Romane & Erzählungen
Gestrandet ... - Teil 13

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"Gestrandet ... - Teil 13"
12 S.
12 S.

Gestrandet ... - Teil 13

 

Das alte Bootshaus unten am Strand brannte lichterloh und ein paar kleinere Boote, die direkt am Strand lagen, hatten ebenfalls Feuer gefangen. Alle Bewohner der Insel schienen auf den Beinen zu sein, rannten aufgeregt und laut lamentierend durchein- ander. Ein Teil der Menschenschar bildete eine Kette, um Eimer mit Meerwasser bis zum Brandherd zu transportieren.

Malcom verschaffte sich schnell einen Überblick der Lage. Ihm war völlig klar, dass es nicht darum gehen konnte, das Bootshaus zu retten, sondern das Feuer durfte nicht weiter um sich greifen. Ian stand bei ihm und schaute nachdenklich dem Treiben zu.

 „ Ian, wir müssen dafür sorgen, dass die


Palmen in der Nähe des Feuers abgesägt werden, bevor sie in Flammen aufgehen. Das Zeug ist strohtrocken und brennt wie Zunder. Schnapp dir ein paar Mann und sorge dafür, dass sie sich mit der Arbeit beeilen!“

  " Aye, Kapitän. Bin schon unterwegs“, bekräftigte Ian und stiefelte los. Malcom sah, wie er ein paar Männer zu sich heranwinkte und ihnen wild gestikulierend anscheinend sein Ansinnen erklärte. Was war hier nur passiert? Er ging zu den Booten hinunter sah, dass die Explosion in einem der kleinen Boote stattgefunden haben musste, die zum Reparieren neben dem Boots- haus gelegen hatten. Überall


lagen breit verstreut die Holzteile herum, ein großes Loch klaffte in der Seitenwand der Hütte und es roch intensiv nach Schwarz- pulver. Reste davon fanden sich noch auf dem Sand. Malcom kratzte sich das Kinn. Nach reiflicher Überlegung kam er zu dem Schluss, das dieses Feuer nur einem Zweck dienen konnte, nämlich die Bewohner der Insel abzulenken. Aber warum sollten sie beschäftigt werden? Was zum Teiufel sollten sie nicht mitbekommen? Er schaute sich die Gesichter an, die um ihn herum standen, ihn ratlos und teilweise verängstigt anschauten. Wieso sah er Niemanden aus Barracudas Mannschaft? Wo war das stinkende


Fischgedärm? Malcom rief zwei Männer zu sich heran, gab ihnen wütend den Auftrag, nach dem hinterhältigen Piraten zu suchen. Dann winkte er Ian zu sich heran und gab ihm den Befehl, auf der Klippe den Aussichtsposten zu suchen, um Gewissheit zu haben, ob dieser Mistkerl noch auf der Insel war. Normalerweise gab der Posten einen Schuss ab, wenn ein Schiff die Insel verließ. Da es still geblieben war, ging Malcom davon aus, das er sich nicht heimlich aus dem Staub gemacht hatte. Barracuda wollte ihm den Rang ablaufen wollte die Insel für sich. Aber dann hätte er ihn zum Kampf fordern müssen und dafür war dieser Galgenvogel zu feige. In einem offenen


Kampf würde er ihn nicht besiegen können, aber listenreich genug war er, um sich irgendeine Schweinerei einfallen zu lassen. Malcom beantwortete alle Fragen, legte hier und dort mit Hand an und versuchte immer wieder Frauen zu beruhigen, die weinend umher liefen. Er war gerade dabei, die Boote etwas weiter weg zu vertäuen, als die beiden Matrosen zurück kamen und ihm Bericht erstatteten. Aufgeregt erklärten sie, keine Besatzungs- mitglieder finden zu können. Der Barracuda war anscheinend verschwunden. Allerdings hatten sie nur die Betrunkenen fragen können. All jene, die nicht mehr zu Fuß zum


Strand laufen konnten und lieber ihren Suffkopf weiter in einen Krug Rum steckten. In der Schänke waren jedenfalls weit und breit keine Gesichter der anderen Crew zu sehen. Die kleinen Nackenhaare stellten sich bei ihm auf. Das war ein schlechtes Zeichen. Intuitiv spürte Malcom Gefahr und das machte ihn stinksauer, weil er nicht wusste, aus welcher Richtung der Angriff erfolgen würde. Von weitem hörte er Ian seinen Namen brüllen. Der Ire kam im Laufschritt auf ihn zu und war knallrot im Gesicht vor Anstrengung. „ Kapitän, er ist weg. Der Mann, Lui, er hatte heute Wache auf der Klippe. Er ist nicht da. Da oben ist niemand und der verfaulte


Rochen ist abgehauen. Sein Zweimaster ist nicht mehr zu sehen.“

Den Rest der Geschichte musste Ian seinem Kapitän hinterher brüllen, denn der war schon auf und davon. Er rannte quer über den Strand zu den Wohnhütten und Ian folgte ihm in einigem Abstand.

Malcom spürte, wie das Herz in seiner Brust wie wild hämmerte. Schweiß perlte von seiner Stirn und sein Magen verkrampfte sich.

Er wird es verdammt nicht gewagt haben, sie zu entführen! Ich bringe ihn um! Dafür bringe ich ihn um! Ich schneide ihm sein verdammtes Herz mit einem Löffel raus! Seine Gedanken spielten


völlig verrückt. Ein wolfsähnliches Knurren entrang sich tief aus seiner Seele. „ Shanna, Shanna….!“ brüllte er, bevor er sich gegen die Tür warf.

Das Holz gab nach und zeigte ihm, was er befürchtet hatte. Einen leeren Raum! Unbändige Wut bemächtigte sich seiner, er fegte in einem Impuls alles von seinem Schreibtisch, was sich darauf befand.Die Brandyflasche flog im hohen Bogen gegen die Wand und das teure Nass lief in kleinen Rinnsalen zu Boden. Seine Faust schlug mächtig auf die Tischplatte und schwor sich selbst: „Dafür töte ich dich, ich schwöre es! Bei Gott, ich schwöre es!“ Ian stand im Türrahmen und glotzte seinen


Kapitän an. So außer sich hatte er ihn noch nie gesehen. „ Kapitän…soll ich..!“ weiter kam er nicht. Malcom schaute seinen Bootsmann aus zusammengekniffenen Augen an.

"Ja, verdammt! Trommel alle unsere Männer zusammen und macht das Schiff klar. Ich hole sie mir zurück und dieses stinkige Fischmaul werde ich kielholen, bevor ich ihn am Fockmast aufhänge. Mach schon, Mann – wir haben keine Zeit zu verlieren, “ tobte er und beförderte den Mann mit einem Fußtritt hinaus…..


Fortsetzung folgt....

Copyright-Hinweis: Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin 20.03.2012

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Über den Autor

roxanneworks
Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlängerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und Gefühlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionäre Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an Eigenständigkeit und die Verantwortung für eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natürliche Sexualität und daran, dass man seine Geburtstagsgeschenke nicht schon vorher auspacken sollte...und ich glaube an nie enden wollende, sanfte feuchte Küsse und die Macht der Liebe, die ein Leben lang andauert...

Mich inspiriert das Leben und die Menschen darin. Die innere Auseinandersetzung mit all den Stolpersteinen, die das Leben mir vor die Füße legt. In meinen Texten versuche ich mich den unterschiedlichsten Themen des Lebens auf meine Weise zu nähern, sie aufzuschlüsseln und zu verarbeiten. Dabei werde ich das Leben stets von der heiteren Seite betrachten, gleichwohl finden sich auch Gedanken von mir, die mit schwarzer Tinte geschrieben wurden. Meine Präferenz in der Literatur gehört jedoch der Liebe, mit all ihren Facetten.
©roxanneworks
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Sealord Wie auch die anderen Teile, Klasse!
LG Uwe
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks Wie immer freue ich mich, dass Du an Bord warst, lieber Uwe....
Dir ein schönes WE
und liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 'Gestrandet...' T13
Jetzt nimmt die Sache rasant an Fahrt auf...
LG Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks Auch wenn mein Dank verspätet kommt, so doch von Herzen - für Deinen Besuch und die Nettigkeiten, lieber Louis
Ganz liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks Re: -
Zitat: (Original von cbvisions am 22.03.2012 - 19:25 Uhr) Spannend und toll geschrieben

ich finde es ist alles genauso, wie es sein sollte. Hier ist einfach action geboten, weil eine solche Szene auch gar keine wirklichen Erklärungen zu läßt.

Volle Fahrt voraus eben!

GlG Chris



Ich danke Dir Chris...

ganz liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Re: Re: -
Zitat: (Original von roxanneworks am 22.03.2012 - 17:36 Uhr)
Zitat: (Original von shirley am 22.03.2012 - 17:10 Uhr) Wie immer...SPANNEND!!!

Auch wenn ich es fast für übertrieben halte, dass wegen einer Frau so viel Aufwand betrieben wird, seitens der Bösewichte. Oder wissen die, dass es sich um eine Geldquelle handelt?
Alles keine Kritik, nur persönlich lautgeschrieben Gedanken....



Also, Du hast nicht unrecht...eigentlich wollte dieser stinkende Haifisch
sie nur für sein Bett und dann wäre er geblieben, auch wenn er sich dann mit dem Falken angelegt hätte...er will ja sowieso seine Position....aber er hat von einer bestimmten Person erzählt bekommen, dass es um Lösegeld geht und so will er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen....klärt sich in den nächsten Teilen noch auf...;-))

liebe Grüße
roxanne

Dann ist ja alles gut.
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks Re: -
Zitat: (Original von shirley am 22.03.2012 - 17:10 Uhr) Wie immer...SPANNEND!!!

Auch wenn ich es fast für übertrieben halte, dass wegen einer Frau so viel Aufwand betrieben wird, seitens der Bösewichte. Oder wissen die, dass es sich um eine Geldquelle handelt?
Alles keine Kritik, nur persönlich lautgeschrieben Gedanken....



Also, Du hast nicht unrecht...eigentlich wollte dieser stinkende Haifisch
sie nur für sein Bett und dann wäre er geblieben, auch wenn er sich dann mit dem Falken angelegt hätte...er will ja sowieso seine Position....aber er hat von einer bestimmten Person erzählt bekommen, dass es um Lösegeld geht und so will er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen....klärt sich in den nächsten Teilen noch auf...;-))

liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks Re: Endlich -
Zitat: (Original von cyranoDe am 22.03.2012 - 15:48 Uhr) kapiert er, was die Stunde geschlagen hat ;-O

ich bin gespannt, wie es weitergeht !

klasse geschrieben
Gruß
Cyrano



Das freut mich sehr ;-))
hoffe, Du bleibst dabei...!

liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Wie immer...SPANNEND!!!

Auch wenn ich es fast für übertrieben halte, dass wegen einer Frau so viel Aufwand betrieben wird, seitens der Bösewichte. Oder wissen die, dass es sich um eine Geldquelle handelt?
Alles keine Kritik, nur persönlich lautgeschriebene Gedanken....
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