Alles klar Boss, wir regeln das.“ Sagte Daniel voller Eifer.
„Bis bald! Ach ja, Ian, gib seinen Tod bekannt.“
„Aber,…ich habe das noch nie gemacht?!“
„Dann wird es Zeit, dass du es lernst. Daniel wird dir bestimmt helfen. Und ich möchte heute nichts mehr hören oder sehen von euch, alles klar?!“
„Ja Boss.“ Ich drehte mich um und verließ das Gebäude. Draußen auf dem Gelände sah ich reges Treiben, sie brachten gerade die Leiche weg. Meine Gedanken kreisten noch immer um das eben erst geschehene. Es war immer wieder aufs Neue eine Herausforderung, verantwortlich dafür zu sein, einem Menschen das Leben zu nehmen…

 

Kapitel 20

"Andrew"
Als ich endlich zuhause ankam war es 9 Uhr abends. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich so lange weg bleiben würde. Normale Mörder überließ ich Daniel und Ian, ich wusste, dass sie mit denen klarkamen. Doch bei Psychokillern hatte ich selbst besondere Furcht. Keiner wusste was in ihren kranken Hirnen vor sich geht.
Ich öffnete die Haustüre und lauschte, der Fernseher lief, das hörte ich. Aber mehr auch nicht. Leise schlich ich ins Wohnzimmer, und da lag sie. Amy war auf der Couch eingeschlafen. Sie sah so wunderschön aus. Und ich Idiot ließ sie so lange alleine. Ich setzte mich an den Rand der Couch und streichelte ihr übers Haar.
„Es tut mir leid!“ Flüsterte ich ihr zu. Die Nachrichten liefen gerade und ich warf einen Blick auf den Fernseher.
„Ganz Schottland zittert vor Angst! Ein wahrscheinlich Psychisch Labiler Mann tötete jetzt bereits die zweite schwangere Frau. Und es gibt bisher noch keine Anzeichen, wer der Mörder ist, oder das dieser Wahnsinn ein Ende hätte. Wir bitten daher alle Frauen, die ein Kind in sich tragen in ihren Häusern zu bleiben. Und keinen fremden Männern die Tür zu öffnen.“ Ich schreckte hoch. Irgendwo da draußen läuft ein Verrückter umher und ich lasse meine Amy hier alleine zuhause. Ich kuschelte mich nun zu ihr, sie legte ihren Kopf auf meine Brust und drückte sich an mich.
„Du bist wieder da!“
„Es tut mir so leid Kleines, ich hätte nicht so lange wegbleiben dürfen.“
„Hast du schon gehört, eine schwangere Frau wurde getötet.“
„Ich dachte es wären zwei?!“
„Was noch eine?“
„Das haben sie gerade in den Nachrichten gebracht.“
„Schatz,..ich…“
„Scht, ich werde dich jetzt nicht mehr alleine lassen. Du brauchst keine Angst zu haben.“

„Wo warst du eigentlich so lange?“
„Ich…ich kann…“
„Du warst bei Ian, hab ich recht?!“
„Amy, ich kann das erklären. Aber nicht jetzt“
„Was habt ihr so lange gemacht?“
Ich zögerte. „Ich kann es dir nicht sagen!“
„Warum nicht?!“ In diesem Moment hätte ich am liebsten den Fernseher aus dem Fenster geschmissen! Irgendjemand hatte es da wohl auf mich abgesehen.

„Peter Wallis wurde heute offiziell für tot erklärt. Er hatte vier Mädchen sexuell missbraucht und danach mit einer Axt zerstückelt. Der Richter verordnete ihm die Todesstrafe durch das Death Valley. Der Stellvertretende Chef Ian Nemswick kündete heute seinen Tod an, da der eigentliche Chef Andrew Reed verhindert war. Peter Wallis hatte statt dem rettendem Haus Nr. fünf das sogenannte Todeshaus Nummer vier gewählt. Seine Angehörigen trauern um seinen Verlust, doch die Gesellschaft ist froh, einen Kinderschänder und Mörder weniger zu haben.“
„Dieser verdammte Mistkerl!“ Brüllte ich.

Amy starrte nur ungläubig auf den Fernseher, dann blickte sie mich an.
„Andrew?! Was hat das zu bedeuten?!“
"Es tut mir Leid, dass ich dir nichts davon erzählt habe! Wirklich!!“
„Ich habe ja schon viel über Death Valley gehört, aber das du, gerade DU, von einer Tötungsanstalt der Chef bist, davon hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet!“
„Es ist keine Tötungsanstalt! Wir bringen nur die um, die zur Todesstrafe verurteilt worden sind.“
„Hast du schon mal jemanden dort umgebracht?!“ Jedes Wort brannte sich in mein Herz ein.
„Amy bitte…“
„Ja oder nein? Ich will die Wahrheit hören Andrew!“
„Ganz am Anfang, ja. Aber jetzt überlass ich es der Crew. Ich bin nur für den Panic Room zuständig!“
„Ach, nur?!“ Sie stand auf und ging ins Schlafzimmer. Ich folgte ihr
„Du hast mich belogen Andrew! Mitten ins Gesicht! Wie konntest du nur?!“
„Hätte es etwas geändert? Du hältst mich für einen Mörder, das hättest du so oder so gedacht!“
„Immobilienmakler…dass ich nicht lache!" Sagte sie noch bevor sie die Tür hinter sich zuknallte. Ich war so ein Idiot.

Ich zückte mein Handy und rief sofort Ian an.
„Was ist nur los mit dir? Bist du verrückt geworden?“
„Boss es tut mir leid ich…“
„Es tut dir leid? Ist das für dich eine NORMALE Todesnachricht?“ Ich betonte jedes einzelne Wort.
„Es war meine erste Todesnachricht!“
„Brüll mich nicht an, Ian, du spielt mit dem Feuer! Verbrenn dich bloß nicht!“
„Woher sollte ich denn Wissen, dass sie nach unseren Namen fragen würden?!“
"Dann hättest du wohl sagen müssen, dass es keine Auskunft über Namen und deren gleichen gibt! Ich sehe schon, es war wohl doch keine so gute Idee dich als Stellvertreter einzustellen, sie zu das du den Fehler behebst, sonst bist du deinen Job los!“
Wütend schmiss ich das Telefon auf die Couch. Dieser Nichtsnutz. Ich setzte mich auf die Couch und legte meinen Kopf in meine Hände. Was sollte ich bloß tun? Meine Freundin ist böse auf mich und ich arbeite mit Vollidioten zusammen. Könnte es noch schlimmer werden?

Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich so wirklich an mir selbst zweifelte. Ich stand auf und ging Richtung Schlafzimmer, leise öffnete ich die Tür und schaute hinein.
„Amy?“ Fragte ich vorsichtig.
„Zeig es mir!“
„Was soll ich dir Zeigen?!“
"Death Valley!“
„Jetzt noch?“
„Nein, morgen früh!“
„Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist…“ Ich zog mich aus und legte mich zu ihr ins Bett. Sie lag auf der Seite, hatte den Rücken zu mir gedreht. Ich schmiegte mich fest an Sie.
„Es tut mir so leid! Ich wollte es von dir geheim halten, weil ich nicht wusste wie du darauf reagierst! Ich hatte Angst ich würde dich deswegen verlieren!“ Ich küsste ihre Schulter.
„Ich liebe dich Amy!“ Doch ich bekam die ganze Nacht keine Antwort mehr von ihr. Meine Augen füllten sich mit Tränen, hatte ich es jetzt wirklich geschafft? Habe ich es geschafft, dass sie mich hasst?
Ich grübelte noch lange nach, bis ich dann doch endlich vor Erschöpfung einschlief. Amy war noch immer mucksmäuschenstill.

Am nächsten Morgen wachte ich auf. Ich schaute auf die andere Seite des Bettes, aber Amy war nicht da. Gerade als ich aufstehen wollte, läutete mein Handy, es war diesmal Daniel.
„Morgen Kumpel, was gibt’s?“
„Chester Wimbelton, sagt dir der was?“
„Ja warum?“
„Er hat zwei schwangere Frauen umgebracht, wahrscheinlich muss er ins Valley.“
"Oh shit…Kumpel, ich ruf dich später noch mal an!“
„Alles klar Boss!“ Ich stand auf und ging zur Tür. Amy saß auf der Couch und sah fern, sie starrte genauso auf den Fernseher wie gestern Abend. Als sie mich sah hatte sie Tränen in den Augen.
„Es war Chaz!“ Sie stand auf und fiel mir weinend um den Hals.
„Ich weiß!“ Ich drückte sie fest an mich.
„Wie konnte er das nur tun?“
„Er war verletzt, genau wie ich auch damals, als ich erfahren habe, dass ich dich verloren hatte.“ Sie drückte sich noch fester an mich.
„Muss er jetzt…?“
„Kommt darauf an was die Richter sagen, ich habe darauf keinen Einfluss wer sterben muss und wer nicht!“
"Zeigst du mir jetzt Death Valley?“
„Willst du wirklich? Es ist kein schöner Ort?“
„Doch ich will es sehen!“
„Also gut, ziehen wir uns um und fahren dann hin.“


Im Auto war es still, Amy blickte nur aus dem Fenster und krallte sich im Sitz fest als sie das Schild am Eingang las. Sperrgebiet 1-7! Betreten Verboten
„Was soll das heißen, ich dachte wir fahren zum Death Valley?“
„Wir sind gleich da, das Schild dient nur zur Sicherheit, man soll nicht wissen das, dass hier DV ist.“
„Was bedeutet das 1-7?“
„Es deutet die Größe des Gebietes. 1 km x 7 km.“
„Aha..“
„Ich kann auch umdrehen wenn du doch nicht willst!“
„Nein, ich will es sehen!“
Wir kamen zum Schranken, an dem eine Wache stand.
„Guten Tag Mr. Reed. Madam!“
„Mrs. Reed!“ Sagte Amy und reichte ihm durchs offene Fenster die Hand.
„Sehr erfreut sie kennen zu lernen Mrs. Reed. Mein Name ist Kevin Jones.“
„Auch sehr erfreut.“ Kevin ließ uns durch und wir fuhren weitere fünf Minuten durch dichten Wald. Dann kamen wir zu den Gebäuden. Auf der linken Seite war das Hauptgebäude mit dem Turm, und gegenüber war der drei Meter hohe Zaun wo oben Stacheldraht war. Amy verkrampfte sich immer mehr.
„Keine Angst, dir wird nichts geschehen.
„Wird heute auch jemand getötet?“ Fragte sie mich vorsichtig.
Ich zögerte kurz, sagte aber dann doch. „Ja…“
„Wann?“
„Am Nachmittag.“ Wir stiegen aus, ich umschlang ihre Hüfte, sie hatte sichtlich Angst und kuschelte sich an mich.
„Ich zeig dir mal das Haupthaus und stell dir die Crew vor, geht das in Ordnung?“
„Ja.“ Sie war sehr still, so hatte ich sie noch nie gesehen.


Wir gingen die Haupt Tür hinein und gelangen zuerst einmal in einen großen Raum, wo wir auch schon auf die Crew trafen.
„Hier ist der Gemeinschaftsraum. Hi Leute!“
„Guten Morgen Boss!“ Ertönte es von der Gruppe zurück.
„Wow ganz schön viele Leute, ist ja wie eine große Schulklasse.“ Amy brachte ein leichtes Grinsen hervor.
„Ja wir sind insgesamt 30 Leute!“ Sagte nun Ian.
„Amy, das ist Ian, der Vollidiot von gestern der im Fernsehen war.“
„Du scheinst ja sehr beliebt zu sein beim Chef!“ Lachte nun Amy.
„Naja, mal mehr, mal weniger. Wenn ich so darüber nachdenke kommt es selbst sehr dumm vor was ich gestern getan habe.“
„Es soll dir nicht dumm vorkommen, es war dumm was du gemacht hast!“
„Ja ich weiß…“ Nun wirkte er kleinlaut.
„So also dann mach ich mal weiter, ich bin Daniel und bin für den Panic Room und den Weg verantwortlich. Wenn Ian halt nicht da ist, oder gerade beschäftigt ist.“ Alle lachten.
„Jaja hackt nur alle auf mir herum!“ Klagte nun wieder Ian. Alle stellten sich nun vor und gaben ihren Senf dazu was sie hier so genau machen. Vieles war für Amy ein Schock zu hören aber langsam verstand sie, dass wir eigentlich keine Richtigen Mörder waren. Wir machen es beruflich.

Als ich ihr alles im Haupthaus gezeigt hatte, machten wir uns auf den Weg zum Turm. Er war direkt auf dem Haupthaus. Wir gingen die Treppen hinauf, Ian und Daniel folgten uns. Oben angekommen genoss Amy erst mal die Aussicht, bevor sie überhaupt realisierte wo sie gerade hinschaute.
„Ist das…“
„Ja das ist das Tal!“
„Wie viele Menschen sterben hier täglich?“
„Täglich stirbt hier gar keiner, vielleicht zwei, höchstens drei in einer Woche. Wenn überhaupt.“
„Und wer stirbt hier heute?“
„Ein Serienkiller aus Florida. Er hat zwölf Menschen umgebracht.“ Sagte ich mit ruhiger Stimme.
„Aber es ist eher Zufall, dass jetzt zwei Tage hintereinander jemand sterben muss.“ Meldete sich nun Ian.
„Was macht denn die Crew da unten?“
„Sie bereiten alles vor, hängen Riesige Poster in den Häusern auf, von den Opfern. Und sie richten ihre Waffen.“ Amy lief sichtlich ein kalter Schauer über den Rücken.
„Und wann ist es mit dem heute so weit?“
„Um 15 Uhr, er kommt zuerst zwei Stunden in den Panic Room, danach für fünf Stunden ins Tal.“
„Warum genau für fünf Stunden?“ Ian blickte mich an, genauso wie Daniel.
„Also ich weiß auch nicht warum genau für fünf Stunden, aber solange war bis jetzt sowieso noch nie wer drinnen. Einer war drei Stunden drin, der hat sich ganz genau überlegt wo er hingehen soll, doch das letzte Haus wurde ihm dann zum Verhängnis.“
„Hat es schon jemals da rausgeschafft?“
„Ja, zwei Personen. Julie Thelmen und Mark Eysel.“
„Was haben die Angestellt?“
„Kleines du stellst echt viele Fragen!“ Ian lachte.
„Wir können ja runtergehen und zur Fotowand gehen, da steht alles ganz genau dabei.“
"Meint ihr von denen die es rausgeschafft haben?“
„Nein von jedem der hier jemals drin war.“

Wir gingen also runter und steuerten auf die Fotowand zu.
„Wow, das sind ja ganz schön viele Leute! Wie lang gibt’s das jetzt schon?!“
„Zirka 14 Jahre, aber das sind noch lange nicht alle Menschen die hier gestorben sind. Denn früher hatten sie keine Fotos gemacht.“
„Wow.“ Mehr brachte sie nicht mehr heraus.
„Willst du noch den Panic Room sehen?“ Fragte nun Daniel. Amy nickte. Wir folgten ihm.
„Also hier ist der Raum.“ Sieht aus wie ein ganz normales Zimmer mit Holzboden und Teppich. Das einzig seltsame daran war, dass in allen vier Ecken Ãœberwachungskameras waren, kein Fenster vorhanden war, in der Mitte des Zimmers war ein Holzstuhl und links und rechts davon waren Boxen in den Wänden. Neben einer Box war noch ein Spiegel.
„Warum ist hier drin ein Spiegel? Wenn es dunkel ist sieht doch sowieso keiner etwas.“ Fragte Amy neugierig.
„Folge mir.“ Sagte ich nur leise. Wir gingen in den Nebenraum der mit vielen Monitoren ausgestattet war und mit einem Fenster.
„Schau hindurch, das ist das wahre ich des Spiegels!“
„Er weiß nicht, dass er beobachtet wird!“ Fügte nun Ian hinzu.

Plötzlich gingen die Sirenen los. Amy fuhr zusammen.
„Was ist das?!“
„Es geht los.“ Sagte nun Daniel schnell.
„Komm Amy, ich bring dich nach Hause!“
„Nein lass mich. Ich will sehen was ihr mit ihm macht!“ Daniel, Ian und ich sahen uns ungläubig an.
„Bist du dir sicher?!“
„Ja.“ Danach stürmten auch schon Ian und Daniel nach draußen. Amy und ich blieben in dem Nebenraum und beobachteten alles. Dem Mann wurden die Augen verbunden und er kam in den Raum hinein. Amy blickte verängstigt, aber auch sehr interessiert zu, was nun mit ihm passieren würde. Das Licht schaltete sich aus, Amy fuhr zusammen.
„Scht, keine Angst, dir kann nichts passieren!“ Daniel und Craig betraten nun auch den Nebenraum und setzten sich zu uns.
„Schalte sie ein!“ Ian drückte einen Knopf und schon kamen wieder diese gruseligen Geräusche. Amy war denke ich genauso aufgeregt wie der Mann.

Eineinhalb Stunden vergingen, Amy musste öfters den Raum verlassen, weil sie es sonst nicht ausgehalten hätte, ich wollte ihr nicht zu viel zumuten, sie war ja schwanger. Aber die letzte halbe Stunde würde Ian wieder zu dem Mann reingehen. Ihn genauso um den Verstand bringen und Wahnsinnig machen wie Peter Wallis. Und genau das geschah auch. Amy hatte Mühe die ganze Zeit auf die Monitore zu schauen. Der Mann schrie, Amy zuckte zusammen. Ich hielt sie fest. Dann hörte man einen Knall und der Schrei verstummte. Ian hatte sein Werk vollbracht.

„Los wir müssen auf den Turm.“ Sagte ich leise zu ihr. Amy und ich gingen auf den Turm, währen Daniel Ian half. Als wir oben angekommen waren sahen wir gerade noch wie sie das Tor schlossen und den Strom anschalteten. Kurze Zeit später waren dann auch Ian und Daniel bei uns am Turm. Und wie bei Peter Wallis schauten wir zu und wie er ebenfalls ins dritte Haus ging, und zum dritten Mal in das Falsche, verschwanden wir nach unten. Dieser Mann würde genauso sterben wie Peter Wallis. Und das tat er dann auch. Wir setzten uns in den Gemeinschaftsraum und warteten auf die Crew. Amy war sichtlich mitgenommen, doch sie wollte es sehen. Und sie verstand mich nun auch, warum ich es ihr am Anfang nicht sagen wollte.

 

Kapitel 21

"Amy"
Die Crew kam zur Tür herein. Ich erschrak als Chris die Tür aufriss und panisch auf Andrew zulief. Alle waren pechschwarz angezogen und hatten ein schwarzes Cap auf. Du würdest sie niemals in einem dunklen Haus sehen.
„Und ist alles glatt gelaufen?“ Fragte nun Andrew.
Chris schrie beinahe. „Rick wurde verletzt!“
„Was? Wie ist das passiert?!“ Andrew wurde wütend.
„Wir haben ihn schon erstversorgt und den Krankenwagen gerufen.“
„Ist er schlimm verletzt?“ Fragte nun ich nach.
„Wie ist es passiert Chris?!“ Andrew war nun stocksauer.
„Er hat sein Messer auf den Tisch neben der Tür vergessen. Danach hat Harrison ihn mit dem Messer attackiert.“
„Das darf doch nicht wahr sein!“ Andrew schlug auf den Tisch. Ich fuhr zusammen.
„Ist der Krankenwagen schon da?“
„Nein…“ Andrew stürzte hinaus.
„Was wird er jetzt machen?“ Fragte ich Chris.
„Er schaut zu Rick ob es ihm gut geht. Danach müssen wahrscheinlich die Sicherheitsvorkehrungen neu gemacht werden…scheiß Prozedur…“
„Wird Rick gefeuert?“
„Nein, um Gottes willen, Andrew hat von uns noch nie jemanden gefeuert.“


„Und warum ist er jetzt so rausgestürmt?“
„Er will sich jetzt wahrscheinlich von Rick alles erzählen lassen, wie das passiert ist. Danach muss er einen Bericht schreiben und an die Regierung schicken.“
„Das ist doch bestimmt nichts Neues oder?!“
„Du kennst doch Craig Parker oder?!“ Sagte nun Ian.
Verwundert schaute ich auf.
„Ja. Warum?“
„Er war früher Andrews bester Freund. Er war ebenfalls in den Häusern tätig, das war wie Andrew selbst noch mitgelaufen ist…Sie waren beide im fünfer Haus. Craig wurde attackiert und schwer verletzt, Andrew kam ihm zu Hilfe und brachte Dellas um. Und Andrew hatte aber damals die wichtigste Regel missachtet, er hat Dellas bereits im ersten Haus umgebracht.“
„Ja und?!“
„Damals war Mike noch der Chef, Mike musste wegen Andrew selbst durchs Tal und starb. Unter der Aufsicht von Andrew.“
„Sind das etwa die Regeln?! Das ist ja krank!“
„Wir dürfen erst töten wenn er im dritten Haus, war bzw. ist. Jeder Mensch soll eine faire Ãœberlebenschance haben.“
„Wenn sie Scheiße bauen, muss ich dafür sterben!“ Ertönte es nun hinter uns. Andrew stand in der Tür.

"Andrew"
„Ich hoffe es macht dir jetzt nicht zu viel Angst. Aber die ganze Crew ist sehr gut ausgebildet, die wissen was sie machen dürfen und was nicht.“ Ich ging zurück zu Amy.
„Rick geht es übrigens gut, der hat nur eine Stichverletzung am Arm. Er wird jetzt ins Krankenhaus gebracht und untersucht ob sonst noch irgendetwas ist, aber sonst geht es ihm gut.“ Ein erleichtertes Aufatmen war durch den ganzen Raum zu hören.
„So Leute, passt mal auf, ich muss euch etwas sagen!“ Plötzlich war es Mucksmäuschenstill und alle Augen waren auf mich gerichtet.
„Erstens, ihr bekommt jetzt Protektoren auf den Armen und den Beinen, damit euch wirklich nichts mehr passiert.“ Sie nickten.
„Zweitens, ich bitte um Ruhe, auch nachdem ich es gesagt habe, ich werde Vater!“
„Gratuliere Andrew!“
„Ian, du sollst die Klappe halten habe ich gesagt!“ Alle begannen wieder zu lachen.
„Und drittens.“ Ich kniete mich vor Amy nieder, holte einen Ring aus meiner Hosentasche und nahm ihre Hand.
„Willst du mich heiraten?!“ Amy Blick glitt ungläubig zu mir, zum Ring und wieder zurück zu mir. Sie musste sich erst etwas sammeln bevor ich ein leises „Ja“ hören konnte. Ich steckte ihr den Ring an den Finger. Sie begann zu weinen und sie fiel mir um den Hals. Die ganze Crew jubelte.
„Ich habe morgen eine Ãœberraschung für dich!“ Flüsterte ich in ihr Ohr.
„Und welche?!“ Sie grinste übers ganze Gesicht.
„Warte bis morgen. Wenn ich es dir jetzt sage ist es keine Ãœberraschung mehr.“ Ihre Freude war deutlich zu merken. Ich war froh, dass alles so gut geklappt hat und dass sie glücklich war. Genauso wie ich.

Der nächste Morgen

„Guten Morgen Amy! Aufstehen, wir müssen los!“ Ich lehnte mich über sie und gab ihr einen Kuss. Sogleich ertönte auch schon ein „Lass mich schlafen“ aus ihrem Mund. Doch heute wird nicht ausgeschlafen.
„Willst du deine Ãœberraschung heute nicht sehen?!“
„Die kann am Nachmittag auch kommen.“
„Ach komm schon, dann fahr ich halt alleine…“ Gespielt traurig machte ich einen Schmollmund.
„Ach schon gut, ich komm ja schon…“ Sie klang genervt, aber irgendwie musste ich sie ja aus dem Bett bringen.
„Ich geh noch kurz ins Bad und…Amy!“
„Wwwas?! Hast du was gesagt?!“ Kaum drehte ich mich um, lag sie schon wieder im Bett und hielt sich das Kopfkissen über die Ohren.
„Na schön jetzt reicht es!“ Ich ging zu ihr und hob sie hoch. Kaum hatte sie die Augen wieder etwas aufgemacht, war sie schon im Ankleidezimmer.
„Na toll! Nicht einmal ausschlafen kann man…“ Mehr brachte sie jetzt nicht mehr heraus. Sie zog sich nun widerwillig an und ging dann ins Bad. Ich richtete währenddessen alles zusammen, als mein Handy klingelte.
„Ja?! Oh sie sind schon da! Alles klar, wir kommen schon!“ Ich legte auf und schrie nach Amy, die sogleich auch durch die Tür gestapft kam.
„Hübsch!“ Lächelte ich ihr zu.
„Halt die Klappe, du raubst mir meinen Schönheitsschlaf!“ Ich grinste, sie war so niedlich wenn sie wütend war.
„Als ob du den noch brauchen würdest?! Noch schöner kann man ja gar nicht mehr sein!“
„Mhm…Vergiss diese Figur nicht, bald sehe ich aus als hätte ich einen Fußball verschluckt.“
„Du bist absolut kein Morgenmensch...“
„Mhm“ Machte sie wieder. Wir verließen das Apartment und fuhren mit dem Lift hinunter. Als wir draußen standen blieb Amy die Luft weg. Vor uns stand eine Riesengroße Hummerlimousine. Ganz in weiß.
„Wow, ist das meine Ãœberraschung?!“
„Mhm, nein, nicht ganz!“ Ich blieb geheimnisvoll, Amy hasste es, sie war immer schon sehr neugierig gewesen.
„Komm steig ein.“ Ich half ihr hinein, und als ich ebenfalls saß verband ich ihre Augen. „Wo fahren wir hin?!“
„Du wirst es früher oder später schon erfahren.“

Wir fuhren einige Zeit durch die Stadt und hielten dann vorm Flughafen.
„Ah sie sind auch schon da!“ Ich lächelte.
„Wer ist schon da?“ Fragte sie neugierig.
„Ãœberraschung.“ Wir stiegen aus.
„Weißt du wo wir sind?“ Amy schüttelte den Kopf.
„Willst du sehen wo wir sind?!“ Ich machte es echt spannend.
„Ja, jetzt mach schon!“ Ich nahm ihr die Augenbinde ab und sie stand genau vor ihren Eltern und starrte sie an, alle drei begannen zu weinen und fielen sich in die Arme.
„Wie…“ Begann Amy, doch sie konnte den Satz nicht beenden. Du hast gesagt du vermisst sie so sehr und sie sollen erfahren was in den letzten Jahren so passiert ist, da hab ich ein bisschen herumtelefoniert und deine Eltern herbestellt, und tada!“ Sie lächelte und fiel nun mir um den Hals.
„Danke“ Flüsterte sie in mein Ohr.
„Ich tu alles dafür, damit es dir gut geht, egal wie!“ Ich wandte mich nun zu ihren Eltern.
„Bitte steigen sie doch ein.“
Ihre Eltern waren sichtlich verblüfft, sie waren anscheinend noch nie mit einer Limousine gefahren. In der Limousine selbst redeten sie bereits über alles und jeden, was in den letzten Jahren so passiert war.
Als wir endlich bei Amys Villa ankamen und ihre Eltern ausstiegen waren sie noch erstaunter als vorhin. Amy stellte ihnen Craig vor und zeigte ihren Eltern anschließend das Haus, ich wartete mit Craig im Garten.
„Du hast sie echt glücklich gemacht, so habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen.“
"Sie hat verdient, dass sie glücklich ist. Und manchmal braucht das Glück eben einen kleinen Schubser.“ Ich lächelte. Wenn Amy glücklich war, dann war ich es auch.
„Wissen sie es schon?!“
„Was?“
„Das Amy schwanger ist?“
„Nein, Amy will es ihnen nachher sagen, achja, ich habe ihr gestern einen Heiratsantrag gemacht!“ Craig blickte mich verdutzt an.
„Im Ernst? Und das sagst du mir erst jetzt??“
„Was denkst du denn? Ich habe mein Mädchen wieder, ich werde bald Vater…willst du noch ein paar Gründe?“
„Haha, nein spar dir den Rest, das reicht schon, Herzlichen Glückwunsch!“
„Dankeschön!“
„Und wie geht’s dir so mit dem Valley? Amy war ja schließlich gestern auch dort, was ich gehört habe.“ Craig blickte starr in eine Richtung während er das sagte.
„Naja, Rick wurde gestern verletzt, aber sonst ist alles in Ordnung.“
„Was? Ist es schlimm?“
„Nein, er kommt wieder auf die Beine.“ In diesem Moment kamen Amy und ihre Eltern aus dem Haus heraus, sie stürmte zu mir und sagte: „Schalt das Radio ein!“ Und schon war sie mit ihren Eltern im Stall und zeigte die Pferde. Craig und ich blickten uns verdutzt an, und Craig schaltete auch schon sofort das Radio an.
„Gestern Abend wurde William Harrison im Death Valley getötet. Der Serienmörder hatte 12 Menschen grausam ermordet. Jedoch ging gestern seit langem wieder etwas schief denn Rick Savior wurde von William Harrison attackiert, jedoch nur leicht verletzt.
Heute wurde ebenfalls die Todesstrafe im Death Valley für Chester Wimbelton verhängt. Er war der Mörder der zwei schwangeren Frauen die vor kurzer Zeit gefunden worden sind.“
„Oh shit!“ War das einzige dass ich im Moment noch sagen konnte. Genauso wie Craig der ungläubig das Radio ansah. Er konnte seinen Ohren nicht trauen.
„Warum erfahre ich das erst jetzt?“ Fragte ich Craig.
„Keine Ahnung, wegen einer neuen Regelung vielleicht?!“
„Nein, ich bekomme normalerweise immer die Briefe nach Hause geschickt, mit den Todesstrafen.“
„Ist doch egal oder?! Du wirst ihn töten, habe ich Recht?!“ Fragte mich nun Craig.
„Wie meinst du das?!“ Fragte ich Craig verwirrt.
„Wenn er ins Valley kommt, du wirst ihn umbringen, so etwas überlässt du nicht der Crew. Ich kenn dich doch.“
Ich schaute zu Craig und dann zu Amy die gerade mit ihren Eltern auf uns zukam. Ich darf mir jetzt nichts anmerken lassen. Soll wirklich ICH Chaz töten? Er war immerhin der Beste Freund von Amy, doch er hat versucht mich umzubringen. Soll ich das, Amy wirklich antun?!

 

Kapitel 22

"Andrew"
Amy setzte sich zu mir und ihre Eltern gegenüber von uns. Wir redeten nun über alles was geschehen war, sogar über Matt wurde gesprochen. Aber nur kurz.
„Mum, Dad…“ Begann Amy nun. Wir müssen euch etwas sagen.“ Ihre Eltern lauschten gespannt.
„Wir wollen heiraten, und ihr sollt bei der Hochzeit dabei sein.“ Ihre Eltern waren außer sich vor Freude. Das merkte man. Nun wurde wieder umhergeküsst, Hände geschüttelt, bis Amy wieder unterbrach.
„Und! Ich bin schwanger!“ Nun war es geschehen, Amy hatte ihre Mutter zum Weinen gebracht. Ihr Vater schlug mir auf die Schulter.
„Gut gemacht Junge.“ Ich blickte verwirrt zu Craig, der nur mit den Schultern zuckte.
„Unser erstes Enkelkind!“ Sagte ihre Mutter nun erfreut.
„Ähm Mum, ich habe schon zwei Kinder und ein Adoptivkind.“ Plötzlich waren beide Still.
„Ich lass euch dann mal alleine.“ Craig dieser elende Feigling.
„Ähm, ich hatte immer Angst davor es euch zu sagen. Auch dass ich mit Matt verheiratet war, wie er gestorben war. Es war nie der richtige Zeitpunkt es euch zu sagen.“ Ihre Eltern umarmten nun Amy. Doch sie sagten kein Wort.
„Und wann lernen wir unsere Enkelkinder einmal kennen?!“ Fragte nun Amys Vater.
„Jetzt sofort?!“ Unterbrach ich ihn.
„Meine Eltern kommen gerade mit ihnen.“ Amy übersetzte es ihnen kurz und dann sprangen alle drei erfreut auf und begrüßten meine Eltern und die Kinder. Ich blieb sitzen. Ich musste erst noch nachdenken wie ich das mit Chaz regeln soll.


Ich stand ganz gelassen auf und ging zum Auto. Ich musste zum Tal. Jetzt sofort, dachte ich. Als ich schon fast beim Auto war kam Amy angerannt.
„Wo willst du denn hin?!“
„Ich muss ins Valley!“
„Warum?!“
"Als du vorhin gesagt hast ich soll das Radio anmachen, woher wusstest du, dass etwas übers Valley kommt?!“
„Drinnen ist der Radio gelaufen, und da haben sie gesagt dass in wenigen Minuten etwas über Death Valley kommt. Warum denn?!“
„Chaz hat die Todesstrafe bekommen. Er muss ins Valley!“
"Das hast du mir ja schon vor ein paar Tagen gesagt. Was ist denn noch?!“
„Ja da war es aber noch nicht sicher, jetzt ist es sicher, und es ist auch noch sicher, dass ich ihn töten muss!“
„Aber du läufst ja nicht mehr mit oder?!“
„So jemanden wie ihn kann ich nicht der Crew überlassen, er würde sie alle genauso attackieren wie mich damals!“
„Du kennst Chaz doch gar nicht, er wird niemanden etwas tun!“
„Amy, hör mir zu, ICH MUSS CHAZ TÖTEN. Er hat zwei schwangere Frauen und deren Babys umgebracht. Er hat mich attackiert. Ich weiß was ich zu tun habe!“
„Aber wenn du ihn tötest, musst du auch sterben!“ Amy fing an zu weinen. Nun kam auch noch Craig zu uns.
„Leute was ist denn los?! Eure Eltern sitzen ganz einsam und verlassen da und…Amy, was ist los?!“
„Wenn Andrew Chaz tötet, muss Andrew auch sterben!“ Brüllte sie.
„Was? Aber das ist doch nicht wahr, wenn ich Chaz, bevor er ins dritte Haus geht töte, dann muss ich durchs Valley. Ich werde nicht sterben, wenn Chaz stirbt!“ Man merkte wie Amy sich entspannte. Sie umklammerte mich nun ganz fest.
„Prinzessin du hast da wohl was falsch verstanden.“ Ich streichelte ihr übers Haar.
„Weiß Chaz, dass du der Boss vom Valley bist?“
„Nein, es wird für ihn eine nicht allzu schöne Ãœberraschung sein!“
Amy lächelte. „Das hat er verdient!“ Sagte sie leise.
„Ich muss jetzt zu Ian und Daniel, den Plan festlegen. Ich bin bald zurück, das verspreche ich dir!“ Ich küsste sie und stieg ins Auto ein.

Ihre und meine Eltern blickten mir nach, bestimmt fragten Sie Amy gerade was ich tun würde. Ich hoffe sie sagt es nicht. Während der Fahrt rief ich Ian an.
„Ja Boss?!“
„Ian bist du im Valley?!“
„Nein, warum?!“
„Ruf Daniel an und sag ihm er soll auch kommen!“
„Was ist denn los?!“
„Tu es einfach. So schnell wie möglich! Und wenn du vor mir dort bist hol einen Plan aus dem Büro!“
„Alles klar!“ Ich legte auf und stieg aufs Gas. Kurze Zeit später war ich auch schon angekommen, Ian war auch schon da. Ich stieg aus und ging ins Haupthaus. Ian war anscheinend gerade im Büro, denn als ich die Tür zum Büro öffnete hockte er gerade auf dem Stuhl und suchte die Pläne.
„Wie wäre es mit den Schubladen auf der anderen Seite?!“
„Oh ja klar, danke Boss. Was ist denn so dringend?!“
„Wo ist Daniel?!“
„Der kommt gleich! Ah da sind ja die Pläne.“ Ich nahm einen und ging voran in den Gemeinschaftsraum zu dem großen Tisch.
„Hi Boss!“
„Hi Daniel, setzt dich, du kommst gerade richtig!“ Wir nahmen alle Platz und ich rollte den Plan aus.
„Ihr habt ja jetzt schon etwas von Chester Wimbelton gehört, oder?!“
„Ja!“ Antworteten mir beide.
„Er wurde zum Tod durchs Valley verurteilt.“
„Ist das nicht der, der dich mit dem Messer attackiert hatte?!“
„Ja genau der! Er soll in den nächsten Tagen hergebracht werden. Und ich werde an jenem Tag dabei sein!“ Beide schauten mich ungläubig an.
„Das ist aber nicht dein ernst Andrew?!“ Sagte nun Ian.
„Warum?!“
„Du bist jetzt über sechs Jahre nicht mehr mitgelaufen!“
„Es wird mein allerletzter Lauf werden! Und den will ich mit Chaz abschließen! Außerdem wäre es viel zu gefährlich euch mit ihm alleine zu lassen, ihr habt gesehen was mit Rick geschehen ist. Außerdem ist er sowieso noch im Krankenstand, es fehlt uns sowieso ein Mann!“
„Andrew willst du wirklich alles aufs Spiel setzten und dein Leben riskieren um dich an ihm zu rächen? Du wirst in wenigen Monaten Vater, willst heiraten und…“
„Daniel, ich weiß was ich mache!“ Er blickte mich an, doch er verstand mich in einer Hinsicht auch.
„An diesem Tag müsst ihr beide den Panic Room übernehmen und ihn dann hinausbringen! Wir müssen aber noch irgendetwas unternehmen, damit er als drittes in das Haus hineingeht in dem ich dann bin.“
„Wie wäre es mit jemanden, der ihn auf die falsche Fährte bringt?!“
„Wie meinst du das Ian?!“
„Er sitzt ja jetzt im Gefängnis, wir könnten jemanden zu ihm schicken der das Valley überlebt hat, und ihm die Zahlen der sicheren Häuser sagt.“
„Chaz weiß ja nicht, dass es jedes Mal andere Häuser sind, in denen nichts ist.“ Das ist eine verdammt gute Idee, er könnte ja dann sagen, dass er gehört hat, dass er durchs Valley muss und ihm die richtigen Nummern sagen wollte, mit denen er es geschafft hat! Ian du bist genial!“
„Aber ob er dann darauf anspringt?!“
„Nach dem Panic Room bestimmt!“ Wir lachten alle.
„Welche Häuser nehmen wir überhaupt?!“
„Ich würde sagen im 1 und 3 verstecken sich ein paar Leute damit ich, falls etwas schief gehen sollte, gleich Verstärkung in der Nähe habe“
„Und in welchen Haus bist dann Du Andrew?!“
„Sagen wir im 5, meinem Stammhaus!“ Nun hatte ich auch kein schlechtes Gefühl mehr, dass ich Chaz töten muss. Ich würde meine Rache bekommen! Er wollte mich töten, nun spielen wir das Spiel umgekehrt. Es wird mein Sieg und sein Untergang!

„Jungs, ihr sucht jemanden der die Sache mit Chaz auf die falsche Fährte bringen übernehmen kann! Ich muss wieder nach Hause, meine Schwiegereltern und meine Eltern warten da auf mich!“ Beide lachten.
„Na dann viel Spaß noch!“
„Den werde ich haben! Tragt noch alles ein und verschwindet dann, schönen Abend noch!“
„Dir auch!“
Wow es ist schon dunkel geworden, war ich jetzt wirklich so lange weg? Ich stieg in mein Auto und fuhr los, keine halbe Stunde später war ich auch schon wieder zuhause. Alle waren bereits ins Haus gegangen. Ich öffnete die Haustür und Emily sprang mir schon in die Arme.
„Andi!“
„Hi kleine Maus, alles in Ordnung bei dir?!“
„Jaaa.“ Sie lächelte fröhlich „Mami und Opis und Omis und Craig sind im Wohnzimmer gegangen.“
„Süße das heißt ins Wohnzimmer!“ Sie lachte mich aus.
„Ach gar nicht wahr!“
„Doch schon wahr.“ Ich hob sie hoch und ging mit ihr ins Wohnzimmer.
„Da bist du ja.“ Amy rannte mir entgegen und küsste mich.
„Und?!“
„Alles Ok, es ist alles geregelt!“ Sie lächelte. Mir kam eine Idee die ich mir aber schnell wieder aus dem Kopf schlug. Amy könnte uns eine große Hilfe sein, oder doch nicht?
„Ist dir Chaz noch sehr wichtig?!“ Fragte ich sie mal vorsichtig.
„Mhm, ich weiß nicht, er wollte dich verletzten, oder besser gesagt umbringen, das werde ich ihm nie verzeihen können...“
„Aha..“
„Warum fragst du?!“
„Ach nur so, ich will dich nicht verletzten indem ich ihn umbringe…“
„Das würdest du nie schaffen, er hat dich mit einem Messer attackiert, Andrew!“
Ich küsste sie und wir gesellten uns zu unseren Eltern, die sich mittlerweile schon prächtig verstanden.

 

Kapitel 23

"Andrew"
Amys Eltern haben bei uns übernachtet. Mittlerweile war auch alles wieder ausgesprochen, und sie haben versprochen, dass sie zur Hochzeit kommen würden. Ebenfalls wenn das Baby geboren wird. Was das Baby anbetrifft war ich schon echt aufgeregt. Es würde mein erstes Kind sein. Allein dieser Gedanke machte mich schon glücklich!
Gedankenverloren lag ich im Bett, Amy schlief noch. Ich liebte es, ihr beim Schlafen zuzusehen. Sie wirkte dabei immer so friedlich, doch auch sehr verletzlich. Mittlerweile war es schon fast Mittag, als mein Handy klingelte.
„Hi Ian, was gibt’s?!“
„Wir haben jemanden gefunden, Ben Mosley.“
„Wo habt ihr ihn her?!“
„Er ist Daniels Cousin, aber sie sehen sich nicht besonders ähnlich. Er hat gesagt er würde es machen.“
„Klasse, hat ihm Daniel schon alles gesagt, was zu tun ist?!“
„Ja das ist schon alles geregelt. Wir müssen jetzt nur noch ins Gefängnis zu Chester. Hast du schon eine Bestätigung vom Datum her bekommen?!“
„Nein, noch nicht. Aber die müsste in den nächsten Tagen kommen.“
„Dann ist ja alles perfekt. Sag Bescheid wenn du sie hast.“
„Klar, mach ich. Bis dann!“
„Bis dann Boss!“


„Um was geht es denn?!“
„Guten Morgen Prinzessin, hast du gut geschlafen?!“
„Ja sehr gut, wer war das?“
„Ian.“
„Es geht um Chaz, oder?“
„Ja.“ Sie kuschelte sich an mich.
„Bitte sei vorsichtig!“
„Mir wird nichts geschehen, keine Angst. Los lass uns aufstehen, deine Eltern sind bestimmt auch schon wach.“
Wir standen also auf und zogen uns an. Danach gingen wir hinunter. Ihre Eltern saßen bereits mit Craig am Tisch und aßen zu Mittag.
„Guten Morgen ihr beiden.“
„Morgen!“ Wir aßen nun alle gemeinsam und setzten uns dann raus in den Garten. Alles war friedlich, bis wieder einmal mein Handy klingelte.
„Ja?“
„Andrew wo bist du?!“ „
„Daniel? Was ist los?!“
„Warum bist du nicht zu Hause?“
„Ich bin bei Amy zuhause, warum?!“
„Du sollt sofort ins Valley kommen, ein paar Leute von der Regierung sind da.“
„Was?! Ja ich komme sofort! Bis dann!“ Ich legte auf und gab Amy einen Kuss.
„Ich muss los. Es gibt anscheinend Probleme.“
„Welche denn?!“
„Ich weiß noch nicht, ich erzähl es dir später! Ich liebe dich!“ Und schon war ich wie so oft wieder im Auto in Richtung Valley. In letzter Zeit musste ich Amy ganz schön oft alleine lassen. Aber ich war froh, dass sie nicht alleine war. Ihre Eltern und Craig lenkten sie ein wenig ab.

Wenig später war ich auch schon angekommen. Daniel und Ians Autos waren schon da. Und noch ein paar mehr. Ich hielt an und stieg aus. Ich ging ins Haupthaus und traf auch schon auf ein paar Leute von der Regierung.
„Guten Tag, mein Name ist Andrew Reed.“
„Guten Tag Mr. Reed.“ Ich setzte mich und hörte an was sie zu sagen hatten.
„Wie ihnen sicher schon bekannt ist, wird demnächst Chester Wimbelton hier her gebracht.“
„Ja das haben wir schon gehört.“
„Es gibt einige Probleme mit ihm. Er hat die beiden schwangeren Frauen umgebracht. Das ist ihnen doch auch bekannt?“
„Ja.“
„Er ist nun im Gefängnis Amok gelaufen und hat dabei 14 Insassen und 3 Polizisten getötet.“
„WAS?!“
„Oh mein Gott!“
„Wie hat er das angestellt?“
„Es war draußen wie er im Hof Freigang hatte. Aber nun zu etwas anderem, in seiner Zelle ist überall mit Blut Amy auf die Wände geschrieben. Wenn wir ihn über Amy fragen hören wir immer nur: Er muss sterben. Er ist ein Psychokiller der besonderen Art. Kennen sie zufällig eine Amy?“
Ich war sprachlos. Ich konnte in dem Moment einfach nichts sagen. Ich danke Ian noch heute, dass er für mich gesprochen hat.
"Amy ist Andrews Verlobte!“ Nun waren auch die Regierungsleute sprachlos.
„Kennen sie Chester persönlich?“ Fragte mich nun der eine.
„Er war der Beste Freund von Amy. Als rausgekommen ist, dass ich mit Amy zusammen bin, ist er durchgedreht und hat mich mit einem Messer angegriffen.“

„Machen Sie etwas, dass sie noch nie getan haben. Ich weiß es ist eigentlich verboten, aber geben sie diesem Mann keine Ãœberlebenschance. Bitte töten sie Chester Wimbelton bevor noch mehr Menschen sterben. Dieser Mann hat meine Frau und mein Kind getötet. Bitte lassen sie ihn nicht überleben!“ Ian, Daniel und ich blickten uns an. Er meinte es ernst. Also erzählten wir ihnen von unserem Plan. Sie waren schier begeistert. Und telefonierten umher, damit wir so bald wie möglich den Fall Chester abschließen konnten.
„Wir müssen heute noch, oder spätestens Morgen Ben Mosley zu Chester schicken. In drei Tagen wird Chester dann hier sein.“
„Daniel, ruf ihn an und sag es ihm.“ Sagte ich nun zu ihm. Er zückte dann auch sofort sein Handy und rief Ben an. Der war sofort einverstanden und fuhr gleich zum Gefängnis.
Nun hieß es warten. Über zwei Stunden saßen wir nun schon mit den Leuten von der Regierung da und warteten. Dann endlich hörten wir, wie sich die Tür öffnete.
Ben war nun hier. Er war ganz ruhig uns setzte sich. Alle starrten ihn an. Keiner sagte ein Wort. Ich spannte meine Muskeln an bis Ben endlich sagte.
„Ich denke er hat es mir abgekauft.“ Wir atmeten alle erleichtert auf. Daniel fragte ihn
„Wie hast du das gemacht?!“ Dann begann Ben zu erzählen.
„Als erstes hab ich mich die ganze Zeit umgeschaut, dass eh niemand hier ist. Das hat ihn schon mal stutzig gemacht. Danach hab ich so mit zittriger Stimme gesagt, du wirst sterben, hab ich Recht?! Und Chester nickte. Im Death Valley. Nochmals nickte er. „Woher weißt du das?“ Hat er mich dann gefragt. Ich sagte ich habe es im Radio gehört. Ich war früher auch dort. Aber ich habe die richtigen Nummern genommen. Zuerst das Einser Haus, dann das dreier und zum Schluss das fünfer Haus. In dem war dann der richtige Schlüssel. Danach bin ich gelaufen, nur gelaufen, bis ich am anderen Ende war. Und das Tor aufschloss. Dann war ich frei. „Warum hilfst du mir?“ Fragte er mich dann, ich sagte, weil es niemand verdient hat dort hinzumüssen. Kein Mensch, noch nicht mal ein Mörder. Er schaute mich lange an und sagte „Danke“. Ich sagte nur noch, aber pssst…keiner weiß, dass ich dir das gesagt habe. Er nickte und ich verschwand.“
„Yeah, toll gemacht.“ Sagte Daniel.
„Kein Problem! Lasst dieses Drecksschwein leiden!“ Wir tranken noch einen Kaffee mit den Regierungsleuten und verabschiedeten uns danach alle und ich fuhr wieder nach Hause zu meiner Prinzessin.

Dort angekommen begrüßte mich gleich Amy.
„Wo sind deine Eltern?!“
„Sie mussten wieder nach Hause, Craig und ich haben sie zum Flughafen gebracht. Ich soll dir schöne Grüße von ihnen ausrichten.“
„Danke.“
„Und was war jetzt los?!“
„Wo ist Craig?“
„Drinnen.“
„Komm mit.“ Wir gingen hinein und setzten uns zu Craig.
„Und?“ Fragte er nur.
„In drei Tagen.“ Beide blickten mich an.
„Normalerweise sind es ja einige Wochen Wartezeit?!“
„Er darf nicht überleben, er muss so schnell wie möglich getötet werden. Er hat 14 Häftlinge und 3 Polizisten im Gefängnis umgebracht. Eine der schwangeren Frauen, war die Frau eines Regierungsbeamten. Er hat die sofortige Tötung veranlasst. Death Valley wird zum ersten Mal seit der Eröffnung manipuliert.“
„Aber sofort heißt ja normalerweise gleich?! Oder etwa nicht?!“ Wir müssen erst noch die ganzen Fotos und Poster drucken, wir werden jetzt zwei Tage lang nur mit dem dekorieren der drei Häuser beschäftigt sein. Alle anderen außer zwei und vier werden zugesperrt.“
"Warum bleiben genau die beiden offen?!“
"Falls ich Unterstützung brauche, damit ein Teil von der Crew gleich in meiner Nähe ist.“
"Dir wird aber nichts geschehen, oder?!“
„Nein! Ich leg mich ein wenig hin.“ Ich wurde plötzlich so müde, dass ich mich nur noch ins Wohnzimmer aufs Sofa legen wollte und schlafen wollte.
„Craig was hat er?!“ Amy wand sich zu ihm und schaute ihn verzweifelt an.
„Er bereitet sich seelisch darauf vor, lass ihn jetzt am besten die nächsten zwei Tage in Ruhe.“ Hörte ich Craig gerade noch sagen, als ich um die Ecke bog und mich im Wohnzimmer aufs Sofa legte und sofort einschlief. Craig hatte Recht, ich musste mich vorbereiten. Das was damals geschah hat mich ziemlich mitgenommen. Auch wenn ich Chaz hasste. Mehr als alles andere. War ihn zu töten doch eine große Herausforderung für mich. Ich merkte noch wie sich Amy an meine Brust kuschelte, bevor ich in den Tiefschlaf sank.

 

Kapitel 24

"Andrew"
Der Tag rückte immer näher an dem ich Chaz umbringen musste. Ich machte mir über alles Gedanken, wie ich am besten vorgehen sollte ohne selbst dabei drauf zu gehen. Chaz war im Gefängnis zum Psychokiller geworden. Er hatte nur aus Rache gehandelt. Vielleicht wollte er sogar sterben?!
„Bist du schon wach?!“ Hörte ich eine liebliche Stimme neben mir.
„Guten Morgen Schatz.“ Sie gab mir einen Kuss. Wir lagen immer noch auf dem Wohnzimmersofa, nur das bereits die Nacht vorbei war. Amy kuschelte sich näher zu mir, ich nahm sie in den Arm.
Ich war beunruhigt, was war, wenn in zwei Tagen etwas schiefgehen würde? Wenn ich sie nie wieder in den Arm nehmen kann, niemals unser Kind sehen werde…Verdammt, ich muss alles richtig machen!
„Andrew?!“ Craig stand plötzlich vor dem Sofa.
„Ja?“
„Ich muss mit dir reden.“
„Dann rede doch.“
„Alleine!“ Amy blickte ihn verzweifelt an. Wieder einmal wollte jemand nicht, dass sie dabei ist. Und noch dazu war es diesmal Craig. Traurig stand sie auf und ging rauf. Wahrscheinlich sah sie nach den Kindern.
„Was gibt es denn?“ Fragte ich nun Craig.
„Ich mache mit!“
„Bei was?!“
„Chaz!“
„W…was?! Warte mal…Nein, du wirst bei Amy bleiben!“ Sofort war ich hellwach.
„Nein ich werde mit dir im 5 Haus sein und mit dir Chaz zur Strecke bringen!“
„Craig! Ich bin mir sicher Amy leidet schon genug, indem ich mitlaufe, es wird ihr das Herz brechen wenn du auch noch mitläufst!“
„Es wäre wie in alten Zeiten, wir beide übernehmen gemeinsam wieder das 5 Haus.“
„Es ist aber auch genau DAS Haus, in dem deine Karriere beendet wurde!“
„Ich kenne Chaz besser als du, ich weiß wie er tickt! Und ich weiß auch noch, dass er dich umbringen wollte, genauso wie Amy! Ich laufe mit, und damit Basta!“
Ich war mir sicher, ich konnte ihn nicht mehr von seiner Entscheidung abbringen.
„Es wird mein aller letzter Lauf sein Andrew, genau wie bei dir!“ Ich starrte ihn einige Zeit an.
„Und du bist dir wirklich sicher?! Es hat sich viel verändert seit dem du nicht mehr dabei bist!“
„Ja ich bin mir zu hundert Prozent sicher.“
„Ich hoffe du weißt was du tust Craig.“
„Aber bitte sag kein Wort zu Amy.“
„Ich werde bestimmt nichts sagen, dass wirst du erledigen!!“
„Was wird er erledigen?!“ Fragte nun Amy, die sich hinter uns geschlichen hatte.
„Jetzt hast du deine Chance Craig!“ Sagte ich Aufmunternd zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter. Er warf mir einen bösen Blick zu und sagte dann so ganz unschuldig.
„Ich werde Andrew helfen Chaz zu erledigen.“ Sie blickte zwischen mir und Craig hin und her. Bis ich einen Klaps auf den Hinterkopf bekam.
„Und du erlaubst es auch noch oder wie?!“ Craig begann zu lachen, aber sogleich bekam er auch einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Ich finde das nicht lustig! Was ist wenn euch etwas passiert?!“
„Uns wird schon nichts geschehen. Craig und ich waren früher ein perfektes Team. Gerade deshalb wird uns auch nichts passieren!“
„Ich hoffe so sehr ihr wisst was ihr tut!“ Sie stand auf und ging zur Tür.
„Wo gehst du hin?“ Fragte ich sie.
„Zu Diabolo! Der macht sich wenigstens nicht über mich lustig!“ Und dann flog die Tür auch schon zu.
„Wir haben uns ja nicht mal über sie lustig gemacht?! War sie in der Schwangerschaft immer schon so?!“ Fragte ich Craig.
„Nein, da war sie noch viel schlimmer, da war sie richtig aggressiv!“ Ich stellte mir es gerade bildlich vor und musste lächeln. Amy und aggressiv? Das war mir neu.

„Ich muss nachher zum Valley. Du kommst mit!“ Sagte ich zu Craig.
„Warum?!“
„Wir müssen für den Ernstfall vorbereitet sein!“
„Das hätten wir damals auch gebrauchen können…“ Craig blickte auf den Boden. Die Wunden sind verheilt, doch die seelischen Narben werden ihn immer daran erinnern was damals geschehen ist.
„Keine Angst, wir machen Chaz fertig!“ Aufmunternd, doch auch etwas abgelenkt und in die Vergangenheit vertieft versuchte ich Craig Mut zu machen. Angst kannst du in diesem Business nicht brauchen.
„Wann fährst du denn?!“
„In einer Stunde circa.“
„Alles klar.“

Ich stand auf und ging raus zum Stall, in dem sich höchstwahrscheinlich Amy aufhielt. Und wie ich es mir schon dachte lag Diabolo in seiner Box und Amy war an ihn gelehnt. „Und wie geht es euch dreien?!“ Fragte ich unschuldig.
„Gut…“ Sie blickte zu Boden.
„Das glaub ich dir jetzt nicht...“ Ich setzte mich nun zu ihr in die Box. Diabolo legte die Ohren an, doch Amy beruhigte ihn schnell wieder. „Aggressives Biest“ Dachte ich nur.
„Ich kann nicht verstehen, dass Craig jetzt auch wieder damit anfangen will. Er ist das letzte Mal gerade so mit dem Leben davongekommen!“
„Amy, es wird für uns beide der letzte Lauf werden. Danach werden wir beide nie wieder mitlaufen. Das hat Craig auch gesagt!“ Amy schüttelte den Kopf.
„Du fährst nachher wieder hin, oder?!“
„Ja.“
„Fährt Craig auch mit?!“ Ich nickte nur und nahm sie in den Arm. Wieder begann sie zu weinen.
„Scht. Alles wird gut gehen, ich verspreche es dir!“
Wir saßen nun schon eine Weile so da, als Craig in den Stall kam.
„Hier seit ihr also. Amy die Kinder fragen schon nach dir.“
„Ich komme schon.“ Ich stand auf und half ihr auf die Beine. Ich küsste sie noch einmal und sie verschwand ins Haus, während Craig und ich zum Auto gingen und wegfuhren. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich Amy genau an diesem Tag alleine lassen würde, nicht einmal Craig würde bei ihr sein. Ich werde aber dennoch meine Eltern verständigen und ihnen sagen, sie sollen sich um Amy kümmern. Für sie würde es seelisch ein ziemlich großer Stress werden, noch dazu wegen der Schwangerschaft.

Die Fahrt kam mir diesmal gar nicht so lange vor wie sonst. Nach nur 20 Minuten waren wir schon im Valley. Kurze Zeit später hielt ich auch schon auf dem großen Parkplatz an. Die Crew war auch schon da, was man leicht anhand der dastehenden Autos erkennen konnte.
„Es wird komisch werden die ganzen Leute von früher wiederzusehen.“ Sagte Craig erfreut, jedoch auch im Gedanken versunken. Er war seit dem Unfall nie wieder hier gewesen.

„Wow, alles sieht so anders aus?!“ Sagte er erstaunt.
„Wir haben das Haupthaus renovieren lassen, alles andere sieht jetzt noch runtergekommener aus, genauso wie es sein soll.“ Craig schaute sich um.
„Ja da hast du Recht.“ Wir lachten und gingen ins Haupthaus. Dort wurden wir dann auch schon stürmisch begrüßt. Wir hörten nur noch.
„Oh mein Gott, das ist aber nicht DER Craig.“ Oder „CRAAAAIIIIG!“ auf jeden Fall freuten sich alle ihn wieder zu sehen. Chris kam auch gleich angerannt.
„Mann, wie geht’s dir denn?! Wir haben uns ja schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Was führt dich denn zu uns?!“
„Er läuft übermorgen mit!“ Sagte ich nun laut. Plötzlich wurde es still. Alle starrten uns an.
„Ist das dein Ernst?!“ Fragte ihn Chris. Craig antworte ein ganz simples „Ja.“ Es war noch immer still und alle starrten sich noch an. Bis auf einmal lautes Jubeln, Geschrei und ähnliches zu hören war.
„Willkommen zurück Craig!“ Chris klopfte ihm auf die Schultern.
„Danke!“ Craig war sichtlich erleichtert, dass ihn die Crew so freundlich und erfreut wieder willkommen hieß. Es wurde noch ein bisschen gequatscht, bis ich zum eigentlichen Thema kam. Chaz.

Es wurde wie wild umherspekuliert wer, in welches Haus geht, bis ich jeweils vier Leute in ein Haus einteilte. Es würden also gerade einmal zehn Leute am Gelände sein während Chaz sich dort aufhielt. Vier Leute im zweier Haus, vier Leute im vierer Haus und zwei Leute, Craig und ich im fünfer Haus. Trotz allem, das wir dieses Mal nur zehn Leute auf dem Gelände sein werden, habe ich die stärksten, und Best ausgebildeten ausgesucht. Keiner sollte dabei verletzt werden. Wir müssen aber dennoch auch bedenken, dass Chaz im Gefängnis einen Haufen Leute umgebracht hat. Mehr als dann hier im Valley sein werden. Es werden dennoch überall Wachposten aufgestellt, falls wirklich etwas schief gehen sollte, damit diese sofort eingreifen können.
Danach gingen wir in die Häuser um zu Proben. Es vergingen schon einige Stunden, und als wir dann endlich die richtigen Griffe und Attacken einstudiert hatten, tranken wir noch ein wenig und fuhren dann nach Hause.
„Die Proben sind echt hart gewesen.“ Sagte Craig auf der Heimfahrt.
„Ja, ich bin das auch nicht mehr gewohnt, Wahnsinn!“ Wir lachten.
„Wir sind doch schon ein wenig in die Jahre gekommen.“ Craig stimmte mir zu. Nach einer wieder nicht allzu langen Fahrt, sind wir wieder zuhause angekommen. Erleichtert.
„Wie oft hatten wir nun dieser Verdammten Puppe die Messer hineingeworfen, gestochen und ähnliches. Aber eines war nun klar. Puppen töten beherrschten wir nun im Schlaf. Mal schauen wies mit den echten Menschen aussieht. Lange ist es her. Sehr lange.“
Als wir ankamen, rannte uns Amy schon entgegen. Es war bereits dunkel geworden. Im Valley hat man einfach kein Zeitgefühl mehr.
„Hey ihr seid wieder da!“ Schrie sie erfreut. Sie war beinahe den ganzen Tag alleine gewesen. Sie sprang mir in die Arme und ich küsste sie leidenschaftlich.
„Ich liebe dich!“ Flüsterte sie in mein Ohr.
„Ich liebe dich auch meine Süße!“ Ich setzte sie ab und sie folgte mir und Craig ins Haus.
„Und wie war es?!“ Fragte sie nun mit besserer Laune.
„Wir sind im Puppen töten Weltmeister geworden!“ Alle lachten. Ich war froh, dass sich Amy nun wieder besser fühlt. Ich war generell immer froh wenn es ihr gut ging. Ich aß noch schnell etwas und dann verschwand ich mit meiner Verlobten in unserem Schlafgemach.

 

Kapitel 25

"Andrew"
Es war nur noch ein Tag bis zu Chaz’ Tod. Craig und ich standen schon bald auf und trainierten draußen ein wenig. Liegestütze, laufen, mit Gewichten laufen, alles damit wir für den nächsten Tag fit sind.
„Ich glaube wir haben morgen eher einen Muskelkater, als etwas anderes.“ Sagte ich amüsiert zu Craig.
„Das kannst du laut sagen, ich spüre meine Beine nicht mehr.“
„Guten Morgen, Jungs! Ich habe euch etwas zu essen gemacht.“ Amy kam zu mir und gab mir einen Kuss.
„Na, habt ihr gut geschlafen?“
„Ja, na klar! Wie ein Baby.“ Antwortete Craig. Amy lächelte und ging zurück ins Haus.
„Weißt du wie spät es ist? Andrew? Hallooo!“
„Ähm, was?“ Ich starrte Amy noch immer hinterher, obwohl sie schon längst im Haus war.
„Mann, wie spät ist es?“
„Keine Ahnung, schau doch selbst nach.“ Brummte ich zurück.
„Hmm…!“ Craig ging ebenfalls ins Haus und ich folgte ihm.
Morgen würde es so weit sein. Morgen würde Chaz sterben. Langsam wurde mir mulmig, ich wusste nicht wie es Craig dabei ging, früher war ich eine richtige Tötungsmaschine, heute bin ich mehr sensibel, kann besser auf die Leute eingehen und fühle und empfinde ganz anders als früher. War es wirklich die richtige Entscheidung, dass ich und Craig Chaz umbringen würden? Wir hatten bloß noch einen Tag… Craig riss mich nun aus meinen Gedanken.
„Mann, es ist schon nach eins. Sollten wir dann nicht mal ins Valley fahren?“
„Was willst du heute im Valley?“ fragte ich ihn verdutzt.
„Na trainieren, oder etwa nicht?“
„Heute wirst du dort keinen finden, die haben alle frei. Und wir werden auch nicht hinfahren.“
„Warum nicht?“
„Weil keiner einen Tag vor einem Lauf dort ist, außer es sind, wie vor kurzem, zwei Läufe hintereinander.“
„Das ist aber neu? Oder?!“
Ein schlichtes „Ja.“ beantwortete seine Frage.

Den restlichen Tag verbrachten wir mit liegen, schlafen und essen. Amy brachte die Kinder zu meinen Eltern, also legten sich Craig und ich ein wenig auf die Couch und schauten fern. Wir wurden beide hellhörig als jemand in den Nachrichten übers Valley zu reden begann.
°Morgen soll im Death Valley ein Psychokiller umgebracht werden. Er hatte insgesamt neunzehn Personen umgebracht und wurde zum Tode verurteilt. Weitere Neuigkeiten können erst morgen bekannt gegeben werden, wenn die Todesnachricht vom Chef des Tales bekannt gegeben wird. Aber eines ist sicher, wenn wir dieses Tal nicht hätten, würde wahrscheinlich ganz Schottland noch immer in Angst leben müssen.°
„Toll, wir haben gute Kritik bekommen.“ Ich freute mich sichtlich. Wir können jetzt nur noch hoffen, dass morgen nichts schief geht und Chaz entkommt.“
„Ach quatsch, er wird sich sicher fühlen, dank Ben! Mach dir nicht zu viele Sorgen, wir werden es schaffen!“
„Du hast wahrscheinlich Recht. Aber trotzdem, du musst mir versprechen, wenn etwas passiert, du nicht stirbst, Amy würde das nicht verkraften!“
„Du musst mir das gleiche versprechen, Amy braucht ihren besten Freund, und ich auch! Mann, sind wir Frauen…solche Gefühlsduseleien halte ich eigentlich nicht aus.“ Wir lachten beide laut auf.
„Na ja, Freunde erzählen sich halt alles.“
„Ich bin wieder da!“ Brüllte Amy durchs Haus.
„Wir sind im Wohnzimmer!“ Sie kam herein und kuschelte sich zu mir auf die Couch.
„Und, was habt ihr so gemacht?“
„Fernsehen.“
„Hört sich ja spannend an.“ Sagte sie.
Keiner sagte an diesem Abend noch ein Wort. Amy und ich gingen schon bald ins Bett. Ich wollte mich ausruhen.
„Ich liebe dich, Andrew. Bitte pass morgen auf dich auf.“ Sagte sie leise zu mir.
„Ich liebe dich auch. Mir wird nichts geschehen, keine Angst.“ Sie kuschelte sich an meine Brust und schlief wenige Minuten später auch schon ein. Ich starrte auf die Decke. Morgen würde es so weit sein. Ich würde zum ersten Mal seit fast sechs Jahren wieder in jenes Haus zurückkehren, in dem damals das unfassbare passiert ist. In diesem Haus hätte beinahe Craig sein Leben verloren, Mike hat es verloren und nun soll dort Chaz seines verlieren. Seit sechs Jahren war ich selbst nie wieder im Valley selbst gewesen, nur im Haupthaus. Nach Mikes Tod wollte ich einfach nicht mehr hinein, jedoch wollte ich auch nicht total aus dem Tal verschwinden. Also machten wir eine Abstimmung für den nächsten Chef. Ich gewann mit allen Stimmen. Keiner hatte es bisher bereut, dass ich der Chef geworden bin. Doch wenn ich nun einen Fehler machen würde, wenn ich Chaz nicht zur Strecke bringen würde, alle würden meine Fähigkeiten als Chef bezweifeln. Ich durfte mir also keinen Fehler erlauben.
Ich grübelte noch lange weiter, bis ich dann endlich vor Erschöpfung einschlief. Würde es richtig sein, Chaz umzubringen? War mein letzter Gedanke in dieser Nacht.

„Guten Morgen, Schatz!“ Ein süßer Duft stieg in meine Nase. Ich blinzelte, draußen schien schon die Sonne. Amy saß neben mir, auf ihrem Schoß hatte sie ein Tablett mit frischen Waffeln, Kaffee, Orangensaft, Erdbeeren und Schlagsahne.
„Willst du mich mästen, Kleines?“ Fragte ich gewitzt und gab ihr einen Kuss.
„Nein, ich will nur, dass du heute fit bist.“
„Danke.“ Sie stellte mir das Tablett auf die Füße und verließ den Raum. Eigentlich hatte ich ja gar keinen Hunger, aber was soll’s. Eins bisschen was im Magen könnte nicht schaden. Ich hoffe Amy macht sich nicht zu viele Gedanken, wegen heute.
Mhm, heute hatte sie sich selbst mit dem Frühstück übertroffen. Ich aß alles auf und brachte danach das Tablett runter. Craig saß auch schon am Küchentisch und aß.
„Morgen.“ Ich nickte ihm nur zu.
„Wo ist Amy?“
„Sie ist im Stall. Hat sie dir auch Frühstück gemacht?“ Ich nickte wieder.
„War lecker!“ Craig lachte.
„Ja, sehr. Sie hat heute verdammt gute Laune, weißt du warum?“
„Ich habe keinen Plan.“ In diesem Moment kam Amy auch schon zur Tür herein.
„Und wann geht’s los?“ Fragte sie fröhlich. Ich blickte auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits halb zwölf war.
„In circa einer Stunde.“
„Alles klar, ich zieh mich dann nur noch schnell um und…“ Craig und ich schauten uns an.
„Nichts da, du bleibst hier!“
„Warum?!“ Und so war nun ihre gute Laune auch verflogen.
„Süße, das weißt du ganz genau.“ Antwortete ich schlicht und einfach.
„Ähm, nein weiß ich nicht!“
„Wenn Chaz dich sieht ist alles aufgeflogen und wir müssen uns etwas Neues einfallen lassen.“
„Und wenn ich aber auf dem Turm oben bin und…“
„Amy, NEIN!“ Sagte ich nun etwas lauter. Sie blickte mich böse an, drehte sich um und ging hinaus.
„Sie hasst mich nun, habe ich recht?“
„Jap, aber keine Angst, ich hätte es ihr genauso gesagt. Sie hat einen wahnsinnigen Dickkopf. An das wirst du dich noch gewöhnen müssen.“ Craig klopfte mir auf die Schulter und ging die Treppen hoch.
„Na klasse.“ Dachte ich. Ich ging ebenfalls hoch und zog mich um.
Ein paar Minuten später war ich wieder unten da kam mir Craig entgegen.
„Auch schon fertig?“ Sagte ich.
„Mhm.“ Ich ging wieder hinunter und traf vor der Treppe Amy. Sie blickte mich noch immer böse an.

„Ich werde meine Entscheidung nicht ändern, Amy. Es ist besser für dich wenn du hier bleibst.“ Ich versuchte ruhig zu reden, doch eine gewisse strenge konnte man darin erkennen. Sie stand regungslos da, blickte mich noch immer böse an. Doch was dann kam, damit rechnete denke ich keiner.
„Alles klar.“ Sagte sie leise, aber doch bestimmt. Verwundert mit ihrem plötzlichen Sinneswandel nahm ich ihre Hand und zog sie zu mir.
„Hast du mir überhaupt zugehört?“ Sie nickte.
„Du denkst es ist besser wenn ich hier bleibe…aber ich denke ich werde mitkommen. Ich kann auf mich selbst aufpassen!“ Ich konnte meinen Ohren nicht trauen.
„Du denkst, nur weil ich schwanger bin könnte mir dauernd etwas passieren und du musst mich vor allem und jedem beschützen. Ich weiß selbst wann für mich Schluss ist, und das brauche ich mir von dir nicht sagen lassen.“
„Amy! Du bleibst hier! Und jetzt ist Schluss!“ Brüllte ich nun schon fast.
„Nein!“ Ich hatte sie noch nie so aufgebracht und wütend gesehen.
„Du bist wieder genauso wie früher! Du willst mich einsperren. Aber das lasse ich mir jetzt nicht mehr von dir gefallen!“ Sie riss sich los und rannte nach draußen. Schmerz bereitete sich nun wieder rund um mein Herz aus. Noch immer baff von dem, was sie gerade gesagt hatte, setzte ich mich auf die Treppen. Craig hatte wohl alles mitbekommen.
„Du hast das richtige gesagt, Andrew. Sie ist nur im Moment etwas überempfindlich. Und genau deshalb sollte sie auch nicht mit. Soll ich es ihr sagen?“ Ich blickte ihn an, danach schaute ich zu Boden. Craig hatte wohl verstanden und ging hinaus zu ihr. Gequält stand ich auf und folgte Craig nach draußen. Ich ließ mich auf die Bank fallen und beobachtete Craig und Amy. Sie fuchtelte mit ihren Händen in der Luft umher und Craig versuchte sie zu beruhigen. Es gelang ihm allem Anschein dann auch. Er ging zum Wagen und wartete nun nur noch auf mich. Amy kam nun zu mir.
„Es tut mir leid, Andrew. Ich wollte dich nicht verletzten.“
„Schon ok.“ Ich stand auf, gab ihr einen Kuss auf die Stirn, ging ebenfalls zum Wagen und stieg ein. Ohne mich noch einmal zu ihr umzudrehen.
„Mann, beruhig dich!“ Sagte nun Craig.
„Halt die Klappe!“ Brüllte ich zurück. Ich startete das Auto und fuhr los. Mit über 200 Sachen brauste ich durch die Wälder bis wir endlich dort waren.

Am Parkplatz angekommen stieg ich aus und knallte die Tür zu.
„Andrew! Der Wagen war teuer!“
„Halt die Klappe!“ Brüllte ich nochmals zurück. Ich stürmte ins Haupthaus hinein. Zum Glück war noch keiner da. Ich schnappte mir einen Energy Drink und zündete mir eine Zigarette an.
„Ich dachte, du hättest aufgehört?“ Ertönte nun eine Stimme hinter mir. Ian.
„Ich darf ja wohl noch selbst entscheiden wann ich eine rauche und wann nicht?!“ Gab ich bissig zurück.
„Hast Stress mit deinem Mädchen oder?“ Jetzt war er zu weit gegangen. Ich drehte mich um, zog ihm beim Kragen hoch und drückte ihn gegen die Wand.
„Mein Privatleben geht dich einen Scheißdreck an!“ Ich ließ Ian los und er kam unsanft auf dem Boden auf.
„In diesem Zustand kannst du unmöglich arbeiten!“ Meldete sich nun Craig. Ich beachtete beide nicht und stürmte hinauf auf den Turm. Kurze Zeit später kam Daniel zu mir hinauf. Er setzte sich wortlos neben mich. Ich blickte noch immer Starr in die Ferne.
„Du fällst in dein altes Schema zurück, Andrew.“ Ich atmete tief ein und biss die Zähne zusammen.
„Craig hat mir erzählt was passiert ist.“
„Ach hat er?!“ Gab ich mehr als scharf zurück.
„Craig hat Recht, du kannst so auf keinen Fall heute ins Valley gehen. Du würdest als Opfer raus kommen. Du kannst dich nicht konzentrieren!“
„Ich kann auf mich selbst aufpassen, und ich weiß wann Schluss ist!“
„Das hat Amy heute zu dir gesagt?!“
„JA! Verdammt noch mal!“
„Andrew, hör mir zu. Das wird böse enden wenn du heute so rein gehst!“
„Ich schaffe das schon.“ Sagte ich nun etwas ruhiger.
„Du musst es ja wissen, immerhin bist du der Chef. Ãœbrigens ist die Crew schon da. Ihr solltet euch dann mal verteilen.“ Ich stand auf und ging hinunter. Daniel folgte mir.

„Alles klar mit dir? Tut mir leid, Mann!“ Sagte ich nun zu Ian.
„Alles Bestens Boss. Nur ein paar gebrochene Knochen und Blutergüsse, aber mehr nicht.“ Ich brachte ein leichtes Lächeln hervor, mehr aber auch nicht.
„Das zeigt mal wie sehr du auf einen Angriff vorbereitet bist.“ Nun lachte die restliche Crew. Anscheinend hatten einige Crewmitglieder vergessen wie ich sein kann, wenn ich mal auf 180 bin. Einschließlich Ian.

 

Kapitel 26

"Andrew"
„Jungs, los geht’s!“ Sagte ich bestimmt. Alle waren still und sahen mich an. Ich machte mich auf den Weg raus, die anderen folgten mir. Doch bevor wir draußen waren, machten wir noch einen Stopp bei unserem Ausrüstungsraum. Chaz hatte seine Opfer mit Messern und spitzen Gegenständen umgebracht. Also müssten wir uns ebenfalls mit diesen Sachen ausrüsten. Wir legten unsere Protektoren an und danach die Jacke. Darin befanden sich nochmals Protektoren. Craig und ich schnallten uns den Waffengürtel um, wobei sich darin zwei 20 cm Messer befanden, eines von meinen Messern war das, mit dem mich Chaz angegriffen hatte. Die restlichen acht Crewmitglieder hatten 9mm Waffen. Falls etwas schief gehen sollte, würden sie uns behilflich sein.
Fertig ausgerüstet marschierten wir nun hinaus, Ian öffnete uns das Tor und schloss es auch hinter uns wieder. Wir mussten den ganzen Weg zu Fuß gehen, Autos waren nicht erlaubt, denn sie könnten verraten in welchem Haus sich jemand befindet. Es war nichts asphaltiert, man geht auf Sand und Schotter. Der letzte in der Gruppe hatte immer ein Netzt dabei, dass am Boden schleifte und unsere Spuren verwischte. Einige Zeit später kamen wir auch schon bei Haus Nummer Zwei an. Vier Mitglieder unserer Gruppe betraten nun das Haus. Craig übernahm nun das Netzt und wir gingen weiter.
Kurz darauf waren wir auch schon bei Haus Nummer Vier angelangt. Die restlichen vier Crewmitglieder betraten es und schlossen hinter sich die Tür. Alle Häuser waren zweistöckig. Es waren jeweils zwei Personen im unteren und zwei Personen im oberen Stockwerk. In unserem Haus war es jedoch anders. Craig und ich würden beide im oberen Stockwerk auf Chaz warten.

Ein paar Schritte vor dem Haus blieben wir stehen und starrten uns an. Craig senkte den Kopf.
„Es geht los!“ Sagte ich stockend. Wir traten ein. Craig rollte davor noch das Netzt zusammen und verstaute es in einer Truhe ganz unten. Chaz wird sich umsehen und er sollte es auf keinen Fall finden. Nun standen wir im Vorraum des kleinen aber feinen Häuschens. Es war düster hier drinnen. So lange waren wir nun nicht mehr hier gewesen. All diese grausamen Erinnerungen von damals drängten sich nun wieder in unser Gedächtnis. Ich schaltete den Lichtschalter ein, alle Fenster waren mit Holzbrettern verbarrikadiert. Der einzige Ausweg war die Tür, doch die würde sich nach der Aktivierung von Chaz nicht mehr öffnen lassen. Das Haus war schon voll geklebt mit Postern und Bildern von Chaz’s Opfern. Auch das Blut der Menschen, die vorher hier gestorben sind konnte man noch deutlich erkennen. Der Geruch war auch nicht gerade sonderlich angenehm.
Das Licht in dem Haus war nur sehr schwach, man sah fast gar nichts, doch es war so gerichtet das man die Poster sehen konnte.
Wir gingen nun die schmale Holztreppe hinauf, die verdächtig knarrte, als würde sie gleich unter uns zusammenbrechen. Oben angelangt war ein einzig großer Raum, es war Stockdunkel hier oben, doch am Ende des Raumes war ein kleiner Tisch. Wir hatten dort ein Bild von Amy hingestellt. Wir mussten jetzt nur noch die Kerzen anzünden. Ich rief nun Ian an.
„Wir sind drin, macht die Türen scharf.“
„Alles klar, viel Glück!“
„Danke.“ Ich legte auf. Jetzt hieß es warten, beinahe zwei Stunden. Aber wir mussten da durch. Craig und ich setzten uns in jeweils eine der dunklen Ecken des Raumes. Keiner wagte es auch nur zu atmen, es war so beängstigend leise in diesem Haus. Doch nicht mehr lange und ein weiteres Leben würde hier ein Ende finden.

"Amy"
„Was soll ich nur tun?“ Diabolo schaute zu mir und stupste mich an.
„Soll ich hinfahren?“ Er stupste mich ein weiteres Mal an und warf den Kopf in die Höhe. Es sah aus wie ein nicken, oder bildete ich mir das nur ein?!
„Bist du dir sicher?“ Jetzt nickte er sichtlich.
„Wie du meinst Junge!“ Ich gab ihm eine Küsschen auf sein samtweiches Maul und verließ die Box. Ich rannte zu meinem Auto und sprang hinein. Ich ließ den Motor aufheulen und stieg in die Pedale. Ich musste vor Chaz dort sein, er dürfte mich nicht sehen. Mit Tempo 180 fuhr ich durch die Wälder bis ich endlich beim Schranken ankam.
„Guten Tag Mrs. Reed.“
„Ist er schon da?“
„Meinen Sie Andrew oder den Mörder?“
„Mörder!“ Murmelte ich. Es fiel mir immer noch schwer dieses Wort auszusprechen, wenn ich wusste, dass Chaz damit gemeint war.
„Nein, aber er müsste jeden Moment kommen. Ich öffne ihnen den Schranken.“ Sogleich fuhr ich auch wieder mit vollem Tempo zum Parkplatz. Ich stellte mich hinter den großen Bus, Chaz sollte mein Auto nicht sehen.
Ich sprang hinaus und rannte ins Haupthaus. Es war leer, zu leer. Wo waren die alle? Als erstes war ich im Gemeinschaftsraum, doch da war niemand, dann rannte ich zurück auf den Gang und… „Amy, was machst du hier?“ Es war Ian.
„Wenn dich Andrew sieht sind wir tot!“
„Rede nicht so einen Blödsinn, Ian. Ich will euch helfen.“
„Ich dachte Chaz war dein bester Freund?!“ „
„Mit Betonung auf war!“ Ian lächelte.
„Für eine junge Dame wie dich ist das hier aber bestimmt nicht so schön anzusehen.“
„Ich packe das schon, aber trotzdem danke für…“
„Ian, Chaz ist…Oh, hallo Amy.“
„Hi, Daniel!“
„Ian, Chaz ist da.“
„Geh in den Nebenraum vom Panic Room!“ Ian schob mich voran und ich bog zur Tür ein, während Ian und Daniel Chaz holten. Ich hatte es also noch rechtzeitig geschafft.
Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich auf einen der Stühle. Gerade mal drei Minuten später kamen auch schon Ian und Daniel mit Chaz hinein. Chaz hatte eine Augenbinde auf. Solange hatte ich ihn nun schon nicht mehr gesehen, doch ein Wiedersehen unter solchen Umständen hätte ich mir auch nicht erhofft. Er sah angespannt aus. Der Raum war stockdunkel, mich wunderte es wie Ian und Daniel da drinnen überhaupt etwas sehen konnten. Sie nahmen Chaz die Augenbinde ab, nachdem sie ihn an dem Stuhl festgebunden hatten. Ich starrte nur so auf die Bildschirme. Durch die Scheibe sah ich nichts, es war einfach zu dunkel. Kurze Zeit später kamen auch schon Ian und Daniel zur Tür herein. Ian drückte einen Knopf und Chaz fuhr zusammen.
„Es geht los.“ Sagte er nun leise. Er setzte sich neben mich und schaute mich an.
„Warum bist du hier, Amy?“ Nun setzte sich Daniel auch neben mich.
„Ja ähm, Andrew ist heute fast durchgedreht. So aggressiv habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen.“ Ich wollte etwas sagen, doch ich konnte nicht, Tränen liefen über meine Wangen. Ian nahm mich stumm in den Arm, während Daniel mir ein Taschentuch reichte.
„Dass er heute etwas angespannt ist habe ich auch schon mitbekommen.“ Ian lächelte ein bisschen.
„Es wird wieder, er war bestimmt nur ein wenig gereizt wegen Chaz. Er will dich doch nur beschützten Amy.“ Daniel versuchte mich zu beruhigen, doch er machte alles noch schlimmer.
„Das ist es ja, er will mich immer nur beschützten, ich kann selbst fast gar nichts mehr machen, weil alles so gefährlich für mich ist!“ Ich schrie beinahe. Plötzlich hielt mir Ian die Hand vor dem Mund.
„Scht Amy, Chaz hört dich sonst noch!“ Behutsam drückte mich Ian wieder in den Stuhl, denn ich war vor Wut aufgesprungen. Ich zitterte nun am ganzen Körper. Vor Wut, Aufregung und doch am meisten vor Angst. Jedoch wusste ich nicht warum und vor allem vor was ich Angst haben sollte. Wahrscheinlich vor der Tatsache, dass gegenüber von mir ein Mörder saß, den ich einmal besten Freund nannte und der versucht hat mir meinen geliebten Andrew wegzunehmen. Meine Angst verschwand auf einen Schlag, doch das was blieb war Wut, reine Wut auf Chaz. Und diese Wut wollte ich nun in die Tat umsetzen.

„Ich gehe nachher zu Chaz rein!“ Die beiden starrten mich mit weit geöffneten Augen an.
„Ja ich meine es ernst, Jungs! Chaz bekommt was er verdient!“
„Amy, du warst noch nie in so einer Situation wie da drinnen, du hast keinen blassen Schimmer wie das da drinnen aussieht geschweige denn was da drinnen abgeht.“
„Dann geht eben einer von euch mit und macht nachdem ich den Anfang gemacht habe weiter wie gewohnt!“ Nun blickten sich Ian und Daniel an und Daniel schüttelte den Kopf.
„Na gut, du hast gewonnen Amy. Ich geh mit!“ Sagte nun Ian zu mir.
Ich heckte mit Ian einen Plan aus wie wir es am besten vollstrecken sollten und wir hatten dann eine Brillante Idee. Nun hieß es jedoch warten.

Man merkte nun schon deutlich wie angespannt Chaz war, er krallte sich am Sessel fest und begann mit einem Fuß zu wippen.
„Eure Zeit ist gekommen, Amy mach dich bereit.“ Daniel deutete auf die Tür. Ian und ich standen auf, wir setzten uns die Nachtsichtgeräte auf und verließen den schmalen Nebenraum. Selbst im Gang draußen war es stockdunkel. Ian öffnete nun die Tür zum Panic Room, ganz leise quietschte die Tür, man merkte es jedoch nicht, denn im Raum selbst waren noch immer diese grauenvollen Geräusche zu hören. Ian schob mich ohne einen Mucks zu machen durch die Tür und folgte mir hindurch. Leise schloss er sie wieder. Ich wagte es kaum zu atmen als plötzlich keine Geräusche mehr zu hören waren. Ich drehte mich zu Ian, dieser nickte und deutete auf Chaz. Trotz des Nachtsichtgerätes war es sehr schwer etwas zu erkennen. Ich machte mich also den Weg zu Chaz, leise, mit kurzen Schritten. Chaz merkte nun wohl, dass jemand hier ist. Er riss die Augen auf und schaute sich um. Konnte jedoch nicht wirklich etwas erkennen. Schnell senkte er den Kopf dann auch wieder. Nun stand ich ihm beinahe gegenüber und blickte ihn an. Er sah verzweifelt aus, etwas regte sich in mir, war es mein Baby?! Alles begann zu kribbeln, nein es war nicht mein Baby, es war der Hass, der sich nun in mir ausbreitete.
„Hallo Chaz!“ Sagte ich mit ruhiger Stimme. Chaz zuckte zusammen und richtete den Kopf wieder auf.
„Amy?! Bist du das?!“ Ich ging einige Schritte um ihn herum und streichelte ihm dann über die Wange.
„Du wirst sterben, Chaz!“ Mit diesen Worten ging ich wieder zu Ian und nickte ihm zu.
„Amy?! AMY!!“ Chaz begann schon fast zu schreien.
„Amy ist nicht hier!“ Sagte nun Ian. Chaz begann zu schreien.
„AMY! Komm zurück!“ Ian war nun dicht neben Chaz und sagte leise in sein Ohr.
„Du wirst sterben, Chaz!!!“ Chaz begann zu zittern, Tränen liefen ihm übers Gesicht bevor er wieder zu schreien begann als Ian ihm die Hand auf die Schulter legte.
„Auf nimmer Wiedersehen, Chaz!“ Sagte er nur kurz, bevor er ihn niederschlug und Chaz unsanft mit dem Kopf auf dem Boden aufkam. Bewusstlos blieb er liegen und Ian durchschnitt die Seile mit denen er festgemacht war. Danach gingen wir wieder hinüber.
„Toll gemacht, Amy! Das war echt klasse!“ Daniel umarmte mich.
„Ian, nun bist du wieder gefragt!“ Er legte das Nachtsichtgerät beiseite und ging wieder zu Chaz hinein. Er schaltete das Licht ein und stieß Chaz mit dem Fuß gegen die Rippen. Er wachte auf, blutete aus dem Mund und der Nase. Dann zerrte Ian ihn hoch. Chaz blickte benommen in den Raum.
„Amy?! Wo ist sie?“
„Halt die Klappe!“ Ian bog ihm die Arme nach hinten und legte ihm Handschellen an. Er schubste ihn vor sich her, Chaz klagte noch irgendetwas, ich konnte es nicht mehr verstehen. Daniel zog mich zu sich und machte die Tür einen Spalt auf.
„Los komm!“ Leise schlichen wir hinüber zum Aufgang vom Turm. Wir stürmten nun die Treppen hoch, ich nahm gleich zwei Treppen auf einmal um Chaz noch zu sehen.
Oben angekommen riss ich die Tür auf und rannte zum Geländer. Dort sah ich wie sich Ian und Chaz gerade dem Tor näherten. Daniel stand nun neben mir und beobachtete selbst was da unten geschah. Plötzlich sah Chaz herauf und starrte mich an. Ich starrte zurück. Was tu ich hier bloß? Ian gab ihm einen harten Stoß gegen den Kopf, Chaz stolperte und flog zu Boden. Hatte er mich jetzt tatsächlich gesehen? Dann riss mich Daniel plötzlich runter. Ich landete unsanft auf meinem Hintern.
„Aua.“
„Tut mir leid, aber er darf dich nicht sehen!“ Flüsterte mir nun Daniel ins Ohr. Er kniete sich zum Geländer und Blickte hindurch, ich tat es ihm gleich und sah wie Ian Chaz gerade zum Tor hinein schubste und es hinter Chaz schloss. Chaz saß nun am Boden und legte seinen Kopf in die Hände. Er blickte immer wieder hoch, doch wir blieben geduckt. Er sah uns nicht mehr. Einige Minuten später holte Daniel sein Handy heraus und wählte eine Nummer.
„Hi, Andrew, es geht los!“ Ich blickte auf und wollte gerade etwas sagen als mich jemand zurückriss und die Hand vor dem Mund hielt.
„Scht.“ Es war Ian. Ich blickte ihn verständnislos an. Als Daniel aufgelegt hatte sagte er dann mit bestimmtem Ton.
„Andrew kann es jetzt am wenigsten brauchen, wenn er weiß, dass du hier bist!“ Ich nickte und er ließ seine Hand sinken.
„Er wird es schaffen, Amy!“ Ich nickte erneut und blickte dann wieder runter zu Chaz, der sich wieder aufgerappelt hatte und sich nun auf den Weg machte, die Häuser zu erkunden. Er war siegessicher, doch er wusste nicht, dass sich in jenem Haus, in dem er seine Freiheit wiedererlangen sollte, sein schlimmster Feind aufhielt und nur darauf wartete ihn umzubringen.

"Andrew"
Wir saßen nun schon seit über zwei Stunden in dem Haus. Daniel hatte mich bereits angerufen, dass Chaz drin ist. Es wird also nicht mehr allzu lange dauern. Ich stand auf und ging zu einem der verbarrikadierten Fenster und blickte durch einen schmalen Spalt.
„Und? Was siehst du?“ Fragte mich Craig neugierig.
„Nicht viel, Chaz ist glaube ich gerade aus dem ersten Haus gekommen.“ Derweilen zündete Craig die Kerzen rund um Amys Bild an. Selbst die Kerzen waren nicht stark genug um den ganzen Raum zu erleuchten, es waren nun gerade mal das Bild und ein Teil des Tisches zu erkennen, alles andere war schwarz. Genau wie wir. Niemand würde uns hier oben vermuten, geschweige denn erkennen, wenn wir uns ruhig verhielten.

Noch immer spähte ich durch den winzigen Spalt beim Fenster als ich aufschrak. Er kam bereits aus dem zweiten Haus heraus.
„Mach dich bereit Craig!“ Flüsterte ich. Wir standen nun beide in den dunkelsten Ecken des Raumes als wir unten die Tür aufgehen hörten. Mein Herz pochte vor Aufregung. Ich atmete zittrig ein und aus, wir hörten wie Chaz unten irgendetwas anrempelte und fuhren beide zusammen. Wir waren höchstwahrscheinlich genauso aufgeregt wie Chaz selbst. Und dann war es endlich so weit. Er kam die Treppe hoch.

Es knarrte fürchterlich laut, genau wie bei uns zuvor. Dann sahen wir ihn. Er stand nun in der Mitte des Raumes und das erste was er sah, war das Bild von Amy. Er ging zum Tisch und nahm es in die Hand, starrte förmlich darauf. In mir kochte es nun vor Wut.
„Amy.“ Sagte er leise und strich mit den Fingern über das Bild. Er zitterte noch immer, genau wie ich. Langsam und sehr leise ging ich nun in seine Richtung. Er schien mich nicht zu bemerken. Als ich direkt hinter ihm stand machte er noch keine Anstalten sich zu bewegen oder zu flüchten. Craig blieb noch unbemerkt in der dunklen Ecke.
„Hast du mich vermisst?!“ Sagte ich nun leise, während ich ihm das Messer an die Kehle hielt. Er ließ das Bild fallen und bewegte sich keinen Millimeter mehr von der Stelle.
„Andrew!“
„Mit mir hast du wohl nicht gerechnet! Hab ich recht?!“ Chaz fuhr zusammen. Der Panic Room erfüllte doch immer wieder seinen Zweck. Die Menschen die dort rauskommen sind bis oben hin mit Angst gefüllt und in keiner Weise mehr in der Lage sich zu wehren.
„Aber…aber…Amy…“ Er stotterte.
„Ja, Amy ist meine Verlobte. Wir werden bald heiraten. Schön nicht?! Und du wolltest sie umbringen!“ Ich merkte wie sich seine Muskeln anspannten.
„Sie erwartet ein Kind, von dir!!“ Schrie er plötzlich.
„Woher weißt du das?“ Ich war verwundert. Niemand hatte es erwähnt, in den Medien sprach auch keiner davon.
„Matt!“
Plötzlich wurde mir schwindelig, ich versuchte mit aller Kraft dagegen anzukämpfen, damit Chaz nichts davon merkte.
„Matt ist tot!“ Fauchte ich ihn an.
„Du bist ein Verräter, Andrew!“ Brüllte er nun.
„Warum, weil ich Amy ein besseres Leben gebe?“
„Du hast deinen Bruder verraten! Deine ganze Familie! Du müsstest eigentlich hier sein, und nicht ich!“
„Ich bin hier!“ Sagte ich nun mit einem Lächeln auf den Lippen. Langsam drückte ich die Klinge tiefer in seine Haut. Er rang nach Luft.
„Kannst du dich eigentlich noch an dieses wunderschöne Messer erinnern??“ Fragte ich ihn mit einem bissigen Ton.
„Mit diesem Messer wolltest du mich umbringen, doch stattdessen hast du zwei Frauen umgebracht die ein Kind erwartet haben. Du wolltest bestimmt auch Amy töten, habe ich recht?!“
„Matt hat es mir befohlen!“
„Wirst du jetzt auch noch paranoid? Matt ist seit fast einem Jahr tot!“ Ich war außer mir vor Wut.
„Nein!“ Chaz riss sich los und wollte weglaufen, doch Craig war schneller und hielt ihn fest.
Ungläubig starrte er Craig an.
„Nicht du auch noch Craig!“ Er schüttelte heftig den Kopf und versuchte sich zu wehren, doch er war machtlos. Chaz sackte zusammen und landete auf den Knien. Ich ging langsam zu ihm hin, kniete mich hinunter und fuhr mit dem Messer seine Wange entlang. Es bildeten sich feine rote Linien die am Ende eine blutrote Träne bildeten. Er senkte den Kopf weiter, doch ich fuhr mit dem Messer unter sein Kinn und hob es hoch.
„Jeder bekommt das in seinem Leben, was er verdient hat! Hast du noch etwas zu sagen?“ Er traute sich nicht zu schlucken, er hatte Angst die Klinge könnte sich in seine Haut bohren.
„Ich hoffe Amy findet einen besseren, du elender Mistkerl!“ Er sagte es leise, jedoch mit sehr viel Ãœberzeugung in seiner Stimme. Ich lächelte nur.
„Wie gesagt, jeder bekommt das in seinem Leben, was er verdient hat. Und du hast den Tod verdient!“ Mit diesen Worten rammte ich das Messer in seinen Hals. Das Blut spritzte nur so heraus und Craig ließ ihn fallen. Langsam zog ich das Messer wieder heraus, Chaz war noch bei Bewusstsein, er versuchte verzweifelt sich die Wunde zuzuhalten. Doch das Blut war unaufhaltsam.
„Jetzt weißt du wie es sich anfühlt zu leiden! Jetzt weißt du wie sich die Menschen, die DU umgebracht hast gefühlt haben!“ Er wimmerte etwas, dass jedoch niemand verstand. Dann rief er noch ein letztes Mal Amy’s Namen bevor ich ihm das Messer in den Rücken stieß. Sein Ãœberlebenskampf war nun beendet. Ich traf direkt sein Herz. Er lag regungslos vor uns in seiner eigenen Blutlache.

„Es ist vorbei.“ Flüsterte ich nun zu Craig. Er nickte. Ich kniete neben Chaz’s leblosen Körper auf dem Boden. Ich sah furchtbar aus, überall war Blut. Ich zückte mein Handy und rief Daniel an.
„Wie ist es gelaufen?“ Fragte mich Daniel gleich.
„Er ist tot.“ Dann legte ich auch schon wieder auf. Ich stand auf und ging die Treppe hinunter. Craig folgte mir. Chaz würde nun so lange hier liegen bleiben bis die Polizei und der Gerichtsmediziner kommt und ihn mitnimmt. Als wir das Haus verließen kam uns auch schon die Crew entgegen.
„Wow, wie siehst du denn aus?!“ Chris begutachtete mich von oben bis unten.
„So sieht man nach einem sauber erledigten Job aus.“ Alle verzogen die Münder zu einem stummen Lächeln. Auch wenn ein Mensch noch so grausam zu anderen war, niemand dürfte laut nach seinem Tod über ihn lachen. Wir machten uns nun auf den Weg zurück zum Haupthaus, ich freute mich nun echt schon auf eine Dusche...

 

Kapitel 27

"Andrew"
Wir waren nun nach einem langen Marsch endlich beim Tor angekommen. Ian wartete schon und öffnete es.
„Na, du siehst ja toll aus!“ Er grinste mich an.
„Besser als du auf jeden Fall!“ Ich ging an ihm vorbei und marschierte direkt ins Haupthaus, doch davor unterbrach mich nochmals Ian.
„Ähm, Andrew, warte mal kurz.“ Ich drehte mich um.
„Was ist denn?“
„Ähm…ähm, und?“
„Mann, bist du auf Drogen oder so?“ Ich drehte mich wieder um, als plötzlich Amy in der Tür vom Haupthaus stand.
„Oh nein…“ Hörte ich noch Ian murmeln. Ich stürmte zu ihr.
„Was zum Teufel machst du hier?“ Ihre Augen weiteten sich.
„Ich…ich…es tut…“
„Dir leid?!“ Sagte ich schroff.
„Ich habe gesagt du sollst heute nicht herkommen!“
„Nur weil du etwas sagst, muss es nicht heißen, dass ich das tun muss! Du bist nicht mein Boss!“ Ich packte sie am Arm.
„Amy!“ Daniel drängte sich zwischen uns.
„Hey Mann ganz ruhig! Amy hat heute großartige Arbeit geleistet!“ Mein Blick wechselte nun zwischen Amy und Daniel.
„Was hast du getan?!“ Diese Frage war nun an Daniel gerichtet. Er ging einen Schritt zurück, Amy stellte sich vor ihn hin.
„Lass ihn in Ruhe Andrew!“ Ich packte sie am Arm und drückte sie weg.

Alle beobachteten wie ich Daniel immer weiter zurück drängte. Keiner traute sich einzugreifen. Was wahrscheinlich auch besser so war. Ich wich Daniels Blick keine Sekunde lang aus. Ich ließ meiner Gabe freien Lauf. Schritt für Schritt ging er zurück, bis er an der Hausmauer angelangt war.
„Andrew beruhig dich!“ Versuchte er mich zu besänftigen.
„Was hast du getan?!“ Fragte ich ihn noch einmal.
„Wo hat Amy großartige Arbeit geleistet?!“ Ich wurde von Sekunde zu Sekunde wütender. In mir brodelte es richtig. Noch mehr als bei Chaz davor.
„Ich war im Panic Room!“ Sagte nun Amy kleinlaut.
Jetzt war es genug. Ich zückte mein Messer und hielt es ihm an die Kehle.
„Andrew, hör auf!“ Versuchte mich nun Amy zu beruhigen. Doch ich ignorierte es. Keiner wagte es mich jetzt auch nur anzufassen. Nicht einmal Amy.
„Ich habe doch gesagt du fällst in dein altes Schema zurück, Andrew! Du mutierst wieder zu dieser Tötungsmaschiene die du früher warst!“ Er wurde immer lauter, ich jedoch immer wütender. Ich zog das Messer langsam weg, hielt ihn jedoch mit einer Hand beim Hals fest.
„Andrew, beruhig dich!“ Versuchte Daniel es nochmals. Ich holte mit dem Messer aus.
„ANDREW NICHT!“ Brüllte Amy. Doch es machte einen lauten Knall. Plötzlich war es Mucksmäuschen still. Alle hatten ihre Augen auf mich gerichtet. Das Messer steckte in der Hauswand, keine fünf Zentimeter von Daniels Kopf entfernt. Daniel schnaufte hektisch ein und aus. Er starrte zuerst zu mir und dann zum Messer neben seinem Kopf. Ich ließ ihn los und ging hinein.
Ich spürte alle Blicke in meinem Rücken. Doch sie waren erleichtert, dass ich Daniel nichts getan habe, das merkte man.
Ich ging in das Bad und stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser säuberte nun meine Haut von dieser verdammten roten Substanz, die nun unaufhörlich den Abfluss hinunterlief. Ich lehnte mich an die kühle Fliesenwand und Blickte zu Boden. Nachdenken konnte ich hier nicht. Ich musste irgendwo anders hin.

Nachdem ich meinen Körper von dem ganzen Blut gesäubert hatte, zog ich mich wieder an und verließ das Bad. Ich musste noch in den Gemeinschaftsraum um meine Autoschlüssel zu holen. Als ich den Raum betrat schauten mich alle verzweifelt an. Selbst Amy. Es war furchtbar still hier. Ich schaute in die Runde und holte meine Schlüssel. Mein letzter Blick galt Amy. Doch nach kurzem Zögern ging ich dann raus. Wieder waren alle Augen auf mich gerichtet. Ohne mich noch einmal umzudrehen ging ich zu meinem Wagen. Auf einmal stand Amy hinter mir.
„Was willst du jetzt machen, Andrew?“ Während sie das sagte schloss ich die Tür vom Auto auf. Ich setzte mich hinein.
„Andrew!“
„Alleine sein.“ Ich schloss die Tür und startete den Motor. Dann fuhr ich davon, ich sah noch im Rückspiegel, dass sie mir nachsah, doch ich dürfte jetzt keine Schwäche zeigen. Sie hatte mich verletzt und mein Vertrauen missbraucht. Und das hat mich verletzt.
Ich beschloss kurzerhand ins Apartment zu fahren, mich umzuziehen und dann einfach mal abzuschalten.

Nach einer, diesmal etwas längeren Fahrt in mein Apartment, schwirrten meine Gedanken um das heute geschehene. Um Amy, Daniel und Chaz, was hat er damit gemeint Matt hatte ihm befohlen Amy umzubringen?
Ich dachte darüber nach was ich ihnen überhaupt angetan habe. Währe Amy einfach zuhause geblieben wäre das alles nicht passiert. Warum muss mein Leben nur so schwer sein?! Ich bereute keinesfalls was ich getan hatte. Nur wie es endete…

Als ich endlich zuhause war stürmet ich in die Wohnung, und zog mich als erstes um.
„Etwas Alkohol könnte wohl auch nicht schaden?!“ Ich schaute in den Kühlschrank. „Mhm…nichts…“ In der Minibar im Wohnzimmer sah es schon bedeutend besser aus.
„Whiskey?!“ Ich überlegte nicht lange und trank direkt aus der Flasche. Was könnte heute sonst noch so alles passieren?! Ich setzte mich aufs Sofa und ließ mich zurückfallen.
Nachdem ich beinahe die halbe Flasche leer getrunken habe war alles schon ein wenig einfacher. „Seit ich mit Amy zusammen bin, war ich nicht mehr aus. Das könnte ich doch heute mal wieder nachholen.“ Kaum hatte ich das gedacht, war ich auch schon auf den Weg in meine Stammkneipe.
Dort angekommen wurde ich auch schon vom Kellner begrüßt. Nick.
„Na sieh mal einer an, wen haben wir denn da?! Andrew! Alles klar mit dir? Ich hab dich hier ja schon ewig nicht mehr gesehen.“
„Ja Mann, halt die Klappe und gib mir das übliche.“
„Gibt’s Probleme?“
„Nö, alles bestens!“ Log ich. Aber es sollte keiner erfahren was heute passiert ist. Nach ungefähr vier Gläsern reinem Alkohol war es auch schon um mich geschehen. Ich war dicht, und das nicht zu wenig. Und dann musste hier auch noch diese junge, heiße Braut sein. Verdammt?!! Als sie sah, dass ich sie anstarrte lächelte sie. Ich lächelte natürlich mein schönstes Lächeln zurück. Dann kam sie auch noch rüber zu mir.
„Na, wie geht’s denn so?“
„Bestens, und dir?“ Lallte ich zurück.
„Super, jetzt wo ich dich gesehen habe.“ Ich betrachtete sie näher. Sie war wirklich wunderschön, jedoch konnte sie nie mit Amy mithalten.
„Was macht ein so hübscher Kerl wie du alleine hier drin?“
„Nachdenken und sich besaufen, was sonst!“ Sie grinste.
„Ach ja, ich bin übrigens Andrew.“
„Mira, schön dich kennenzulernen.“
„Gleichfalls! Also Mira, willst du was trinken? Ich lade dich ein!“
„Ja gerne.“
Stunde um Stunde verging und ich wurde immer betrunkener und war nicht mehr Herr meiner Sinne. Mira war ebenfalls schon sehr neben der Spur. Sie begann nun um mich herumzutanzen und zog mich plötzlich mit sich. Ich war schon so benebelt das ich keinen Plan mehr hatte, was ich überhaupt tue. Ich wusste nur noch, dass ich in ein Auto gezerrt wurde und dann einschlief.
„Wach auf!“ Mira klatschte mir auf die Wangen. Immer noch betrunken zog sie mich in eine Wohnung und dann ins Schlafzimmer. Das letzte an das ich mich erinnern konnte war, dass wir miteinander geschlafen hatten.

Am nächsten Morgen

„Mhm.“ Langsam wachte ich auf und öffnete meine Augen. Mich traf als erstes der Schlag als ich sah wo ich war.
„Scheiße.“ Sagte ich nur. Neben mir lag nicht meine Verlobte, sondern diese blonde Frau von gestern Abend. Sie schlief noch. Schnell zog ich mich an, jedoch leise, damit ich sie nicht aufweckte. Als ich draußen war wusste ich nicht einmal in welchen Stadtteil ich war.
Ich rief kurzerhand ein Taxi und fuhr zu meinem Apartment.
Dort angekommen bekam ich nochmals einen Schrecken als ich die Haustüre öffnete. Amy war da. Konnte das denn niemals aufhören?!
„Wo warst du?“ Fragte sie mich mit Tränen in den Augen.
„Ich…ich war gestern aus.“
„Und du bist erst jetzt zurückgekommen?“
„Kann man so sagen, ja…“ Sie kam näher zu mir.
„Wo warst du die ganze Nacht?!“ Fragte sie nun scharf.
„Du warst bestimmt nicht die ganze Zeit unterwegs! Also wo warst du?!“ Ich blickte zu Boden. Ich konnte es ihr nicht sagen.
„Amy es…“
„Du hast mich schon mal belogen, sag wenigstens jetzt gleich die Wahrheit!“
„Ich habe…“ Ich stockte.
„Du hast was?!“
„Ich war bei Mira…“ Nun füllten sich ihre Augen wieder mit Tränen.
„Du hast mich betrogen?!“ Sie verpasste mir eine Ohrfeige.
„Wie konntest du nur?!“
„Amy es tut mir leid, ich habe zu viel getrunken! Es war bedeutungslos! Ehrlich!“
„Das war’s!“ Sie verpasste mir noch eine Ohrfeige und begann ihre Sachen zu packen.
„Nein, Amy, bitte!“
„Ich trage unser Kind in mir, du wolltest mich heiraten…“
„Ich will dich immer noch heiraten!“ Gab ich zurück.
Sie blickte mir starr in die Augen.
„Ich kann dir nicht mehr vertrauen!“ Sie schüttelte dabei heftig den Kopf.
„Amy, ich liebe dich!“
„Das freut mich für dich!“ Ich packte sie bei den Hüften.
„Fass mich nicht an!“
„Ich will dich nicht wieder verlieren, Amy! Es tut mir wirklich leid! Ich verspreche dir, es wird nie wieder vorkommen!“ Sie schüttelte wieder den Kopf.
„Du hast mich bereits verloren! Und ich bin mir sicher, dass du es wieder tun wirst!“ Sie riss sich los und rannte die Haustüre raus. Ich hatte es jetzt wohl endgültig geschafft. Nochmals hatte ich Amy verloren. Nur durch so eine dumme Aktion. Was soll ich jetzt bloß tun?! Ich setzte mich raus auf die Terrasse und blickte starr in die Ferne. Ich beobachtete die Bank auf der wir saßen, einen Tag nachdem ich erfuhr, dass ich Vater werde. Ich könnte mich selbst Ohrfeigen. Warum musste ich nur so dumm sein und Amy so dermaßen verletzten?! Aber dieses Mal würde ich nicht kampflos aufgeben!

 

Kapitel 28

"Amy"
Wie konnte mir Andrew nur so etwas antun? Ich habe ihn geliebt, er war alles für mich. Und jetzt? Jetzt ist alles weg. Mein Leben ist am Ende…
Ich fuhr so schnell ich konnte. Ich wollte einfach nur weg von Andrew. Weg von seinem Apartment. Weg von allem was mich an ihn erinnert. Als ich endlich zuhause war stürme ich sofort ins Haus, die Tränen liefen nur so über mein Gesicht.
„Was ist passiert?“ Craig kam sofort zu mir und nahm mich in den Arm. Er brachte mich zur Couch wo ich mich setzte und er mir Taschentücher brachte.
„Was ist los, Kleines?“
„Andrew!“ Stammelte ich nur.
„Ist etwas mit ihm?“ Ich schüttelte den Kopf.
„Er…er hat….Oh Gott…“ Ich schlug die Hände vors Gesicht.
„Was hat er gemacht? Amy nun komm schon, sag es mir!“
„Er hat mit einer anderen geschlafen!“ Craig blickte mich ungläubig an.
„Im Ernst?“
„Ja!“ Brüllte ich.
„Dieser Mistkerl! Er hat sich kein Stück geändert!“ Ich nickte.
„Ich hätte es wissen müssen!“
„Amy, beruhig dich, du kannst am wenigsten dafür!“ Craig umschlang mich und strich mir übers Haar.
„Ich werde ihm schon die Meinung sagen keine Angst!“ Er gab mir einen Kuss aufs Haar.
„Alles wird wieder gut, Kleine!“
„Ich werde die Kinder besuchen!“
„Amy du solltest jetzt nicht Autofahren.“
„Craig!“ Schrie ich nun.
„Ich weiß was ich kann und was nicht!“
„Ist ja schon gut.“ Stammelte er nur.
Ich rannte hinaus und hüpfte in mein Auto.
Während der Fahrt strich ich immer wieder über meinen Bauch.
„Du kannst am wenigsten dafür, ich wünschte du hättest einen besseren Vater.“ Die Tränen stiegen mir wieder in die Augen. Ich fuhr bereits Tempo 170. In meinem Bauch regte sich etwas. Dieses Mal war es wirklich mein Baby. Freudig strich ich noch mal über meinen Bauch. Und noch einmal spürte ich eine kleine Beule durch die Haut. Ich schaute nur für zwei Sekunden runter zu meinem Bauch, doch das war wohl der Fehler meines Lebens. Als ich wieder aufsah, sah ich nur noch einen Truck vor mir, dann wurde es schwarz um mich.

"Andrew"
Ich ging ständig auf und ab. Überlegte mir genau, wie ich mich am besten bei Amy entschuldigen sollte. Wie ich ihre Liebe wieder zurückgewinnen könnte. Meine Gedanken wurden durch einen lauten Ton unterbrochen. Mein Handy klingelte. Es war Craig.
„Hey Mann.“
„Spar es dir, was denkst du dir überhaupt bei solchen Aktionen?! Amy ist total am Boden zerstört. Du hast es diesmal echt zu weit getrieben!“
„Das weiß ich selbst auch! Ich denke schon die ganze Zeit nach wie ich es wieder gutmachen kann! Ich will sie nicht wieder verlieren!“
„Das wirst du nicht mehr gut machen können!“
„Wo ist Amy jetzt?“
„Sie ist zu deinen Eltern gefahren!“
„Alles klar, ich melde mich nachher nochmal!“ Dann legte ich auf. Ich rannte raus zum Lift. Endlich unten angekommen sprang ich raus und sprintete zum Wagen. Das Haus meiner Eltern war außerhalb der Stadt und nur auf ziemlich unbefahrenen Straßen erreichbar. Viel Weg zum schnell fahren. Das tat ich dann auch.
Doch kurze Zeit später musste ich auch schon wieder langsamer werden. Mitten auf der Straße stand ein Truck. Vor ihm war ein zertrümmertes Auto. Amys Auto.
„Fuck!“ Brüllte ich und blieb vor dem Auto stehen. Ich hüpfte raus und rannte zu dem Wrack.
„Amy?!“ Sie war bewusstlos und lag darin, ihr Gesicht und ihr T-Shirt waren mit Blut bedeckt, doch ihre Hände lagen schützend über ihrem Bauch…
„Oh nein! Amy! Bitte nicht!“ Ich versuchte mit Gewalt die Tür zu öffnen, doch es gelang mir nicht. Ich rief kurzerhand einen Krankenwagen und danach Craig. Plötzlich öffnete sich die Tür vom Truck. Der Fahrer kam heraus.
„Scheiße was ist hier passiert?!“ Er sah Amys Wagen und dann mich.
„Ist alles in Ordnung?“
„Nein!“ Brüllte ich ihn an.
„Schon gut Mann…“ Er wich einige Schritte zurück.
„Wie ist das passiert?“ Fauchte ich ihn an.
„Ich weiß nicht mehr so recht, sie kam auf meine Spur, ich machte eine Vollbremsung, danach weiß ich nichts mehr. Kennen Sie sie?“
„Ja sie ist meine Verlobte!“ Gab ich mehr als bissig zurück.
„Warten Sie ich helfe Ihnen.“ Er war entsetzt.
„Nicht mehr nötig, der Krankenwagen kommt schon!“ Als die Sanitäter aus dem Wagen ausstiegen bekam ich den nächsten Schock an diesem Tag. Eine davon war Mira. Ich fuhr mir durchs Haar. Das darf doch alles nicht wahr sein!
„Oh was machst du denn hier? Du warst heute so plötzlich verschwunden.“ Sie lächelte mich an.
„Hör zu, meine Verlobte ist da in dem Wrack drin, noch dazu ist sie schwanger, holt sie bitte nur heil da raus!“ Sie durchbohrte mich mit einem so derart Bösen Blick, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken lief.
„Wow, du bist echt ein Arsch! Wenn ich gewusst hätte, dass du Verlobt bist und diese ein Kind erwartet, wäre ich nie mit dir ins Bett gegangen!“ Sie begutachteten währenddessen den Wagen.
„Halt endlich die Klappe und holt sie raus!“
„Das können wir nicht!“
„Was soll das jetzt wieder heißen?!“
„Dazu haben wir nicht das passende Werkzeug, da muss die Feuerwehr ran!“ Ich konnte es einfach nicht glauben. Dann kam zum Glück schon Craig zu uns.
„Mann, da bist du ja endlich!“
„Wow, sieht böse aus. Ist sie noch da drin?“
„Ja verdammt, und diese verdammte Tussi dort kann sie nicht rausholen, weil da muss ja die Feuerwehr ran.“
„Andrew, halt die Klappe! Dan holen halt wir sie jetzt raus!“ Wir gingen zum Auto, hielten uns bei der Tür fest, und stießen uns ab. Es machte einen gewaltigen Krach, dafür war die Tür nun offen.
„So nun an die Arbeit und rettet sie!“ Fauchte ich Mira an. Sie warf mir einen bösen Blick zu.
„Kennst du sie?“ Fragte mich nun Craig. Ich verzog den Mund.
„Das ist jetzt aber nicht wahr oder?“
„Halt die Klappe, Craig!“
„Oh Mann, du steckst echt tief in der Scheiße!“
„Es ist mir jetzt egal, ich will nur noch, dass Amy wieder gesund wird und dem Baby nichts passiert!“


Einige Zeit später war Amy dann auch schon aus dem Auto geborgen. Als sie im Krankenwagen war, setzte ich mich in mein Auto und fuhr ihm nach. Ich wollte zwar bei Amy sein, doch nicht bei Mira. Wir waren nun schon ziemlich lange unterwegs, doch als wir endlich im Krankenhaus ankamen, stürmte ich aus dem Auto raus, sofort zu Amy. Bis zum OP-Saal konnte ich sie begleiten, danach musste ich warten. Craig war auch schon da.
„Na, alles ok?“ Ich nickte.
„Sie wird es packen, sie hat schon so viel in ihrem Leben geschafft, das wird ein Klacks für sie! Glaub mir.“ Ich nickte erneut.
Wir warteten. Mir kamen die Minuten wie Stunden vor. Ich kann nur hoffen, dass sie mir verzeiht. Es waren erst 45 Minuten vergangen, da kam der Arzt auch schon zu uns.
„Mr. Reed?“
„Ja?“ Ich stand auf.
„Ihrer Frau geht es gut sie ist stabil, ihr Knie ist gebrochen und sie hat zwei gebrochene Rippen. Aber das war’s auch schon.“
„Und wie geht’s dem Baby?“ Der Arzt blickte zu Boden.
„Die Gebärmutter wurde mit einer Rippe durchstoßen, aber es wird dennoch überleben. Jedoch besteht die Gefahr, dass es eine Frühgeburt wird. Was auch heißt, dass es bleibende Schäden davontragen könnte.“ Ich atmete erleichtert auf, war jedoch auch geschockt zu gleich.
„Wann kann ich zu ihr?“
„Sofort. Sie liegt auf Zimmer 228.“ Craig und ich blickten uns an. Der Schock saß tief.
„Kann sie vielleicht verlegt werden?“ Fragte nun Craig.
„Warum?“
„Vor etwas mehr als einem Jahr ist ihr Mann in diesem Zimmer gestorben.“ Der Arzt nickte verständnisvoll.
„Aber natürlich, jedoch wäre das erst ab morgen möglich.“
„Schon ok, Hauptsache es geschieht.“ Kaum war der Arzt weg, rannten Craig und ich auch schon zum Zimmer 228. Dort angekommen klopften wir an, nichts. Ich öffnete die Tür. Es sah noch genauso aus wie damals, als Matt hier lag. Craig klopfte mir auf die Schulter. Heute war echt mein Pech Tag. Ich ging zu ihr, strich über ihr Haar und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Mein armes Mädchen!“ Flüsterte ich. Craig stand nun auf der anderen Seite und beobachtete sie.
„Es tut mir so leid, Amy. Ich möchte es am liebsten Rückgängig machen, was ich getan habe. Es tut mir Leid! So Leid! Ich liebe dich!“ Sie regte sich nicht. Traurig ließ ich den Kopf sinken und streichelte über ihren Bauch. Craig gab ihr einen Kuss auf die Stirn und kam zu mir rüber.
„Ihr packt das schon.“ Sagte er nur und verabschiedete sich. Ich setzte mich zu ihr aufs Bett, nahm ihre Hand und küsste diese. Langsam rollte mir eine Träne über die Wange.
„Es tut mir alles so leid.“ Flüsterte ich noch einmal. Ich wollte aufstehen, doch etwas hielt mich fest.
„Geh nicht! Bitte.“ Sagte eine liebliche Stimme in meine Richtung.
„Amy.“ Ich strich ihr übers Haar.
„Kannst du mir verzeihen?“ Sie öffnete die Augen, blinzelte und schaute mich dann an. Unsere Blicke fesselten sich aneinander. Ich konnte die Augen einfach nicht mehr von ihr lassen genauso wenig wie sie von mir.
„Hast du geweint?“ Fragte sie mich. Verlegen senkte ich den Kopf und nickte leicht. Sie strich mit den Fingern über meine Wange und hob meinen Kopf an, so dass ich sie wieder anblickte.
„Ich liebe dich Andrew.“ Sagte sie nun leise. Und wieder rannte eine Träne über meine Wange.
„Bitte verlass mich nicht! Es tut mir so Leid was geschehen ist. Ich wünschte ich könnte es rückgängig machen!“ Amy lächelte leicht.
„Du musst mir nur versprechen, dass du so etwas nie wieder tust!“ Ich nickte.
„Es wird nie wieder geschehen. Das verspreche ich dir!“ Ich lehnte mich zu ihr hinunter und gab ihr einen Kuss.
„Alles wird wieder gut. Das verspreche ich dir!“

 

Kapitel 29

"Andrew"

Ich blieb die ganze Nacht bei Amy im Krankenhaus. Schlief neben ihrem Bett auf einem Stuhl, doch ich hielt die ganze Zeit ihre Hand in meiner. Zu viel Angst hatte ich nun davor sie wieder zu verlieren. Ich liebte sie mehr als alles andrer auf dieser verdammten Welt. Und ich würde ab jetzt immer für sie da sein, und ihr nie wieder so etwas Furchtbares antun wie letzte Nacht.

„Mr. Reed?“

„Mhm,…ja?!“ Ich blinzelte. Vor mir stand ein Arzt.

„Guten Morgen. Wir müssen ihre Frau untersuchen. Könnten sie vielleicht kurz das Zimmer verlassen?“ Ich stand auf.

„Ähm, nein!“ Sagte ich laut. Der Arzt schaute mich verwirrt an.

„Ich bleibe bei ihr. Sie können sie auch in meiner Gegenwart untersuchen.“ Sagte ich schroff.

„Wie sie wollen.“ Gab der Arzt zurück. Amy schlief noch.

„Wollen Sie, sie jetzt untersuchen, wo sie noch schläft?“ Ich warf ihm einen bösen Blick zu.

„Andrew?!“ Amy tastete nach meiner Hand.

„Ich bin hier Prinzessin, keine Angst!“

„Dann wäre das Problem somit auch gelöst.“ Der Arzt kam näher zu Amy und begann sie abzutasten und ihr horchte ihr Herz ab. Ich blieb die ganze Zeit bei ihr und hielt ihre Hand fest.

„Ich kann ihnen mitteilen, dass soweit alles bestens ist. Sie können spätestens nächste Woche nach Hause.“ Wir freuten uns und der Arzt verließ das Zimmer.

Amy blickte sich nun um.

„Der Raum kommt mir bekannt vor.“ Sie suchte Augenkontakt zu mir, doch ich senkte meinen Blick.

„Nein?! Das ist nicht wahr! Sag mir, dass ich nicht in Matts Zimmer liege!“ Ihr kamen die Tränen.

„Ich will hier raus! Sofort!“ Weinte sie.

„Scht, Scht. Amy beruhig dich. Ich habe ihnen schon gesagt, sie sollen dich in ein anderes Zimmer verlegen.“

„Ich will hier nicht sterben!“ Schrie sie.

„Amy! Beruhig dich!“ Sie bekam eine Panikattacke. Ich rief eine Schwester, die ihr gleich ein Beruhigungsmittel verabreichte. Ich ließ ihre Hand die ganze Zeit nicht los. Sie drückte immer fester zusammen während ich mit der anderen beruhigend über ihr Haar strich.

„Alles wird gut Amy. Das verspreche ich dir.“ Ihr druck wurde weniger, bis ihre Hand nur noch schlaff in meiner lag. Sie war eingeschlafen.

„Das alles nur wegen meiner Dummheit.“ Ich verfluchte mich selbst für den letzten Tag. Es hätte nicht passieren dürfen. Niemals. Und es wird auch nicht mehr passieren. Ich setzte mich wieder neben Amy ans Bett. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, danach wurde ich müde und ein schwarzer Schleier legte sich über meine Augen.

 

Ich öffnete die Augen und befand mich im Panic Room, gefesselt an dem Stuhl wo schon viele Schwerverbrecher vor mir saßen, bevor sie gestorben sind. Ich hörte die grauenvollen Geräusche, die aus den Boxen ertönten. Danach hörte ich, wie sich leise die Tür öffnete. Jemand kam näher. Ian?

„Hi Chaz!“ Es war Amys Stimme. Ich konnte nichts sagen. Jedoch sprach jemand. Chaz.

„Amy? Bist du das?!“ Ich war doch auf diesem Stuhl, und nicht Chaz. Er war tot.

„Du wirst sterben Chaz!“ Amy entfernte sich wieder. Danach ging alles schnell. Ich wurde vom Stuhl geworfen. Als ich wieder aufwachte, stand ich direkt im Valley, vor dem Haus Nummer fünf. Ich wollte weggehen, doch meine Füße trugen mich in dieses verdammte Haus. Als ich drinnen war schloss sich die Tür automatisch, wie von Geisterhand. Ich blickte zurück. Und ging doch vorwärts. Ich stieß gegen etwas. Keine Ahnung an was. Es machte nur einen gewaltigen Krach. Oben am Ende der Treppe sah ich Licht. Dort müsste der Schlüssel sein. Ich ging hinauf. Warum glaube ich, dass der Schlüssel dort oben ist? Konnte ich Chaz’s Gedanken hören? Ich weiß doch, dass dort nur das Bild von Amy und der gefälschte Schlüssel ist?! Oben angelangt steuerte ich direkt auf das Bild zu. Nahm es in die Hand und starrte es an. Dann wurde alles wieder schneller. Bis zu der Stelle, an dem ich Chaz das Messer in den Hals stach. Ich war also in Chaz’s Körper. Schmerz breitete sich in mir aus. Ich fiel nach vorne. Dann spürte ich noch einen höllischen Stich in meinem Rücken und dann wurde alles schwarz.

 

Dann blendete mich ein heller Lichtstrahl. Blinzelnd öffnete ich die Augen. Ich sah mich, wie ich gerade mit Mira schlief. Starr blickte ich mich an, wie ich mit dieser Frau schlief die nicht Amy war.

„Na, genießt du die Aussicht?“ Ich drehte mich schlagartig um.

Diese Stimme kannte ich nur zu gut. Es war Matt.

„Du…du solltest doch tot sein?!“

„Ach, bestimmst das nun du? Wie war es für dich, Chaz’s tot hautnah mitzuerleben? Hat es dir gefallen?“ Ich blickte Matt abwertend an.

„Ich beobachte dich, Andrew. Seit ich wegen dir gestorben bin.“ Er brüllte mich an und ich zuckte zusammen.

„Ich beobachte dich, bei allem was du tust. Auch mit Amy! Selbst als du meinen besten Freund umgebracht hast, ich habe Chaz einzig und alleine befohlen, er soll auf Amy aufpassen und dich nicht in ihre Nähe lassen. Doch du hast ihn umgebracht!“

„Ich musste, er hat zwei Frauen umgebracht und einen Haufen Leute im Gefängnis! Mir wurde es befohlen ihn zu töten!“

„Chaz hat sie nicht umgebracht! Er hatte nie diesen Willen dazu! Ich musste ihn dazu zwingen!“

„Warum hast du das getan?“ Ich war verblüfft. War es das von dem Chaz sprach?

„Er hat nicht auf Amy aufgepasst. Er hat sie dir ausgeliefert!“

„Auf was willst du hinaus, Matt?“

„Ich wollte einzig und alleine, dass Amy glücklich wird, zwar nicht mit dir, aber mit jemand anderem. Mir war bewusst, wie du auf Streit reagierst, es war alles ins kleinste Detail geplant. Ich zwang Chaz dazu, die beiden schwangeren Frauen umzubringen, danach Amy. Aber er wurde bereits nach der zweiten gefangen. Also hab ich ihm befohlen, als er im Gefängnis war, diese ganzen Leute umzubringen. Auch das war geschehen. Ich wusste, dass er die Todesstrafe im Death Valley bekommen würde, ich wollte, dass ihr euch wiederseht. Das ist dann auch geschehen. Du hast ihn getötet. Auch das habe ich vorausgesehen. Auch, dass du danach erfährst, das Amy bei Chaz war, dass du durchdrehst und irgendjemanden anfällst. Und das wichtigste, du besäufst dich immer, nachdem du mit jemanden gestritten hast. Und dann wirst du zur männlichen Schlampe und vögelst alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist!“

„Du redest totalen Blödsinn! Das ist doch alles Schwachsinn!“

„Ach, denkst du?! Chaz!!“ Dann kam Chaz her, er sah grausig aus. Sein Körper war weiß und ziemlich ausgezerrt. An seinem Hals klaffte eine übel aussehende Wunde. Blut floss noch immer aus den Wunden, was mir als unmöglich erschien. Seine Augen waren trüb.

„Glaubst du mir jetzt? Alles ist wahr was ich sage!“ Ich blickte zwischen den beiden hin und her.

„Jeder kommt so in den Himmel, wie er gestorben ist!“ Hörte ich nur noch Matt sagen, bevor mir wieder dieser Schwarze Schleier vor die Augen fiel.

 

Ich wachte in einem Bett auf. Dieses Bett kam mir sehr bekannt vor. Ich war in der alten Wohnung von Amy und mir und beinahe zehn Jahre jünger. Neben mir lag Amy, und ich kam gerade aus dem Badezimmer heraus. Amy wachte auf und schaute mir nach, als ich zur Tür hinausging. Sie nahm ihr Handy und rief jemanden an.

„Hi, na wie geht’s? Wann soll ich heute vorbeikommen? Aha, ja…ok alles klar! Ich liebe dich auch, Matt!“ In mir zog sich alles zusammen als ich das hörte. Amy stand auf. Ich folgte ihr hinaus. Jetzt wusste ich auch, welcher Tag das war. Jener Tag an dem sie mich damals für Matt verlassen hatte. In mir zog sich alles zusammen, der Schmerz den ich damals spürte, fühlte sich jetzt noch schlimmer an. Dann wurde mir wieder schwarz vor Augen.

 

Erneut wachte ich auf, diesmal im Krankenhaus. Im Zimmer 228. Ich blickte mich um. Doch es war nicht Amy die im Bett lag, sondern Matt. Ich sah wie Amy bei ihm war, ihn festhielt und weinte. Dann kam ich plötzlich rein. Es war wieder alles so schnell. Ich sah wie ich mit Matt redete, wie er mich anschrie, wie ich hinausging, Amy hereinkam und dann wurde alles noch schneller. Ich sah wie Chaz und Amy im Warteraum saßen, als der Arzt kam und Amy zusammenbrach. Als sie dem Arzt folgten und vor dieser silbernen Tür stehenblieben. Amy stand bei Matts leblosem Körper. Küsste ihn und dann wurde es wieder langsamer.

„Oh Gott. Ich Liebe dich, für immer. Du bist der einzige dem mein Herz gehört, und sonst niemand anderem. Andrew wird mich nie bekommen, das verspreche ich dir.“ Eine Träne lief über meine Wange als ich das hörte.

„Bereitet es dir schmerzen, das zu sehen? Du bist doch sonst immer so stark Andrew!“ Matt war wieder hier.

„Sie liebt dich nicht mehr, Matt. Du bist für sie im wahrsten Sinne des Wortes gestorben!“ Er lachte.

„Jeder bekommt das in seinem Leben, was er verdient, Andrew! Du kennst diesen Satz, besser als jeder andere!“ Ich nickte.

„Weißt du, was du verdienst?“ Er blickte mich an. Ich war unfähig auch nur ein einziges Wort zu sagen, geschweige denn meinen Körper zu bewegen.

„Du verdienst den Tot!“ Ich sah noch wie Matt mir eine Pistole an den Kopf hielt und abdrückte, dann war wieder alles Schwarz...

Kapitel 30

"Andrew"

„Mhm, wo bin ich?!“ Ich rieb mir den Kopf. Um mich herum war alles weiß. Schneeweiß. Ich stand auf und drehte mich einmal im Kreis. Nichts.

„Wo verdammt noch mal bin ich hier gelandet?“ Ich ging einige Schritte vorwärts und wurde stutzig. Dort hinten war ein schwarzer Fleck. Aber warum? Sonst war ja alles weiß. Ich ging zu dem besagten Fleck, doch es stellte sich heraus, dass es kein Fleck war. Ich begann nun zu laufen, dieses Ding war verdammt weit weg. Ich kam näher, doch als ich erkannte was es war blieb ich schlagartig stehen. Es war Matt. Er kam näher.

„Wie ich sehe hast du die Reise gut überstanden.“ Verwirrt blickte ich ihn an.

„Welche Reise?“ Matt grinste.

„Du bist tot, Andrew.“ Ich wurde langsam nervös.

„Ich träum das alles nur, das ist alles nur ein Traum!“ Stotterte ich verwirrt vor mich hin.

„Nein, es ist die Wirklichkeit, und du bist ein Teil davon. Hier und jetzt.“

„Das glaubst du doch selbst nicht.“ Matt kam noch näher, ich baute mich auf, meine Hände bildeten sich zu Fäusten. Matt ging um mich herum.

„Du wirst Amy nie wieder sehen!“ Jetzt war es zu viel. Ich drehte mich um und versuchte Matt eine zu verpassen. Doch meine Hand ging durch ihn durch. Ungläubig starrte ich ihn an.

„Du kannst mich nicht verletzten, Andrew! Niemals!“ Plötzlich begann alles zu beben und es fiel wieder dieser verdammte Schwarze Schleier vor meine Augen.

 

„Andrew? Hey, Andrew?!“ Ich blinzelte. Amy. Meine Augen weiteten sich.

„Was ist denn los?“

„Ist es echt?“

„Was ist echt? Andrew, was ist los mit dir?“

„Bist du echt?“ fragte ich Amy erneut. Sie verpasste mir eine Ohrfeige.

„Glaubst du mir jetzt, dass ich echt bin?“ Sie grinste und ich rieb meine Wange.

„Ok ich glaube dir.“ Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange. 

„Hast du schlecht geträumt?“ Sie sah etwas verwirrt aus.

„Warum?“

„Du hast dich die ganze Zeit in die Bettdecke gekrallt und deinen Kopf hin und hergewälzt. Ich hab mir schon Sorgen gemacht.“

„Nein es ist alles bestens.“ Log ich. Ich wollte sie nicht beunruhigen. Und schon gar nicht wegen Matt.

„Ich hole mir etwas zu trinken. Willst du auch etwas?“

„Nein danke.“ Ich küsste sie noch kurz, bevor ich zur Tür hinausging. Ich musste ins Erdgeschoß zum kleinen Snackladen. Heute war ziemlich viel los im Krankenhaus, ich ging also langsam den Gang entlang. Wie angewurzelt blieb ich mitten im Gang stehen. Am anderen Ende stand Matt. Er fuhr mit seinem Finger seine Kehle entlang. Deutete mir: du wirst sterben.

„Sir?!“ Ich erschrak und fuhr zusammen. Eine Krankenschwester tippte mich an.

„Ist alles in Ordnung mit ihnen?“ Ich starrte zu ihr und dann wieder zu der Stelle wo Matt gerade noch stand. Er war weg. Ohne ein Wort zu sagen ging ich an der Schwester vorbei zu der Stelle wo Matt gerade noch war. Das einzige was dort war, war eine große Blutlache. Ich hatte nicht gemerkt, dass die Schwester mir gefolgt war.

„Oh mein Gott, was ist denn hier geschehen?“ Sie war entsetzt, genau wie ich.

„Matt…“ Ich flüsterte nur. Völlig perplex rannte ich nun wieder zu Amy ins Zimmer. Irgendetwas in mir sagte ich dürfte sie nicht alleine lassen. Nicht wenn ER hier ist. Ich stürmte zur Tür hinein. Amy lag in ihrem Bett und starrte mich ungläubig an.

„Du siehst ja aus als hättest du einen Geist gesehen. Ist alles in Ordnung?“

„Wir müssen hier weg!“ Stammelte ich vor mich hin.

„Andrew, ist alles in Ordnung?!“ Drängte sie nun.

„Er ist hier!“

„Wer ist hier? Andrew nun sag schon! Was ist nur los mit dir?“

„Matt!“ Flüsterte ich. Amy schaute mich ungläubig an als plötzlich die Tür hinter mir aufging. Vor schreck drehte ich mich schnell um und schlug mit voller Wucht zu. Dummerweise war es nicht Matt, sondern der Arzt der Amy gestern behandelte. Er stürzte zu Boden und aus seiner Nase lief Blut.

„Oh shit.“ Sagte ich nur und kniete mich zu ihm runter.

„Alles ok?“ Fragte ich ihn.

„Ich kann ja verstehen, dass sie mich nicht ausstehen können. Aber das man das auf diese Art regeln muss?!“

„Ich dachte es währe jemand anderes.“ Versuchte ich mich zu verteidigen.

„Ah, ich denke meine Nase ist gebrochen.“ Vor schmerz verzog er das Gesicht.

„Nur gut, dass sie bereits in einem Krankenhaus sind.“ Ich half ihm hoch, doch er warf mir nur einen bösen Blick zu.

„Sie werden noch von mir hören.“ Sagte er wütend und ging hinaus.

„Andrew was ist nur los mit dir?“ Ich ließ mich auf den Stuhl fallen.

„Matt, er verfolgt mich!“

„Matt ist tot!“ Brüllte sie nun.

„Amy, er war da! Er will mich umbringen!“

„Was redest du für einen Mist?!“

„Ich hab ihn gesehen, vorhin, wie ich draußen war! Plötzlich war er weg und auf dem Boden war eine Blutlache!“

„Andrew du halluzinierst!“

„Nein! Wir müssen hier aus dem Zimmer raus!“

„Andrew!“ Doch ich war bereits nach draußen gestürmt um eine Krankenschwester zu suchen.

 

„Hallo?! Sie da, können sie bitte meine Verlobte in ein andres Zimmer verlegen?!“

„Warum soll sie denn verlegt werden?“

„Letztes Jahr ist ihr Mann darin verstorben. Bitte!“

„Ich sehe was sich machen lässt.“ Ich blieb stehen.

„Brauchen sie noch etwas?!“

„Ich warte!“

„Auf was?“

„Das sie nachschauen!“

„Sir, ich habe eine Menge zu tun, das kann ich nicht sofort machen!“

„Ich werde mich keinen Meter vom Fleck wegbewegen, bis sie meine Verlobte in ein anderes Zimmer verlegen!“

„Sir, seien Sie vernünftig!“ Meine Augen waren starr auf sie gerichtet, mit einem Blick, den ich meinem schlimmsten Todfeind nicht wünschen würde. Ihre Augen verfingen sich in meinen, sie begann zu zittern. Ich blieb hart, wagte es nicht einmal zu blinzeln. Sie verkrampfte sich immer mehr, konnte jedoch ihren Blick nicht von meinem abwenden. Ich manipulierte sie…

„O..o…Ok…ich sehe nach o…ob noch etwas frei ist.“ Stotterte sie. Ich löste meine Augen von ihren. Erleichtert atmete sie auf.

„Sie sind Mr. Reed...“ Sagte sie nun kleinlaut. Nochmals trafen sich unsere Blicke, doch diesmal war diese Kraft nicht dabei, ich wandte mich von ihr ab und ging zurück zu Amys Zimmer. Sie wagte es nicht mal mehr mir hinterher zu sehen, denn sie ließ ihren Kopf gesenkt. Ich hatte meine Gabe schon lange nicht mehr eingesetzt, doch etwas ist anders als sonst…

Dieses Gefühl von plötzlicher Macht, die ich schon so lange nicht mehr in mir gespürt hatte überwältigte mich gerade zu. Ich öffnete die Tür zu Amys Zimmer. Sie starrte an die Decke und strich sich mit einer Hand über den Bauch.

„Hast du dich beruhigt?“ Fragte sie ohne zu mir rüberzublicken. Ich ging zu ihr, setzte mich auf Bett und legte meine Hand auf den Bauch in dem sich unser Kind befand.

„Ich hoffe es wird alles gut.“ Sagte ich in ruhigen Ton.

„Das wird es.“ Ich lehnte mich zu ihr hinunter und gab ihr einen Kuss. Kurz darauf klopfte es an der Tür.

Der Arzt der vorhin so hilflos am Boden lag kam nun wieder herein. Auf seiner Nase war ein Verband. Sie war anscheinend wirklich gebrochen.

„Es tut mir wirklich leid, was passiert ist.“

„Alles in Ordnung, meine Nase ist nur angeknackst. Das wird schon wieder.“ Er lächelte Amy an. Ich währe ihm am liebsten an die Gurgel gegangen. Ich konnte diesen Blick nur zu gut deuten.

„Gott sei dank.“ Gab Amy zurück. Ich knurrte innerlich. Dieser Typ wird noch sein blaues Wunder erleben!

„Ich habe gehört, sie haben Bekanntschaft mit einer unserer Schwestern gemacht?!“ Amy blickte mich durchdringend an.

„Ja, ich habe gesagt sie soll Amy ein neues Zimmer geben.“ Ich nahm sie in den Arm. Der Arzt verzog das Gesicht kaum erkennbar. Er wollte etwas von Amy. Klar zu erkennen. Wieder musste ich innerlich knurren. Mit diesem Typen stimmt irgendetwas nicht.

„Ab Morgen können Sie in ihr Neues Zimmer. Heute ist noch alles belegt.“

„Mhm, geht das nicht heute noch?“ Fragte ich zornig nach.

„Nein leider nicht.“ Gab er zurück.

„Man kann ja wohl Zimmer auch tauschen, oder etwa nicht?“ Fragte nun Amy.

„Na schön, ich könnte mal sehen, ob sich etwas machen lässt.“ Ich wurde wütend. Mein Blick traf nun seinen. Jener Blick, mit dem ich die Krankenschwester vorhin dazu gebracht hatte, zu tun was ich sagte. Der Arzt starrte mich an. Er verkrampfte sich, immer mehr und mehr. Amy schaute zwischen uns hin und her.

„Andrew.“ Flüsterte sie. „Hör auf damit!“ Seine Hände bildeten sich zu Fäusten, er kämpft gegen irgendetwas an. Nur gegen was? Blut rann aus seiner Faust. Amy sah es auch und begann an mir herumzuzerren.

„Andrew hör auf.“ Bat sie. Doch ich starrte ihn weiter an. Immer mehr Blut suchte den Weg zum Boden. Eine Blutlache bildete sich, genau wie im Gang draußen. Der Arzt konnte seinen Blick nicht von meinem lösen, und ich wollte ihn leiden sehen. Keiner macht sich an mein Mädchen ran.

„Andrew!“ Amy wurde lauter. Vielleicht hat er ja jetzt genug gelitten. Ich löste meinen Blick von ihm und schaute zu Amy. Der Arzt entspannte sich augenblicklich wieder und schaute seine Hände an. Er hat sich seine Nägel so tief in die Haut gedrückt, bis sie durchdrungen war und das Blut heraus quoll.

„Du hast ihn manipuliert!“ In ihrem Blick konnte man deutlich Angst erkennen. Ebenso wie in ihrer Stimme.

„Ich konnte nicht anders.“

„Ich werde ihnen sogleich ein neues Zimmer besorgen.“ Sagte er nur schnell bevor er aus dem Zimmer hinausstürmte. Amy blickte mich noch immer an.

„Warum hast du das gemacht?“ Ich zuckte mit den Schultern.

„Hauptsache du bekommst jetzt das neue Zimmer.“

„Andrew, was ist nur mit dir los? Als erstes behauptest du, du kannst Matt sehen und jetzt hast du auch noch den Arzt manipuliert, obwohl du schon seit so langer Zeit niemanden mehr manipuliert hast!“

„Es ist alles wie ein Traum…“

„Was?“

„Alles, so unwirklich und doch so real…“ Ich senkte meinen Blick zu Boden.

„Matt hat gedroht mich umzubringen. Er will sich rächen. Für Chaz, dich und sich selbst.“ Nun war Amy diejenige, die mich anstarrte. Ich erwiderte ihren Blick jedoch nicht.

 

Die Tür ging auf.

„Guten Tag, mein Name ist Dr. Simons. Ich bin jetzt ihr behandelnder Arzt. Ich soll ihnen sagen, dass sie jetzt in ihr neues Zimmer übersiedelt werden. Eine Schwester kommt gleich und nimmt sie mit.“

„Danke.“ Sage Amy erleichtert. Er hatte nur seinen Kopf durch die Tür gesteckt. Wahrscheinlich wurde schon im ganzen Krankenhaus über uns geredet. Ich saß noch immer bei Amy auf dem Bett und hielt sie in meinen Armen. Ich würde sie nicht loslassen. Niemals. Wenig später kam auch schon die Schwester herein. Es war die Schwester, die ich am Anfang manipuliert hatte. Zögernd kam sie näher, sie hatte ihre Augen auf den Boden gerichtet. Sie wagte es keine Sekunde hochzusehen.

„Ist alles in Ordnung mit ihnen?“ Fragte Amy sie.

„Ja…ja…ja…alles in Ordnung.“ Sie stockte.

„Andrew.“ Amy fauchte mich an.

„Geh raus, bitte.“ Ich wusste, dass Amy mit dieser Krankenschwester Mitleid hatte, also verließ ich auch ohne zu zögern den Raum. Die Schwester hätte es sonst nie geschafft Amy hinauszubringen. Kurz darauf öffnete sich auch schon die Tür und Amy wurde samt dem Bett herausgebracht. Die Schwester würdigte mich keines Blickes. Sie blickte starr nach vorne. Ich ging hinter ihnen nach.

 

Die Schwester drehte sich einmal misstrauisch um, doch als sie merkte, dass ich direkt hinter ihr ging, begann sie zu zittern. War ich wirklich so furchteinflößend?

Die ganze Fahrt über in den dritten Stock war es mucksmäuschenstill zwischen uns dreien. Nicht einmal Amy sagte etwas. Sie wird aber dennoch die Anspannung der Schwester gemerkt haben. Im Lift wurde sie dann unruhig, ich stand neben ihr, war beinahe um zwei Kopfe größer und blickte auf sie herab. Sie spürte meine stechende Blicke und wurde immer unruhiger. Als die Lifttüre sich öffnete fuhr sie schnell mit dem Bett hinaus, sie glaubte wohl sie könnte mir weglaufen. Aber für was denn eigentlich? Nur weil sie meine Anwesenheit nicht ertragen kann?!

Wir waren nun endlich im neuen Zimmer angelangt, sie stellte das Bett von Amy ab und sicherte es, damit es nicht wegrollen würde, dann verschwand sie wortlos aus der Tür.

„Du hast ihr echt Angst eingejagt.“ Sagte Amy wütend zu mir.

„Hätte sie gleich von Anfang an das gemacht was ich von ihr verlangt habe, hätte ich sie nicht manipulieren müssen….“ Amy schüttelte nur den Kopf.

„Könntest du vielleicht mal nach hause fahren und ein paar Sachen holen?“

„Jetzt gleich?“

„Ja, Gewand und ein Foto von den Kindern wäre schön.“

„Na schön.“ Ich wollte gerade rausgehen als…

“Andrew.“ Ich drehte mich um. Sie winkte mich zu ihr.

„Ich liebe dich.“ Flüsterte sie in mein Ohr und gab mir einen Kuss.

„Ich liebe dich auch Amy.“ Ich strich über ihre Wange ehe ich das Zimmer verließ.

Auf dem Gang war es Menschenleer. Einen Stock tiefer war die Hölle los und hier ist es wie ausgestorben. Seltsam. Ich ging ein paar Schritte und merkte, dass ich beobachtet werde. Matt war wieder hier. Er stand am Ende des Ganges. In mir brodelte nun wieder alles. Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Was sich als Fehler erwieß. Als ich sie wieder öffnete stand Matt nun direkt vor mir. Ich zuckte zusammen.

„Lass Amy nicht alleine!“ Drohte er mir.

„Warum?“ Er schaute zu seiner Rechten. Dieser verdammte Arzt den ich die Nase gebrochen hatte, ging an mir vorbei. In das Zimmer von Amy.

„Hilf ihr!“ Forderte mich Matt auf. Plötzlich war er weg und ich befand mich im Fahrstuhl. Perplex lief ich nun hin und her. Wie bin ich hier reingekommen? Ich war ja gerade noch vor Matt?! Die Tür öffnete sich und ich befand mich im Erdgeschoß. Ich wusste nicht warum, aber ich musste wieder zu Amy. Ich drückte also auf den Knopf um wieder in den dritten Stock zu gelangen. Dieser verdammte Fahrstuhl war wirklich langsam.

Kaum war oben die Tür aufgegangen, sprintete ich zurück zu Amys Zimmer. Ich riss die Tür auf und sah wie dieser verdammte Arzt ihre Hände festhielt und versuchte sie zu küssen. Er zuckte zusammen als er mich sah und ließ von ihr ab. Amy weinte.

„Andrew, hilf mir!“ Ich stand nun mitten im Zimmer und blickte den Arzt wieder an. Diesmal war so eine Mordlust in mir. Doch ich musste mich zusammen reißen. Mein Blick wurde schärfer, er signalisierte den Tod. Der Arzt stand nun einen Meter vor mir. Mein Blick durchdrang ihn. Seine Augen waren nun wieder an meine gefesselt. Diesmal noch stärker und noch undurchdringlicher. Er war nun zum Tode verurteilt. Niemand fasste meine Amy an. Innerlich kochte ich bereits über. Und dieser Hass spiegelte sich in meinen Augen wieder. Es verstärke meinen Blick nur noch mehr, als ich Amy weinen hörte.

Ich ging einen Schritt auf ihn zu. Er wich zurück, hatte jedoch noch immer nicht seine Augen von meinen gelöst. Meine Manipulation war stärker als je zuvor.

 In seinem Blick spiegelte sich Angst. Todesangst. Ich ging wieder einen Schritt vorwärts, und wieder wich er aus. So konnte ich ihn nun bis nach draußen drängen. Falls etwas geschehen würde, wollte ich nicht, dass Amy es sehen musste. Sie weinte noch immer, sagte jedoch nichts. Er stand nun mitten auf dem verlassenen Gang. Wieder presste er seine Hände zu Fäusten, diesmal strömte das Blut nur so hinunter. Auf einmal begann auch noch seine Nase zu bluten und in seinen Augen platzen sämtliche Adern. Sie waren nun Blutrot. Sein Mund stand offen, auch daraus quoll nun Blut. Mein Blick wurde immer stärker und er sank zu Boden. Er rang nach Luft, und presste seine Fäuste immer mehr zusammen. Doch sein Blick hatte sich noch immer nicht von meinem abgewandt. Er kämpfte gerade mit dem Tod. Doch er verlor ihn. Seine Augen schlossen sich, wohl für immer. Ich ließ meinen Blick nun von ihm ab und flüsterte nur.

„Jeder bekommt das, was er verdient hat!“

Kapitel 31

"Andrew"

Mit gesenktem Kopf ging ich wieder zu Amy ins Zimmer. Sie saß am Bett. Starrte mich ungläubig an.

„Was hast du getan?“ Ich konnte sie nicht ansehen. Ich hatte Angst, dass sie mich verurteilen würde…wieder einmal.

„Andrew! Was hast du getan?!“ Sie betonte jedes Wort.

„Ich habe ihn nicht angefasst.“

„Du hast ihn manipuliert oder? Was ist jetzt mit ihm?“ Ich hob meinen Kopf an. Sah sie jedoch nur kurz an und senkte meinen Kopf wieder. Sie zuckte zusammen.

„Deine Augen.“

„Was ist mit ihnen?“ Was hatte das zu bedeuten? Ich ging zum Spiegel und betrachtete meine Augen. Ich konnte es nicht glauben. Sie waren blutunterlaufen und meine Pupillen waren weit geöffnet, es sah fast schwarz aus, nur einen leichten grünen Rand konnte man erkennen. Genauso blutunterlaufen wie bei dem Arzt zuvor, nicht so schlimm, aber dennoch besorgniserregend. Hatte ich meine Fähigkeit gerade auf den Höhepunkt getrieben? Ich hatte noch nie jemanden nur durch Manipulation umgebracht.

Ohne mich noch mal zu Amy umzudrehen stürmte ich aus dem Zimmer hinaus. Am Gang bekam ich gleich den nächsten Schock.

Die Leiche war weg.

Es war jedoch noch immer niemand zu sehen. Erschöpft von den Ereignissen ließ ich mich vor der Tür nieder und lehnte mich bei der Wand an.

„Na?“ Ich erschrak.

„Wie gefällt dir deine neue Fähigkeit?“

„Was willst du, Matt? Als erstes willst du mich umbringen und jetzt so etwas?!“

„Ich will dich doch nicht umbringen Andrew. Auf dein Niveau lasse ich mich bestimmt nicht hinunter und bringe meinen eigenen Bruder um.“ Hasserfüllt sah er mich an.

„Ich habe nachgedacht, und zu bin zu dem Entschluss gekommen, ich verfluche dich, besser gesagt Amy.“

„WAS?!“

„Amy wird innerhalb der nächsten 24 Stunden sterben, nachdem das Kind geboren worden ist oder bei seinen 18 Geburtstagen wird das Kind Amy wieder zu mir schicken! Für was entscheidest du dich?“

„Wie meinst du das, zu dir schicken? Warum tust du das? Kannst du es nicht einfach akzeptieren, dass ich mit Amy zusammen bin und das ich sie liebe?“

„Ich will, dass wir wieder vereint sind. So wie früher. Bevor du mich getötet hast!“

„Du elender Bastard!“

„Warte, es geht noch weiter! Du kannst den Fluch aufhalten, nur muss dafür dein Blut sterben.“

„Mein Blut?“ Ein kleiner Hoffnungsschimmer spiegelte sich in mir wieder, jedoch verwirrte mich der letzte Satz von Matt ein wenig.

„Was meinst du mit „MEIN“ Blut?“

„Dein Kind, deinen Sohn!“ Ich begann zu zittern.

„Ich soll mein Kind umbringen damit Amy überlebt?“

„Du hast es erfasst.“ Er stand auf und hielt mir einen Dolch hin.

„Hier, er ist dein Schlüssel für ein normales Leben mit Amy.“ Zögernd nahm ich ihn an.

„Sag es, Andrew.“

„Was sagen?!“

„Du weißt es!“ Ich kramte in meinem Gedächtnis umher bis mich ein Geistesblitz traf.

„Jeder bekommt das im leben, was er verdient hat.“ Sagte ich schwach.

Matt nickte mir zu und dann war er plötzlich wieder verschwunden. Wie kann das sein? Wie kann mir ein Geist einen Dolch geben mit dem ich meinen Sohn umbringen soll?! Sohn?!! Wir bekommen einen Jungen! Freude durchfuhr meinen Körper, doch sogleich verschwand sie auch wieder, ich sollte meinen Sohn umbringen. Ich will doch nur mit Amy glücklich sein!

 

Ich betrachtete den Dolch näher. Es war eine Gravur darauf.

 

For my lovely son.

Mylo

 

Was sollte ich nur tun? Ich könnte es nicht übers Herz bringen ihn umzubringen. Meinen Sohn. Mylo! Ich legte meinen Kopf in meine Hände und dachte nach. Noch immer war niemand hier.

Das hatte ich vollkommen vergessen.

„Wo ist die Leiche?“ Flüsterte ich zu mir selbst.

„Ich habe sie mitgenommen.“ Erklang Matt’s Stimme, jedoch sah ich ihn nirgends.

„Warum?!“

„Unwichtig! Für was entscheidest du dich Andrew? Einen Tag oder 18 Jahre?“

Ich überlegte nicht lange.

„18 Jahre! Bist du jetzt zufrieden?“ Doch ich wartete vergebens auf eine Antwort. Er war wieder weg.

Ich stand auf, hob den Dolch auf und nahm ihn mit. Ich ging runter zum Auto und verstaute ihn dort. Ich musste mich nun wieder setzten. Sofort würde ich es nicht machen. Ich ließ mich auf den Autositz fallen. Als ich in den Rückspiegel sah blickten mich zwei dunkle Augen von der Rückbank an. Ich erschrak beinahe zu Tode.

„Was machst du hier unten? Amy braucht dich jetzt! Geh wieder hinauf!“ Noch immer zitternd tat ich was Matt mir befahl. Ich war ihm nun voll und ganz ergeben.

Er hat Macht, über mich. Und ich könnte ihm nicht entkommen. Niemals. Im Lift spürte ich seine Anwesenheit. Obwohl er nicht da war. Werde ich langsam verrückt? Warum sieht ihn keiner außer mir?! Oder halluziniere ich wirklich nur?! Aber wie hätte er mir dann so einfach den Dolch geben können? Zu viele Fragen schwirrten in meinem Kopf umher. Und auf keine hatte ich eine wirklich passende Antwort. Warum muss alles nur so schwer sein? Warum konnte ich nicht einfach mit Amy glücklich sein?

 

5 Monate Später

 

Ich redete damals mit Amy über Matt und über jenen Fluch. Jedoch verlor ich nie ein Wort darüber, dass ich den Fluch auch brechen konnte. Ich wollte Amy nicht verletzen. Nicht körperlich und nicht seelisch. Matt war auch, seit dem Tag, als er mir den Dolch überreichte nicht mehr aufgetaucht.

Amy war nun im achten Monat schwanger, der Arzt hatte damals zwar gesagt, es wird eine Frühgeburt, doch davon konnte man jetzt wohl nicht mehr wirklich sprechen. Einen Monat müssen wir dennoch noch warten bis zum errechneten Geburtstermin. Doch wir würden es schaffen. Dachten wir zumindest.

 

„Schatz, ich fahr dann mal kurz ins Apartment. Brauchst du noch irgendetwas?“ Brüllte ich durch den Vorraum in die Küche der Villa.

„Nein, nein alles bestens.“

„Alles klar bis nachher.“ Ich ging hinaus, auf dem Weg zum Auto traf ich Craig.

„Na freust du dich schon auf den Kleinen?!“

„Und wie!“ Ich grinste. Ihm hatte ich nie etwas von meinen Begegnungen mit Matt erzählt. Und ich hatte sie auch beinahe wieder vergessen. Bis heute…

„Kehr um, geh zu Amy! Sie braucht dich jetzt!“ Ich fuhr zusammen. Diese Stimme hatte ich schon lange nicht mehr gehört. Zu lange.

„Was ist denn los mit dir Andrew?!“ Fragte mich Craig überrascht. Dann ertönte auch schon ein gellender Schrei aus dem Haus. Craig und ich blickten uns an und liefen zurück. Ich riss die Tür auf und stürmte zur Küche. Amy lag am Boden. Krümmte sich vor Schmerzen und schrie.

„Amy, was ist los?!“

„Das Baby!!“ Schrie sie nur.

„Was ist mit dem Baby?!“

„ES KOMMT!“ Brüllte sie mich an.

„Hilf mir!“ Bettelte ich nun Craig an.

„Ich fahr den Wagen vor und du bringst Amy raus. Wir müssen in die Klinik!“ Dann lief er auch schon. Ich half meiner Prinzessin auf und trug sie dann hinaus zum Auto. Craig stand schon vor der Haustüre und half mir sie hineinzulegen. Ich setzte mich zu ihr nach hinten und legte ihren Kopf auf meinen Schoß. Craig fuhr gleich darauf auch schon mit quietschenden Reifen los. Matt war auch mit, er saß vorne bei Craig.

„Nimm ihre Hand!“ Befahl er mir. Ich nahm ihre Hand und streichelte sie. Amy wurde gleich ruhiger. Ich war furchtbar aufgeregt. Ich glaube noch mehr als Amy selbst. Plötzlich drückte Amy meine Hand fest zusammen und begann zu schreien.

„Was soll ich tun?“ Flüsterte ich verzweifelt zu Matt.

„Leg eine Hand auf ihren Bauch und streichle darüber. Sie wird dir den Rest schon zeigen.“ Ich tat was er mir sagte.

„Oh shit!“ Hörte ich Craig vorne Fluchen.

„Was ist denn?“

„Polizei.“

„Wie schnell bist du gefahren?“

„180 km/h obwohl nur 50 erlaubt waren.“

„Und da regst du dich auf?! Oh mann…“ Craig hielt an und ließ das Fenster runter.

„Na warum sind sie denn so schnell gefahren?“ Fragte der Polizist höflich. Amy schrie als Antwort laut auf.

„Sie bekommt ein Baby, dürfte ich jetzt weiter fahren?!“ Der Polizist begutachtete mich und Amy kurz durch die Autoscheibe.

„Folgen sie uns, wir bringen sie sicher zum Krankenhaus!“ Der Polizist stieg ins Auto ein und schaltete das Blaulicht plus die Sirene an. Craig folgte ihm.

 

Wenige Minuten später waren wir auch schon in der Klinik. Amy wurde sofort beim Haupteingang mit einer Liege abgeholt und in einen Kreissaal gebracht. Ich folgte den Hebammen auf Schritt und Tritt. Im Kreissaal angekommen legten sie Amy auf das Bett. Ich setzte mich daneben hin und hielt ihre Hand fest. Redete ruhig auf sie ein.

Sie schrie, presste meine Hand fest zusammen, atmete ein…aus…alles was die Hebammen ihr sagten. Und dann war es auch schon vorbei, sie ließ sich nach hinten fallen und ihr wurde Mylo auf die Brust gelegt. Sie begann zu weinen, genauso wie ich. Ich gab ihr einen langen Kuss und streichelte über Mylos Rücken.

„Wollen sie die Nabelschnur durchschneiden?“ Fragte mich eine Hebamme. Amy nickte mir zu.

„Deine erste Aufgabe als Daddy!“ Sagte Amy lächelnd.

„Und danach dürfen sie ihn noch baden.“

„Ja gerne!“ Sagte ich lächelnd.

„Du beherrscht deine Aufgaben als Vater wirklich schon gut. Achja du konntest ja schon mit MEINEN Kindern üben!“ Erklang nun wieder diese, mir so grausig, vertraute Stimme. Ich versuchte ihn zu ignorieren, was mir auch gelang als ich Mylo ansah.

Mylo wurde nun untersucht, genauso wie Amy. Ich ging währenddessen hinaus zu Craig.

„Und?!“ Fragte er neugierig.

„Ein gesunder, wunderschöner Junge!“ Sagte ich stolz. Craig klopfte mir auf die Schulter.

„Klasse! Wann kann ich rein?!“

„Gleich, ich sage dir dann bescheid!“

„Alles klar.“ Ich ging wieder hinein. Doch was ich jetzt dort drinnen sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.

 

********

Der Kreissaal war nun wie verwandelt. Amy war nicht mehr drinnen, die Hebammen und der Arzt auch nicht. Nur Matt war darin. In einer Hand hielt er Mylo. In der anderen den Dolch.

„Der Zeitpunkt ist gekommen, Andrew.“ Matt hielt mir den Dolch hin.

„18 Jahre, 18 verdammte Jahre hast du gesagt!“

„Du lässt wirklich zu, dass dieses Kind Amy umbringt? Dieses Kind, dass du jetzt glaubst zu lieben wird deine Verlobte, ja vielleicht auch bald Ehefrau töten! Und das lässt du zu?“ Er ließ mich zweifeln. Zweifeln daran ob meine Entscheidung die richtige gewesen ist.

„Na los Andrew, du willst Amy nicht verlieren. Ich weiß es doch!“ Entschlossen nahm ich den Dolch. Matt kniete sich vor mir nieder, und hielt mit beiden Händen Mylo in die Luft.

„Tu es Andrew! Tu Es!!“ Drohte er mir nun. Ich setzte das Messer bei Mylos Brust an. Tränen stiegen mir ins Gesicht. Ich holte aus und…

 

„Stopp!“ Brüllte nun Matt und zog Mylo weg.

„Gib mir den Dolch!“ Ich tat es. Dafür gab er mir Mylo.

„Du hast bewiesen, dass du für Amy sogar dein eigenes Kind opfern würdest. Du hast echt bewiesen, dass du sie liebst. Du wirst ein toller Ehemann und Vater, Andrew! Herzlichen Glückwunsch!“ Matt umarmte mich und war plötzlich verschwunden. Ich stand noch immer perplex im Kreissaal, nur mit dem Unterschied, dass Amy wieder da war und Mylo im Arm hielt.

„Willst du ihn jetzt Baden?“ Ich nickte nur etwas benommen.

Ich nahm meinen kleinen, neugeborenen Sohn und badete ihn das erste Mal zusammen mit der Hebamme.

„Ihr Sohn ist wunderschön, Mr. Reed. Wie sind sie eigentlich auf den Namen gekommen?“ Da fiel es mir wieder ein, Matt hat ihm diesen Namen gegeben.

„18 Jahre…die Uhr tickt, Andrew!“ Er stand wieder da, nur das dieses Mal Amy an seiner Seite stand…tot…

 

ENDE

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Über den Autor

Vani06
Hey! Hier mal ein kleiner Steckbrief von mir, damit ihr euch ein bisschen ein Bild von mir machen könnt :)
Name: Vanessa
Alter: 21
Wohnort: Österreich
Lieblingsessen: Pastagerichte, Fisch
Haustiere: 3 Katzen
Lieblingsbuch: lese alles quer durch die Bank, aber bevorzugt Horrorgeschichten und Fantasy.
Wie bin ich: humorvoll, offen, großherzig, ehrlich, nett

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