Beschreibung
Sunny will frei sein. Frei sein, von all ihren Ängsten und Befürchtungen. Als sie ganz oben steht, und ihr der Wind durch die Haare weht, weis sie , wie es sich anfühlen muss, Frei zu sein. Wird sie sich trauen? Wird sie springen?
Kapitel 1 - Bin ich fehl am Platz?
Wie jede Nacht wache ich auf, wie jede Nacht um die gleiche Zeit. Unsanft aus dem Schlaf gerissen, von dem selben Albtraum, wie jede Nacht: Ich renne durch den dunkeln Wald. Es ist Nacht. Sie verfolgen mich , auf Schritt und Tritt. Können sie mich nicht einmal in Ruhe lassen? Ich habe ihnen doch nichts getan. Sie haben mir garnicht die Chance gegeben, mich bei ihnen ein zu leben. Diese Blicke, als ich zum ersten mal bei der Tür zur Klasse hinein kam. Verachtend. Wie Messerstiche. Es war nicht gerade leicht, meine ganzen Freunde zurück lassen zu müssen, um in eine neue Stadt zu ziehen. Und dann geben sie mir, der "Neuen" keine Chance, mich in der neuen Umgebung einzuleben. Sie lassen mir keine Ruhe. Ihre liebste Beschäftigung , ist es, mich vor allen anderen bloß zu stellen. Warum ausgerechnet mich? Warum bin es immer ich, die sie als Opfer ihrer Gemeinheiten benützen? Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Ich will nur noch Weg rennen. Frei sein.
Umgebung einzugewöhnen.Warum ausgerechnet ich? Warum muss ich das Opfer von ihren Gemeinheiten sein? Sie stellen mich vor allen bloß. Ihr hämisches Lachen geht mir nicht aus dem Kopf. Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Ich will nur noch Weg von hier. Frei sein.
Ich tapste die Treppen hinunter in die Küche. Mein Puls war immer noch sehr hoch, von diesem immer wieder kehrendem Albtraum. Ich füllte ein Glas mit eis kaltem Wasser. Es beruhigte mich. Ich blickte auf die Uhr und konnte erkennen, das es Fünf Uhr Morgens war. Jetzt nochmal schlafen gehen würde sich nicht mehr lohnen. Ich zog mich um und Frühstückte. Meine Mutter war, wie immer, nicht zu Hause. Seit sie sich von meinem Vater getrennt hat und ein neues Leben anfangen wollte, wohnen wir hier in der Großstadt, und sie hat nur noch Zeit führ ihren Job.
Entweder arbeitete sie Nächte und Tage lang, oder sie war auf Geschäftsreise. Die meiste Zeit war ich alleine. Alleine zu Hause, alleine in der Schule. Meine Tägliche Routine war es , alleine zu sein. Und immer mehr fange ich an, in Trauer zu versinken. Mich selbst zu verlieren. Keinen Sinn mehr im Leben zu sehen. Es war schrecklich. Immer wieder habe ich überlegt, mich einfach in den Zug zu setzen und wieder zurück in meinen Ursprünglichen Heimatort zu fahren. Dort hin , wo meine ganzen alten Freunde sind. Meine Mutter würde es sowiso nicht merken, zumindest so lange nicht, bis sie mal wieder zu Hause ist. Doch diesen Gedanken verwerfe ich immer wieder. Vielleicht habe ich nicht den Mut dazu. Sunny, du bist feig! Ich rede es mir immer wieder ein. Bin ich deswegen so kleinlich? Ich weiß es nicht. Aber es ist doch auch egal. Ich bin jedem egal. Warum dann nicht auch mir? Ich Schlüpfte in meine Sneakers und ging zum Schulbus. Und da fing sie schon an. Diese Tägliche Demütigung.
Als ich nur bei der Tür zum Bus hinein stieg, musste ich schon diese verachtenden Blicke. Ich weis nicht woran es liegt. An meinem Aussehen? Glaube ich nicht. Auf meiner alten Schule wurde ich von den Jungs nur so umschwärmt. Vielleicht war es auch Neid. Aber wofür sollten sie mich beneiden? Ich setzte mich auf einen Platz. Schon begannen sie wieder zu tuscheln. Meine Tägliche Routine. Aufstehen - keinen Sinn mehr sehen - schlafen gehen. Hat es überhaupt noch einen Sinn? Endlich waren wir an der Schule angekommen. Ich stieg aus. Und da sah ich ihn. Ihn, den , den ich schon seit meinem erstem Tag an dieser Schule toll fand. Doch er würdigte mich noch nie eines Blickes. Heute aber war es anders.
