Fantasy & Horror
Centaurus [Teil 1] - Todesgeister

0
"Centaurus [Teil 1] - Todesgeister"
Veröffentlicht am 17. Mai 2012, 18 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Naja - was wohl? Ich schreibe schon sehr lange. Ich glaube, mein erstes Buch - naja, Geschichte - habe ich im Kindergarten geschrieben, bzw. schreiben lassen. Da ich hier und in der Umgebung kaum Zuhörer fand, habe ich es über's Internet probiert. Und ich hoffe, dass ich hier den einen oder anderen finden kann, der meine Geschichten gerne liest. Ich schreibe fast immer Fantasy, weil ich schon zu sehr in der Realität lebe ;-)
Centaurus [Teil 1] - Todesgeister

Centaurus [Teil 1] - Todesgeister

Beschreibung

Ayenuela lebt vierzehn Jahre im Wald der Zentauren, als solche geboren. Überraschenderweise entdeckt sie eine Neigung zu heilenden Kräften. Doch ihr Vater verwehrt ihr jeglichen Unterricht, mit der Begründung, sie seie ein Mädchen. Ayenuela ist sauer und läuft fort. Nach vielen Wochen allein im Wald findet sie eine dunkle Höhle und damit auch seit Jahrtausenden verborgenes Grauen...

 

Kapitel I

Ayenuela wurde durch das Geräusch von Pferdehufen geweckt. Es war nichts Neues für sie und sie wusste, dass sie sich beeilen musste, wenn sie keinen Ärger bekommen wollte. Mühsam erhob sie sich. Sie ging ein paar unsichere Schritte, bevor sie das Zelt verließ. Vor ihr lag das Dorf der Zentauren, in dem sie schon lange lebte. Die Pferdehufe gehörten den vielen Bewohnern dieses Lagers. Ayenuela fasste schnell ihre langen, schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, damit sie ihr nicht ständig ins Gesicht fielen. Dann trabte sie zu dem Zelt, in dem ihre Mutter arbeitete. Seufzend bemerkte Ayenuela, dass sie zu spät kam. Ihre kleine Schwester, die ihr gerade einmal bis zum Widerrist reichte, sah bereits interessiert Darelia, ihrer Mutter, zu. "Na, auch schon wach?" Ohne aufzusehen, hatte Darelia die Anwesenheit ihrer erstgeborenen Tochter bemerkt. "Es tut mir leid, Mutter", sagte Ayenuela. Darelia nickte. "Ich brauche Rabeneier. Da Yalya noch zu klein ist, solltest du gehen." Ayenuela seufzte. Raben. Großartig. Raben waren mehr als nur Vögel. Sie waren blutrünstig und schreckten vor nichts zurück. "Na gut. Ich gehe", sagte Ayenuela und verließ das Zelt. Dann trabte sie bis zum Rand des Dorfes. Dort beschleunigte sie ihr Tempo, bis sie halsbrecherisch den Hügel hinuntergaloppierte. Sie wusste,

 

wo die Raben nisteten. Es waren egoistische Gechöpfe die nur an sich selbst dachten, deshalb hatten die Raben von ihren Artgenossen keine Hilfe und Ayenuela keinen Angriff zu erwarten. Ah, da war er. Der große Baum, in dem so viele Nester lagen. Und an einem unteren Ast lag doch tatsächlich ein unbewachtes Nest mit drei Eiern. Sie überlegte. Raben waren die Feinde der Zentauren, aber es ging gegen das Gesetz, alle Eier zu nehmen. Sie überlegte nicht lange und griff nach zwei Eiern und ließ sie in ihre Tasche gleiten. Sie sah erschrocken auf, als ein markerschütterndes Krächzen aus der Luft schallte. Das Rabenweibchen war vom Beutezug zurückgekehrt und würde nun alles daran setzen, die Eier zurückzubekommen...! Ayenuela verbarg im letzten Augenblick ihre Augen vor der Attacke der Räbin. Ein blutiger Kratzer blieb jedoch auf ihrem Unterarm zurück. Ayenuela griff nach einem Stock und als das Weibchen den nächsten Angriff startete, schlug Ayenuela kräftig zu. Es wirbelten einige Federn durch die Luft, doch der Rabe gab nicht auf. Erneut startete er einen Angriff, dieses Mal hatte er Erfolg. Ein Brocken Fleisch riss er aus ihrer Flanke. Ayenuela keuchte auf, der Schmerz schoss wie Glut durch ihre Nerven. Entsetzt sah sie, dass Blut ohne Unterlass aus der Wunde sickerte. Sie ahnte, dass der nächste Angriff auf ihren Bauch geziehlt war und sie wusste, dass dies ihr Tod sein würde. Ayenuela griff sich an die Flanke, und hoffte,

 

dass der Schmerz nachlassen würde. Plötzlich spürte sie ein warmes Kribbeln durch ihre Adern fahren und sie spürte, wie das Blut stoppte. Begeistert bemerkte Ayenuela, dass die Wunde sich geschlossen hatte. Sie konnte heilen? Kein Wunder! Ihr Vater und ihre Mutter konnten es. Und Yalya würde es auch noch lernen. Ayenuela schob den Gedanken beiseite und schlug ein weiteres Mal mit dem Stock zu. Sie schreckte zurück, als sie den Schädel des Rabens zerschmetterte. Schnell griff sie ein weiteres Mal in das Nest, dann ergriff sie die Flucht.

 

Kapitel II

Ayenuela konzentrierte sich kaum auf das, was sie tat. Ihre Gedanken waren bei ihren neu erworbenen Fähigkeiten. Sollten diese nicht geschult werden? Bestimmt war es wichtig, heilen zu können. Ja, sie würde zu ihrem Vater gehen und ihn um Unterricht bitten. Immer wieder fanden Kämpfe zwischen Zentauren und Kobolden statt und oft gab es viele Verwundete. Ayenuela wurde durch Yalyas Prostest aus ihren Gedanken gerissen. Schnell beeilte Ayenuela sich, Yalyas Fell wieder glattzubürsten, denn sie hatte es aus Versehen gegen den Strich gebürstet. "Tut mir leid, Kleine", sagte Ayenuela schnell. Yalya gab keine Antwort. Es dauerte scheinbar Ewigkeiten, bis Ayenuelas kleine Schwester eingeschlafen war. Ayenuela rappelte sich leise auf. Sie drehte sich noch einmal, so gut es ging, um und warf einen Blick auf ihre geheilte Wunde, wovon nur noch ein hellgrauer Striemen auf ihrem glänzenden, schwarzen Fell zu sehen war. Sie griff nach der Bürste und putzte das Fell, bis es frei von Staub und Dreck war. Dann entfitzte sie ihr schwarzes Haar, sowohl ihre schwarze Mähne wie auch ihren gleichfarbigen Schweif. Mit einem Seufzen ließ sie sich auf einen Haufen Schafsfelle - ihr Bett - fallen und begann, die lästigen Steine und die drückende Erde aus ihren Hufen zu kratzen. Sie legte den Haken, mit dem sie ihre

 

Hufe gesäubert hatte, beiseite und sah auf ihre Hände. Sie konnte heilen? Sie konnte wirklich heilen? Ayenuela sprang auf - und hätte sich dabei fast die Beine gebrochen. Doch sie kümmerte sich kaum darum. Schnell warf sich das Zentaurenmädchen ein Oberteil aus schwarzer Seide über und lief aus dem Zelt ihrer Familie und zu ihrem Vater, der heute Nacht Wache hielt. Ayenuela wurde von einer gewissen Ehrfurcht erfüllt. Seine kräftigen Arme hielten einen riesigen, todbringenden Speer, den er jedem Fremden ohne zu zögern in die Gefärme treiben würde. Ayenuelas Vater Venjal war ein geachteter Krieger und Heiler, ein zuverlässiger Zentaur, der in einem Kampf stets sein Leben aufs Spiel setzte. "Vater?" Die Frage war sehr zaghaft und Ayenuela vermutete, dass er sie nicht gehört hatte, doch da spitzten sich seine spitzen Ohren. Er drehte sich langsam um. "Was hast du hier zu suchen?" Ayenuela ging einen Schritt zurück. Diese Begrüßung nahm ihr beinahe den Mut, ihn zu fragen. Doch nun hatte sie das Gespräch begonnen und sie musste es beenden. "Vater, heute wurde ich von einem Raben angegriffen." Seine Augenbrauen sausten in die Höhe. Ayenuela fasste wieder etwas Selbstvertrauen. "Vater, ich hätte es gewiss nicht überlebt, aber ich konnte mich retten - ich kann heilen!" Venjal schien wenig beeindruckt. "Viele können das." Ayenuela sah ihn gekränkt an. "Freust du dich nicht?", fragte sie. "Warum sollte ich?"

 

Ayenuela schluckte. "Kannst du... wird mich der Stamm nicht brauchen? Werde ich nicht unterrichtet?" Venjal lachte hart. "Dich? Du bist ein Mädchen. Deine Mutter kann ebenfalls heilen, aber niemand wird sie je brauchen." Ayenuela wich noch einen Schritt zurück. Ihre Gedanken überschlugen sich. Immer war sie sich sicher gewesen, dass ihre Mutter berühmt und geachtet sei, wichtig und unersetzbar für den Stamm... und sie hatte sich so bitter geirrt! Ihr Vater hatte nie Zeit für seine Familie gehabt, doch Ayenuela hatte gedacht, es läge an seiner Tätigkeit als Krieger. Doch nun, Jahre später, bekommt sie es wie ein Tritt ins Gesicht: Venjal empfand es als Schande, zwei nutzlose Mädchen durchfüttern zu müssen. Ayenuela schüttelte fassungslos den Kopf. Unbändige Wut kochte in ihr hoch. "Ich verfluche dich!", schrie sie. "Wenn du mich nicht haben willst, dann gehe ich! Und ich schwöre, wenn ich zurückkomme, wirst du um Vergebung flehen!" Ihre letzten Worte waren nicht mehr als das Zischen einer Giftschlange. Dann machte sie kehrt und galoppierte mit einer tödlich gefährlichen Geschwindigkeit den steilen Hang hinab und verschwand hinter einer Staubwolke im Wald.

 

Kapitel III

Ayenuela sah sich um. Ihre Ohren und Augen achteten auf alles, was sich im Wald bewegte. Erleichert stellte sie fest, dass das, was sie gehört hatte, nur ein Igel gewesen war. Doch sie witterte dennoch Gefahr. Schon jetzt bereute sie ihre Entscheidung, fortzulaufen. Doch dann dachte sie an ihren Vater und der Zorn gab ihr wieder Mut. Doch womit wollte sie zurückkommen? Sie würde als Verbannte gelten... mit Schaudern dachte sie an eine junge Zentaurenfrau, die getötet worden war, nachdem sie als Verbannte zurückgekehrt war. Ayenuela verbannte die Gedanken an ihren Stamm. Sie war müde, doch ihr Instinkt ließ nicht zu, dass sie sich hinlegte. Wer wusste, welch Gräul sich hinter dem nächsten Busch verbergen mochte? Sie brach einen starken Ast aus einer Haselnuss und begann, den Ast mit einem kleinen Messer zu bearbeiten. Sie überlegte. Sie wollte sich einen Bogen machen, doch was sollte sie als Sehne nehmen? Rechtzeitig fiel ihr ein, woraus die Bandagen, die sie um ihre Beine trug, gemacht waren. Sie schnürte sie auf und befestigte die Sehne an dem Holz. Sie probierte, ob er richtig gespannt war und nickte zufrieden. Sie pries ihre Mutter an, die ihr geraten hatte, stets eine Tasche mit nützlichen Dingen bei sich zu tragen. Mit zwei Feuersteinen war schnell ein Feuer in dem trockenen Laub

 

gemacht. Ayenuela besann sich darauf, dass sie stets beschäftigt sein sollte, wenn sie sich nicht von Heimweh und Einsamkeit überwältigen lassen wollte. Also machte sie sich daran, ein paar Pilze ausfindig zu machen, sie entdeckte an einem kleinen Hügel eine Quelle. Sie füllte ihren Wasserschlauch und fing ein paar kleine Fische im darunterliegenden Bach. Mit ihrem Bogen gelang es ihr, ein Kaninchen zu jagen. Sie war erstaunt über ihre Fähigkeiten als Jägerin und war dankbar dafür. Wie den Pferden war es auch ihr möglich, im Stehen zu dösen, weshalb sie auf das Schlafen meist verzichten konnte. Sie wusste, dass Wölfe in der Nähe waren und sie fragte sich, wie lange das Feuer sie noch fern halten konnte. Jede Nacht riss ihr Jaulen und Heulen Ayenuela aus dem Schlaf. Sie sehnte sich nach ihrem Bett und der Nähe ihrer Schwester und nach der Gewissheit, dass die Wachen jede Gefahr abwehren würden. Sie biss sich auf die Lippen und machte sich klar, dass sie nun zum Überleben gezwungen war und Luxus nur noch ein Traum. Eines Nachts wachte sie von einem Rascheln auf und wusste, dass die Wölfe näher kamen. Früher hätte Ayenuela Panik bekommen und hätte sicher nicht überlebt - insofern sie denn jemals im Wald gewesen wäre. Doch nun, nach einigen Tagen in der Wildnis, nahm das Zentaurenmädchen ihren Bogen, ihr Messer und einen Köcher mit Pfeilen. Dann schritt sie unruhig am Feuer auf

 

und ab. Als dann ein Wolf aus dem Gebüsch hervorbrach, wäre sie am liebsten geflohen. Doch sie kämpfte ihre Fluchtinstinkte nieder und trat mit aller Kraft nach dem Wolf. Einer ihrer Hufe hinterließen eine blutige Wunde am Kopf des Wolfes, ihr Messer beendete sein Leben. Ayenuela spannte den Bogen und traf den nächsten Wolf tödlich. Sie erschrak ganz furchtbar, als ein Wolf auf ihren Rücken sprang. Sie bockte, sodass der Wolf gegen einen Baum schlug. Dort trat so noch einmal kräftig zu und zerschmetterte seinen Schädel. Ayenuela atmete heftig und sah sich unruhig um. Dann legte sie sich, zu erschöpft um über die Folgen ihres naiven Handelns zu denken, neben das Feuer und schlief ein.

 

Kapitel IV

Am nächsten Tag hatte sie das Gefühl, ihr Schädel würde gesprengt werden. Die Müdigkeit war riesig und die Verzweiflung noch größer. Um sich abzulenken beschloss Ayenuela, die Umgebung zu erkunden. Dabei nahm sie jedoch ihren Bogen und ihr Messer mit, die ihr schon so oft gute Dienste geleistet hatten. Sie trabte hinauf zu der Quelle und sah ein bisschen an den Bäumen vorbei. Der Wind spielte in ihren schwarzen Haaren und trug einen unbekannten Geruch mit sich. Ayenuela kam er auf seltsame und abschreckende Art und Weise bekannt vor, doch sie wusste ihn nicht einzuordnen. Sie lief dorthin, von wo der Geruch kam. Irgendetwas warnte sie, sagte ihr, dass sie zurückkehren sollte. Doch Ayenuelas Interesse und Neugier war geweckt. Sie entdeckte eine Menge Lianen, die von einem Felsvorsprung hingen. Von dort kam er also... wieso konnte Wind von dort kommen, wo es doch eigentlich hätte windgeschützt sein müssen? Mit ihrem Messer schlug sie sich den Weg frei und vor ihr öffnete sich eine klaffende Leere. Eine Höhle also. Woher kam der Wind, woher diese Witterung? Sie ging vorsichtig voran. Von den Wänden tropfte Wasser, das Klappern ihrer eigenen Hufe ängstigte sie. Schließlich fand sie eine hölzerne Tür im Gestein. Eine Tür? Sie schien sehr alt zu sein. Ihre zitternde Hand griff 

 

nach der Klinke und drückte sie mit furchtbarem Quiestschen nach unten. Knarrend sprang die Tür auf. Der Geruch, der der Zentaurin nun entgegenschlug, war klarer als je zuvor. Es stank nach Leichen, Tod und Verderbnis, nach faulem Fleisch und ausgehauchtem Leben. Obwohl die Finsternis, die Ayenuela da sah, sie zu Tode ängstigte, ging sie zögernd ein paar Schritte nach vorne. Plötzlich flammte ein Licht aus unbestimmter Quelle auf. Sie war sich ziemlich sicher, dass jemand - oder etwas - neben, über oder hinter ihr war. Aus den Augenwinkeln sah sie etwas vorbeihuschen, nicht mehr als Nebel. Ayenuela drehte sich um und sah dort schwarze Qualmwolken, die plötzlich Gestalt annahmen. Ein Geist war es. Sie zuckte zusammen, als weitere schwarze Nebelschwaden durch die erhellte Finsternis flohen, ihre Gestalt annahmen. Dann herrschte einige qualvolle Augenblicke Stille. Die Geister hatten das Zentaurenmädchen eingekreist und schienen still auf etwas zu warten. Als plötzlich ein blaues, eisiges Lichtchen aufflammte, wurde Ayenuela klar, dass sie sich kurz zuvor lediglich an die Dunkelheit gewöhnt hatte - und dass erst jetzt wirklich Helligkeit einkehrte. Der nächste Augenblick war der scheinbar grausamste in Ayenuelas Leben: Denn der weiche Untergrund, den sie automatisch in der Dunkelheit für Moos gehalten hatte, entpuppte sich nun als Leichen. Tausende, abertausende Leichen. Abgeschlachtet, teils mit

 

glasigen Augen, teils mit leeren Augenhöhlen. Andere unversehrt, wie schlafend, andere mit grausamen Wunden, aus denen Gedärme und Organe hingen. Es waren einstige Mitglieder ihres Volkes, Zentauren, es waren ihre Feinde, die Kobolde. Und Ayenuela wurde klar, dass sie auch so enden würde, wenn sie nicht floh. Sie rutschte beinahe auf der blutigen Masse aus, die einst ein Zentaur gewesen war. Sie floh aus der Höhle, zurück in den Wald. Doch zu spät fiel ihr ein, wem sie soeben die Freiheit geschenkt hatte: Die schwarzen Geister stoben unter furchtbarem Heulen und grausamem Kichern gen Himmel und verteilten sich wie schwarze Wolken über den Himmel.

 

Kapitel V

Als hätte die Sonne Angst, zog sie sich hinter den Hängen zurück und es wurde dunkel. Ayenuela ahnte, was das Ziel der Geister war. Sie dachte an ihre Familie und nahm entschlossen ihren Bogen. Sie musste sie warnen! Das Gräuel, das sie erst kurz zuvor gesehen hatte, war aus ihrem Kopf fast verschwunden. Sie galoppierte, so schnell sie konnte zurück in ihr Dorf. Sie schreckte kaum davor zurück, dass die beiden Wachen tot waren. Die Geister waren schneller gewesen. In der Dunkelheit sah man die flitzenden, schwarzen Schwaden durch das Dorf huschen. Die verängstigten Schreie gellten durch Ayenuelas Gedanken, doch sie beachtete sie nicht. Ayenuela sah ihren Vater fallen, kurz bevor sie ihn erreicht hatte. In seinen Augen stand bereits der Tod geschrieben, als sie ihn erreichte. "Tochter..." Seine Stimme war schwach. "Vergib mir, bitte... ich habe dich unterschätzt. Nimm mein Schwert und kämpfe." Dann erstarb das Lebenslicht in seinen braunen Augen. Ayenuela schüttelte traurig den Kopf, dann zog sie sein diamantenbesetztes Schwert aus seinem Gürtel. Getrieben von neuer Kraft, lief sie durch das Dorf. Da sah sie ihre kleine Schwester, die voller Angst auf sie zulief. Ayenuela streckte schon die Arme aus, um Yalya aufzufangen, doch plötzlich tauchte neben dem kleinen

 

Zentaurenmädchen ein schwarzer Nebel auf und fuhr in den Mund des Mädchens. Yalya strauchelte und stürzte. Einige Todesgeister in der Nähe sahen auf und versammelten sich um die Leiche von Ayenuelas kleiner Schwester. Wie betäubt konnte Ayenuela beinahe sehen, wie die Bestien die letzten Lebensfunken ihrer kleinen Schwester verschlemmten. Ayenuela drehte sich um und erschrak, als  hinter ihr ein Todesgeist wartete. Der letzte Atemzug bestand aus dem schwarzen Nebel. Ayenuela merkte noch, wie ihre Beine ihr den Dienst versagten, so spürte den Sturz und sie hörte das markerschütternde Krachen ihrer Knochen, der Schmerz jedoch ging in einer Woge der Schläfrigkeit unter. Der Todesgeist zerrte sie mit sich hinab und sie konnte sich nicht wehren. Oder doch? Mit einer ruckartigen Bewegung ihrer Seele riss sie sich aus den Fängen des Geistes. Offensichtlich verwirrt über die plötzliche Wehr seines Opfers ließ der Todesgeist sie los. Ayenuela spuckte den Todesgeist aus und fand sich wieder auf der Erde liegend in ihrem Dorf vor. Sie sah noch, wie der schwarze Nebel aus ihrem Geist und ihrem Körper floh. Dann schoss eine glühende Welle des Schmerzes über sie hinweg. Eines ihrer Vorderbeine war gebrochen. Ayenuela fühlte sich so wehrlos wie noch nie. Doch plötzlich fühlte sie eine kribbelnde Woge der Wärme, die durch ihr Bein lief. Ihre heilenden Kräfte waren im Einsatz. Endlich verließ der

 

Schmerz sie und Ayenuela sah auf. Die Todesgeister hatten sich um das vermeindliche Festmahl versammelt, doch nun stand Ayenuela auf. Die Todesgeister stießen ein Zischen aus, dann verflüchtigten sie sich wieder in der Luft, auf der Suche nach neuen Opfern.

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_71717-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_71717-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711600.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711601.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711602.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711603.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711718.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711719.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711749.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711788.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711790.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711800.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711801.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711802.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711809.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711812.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_711813.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Selene
Naja - was wohl? Ich schreibe schon sehr lange. Ich glaube, mein erstes Buch - naja, Geschichte - habe ich im Kindergarten geschrieben, bzw. schreiben lassen. Da ich hier und in der Umgebung kaum Zuhörer fand, habe ich es über's Internet probiert. Und ich hoffe, dass ich hier den einen oder anderen finden kann, der meine Geschichten gerne liest.
Ich schreibe fast immer Fantasy, weil ich schon zu sehr in der Realität lebe ;-)

Leser-Statistik
36

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Gast Hast du schon mal daran gedacht mit dem Schluß zu beginnen, also Ayenuela verletzt im Lager aufwachen zu lassen, das von den Geistern ausgelöscht ist? Es würde meines Erachtens einen besseren Spannungsbogen ergeben, wenn sie nach dem Erwachen, die Geschehnisse sozusagen erinnert und sich in Selbstvorwürfen wiederfindet, da es ja ihre Schuld ist. Damit würde das Interesse des Lesers geweckt, wie es denn zu der Situation gekommen ist. Zudem denke ich, dass du vorher mehr von ihren normalen Lebensumständen beschreiben solltest. Da Ayenuela kein Kleinkind mehr ist, sondern wohl eher Heranwachsende sein soll, kam es mir ein wenig blauäugig vor, dass sie sich in ihrem Vater so getäuscht haben sollte. Wenn sie ihr Leben im Dorf verbracht hat, dürfte ihr im Laufe der Jahre völlig klar geworden sein, dass Mädchen hier keinen gehobenen Status innehaben - sie ist ja nicht blöde.Die Reaktion, die zur Katastrophe führt, ist für mich deshalb nicht ganz so schlüssig. Da fände ich es besser, wenn sie es aus abenteuerlust tut, um damit ihre "Mädchenrolle" zu durchbrechen.
Vor langer Zeit - Antworten
Jasmin99 hast du das bild selbst gemalt?
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
2
0
Senden

71717
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung