Kurzgeschichte
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Veröffentlicht am 27. Mai 2012, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Beschreibung

Eine Kurzgeschichte, zu der ich widerrum durch Fitzeks Kurzgeschichte "Letzte Hilfe" inspiriert wurde. Keine Ahnung, was ich damit mache. Vielleicht bastle ich darauf einen Roman, vielleicht bleibt sie eine Kurzgeschichte.

Das erste, was ich erkennen konnte, als ich ein Auge halb öffnete, war eine umgekippte Bierdose, aus der mein Lieblingsgetränk immer noch lief. Während ich also auf die Bierdose starrte, die sich vor meinen Augen entleerte, bemerkte ich, dass der Zustand meines trockenen Halses kein Vergleich mehr zur Sahara oder Namib war; nein, es war weitaus schlimmer. Meine Stimme war weg, sogar Räuspern konnte ich mich nicht. Was hätte ich jetzt für so einee volle Bierdose gegeben, himmlisch...

 

Auf meiner Stirn bildeten sich mehrere Schweißperlen, die allerdings einen Teufel taten und dort verharrrten, sondern an meinen Schläfen entlang rinnen. Ich wusste auch, warum sie sich bildeten. Die Hitze in meiner Umgebung war nur ein Nebengrund. Mein Mund war mit einem dicken Streifen von Klebeband zugeklebt und es erforderte einiges an Körperbeherrschung angesichts meiner aktuellen Situation nicht in totale Panik zu verfallen.

 

Es war dunkel, schmutzig und grau. Mittlerweile war ich sogar wieder so weit bei Sinnen, dass ich merkte, wie der Lichtstrahl, der durch den schmalen Türspalt schien, mich blendete. Nicht nur das grelle Licht zerrte an meinen Nerven, sondern auch die Tatsache, dass meine Arme taub waren. Sie waren über mir an irgendetwas Rohrartigem zusammengebunden und zwar so eng, dass ich nichts mehr von ihnen spürte. Das einzige, was ich noch spürte, waren stechende Schmerzen in meinen Achsenhöhlen. Demzufolge musste ich also schon eine ganze Weile so hilflos hier hängen, stellte ich nüchtern fest und schloss wieder für einen kurzen Moment die Augen, um mich zu sammeln.

 

Was tat ich hier?

Und vor allem: Wie war ich hier hingekommen?

 

Ich durchlebte wohl das, was man eigentlich nur nach einer durchzechten Nacht kannte: Den absoluten Filmriss, von dem ich nicht wusste, ob er auf meinen momentanen Sauerstoffmangel oder Alkohol im Blut zurückzuführen war. Zu vermuten war jedoch ersteres. Jedenfalls konnte ich mich nicht daran erinnern, in der letzten Woche Alkohol getrunken zu haben - zumindest nicht bewusst. Als ich meinen Kopf leicht nach unten drehte, verspürte ich nicht nur einen stärkeren Schmerz in den Achsenhöhlen. Mir war, als hämmere mir irgendein Harlekin mit voller Wucht gegen die Stirn und würde mir meinen letzten Nerv durch das Klingeln seiner Mütze rauben.

 

Mein Oberkörper war frei und zitterte. Ich hatte keine Kontrolle über ihn. Wieder brauchte es meinen letzten Rest Selbstbeherrschung, um nicht verrückt zu werden, als ich einen Schnitt sah, der von meiner linken Seite über meinen Rücken gehen musste. Ich musste mich bemühen, nicht noch einmal an meinem Oberkörper hinunter zu sehen. Andernfalls würde ich schreien, das wusste ich. Es kostete Kraft meinen Blick gleich auf meine Beine zu wenden. Sie standen in einem so komischen WInkel von meinem Körper ab, dass mir schlagartig klar wurde, dass ich die Tortur, der ich ausgesetzt war, nur überlebt haben konnte, weil man mich mit Drogen und/oder Schmerzmitteln zugepumpt haben musste. Es war ein eigenartiges Gefühl, weder Arme noch Beine zu spüren und beides nicht bewegen zu können. Genauer gesagt war es furchtbar, denn ich wusste nicht, ob meine Gliedmaßen bereits abgestorben waren.

 

Entgegen meiner Hoffnung, als ich versuchte, meine Arme nur ein Stück zu bewegen, spürte ich kein Gefühl in ihnen, sondern lediglich einen erneuten Stich in meiner Stirn. Und mit diesem Stich kam die Erinnerung. Ich wra so erleichtert, dass ich mich an etwas erinnerte, dass mein Blick von der Tür wegschnellte, um meine neue Umgebung noch zu erkunden.

 

Wahrscheinlich hätte ich den Blick von der Tür nicht abgewendet, wenn ich mich an nichts erinnert hätte. Doch das, was ich in diesem Moment an der Wand rechts von mir sah, erzeugte in mir den Wunsch, über den weiteren Verlauf meiner letzten vierundzwanzig Stunden in Unkenntnis zu verbleiben.

 

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MysticRose Re: -
Zitat: (Original von Honeymoon88 am 25.09.2012 - 09:37 Uhr) So, was ist denn nun mit der Fortsetzung?
Ich warte schon sehnsüchtig drauf!;-):-*


Die muss vermutlich noch warten, Arbeit und so :-D
Vor langer Zeit - Antworten
Thelild Re: Re: - Sollst du auch :) will weiter lesen...
Zitat: (Original von MysticRose am 24.09.2012 - 14:22 Uhr)
Zitat: (Original von Thelild am 23.09.2012 - 23:20 Uhr) Gespannt gespannt :)


Gespannt, gespannt? Ich nehme das einfach mal als Kompliment auf und bedanke mich :-)

Vor langer Zeit - Antworten
MysticRose Re: -
Zitat: (Original von Thelild am 23.09.2012 - 23:20 Uhr) Gespannt gespannt :)


Gespannt, gespannt? Ich nehme das einfach mal als Kompliment auf und bedanke mich :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Thelild Gespannt gespannt :)
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Re: Re: Mensch, da fehlt ja gleich ... -
Zitat: (Original von MysticRose am 01.08.2012 - 13:36 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 31.07.2012 - 23:39 Uhr)
Zitat: (Original von MysticRose am 31.07.2012 - 20:38 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 31.07.2012 - 20:33 Uhr) ... der erste Buchstabe! ;-) Dann wollte ich grad fragen, ob das offene Ende gewollt ist, weil du's ja als Kurzgeschichte eingestellt hast. Ein Ende, am besten ein überraschendes, fehlt hier nämlich schon sehr. Außerdem sind noch ein paar kleine Vertipper drin und die Vergangenheitsform von rinnen ist rannen. Äh, glaub ich zumindest. :-D
Davon abgesehen beschreibst du das Aufwachen aber sehr schön! Auch, dass immer mehr Details hinzukommen und der Protagonist nur langsam wahrnimmt, was um ihn herum geschehen sein muss, funktioniert ziemlich gut. Also dann schreib mal fleißig weiter.

Liebe Grüße
Thomas


Ach, dieses besch****** "D"! :-D
Das offene Ende meinst Du? Hm, ehrlich gesagt weiß ich ja selbst (noch) nicht genau, was es ist. Ich schätze, momentan ist es ein Prolog. Aber das Ende ist doch, ähm, nicht überraschend? Hm :-(

Ah, hör mir auf mit Prologen. Prolog ist schon mal der erste Hinweis darauf, dass jemand nicht weiß, was er noch schreiben soll. ;-) Streng dich mal an, Mensch! :-P
Öh, und das Ende ist doch eher offen, find ich. Oder nicht?



Erwischt. Ich weiß echt nicht, was ich noch schreiben soll :-(

Hab ich mir schon gedacht. :-D Mach dir nichts draus. Ist mir auch schon passiert und außerdem kennst du so das Ende nicht vergeigen. ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
MysticRose Re: Und? -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 31.07.2012 - 16:23 Uhr) gibt es nun inzwischen eine Fortsetzung?

:-)))


Ach, man bastelt dran. Mal sehen :-)
Vor langer Zeit - Antworten
MysticRose Re: -
Zitat: (Original von Carolyn2 am 31.07.2012 - 13:31 Uhr) Ich schließe mich den anderen an: Fortsetzung wäre wirklich klasse!!! Superspannend geschrieben!

LG Dörte


Schön, wenn es Dir so gut gefällt! :-)
Vor langer Zeit - Antworten
MysticRose Re: Re: Re: Mensch, da fehlt ja gleich ... -
Zitat: (Original von PhanThomas am 31.07.2012 - 23:39 Uhr)
Zitat: (Original von MysticRose am 31.07.2012 - 20:38 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 31.07.2012 - 20:33 Uhr) ... der erste Buchstabe! ;-) Dann wollte ich grad fragen, ob das offene Ende gewollt ist, weil du's ja als Kurzgeschichte eingestellt hast. Ein Ende, am besten ein überraschendes, fehlt hier nämlich schon sehr. Außerdem sind noch ein paar kleine Vertipper drin und die Vergangenheitsform von rinnen ist rannen. Äh, glaub ich zumindest. :-D
Davon abgesehen beschreibst du das Aufwachen aber sehr schön! Auch, dass immer mehr Details hinzukommen und der Protagonist nur langsam wahrnimmt, was um ihn herum geschehen sein muss, funktioniert ziemlich gut. Also dann schreib mal fleißig weiter.

Liebe Grüße
Thomas


Ach, dieses besch****** "D"! :-D
Das offene Ende meinst Du? Hm, ehrlich gesagt weiß ich ja selbst (noch) nicht genau, was es ist. Ich schätze, momentan ist es ein Prolog. Aber das Ende ist doch, ähm, nicht überraschend? Hm :-(

Ah, hör mir auf mit Prologen. Prolog ist schon mal der erste Hinweis darauf, dass jemand nicht weiß, was er noch schreiben soll. ;-) Streng dich mal an, Mensch! :-P
Öh, und das Ende ist doch eher offen, find ich. Oder nicht?



Erwischt. Ich weiß echt nicht, was ich noch schreiben soll :-(
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Mensch, da fehlt ja gleich ... -
Zitat: (Original von MysticRose am 31.07.2012 - 20:38 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 31.07.2012 - 20:33 Uhr) ... der erste Buchstabe! ;-) Dann wollte ich grad fragen, ob das offene Ende gewollt ist, weil du's ja als Kurzgeschichte eingestellt hast. Ein Ende, am besten ein überraschendes, fehlt hier nämlich schon sehr. Außerdem sind noch ein paar kleine Vertipper drin und die Vergangenheitsform von rinnen ist rannen. Äh, glaub ich zumindest. :-D
Davon abgesehen beschreibst du das Aufwachen aber sehr schön! Auch, dass immer mehr Details hinzukommen und der Protagonist nur langsam wahrnimmt, was um ihn herum geschehen sein muss, funktioniert ziemlich gut. Also dann schreib mal fleißig weiter.

Liebe Grüße
Thomas


Ach, dieses besch****** "D"! :-D
Das offene Ende meinst Du? Hm, ehrlich gesagt weiß ich ja selbst (noch) nicht genau, was es ist. Ich schätze, momentan ist es ein Prolog. Aber das Ende ist doch, ähm, nicht überraschend? Hm :-(

Ah, hör mir auf mit Prologen. Prolog ist schon mal der erste Hinweis darauf, dass jemand nicht weiß, was er noch schreiben soll. ;-) Streng dich mal an, Mensch! :-P
Öh, und das Ende ist doch eher offen, find ich. Oder nicht?
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