Romane & Erzählungen
Zirkusprinzessin Teil 18

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"Zirkusprinzessin Teil 18"
Veröffentlicht am 21. Mai 2012, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte. Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( ...
Zirkusprinzessin Teil 18

Zirkusprinzessin Teil 18

Beschreibung

Konkurrenz belebt das Geschäft, das ist Rays Motto. Sein verbrecherischer Geschäftsführer war da wohl anderer Meinung! Also muss Ray nun bei der jungen Frau, die sich selber als Zirkusprinzesssin bezeichnet,zu Kreuze kriechen. Kann er vielleicht auch wieder gut machen, was ihr angetan wurde? Oder hatte sie eigentlich von vornherein nie die Absicht, seßhaft zu werden?!

 

 

Ich kann es einfach nicht glauben”, staunte Ray.

 

Ich schon”, murmelte Cassie vor sich hin.

 

Ich meine, das ist doch eine gute Kritik, oder? Oder steckt da irgendeine Geheimsprache dahinter?”

 

Cassie schüttelte als Antwort den Kopf und er lehnte sich aufatmend zurück. Dann schnellte er wieder nach vorne.

 

Aber ich verstehe das nicht! Wenn er einen Deal mit Crunner hatte, aber jetzt kein Geld von ihm gesehen hat, warum gibt er uns eine so gute Kritik?”

 

Weil Crunner Tickler nicht für eine gute Kritik hatte bestechen wollen – sondern für eine schlechte!”, antwortete Cassie und sah Ray direkt ins Gesicht.

 

Dort zuckte es und Ray schien nach Worten zu suchen. „Was?”, quetschte er dann hervor. „Ich meine, Wie bitte? Du meinst...”

 

Ja, ich bin inzwischen davon überzeugt, dass dies der eigentliche Sinn von Crunners Einladung war. Auch wenn das für uns wenig Sinn ergibt.”

 

Das stimmt. Es gibt keinen Sinn! Er war schließlich mein Geschäftsführer.”

 

Tja”, murmelte Cassie leise. Ray war offenbar noch nicht in der Verfassung, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen. „Ãœberleg doch mal, wenn man mal so alles zusammen zählt, was er getan hat... Er hat Veruntreuungen vorbereitet, er hat deine Konkurrenz mit unfairen Mitteln ausgeschaltet, was deinem Ruf sehr geschadet hat. Da passt doch eine miese Kritik ins Bild, oder?!”

 

Also ich weiß nicht. Edward Grahanger, der alte Golffreund meines Vaters, hat ihn uns empfohlen! Wie konnte ich mich, wie konnte er sich so sehr täuschen? Meine Eltern haben mir noch zugeraten... Das kann einfach nicht sein!”

 

Ray schien noch nicht überzeugt zu sein, haderte mit den Implikationen, die mit einer möglichen Wahrheit einher gingen. Cassie hatte ihre ganz eigene Theorie dazu.

 

Stirnrunzelnd sah Ray sie an. „Du sagst ja gar nichts dazu?”

 

Was soll ich dazu sagen? Meine Meinung habe ich ja schon geäußert...”

 

Hm, aber nicht so richtig, habe ich das Gefühl... Stört es dich, dass ich Empfehlungen meiner Familie annehme?”

 

Cassie schnaubte einmal kurz. „Sowas fragst du mich als Manegenkind? Da läuft auch viel über Beziehungen. Allerdings...” Sie stockte, spürte seine wachsende Anspannung.

 

Allerdings was?!”, forderte er und sie sah ihn an.

 

Ray, bitte sei mir nicht böse... Aber ich dachte gerade, dass man sich bei diesem Beziehungskram auch immer über die Intention der anderen im Klaren sein sollte.”

 

Wie darf ich das verstehen? Ein alter Geschäftsmann wie mein Vater wird ja wohl Interesse daran haben, dass ich hier Erfolg habe, oder?”

 

Im Grunde war diese Frage rhetorisch gemeint, doch für Cassie steckte darin der Knackpunkt. „Bist du dir da sicher?”, hauchte sie kaum hörbar, doch natürlich hatte Ray es verstanden. Und explodierte augenblicklich.

 

Also was soll das denn heißen? Ehrlich Cassie, das geht jetzt zu weit!”, schnauzte er und Cassie zuckte zusammen.

 

Beschwichtigend hob sie die Hände. „Hey, bitte schieß nicht auf den Boten! Ist ja nur eine kleine Theorie meinerseits.”

 

Eine ziemlich krude Theorie, wenn du mich fragst. Ihr vom Zirkus seid nicht die einzigen, die zusammen halten! Und nur, weil die Verkäuferin dich so... nun ja, behandelt hat, wie sie es eben getan hat, kannst du nicht so einen Verdacht aufstellen!!””

 

Seine Worte taten schon ein wenig weh, aber für ihn galt es ja auch alles zu verteidigen, was ihm bisher lieb und teuer gewesen war.

 

Sie stützte die Hände auf und stand auf. „Sorry, ich wollte dir nicht auf deinen New England-Schlips treten. Ich geh mich jetzt einfach mal umziehen und du denkst hier ein bisschen nach”, sagte sie bestimmt und verschwand im Trailer.

 

Ray blieb verstört am Tisch sitzen. Seine Wut flaute langsam ab und er dachte nun ruhiger nach. Cassie wollte wohl andeuten, dass seine Familie nicht wirklich hinter ihm stand und ihn vielleicht sogar sabotierte.

 

Nun gut, sie waren nicht begeistert gewesen, dass er an die entgegen gesetzte Küste gezogen war und hier sein Geld mit so etwas profanem wie einem Restaurant verdienen wollte. Insgeheim dachte er sich, das Schlimmste für seine Mutter war wahrscheinlich, ihn so nicht mehr unter ihrer ständigen Kontrolle zu haben.

 

Kurz musste Ray auflachen. Ihr war halt nicht klar, dass ihn das erst recht fort und in die Selbstständigkeit getrieben hatte. Aber ihn deswegen aktiv sabotieren? Nein, das war absurd!

 

Als Cassie im Geschäftsoutfit wieder auf den Tisch zuging, fand sie einen aufgeräumten, friedfertigen Ray vor. Der sprang sofort auf und ging ihr entgegen. Verlegen strich er sich ein paar blonde Haare aus der Stirn und sie musste schlucken, weil sie das am liebsten selber gemacht hätte.

 

Ray blieb dicht vor ihr stehen und ergriff überraschend ihre Hände. „Cassie, ich möchte mich für meinen Ausbruch entschuldigen. Es tut mir leid!”

 

Verlegen über die Berührung, die ihr einen Stromstoß nach dem anderen durch den Körper jagte, schüttelte sie den Kopf. Dabei löste sich eine Strähne und Ray tat reflexartig das, was sie sich nicht getraut hatte; mit einer sanften Bewegung steckte er sie ihr wieder hinters Ohr.

 

Dabei streifte er kurz Cassies Wange, sah sie dann erschrocken an. Hatte sie das auch gerade gespürt, dieses Gefühl, welches ihn durchzuckte?!

 

Aber sie entzog ihm nur sacht ihre Hände und antwortete auf seine Entschuldigung: „Ist schon in Ordnung, ich bin dir nicht böse. Ist ja auch, ähm, eine ziemlich heftige Theorie...”

 

Vorsichtshalber verschränkte Ray seine Arme vor der Brust. „Ja, das ist sie. Ich kann sogar verstehen, was dich darauf bringt, aber glaub mir, es ist einfach zu abwegig. Nicht unser Stil.”

 

Hm, da hatte Cassie von solchen Geschäftsleuten schon ganz andere Sachen gehört, aber sie wollte Rays Glauben an die Personen, die er liebte, nicht weiter zerstören. Es konnte ja immerhin sein, dass sie doch falsch lag.

 

So lächelte sie ihren ehemaligen Konkurrenten nun an und meinte „Dann sollten wir jetzt mal an die Arbeit gehen. Und allen mitteilen, dass alles gut gegangen ist.”

 

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Über den Autor

QueenMaud
Bin Mitte 40, habe in Bonn Theologie studiert, arbeite aber jetzt was ganz anderes :-) Verheiratet ohne Kinder, habe aber trotzdem weniger Zeit zum Schreiben, als ich möchte.

Trotzdem habe ich es geschafft, ein ganzes Buch zu schreiben, DIN A4 doppelseitig bedruckt immerhin 240 Seiten. Und jetzt habe ich den Schritt gewagt und es als reines E-Book auf Amazon veröffentlicht ( http://www.amazon.de/Verrat-und-Vertrauen-ebook/dp/B007OH3DXI/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1332863393&sr=1-1 ), vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen ... Eine Leseprobe von "Verrat und Vertrauen" findet ihr auch in meiner Bücherliste.

Ansonsten gebe ich zu, eher einen Hang zum Happy-Ending zu haben, aber auch nicht immer, wie die Leser meines "Klassentreffen" sicher bestätigen können :-)

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QueenMaud Re: -
Zitat: (Original von Honeymoon88 am 21.05.2012 - 11:38 Uhr)


So ein Mist, ich bin auf Löschen statt auf Antworten gekommen! :-(
Jedenfalls herzlichen Dank für dein Lob!!!
LG
QueenMaud
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