Kurzgeschichte
Tobis Abenteuer

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"Tobis Abenteuer"
Veröffentlicht am 22. Dezember 2006, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Tobis Abenteuer

Tobis Abenteuer

Beschreibung

Dies sind die Abenteuer des kleinen Hasen Tobi und seiner vielen Freunde.

Der Tag, an dem der kleine Hase Tobi sich im Wald verlaufen hat.

Der kleine Hase Tobi sass am Fenster und schaute hinaus. Ich geh noch ein bißchen auf die Wiese, sagte er. Lauf aber nicht so weit weg, sagte Mutter Hase, die gerade das Mittagessen kochte. Nein, nein, ich pass schon auf und schon war er aus der Tür. Er hoppelte herum und freute sich über die schönen Blumen und dass die Sonne schien und überhaupt über alles. Plötzlich sah er einen grossen, bunten Schmetterling. Hast du Lust, mit mir zu spielen?, fragte er. Klar, laß uns fangen spielen, antwortete der Schmetterling. Zuerst werde ich mich verstecken und du mußt mich suchen. Der Schmetterling flog davon und versteckte sich zwischen den Blumen. Tobi suchte und suchte und als er ihn gefunden hatte, durfte er sich verstecken und der Schmetterling musste ihn suchen. So spielten sie eine ganze Weile und hatten viel Spass miteinander.

Plötzlich sagte der Schmetterling: Oje, ich muß ganz schnell nach Hause. Warte, rief Tobi ihm hinterher, aber der Schmetterling war schon hoch oben in der Luft. Schade, dachte Tobi und schaute sich um. Wo bin ich eigentlich, dachte er, das ist doch nicht meine Wiese. Nun merkte er erst, dass er sich verlaufen hatte. Er hatte nicht bemerkt, dass er beim Spielen immer weiter weg vom Haus gekommen ist. Da bekam er grosse Angst und fing an, bitterlich zu weinen. Mama, Mama schluchzte er und die Tränen rollten ihm übers Gesicht. Er weinte so laut, daß er einen Maulwurf aufweckte, der ganz in der Nähe unter der Erde wohnte. Was hast du denn, warum weinst du denn so?, fragte der. Ich hab mich verlaufen, sagte Tobi, weisst Du, wo unser Haus ist? Tut mir leid, ich kenne mich nur unter der Erde aus. Aber geh doch einfach mal geradeaus in den Wald, da sind bestimmt viele, die dir helfen können.
Tobi machte sich auf den Weg. Kurz vor dem Wald traf er auf ein grosses Tier mit ganz komischen Dingern auf dem Kopf. Was hast du denn da auf deinem Kopf?, fragte er. Ich bin Horst, der Hirsch und das ist mein Geweih, röhrte der. Ach so, sagte Tobi, kannst du mir vielleicht sagen, wo unser Haus ist, ich hab mich nämlich verlaufen. Tut mir leid, sagte der Hirsch, aber frag doch mal Frau Eule, die wohnt gleich dort im 2. Baum.

Tobi lief in den Wald. Am zweiten Baum angekommen, trommelte er kräftig gegen den Stamm. Hallo, Hallo, Frau Eule, sind sie zu Hause? UUUH, UUUH, sagte da plötzlich eine Stimme aus der Krone des Baumes. Wer stört mich denn hier am hellichten Tag, wo doch jeder weiss, dass ich tagsüber schlafe? Es tut mir furchtbar leid, sagte Tobi, aber es ist sehr wichtig. Kannst du mir sagen, wo meine Mama wohnt? Ich finde nicht mehr nach Hause. Sie macht sich bestimmt schon große Sorgen. Ich weiss nicht, wo euer Zuhause ist, sagte die Eule. Aber es wird sowieso bald dunkel, dann schau ich mich mal um. Es wird bald dunkel, hatte die Eule gesagt. Tobi war noch niemals alleine draussen im Dunkeln. Jetzt fing es auch noch an zu regnen und der Wind fing an zu blasen. Die Bäume bogen sich, die Blätter flogen und der Regen passelte auf den Wald. Tobi setzte sich unter einen Baum und war sehr, sehr traurig.

Plötzlich hörte er jemanden schimpfen. Wo ist denn nur mein Loch, dieser blöde Sturm, alles voller Blätter, man kann überhaupt nichts mehr finden. Wer ist denn da?, fragte Tobi und schaute sich ängstlich um. Ich bins, Mucki, hörte er jemanden sagen und eine kleine Maus guckte aus den Blättern heraus. Was machst du denn hier bei diesem Wetter?, fragte sie. Tobi erzählte ihr die ganze Geschichte und die Maus hörte gespannt zu. Hab keine Angst, sagte Mucki. Wir werden dir alle helfen und zusammen finden wir euer Haus bestimmt. Die Maus brachte Tobi zu einem mächtigen Baum. Hallo, hallo, rief sie ganz laut, denn der Sturm brauste inzwischen so heftig, daß man sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Tilli, die Eichhörnchenfrau kam aus ihrem Baumloch und fragte: Was ist denn los? Hast du noch einen Platz in deiner Höhle für den kleinen Hasen hier?, der hat sich nämlich verlaufen und bei diesem Wetter findet er bestimmt nicht mehr nach Hause. Klar doch, sagte Tilli, komm schnell herein. Bis später, sagte Mucki und verschwand ganz schnell um auch ins Trockene zu kommen.

Es war warm und gemütlich in der Höhle, aber Tobi konnte nur an zuhause denken. Seine Mama würde sich bestimmt fürchterliche Sorgen machen. Wenn ich wieder zuhause bin, dachte er, werde ich ihr beim Abwaschen helfen und Blumen pflücken auf der Wiese und nie wieder weglaufen. Mit diesen Gedanken schlief er ein. Hallo, hörte er plötzlich jemanden rufen. Mucki sass am Eingang der Baumhöhle und sagte: Ich habe vergessen, dir etwas ganz wichtiges zu sagen. Tobi kroch aus der Höhle. Inzwischen war der Sturm vorbei und die Sonne blinzelte aus den Wolken hervor. Schau, sagte Mucki, hinter dem Wald ist das Scheunenhaus, da wohnen auch viele Tiere. Vielleicht wissen die mehr, als wir hier im Wald. Vielen Dank Mucki, sagte Tobi, ich muß ganz schnell los.

Tobi rannte so schnell er konnte. Am Fuße eines grossen Baumes waren gerade eine Schnecke, eine Raupe und ein Marienkäfer dabei, sich zu unterhalten. Warum rennst du denn so, fragte der Käfer. Bleib doch stehen und unterhalte Dich mit uns. Ich hab keine Zeit, sagte Tobi, ich muß zum Scheunenhaus, die Tiere etwas ganz wichtiges fragen. Tobi rannte so doll, dass er aus der Puste kam. Er wollte sich unter einen Baum setzen, um sich etwas auszuruhen. Aua, sagta da plötzlich jemand, kannst du nicht aufpassen?, wo du dich hinsetzt? Aua, sagte auch Tobi und rieb sich sein Hinterteil mit der Pfote. Sorry, sagte Piksi, der Igel, tut mir leid, wenn du dir weh getan hast.
Tobi und Piksi unterhielten sich einen Weile, als eine kleine Katze des Weges kam. Hallo Lulu, sagte der Igel, wie geht es dir? Danke gut, ich hoffe dir auch. Wen hast Du denn da bei Dir? Das ist Tobi, der hat sich verlaufen und jetzt will er zum Scheunenhaus. Da kannst Du ihn ja gleich mitnehmen. Lulu wohnt nämlich auch dort, sagte der Igel. Dann machts mal gut ihr zwei, damit verschwand er im Gebüsch. Tobi und Lulu machten sich auf den Weg zum Scheunenhaus. Unterwegs kamen sie an einen kleinen Teich. Da sass ein Tier auf einem Baumstamm und kaute daran herum. Was macht der denn da, kennst du den?, fragte Tobi. Das ist Bagsi der Biber, der baut gerade an seinem Haus. Bei dem ist die Haustür unter Wasser, das ist gar nicht so leicht, den zu besuchen, antwortete Lulu.

Auf dem Teich schwammen ein Schwan und eine Entenfamilie. Und auch Klementine, die Gans war da. Hallo Lulu, riefen alle, wen hast du denn da bei Dir? Das ist Tobi, der hat sich verlaufen, weiss von euch jemand, wo er wohnt? Keine Ahnung kam es vom Teich. Naja, dann gehen wir mal zu mir nach Hause, vielleich weiss von denen jemand, wo er zuhause ist. Sag mal Lulu, fragte Tine, die Entenmutter, hast Du Kiki gesehen? Kiki war das kleinste der Entenkinder und immer unterwegs. Nein, meinte Lulu, aber wenn ich sie sehe, werde ich ihr sagen, dass sie nach Hause kommen soll. Sie waren ein Stück gegangen, als sie plötzlich jemanden singen hörten. Quak, Quak, Quak. Das ist Kiki, sagte Lulu, ich muß ihr sagen, daß sie nach Hause kommen soll. Mitten im Gras zwischen den Blumen sass Kiki und sang und freute sich. Hallo Kiki, deine Mama sucht Dich, geh ganz schnell nach Hause, sagte Lulu.

Warum läufst du denn immer weg?, wollte Tobi wissen. Ach weißt du, ich kann nicht so gut schwimmen wie die anderen und dann lachen die mich immer aus, meinte das Entenküken. Mach Dir nichts daraus, Du kannst bestimmt bald genausogut schwimmen wie die anderen. Aber schau, was passiert, wenn Du Dich verläufst, dann geht es dir genau wie mir. Kiki machte sich auf den Weg nach Hause.

Lulu und Tobi waren eine Weile gegangen. Dort ist unser Haus, rief die Katze plötzlich und Tobi konnte schon von weitem all die Tiere sehen, von denen Lulu unterwegs erzählt hatte. Hallo, hört mal alle her, rief Lulu. Das ist Tobi und der hat sich verlaufen. Weiss von euch jemand, wo er wohnt? Muh, sagte Clara die Kuh, so ein Haus hab ich noch nie gesehen. Ich auch nicht, sagte Grunzi, das Schwein. Iaaah, keine Ahnung, meinte Duk der Esel. Tok Tok Tok, die Hühner redeten alle durcheinander, aber sie wussten auch nichts. Wau, sagte Buffi der Hund, ich hätte Dir gerne geholfen. Und auch Peter und Paul, die Schafe wussten nicht, wo er zuhause war. Es tut mir sehr leid, daß wir Dir nicht helfen können, aber Du kannst gerne bei uns bleiben, sagte Lulu. Das geht nicht, antwortete Tobi, ich muß unbedingt weiter. Aber ich komme euch bestimmt einmal besuchen. Viel Glück, riefen ihm alle hinterher.

Er war den ganzen Tag unterwegs gewesen und nun begann die Sonne unterzugehen. Tobi bekam es mit der Angst zu tun, denn weit und breit und breit war nichts und niemand zu sehen. Da sass er nun und dachte immer wieder: Hätte ich doch bloss besser aufgepaßt, wo ich hinlaufe. Er dachte an zu Hause und fühlte sich ganz schrecklich einsam. Plötzlich hörte er aus der Ferne ein lautes UUH, UUH. Was war das, das kannte er doch, das hatte er doch schon einmal im Wald gehört? War das nicht Frau Eule aus dem 2. Baum? Tobi sah sich um. Tatsächlich, da kam Frau Eule geflogen. Hallo Tobi, ich bin froh, daß ich dich gefunden habe. Ich bin auch froh, dass jemand hier ist, sagte der. Aber was machst du denn hier, ich hab gedacht, du schläfst noch. Ich hab dir doch versprochen, daß ich mich umschauen werde. Ich hab euer Haus gefunden. Deine Mama hat die ganze Zeit am Fenster gesessen und nach dir Ausschau gehalten. Ich hab ihr gesagt, daß es dir gut geht und daß ich dich nach Hause bringen werde. Tobi fiel ein großer Stein vom Herzen. Lass uns ganz schnell gehen, damit meine Mama nicht noch länger warten muß. Also los, sagte die Eule, ich flieg vor dir her und Sie erhob sich in die Luft. Tobi lief so schnell er konnte. Er konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen.

Als sie über einen kleinen Hügel kamen, sah er von weitem sein Zuhause. Frau Eule, Frau Eule, dort ist unser Haus, rief er immer wieder. Von hier aus kannst du alleine weitergehen, sagte die Eule, ich flieg zurück nach Hause. Vielen, vielen Dank liebe Eule, sagte Tobi und rannte und rannte und rannte. Mama, Mama, Mama rief er schon von weitem und die Freudentränen liefen ihm übers Gesicht. Mama Hase sass in der Tür und sagte nur immer wieder: Tobi, mein kleiner Tobi ist wieder zu Hause. Sie umarmten sich ganz lange. Ich werde nie mehr weglaufen, sagte Tobi und gab seiner Mama einen dicken Kuß.

Am nächsten Morgen kam die ganze Hasenverwandtschaft und sie feierten ein großes Fest. Als alle gegangen waren, ging Tobi auf die Wiese und pflückte einen grossen Blumenstrauß. Er hatte nicht vergessen, was er versprochen hatte, als er mit den Eichhörnchen in der Baumhöhle sass. Und morgen würde er den ganzen Abwasch alleine machen. Als Tobi ins Zimmer kam, sass der Schmetterling in den Blumen am Fenster. Hallo Tobi sagte er, wollen wir morgen wieder fangen spielen? Gerne sagte der, aber nur auf der Wiese vorm Haus.

Am Abend lag Tobi noch eine Weile wach und dachte über diesen aufregenden Tag nach. Dann schlief er endlich ein



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