Kurzgeschichte
Kampf ohne Sieger

Nein! Nein! Nein!

Es darf, kann und wird nicht passieren.

Nicht jetzt, nicht hier, nicht heute und zu keiner Zeit.

Sitze auf meinem Bett und raufe mir die Haare, meine Fingerspitzen massieren meine Schläfen. Eine innere Rastlosigkeit treibt mich muss gehen am liebsten laufen doch das Zimmer ist zu klein. Vor der Tür ertönt seine Stimme. „Lass mich rein. Wir müssen reden." Ich kämpfe. Mit mir, mit ihm, mit dem Gefühl das mich zu erdrücken scheint und zu gleich beflügelt. Wenn man es genau nimmt ist es sogar ein klein wenig verboten. „Geh! Hau endlich ab! Lass mich allein!“ und mein Herz schreit ungehört, dass er endlich die gottverdammte Tür eintreten soll. Noch ist nichts zu spät ich kann mich ins Bett legen meine Decke über den Kopf ziehen und so tun als wenn nichts wäre oder vielleicht kann ich auch einfach Musik anmachen und damit alle Stimmen übertönen. Ich flüchte einfach und bin unschuldig. Wo ist Mary Poppins wenn man sie braucht? Doch was ist das? Die Tür ist offen! Er steht im Raum und das ohne jegliche Gewalt. Meine Hände haben die Tür für ihn geöffnet.

Liebe Schwester ich bin Sklave meiner Gefühle und handle in ihrem Auftrag, kann mich nicht wehren denn ich bin doch nur ein Mensch.

Seine Lippen berühren meine zärtlich und ich sterbe innerlich für den Moment seines Geruchs. Ungestüm und fordernd gebe ich nach, will mehr von ihm, will dass sich die Schandtat lohnt. Das unvermeidliche geschieht.

Liebe Schwester keine Strafe ist zu groß, ich beuge mich deinem Willen und bereue dennoch keinen Augenblick.