Krimis & Thriller
Windstärke 9- Jugendkrimi - Der Ladendiebstahl

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"Windstärke 9- Jugendkrimi - Der Ladendiebstahl"
Veröffentlicht am 19. Mai 2012, 16 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Das Schreiben von Geschichten sowie die Musik sind meine Leidenschaften, die ich nie messen werde. Ein Wort kann viele Gedanken fassen. Ein Lied kann alle Emotionen ausdrücken. Beides können Geschichten von unendlichen vielen Bedeutungen, Wünschen und Träumen erzählen..... Beides ist unablässig um eine Geschichte mit all seinen Facetten erzählen zu können.:-)
Windstärke 9- Jugendkrimi - Der Ladendiebstahl

Windstärke 9- Jugendkrimi - Der Ladendiebstahl

Beschreibung

der vierte Teil der Story. Viel Spaß beim lesen. :)

Der Ladendiebstahl

Sandra verließ den Bus und steuerte der Raststätte entgegen. Sie lief durch den Verkaufsraum und begab sich die Treppen hinunter zu den Toilettenräumen.

Wie erwartet musste sie 70 Cent für die Toilettenbenutzung bezahlen, sie warf das Geld ein und das Drehkreuz zum Eintritt wurde frei geschaltet. Gleichzeitig spuckte der Automat den Gutschein-Bon aus.

Vorher hatte sie schon im Bus gesehen, wie mehrere Kinder sich Gutscheine holten und dem Betreuer dafür Bargeld gaben.

„Eigentlich eine gute Sache“, dachte sich Sandra, „70 Cent für die Toilette plus einen 50 Cent-Gutschein für Unnützes, das man hier teuer hätte kaufen müssen, ist ja auch recht unverschämt. Die Busfirma fährt hier wohl jede Woche mit unterschiedlichen Reisegästen vorbei und kann so Gutscheine in Bargeld und Bargeld in Gutscheine problemlos umtauschen. Ein guter Service des Unternehmens.“

Sandra schaute auf den Bon. Datum, Wert, ein Strichcode und den Hinweis, dass der Bon innerhalb eines Monats bei jeder teilnehmenden Raststätte eingelöst werden kann.

Als Sandra die Treppe wieder hoch kam, sah sie Jayden, wie er kreidebleich, mit 2 Twix, das sind dünne runde längliche Schokoriegel mit Keks und Karamell, in der Hand, den Tränen nahe im Verkaufsraum Hilfe suchend herum stand.

Er war umzingelt von einer Meute Jugendlicher aus dem Bus, einer Betreuerin und einem wütend drein schauenden Kassierer, wohl dem Besitzer der Raststätte.
„Ich habe nichts gestohlen. Ehrlich“, stammelte Jayden verzweifelt.

„Red‘ doch keinen Unsinn. Der Junge dort“, der Kassierer zeigte auf einen Jungen aus dem Bus, Felix, wenn sich Sandra richtig erinnerte, hieß der Junge, „hat doch gesehen wie du das geklaut hast.“

„Jeder Ladendiebstahl wird angezeigt“, fuhr der Kassierer wütend fort, „hast wohl deine Gefräßigkeit nicht mehr in den Griff bekommen? Häh?“, polterte er immer lauter werdend weiter, „doch nicht bei mir!“

„Ich weiß nicht wie die Sachen in meine Taschen gekommen sind, echt, ich habe keine Ahnung. Glauben sie mir doch“, jammerte Jayden weiter, „ich habe sie nicht genommen. Hier sind doch Video-Kameras, sehen sie doch nach.“

„Die meisten Kameras sind nur Attrappen. Lediglich die über der Kasse und am Eingang sind echt. Ich kann hier nicht jeden Schokoriegel filmen“, erklärte der Kassierer.

„Was ist passiert?“, fragte Sandra das Mädchen neben ihr. Neben ihr standen Sophie und Tom.

„Jayden hatte bezahlt, als der Junge dort“, Ayly zeigte auf denselben Jungen, auf den bereits der Kassierer gezeigt hatte, auf Felix, „also als der Junge dort auf Jayden zeigte und laut rief:  ‚Willst du die Twix nicht bezahlen die du dir in die Tasche gesteckt hast?‘ Jayden tat dann so, als ob er von nichts wisse und behauptete, die Twix nicht eingesteckt zu haben.“

Sandra dachte nach: „Vielleicht ist er ja wirklich ein Dieb, vielleicht auch nicht.“

Sandra schaute auf die Twix-Schachtel im Regal. Die Schachtel war voll, bis auf die zwei, die offenkundig in Jaydens Hand und vorher in seiner Tasche waren.

Sandra schaute den Jungen an, der gesehen haben will, dass Jayden sich die Schokostangen eingesteckt hatte und rief ihm zu: „Was hast du denn gekauft?“

„Was geht’s dich an?“, kam als Antwort zurück.

Da jetzt alle auf Felix schauten, sagte er dann doch: „Eine kleine Tüte Chips.“ Dann mit einem Seitenblick auf Jayden: „ Ich bin ja nicht so verfressen wie der Fette da und klau mir noch eine Extraportion!“

„Wie hast du bezahlt?“, fragte Sandra nach. Sie hatte eine Idee. Wenn Jayden nicht geklaut haben sollte, was ja möglich war, dann kann nur Felix ihm etwas rein gesteckt haben, weil nur er wusste, dass in Jaydens Tasche die Twix waren. Oder zumindest wusste er, wer es war.
„Ich habe bezahlt, das soll wohl reichen. Im Gegensatz zu anderen hier bezahle ich nämlich was ich kaufen will“, antwortete Felix.

„Bar oder mit Gutschein?“, Sandra ließ nicht locker.

„Ich habe natürlich vorher Gutscheine eingelöst“, kam als Antwort.

„Niemand geht das Risiko ein, etwas unter laufenden Kameras zu stehlen, um es dann einem anderen Kind unter zu schieben. Warum auch? Nur um Jayden zu ärgern? Dass die Kameras nicht funktionieren konnte keiner wissen. Die sehen alle gleich und echt aus. Also muss Felix, oder wer auch immer, die Twix erst gekauft und sie dann Jayden zugesteckt haben“, dachte sich Sandra. „ Falls alles auffliegt, könnte er sagen, es war ja alles nur ein Spaß, keinem sei etwas geklaut worden“, überlegte Sandra weiter.

„Sehen sie nach, ob die Twix bezahlt wurden“, forderte Sandra den Kassierer auf.

„Sag mal spinnst du Kleine?“, der Kassierer starrte Sandra fassungslos an.
 
„Ich glaube, hier erlaubt sich einer einen üblen Scherz. Die Twix wurden gekauft und Jayden zugesteckt, glaube ich“, versuchte Sandra mit fester Stimme zu erklären, doch wie sie sich so selbst hörte, spürte sie, wie lächerlich ihre Behauptung zu werden schien, und die letzten Worte kamen nur noch leise und schwach aus ihrem Mund.

„Hier kann jeder mal ein Twix gekauft haben. Woher soll ich wissen welches Twix bezahlt wurde? Die meisten Kunden bezahlen ihre Ware nämlich und Süßigkeiten gehen massenhaft über die Theke. Also was soll das Geschwätz. Natürlich sind Twix in der Kasse registriert“, wollte der Kassierer Sandras Einwand wegwischen.
„Die Kiste ist voll“, Sandra zeigte auf die fast volle Schachtel mit Twix, „es fehlen nur die zwei, die Jayden gestohlen haben soll.“
„Jayden? Bist wohl Holländer? Holländer kann sowieso nicht leiden“, unterbrach der Kassierer Sandra.

„Haben sie die Twix-Kiste geöffnet, bevor wir in ihren Laden kamen?“, fuhr Sandra unbeirrt fort.

„Ja, aber das heißt gar nichts. Wie soll ich feststellen, ob ein Twix vor oder nach eurem Eintreffen bezahlt wurde? Die Uhrzeit registriert die Kasse nämlich nicht“, erwiderter der Kassierer.

„Sie scannen jedes Teil ein und auch die Toiletten-Bons. Wenn die Twix mit einem Bon bezahlt wurden, der kein heutiges Datum aufweist, dann wurden sie von einem der Jungs bezahlt und es ist ein übler Scherz. Das können sie aus der Kassenabrechnung ersehen“, erklärte Sandra.

Sandra bemerkte, wie Jayden seine Tränen nicht mehr zurück halten konnte und wie Felix plötzlich ganz blass wurde.

Der Kassierer war von Sandras Worten beeindruckt. Es stimmte. Jedes Teil, das über seinen Scanner geht, wird erfasst. Auch die Bons. Er ging zur Kasse und ließ wortlos die letzten Abrechnungen am Display durchlaufen. Dann stoppte er und stutzte.

„Hier wurden mit 9 Toiletten-Gutscheinen aus letzter Woche 2 Twix und eine Tüte Chips bezahlt“, waren seine Worte bevor der Kassierer mit hochrotem Kopf und wutverzerrtem Gesicht auf Felix starrte.

„Es war nur ein Spaß“, versuchte Felix, der sich jetzt ertappt sah, zu erklären.

„RAUS! ALLE RAUS!“schrie der Kassierer zu den Jugendlichen mit einer Stimme, so laut wie ein Düsenjäger, der die Schallmauer durchbrach.

„Haut ab! Verschaukeln kann ich mich alleine. Ich will keinen von euch mehr in meinem Laden sehen“, schrie der Kassierer noch lauter als zuvor.

Schleunigst verließen alle die Raststätte. Allen voran Felix. Sandra rannte auch hinaus, gefolgt von Sophie. Sophie tippte Sandra auf die Schulter, so dass diese stoppte und sich umschaute. Weiter hinten sah sie Ayly mit Jayden reden. Lucas stand auch dabei.
„Also das musst du mir gleich noch mal in Ruhe im Bus erklären. Ich glaube, ich habe nichts verstanden“, sagte Sophie zu Sandra.
 
Ayly schaute den beiden Mädchen, die zum Bus gingen, aus dem Augenwinkel nach. Felix schlich ihnen sich schämend hinterher, blieb dann aber stehen.
"So ein Dreckskerl!", beschwerte sich Lucas, "Wäre ich der Verkäufer gewesen - ich hätte dem mal ordentlich zur Rede gestellt und dem die Meinung gegeigt!"
 
Ayly legte ihm eine Hand auf den Arm. "Lass gut sein. Er muss jetzt mit seinem schlechten Gewissen zurechtkommen!", meinte sie leise.
 
Just in diesem Moment kam Felix zu ihnen und grinste frech. "Na du? Bist du nicht Harz lV-Empfängerin? Bist du nicht mit so 'ner Prostituierten verwandt?", fragte er fies knurrend.
 
Ayly wurde kreidebleich, zitterte, ihre Augen füllten sich mit Tränen.
 
"Meine Mutter ... ist nicht ständig betrunken!", stellte sie kleinlaut fest, hatte aber keinen Mut, es überzeugend herüberzubringen. Da lachte Felix los. "Deine Mutter? Deine Mutter ist diese Prostituierte? Man, da musst du ja 'ne ganze Menge wissen! Vielleicht kannst du es im Camp bei Jemanden ausprobieren oder so!" Der Junge hielt sich vor Lachen den Bauch. Ayly wurde innerlich immer kleiner. Tränen kullerten über Wangen. "Ich kann doch nichts dafür ..."
 
Jetzt wurde Lucas stinksauer. die Halsschlagader an seiner Kehle trat nun deutlich hervor und seine Augen waren zu Schlitzen verengt. "Felix?! Wenn du noch heil zum Camp kommen willst, dann würde ich dir raten, deinen verdammten Arsch in den Bus zu bewegen und die ganze Fahrt über KEINEN laut mehr von dir zu geben!", brüllte er dem verspottenden Jungen ins Gesicht, sodass dieser augenblicklich verstummte, "Und wenn du auch wieder heil nach Hause kommen willst, dann solltest du kein Wort mehr über irgendwen verlieren! Haben wir uns verstanden?"
 
Jetzt wurde Felix kreidebleich. Er trat einen Schritt zurück, konnte aber Lucas' Hand nicht ausweichen.
Mit einer vom Schlag geröteter Wange schlich er in hohem Tempo zum Bus, ging durch den schmalen Mittelgang und setzte sich auf seinen Platz.
 
Lucas aber wandte sich Ayly zu, nahm sie in den Arm und strich ihr mit den vier Fingern seiner linken Hand über den Rücken. "Es ist alles wieder in Ordnung, Kleine. ich sorge schon dafür, dass der in Zukunft die Klappe hält und dir nichts tut!" Ayly konnte nur dankbar nicken.
Jayden hatte sie die ganze Szene aus drei Meter Entfernung angesehen, und kam jetzt auf die beiden zu. "Danke!", brummte er. Lucas sah ihn über das Mädchen Schulter hinweg fragend an. "Das war mal nötig ..."
 
***
Die erste Staffel der Story (Teil 1 bis 4) endet hier und ab Teil 5 geht es demnächst weiter.

Hinweise

Dies ist ein Gemeinschaftskrimi, den die  Autoren Anlyna, JayJay und Montag begonnen haben.

Die Persönlichkeiten und Geschichten, die hinter den einzelnen Romanfiguren stehen, werden geschrieben von

 Anlyna:    Ayly und Lucas

JayJay:   Sophie und Tom

Montag: Sandra und Jayden

 Die Erlebnisse der Jugendlichen in diesem Krimi werden von allen Autoren geschrieben und aufeinander abgestimmt.

 

LG

JayJay

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JayJay
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