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Die Zeit der Krähen - Ein Gedicht-Zyklus

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"Die Zeit der Krähen - Ein Gedicht-Zyklus"
Veröffentlicht am 24. März 2012, 14 Seiten
Kategorie Gedichte
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Die Zeit der Krähen - Ein Gedicht-Zyklus

Die Zeit der Krähen - Ein Gedicht-Zyklus

Beschreibung

Klirrend hält der Winter Einzug und bringt den frostigen Atem des Todes mit sich. Schatten, die einst das Licht gemieden, wandeln nun auf Erden. Folgt mir in das Reich der Krähe; doch gebt Acht: So manche Schönheit bringt den Tod...

Zeit der Krähen

Wo ist nur die Zeit geblieben,

Die Zeit des Winters und der Krähen,

Nun da ob des Herbstes Glut

Die Götter wieder Sonne säen.

 

Ach, wann wird aus dem Himmelsblau

Das Sternenlicht in Eis erstarren

Und Perlen gleich auf Erden nieder

Ewig weiß und kalt verharren.

 

Und wohin wird das Wolfsgeheul

Vom Winde dann getragen,

Wenn des Frostes klirrend Lied

Erklingt in allzu fernen Tagen.

Bleiche Küsse

Im kalten Wind des letzten Atems

Weiße Schwaden schon vergeh’n;

Blasser Reif legt sich auf ihre Lippen,

Bedeckt die zarte Haut.

Und ein Lied erklinget leise,

Hoffend, dass die weiße Hölle,

In fernen Tagen untergeht

Und Leben kehret in die Welt.

Doch sind die Augen trübe,

Ihre Stimme schon erstickt;

Denn wie der Schnee fällt auf sie nieder

Der Tod ihr bleiche Küsse schenkt.

Winter

So blass und kalt

die Welt verweilt,

so jung und alt

doch die Wunde nicht verheilt.

 

Im Dunkel, in der Nacht,

wo Mond und Sterne weißes Licht

zeigt sie ihre wahre Macht

zeiget sie ihr wahres Gesicht.

 

Macht schläfrig Blume, Stein und Tier,

bedeckt sie mit dem Mantel rein.

Auch Vater Tod mag zieh´ n vorüber hier,

füllt mit Schatten mir das Herze mein.

 

Sanft die Tränen fallen,

ihr Atem, weißer Hauch,

dem Wind ein Wohlgefallen,

wie ihrem Volke auch.

 

Sehet da, die Königin,

gewandet ganz in Winterweiß.

Wonach mag wohl stehen ihr der Sinn,

da sie singt von Kälte leis.

Neujahrsnacht

 Klirrend zieht die Neujahrsnacht,

durch Dörfer, Täler, Wälder.

Zieht vorbei über weiße Felder,

enthüllt die kalte Winterpracht.

 

Dünn die Schleier noch zu dieser zeit,

doch umso dicker liegt der Schnee.

Kalt und schweigend liegt der See,

und sind des Winters doch nicht Leid.

 

Denn Schutz gibt sie den Wesen,

die noch verharren bis zu wärmeren Tagen,

Es rufen die Wölfe „Auf zum Jagen!“

Bis die Nacht vergeht, als sei nie etwas gewesen.

Todesruf

 

Stürme ziehen vorüber,

Nebel versperrt die Sicht

Auf verlorene Seelen in der Ferne

Und der Gestirne Silberlicht.

 

Frostger Atem legt sich nieder;

Erstarrte Welt im Eis;

Und die Bäume singen

Von klirrend’ Schnee ganz leis.

 

Die Welt nun trägt ihr Totenhemd;

Weiß und leblos, unnahbar.

Allein die Krähe lacht

Mit Todesstimme hell und klar.

 

Die Zeit scheint wie gefroren,

Ewig weiße Winternacht.

Nur die Krähe auf dem Fensterbrett

Ruft mich in die weiße Pracht.

Ewig kalte Welt

 

Tiefes Schweigen,

Weites Feld

Von klirrend kaltem Weiß.

 

Leises Rauschen

In den Wipfeln,

Bedeckt von Schnee und Eis.

 

Ein Lied

Aus weiter Ferne

Singt von stiller Einsamkeit;

 

Klagerufe,

Ohne Tränen,

Hallen durch die Ewigkeit.

 

Oh, sag,

Was mag vergeh’n,

Wenn nichts bedeutend ist;

 

Und was

Mag dann noch kommen,

Wenn die Welt sich selbst vergisst?

 

Ist alles dann

Auf ewig verdammt

Zu einer Welt aus Schnee und Eis?

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FrozenHeart

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FrozenHeart Re: Ich... -
Zitat: (Original von Principessa62 am 24.03.2012 - 10:55 Uhr) habe keine Worte...

Ja mir sind die Worte mehr oder weniger ausgegangen ;)

Die Gedichte sind alle super toll!!!

Will mehr :D

Lg
princess


Du? Sprachlos?
Geht das überhaupt... moment... dürfen diese Worte überhaupt grammatikalisch in einem Satz verwendet werden?!
Scherz beiseite... schön, dass es dir gefällt...

LG
FrozenHeart
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