Romane & Erzählungen
Unerhofft glücklich

1. Kapitel

Meine Augen waren schwer, ich bekamm sie fast nicht auf. Der Raum war ziemlich dunkel, ich konnte fast nichts erkennen. Es roch nach Rauch und Schweiß. Ich hab keine Ahnung wo ich in diesem Moment war, keine Erinnerungen an die letze Nacht, außer das ich auf der Geburtstagsparty meiner besten Freundin, Alisa war. Ich erhob meinen Oberkörper um mich besser umsehen zu können, durch einen kleinen Schlitz beim Vorhang sah ich ein bisschen was, aber nichts kam mir bekannt vor. Mein Kopf brummte, mir kam jedes Auto das auf der nahegelegenen Straße vorbei fuhr, wie ein Düsenjet vor. Ich setzte mich auf die Bettkante und versuchte aufzustehen, der erste Versuch ging schief und ich fiel wieder zurück auf's Bett, nachdem ich kurze Zeit so liegen geblieben bin, versuchte ich es nochmal. Diesmal blieb ich stehen ich zog mir irgendein T-shirt über meinen verschwitzten Körper. Ich machte die Tür auf und schaute auf den Flur. Er war lang und wirkte eiskalt, die Wände waren weiß gestrichen, ohne Verzierung, ohne Möbel, ohne irgendetwas. Ich ging raus aus dem dunklen Raum und machte die nächste Tür, rechts daneben auf. Es war das Badezimmer, es war wunderschön eingerrichtet, ich hatte noch nie so ein schönes Badezimmer gesehen. Alles war schön sotiert und glänzte richtig sauber.

Ich schaute in den Spiegel und bemerkte, dass ich total verschmiert war. Gleich am Waschbeckenrand stand ein Abschminklotion, ich schaute mich um, auf der Suche nach Wattepads. Ich schaute in den Schrank unterm Waschbecken und da waren sie auch. Ich nahm mir zwei, einen Klecks Abschminklotion drauf und versuchte meine ganze Wimperntusche runter zu bekommen. Als ich über das rechte Auge drüber fuhr, tat es leicht weh. Ich bemerkte das ich ein blaues Aug hatte. Es war nur leicht blau, aber trotzdem fragte ich mich, woher ich es hatte. Ich wünschte mir ich hätte wenigstens eine kleine Erinnerung an gestern. Ich schaute in jeden Raum, nichts kam mir bekannt vor, niemand war hier. Am Ende vom Gang war ein großer heller Raum, ich betratt den Raum, auch hier war niemand. Es war die Küche, ich bemerkte wie mein Magen anfing zu knurren. Ich schaute in den Kühlschrank, alles war schön sotiert und ordentlich eingeräumt. Ich schnappte mir ein Toastbrot und schmierte Marmelade drauf. Während ich denn letzen Bissen zerkaute, hörte ich wie sich draußen etwas bewegte.

"Hi Samantha, wie geht's dir?" Ich antwortet nicht, ich schaute ihn nur mit großen Augen an. Ich kannte ihn nicht aber er sah verdammt gut aus. Seine braunen Haare hatten einen richtig schönen glanz, seine Augen funkelten. Er hatte Knopf Augen wie ein Teddybär richtig zum knuddlen. Irgendwo kam er mir bekannt vor, aber ich hatte keine Ahnung woher. Ich konnte ihn nicht zuteilen. "Samantha, geht's dir gut?" Mir wurde schwarz vor Augen, ich hatte das Gefühl, meine eigenen Beine sind wie Wackelpudding und ich kann mich nicht mehr auf ihnen halten..

 

2. Kapitel

Als ich meine Augen aufmachte, stand Alisa vor mir. Sie hielt meine Hand und schaute mich traurig an. "Es tut mir leid. Es tut mir so leid was gestern passiert ist, ich hätte nie damit gerrechnet." Ich schaute sie an, ich brauchte eine Zeit bis ich checkte was sie damit meint, aber ich hatte noch immer keine Erinnerungen. " Was ist denn passiert. Ich weiß nicht's mehr von gestern, ich bin irgendwo aufgewacht."

"Du bist bei meinen Bruder zuhause, ich bring dich nach hause und dann erzähl ich dir alles." Sie fuhr mich nach hause, während der 10 minütigen Autofahrt, entschuldigte sie sich immer wieder. Zuhause bei mir angekommen, ging ich schnell duschen und mich fertig machen während Alisa sich vor den Fernseher haute. Ich genoss es richtig unter der Dusche zu stehen. Jeder einzelne Wasserstrahl, war so angenehm. Ich stieg aus der Dusche und fühlte mich wenigstens ein bisschen sauberer. Ich wickelte mich in ein Handtuch, schlug eins über meine nassen langen braune Haare. Ich ging zu meinen Schrank, suchte mir eine lange Jeans raus und ein schwarzes Trägertop. Beim abtrocknen bemerkte ich, das ich einige blaue Flecken am Bauch und den Hüften hatte. Ich streifte mir das Top drüber und fing an meine Haare zu föhnen und glätten. Das blaue Augen überschminkte ich so gut wie es ging.

Alisa und ich machten uns auf den Weg in ein Cafe, während wir hingingen bemerkte sie das ich blaue Flecken an meinen Armen hatte und ich erzählte ihr, das es am Bauch und den Hüften auch nicht besser war. Ich zog mein Top hoch und zeigte sie ihr, sie war geschockt. Wir suchten uns in unserem Lieblingscafe "lois" einen schönen sonnigen Platz aus und bestellten uns einen Eiskaffe. Im "Lois" waren wir schon bekannt, mindestens einmal in der Woche kamen wir her. Ich bekam meinen Eiskaffe immer mit extra Kirschen drauf und Alisa mit Erdbeeren. Wir löffelten gemütlich unseren Eiskaffe und sie fing an zu erzählen.

"Weist du, ich wollte meinen Geburtstagfeiern, mit dir und ein paar anderen. Doch irgendwie ist alles ganz anders gekommen als geplant. Ich hatte einen Club für uns gemietet und sie haben mir einen Preis gegeben, doch er hat mir einen falschen gesagt und jetz war nur bis Mitternacht reserviert und mein Exfreund und seine Kumpels, du kennst ihn eh."

"Welchen meinst du? -Michael?"

"Ja, genau denn mein ich und seinen besten Freund kennst du ja auch, Timo."

"Ja, ok kenn ich. Weiter?"

"Ja, also die haben mitbekommen, wo ich feier und er wollte mich unbedingt sehen. Ich weiß nicht woher, aber irgendwoher hat er gewusst das ab Mitternacht wieder einlass für alle ist. Und sie sind halt dann gekommen. War ja nicht schlimm, wir haben mit ihnen gefeiert und getrunken, aber dadurch  haben andere gesehen, das sie rein sind und dann sind mehr rein und dann war's keine geschlossene Gesellschaft mehr. Ich weiß nicht genau wie es zu allem gekommen ist. Aufeinmal warst du weg, ich hab dich gesucht aber nicht gefunden. Timo war auch weg, ich hab mir dir höllischen Sorgen gemacht, weil ich weiß wie er früher drauf war. Ich war halb am durchdrehen. Michael ist zu mir hergekommen und hat mich gefragt ob ich weiß wo Timo ist. Da ich es selber nicht gewusst hab, suchten wir dich und ihn. Wir rannten herum, und irgendwo in der nähe von der Bar war die Tür offen. Ich malte mir dir schlimmsten Sachen aus. Ich rannte runter, Michael mir hinterher. Ich hörte nur schreien und als ich dich gefunden hab lagst du da am Tisch, dein Rock war hochgezogen, total regungslos. Timo schlug auf irgendjemanden ein. Michael rannte zu Timo während ich zu dir lief. Sofort hast du mich erkannt und umarmt, als ich in den Armen hielt rollten dir Tränen über die Wangen. Michael hatte Timo, von dem jenigen weggezogen. Ihm ging es gut, den anderen weiß ich nicht. Michael hat mir geholfen dich die Treppen hoch zutragen, dann hab ich meinen Bruder angerufen, er hat dich ins Krankenhaus gebracht, dort konnten sie nichts gröberes festellen und haben .. wart kurz mein Handy läutet"

Ich nickte nur. "Ja hallo?" Alise hob immer so ab, auch wenn ich sie anrufen, wie so ein Standartspruch von ihr. Sie schaute mich an und nickte nur. Das einzige was sie noch sagte war, "Ja ok, mach ich bis dann." Ich schaute sie an, mir war das große Fragezeichen wohl ins Gesicht geschrieben, denn sie redete gleich los.

"Das war Michael, er sagt er kommt heute auf 16 Uhr bei mir vorbei."

Ich schaute auf die Uhr. "Aber es is ja schon dreiviertel 4." Ihre Augen wurden groß. "Waaaas? Schon? Gut dann müssen wir los, komm." "Ich kann doch nicht mit, wenn Michael zu dir kommt." antwortete ich enstetzt als sie mich an der Hand nahm und mitzog. "Doch klar kannst du und das machst du auch." Sie grinste mich groß an. Ich lächelte und nickte. Wir gingen trotz, dem leichten Zeitstress gemütlich zu ihr nach hause. Michael stand schon da als wir ankamen, wir begrüßten uns und entschlossen uns auf den nahegelegen Spielplatz zu gehen, um reden zu können. Es war eigentlich ziemlich gemütlich, wenn ich mir denk was sich früher hier mal abgespielt hatte. Ich weiß noch genau, wie wir 14 oder 15 Jahre alt waren und am Abend so gegen 10 Uhr auf diesen Spieltplatz kamen, waren immer die "großen Kids" da, rauchten sauften und dealten mit Drogen. Alisa und ich haben schon viel zusammen durchgestanden. Wir kamen immer wieder auf diesen Spielplatz zurück und als wir 17 wurden, fingen wir selber an die Drogen an jüngere zu verkaufen, wie die anderen es damals bei uns gemacht hatten. Wir hatten die Zeit noch nicht lange hinter uns. Aber zusammen haben wir es aus diesem Kreis rausgeschafft.

Wie gemütlich es auch war, gegen 18 Uhr verabschiedete ich mich von ihnen. Ich wollte mich einfach nur in mein Bett legen und entspannen.

 

3. Kapitel

Am nächsten Tag ging es mir um einiges besser. Das blaue Aug war immer noch genau zusehen. Ich wollte gerade in's Badezimmer gehen, als ich bemerkte das ich eine SMS am Handy hatte. 

'Hey Samy, können wir uns heute treffen? Gegen 14 Uhr im Lois? xoxo'

Ich schaute auf die Uhr es war kurz nach 12, das müsste sich leicht ausgehen, dachte ich mir und schrieb zurück:

'Ja, geht klar (: Ich freu mich :* xoxo'

Ich eilte ins Bad, duschte schnell und richtete mich zusammen, als ich fertig war, war es schon halb zwei. Ich holte meine Tasche zog meine Lieblingsschuhe an und ging los.

Als ich ankam war Alisa schon da. Wir begrüßten uns und suchten uns einen schönen schattigen Platz. Sie erzählte mir von gestern, was sie und Michael noch geredet haben als ich weg war. Wir entschlossen uns, das wir uns heute mit Michael und Timo treffen. "Vielleicht weiß Timo ja mehr. Er war ja unten bei dir", sagte Alisa, während sie ihr Handy in ihrer Tasche suchte um Michael zu schreiben. Sie braucht immer ewig um etwas in ihrer Tasche zu finden obwohl sie eigentlich gar nicht so groß war. "Und was schreibsts du ihm? loos sag", drängte ich sie voller neugier. "Ja warte,  lass mich fertig schreiben."

"So, ich hab geschrieben 'Hey, kannst du gegen 17 Uhr beim Spielplatz sein? & nimm bitte Timo mit. :)'"

Wir waren pünktlich um 17 Uhr am Spielplatz, kurz nach uns kamen auch schon die Jungs daher. Da es noch so schön warm war entschlossen wir uns in die nahegelegene Eisdiele zu gehen. Als wir dort waren und uns alle einen Eisbecher bestellt hatten, fing Timo aus seiner Sicht zu erzählen an.

 

"Ich hab nicht wirklich viel mitbekommen, ich hab nur gesehen wie so ein komisch Junge sich ganze Zeit total an Samy rangeschmissen hat. Ich hab es immer aus einer gewissen Entfernung beobachtet, weil es mir komisch vorgekommen ist. Kurz hab ich mich weggedreht, weil mich jemand angesprochen hat und aufeinmal waren die zwei weg. Ich hab mir nur gedacht, das gibt's doch nicht das sie mit dem komischen Typen mitgegangen ist und dann nach kurzer Zeit hab ich ein voll lautes rumpeln gehört und schreie aus dem Barkeller. Ich bin näher gegangen und hab gesehen das die Tür einen Spalt offen war. Also bin ich ganz leise runtergegangen und hab nachgeschaut, da hab ich gesehen wie er sie immer wieder angegriffen hat und sie sich gewehrt hat, aber er hat und hat nicht aufegehört. Samy hat ihn weggeschubst und er ist nach hinten geflogen darauf hat er ihr ins Gesicht geschlagen, was ich gesehen habe.