Romane & Erzählungen
Wenn der Tod dir das Leben nimmt... - ...was machst du dann?

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"Wenn der Tod dir das Leben nimmt... - ...was machst du dann?"
Veröffentlicht am 18. März 2012, 198 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Wenn der Tod dir das Leben nimmt... - ...was machst du dann?

Wenn der Tod dir das Leben nimmt... - ...was machst du dann?

Kapitel 1

„Nein“, schleuderte ich meiner Mum entgegen, die mich gerade versucht zu überzeugen auf diese bescheuerte Schule zu gehen. Diese bescheuerte Schule liegt irgendwo am Ende der Welt, in Güstrow gleich an der Ostsee. Aber ich gehe doch nicht in so ein beschissenes Kaff, ich bleibe hier, in München! Meine Mutter versuchte mich zu beschwichtigen in dem sie sagte: „Aber mein Schatz,

das ist gleich am Wasser, du magst doch das Wasser.“ „Aber nicht die Ostsee Mum!“ schrie ich genervt und verließ Kopfschüttelnd die Küche, ging in mein Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Wir hatten gerade Sommerferien, also kein Stress. Meine Mutter möchte mich gerne an dieser Schule an der Ostsee einschreiben, weil sie sehr gute Kritiken von Müttern mit schwierigen Kindern bekommen hat und weil ich anscheinend so ein “schwieriges“ Kind bin. Aber ich gebe natürlich nicht nach, ich will unbedingt hier bleiben, bei meinem Freund Ty und meinen anderen Freunden. Ohne dass ich es bemerkt hatte, betrat meine Mutter mein Zimmer. Als ich sie bemerkte stöhnte ich genervt auf: „Boah Mum, ich gehe nicht zu dieser beschissenen Schule!“ meine Mum starrte mich wütend an und verließ mein Zimmer. Sekunden später erschien auf meinem Computer eine neue Mail, ich öffnete sie und in großen Buchstaben stand da: „Ihre Anmeldung am Internat Güstrow war erfolgreich, wir gratulieren ihnen. Bis zum 15. September. Die Rektorin. „Mum?!“ schrie ich außer mir vor Wut. Mit zuckersüßen Stimme antwortete sie: „Ja, was ist los mein Schatz?“ „Was ist das?!“ schrie ich wütend und deutete auf die Mail. Meine Mutter sah sich die Mail an und sagte: „Das ist ja schön dass sie dich so spät noch angenommen haben.“ „Mum!“ funkelte ich sie wütend an und sagte: „Soll ich dir es buchstabieren? Ich gehe NICHT dahin!“ „Wirst du wohl“ erwiderte sie teilnahmslos. Ich rannte total wütend aus meinem Zimmer, aus unserem Haus und nahm dann den Bus zu meinem Freund Ty. Ich stieg aus, lief zu seinem Haus und klingelte Sturm. Zwei Minuten später stand Ty vor mir, er sah noch etwas verschlafen aus, was aber super süß aussah fand ich. Das erste was er mich fragte war: „Was ist los meine Süße?“ Entsetzt erzählte ich ihm von der Mail. Als ich fertig war mit erzählen, setzte er seinen Denker-Blick auf. Dann sagte er ich könne bei ihm bleiben. Ich nickte dankbar. Schnell holte ich meine Sachen von zuhause und machte es mir dann bei Ty gemütlich. In 6 Tagen müsste mich meine Mum zu dieser Horror-Schule bringen. 5 Tage später klingelte es bei Ty an der Haustür. Er öffnet, und ohne große Rede kam meine Mutter rein und, nahm mich an der Hand, zog mich nach draußen, gleich ins Auto, ich war so erschrocken, dass ich mich nicht mal wehren konnte, sie fuhr nach Hause und befahl mir meine Sachen zu packen, Sie stellte sich vor die Haustür, so dass ich nicht wieder abhauen konnte. Mein erster Reflex um mich zu wehren, führte mich ins Badezimmer, denn meine Mutter hasste diese Seitenscheitel, mit denen man ein ganzes Auge verdeckt, die die gerade in der Mode sind, ich griff zur Schere und beschäftigte ich mich gute 20 Minuten damit mir einen Seitenscheitel zu schneiden. Doch noch war ich mit meinem Ergebnis nicht gänzlich zufrieden. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und nahm dort die rote Haarfarbe heraus, die ich dort notfalls aufbewahrte, denn das was meine Mutter noch mehr hasst, sind rote Haare. So lief ich schnell zurück zum Badezimmer, überflog blitzschnell die Packungsbeilage und beschäftigte mich weitere 40 Minuten mit meinen Haaren, dann föhnte ich sie trocken und blickte in den Spiegel. Ich blickte einem Rotschopf mit Seitenscheitel entgegen, zufrieden grinste ich, schoss schnell ein Foto was ich sogleich auf Facebook setze. Dann werfe ich schnell meinen ganze Kleiderschrank in 3 riesige Koffer und schleppe sie runter zur Vordertür. Als meine Mutter mich sieht, stürzt sie sich schreiend auf mich. Doch darauf war ich vorbereitet, sobald sie die Tür freigegeben hatte, nutzte ich den Moment um flink unter ihren Armen durchzulaufen, zur Tür hinaus und geradewegs zurück zu Ty. Wieder klingelte ich Sturm, und Ty öffnete gleich und fragte mich erstmals verwundert: „He, hey Süße kennen wir uns?“ Ich hob den Kopf und Ty staunte: „ Oh mein Gott Amy, ich habe dich überhaupt nicht wiedererkannt.“ Ich grinse und Ty lässt mich rein. Er starrte andauernd auf meine Haare. Genervt frage ich ihn: „Was ist los Ty?!“ „Das sieht heiß aus“ verlegen grinse ich. Dann fragte er: „Das war als Racheplan für deine Mutter?“ Ich nickte, „Jep, sie ist total ausgeflippt als sie mich gesehen hat, und so hatte ich die Gelegenheit zu flüchten. „Also nehme ich an der Plan ist dich hier zu verstecken?“ Verlegen nicke ich wieder. Gott sei dank ist er einverstanden. Wenige Minuten später klingelte es. Ty sah mich an und ich rannte blitzschnell hoch in Ty's Zimmer. Dann hörte ich Ty mit meiner Mum reden. „Ist Amy hier?“ cool wie immer sagte Ty: „Nee, das wüsste ich.“ Ich hörte förmlich wie meine Mutter den Kopf schüttelt. Dann ging sie raus und Ty schrie ihr ein „Tschüss!“ hinterher. Er kam hoch und sagte triumphierend: „Sie ist weg“ Ich fiel ihm um den Hals und küsste ih glücklich. „Für dich gerne meine Hübsche.“ flüsterte er. Ich lief rot an und drückte ihn fester an mich. Auf einmal bemerkte ich einen roten Streifen der an meinem Bein entlang läuft. Scheiße, natürlich gerade jetzt musste ich natürlich meine Tage bekommen, jetzt wo ich nichts dabei hatte. Ich drückte mich von Ty weg und sagte: „Ich muss mal schnell zur Apotheke rüberlaufen. Er nickte und sagte: „Ich warte auf dich mein Schatz.“ Schnell verließ ich das Haus, ohne mich umzublicken. Was sich als großer Fehler erwies. Und schneller als ich begriff was passierte, hatte meine Mutter mich ins Auto geschoben und die Türen abgesperrt. Ich protestierte, und sagte ich wolle wenigstens mich von Ty verabschieden. Dann sagte sie ich soll ihn anrufen, und dann das Fenster des Autos aufmachen, sie ließe mich auf jeden Fall nicht mehr aus dem Auto. Also rief ich Ty an und sagte er solle rauskommen um sich zu verabschieden meine Mutter würde mich nicht mehr aus dem Auto lassen. Also kam Ty aus dem Haus, in der Hand hielt er ein kleines Päckchen und in der anderen einen Briefumschlag. Ich ließ das Fenster runter und meine Mutter beobachtete mich peinlich genau. Mir stiegen die Tränen in die Augen und kurz danach liefen mir auch schon die ersten Tränen über die Wangen. Ty griff durchs Fenster und hob meinen Kopf hoch. Er strich mir eine Strähne hinters Ohr und sagte: „Weine nicht meine Schöne!“ Dadurch weinte ich nur noch mehr. Ty küsste mich sanft und flüsterte: „Ich liebe dich meine kleine Süße.“ „Ich dich auch!“ schluchzte ich unbeholfen. Er reichte mir das Päckchen und den Brief. Dann sagte er: „Öffne es sobald ihr unterwegs seit, erst den Umschlag und dann das Päckchen.“ Ich nickte unter Tränen und meine Mutter fragte genervt: „Könntet ihr euch vielleicht jetzt verabschieden?!“ „Tschüss mein kleiner Schatz.“ flüsterte Ty traurig, und auch in seinen Augen erblickte ich Spuren von Tränen. Ich küsste ihn ein letztes Mal und sagte: „Tschüss Ty, ich liebe dich. In den nächsten Ferien bin ich wieder da.“ Ich ließ das Fenster hinauf und schickte ihm noch ein Küsschen. Dann trat meine Mum aufs Gaspedal und ich fing an hemmungslos an zu weinen. Erst als wir aus München herausfuhren hörte ich auf mit weinen und nur noch einzelne Tröpfchen liefen über meine Wangen. Ich nahm den Briefumschlag von Ty, öffnete ihn vorsichtig, drinnen befand sich eine Karte mit einem Herz obendrauf. Ich öffnete sie und fing an zu lesen was Ty in seiner schönen Schrift in die Karte geschrieben hatte.

 

Liebe Amy, es ist so schade dass du gehen musst aber... Aber ich wollte dass du weißt dass ich dich liebe, und deswegen will ich dich mit diesem Geschenk fragen ob du mich heiraten möchtest. Ich hoffe er gefällt dir. In ewiger Liebe.

Ty XOXO

 

Ich nahm das sorgfältig verpackte Päckchen und öffnete es vorsichtig. Dann erschien ein kleines Kästchen, das sich per Knopfdruck öffnete. Als das Kästchen offen war sah ich den schönsten Ring den ich meinem ganzen Leben gesehen hatte. Er war ganz aus Silber und obendrauf war ein kleiner blauer Edelstein. Im Ring in schön geschwungener Schrift eingraviert stand:

Amy&Ty for ever“

Er ist verrückt!“ stöhnte ich auf. Meine Mum sah mich an, dann den Ring und ihr klappte der Mund vor Erstaunen auf. Dann als sie sich wieder gefasst hatte sagt sie: „Ja, er ist definitiv verrückt.“ Dann nahm ich mein Handy hinaus und sendete ihm eine SMS:

 

Du bist verrückt!"3 Der Ring ist wunderschön!Ja, ich will dich heiratenXOXO

 

Sekunden später bekam ich eine Antwort:

 

I LOVE YOU! Du bist das beste was mir je passiert ist!XOXO

 

Stolz zog ich den schönen Ring an und betrachtete ihn wieder und wieder. Ich war wohl eingeschlafen, denn als ich meine Augen öffnete befand ich mich vor einem riesigen Tor. Dahinter stand ein riesiges Gebäude, um das es sich sicher um das Internat handelte. Am Tor stand eine sehr nobel angezogene Frau, ich dachte mir dass es die Rektorin sein könnte. Meine Mum ließ also das Fenster runter und begrüßte die Frau: „Hallo, mein Name ist Sally Torre, ich bringe meine Tochter Amy hierher.“ Die Frau nickte und sagte: „Ja, die Rektorin hat mir von ihrer Tochter erzählt. Ich arbeite hier an der Schule als Sekretärin. Mein Name ist Christine Molitor. Sie ließ uns hinein, und meine Mum hielt den Wagen vor dem riesigen Schulgebäude, das aussah wie eine Burg. Frau Molitor führte uns zum Haupteingang wo die Rektorin stand. Die Rektorin schüttelte mir und meiner Mum die Hand und stellte sich vor: „Hallo, Willkommen an unserer Schule, ich bin die Rektorin Caroline Klein, du bist dann wohl Amy Torre“ sagte sie während sie mir zu nickt. Dann rief sie: „Bill?!“ Ein hässlicher Junge tauchte auf: „Ja, kann ich helfen Frau Rektorin Klein?“ „Ja, das wäre sehr nett von dir, könntest du Amy auf ihr Zimmer bringen? Es ist die Nummer 4.“ Bill nickte: „Ja, natürlich Frau Rektorin Klein.“ Bill ging und winkte mir zu ihm zu folgen. Ich folgte ihm und die Rektorin rief mir hinterher dass die Koffer gleich in meinem Zimmer ankommen würden. Ich nickte ihr zu und wandte ich mich an Bill. Er stellte sich erstmals vor: „Hey, ich bin Bill, 16 Jahre alt und wohne in Zimmer 7.“ Na ja er schien ja mal nett zu sein. „Ok, gut ich bin Amy Torre, ich komme aus München und bin 15 Jahre alt.“ Bill nickte: „Schön dich kennenzulernen, sagst du mir warum du hier bist?“ Ich verdrehte die Augen und sagte: „Weil meine Mum meint ich sei undiszipliniert Und du?“ Bill nickte und sagte: „Na ja, als ich jünger war wurde ich immer gemobbt und dann fing ich an bösartig zu werden und aggressiv zu sein. Ja, und jetzt bin ich seit 4 Jahren auf dieser Schule und ich bin glücklich.“ Dann fragte ich ihn wo denn alle anderen seien. Er sagte dass ich die zweite sei die Angekommen ist, nach ihm, dass alle anderen noch nicht aus den Ferien zurückgekommen seien. Nachdem fragte ich ihn wie denn die anderen aus meinem Zimmer seien, er schüttelte den Kopf und antwortete: „Das kann ich dir leider nicht sagen, die Rektorin ändert jedes Jahr die Zimmer nach Lust und Laune, manchmal kommt es sogar vor das Jungen und Mädchen zusammen schlafen, aber nicht so oft. Jeder erfährt dann mit wem er sein Zimmer teilt, wenn bis alle 4 Mitglieder eines Zimmers im Zimmer sind.“ Ich nickte langsam. Dann waren wir bei Zimmer 4 angekommen. Bill öffnete mir die Tür und ich ging rein. Vor mir lag ein ziemlich großer Raum, mit 4 Betten und mit jeweils einem dazugehörige Nachttisch. Sah mal gar nicht so schlecht aus. Es gab zwei große Schreibtische und vier mittelgroße Schränke die an der Wand standen. Im eigenen Badezimmer befand sich ein Klo, eine Dusche und einen großen Spiegel. Gut, dachte ich und dann kamen auch schon meine Koffer an. Bill half mir die Koffer ins Zimmer zu schleppen und ich belegte gleich das Bett das dem Badezimmer am nächsten kam, weil ich immer in der Nacht aufs Klo musste. Dann begleitete ich Bill wieder zur Eingangshalle. Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und vergoss trotz allem was sie mir angetan hat einige Tränen. Als sie weg war legte Bill mir tröstend den Arm um. Ich schluchzte: „Danke Bill“ „Nichts zu Danken“ sagte er wie ein Gentlemen. Ich trocknete gerade die letzten Tränen als ein Typ die Eingangshalle betrat.

Kapitel 2

 

Der Typ grüßte die Rektorin, die Rektorin begrüßte ihn herzlich und gab ihm seine Zimmernummer. Dann kam er zu Bill und mir rüber. Er begrüßte Bill per Handschlag. Vor mir verbeugte er sich künstlerisch, nahm meine Hand, küsste sie und fragte höflich: „Wie ist ihr Name hübsche Lady?“ Ich lief knallrot an und stotterte: „Amy Torre.“ „Es freut mich sie kennenzulernen. Mein Name ist Bradley, Jason Bradley.“ Verlegen lächelte ich und sagte: „Du kannst aber auch gerne Du zu mir sagen.“ Jason lächelte und wandte sich an Bill, der ihn fragte welches Zimmer er belegte. Jason überlegte kurz und sagte dann: „Zimmer Nummer 5. Und ihr?“ fragte er lässig. Ich sagte 4 und Bill sagte 7. Jason nickte und sagte: „Cool, dann sind wir ja ganz nahe beieinander“ dabei blickte er mich an und ich sah wie seine Augen schelmisch aufblitzten. Jason, Bill und ich gingen zu unseren Zimmern, nur dass ich dieses Mal versuchte den Weg zu verhalten. Jason hielt mir die Tür auf, ich betrat mein Zimmer und fing an auszupacken. Währenddessen saßen beide Jungs auf meinem Bett und unterhielten sich über ihre Ferien. Dann rief Jason mir zu: „Prinzessin? Wo kommst du her?“ „München.“ antwortete ich. Jason grinste: „Oha, ein Großstadtgirl.“ grinste und fing an zu summen. Ich erkannte den Hit sogleich. Hammer von Culcha Candela. Ich verdrehte die Augen weil das Lied uralt war. Na ja, wenn es ihm Spaß machte und er das Lied mochte, sollte er doch summen was er wollte. Während er summte lächelte er mich schief an. Dann unterbrach er sein Gesumme und unterhielt sich weiter mit Bill. Ich mochte die beiden, Sie waren so nett und so einfach. Ty war nicht so, er hatte immer an allem etwas auszusetzen. Plötzlich bemerkte ich die rote Linie die sich immer noch an meinem Bein befand. Ups, wie peinlich. Schnell nahm ich mir eine frische Hose, eine frische Unterhose und einen Lappen aus meinem Schrank. Die Jungs sahen mir zu, sagten aber nichts. Ich ging ins Badezimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich zog meine Hose aus und wusch mein Bein ab. Als es dann sauber war trocknete ich es ab. Danach zog ich meine Unterhose aus und wusch auch noch den mit Blut verklebten Rest. Dann zog ich die frische Unterhose an,legte eine Binde rein, zog die neue Hose an, ich holte mir dann auch noch ein neues T-Shirt, das ich dann auch anzog. Ich trug eine dunkelblaue Jeans und ein hautenges schwarzes Top. Das sah gut aus. Ich kämmte meine feuerrote Mähne und verließ das Badezimmer. Dann entdeckte ich, dass Jason und Bill gerade ein Fotoalbum, das ich mitgebracht hatte durchblätterten. Bill schaute mich fragend an: „Warst du blond?“ Ich nickte zustimmend. Dann fragte Jason: „Wann hast du dir die Haare gefärbt?“ Ich überlegte zwei Sekunden lang und sagte dann: „Gestern Morgen.“ Bill und Jason sahen mich mit dem gleichen fragenden Blick an und dann sagte ich: „Ich war wütend mit meiner Mum“ Dann blickten mich beide wieder an und Jason grinste: „Du bist süß, einfach so aus Wut wegen deiner Mutter dir die Haare zu färben.“ Bill nickte und wir fielen in schallendes Gelächter. Währenddessen öffnete sich die Tür und die Rektorin stand dort mit einer Schülerin, die etwa mein Alter hatte. Wir unterbrachen unser Gelächter. Die Rektorin lächelte mir zu und sagte: „Es freut mich dass ihr gut miteinander auskommt, ich bringe nur Zoa vorbei.“ Ich blickte zu Jason und Bill um ihre Gesichtsausdrücke zu deuten, beide schauten ziemlich abweisend drein. Das Mädchen kam rein, die Rektorin lächelte uns noch einmal aufmunternd an und verließ dann das Zimmer. Sobald die Tür ins Schloss gefallen war, fing Zoa an zu reden: „Das ist mein Bett, ich möchte da schlafen!“ Dabei deutete sie auf mein Bett. Entgeistert blickte ich zu Jason, der mir zu nickte. Dann sagte ich: „Eh, Nein, das ist mein Bett.“ Empört sah Zoa mich an. „Nein“ sagte sie zickig. Sie nervte mich. Ein paar Sekunden später sagte ich: „Dann geh doch zu Frau Rektorin Klein, mal sehen ob die dir mein Bett gibt“ Als ich hörte dass Zoa empört nach Luft schnappte, grinste ich Bill siegessicher an. Zoa blickte mich beleidigt und wütend an, ohne ein weiters Wort verließ sie das Zimmer. Jason sah mich anerkennend an und sagte: „Autsch, das tut weh.“ „Ja, was glaubt die denn wer die ist?“ Bill grinste Jason an: „Sie gefällt mir.“ Jason nickte zustimmend. Keine zwei Sekunden später kam Frau Rektorin Klein in das Zimmer, dicht gefolgt von Zoa. Die Rektorin befahl Zoa ihre Sachen zu nehmen und sagte zu Bill und Jason sie sollten ihre Sachen holen, sie würden ab jetzt mit mir das Zimmer 4 bewohnen. Zoa bekam das Zimmer Nummer 2 zugeteilt. Dieses Zimmer befand sich gut weit von uns entfernt. Als die Jungs und Zoa das Zimmer verlassen hatte, setzte sich die Rektorin auf mein Bett. Dann sagte sie: „Es tut mir leid dass Zoa schon negativ aufgefallen ist. Sie ist immer so zickig. Ich hoffe es ist okay für dich mit Jason, Bill und noch einem anderen Mädchen das Zimmer zu teilen.“ „Nein, das ist super, solange das Mädchen nicht Zoa 2 ist. Vielen Dank aber dass sie mich nicht mit Zoa in einem Zimmer halten.“ Sie lächelte mir zu und dann kam Jason ins Zimmer gestolpert. Blitzschnell belegte er das Bett neben mir. 2 Minuten später kam Bill rein, er schaute Jason an und sagte: „Das ist mein Bett, ich möchte da schlafen!“ Jason und ich prusteten los. Bill stimmte mit ein. Als wir uns wieder beruhigt hatten packten die beiden Jungen aus. Ich fragte sie ob diese Zoa immer so sei. Beide nickten einstimmig. Dann meldete sich mein Magen, das ließ mich auf meine Uhr blicken: halb-acht Abends. Also sagte ich zu den Jungs: „Ich bin so hungrig.“ Beide stimmten mir zu. Sie zeigten mir den Weg zum Esssaal, es war ein Self-Service Betrieb. Ich lud mir eine Tonne Spaghetti Bolognese auf meinen Teller, und setzte mich gemeinsam mit Bill und Jason an einen runden Tisch. Inzwischen wahren mehrere Schüler angekommen. Jason und Bill stellten mich vielen andere Jugendlichen vor. Aber ich verhielt ihre Namen eh nicht. Dann fragte Bill in die Runde: „Also welche Farbe bekommt unser Zimmer? Und wie richten wir es ein?“ Ich schaute Bill fragend an. „Ach so.“ sagte er, „du weißt das ja noch gar nicht, wir dürfen unsere Zimmer selber anstreichen und einrichten. Alles was bis jetzt im Zimmer ist, ist Grundausrüstung, später können wir noch Sachen dazu stellen die im Keller gelagert sind. Die Wände können wir dann auch nach Lust und Laune anstreichen. „Wie wäre es mit grünen Wänden mit violetten Klecksen?“ Das gefiel den Jungs. Dann fuhr ich fort: „Habt ihr im Keller auch grüne oder violette Vorhänge?“ Beide Jungs dachten eine Weile nach und dann sagte Bill: „Ja, ich glaube schon, es gibt grüne, ich habe die Mal gesehen, aber die wurden seit ich hier bin noch nie benutzt.“ Dann warf Jason ein, dass es auch einen violetten Fussel-Teppich gäbe. Ich nickte und wir gingen aufs Zimmer, wo ein Mädchen auf dem letzten Bett saß. Die beiden Jungen kannten sie, aber ich ging als erste auf sie zu und stellte mich vor: „Hey, ich bin Amy, 15 Jahre alt und komme aus München. Und du bist?“ Das Mädchen sah mich aus riesigen braunen Rehaugen an und piepste dann: „Hey, ich bin Alessandra, aber nenn mich Aless, alle tun das. Ich komme aus Dortmund und ich bin 15. Ich stellte ihr ein paar Fragen, danach wurde sie lockerer und hörte auf so schrecklich zu piepsen. Ich erklärte ihr meine Einrichtungsidee und sie war begeistert. Kurz danach verließen Jason und Bill das Zimmer. 10 Minuten danach tauchten sie wieder auf mit grüner und violetten Farbe. Einem runden, violetten Fussel-Teppich, grünen Vorhängen, außerdem hatten sie noch 2 Lampen mitgebracht, diese hatten grüne Hütchen, dazu noch einen violetten Kleiderständer. Ich strahlte die Jungs an und fing an einen Plan zu zeichnen.

 

 

 

Alle waren begeistert von meinem Plan, also dachten wir uns, wir würden morgen damit anfangen ihn umzusetzen. Wir lagerten die Sachen zur Einrichtung erstmals im Badezimmer und legten uns dann schlafen. Es gefiel mir hier. Auch wenn ich nicht hierher kommen wollte. Bevor ich mich schlafen legte sendete ich Ty noch eine SMS:

 

 

 

 

 

Schlaf schön mein Schatz, es ist doch nicht so schlimm hier. Ich liebe dich XOXO

 

 

 

Dann schloss ich die Augen und schlief ein. Als ich am Morgen aufwachte, erschrak ich erstmal gewaltig, als ich mich umsah und mich nicht in meinem Zimmer zuhause befand. Dann fiel mir wieder ein wo ich war. Ich sah mich nach Jason und Bill um, beide lagen noch in ihren Betten und schnarchten friedlich vor sich hin. Ich ging ins Badezimmer und duschte. Heute war noch keine Schule, heute war dazu gedacht sich einzurichten und die Mitglieder des Zimmers besser kennenzulernen. Als ich frisch gewaschen, mit noch feuchten Haaren und in ein Handtuch gewickelt, aus dem Badezimmer kam, um mir frische Kleidung zu holen, bemerkte ich dass Jason wach geworden war. Ich ignorierte ihn einfach und und tat als hätte ich nicht bemerkt dass er wach sei. Mit frischer Kleidung verschwand ich wieder im Badezimmer. Ich zog mich an und kämmte meine rote Mähne die mittlerweile wieder trocken war. Dann ging ich zurück ins Zimmer und legte mich wieder aufs Bett. Ich nahm mein Handy vom Nachttisch und schaute ob Ty mir geschrieben hatte. Ich hatte 2 Nachrichten, eine von Ty und eine von meiner Mum. Die von Ty sah ich mir zuerst an:

 

 

 

Es freut mich, dass es dir dort gefällt du fehlst mir. Ich liebe dich! XOXO

 

 

 

Dann die von meiner Mum:

 

 

 

Kommst du klar?:-*

 

 

 

ich antwortete ihr:

 

 

 

Ja, ist in Ordnung hier meine Zimmerkameraden sind toll! :-*

 

 

 

Ich legte das Handy weg und bemerkte dass Jason mich die ganze Zeit über beobachtet hatte, Auf einmal sagte Bill: „Hey Leute!“ Jason und ich erschraken beide und Bill fing an zu lachen, wodurch dann auch Aless wach wurde. Die drei gingen duschen, Aless als erste, dann die Jungs. Als alle sauber waren, gingen wir frühstücken und machten uns dann an die Arbeit unser Zimmer zu gestalten. Erst rückten wir alle Möbelstücke in die Mitte des Zimmers und strichen dann alle vier Wände grün. Als diese grüne Schichte getrocknet war, klecksten wir mit der violetten Farbe drauf rum. Die Farbe verlief und das Zimmer sah richtig gut aus, sogar ohne Einrichtung. Als die Farbe getrocknet war, legten wir den violetten Fussel-Teppich in die Mitte des Raumes. Wir stellten die Bette wie ein Stern um den Teppich rum, wir stellten die beiden Eckschränke in die Ecken und die anderen beiden Schränke in die andere Ecke. Dann stellten wir die Schreibtische an die Stellen die ich für sie bestimmt hatte. Als die Schreibtische standen, hängten wir die Vorhänge vor die Tür, so dass jeder der unser Zimmer betrat erst durch die Vorhänge treten musste, bevor er auf die Betten sah. Das Zimmer sah toll aus und ich war richtig stolz auf meine Idee, auch meine Zimmerkameraden fanden es toll. Wir waren gegen Mittag fertig. Als die Rektorin uns holen wollte weil wir den Anfang des Essens verpasst hatten, riss sie die Augen auf als sie durch die Vorhänge getreten war. Dann meinte sie: „WOW, ihr habt euch aber ins Zeug gelegt,“ Alle Mitglieder des Zimmers lächelten stolz.


Kapitel 3

Den Nachmittag verbrachten Jason, Bill und Aless damit mich allen möglichen Leuten vorzustellen und mir gleichzeitig auch noch die Schule zu zeigen. Ich versuchte mir alles mögliche zu verhalten, zum Beispiel wo die Sporthalle war, wo sich der Fitnessraum befand und wo das Schwimmbad war. Ich lernte zahlreiche andere Jugendliche kennen, von einigen weiß ich noch wie sie heißen und wie sie aussehen. Einer hieß Nick, er war groß, blond, blaue Augen, er hatte ein wunderschönes aber scheues Lächeln, das er leider nur sehr selten aufsetzte. Er war mir sofort sympathisch. Dann stellte Aless mir Vanessa vor, die Van oder Vanny genannt werden wollte. Sie war sehr klein, ziemlich gebräunt und sportlich gebaut. Sie hatte dicke schwarzen Locken, und ein frecher Blick, der unter ihrem viel zu langem geglätteten Pony hervorlugte. Bill stellte mir Eric vor, ein riesengroßer Typ, mit breiten Schultern, einer Ray Ban Brille, die er anscheinend nur zur Dekoration anhatte. Unter der Brille waren große knallblaue Augen versteckt. Er hatte eine schwarze Surfer-Frisur und wäre ohne Brille wahrscheinlich ganz genau mein Typ. Obwohl Jason war auch ganz schön heiß. Sie stellten mir noch weitere Schüler vor, von denen ich aber das Gesicht noch den Namen behalten habe. Als wir dann nach dem Abendessen in unser Zimmer zurückkehrten, legten wir uns alle in unsere Betten. Ich schrieb Ty wieder eine Gute-Nacht SMS. Da wir noch nicht müde genug zum schlafen waren, unterhielten wir uns über unsere Herkunft, unsere Freunde, unsere Familie und über die letzten Ferien. Ich sollte anfangen, da ich “die Neue“ war. Also erzählte ich: „Also, ich komme aus München, ich ging zur Asam-Schule, ich lebe in einem Haus allein mit meiner Mum und meinem Bruder. Mein Bruder heißt John, er ist 13...“ Bill unterbrach mich: „Was ist mit deinem Vater?“ Ich schaute ihn traurig an und sagte: „Mein Vater ist vor 6 Jahren bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen, ich war gerade mal 9 Jahre alt.“ Entsetzt schauten alle 3 mich an und Bill flüsterte: „Tut mir Leid, das wusste ich nicht.“ Ich winkte ab und fuhr fort: „Mein Freund heißt Ty, er ist 18 Jahre alt und super nett...“ Dann klingelte plötzlich mein Handy. Ich blickte auf mein Iphone. Es war meine Mum. Ich schaute auf die Uhr und fragte mich warum sie mir um 1 Uhr in der Nacht anrief. Na ja. Ich ging dran und ich hörte meine Mum schniefen, dann fragte sie: „Amy?“ Sie hatte geweint das hörte ich. „Was ist los Mum? Ist etwas passiert?“ Sie schniefte und flüsterte grad noch so laut dass ich sie verstehen konnte: „Ja, es ist schrecklich..“ Dann fragte ich: „Was Mum? Was?“ Sie stotterte: „Ty...“ „Was ist mit Ty?“ unterbrach ich sie schroff. Dann sagte sie: „Er.. er ist tot.“ Und da, indem Augenblick brach meine Welt zusammen. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich flüsterte: „Wie... wie kann das sein?“ Meine Mum sagte: „Er saß im Auto, war dabei eine SMS zu verschicken, als ein Typ in ihn rein krachte. Er ist an der Stelle gestorben.“ Ich legte meiner Mum ohne ein weiteres Wort auf und heulte, so wie ich noch nie in meinem Leben geheult hatte. Jason und Bill kamen zu mir und umarmten mich sanft. Jason fragte mich leise was los sei. Ich flüsterte in Tränen aufgelöst: „Er ist tot.“ „Wer?“ fragte Jason. Ich konnte den Namen nicht sagen. Jason wartete ein paar Minuten. Als ich mich wieder etwas gefasst hatte, sagte ich: „Ty, Ty ist tot.“ Und beim erklingen seines Namens heulte ich weiter. Jason und Bill sahen sich geschockt an. Dann nahmen beide mich in den Arm. Irgendwann ging Bill in sein Bett. Aless war schon lange eingeschlafen. Jason jedoch blieb bei mir, er legte sich zu mir ins Bett um mich zu trösten. So schliefen wir dann auch ein. Ich erwachte mitten in der Nacht, ich erinnerte mich an das was meine Mutter mir am Telefon gesagt hatte und ich fing wieder an zu weinen. Jason wachte davon auf und drückte mich an sich. Ich nahm mein Iphone und sah dass ich eine SMS hatte. Sie war von gestern Abend, von Ty. Da stand:

Ich liebe dich jeden Tag als ob es mein letzter wäre. Ich liebe dich sosehr!"3"3 Du fehlst mir! Komm mich besuchen!!"3

Ich fing wieder an zu weinen. Jason versuchte mich zu beruhigen, doch erfolglos. Irgendwann schlief ich dann trotzdem wieder unter Tränen ein. Als ich dann am morgen aufwachte, tat mir das Herz so weh, dass ich es nicht wagte mich zu bewegen. Ich blieb einfach liegen und ließ die Tränen über die Wangen laufen. Dann bewegte sich Jason. Er rückte zu mir hoch aufs Kissen. Er flüsterte mir zu: „Wie geht es die Amy?“ Ich drehte meinen Kopf langsam in seine Richtung. So konnte er in meine roten Augen blicken. Dann sagte ich leise: „Nicht gut.“ Jason legte seinen Arm um mich und zog mich langsam, um mir nicht weh zu tun, an sich ran. Ich schob meinen Arm zwischen uns und schob ihn sanft weg. Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Tut mir Leid Jason, aber lass mir etwas Zeit, ich muss nachdenken und möchte etwas für mich allein sein.“ Jason nickte verständnisvoll und nahm etwa Abstand. Dann verließ ich das Bett und ging ins Badezimmer. Ich sah in den Spiegel. Ich sah grauenhaft aus. Meine Augen waren rot und verweint, meine Haare sahen total scheiße aus und meine Lippen waren blutig weil ich die ganze Nacht darauf rum gebissen hatte. Ich ging in die Dusche und ließ mir das warme Wasser über den Rücken laufen. Ich wusch mich und weitere Tränen rannen ununterbrochen aus meinen Augen. Ich stieg aus der Dusche und weinte immer noch. Ich glaube dass ich nie mehr aufhören werde zu weinen. Ich werde nie mehr glücklich sein. Das Leben ist deprimierend. Ich fragte mich ob Ty sterben wollte. Ich fragte mich ob seine letzte SMS etwa auf seinen Tod hindeuten sollte. Aber warum sollte er sterben wollen? Er hatte doch keinen Grund. Oder vielleicht doch? Aber er hat mir doch immer alles erzählt. Oder auch nicht? Warum? Warum ist er gestorben? Warum er? Er war doch so ein süßer Kerl. Ich liebe ihn doch. Plötzlich platzte Bill ins Badezimmer rein. Er sah mich an, sah dass ich in ein Handtuch gewickelt da stand. Ihm entfuhr ein: „Ups.“ und er verschwand wieder. Ich musste ein bisschen über sein Missgeschick lächeln. Ich zog mich schnell an und machte Bill das Badezimmer frei. Aless und Jason stand das Mitleid ins Gesicht geschrieben. Ja, ich tat ihnen Leid und zwar so richtig, was eigentlich ja nur logisch war. Und wegen ihrer Blicke schossen mir wieder Tränen in die Augen. Jason umarmte mich sanft und ich weinte mich an seiner Schulter aus. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, fing mein Magen an zu knurren, so laut dass alle im Zimmer lächelten und Bill sagte: „Ich glaube Amy hat Hunger.“ Ich nickte und wir schlenderten zum Esssaal. Ich nahm mir ein Brötchen. Ich versuchte mein Gesicht unter meinen Haaren zu verstecken und ich versuchte nicht aufzufallen, was sich allerdings als recht schwierig erwies mit meiner roten Mähne. Es gelang mir aber mein Gesicht zu verstecken. Ich wollte auf keinen Fall dass irgendjemand sah dass ich geweint hatte. Nach dem Essen gingen wir in unsere Zimmer und holten unsere Schulsachen. Jason zeigte mir das Schulgebäude und führte mich zu meinem Klassenzimmer. Er lächelte mir aufmunternd zu und sagte: „Komm schon Amy, du schaffst das schon.“ Er nickte und ich ging in den Klassensaal. Das erste was ich sah war Nick. Er nickte mir schüchtern zu und ich fragte ihn ob ich mich zu ihm setzen könnte. Er nickte wieder und ich nahm Platz. Die ganze Zeit über dachte ich an Ty, Ty, immer nur Ty. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als an ihn. Dann betrat Frau Schulte, meine Englisch-Lehrerin das Klassenzimmer. Sie war eine große blonde Frau, mit einem schmalen Gesicht. Sie war energisch. Mit großen Schritten ging sie zum Lehrerpult. Sie grüßte die Klasse und dann bemerkte sie mich, die Neue. Sie kam zu mir und sagte: „Du bist Amy richtig?“ Ich nickte. Dann sagte sie: „So tell your class something about you.“ Ich nickte und fing an: „Also ich bin...“ sie unterbrach mich: „Steh auf, geh an die Tafel und dann in Englisch bitte.“ Ich stand auf, ging zur Tafel und fing an: „Hey, I'm Amy. I come from Munich. I am 15 years old. I'm a bit crazy. I love my cat and my boyfriend...“ meine Stimme versagte abrupt und eine Träne die keiner sah lief mir lautlos über die Wange. Ich atmete tief durch und fuhr fort: „Before I came around here, I lived with my mother and my brother John. My dad died in a car crash when I was 9 years old.“ Meine Englisch-Lehrerin unterbrach mich: „I'm sorry to hear that. I'm sure you'll find a lot of friends here. But now I want to start my lesson. Sit down please Amy. Ich nickte und setzte mich. Nick sah mich an und fragte mich: „Warum hast du unterbrochen als du über deinen Freund geredet hast?“ Ich schluckte und sagte: „Ich.. ich möchte nicht darüber reden. Tut mir leid Nick.“ Er nickte verständnisvoll. Die Lehrerin erzählte uns irgendetwas über Past Simple, was ich eh schon lange konnte. Ich hörte nicht zu und dann fragte sie mich: „Amy, what is ride in the Past Simple?“ Ich überlegte kurz und sagte gelangweilt: „rode“ Sie nickte und fragte weitere Leute auf. Als es klingelte hatten wir 5 Minuten Pause und danach deutsch Stunde bei Herrn Müller. Als es klingelte und Herr Müller den Klassensaal betrat, wusste ich gleich dass ich ihn hassen würde. Er war groß, hatte graue Haare und eine runde Brille. Er war etwas breiter gebaut. Als er mich sah, kam er zu mir und fragte mit einer rauen, tiefen Stimme, der die Bösartigkeit schon abzuhören war: „Junge Dame? Wären sie so freundlich sich vorzustellen?“ Ich nickte: „Ich bin Amy, ich komme aus München und bin 15 Jahre alt.“ Er nickte und fragte mich noch: „Bist du gut in dem Fach Deutsch?“ Ich nickte und sagte: „Ja, im Deutschen bin ich recht gut, bisher hatte ich fast immer Einser oder Zweier.“ Er nickte und wandte mir den Rücken zu. „Was für ein Arschloch!“ dachte ich und fast als hätte er meinen Gedanken gehört, warf er mir einen fiesen Blick zu. Ich wandte mich an Nick und flüsterte: „Ist der immer so?“ Er nickte und Herr Müller startete seinen Unterricht. Es ging ums Aktiv/Passiv. Es war nicht sehr schwer. Er fragte mich immer wieder auf, so als ob er sich versichern wollen, ob ich auch aufpasste. Ich hasste ihn wirklich! Schon komisch. Ich kannte ihn gerade mal 10 Minuten und konnte ihn schon nicht mehr ausstehen. Gute Vorsätze fürs neue Schuljahr! Er stichelte uns Schüler wo er nur konnte und verteilte Strafen als seien es Prüfungen. Am Ende der Stunde war ich so richtig glücklich in los zu sein. Ich sagte zu Nick: „Ich kann ihn nicht leiden!“ Er antwortete mir mit: „Niemand kann ihn leiden! Er ist immer so fies und zu jedem.“ Dann verließen wir gemeinsam das Klassenzimmer. Ich hatte etwas länger als eine Stunde nicht an Ty gedacht. Doch jetzt traf mich die Erinnerung an ihn wie einen Schlag ins Gesicht. Ich wurde mit einem mal bleich im Gesicht und Nick sah mich besorgt an: „Ist alles in Ordnung?“ Ich nickte und versuchte mich zu konzentrieren, doch es tat mir so weh, an ihn, Ty zu denken. Nick und ich wanderten über den Pausenhof und begegneten Jason. Er umarmte mich und fragte: „Na, wie waren deine ersten Stunden?“ Ich nickte und sagte: „Es war in Ordnung.“ Dann klingelte es auch schon wieder und wir gingen zurück in die Klasse, wo wir jetzt Biologie Stunde hatten. Biologie war hier toll, die Lehrerin, sie war so wie ich, sie war neu in der Schule. Sie stellte sich vor: „Hallo, ich bin Anna Schweitzer. Ich komme aus Dortmund und bin hierher gekommen, weil ich die Ostsee liebe und es toll finde so nah an ihr dran zu leben. Stellt ihr euch bitte mal vor?“ Der Reihe nach stellten sich alle vor, sie stellten ihre Hobbys vor und redeten von ihrer Familie. So erfuhr ich zum Beispiel dass Nick ritt. Als ich dann dran war stammelte ich: „Hey, ich bin Amy, ich komme aus München und lebte mit meinem Bruder und meiner Mutter dort. Meine Hobbys sind ehm... ich, ich skate gerne.“ Ein erstauntes Raunen ging durch die Klasse. Es war nicht mal gelogen ich fuhr wirklich gerne Skateboard. Die Lehrerin nickte und die restliche Klasse stellte sich vor. Ich fragte Nick über das Reiten aus: „Wie lange reitest du schon?“ Er sagte: „Seit 10 Jahren.“ Ich nickte anerkennend. Dann fragte ich: „Hast du ein eigenes Pferd?“ Er nickte wieder und auf seinem Gesicht erschien ein verträumter Ausdruck. Dann erzählte er mir, dass es eine Stute sei und zwar ein Fuchs. Sie hieß Divinia. Dann fragte ich ihn: „Und was hast du mit ihr gemacht als du hierher gekommen bist?“ Er strahlte und sagte: „Sie steht auf einem Reiterhof in Güstrow, nicht weit von hier. Ich kann sie jederzeit besuchen.“ Ich nickte und dachte: „Der hat seine Traumfrau gefunden!“ Und dann war die Stunde auch schon vorbei. Nächste Stunde war Französisch angesagt. Mein schlechtestes Fach. Die kleine, kräftige Frau, die Rumpelstilzchen genannt wurde, aber eigentlich Erika Johnson hieß, betrat das Klassenzimmer mit eiligen Schritten. „Hallo Rumpelstilzchen!“ ertönte es von hinten aus der Klasse. Frau Johnson sagte lässig: „Hey Jürgen, aber für dich heiße ich immer noch Frau Johnson.“ Jürgen lief rot an und Frau Johnson ignorierte ihn einfach. Dann sollte ich mich zum vierten Mal an diesem Tag vorstellen. Nick sagte: „Kann ich das übernehmen?“ „Wenn ihr euch schon so gut kennt?“ sagte Frau Johnson, „Jep!“ sagte ich und Nick fing an: „Sie heißt Amy, ist 15 Jahre alt, kommt aus München, Sie lebte zusammen mit ihrer Mum und ihrem Bruder bevor sie hierher kam. Frau Johnson nickte und fing mit ihrem Unterricht an. Sie rief mich gleich auf und fragte mich: „Alors, Amy est-ce que tu parles bien le français?“ Ich schüttelte den Kopf, Nein, Französisch konnte ich definitiv nicht gut. Ich sagte also: „Non, mon français est horrible.“ Sie nickte mir freundlich zu und fragte die anderen Schüler über ihre Ferien aus. Mich nahm sie nicht mehr dran. Ich redete leise mit Nick und dann klingelte es auch schon. Endlich Mittagspause! Ich war ausgehungert. Ich verließ die Klasse und ging auf unser Zimmer. Unterwegs begegnete mir Jason, der mich fragte wo ich denn hin wolle. Ich sagte ihm, dass ich noch schnell ins Zimmer wolle um mich umzuziehen. Jason nickte und sagte ich solle dann später nachkommen, er würde mir einen Platz neben ihm freihalten. Ich zwinkerte ihm zu und ging ins Zimmer. Ich betrat das Zimmer und zog mich um. Dann bemerkte ich ihn.

Kapitel 4

 

Auf meinem Bett lag ein kleiner Umschlag. Ich dachte: „Oha, jetzt schon einen heimlichen Verehrer?“ Der Umschlag war sehr klein, und es stand nichts drauf. Ich setzte mich aufs Bett. Ich öffnete ihn sorgfältig und starrte das Papier an. Das was ich sah, schien unmöglich. Es konnte nicht sein. Der Brief, er, er war von Ty. Es war unmöglich, doch es war so. Es war seine Handschrift, seine Unterschrift und es waren seine Worte. Ich konnte sie förmlich hören. In seiner schönen Schrift stand da:

Liebe Amy,

Ich habe dir doch gesagt, dass ich immer bei dir sein werde und hier hast du den Beweis. Ich bin da, nur du siehst mich nicht. Noch nicht. Vielleicht wirst du mich irgendwann wieder sehen. Du kannst mich nicht hören, doch ich höre dich. Ich weiß was du denkst und ich weiß dass ich dir fehle, aber bitte beweine mich nicht. Ich bin bei dir, und das einzige was ich möchte ist dass du glücklich bist. Es ist alles so schnell geschehen. Dieser Typ ist in mich rein geknallt, ich habe ihn nicht kommen sehen. Und dann fühlte ich mich gut. Weil ab dem Moment, wo ich die Erde verlassen hatte, wusste ich, dass ich immer bei dir sein werde. Ich schaue dir zu, gerade jetzt, wie du diesen Brief liest. Und es schmerzt, dich so zu sehen. Ich würde so gerne zu dir kommen, doch ich kann nicht. Noch nicht.

In ewiger Liebe

Ty XOXO

 

Und dann fing ich an zu schreien. Ich schrie wie ich noch nie in meinem Leben geschrieen hatte. Etwa eine Viertelstunde später kam plötzlich Jason ins Zimmer gelaufen. „Amy? Was ist los?“ Ich heulte ohne Ende und deutete dabei auf den Brief. Jason fragte ruhig: „Darf ich lesen?“ Ich nickte und er nahm den Brief und durchlas ihn einmal schnell. Am Ende des Briefes sah er sich im Zimmer um, um festzustellen ob wirklich keiner da sei. Aber da war niemand. Dann legte er mir den Arm um und versuchte mich zu beruhigen. Es klappte mehr oder weniger. Er fragte mich, ob es wirklich Ty's Handschrift sei, und Ty's Unterschrift. Ich nickte nur. Dann sagte Jason etwas was mich sehr verwunderte: „Ich habe schon mal von so etwas gelesen, also dass ...Tote mit den Menschen die sie lieben kommunizieren.“ Erstaunt sah ich ihn an. „Echt?“ Jason nickte, ich weiß nicht wie es funktioniert, ich weiß auch nicht wie du ihm antworten kannst, aber es ist möglich.“ Dann dachte ich: „Ty, wir sehen uns.“ Und dann sah ich ihn vor meinem inneren Auge lächeln. Sein süßen Lächeln, das ich sosehr liebte. Er war so anders. Ich liebte ihn dermaßen. Er fehlte mir. Sogar sehr viel. Und als ich mir sein so süßes Lächeln vorstellte, überkam ein kleines Lächeln mein Gesicht. Jason schaute mich verunsichert an und als er mein kleines Lächeln sah, erwiderte er es und fragte: „Warum lächelst du?“ Ich flüsterte, leise, aber glücklich: „Ich weiß dass er hier ist und mich nicht verlässt, niemals.“ Jason lächelte, aber er hielt mich wohl für verrückt. Dann sagte Jason: „Hast du keinen Hunger?“ und im gleichen Augenblick knurrte Jason's Magen. Ich lächelte und sagte: „Geh du mal schon, ich komme in 5 Minuten nach.“ Jason nickte und ging zur Tür, drehte sich noch einmal um und fragte besorgt: „Kommst du klar?“ Ich sagte: „Ja, danke Jason.“ Er nickte erneut und verließ das Zimmer. Dann fing ich an einen Brief an Ty zu verfassen.

Lieber Ty,

Ich liebe dich und ich konnte es nicht glauben, als meine Mutter mir gesagt hat dass du tot bist.. Aber du bist da, ich weiß zwar nicht wie es möglich ist, oder wie es geht, aber das ist egal, du bist da. Ich hoffe dies ist der richtige Weg um dir zu antworten. Erklärst du mir wie es möglich ist, dass du mit mir kommunizierst? Kann ich dich sehen?

Ich bin so durcheinander. Ich liebe dich.!"3

 Amy XOXO

 

Ich lächelte meinen Brief an und legte ihn aufs Bett, an den Ort wo der Brief, den ich vorgefunden hatte, gelegen hatte. Lächelnd verließ ich das Zimmer und ging zum Esssaal. Im Esssaal schaute ich mich nach Jason um. Ich erblickte ihn, Bill und Aless am gleichen Tisch wie gestern Abend. Ich ging zu ihnen und nahm auf dem hinweg noch gekochte Kartoffeln mit. Dann setzte ich mich zu ihnen und Bill fragte: „Wie geht's Amy?“ Ich lächelte ihm zu: „Gut, Danke“ „Das freut mich.“ sagt Bill überrascht und ich fing an meine Kartoffeln runter zu schlingen. Oh Gott war ich hungrig! Als ich meinen dritten Teller Kartoffeln runter geschlungen hatte, fragte Aless mich ob ich nicht so langsam platzen würde. Ich schüttelte den Kopf und grinste: „Nein, ich war verdammt hungrig.“ Aless nickte verwundert und trank ihr Glas aus. Dann erklang die Schulglocke, die bedeutete, dass wir noch eine Viertelstunde bis zur nächsten Schulstunde hatten. So machten wir uns dann schnell auf den Weg ins Zimmer. Im Zimmer, nahmen wir unsere Schulsachen. Ich bemerkte, dass der Brief den ich hinterlassen hatte, nicht mehr da war. An seiner Stelle war nichts mehr, außer einer kleinen Delle in der Bettdecke, dort wo der Brief gelegen hatte. Etwas verängstigt, aber Glücklich über die Geschehnisse dieses Tages verließ ich mit Bill, Jason und Aless das Zimmer. Die nächste Stunde hatten wir Sport. Zufälligerweise hatte Bill auch Sport und so begleitete er mich zur Sporthalle. An der Tür zeigte er mir, wo genau die Mädchen Umkleide sei. Ich ging hinein, und zog mich in einer Ecke, um nicht aufzufallen, um. Als ich dann mit ein paar anderen Mädchen die Umkleide verließ, lernte ich unseren Sport-Lehrer kennen. Puh, der war heiß, aber so richtig. Er hatte eine blonde Surfer-Frisur und tiefblaue Augen. Er war vielleicht 20 Jahre alt, vielleicht auch 21 aber auf keinen Fall älter. Er hieß Nathan Pettyfer. Er war super heiß gebaut, man sah seinen Muskel bepackten Bauch durch sein T-Shirt. Er war etwa 1 Meter 80 groß. Die Mädchen aus meiner Klasse grüßten ihn mit: „Hallo, Herr Pettyfer.“ Alle sahen ihn dabei mit einem verliebten Blick an. Ich grüßte ihn mit: „Hey, Herr Pettyfer, ich bin Amy, ich bin neu hier.“ Er hielt mir seine Hand hin, die ich erst erstaunt ansah und dann nahm und schüttelte. Mit seinen hübschen Augen sah er mich an und sagte: „Freut mich dich kennenzulernen Amy.“ Er hatte eine tiefe Stimme, die aber sehr interessant war, er klang wie der Sänger meiner Lieblings-Band Nickelback. Er war unheimlich, aber scharf! Unheimlich scharf. Dann gingen wir in die Sporthalle und fingen an mit Federball spielen. Das konnte ich überhaupt nicht. Ich war so schrecklich schlecht. Wir spielten ein Kaiser-Turnier in Zweier-Teams. Meine Partnerin hieß Elena. Sie war etwas breiter gebaut, spielte aber 100 Mal besser Federball als ich, was eigentlich auch keine Kunst war. Aber egal wie sie aussah, sie war total nett. Auch sie stand auf den Sport-Lehrer, den jedes Mal wenn er sie ansah, lief sie rot an. Sie war irgendwie süß. Sie schlief in Zimmer 2 mit Zoa. Ich bemitleidete sie wirklich. Aber sie winkte ab und sagte mit ihrer tiefen, sanften Stimme: „Na, man gewöhnt sich an alles.“ Ich schüttelte meinen Kopf und sagte: „Aber nicht an Zoa! Sie ist so schrecklich.“ Elena sah mich achselzuckend an und an dem Augenblick flog ihr einen Federball an den Kopf. Es sah so lustig aus, dass ich mich auf den Boden fallen ließ und so lachen musste, dass ich mich verschluckte und anfing mit husten. Ich blieb am Boden liegen und bemerkte dass Elena ebenfalls lachte. Gut, ihr war also nichts ernsteres passiert. Ich riss mich zusammen, ging zu ihr und klatschte sie ab während ich ihr zu grinste: „Das hast du aber schön gemacht.“ Sie setzte einen gespielt wütenden Blick auf und blickte mich an. Deswegen musste ich noch mehr grinsen und dann fing sie auch an zu grinsen. Dann kam Herr Pettyfer und sah nach den Rechten. Er sagte: „Los Elena und Amy, es geht doch schon besser als vorhin! Hört jetzt bloß nicht auf.“ Dabei sah er mich an und zwinkerte mir zu. Wie bestellt fingen wir wieder an zu spielen. Er sah uns ein wenig zu und verschwand dann wieder zu anderen Teams. Elena schnaufte. Es war wohl sehr anstrengend für sie zu spielen, gleichzeitig den Bauch einzuhalten und auch noch von dem heißen Sport-Lehrer angeschaut werden. Für mich war es einfach. Dann schrie Herr Pettyfer, dass die Stunde zu Ende sei, dass jetzt alle sich umziehen sollten. Wir gingen also zur Umkleide. Auf dem Hinweg keuchte Elena: „Hast du gesehen wie Pettyfer dir zugezwinkert hat? Das macht er nie.“ Ich nickte: „Ja, das habe ich gesehen, das hat er aber bestimmt nur gemacht weil ich neu bin.“ Elena schüttelte den Kopf: „Nein, das denke ich nicht. Ich denke dass er auf dich steht. Er hat so oft zu dir hingesehen.“ „Ach quatsch.“ sagte ich verunsichert, dennoch wusste ich dass sie recht hatte. Er hatte auffällig oft zu mir gesehen. Ich versuchte es zu ignorieren und schaffte dies auch Recht gut. In der darauf folgenden Stunde hatten wir Mathe bei Herr Entringer. Herr Entringer war ein kleiner, pummeliger Mann. Er hatte eine knallrote Nase, auf der eine Runde Brille saß. Auf seinem Kopf waren kaum noch Haare und die wenigen die er hatte, waren grau. Er sah lustig aus. Und so war er auch. Er versuchte uns Mathematik anhand von Iphones bei zu bringen, was ihm allerdings nicht so gut gelang, denn ein Iphone kann man schlecht durch Zwei teilen. In seiner Stunde lachten wir andauernd. Und in Null Komma Nix, war die Stunde um. Dann hatten wir frei. Erschöpft ging ich in mein Zimmer wo ich als allererstes nachschaute ob ich einen neuen Brief erhalten. Doch nichts. Etwas enttäuscht legte ich mich aufs Bett und nahm mein Handy. Ich schaute ob ich eine neue SMS bekommen hatte. Nein, hatte ich nicht. Ich legte das Handy zur Seite und dann kam Jason ins Zimmer gelaufen. „Hey! Na? Wie geht's?“ Ich nickte und lächelte: „Danke, gut und dir?“ Er nickte. Dann fragte er: „Wollen wir was trinken gehen?“ Ich blickte ihn an: „Hä? Wie willst du das denn machen?“ „Wusstest du das nicht? Wir haben hier in der Schule ein Kaffee.“ Ich sah ihn überrascht an und sagte dann: „Ja klar, dann gehen wir was trinken.“ Also gingen wir runter zum Kaffee. Das Kaffee war noch fast leer, denn es war noch früh. An der Kasse des Kaffees stand eine ältere Dame. Ich bestellte mir einen Cappuccino, Jason nahm sich ein Kaffee und wir setzten uns in eine Ecke. Dann fragte Jason mich über meine Lehrer aus. Ich zählte sie auf und so stellten wir fest dass wir den gleichen Deutsch-Lehrer hatten. Herr Müller, dieser mieser Typ. Dann dachte ich daran, was Ty zu diesem Lehrer gesagt hätte. Er hätte gesagt: „Miese Typen gibt es überall, aber dieser hier ist einer der ganz üblen Sorte.“ und als mir seine Worte einfielen musste ich unwillkürlich grinsen. Doch mein Grinsen wurde von einer Welle Trauer weggespült. Ty... und schon rannen mir wieder kleine Träne über die Wangen. Ich strich sie mit einer schnellen Bewegung weg, weil ich nicht wollte dass Jason sie sieht. Doch ich war nicht schell genug. Jason hatte sie schon gesehen. „Hey, was ist los Amy?“ „Nichts.“ schniefte ich leise und versuchte ihm dabei in die Augen zu blicken. Aber es gelang mir nicht. Er lächelte mich sanft an und streichelte meine Hand. Ich zuckte zusammen und zog meine Hand weg. Er entschuldigte sich doch ich winkte ab. In dem Kaffee dudelte leise Musik vor sich hin. Auf einmal lief ein Lied, das ich nur zu gut kannte. Ich hatte es so oft mit Ty gehört. If Today Was your Last Day. Von Nickelback meiner Lieblings-Band. Niemals hätte ich gedacht, dass dieses Lied mich so treffen könnte. Es gab mir einen Stoß ins Herz dieses Lied ohne Ty zu hören. Ich hatte es so oft mit ihm gehört, aber nie ohne ihn. Wir haben es sogar gemeinsam gesungen. Es hat sich zwar total schlecht angehört, aber es war lustig. Jetzt bedeutet dieser Song nur noch Erinnerung. Erinnerung an ihn. Ich riss mich zusammen um nicht noch mehr Tränen kommen zu lassen. Ich fing an meinen Cappuccino zu trinken. Als ich ihn fertig hatte, lief das Lied immer noch. Dann kam mir plötzlich ein Gedanken. Es konnte zwar nicht sein, aber vielleicht... Ich dachte ich sei verrückt, aber warum nicht. Warum konnte es nicht sein, dass Ty sich dieses Lied gewünscht hatte? Er konnte doch auch mir schreiben, also warum nicht an den Radio Sender? Als die letzten Noten ausgeklungen waren, sagte der Sprecher: „Das Lied wurde sich von einem Jungen namens Ty, für seine Freundin Amy gewünscht.“ Bei diesen Worten fing ich dann an zu weinen. Ich wusste nicht ob es Angst oder ob es Trauer war. Ich schätzte dass es beides war. Jason legte seinen Arm um mich und schob mich Richtung Ausgang. Wir gingen ins Zimmer und er fragte mich was los sei. Ich schüttelte den Kopf und sagt: „Lass mich in Ruhe Jason, bitte.“ Jason sah etwas verletzt aus, verließ aber das Zimmer und ließ mich alleine. Erst weinte ich noch ein wenig und als ich mich dann beruhigt hatte, versuchte ich einen klaren Kopf zu bekommen. Ich überlegte was ich tun sollte. Mir fiel nichts ein. Also legte ich mich einfach auf mein Bett und schlief ein. Gegen 7 Uhr Abends kam Aless ins Zimmer um mich fürs Abendessen zu wecken. Sie kam zu mir und fing an mich zu kitzeln. Uh, sehr fies. Wie wild fing ich an um mich herumzuschlagen und Aless fing an mit lachen. Dann fragte sie lässig: „Na, kommst du essen?“ Ich nickte. Ich kämmte nur schnell meine Haare und ging dann mit Aless runter in den Esssaal. Ich aß Hühnchen mit Curry und Reis. Mhh. Das schmeckte. Dabei trank ich ein Glas Cola Light . Endlich wieder meine geliebte Cola Light. Nach dem Essen fühlte ich mich viel besser. Aless, Bill, Jason und ich gingen auf unser Zimmer und redeten ein wenig. Dann kam die Frau Rektorin Klein in unser Zimmer und erkundigte sich ob alles in Ordnung sei. Wir nickten und bedankten uns für die Nachfrage. Als sie das Zimmer verlassen hatte sagte Bill: „Das macht sie jeden Abend. Sie geht in jedes Zimmer und erkundigt sich ob es all ihren Schülern gut geht.“ „Ich finde das toll von ihr!“ warf ich ein, denn in meiner alten Schule war es den Lehrern und dem Rektor immer egal wie es uns ging, Hauptsache wir kamen zur Schule und schrieben gute Noten. Aless sagte: „Am Anfang hab ich es auch toll gefunden, aber schon bald fängt es an mit nerven.“ Jason sagte: „Ich finde es gut. Sie will halt immer wissen ob es uns Schülern gut geht.“ Ich nickte. Eigentlich war ich ziemlich froh hier zu sein, denn zu hause wäre Ty's Tod noch unerträglicher gewesen, denn alles hätte mich an ihn erinnert. Mein Zimmer, alle meine Fotos. Ãœberhaupt alles. Aber hier, gab es nichts außer seinen Brief der mich an ihn erinnert. Ich war zufrieden hier, auch wenn ich das meiner Mutter gegenüber nie so zugeben würde. Dann gegen halb elf schalteten wir das Licht aus. Ich war innerhalb von zwei Minuten eingeschlafen. Ich träumte. Ich sah Ty, auf einer Lichtung sitzen, es war hell dort wo er war. Er hatte nur eine Hose an, so dass ich seinen schönen Oberkörper sah. Dann stand Ty auf und kam zu mir. Nein, momentmal, er ging an mir vorbei. Er ging zu einem anderen Mädchen. Hä? Das Mädchen war ja ich? Sie sah aus wie ich und fühlte was ich fühlte. Jetzt verstand ich. Ich war Zuschauer einer Szene. Aber was stellte diese Szene dar? Ty umarmte mich sanft und küsste mich. Ich hörte mich ihm zu flüstern: „Ty, ich liebe dich.“ Ty antwortete mit einem Hauch Panik in der Stimme: „Ja, ich dich auch. Amy, um mit mir zu kommunizieren musst du..:“ Dann wachte ich auf. Ich blickte an die Decke und überlegte was er gesagt hatte. Während dem Ãœberlegen, schlief ich plötzlich wieder ein. Ich träumte wieder. Diesmal sah ich Ty vor meiner alten Schule, ich sah mich aus dem Gebäude kommen. Ty redete gerade mit meinem damaligen Freund Lukas. Ich ging zu Lukas und küsste ihn. Ty sah mich währenddessen an. Ich begrüßte Ty mit einem freundlichen Nicken und dann gingen Lukas und ich. Ich sah dass Ty mir nach sah. Dann wachte ich auf weil mein Wecker schrillte. Der Traum, er war von dem Tag an dem ich Ty kennengelernt hatte. Zwei Wochen später hatte ich Lukas verlassen, und ganze 2 Monate später kam ich mit Ty zusammen. Komische Träume hatte ich. Ich versuchte herauszufinden was sie bedeuteten, doch ich kam nicht drauf. Dann ging ich schnell duschen. Nach dem duschen, hatte ich zwar noch immer nicht verstanden, was meine Träume bedeuteten, ich versuchte daran zu glauben dass es Zufall war, dass ich gerade jetzt solche Sachen geträumt hatte. Aber tief in meinem Inneren wusste ich dass es nicht wahr war, dass etwas dahinter steckte. Dass ich mich selber anlog wenn ich sagte dass, sie nichts zu bedeuten hatten. Ich ging aus dem Badezimmer und bemerkte dass Bill wach geworden war. Es war zwar erst halb sechs Uhr morgens aber ich war schon hellwach und dachte nicht mal mehr dran mich noch einmal schlafen zu legen. Ich ging mit eiligen Schritten zu meinem Schrank, nahm das Nötige zum anziehen heraus und ging zurück ins Badezimmer, wo ich mich dann gemütlich anzog. Frisch gekleidet verließ ich dann das Badezimmer. Ich ging aus dem Zimmer, in den Flur, bis zu dem kleinen Gemeinschaftsraum. Wo ich den Fernseher einschaltete und die DVD's durchwühlte. Dann fand ich einen Film der ziemlich gut klang. Er hieß R.E.D und handelte von einem pensionierten CIA-Agenten, der umgebracht werden sollte, weil er zu viel wusste. Ich legte die DVD ein und fing an den Film zu schauen. Ein Hammer Film. Ich war so auf den Film konzentriert, dass ich gar nicht mitbekam, als Bill und ein paar andere Jungs, die ich nur vom sehen her kannte sich zu mir gesellten. Die Schluss-Szene fand ich am geilsten, als der eine zu seiner Chefin sagte: „Fick dich Cynthia!“ und sie dann erschießt. Als es klingelte war der Film gerade zu Ende gegangen. Erschrocken hastete ich in unser Zimmer und nahm die Schulsachen für heute morgen von einem der Schreibtische und lief durch das lange Gebäude, bis zu meinem Klassensaal. Wir hatten in der ersten Stunde Geschichte bei Herr Neumann

 

,von vorne sah der Typ ganz schlank aus, doch von der Seite sah er schwanger aus, was ziemlich lustig aussah. Dann hatte er anscheinend einen Nippel-Piercing, aber darauf will ich mal lieber nicht genauer eingehen. Er hatte eine runde Brille und war etwas asiatisch. Daher fragte ich mich auch warum er so einen deutschen Namen hatte, Manfred Neumann, das klang nicht gerade asiatisch. Auf jeden fall fragte er mich gleich am Anfang der Stunde: „Du, Häschen wie heißt du?“ Ich sagte: „Amy.“ „Okay“ er schien ziemlich schlecht im Namen verhalten zu sein, weil er nannte jeden Häschen oder Mäuschen, obwohl er diese Klasse schon letztes Jahr hatte. Sein Fach jedoch verhielt er richtig gut. Er erklärte und das Leben von Joanna von Orléans und andere Sachen wie zum Beispiel der 100-jährige Krieg. Während der Stunde stellte ich fest dass er stockschwul war. Er hob immer so wie eine Tussi, angeekelt die Hand wenn ihm etwas nicht passte außerdem gab er etwas schwule Laute von sich. Ich fand ihn ziemlich cool. Nick wohl nicht, denn er schüttelte andauernd den Kopf. Als es klingelte und Herr Neumann die Klasse verließ, stöhnte Nick erleichtert auf. Ich fragte ihn: „Stimmt was nicht?“ Nick nickte und sagt: „Ja, Herr Neumann ist ein blödes Arschloch. Ich hatte so gehofft dass wir ihn dieses Jahr nicht wiederbekommen.“ Ich nickte, verstand ihn aber nicht, Herr Neumann war doch total nett. Vielleicht fand ich das aber auch nur weil ich ihn noch nicht wirklich kannte. Aber irgendwie scheinen alle Jungs ihn nicht zu mögen, aber die Mädchen schon. Dann klingelte es schon wieder. Eine Stunde Deutsch, bei diesem Lehrer den ich nicht ausstehen konnte. Herr Müller, dieser große, graue, ekelhafte Mann. Puh, ich hatte jetzt schon keine Lust mehr. Herr Müller betrat die Klasse und sah uns alle schon mit einem fiesen Blick an. Er setzte sich ans Lehrerpult und musterte uns. Dann sagte er mit seiner tiefen, ekelerregenden Stimme: „Nehmt ein Blatt und einen Stift raus, wir schreiben ein Diktat auf 60 Punkte.“ Die ganze Klasse stöhnte entgeistert auf. Mit einem fiesen Blick im Gesicht sagte er: „Ach so? Ich wollt mehr Punkte?“ Keiner in der Klasse sagte mehr was, also nahm ich an dass es auf 60 Punkte gerechnet wurde. Er fing an uns Sätze zu diktieren, in dem jedes Wort schwieriger als das vorige war. Nach etwa einer halben Stunde, waren wir fertig, damit meine ich die Leute die nachgekommen waren. Herr Müller sammelte die Blätter ein und packte sie weg. Leise flüsterte ich Nick zu: „Wie ist es bei dir gelaufen?“ Ich erntete einen bösen Blick von Herr Müller. Nick schüttelte den Kopf und sagte: „Total verhauen und du?“ „Ging so.“ Dann fing Herr Müller an zu meckern: „Amy! Wenn ich dich noch einmal dabei erwische deinen Nachbarn abzulenken, indem du mit ihm redest, bekommst du einen Text auswendig zu lernen.“ Danach sagte ich etwas, was mir mein Jahr bei Herr Müller versaute: „Aber Herr Müller, wir arbeiten doch an nichts, also störe ich Nick auch nicht.“ Der Lehrer lief knallrot vor Wut an und schrie aufgebracht: „Amy! Vor die Tür.“ Ich erhob mich aus meinem Stuhl und verließ ohne ein weiteres Wort das Klassenzimmer. Ich setzte mich vor die Tür und war erleichtert nicht mehr den nerv tötenden Herr Müller zu sehen. Die Stunde dauerte noch knappe 20 Minuten, ich würde also nicht allzu viel verpassen. Plötzlich, wie aus dem Nichts kam Herr Pettyfer, den Gang entlang. Er lächelte mir zu und fragte: „Na Amy was machst du denn vor der Tür?“ Ich lächelte verlegen: „Herr Müller hat mich rausgeschickt weil ich was zu Nick gesagt habe, dann hat Herr Müller mich unterbrochen und gesagt ich solle Nick nicht stören, dann habe ich gesagt dass ich Nick nicht störe, weil wir ja eh an nichts arbeiten würden.“ Herr Pettyfer sah aus als ob er sich zusammen reißen müsste um nicht laut loszulachen. Stattdessen grinste er nur: „Da ist aber jemand frech.“ Ich errötete. Dann zwinkerte er mir zu und ging. Dann bemerkte ich auf einmal den Schatten in der Ecke.


Kapitel 5

Ich versuchte zu erkennen, um wen es sich handelte, doch ich erkannte nur Umrisse. Ich schaute genauer hin, erkannte immer noch nicht, um wen es sich handelte. Leise rief ich: „Wer ist da?“ Der Schatten zuckte zusammen, als ob er nicht erwartet hatte, dass ich ihn rief. Dann verschwand er plötzlich und ich hörte wie leise Worte zu mir rüber schwebten. Aber ich verstand sie nicht. Sie waren zu leise. Ich stellte mir wirklich fragen, ob ich jetzt ganz durch geknallt war? Nein, mir ging es gut, da war wirklich jemand, ich hatte mir diese Person nicht eingebildet. Dann klingelte es und dort, wo der Schatten gewesen war, war nur noch eine leere Ecke. Puh, war das gruselig. Dann gab es eine Viertelstunde-Pause. Ich suchte Jason und erklärte ihm was geschehen ist. Auch er schüttelte sich, weil es ziemlich gruselig war. Er fragte mich ob es Ty gewesen sei. Ich antwortete ihm, dass ich es nicht wisse. Es wäre zu dunkel gewesen. Ich hatte ja nicht mal erkannt ob es ein Jung oder ein Mädchen war. Eine eiskalte Schauer jagte mir über den Rücken, aus Angst vor dem Ungewissen. Dann klingelte es wieder. Wir hatten jetzt zwei Stunden Kunst. Das gefiel mir Recht gut, denn zeichnen konnte ich. Die Lehrerin war total abgedreht, sie hatte drahtige rote Haare, grüne Augen, sie trug eine Latzhose aus Jeans, drunter ein kariertes Hemd. Gott sah die Frau komisch aus. Dann sagte sie mit einer piepsigen Stimme, die so schlecht zu ihrem Aussehen passte, dass ich mich zusammen reißen musste um nicht in lautes Gelächter auszubrechen: „Hallo Klasse, ich bin Frau Muhton eure Kunstlehrerin.“ Die Klasse antwortete: „Halle Frau Muhton.“ Dann sagte sie gleich: „So nehmt mal Block und Bleistift zur Hand.“ Die ganze Klasse suchte in ihren Schultaschen nach dem nötigen Material. Währenddessen schrieb Frau Muhton: „Gefühlszeichnung“ Die Reaktion von drei viertel der Schüler war saulustig, es hörte sich so an: „Hä?“ Ich kannte das Gefühlszeichnen, ich hatte es schon öfters getan. Man muss einfach nur malen was man fühlt oder denkt. Während die Lehrerin den anderen das Gefühlszeichnen erklärte, fing ich schon an zu zeichnen. Rasch erkannte man eine finstere Ecke, wo jemand im Schatten, von Finsternis umhüllt stand. Das Bild war mir gut gelungen, auch wenn es nicht meine Absicht war etwas so eindeutiges zu malen. Die Person, auf meinem Bild war definitiv männlich, ein Mann, oder vielleicht auch ein Junge, das bemerkte ich an den breiten Schultern und den schmalen Hüften. Im Schatten des Gesichtes schien ich ein Lächeln zu sehen, klein und unscheinbar, vielleicht stellte ich mir aber auch nur vor. Die Lehrerin kam vorbei und blickte mir über die Schulter und sagte: „Du bist sehr talentiert junge Dame, das ist ein sehr schönes Bild. Wie heißt du?“ „Amy“ sagte ich und lächelte ihr zu. Sie nickte und ging an die Tafel wo sie dann laut sagte: „Ich habe ein paar sehr interessante Bilder gesehen und ich bin sehr stolz auf euch, jetzt gebt mir eure Blätter ab, ich poste ein Post-It auf jedes Blatt und wir geben sie dann durch die Reihen und jeder soll ein Wort, ein Gefühl, ein Gedanke auf das Post-It schreiben und es dann weiter geben, ich möchte gerne dass jeder ein Wort auf jedes Post-It schreibt. Und es soll anonym bleiben, also keine Namen auf die Blätter und keine auf die Post-It 's.“ Alle standen auf und brachten ihre Blätter nach vorne, dann teilte die Lehrerin die Blätter neu aus, durcheinander und klebte ein Post-It auf jedes einzelne. Ich bekam ein Bild das sehr farbig war, also schrieb ich „glücklich“ auf das Post-It und gab das Bild weiter. Auf die nächsten Blätter schrieb ich Worte wie: „verliebt, froh, glücklich, motiviert, kreativ..“ und noch andere ähnliche Sachen aber nie waren die Bilder irgendwie traurig, oder erdrückend. Dann bekam ich mein Bild in die Hand gedrückt. Auf dem Post-It standen Wörter wie: „traurig, finster, gruselig, erdrückend, verletzt“ oder noch andere Wörter der gleichen Kategorie. Ich schrieb nichts drauf, sondern gab das Blatt einfach weiter. Nick schaute das Bild an und sagte: „Puh, das ist aber finster, ich frage mich wer das gezeichnet hat.“ Ich sah ihn achselzuckend an. Antwortete ihm aber nicht, nicht dass er dachte dass ich komplett geistesbehindert sei. Er schrieb seinen ersten Gedanken hin und zwar „Tod“. Ich war schockiert. Nachdem jeder jedes Blatt bekommen hatte klingelte es, wir sollten unsere Blätter holen und dann in der nächsten Stunde sollten wir die Bilder interpretieren. Ich wartete bis der Großteil der Klasse sein Blatt geholt hatte und zum Klo verschwunden waren, bevor ich mein Blatt abholte. Dann lief ich zurück auf meinen Platz, nahm nur schnell das Post-It ab und versteckte dann das Bild in meiner Tasche. Dass nur niemand sah, dass es die Neue war, die so gruselige Bilder malte. In der nächsten Stunde sollten wir dann über unsere Bilder reden, ich hielt mich so gut es ging aus dem Gespräch heraus, um nicht zu sagen welches mein Bild war. Mein Bild drückte wahre Gefühle aus, wie Furcht und Trauer aus, aber wenn man mein Bild etwas länger auf sich wirken ließ empfand man noch etwas und zwar Hoffnung. Dann klingelte es und die nächste Stunde war bei Frau Schulte, der Englisch-Lehrerin. Wir gingen schnell zurück zu unserem Klassensaal, wo Frau Schulte schon wartete. Sie schien gut gelaunt zu sein, denn sie lächelte jedem Schüler zu. Oder vielleicht war es auch normal dass sie so war, so gut kannte ich sie noch nicht. Sie ließ uns uns setzen und grüßte uns dann mit einem lauten: „Good morning class!“ Die ganze Klasse antwortete mit: „Good morning Miss Schulte.“ Sie lächelte und sagte dann: „Okay, so this week we're going to work on presentations. I parted the class in teams with 4 people in every team. I'm going to tell you your teams right now.“ Das heißt soviel wie: Diese Woche werden wir an Präsentationen arbeiten. Ich habe die Klasse in Teams von jeweils vier Leuten eingeteilt. Ich werde euch jetzt gleich die Gruppen erläutern. Dann fing sie an: „The first team is Nick, Joey, Amy and Thomas.“ Ich atmete laut auf als ich hörte dass ich mit Nick in einer Gruppe war. Die anderen Gruppen hörte ich schon nicht mehr. Joey und Thomas kamen zu uns. Beide sahen recht freundlich aus, und so waren sie auch stellte sich heraus. Sie stellten sich gleich vor und lächelten mir zu. Nick kannte sie vom letzten Jahr und sie waren ziemlich gut befreundet. Dann erklärte Miss Schulte uns das Thema um das unsere Präsentation handeln sollte. Wir sollten eine PowerPoint über eine Musikgruppe machen. Ich war sofort begeistert. Dann schrieben wir in unserer Gruppe Namen von Gruppen auf, ich beharrte mich auf Nickelback. Dann sagte ich: „Ich habe schon eine fertige PowerPoint Präsentation vom letzten Jahr über die.“ Damit hatte ich Joey auf der gewonnenen Seite. Dann gaben Thomas und Nick einfach aus! Nick sagte: „Aber ich schwöre dir, ich lasse das nur durch, weil mein Name in ihrem Vorkommt!“ Ich lachte und dann war die Stunde auch schon vorüber. Wir räumten schnell all unsere Sachen zusammen und gingen dann aus dem Klassenzimmer, ich verabredete mich mit Joey und Nick für später, Thomas hatte schon was vor und ich sagte, dass ich noch Jason mitbringen würde. Ich ging ins Zimmer und war etwas enttäuscht dass ich nichts auf meinem Bett vorfand. Ich ging ins Badezimmer und zog mich um, stand gerade in Unterwäsche im Badezimmer als Jason reinplatzte. Er grinste: „Upps!“ ging einen Schritt rückwärts und schloss die Tür wieder. Ich rief im hinterher: „Jason! Es gibt da so etwas das heißt anklopfen!“ „Sorry!“ erklang es aus dem Zimmer, aber ich hörte das Grinsen in seiner Stimme.“Du bist unmöglich Jason!“ „Ich hab dich auch lieb“ Ich antwortete ihm nicht mehr. Doch dann viel mir meine Verabredung ein. „Jason?“ „Ja?“ „Kommst du mit mit Nick und Joey nachher einen trinken oder so?“ „Klar, kann ich machen wenn du das willst Prinzessin.“ Ich verdrehte die Augen: „Jason nenn mich nicht mehr Prinzessin sonst...“ „Sonst was Prinzessin?“ „Du stirbst!“ Ich zog mich schnell an und sah dass Jason mich frech angrinste. Ich ging zu ihm und stieß ihm aufs Bett. „Oho! Da geht aber wer ran.“ Schnippisch drehte ich mich um und ging davon. Ich ging aus dem Zimmer und hörte dass er mir hinterher lief. Ich ignorierte ihn und ging zum Gemeinschaftsraum. Wo mich Nick und Joey schon erwarteten, wir gingen zusammen essen, dann fragte Nick warum Jason denn nicht mitgekommen sei. Dann habe ich gesagt dass er beleidigt sei. Joey grinste: „Wie hast du das denn gemacht?“ „Na Ja, eigentlich ist es seine eigene Schuld, aber ich möchte einfach nicht jetzt darüber reden.“ Nick und Joey nickten mir verständnisvoll zu. Dann gingen wir zur Rektorin um eine Erlaubnis zu bekommen, den Nachmittag in der Stadt zu verbringen, falls man das überhaupt Stadt nennen kann, eher Dorf, mit einer Straße wo es ein paar Läden gibt und einige Kaffees, mehr gab es dort nicht.

Die Erlaubnis bekamen wir ohne Problem. Also spazierten wir durch das Schultor. Da die Jungs ja schon letztes Jahr hier gewesen waren, wussten sie wo sich die etwas lebendigere Straße befand. Wir gingen dort hin und setzten uns erstmal auf die Terrasse von einem Kaffee und tranken eine Cola. Das Kaffee hieß Chocolate House, als ich die Jungs fragte warum es Chocolate House hieß, deuteten sie mit dem Kopf auf den Nachbartisch wo gerade ein alter Mann eine Milch serviert bekam, daneben hatte er einen Löffel an dem ein fetter Klotz Schokolade war, der Mann hielt den Löffel mit der Schokolade in die heiße Milch, was dann heiße Schokolade ergab. Ich verstand jetzt mal den Namen von diesem Kaffee. Ich habe mir fest vorgenommen beim nächsten Mal so eine heiße Schokolade zu trinken. Als wir bezahlt hatten, gingen wir etwas durch die Stadt bummeln. Nick kaufte eine neue Decke für sein geliebtes Pferd und ich kaufte mir ein paar Ohrringe die aussahen wie Reisverschlüsse. Wir schauten uns noch einige Schaufenster an, doch Nick fing an nervös zu werden , da es später wurde und er noch zu seiner Stute wollte. Dann sagte ich dass ich mit ihm käme und auch Joey schloss sich uns an. Dann gingen wir zu Nick 's Stute die ihn mit einem freudigen Wiehern begrüßte. Es war ein schöner Stall, groß und hell. Nick 's Augen strahlten beinahe vor Freude und Liebe. Er ging ganz liebevoll mit seinem Pferd um und fütterte sie mit ein paar Möhren die er zuvor gekauft hatte. Das Pferd wirkte voll zufrieden. Als wir wieder gingen, wieherte sie Nick mit einem lauten, liebevollen Wiehern hinterher. Nick schwebte auf Wolke 7. Ich fand es süß wie er mit seinem Pferd umging. Dann gingen wir zurück ins Internat. Ich brachte schnell meine Ohrringe ins Zimmer. Im Zimmer begegnete ich Jason. Jason blickte mich an und lächelte. Dann sagte er: „Amy, es tut mir leid für heute Mittag.“ Ich winkte ab, da ich jetzt keine Lust hatte zu streiten und sagte: „Kommst du mit runter?“ Jason nickte und folgte mir nach unten in den Gemeinschaftsraum. Im Gemeinschaftsraum warteten die beiden Jungs schon auf mich. Dann fragte ich Nick und Joey welches Zimmer sie denn belegten, Nick belegte Zimmer Nummer 8 und Joey Zimmer 9 mit Eric und Thomas. Das war ein cooles Zimmer. All diese Jungs waren super nett. Aber mein Zimmer war sowieso auch total cool! Aless war total nett. Bill auch und Jason sowieso. Wir setzten uns alle gemeinsam auf die Couch, und aßen Chips, die wir am Nachmittag in der Stadt gekauft hatten. Mhm. Das schmeckte! Dann wurden wir uns bewusst dass es schon 7 Uhr abends war und dass wir so langsam Abendessen gehen müssten. Wir gingen also runter zum Esssaal und setzten uns alle zusammen an einen Tisch. Nachdem wir uns alle unser Essen genommen hatten und alle am Tisch saßen, verbrachten wir ein recht angenehmes Abendessen. Wir lachten viel und erzählten uns von unseren Ferien. Die Jungs waren sofort Feuer und Flamme und wollten wissen wie das Leben in München denn so sei. Denn die meisten unter ihnen kamen aus irgendwelchen kleinen Dörfern die niemand kannte. Ich machte ihnen klar das das Leben in einer Großstadt nicht so spannend sei. Dann erzählte ich ihnen noch dass ich skaten konnte. Sie wollten unbedingt dass ich ihnen das zeige, denn glauben wollten sie es mir nicht wirklich. Ein Mädchen das skatet? Nee, passt nicht, also glauben wir es nicht. Nach dem Essen setzten wir uns gemeinsam mit Eric und Bill in den Gemeinschaftsraum und spielten UNO. Ich erzählte ihnen vom letzten Mal wo ich UNO gespielt hatte. Es war mit ein paar Freunden und wir hatten aus UNO ein Saufspiel gemacht. Immer wenn man verlor musste man einen Shot trinken. Am Schluss war eine so voll dass sie immer wieder verlor und dann immer mehr trinken musste. Als es zu schlimm wurde hatten wir das Spiel dann abgebrochen. Darüber mussten alle lachen. Damals war das auch sehr lustig. Ich hatte es mit meiner besten Freundin Jess und noch ein paar anderen Freunden gespielt. Upps. Ich hatte Jess ganz vergessen! Schnell holte ich mein Handy und schrieb Jess eine SMS.

 

Jess! Süße du fehlst mir! Sorry ich hatte voll vergessen dir zu schreiben. Sorry... Wie ist es so an der Schule ohne mich? Mir geht es gut hier. Ich bin umgeben von gut aussehenden Jungs, die Leute in meinem Zimmer sind echt nett. Tut mir mega leid dass ich nicht geschrieben habe! Aber mit allem was geschehen ist, habe ich überhaupt nicht daran gedacht dir zu schreiben.. Hast du das mit Ty mitbekommen? Es ist so schrecklich..:( Er fehlt mir. Du fehlst mir. Ich komme dich in den nächsten Ferien auf jeden Fall besuchen. Lieb dich!XOXO

 

Während dem schreiben hatte Eric mir über die Schulter gesehen und hat mich dann angegrinst: „Du bist von gut aussehenden Jungs umgeben.“ Ich lächelte ihn an und grinste: „Stimmt doch oder nicht?“ Er sah sich um und grinste: „Also ich sehe da nur mich als gut aussehender Junge.“ Ich streckte ihm die Zunge raus und sagte ihm leise: „Was ist mit Jason? Und Nick? Und Thomas? Und Joey ist auch recht süß.“ „Na wenn du die heiß findest.“ Ich nickte ihm zu und ignorierte ihn dann einfach. Ich setzte mich zu Joey, der mir wie selbstverständlich den Arm um die Schultern legte. Ich fühlte mich wohl in seiner Nähe. Joey roch gut. Er gab mir ein Gefühl der Geborgenheit. Buh, Gruselig wie wohl ich mich bei ihm fühlte. Dann klingelte mein Iphone. Ich sah dass es Jess war. Schnell ging ich ran: „Hey Jess!“ „Na, Alte hattest du mich etwas vergessen?“ „Ja, sorry. Es tut mir so leid.“ „Na, nicht so schlimm, bin nur ein bisschen enttäuscht von dir.“ „Hey, Süße es tut mir so leid.“ „Es ist okay. Wie geht es dir denn so?“ „Den Umständen entsprechend gut und dir?“ „Ja, auch ist nur etwas langweilig in der Schule ohne dich.“ „Ja, Süße du fehlst mir auch, aber die Leute hier sind echt nett.“ Ich entzog mich Joey's Arm und ging den Gang entlang zu unserem Zimmer. Unterwegs begegnete ich Vanessa, die mich freundlich begrüßt, ich nickte ihr zu und setzte mich vor unsere Tür. Jess und ich redeten noch etwas über die Schule und Jungs. Dann schnitt sie das Thema Ty an. „Ja, Jess weißt du, er fehlt mir so sehr!“ eine kleine Träne, rann über meine Wange und ich wischte sie mit einer schnellen Bewegung weg. Ich weiß nicht warum, aber ich wollte ihr nicht erzählen dass ich so gesagt Kontakt mit Ty hatte. Wahrscheinlich würde sie mich für verrückt halten. Wir redeten noch eine Weile und dann legte sie auf. Ich ging kurz in Zimmer und was ich sah, überraschte mich. Auf meinem Bett lag eine rote Rose, drunter ein Briefumschlag und daneben ein Kästchen. Das Kästchen mit dem Ring. Mit schnellen Schritten ging ich auf mein Bett zu, ich nahm die Rose und roch dran. Sie roch süß. Dann nahm ich den Briefumschlag und öffnete ihn sorgfältig. Ich schön geschwungenen Buchstaben stand da:

 

Amy, meine Süße,

ich bin bei dir, die ganze Zeit über. In dem Kaffee in der Schule, da war ich es, der mir unser Lied gewünscht habe, If today was your last day. Ich wusste dass es dich berühren würde. Du kannst mich nicht sehen Süße, denn mein Körper ist tot. Vielleicht irgendwann wieder. Aber noch nicht. Ich weiß es nicht wie es möglich ist, dass ich dir schreiben kann, aber es hat irgendetwas mit tiefer Liebe zu tun. Und ich bin glücklich dass es funktioniert. Dann kann ich dir wenigstens so mitteilen wie sehr ich dich liebe. Amy, denk nicht zu viel an mich, werd glücklich. Freunde dich mit anderen Jungen an und führ Beziehungen. Ich will dich nur wieder glücklich sehen, der Rest ist mir egal.

Bitte, denk nicht zu viel an mich. Ich habe dich geliebt, Ich liebe dich und Ich werde dich immer lieben. Ich bin an dich gebunden Amy, das heißt dass ich deine Gefühle empfinden kann. Ich spüre wie du dich fühlst. Amy mach es für mich und werd glücklich. Was du mit dem Ring machst ist deine Entscheidung, aber vergesse ihn nie.

Aus tiefster Liebe.
Ty XOXO

 

Sorgfältig faltete ich den Brief wieder zusammen und legte ihn in die Nachttisch Schublade, zu dem ersten Brief. Dann nahm ich ein Blatt Papier aus meinem Block und überlegte was ich schreiben sollte. Eine Träne rollte über meine rechte Wange und tropfte leise auf das Blatt Papier. Dann fing ich an zu schreiben.

 

Ty...

Wie soll ich nicht an dich denken? Wir waren über ein Jahr glücklich zusammen und jetzt sagst du mir ich soll nicht mehr an dich denken? Sorry, aber das kann ich nicht. Ty, ich kann nicht ohne dich glücklich sein. Ich kann wohl Beziehungen führen, aber für niemanden würde ich so fühlen wir für dich,. Ty ich liebe dich unbeschreiblich viel. Und ich weiß nicht wie ich ohne dich Leben soll. Die Leute hier sind zwar alle nett, aber nicht vergleichbar mit dir. Was heißt das, du bist an mich gebunden? Heißt das, dass du all die Schmerzen empfindest, die dein Tod mir zugerichtet hat? Das tut mir saumäßig leid. Wenn ich je wieder glücklich mit einem anderem werden soll, dann aber nur damit du diesen Schmerz nicht spürst! Was soll das mit dem Ring? Ich habe ihn nicht vergessen. Wie könnte ich nur, echt man was denkst du von mir?
Ich hab dich lieb mein Schatz. Für immer.

Amy XOXO

 

Dann legte ich den Brief auf mein Bett. Ich nahm das Kästchen mit dem Ring und öffnete es noch einmal, nur um einen Blick auf den Ring zu werfen. Wieder raubte sein Anblick mir den Atem. Dann kam Jason rein. Instinktiv klappte ich das Kästchen zu, aber Jason hatte es schon gesehen, mit zwei großen Schritten, war er bei meinem Bett angelangt und schaute das Kästchen fragend an. „Was ist das?“ „Ach, nichts.“ Ich weiß nicht warum, aber ich wollte ihm meinen Ring nicht zeigen. „Du lügst Amy.“ Dann sagte ich schnippisch: „Jason, es geht dich nichts an.“ Aber Jason ließ sich nicht abschütteln. Er setzte sich neben mich und legte seine Hand unter meinen Kinn, drückte meinen Kopf hoch, so dass ich ihm in die Augen sehen musste. „Amy, was ist los?“ fragte er mit sanfter Stimme. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen, doch es gelang mir nicht. Er strich mir eine Strähne die mir ins Gesicht fiel hinters Ohr und strich sanft über meine Wange. Als er keine Antwort bekam, fragte er: „Hat Ty wieder geschrieben?“ Ich nickte. Dann versuchte er einen Arm um mich zu legen, doch ich schüttelte ihn ab. „Amy, du musst ihn vergessen, er ist nicht mehr da, werd glücklich, tu es für ihn, er würde das sicher wollen.“ Dicke Tränen rannen mir aus den Augen und Jason nahm mich nun entschlossen in den Arm. Diesmal versuchte ich nicht mehr in abzuschütteln. Ich fühlte mich leer und verlassen. Jason wischte mir die Tränen weg und streichelte mich tröstend. „Zeigst du mir nun den Inhalt von dem Kästchen?“ Ich zeigte ihm wortlos das Kästchen und drückte auf den Knopf um es zu öffnen. Das Kästchen klappte auf und Jason sog erstaunt die Luft ein. „WOW!“ sagte er leise. Ich klappte das Kästchen schnell wieder zu. Eine angenehme Wärme lag in der Luft. Jason schien sie auch zu spüren. Unsere Gesichter näherten sich einander...


Kapitel 6

Mit einem lauten Knall flog die Tür auf und die widerliche Zoa kam herein. In einem aufgespielt süßem Ton fragte sie: „Störe ich?“ Wie aus einem Mund sagten Jason und ich: „Ja!“ Böse grinste sie und verschwand wieder aus dem Zimmer. Ich schrie ihr hinterher, dass sie eine hinterhältige dumme Ziege sei. Jason drehte meinen Kopf wieder in seine Richtung, doch ich wollte nicht mehr. Dann dachte ich an Ty. Ich empfand Schmerz, starker Schmerz. Als mir bewusst wurde, dass Ty diesen Schmerz auch gerade in diesem Moment empfand, versuchte ich mich abzulenken und ließ zu, dass Jason meinen Kopf in seine Richtung drehte. Jason blickte mir tief in die Augen. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Er zog mich näher an sich ran und legte seine Hände in meinen Nacken. Erneut näherten sich unsere Gesichter einander. Doch kurz bevor sie sich berührten, zögerte ich und wandte das Gesicht ab. Also umarmte Jason mich einfach und ich flüsterte ihm ins Ohr: „Sorry, Jason.“ Er winkte ab und sah mich mit etwas Enttäuschung in den Augen an. „Jason! Es tut mir leid, aber ich kann nicht... Noch nicht..“ Jason unterbrach mich: „Nee, Amy lass sein, ist in Ordnung, ich kann das verstehen.“ Er umarmte mich erneut und gemeinsam verließen wir das Zimmer. Im Gemeinschaftsraum wurde laut geredet. Als Jason und ich den Raum betraten, verstummten alle Gespräche und alle Augen waren auf Jason und mich gerichtet. Nur Zoa redete noch lautstark: „Ja, ich bin in ihr Zimmer gegangen und sie waren gerade dabei sich zu küssen. Neben ihnen auf dem Bett lag ein Kästchen mit einem Ring, der Jason, Amy geschenkt hat...“ Eine von Zoa's Zuhörerinnen räusperte sich laut, so dass Zoa sich umdrehte und „Upps“ sagte. Ich musterte Zoa mit einer eiskalten Miene. Ruhig ging ich auf Zoa zu und sagte mit einer Stimme, bei der ein Feuer erfroren wäre: „Wie bitte?“ Zoa antwortete nicht, also wiederholte ich laute und eisiger: „Wie bitte?!“ „Stimmt doch..“ sagte sie mit einer piepsigen Stimme. Damit hatte sie das Fass zum überlaufen gebracht. Ich fing an innerlich zu brodeln und fing an sie anzuschreien: „Und sonst geht es dir noch gut ja? Erzählst hier irgendeine Scheiße rum, von der du überhaupt nichts weißt, woher willst du wissen dass der Ring von Jason ist? Weißt du was? Das ist er nicht, er ist von meinem Freund, der vor einigen Tagen gestorben ist. Nicht von Jason! Jason hat mich umarmt, um mich zu trösten, nicht geküsst oder was weiß ich auch immer. Du bist so eine eingebildete Zicke, alle deine so genannten Freunde, mögen dich nur, weil sie Angst vor deinem Geläster haben. Du bist so falsch, Zoa. Ich kenne dich noch nicht lange, aber ich versicher dir, ich habe noch nie so eine eingebildete und arrogante Tussi wie du gesehen. Also halt mal schön, deine große Fresse, denn da kommt eh nur Scheiße raus. Tu dich nicht so wichtig, du bist nicht der Mittelpunkt unser aller Leben, also halt dein verdammtes Maul.“ Alle Augen waren auf mich gerichtet, und in dem Moment als ich sah, dass Zoa mit widersprechen wollte, klatschte ich ihr eine. Sie zuckte zurück und sah mich wie ein scheues Reh an. Sie stand auf und ich sah gerade noch so eine Träne ihre Wange runter kullern, während sie den Gemeinschaftsraum verließ. Erleichtert atmete ich aus. Jason, Bill, Eric, Nick und Joey sahen mich anerkennend an. Eine andere Zicke stürzte Zoa hinterher. Ich verdrehte die Augen und sagte genervt: „Boah ey, die labert aber auch 'ne Scheiße zusammen!“ Bill klatschte grinsend meine Hand ab und sagte grinsend: „Der hast du es aber gezeigt.“ „Ja, und das hatte sie auch bitter nötig. Sie hat besser sie legt sich nicht mehr mit mir an.“ Eric nickte anerkennend und Joey sah mich bewundernd an. Ich ging mit den Jungs zum Sofa, wo ich mich zwischen Jason und Joey setzte. Die anderen hatten ihre Gespräche wieder aufgenommen. Joey legte seinen Arm wieder um mich und fragte mich leise: „Woher nimmst du nur diesen Mut Amy?“ „Ich weiß es nicht, es kommt so aus einem Impuls heraus, weil ich es einfach nicht ausstehen kann, wenn die Leute Scheiße über mich sagen und dann noch nicht die Eier haben, mir es ins Gesicht zu sagen. Dann flipp ich aus und die Person ist geliefert. Joey nickte und ich fügte noch hinzu: „Das war längst überfällig, dass ihr jemand die Meinung sagt.“ „Und stimmt das mit Jason?“ Empört schaute ich ihn an: „Nein, natürlich nicht!“ Es erschien mir, als ob es ihn erleichtern würde, dass es nicht stimmte. Nick kam kurz zu mir rüber und bückte sich zu mir und flüsterte mir ins Ohr: „Ist es deswegen, dass du gestockt hast, als du angefangen hast in der Stunde von deinem Freund zu reden?“ Ich nickte bloß und Nick ging wieder an seinen Platz. Ich wollte nicht darüber reden, nicht mit Nick. Mit Jason hatte ich kein Problem darüber zu reden, aber Nick davon zu erzählen, dabei wäre mir unwohl. Joey, bei Joey fühlte ich mich gut, sehr gut. Er gab mir ein vertrautes Gefühl von Geborgenheit, das gleiche, das ich immer bei Ty hatte. Er war so nett, zurückhaltend und wollte sich nicht einmischen, doch irgendwie spürte ich ein Verlangen von seiner Seite. Die Art wie er sich verhielt, war sehr angenehm. Auf einmal fiel mir ein, dass ich vergessen hatte den Ring wieder in die Nachttisch Schublade zu legen. Mit einem Satz stand ich auf und lief ohne ein weiteres Wort zu sagen zurück ins Zimmer. Nervös öffnete ich die Tür, ging zu meinem Bett. Scheißt, der Ring war weg. Ich fing an zu panikieren. Ich durchsuchte das ganze Bett, unter dem Kissen, einfach überall auf dem Bett, sogar unter dem Bett, doch ich konnte das Kästchen nicht finden. Ich setzte mich aufs Bett und fing an zu heulen. Dicke Tränen rannen meine Wangen hinunter. Die Tür ging auf und ich wischte mir schnell die Tränen weg. Es war Joey. „Hey, was ist denn los?“ Ich antwortete nicht, weil ich wieder weinte. Joey setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm, er strich mir eine Strähne hinters Ohr. „Sht, was ist los?“ Ich vergrub mein Gesicht in Joeys Schulter und murmelte irgendetwas Unverständliches. „Was?“ „Ach lass gut sein.“ antwortete ich und musste mich zusammen reißen, nicht zu weinen. Er legte seinen Kopf in meinen Nacken und kleine Tränen zogen weiterhin über meine Wangen. Joey hob meinen Kopf und sah mir in die verweinten Augen: „ Was ist los Amy?“ Ich flüsterte leise und schluchzend: „Der Ring, er ist weg.“ „Wo war er denn, als du ihn das letzte Mal gesehen hast?“ „Auf dem Bett.“ „Und davor?“ „In der Nachttisch Schublade.“ Joey streckte sich und öffnete die Nachttisch Schublade. Triumphierend zog er ein kleines Kästchen aus der Schublade. „Ist er das?“ Ich hob den Kopf und mir viel ein Stein vom Herzen und ich nickte. „Darf ich ihn mir ansehen?“ fragte Joey neugierig. Ich nickte leicht. Er klappte das Kästchen auf und sog entsetzt die Luft ein. „Was ist los?“ fragte ich, und ich sah dass das geöffnete Kästchen leer war. Weitere Tränen stiegen mir in die Augen. Joey sah mich ein bisschen hilflos an. Als er den verdächtigen Schimmer in meinen Augen sah, deckte er mit der Hand, meine Augen ab. Dann fragte er plötzlich: „Was ist das für eine Kette die du da anhast?“ „Welche Kette? Ich trage keine, nie.“ Ich griff mir an den Hals und spürte tatsächlich ein dünnes Kettchen, ich spürte dass ein Anhänger dran war. Er fühlte sich eigenartig an. Joey fragte: „Ist an deinem Ring ein blauer Stein?“ Ich nickte. Joey öffnete das Kettchen und gab sie mir in die Hand. Beim Anblick des Ringes, machte sich eine riesige Erleichterung in mir breit. Das Kettchen war aus Gold und hinten am Verschluss war eine kleine Plakette auf der „Ty“ stand. Beim lesen seines Namens, schlug mein Herz höher. Ich entfernte den Ring aus der Kette und verstaute ihn erleichtert im Kästchen, das ich wieder in die Nachttisch Schublade legte. Dankbar küsste ich Joey auf die Wange. Er zog mir das Kettchen wieder an und wartete auf mich während ich mich frisch machte. Ich sagte: „Danke Joey.“ Wir gingen zurück in der Gemeinschaftsraum und ich stellte fest dass es schon sieben Uhr war und ich anfing Hunger zu haben. Ich sprach diesen Gedanken laut aus und Bill, Nick, Joey und Jason stimmten mir zu, also gingen wir zum Esssaal und aßen gemütlich zu Abend. Heute aß ich Lasagne. Sie war köstlich. Ich griff nach dem Käse, genau im gleichen Moment wie Jason. Unsere Hände streiften sich und ich schaute ihn verlegen an. Er lächelte, sagte aber nichts. Ich fragte mich, was wohl gerade in seinem Kopf vorging. Als hätte er meine Gedanken gehört, schüttelte er den Kopf und wandte das Gesicht ab. Er fing an mit Bill über irgendetwas zu diskutieren, ich hörte nicht worum es ging, aber ich sah dass Bill sich ziemlich aufregte. Es sah recht komisch aus wie Bill sich aufregte, denn sein Gesicht wurde ganz rot fleckig. Jason lächelte mir zu und wandte sich wieder an Bill, der mittlerweile wirklich gereizt schien. Ich sagte Jason dass er doch aufhören sollte Bill zu ärgern, doch er verstand mich nicht. Ich winkte ihm dann, dass er mit mir Nachtisch hohlen kommt. Er kam mit und ich fragte ihn dann: „Was hast du mit Bill gemacht, dass der sich so aufgeregt hat?“ Jason grinste: „Na ich hab gesagt, dass seine Unterhose im Zimmer am Boden lag, diese hatte so süße rosa Häschen drauf, dass ich sie im Aufenthaltsraum aufgehängt habe.“ Ich prustete los, das war ja jetzt der Hammer. Jetzt verstand ich auch warum Bill so wütend geworden war. „Der Arme!“ sagte ich noch halb am Lachen. Bill sah mich und Jason wütend an, da er gehört hatte, was Jason mir über ihn erzählt hatte was Jason mir über ihn erzählt hatte. Wir gingen alle gemeinsam zurück in den Gemeinschaftsraum und ich fragte Jason neugierig: „Wo ist die Unterhose denn jetzt?“ Jason deutete mit dem Kopf mit dem Kopf Richtung Lampe, wo eine weiße Unterhose mit rosa Häschen drauf hing. Ich grinste schadenfroh. So langsam überfiel mich die Müdigkeit und ich ging schlafen, etwa eine Stunde später hörte ich dass Aless, Bill und Jason ins Zimmer gekommen waren. Jason beugte sich zu mir und flüsterte mir ins Ohr: „Schlaf gut, Süße.“ Er gab mir einen sanften Kuss auf die Wange. Kurz danach schlief ich ein. Ich träumte ganz komische Sachen, in meinem Traum sah ich immer wieder Joey, Jess, Eric, Jason und Ty. Mal sah ich mich und Ty, dann mich und Jason, dann mich und Joey, dann mich und Eric. Und noch Jess alleine. Alles vermischte sich, doch Jess blieb immer alleine. So sah man Jess eigentlich nie, weil die Jungs standen bei ihr immer Reihenweise an, dann pickte sie sich den heißesten raus. Gerade sah ich wieder mich und Eric, als mich ein Knallen aufweckte. Langsam machte ich die Augen auf. Erst sah ich nichts. Dann war alles leuchtend hell. Strahlend hell, wie diese dämlichen Zähne aus der Colgate Werbung. Dann sah ich Ty vor mir. Ich erschrak tierisch. Ich meine, man sieht ja nicht jeden Tag seinen verstorbenen Freund? Ty wollte mir etwas sagen, seine Lippen bewegten sich, seine Worte aber, drangen nicht zu mir durch. Dann wurde plötzlich wieder alles Schwarz, das letzte was ich sah war wie Ty mir eine Kusshand hinterher warf. Dann träumte ich weiter. Wieder von Eric, ohne Brille, oben ohne...

Kapitel 7

 

Warum träumte ich von Eric? Warum von ihm? Ich hatte bisher nicht viel mit ihm zu tun. Ich wusste seinen Namen, aber mehr auch nicht. Woher kam dieser Traum? Vielleicht aus dem viel sagendem Blick den er mir zugeworfen hatte, nachdem ich Zoa meine Meinung gesagt hatte? Bis jetzt war dieser Blick mir gar nicht aufgefallen, doch jetzt wo ich drüber nachdachte, erinnerte ich mich an diese blitzend blauen Augen, die so gefunkelt hatten wie Edelsteine... Dann klingelte mein verdammter Wecker und das Lied von Maroon5, She will be loved ertönte. Ich öffnete die Augen und ging schnell duschen. Meinen Traum hatte ich vollkommen vergessen. Ich zog mich an und suchte nach meinem Iphone, als ich es fand, sah ich dass ich zwei SMS bekommen hatte. Eine von meiner Mum und eine von Jess. Meine Mutter schrieb:

Na mein Schatz, alles in Ordnung bei dir?“

Ich antwortete ihr: „Ja, alles klar." 

und dann die von Jess:

Und wie geht es den heißen Jungs?:D Und dir? Schon irgendetwas mit wem laufen? Schick mir Fotos von deinen heißen Jungs;) Hab dich lieb! XOXO"

Ich musste grinsen, weil das so typisch Jess war. Ich schmunzelte und nahm ein Foto von Jason, der noch friedlich vor sich hin schnarchte. Er sah total süß aus, mit seinen verstrubbelten Haaren. Er lächelte selig vor sich hin. Ich sandte sie an Jess und schrieb ihr: „Hey Süße mir gehts gut;) den Jungs auch, den gibts auch in wach, aber grad nicht:b Das ist der Süße aus meinem Zimmer;)“ Dann weckte ich Jason mit der gleichen Art und Weise mit der er mich gestern zum schlafen gebracht hatte. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihm ins Ohr: „Jason, aufstehen! Komm schon du Schlafmütze!“ Jasons Augenlieder fingen an sich zu bewegen. Dann klappte er seine Augen auf. Ups, er hatte eine Morgenlatte, die ich sogar durch die Decke sehen konnte. Spöttisch fragte ich: „Na gut geschlafen?“ Jason brauchte nicht hinabzusehen, um zu wisse was los war. Er lief total rot an und murmelte etwas Unverständliches, was vermutlich so was wie: „Scheiße!“ war. Ich grinste ein wenig schadenfroh. Ich verschwand im Bad weil ich nicht mitkriegen wollte, was Jason gerade unter seiner Bettdecke machte. An einem lauten Aufatmen, wusste ich, dass ich jetzt wieder ins Zimmer konnte. Ich weckte also auch noch Aless und Bill, die sich beide gleich anzogen und runter in den Esssaal gingen. Also war ich wieder mit Jason alleine im Zimmer. Jason setzte sich neben mich aufs Bett. Er sagte leise: „Hey, Amy, Sorry für das vorhin...“ Ich unterbrach ihn mit einem riesigen Grinsen im Gesicht: „Nee, ist okay Jason, das kommt vor.“ Er nickte, aber dennoch bemerkte ich dass es ihm mega peinlich war. Er wurde vor Scham ganz rot und sah so richtig süß aus. Wir gingen schweigend runter zum Esssaal. Da es noch früh war, waren noch nicht viele Schüler im Esssaal und es ging alles sehr ruhig über die Bühne. Ich aß einige Cornflakes und dann hatte ich schon keinen Hunger mehr. Ich bemerkte dass ich in letzter Zeit weniger Appetit hatte, das lag wahrscheinlich daran, dass Tys Tod mir noch in den Knochen saß. Ich konnte Jason immer noch nicht in die Augen sehen, da er jedes Mal knallrot anlief. Bei jedem Mal musste ich mehr grinsen. Nach dem Essen gingen wir wieder in unser Zimmer und packten die nötigen Schulsachen ein. Der Mittwochmorgen, begann mit zwei Stunden Französisch bei Rumpelstilzchen, ehm ja, Frau Johnson meinte ich natürlich. Die beiden Stunden vergingen schnell und das einzige was sie von mir wissen wollte, war wie sich das Verb 'être' im Passé Composé konjugiert. Als es zur dritten Stunde klingelte, wusste ich überhaupt nicht mehr um was es in den beiden Stunden gegangen war. Dann kam Frau Schulte herein, da sie unsere Klassenlehrerin war, fing sie mal an uns umzusetzen. Das fand ich allerdings nur mittelmäßig lustig, denn sie setzte mich neben so einen ekeligen Typen, der übel nach Schweiß roch. Er hieß Bob Raug. Ich hasste ihn ab der ersten Sekunde. Zu allem gab er einen dummen Kommentar ab oder fügte seinen Pfefferkern bei. Er war echt nervtötend. Elena, die nun vor mir saß, warf mir einen mitleidigen Blick zu, ich fing ihn auf und drehte mich achselzuckend, der Lehrerin zu, die es sich mittlerweile auf dem Pult gemütlich gemacht hatte. Jetzt musste ich mir den lieben langen Tag Bobs Kommentare anhören. Irgendwann fuhr ich ihn genervt an, ob er vielleicht mal seine Klappe halten könnte. Dann war er für einige Minuten ruhig. Ich genoss die Stille, da ich wusste dass es nicht lange anhalten würde. Um dem Ãœbel noch eins drauf zusetzen, hatten wir in der nächsten Stunde Deutsch bei Herrn Müller. Natürlich piesackte er mich wieder dauernd. In der Mitte der Stunde, hatte ich keine Lust mehr auf sein Gestichel und ich fragte: „Herrn Müller, kann ich aufs Klo gehen?“ „Ob du kannst weiß ich nicht.“ sagte er mit einem gehässigen Grinsen im Gesicht. Ich verdrehte die Augen und fragte: „Darf ich denn aufs Klo bitte?“ „Nein.“ sagte er eiskalt und grinste fies. „Uh, gedisst.“ flüsterte Bob. Herrn Müllers Blick richtete sich auf ihn. „Bob, hast du uns was mitzuteilen?“ Bob schüttelte kleinlich den Kopf. „Feigling.“ flüsterte ich ihm leise zu. Ich empfand es als Segen als es endlich klingelte und Mittagspause war. Ich ging schnell zur Toilette. Als ich rauskam, lief ich Eric geradewegs in die Arme. „Hey.“ sagte ich flüchtig, wollte vorbei und schaute ihm den Bruchteil einer Sekunde lang in die Augen. Da traf sie mich wie ein Schlag, die Erinnerung an den Traum von heute Nacht. Mir wurde mit einem Mal schwindlig und ich kippte ganz ohne Vorwarnung um. Mit einer unfassbaren Schnelligkeit, fing Eric mich auf. „Amy? Alles klar?“ hörte ich seine Stimme leise, als wäre er weit entfernt. „Amy?!“ Mein Kopf wurde wieder klarer. Leise flüsterte ich: „Eric.“ Erleichtert atmete er auf. „Bist du okay? Soll ich die Schwester holen?“ Ich schüttelte den Kopf und bemerkte dass ich immer noch in seinen Armen lag. Ich richtete mich vorsichtig auf und dankte ihm lächelnd. „Ach, ist gern geschehen, meine Schöne.“ Er verbeugte sich theatralisch und ich sah seine blauen Augen schelmisch blitzen. Alle in diesem Internat, schienen irgendetwas mit Theater am Hut zu haben. Ich grinste. Seine blauen Augen verfolgten mich den ganzen Tag, die ganze Mittagspause und die folgenden drei Stunden, Mathe, Geographie bei Frau Nothum und dann noch Religion bei Herrn Gottschalk. Ich verhielt überhaupt nicht um was es in den Stunden ging, da ich immer noch Erics Augen vor mir sah. Sie ließen mich nicht mehr los, sie verfolgten mich quasi. Als ich Eric das nächste Mal sah, lächelte er mich an und nickte mir freundlich zu. Er erschien mir gar nicht mehr so arrogant. Es vergingen einige Wochen, langsam aber sicher ließ ich Ty hinter mir. Ich trg zwar immer noch das Kettchen, aber ich dachte nur noch sehr wenig an ihn. Jetzt war ich schon 6 Wochen lang auf dem Internat und bereuen tat ich es nicht. 6 Wochen lang verlief alles glatt und normal. Ich war erleichtert. Immer noch sah ich Erics Augen vor mir. Wir redeten nicht mehr viel miteinander, saßen nur manchmal an einem Tisch und alberten mit unseren Freunden rum. Auch Jason unternahm keine Annäherungsversuche mehr. Joey war nett wie eh und je. An diesem Freitag Abend, saßen Joey Nick, Jason, Eric, Bill, Aless und ich an einem Tisch im Gemeinschaftsraum. Eric saß mir gegenüber, Joey und Bill rechts und links von mir. Die Jungs und Aless waren mir echt ans Herz gewachsen. Jetzt kamen die November-Ferien, einerseits freute ich mich um nach Hause zu kommen, aber andererseits, gab es viele schreckliche Erinnerungen dort. Aber jetzt wollte ich mal noch den letzten Abend genießen. Eric zwinkerte mir zu, was meinen Puls in die Höhe katapultierte. Dann fragte Jason ob wir uns nicht alle in unserem Zimmer verziehen sollten. Alle nickten. Und so kam es dazu dass wir zu siebt in Zimmer 4 hockten. Plötzlich kramte Jason in seinem Schrank rum und nahm Flaschen heraus, Sprite, Cola, Wasser und Apfelsaft. „Wer will?“ fragte er grinsend. Eric sagte lässig: „Apfelsaft bitte.“ Das Wort Apfelsaft betonte er besonders. Jason reichte ihm die Flasche. Eric öffnete sie und roch dran. Dann grinste er und lobte Jason: „Gute Arbeit, wo hast du das her Alter?“ „Im Supermarkt gekauft und dann umgefüllt.“ Da ging mir ein Licht auf. Der so genannte Apfelsaft, war Bier, 'Cola' war Wein, 'Wasser' Wodka und 'Sprite' Champagner. Ich lächelte. Ich hatte eine große Schwäche für Champagner. „Sprite, bitte.“ lächelte ich Jason an und zwinkerte. Er reichte mir die Flasche und ich fing an zu trinken. Mhm. Champagner, zwar ein sehr billiger, aber er war gut. Irgendwann wollte Eric das 'Wasser' haben, da er schon genug 'Apfelsaft' getrunken hatte. Auch alle anderen tranken mit. So dass sehr schnell alle Flaschen leer waren. Ich hatte einen halben Liter Champagner getrunken, und der reichte um die Welt ein bisschen schöner zu machen. Während dem Abend vernahm ich zum ersten Mal Annäherungsversuche von Eric. Erst setzte er sich nur zu mir aufs Bett, dann legte er seinen Arm um meine Hüfte und zog mich sanft an sich heran. Erst versteifte ich mich etwas. Dann wurde Eric sanfter und streichelte mein Bein. Ich erzitterte leicht unter seiner Berührung. Dann ließ ich zu dass er mich an sich zog. Ich lehnte den Kopf an seine Schulter. Einige der anderen, sowie Bill, Joey und Jason waren bereits eingeschlafen. Joey auf dem Boden, Jason und Bill in ihren Betten. Nur Aless, Nick, Eric und ich waren noch wach. Nick und Aless saßen auf ihrem Bett, beide leicht beschwipst und kuschelten sich aneinander. Dann hob Eric meinen Kopf mit seiner Hand und schaute mir tief in die Augen. Ich verlor mich in diesem wunderschönen Meer aus Blau. Dann fing Eric an zu reden. Er flüsterte ganz leise in mein Ohr: „Amy, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich dass du etwas ganz besonderes bist. Du bist wunderschön, klug und du erleidest gerade eine sehr schwere Zeit, aber du bist mutig. Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf Amy.“ Ich lächelte ihn an, noch immer fasziniert von seinen Augen. Einen Moment lang schwiegen wir beide, dann nahm er mein Gesicht zwischen seine Hände und fragte liebevoll: „Amy, darf ich dich heute Nacht glücklich machen?“ Ich hielt einen Moment lang zögernd inne, dann nahm ich all meinen Mut zusammen und hauchte ein leises Ja. Dann spürte ich wie er mich zu sich zog, auf seinen Schoß und er fing an mich zu küssen, ganz sanft, ohne mich zu bedrängen. Es fühlte sich so gut an, eine tonnenschwere Last hob sich von meinen Schultern. Ich konnte endlich wieder freier atmen. Sanft drückte Eric mich nach hinten. Ich lag jetzt auf dem Rücken. Vorsichtig legte Eric sich auf mich. Er küsste mich weiter liebevoll und fürsorglich. Einmal drückte ich ihn kurz weg um ihm die Ray Ban Brille auszuziehen. Ohne seine Brille, sah er sogar noch umwerfender aus. . Irgendwann schlug ich vor, die Schlafanzüge anzuziehen und uns dann wieder unter die Bettdecke zu kuscheln. Eric zog sich einfach nur bis auf den Boxer aus. Er sah einfach nur unverschämt gut aus. Ich zog ein weites T-Shirt an und die Unterhose behielt ich an, den BH zog ich aus. Dann kuschelten wir uns unter die Decke. Ich glaubte von irgendwoher: „Scheiße“ zuhören, konnte es aber niemandem zuordnen. Eric legte seinen Arm um meine Hüfte und zog mich ganz nah an sich. Ich legte meinen Kopf auf seinen nackte Brust. Er küsste meinen Kopf, bis ich zu ihm hochblickte. Dann küssten wir uns tief und innig. Irgendwann schliefen wir beide ein. Morgens um 6 Uhr klingelte mein ach so bekanntes She Will Be Loved. Ich war wie immer die erste die wach und schaltete den Wecker ab. Ich gab Eric einen sanften Kuss um ihn aufzuwecken, doch das einzige was ich erreichte, war dass ein zufriedenes Lächeln seine Lippen umspielte. Dann biss ich ihn leicht ins Ohr. Er zuckte zusammen und öffnete verschlafen die Augen. Er lächelte mic an. Ich streichelte ihm sanft die Haare aus dem Gesicht. Dann weckte ich die anderen. Die aus den anderen Zimmern, verschwanden schnell und lautlos in ihren Zimmern, bevor irgendwer auf die Idee kam zu kontrollieren, ob auch alle Zimmerangehörigen, in ihrem Zimmer geschlafen hatten. Ich packte meine Koffer zusammen und ging mit dem Hand rum, um Fotos von all meinen Freunden zu schießen. Jason und Joey küssten mich gleichzeitig auf die Wange als ich ein Foto von uns drei machte. Bill legte kumpelhaft den Arm um mich und grinste. Nick lächelte verlegen. Eric gab mir einen dicken Schmatzer auf die Wange, auf dem zweiten Foto lächelte er mega süß in die Kamera. Thomas lächelte unschuldig und Aless streckte frech die Zunge raus. Ich grinste und freute mich darauf, meine Mum und John wieder zusehen. Gegen 10 Uhr, waren alle Start klar und die ersten Eltern kamen um ihre Kinder abzunehmen. Von meiner Gruppe wurde erst Thomas abgeholt, der mich zum Abschied freundlich umarmte. Dann Nick, der mich fest drückte, und flüsterte, dass ich ihm fehlen werde. Dann hörte ich ein rostiges Hupen. Ich sah auf und sah den rostigen blauen Volvo meiner Mum. Als ich genauer hinsah erkannte ich, dass abgesehen von meiner Mum noch zwei weitere Personen, in dem Wagen saßen. Ich konnte aber nicht erkennen um wen es sich handelte. Da wurde die Tür des Wagens aufgestoßen und mein kleiner Bruder lief auf mich zu. Glücklich nahm ich ihn in den Arm und sagte: „John! Na wie geht es dir kleiner Racker?“ Er nickte und sagte dass es ihm gut ginge. Ich umarmte ihn noch einmal bevor ich ihn meinen Freunden vorstellte. „Leute, das ist John.“ Da stieg auch meine Mum aus dem Wagen. Sie kam auf mich zu mit einem schuldigen Lächeln im Gesicht. Sie umarmte mich und sagte: „Na Amy, Start klar?“ „Hey Mum, ja klar, hattest du eine gute Fahrt?“ Sie nickte meinen Freunden zu und lächelte. „So Leute ich werde dann mal gehen, bis nach den Ferien!“ Ich umarmte alle noch einmal und ging mit Mum und John zurück zum Auto, da fiel mir die dritte Person im Wagen wieder ein. Also fragte ich: „Mum, wer ist das im Wagen?“

 

 


Kapitel 8

Meine Mutter antwortete mir nicht, schaute nur peinlich berührt in eine andere Richtung. „Mum?“ Immer noch keine Antwort. „John? Wer ist das?“ Doch auch John setzte ein bedrücktes Gesicht auf und antwortete nicht. Genervt schnaubte ich. „Mum!“ sagte ich so laut, dass es fast geschrien war. Wie angewurzelt blieb meine Mutter stehen. „WER IST DAS?“ wiederholte ich laut und deutlich. Meine Mutter schwieg und in dem Moment schwang die Tür vom Wagen auf. Ich erstarrte. Eine stille Träne rannte über meine Wange. Es war Ty's Vater. „Was macht der hier?“ fragte ich meine Mutter leise, so dass er es nicht hören konnte. Leise, niedergeschlagen sagte sie: „Ich bin mit ihm zusammen.“ Ein Geräusch des Entsetzens entfuhr mir. „Was?!“ „Ja, Amy. Schon etwas länger. Du weisst ja dass Ty's Eltern geschieden waren und vor etwa 3 Monaten sind Paul und ich dann zusammen gekommen. Der Vater von Ty, sah genau aus wie Ty, halt nur in 20 Jahren. Dann versank ich in einem tiefen schwarzen Loch. Ich hatte das Gefühl, es würde kein Licht mehr geben. Erst verliere ich meinen Freund, dann schreibt mein toter Freund mir, dann meldet er sich nicht mehr und dann zum Abschluss ist meine Mum mit seinem Dad zusammen. Toll.

Irgendwie war ich wohl dann ins Auto gestiegen. Ich hab mich während der ganzen Fahrt damit beschäftigt, nicht in dem schwarzen Loch zu ertrinken. Irgendwann waren wir zuhause angekommen. Aber es war mir alles egal. Ich verzog mich gleich in meinem Zimmer. Ich konnte nicht mal weinen. Zu viele Tränen hatte ich schon vergossen. Ich machte das Licht aus, aber außer meinem schwarzen Loch sah ich sowieso nichts. Ich nahm alles wahr wie in Trance. Irgendwann klopfte irgendwer an meiner Tür, sagte etwas, doch ich verstand die Person nicht. Ich nahm es nicht mal wirklich wahr. Ich wollte nichts essen, nichts trinken, einfach nur in meinem Zimmer hocken und die Wand anstarren. Irgendwann als ich den Schmerz nicht mehr ertragen konnte, als ich wieder Tys Vater gesehen hatte. Ging ich runter in die Küche, als ich sicher war, dass niemand dort war und holte mir ein scharfes Küchenmesser aus dem Schrank. Schnell verschwand ich damit in meinem Zimmer. Dann nahm ich das Küchenmesser und hielt es an meinen Unterarm. Ich drückte ein wenig fester auf die Haut, so dass das Messer meine Haut durchschnitt. Ich zog einen langen Streifen über meinen ganzen Arm. Das Blut strömte aus der offenen Wunde. Durch den körperlichen Schmerz, waren meine zerstörte Seele und mein gebrochenes Herz ertragbarer. Direkt neben der Wunde setzte ich das Messer wieder auf die Haut und zog eine weitere Linie über meinen Unterarm. Noch mehr Blut rann über meine helle Haut. Ich war berauscht durch diesen wunderbaren, erlösenden Schmerz.

Dann war ich wohl eingeschlafen. Am nächsten Tag wachte ich von einer Blutlache umgeben auf. Das war das einzige was ich feststellte bevor ich wieder in meinem schwarzen Loch versank. Das einzige was ich empfand war Abgrund loser Hass und tiefe Trauer. Wie konnte meine Mutter mir das bloß antun? Ich wanderte zum Badezimmer um das Blut um die Wunde weg zu waschen. Ohne Blut sah es nur noch halb so dramatisch aus. Zwei feine, rote Linien, die von meiner Armbanduhr bis zur Innenseite meines Ellbogen reichten. Ich machte mir nicht die Mühe sie zu verstecken, sondern ging einfach so runter in die Küche. Ich nahm mir eine Cola aus dem Kühlschrank und stellte mir Tiefkühlpizza in den Ofen. Als diese fertig gebacken war, verzog ich mich mit der Cola und der Pizza in meinem Zimmer. Hungrig aß ich die ganze Pizza und kippte die Cola hinten dran. Zehn Minuten später lief ich aufs Klo und übergab mich. „Na dann halt nicht.“ murmelte ich leise und kaute ein Kaugummi, gegen den ekeligen Geschmack. Auf dem Weg zurück ins Zimmer begegnete ich meiner Mutter. Als sie meinen Arm sah, schlug sie die Arme über dem Kopf zusammen. Ich ignorierte sie eiskalt und verschwand wieder in meinem Zimmer. Ich sperrte die Tür zu und setzte mich auf mein Bett. Ich starrte das Küchenmesser an. Dann dachte ich an den erlösenden Schmerz. Und schon hatte ich nach dem Messer gegriffen. Ich legte es neben den zwei andern Streifen an und fing an mich zu schneiden. Plötzlich sah ich unmittelbar vor mir Ty. Ich schrie auf und fauchte ihn, aggressiver als gewollt an: „Was willst du hier? Lass mich in Ruhe!“ „Amy“ hörte ich seine samtweiche, dunkle Stimme. „Tu das nicht, das ist nicht gut. Ãœberhaupt nicht.“ „Na und? Wen kümmert es?“ Ty setzte einen tief verletzten Blick auf und flüsterte: „Mich.“ „Du bist tot Ty!“ schrie ich und zog die Linie weiter. Ich sah wie jede Farbe aus Ty' s Gesicht verschwand. Dann verschwand er genauso schnell wie er gekommen war. Das letzte was ich hörte war ein geflüstertes: „Ich liebe dich.“ Aber das hätte auch der Wind pfeifen können. Und da kamen sie, all die Tränen die ich in den letzten Tagen aufgestaut hatte. Ich weiß nicht warum, aber irgendwann nahm ich mir ein Album mit Fotos von Ty und mir aus dem Schrank, er hatte es mir zu unserem Einjährigen geschenkt. Ich öffnete es und schaute mir die erste Seite an. Gott sei Dank waren die Seiten mit Plastik überzogen, so dass ich wenigstens das Album nicht ruinierte. Auf der ersten Seite befand sich ein Foto von Ty und mir lachend, auf einer Party, auf der Party wo wir uns kennengelernt hatten. Jess hatte das Foto gemacht. Unter dem Bild stand in Ty' s schöner Schrift :

Der wunderbare Tag, an dem ich dich kennengelernt habe.“ Dann dachte ich, dass ich ihn lieber nie kennengelernt hätte, dann würde es mir nämlich jetzt besser gehen. Ich blätterte ein paar Seiten weiter und fand das Foto von mir und Ty bei unserem Sonnenuntergangs Pick-Nick. Im Hintergrund, die untergehende Sonne und davor Ty und ich, küssend. Das Foto war wunderschön. Doch ich heulte dadurch nur noch mehr. Ich brauchte dringend eine Schulter zum ausweinen. Joey oder Eric, oder vielleicht auch Jason. Aber die waren alle so weit weg. Also rief ich Jess an. Eine halbe Stunde später betrat sie mein Zimmer. Als sie die vertrocknete Blutlache sah, sah sie mich argwöhnisch, als sie dann auch noch das Messer erblickte, musterte sie mich als ob sie mich nicht kennen würde. Leise sagte ich: „Hey Jess.“ Jess wich zurück, so als ob ich sie bedrohen würde. Dann fiel ihr Blick auf meinen rechten Arm. Sie stieß einen stummen Schrei aus: „Oh mein Gott Amy.“ Dann rannte sie nach draußen und ich sah sie nicht mehr wieder. „Toll.“ dachte ich, so steht also meine so genannte 'Beste Freundin' zu mir. Und am Ende dieses Gedanken, hatte ich mich wieder geschnitten. Tiefer als vorher. Es blutete und schmerzte, doch ich fühlte mich viel besser als davor. Ich fühlte mich befriedigt durch diesen erleichternden Rausch. Dann wurde mir Schwarz vor Augen. Ich träumte wirres Zeug. Als ich erwachte hockte meine Mutter neben mir. Sie schluchzte leise vor sich hin. Ich war so wütend auf sie, dass ich sie gleich anfauchte: „Verschwinde! Ich will dich nicht sehen Sally.“ Sally, so hatte ich sie noch nie genannt. Sie schluchzte noch einmal laut und lief dann eilig aus meinem Zimmer. Dann suchte ich nach dem Messer. Als ich es nicht fand schrie ich wütend. Dann sah ich einen alten Cutter auf meinem Schreibtisch liegen. Die Klinge war zwar nicht gerade so dünn, wie die vom Messer, aber sie war scharf genug. Ich drückte die Klinge an meinen Oberarm und zog eine 3-Millimeter breite Linie darüber. Ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen und tief in mir drin hörte ich mein gebrochenes Herz leise schlagen. Meine Seele war gebrochen und die Teile wollten sich nicht mehr zusammenfügen. 'Gebrochen' dieses Wort hallte noch Tage lang in meinem Kopf. Ich schnitt mich noch 12 Mal, dazu hatte ich mir ein scharfes Taschenmesser angeeignet. Insgesamt schnitt ich mich also 17 Mal, immer am rechten Arm. Dann kam der Tag an dem ich zurück ins Internat sollte. Ich säuberte sorgfältig alle meine Wunden. Ich packte meine Koffer und dazu legte ich mein Taschenmesser, tief in den einen Koffer. Ich schleppte alles zum Volvo und warf es hinein. Als meine Mutter mit Paul aus dem Haus kam, verspürte ich diesen unwiderstehlichen Drang mir das Messer durch die Haut zu ziehen. Ich fauchte Paul an. Er verstand und blieb lieber hier, anstatt mit nach Güstrow zu fahren. Ich schlief die meiste Zeit im Auto und sobald wir im Internat angekommen waren, verzog ich mich in Zimmer 4. Ich wollte niemanden sehen, ich verabschiedete mich auch nicht von meiner Mutter. Ich legte mich einfach auf mein Bett und schlief sofort ein. Irgendwann kam Aless ins Zimmer. Sie ging mit mir um wie immer, daher nahm ich an, dass sie diese roten Linien nicht gesehen hatte. Auch Bill der als nächster kam, bemerkte die Linien nicht, oder tat wenigstens so als ob er sie nicht gesehen hatte. Dann kam der Moment vor dem ich mich am Meisten gefürchtet hatte, Mit fröhlichem Gepfeife kam Jason ins Zimmer. Als er mich sah verstummte er augenblicklich: „Ach du heilige Scheiße Amy!“ Er meinte diese riesige schwarze Ringe unter meinen Augen. Dann fiel sein Blick auf meinen Arm. Sein Gesicht erstarrte und sein Blick wurde hart. Dann kam er auf mich zu und schüttelte ungläubig den Kopf: „Nein Amy.“ Dann klatsche er mir eine. Ich zuckte zusammen. Der Schmerz befriedigte mich ein wenig. Doch dann spürte ich mein Herz schmerzen, noch mehr als zuvor. Da wurde mir bewusst was Jason gerade getan hatte. Fassungslos sah er seine Hand an. Mir schossen Tränen in die Augen, ich wollte nicht, dass er sie sah, ich lief mit eiligen Schritten aus dem Zimmer und blinzelte die Tränen so gut weg wie es ging. Ich starrte stur auf den Boden, deswegen rannte ich auch geradewegs in Eric rein. Als ich erschrocken zu ihm hochblickte, umarmte er mich freundlich lächelnd. Er sagte glücklich: „Hey Amy!“ In seiner Umarmung ließ ich den Tränen freien Lauf. Eric bemerkte es gleich und drückte mich entschlossen in sein Zimmer. Dort ließ er mich ausweinen, bis ich mich beruhigt hatte. Als ich nur noch leise vor mich hin schniefte, reichte er mir ein Taschentuch. Sanft streichelte er meinen Rücken und fragte mich was los sei. Ich erzählte ihm von Paul, er nickte verständnisvoll. Ich versuchte meinen rechten Arm so gut wie möglich zu verstecken. Dann sagte er: „Amy, gib mir mal deine beiden Hände.“ Ich erstarrte und da sah er die roten Linien. „Nein Amy..“ flüsterte er und Tränen stiegen in seine tiefblauen Augen. Obwohl er sie jedes Mal weg blinzelte, sah ich das verdächtige Glitzern in seinen Augen. Er sah sich meinen Arm genauer Arm. Er schaute mir in die Augen und stutzte. Schroff fragte er: „Wer hat das auf deiner Wange getan?“ Ich sagte nichts, ich wollte nicht dass er Jason wehtat. „Amy?“ Ich schüttelte den Kopf. Dann sagte er: „Es war Jason.“ Ich nickte niedergeschlagen. Ich sah wie er innerlich zu brodeln anfing, seine Muskeln spannten sich an, sein Atem wurde kurz und gehackt und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Ich sagte ein paar beschwichtigende Worte und versuchte ihn zu beruhigen. „Hey Eric! Beruhig dich doch, es ist doch nicht so schlimm.“ Seine Augen glühten beinahe vor Wut. Als ich seine entschlossene Miene sah, wusste ich dass ich ihn nicht davon abhalten konnte Jason ordentlich die Fresse zu polieren. Ich flüsterte: „Nein Eric, bitte nicht. Tu Jason nichts, er hat das sicher nicht so gemeint.“ „Wenn er es nicht so gemeint hat, warum hat er es dann getan?!“ Ich schniefte: „Ich weiß nicht, bitte tu ihm nichts...“ „Amy! Ich kann nicht zulassen, dass irgendwer, das Mädchen das ich liebe schlägt.“ Erstaunt schnappte ich nach Luft: „Was?“ Doch Eric schüttelte nur den Kopf. „Scheiße, das ist mir gerade so rausgerutscht.“ Ich schloss die Augen und wollte die gerade bekommene Information verarbeiten. Da bemerkte ich wie Eric sich mir näherte. Ganz sanft legte er seine Hand auf meine Wange. Ãœberrascht schlug ich die Augen auf. Gerade sah ich Eric unmittelbar vor mir. Dann spürte ich seine Lippen, die sanft die meinen berührten. Meine Lippen kribbelten wie verrückt. Dann entfernte sich Eric sich ein wenig und sah mir in die Augen: „Amy, Ich liebe dich.“ Den nächsten Atemzug taten wir gemeinsam. Eric hatte seine Hände um meinen Kopf geschlossen und zog mich an sich. Er küsste mich und ich gab mich ihm hin. Es heilte ein wenig von meinem gebrochenem Herzen. Ich legte ihm die Arme um den Hals und vergrub meine Hände in seinen Haaren. Eric zog mich näher an sich heran. Er flüsterte noch einmal sehr leise, kaum hörbar: „Amy, Ich liebe dich.“ Ich küsste ihn schnell, ich wollte ihn nur spüren, er sollte mir ein Gefühl von Geborgenheit geben. Er sollte mich vor weiteren Schlägen beschützen. Er sollte mich vor Jason beschützen. Der Gedanke an Jason, verpasste mir einen Stich ins Herz. Um das zu überspielen griff ich unter Erics T-Shirt. Eric war so geil gebaut. Seine lustvollen, blauen Augen, sahen mich an, doch da entdeckte ich noch eine Emotion in ihnen, Wut, brodelnde Wut. Eric wartete nur darauf Jason eine reinzuhauen. Sanft stieß ich ihn von mir weg. „Eric!“ Verwundert sah er mich an. Ich sah ihn ernst an: „Tu Jason nichts.“ Dann gab ich ein bisschen weicher hinzu: „Bitte.“ Einen Moment lang sah ich Unsicherheit in seinen Augen, doch diese Schlug nach wenigen Sekunden in blanke Wut um. Er drückte mich rückwärts auf sein Bett und ließ mir keinen Platz um mich zu wehren. Mit einer bedrohlichen, leisen Stimme sagte er: „Amy, du kannst mich nicht davon abhalten, er hat dich geschlagen. Und ich liebe dich, er hat kein Recht darauf dich zu schlagen.“ Böse fuhr ich ihn an: „Und hast du etwa ein Recht darauf ihn zu schlagen?!“ „Ja, weil er dich geschlagen hat.“ Niedergeschlagen blickte ich zu Boden. Er hatte Recht, ich konnte ihn nicht davon abhalten. Aber ich konnte es wenigstens versuchen. Ich sah ihn trotzig und unnachgiebig an. Er musste lachen als er dies sah. Innerlich verfluchte ich ihn. Kurz darauf sah er mich wieder mit ernster Miene an: „Nein, Amy, ich muss das tun. Glaub mir, ich mag Jason, aber dich liebe ich, und das geht über meine Freundschaft mit Jason.“ Ich nickte. Dann stand Eric auf und sagte: „Ich regele das lieber jetzt gleich.“ „Darf ich mitkommen?“ fragte ich zögernd. „Ich möchte nur kurz mit Jason reden.“ Eric hielt kurz innen und sagte dann: „Ja, Ok, aber ich werde eingreifen, wenn er dir wieder wehtut.“ „Tut er schon nicht.“ sagte ich nicht mal zur hälfte überzeugt. Also gingen Eric und ich zu meinem Zimmer. Ich machte die Tür auf und Jason saß dort in Tränen aufgelöst. Ich gab Eric ein Zeichen, an der Tür stehen zu bleiben. Er verdrehte zwar die Augen aber blieb dort. Langsam ging ich zu Jason. Zögernd fragte ich: „Jason, können wir reden?“ Er zuckte zusammen, wischte schnell die Tränen aus dem Gesicht und nickte ohne mich dabei anzusehen. Ich setzte mich neben ihn aufs Bett. Er schniefte noch einmal leise und sagte dann: „Amy, es tut mir leid.“ Ich nickte und sagte gefühlvoll: „Ja, ich weiß Jason.“ „Ich war so gut gelaunt, und... und als ich dich gesehen habe, habe ich über reagiert.“ Zum ersten Mal sah er mir in die Augen. Ich konnte den Schmerz in seinen grünen Augen sehen. „Ich... ich verzeihe dir.“ „Echt?“ Ich Jasons Augen sah ich die Erleichterung. Von der Tür aus hörte ich Eric zischen. Ich nickte: „Ja, ich schon, aber was Eric dazu sagt, das weiß ich nicht.“ Jason schnaubte entsetzt. Eric kam tiefer ins Zimmer hinein. Flehend sah ich ihn an, ich wollte nicht dass er Jason weh tat. Entschlossen dies zu verhindern stellte ich mich vor Jason und sagte laut und deutlich: „Nein, Eric!“ Doch Eric schob mich einfach zur Seite. Also fing ich an nach Hilfe zu schreien. Hart sagte Eric: „Amy, es reicht jetzt.“ Mindestens genau so hart sagte ich: „Nein, es reicht dann, wenn du Jason in Ruhe lässt.“ Ich hatte das Gefühl dass meine Stimme so frostig war, dass es im Zimmer um 10 Grad kälter geworden war, was biologisch aber unmöglich war. Eric stutze. Noch um 5 Grad tiefer sagte ich: „Eric, geh jetzt und lass Jason in Ruhe!“ Zu meiner Ãœberraschung zog Eric sich tatsächlich zurück. Er verschwand aus dem Zimmer. Jason sah mich verängstigt und dankbar zugleich an. Dann machte er den Fehler und versuchte lustig zu sein indem er sagte: „Du bist der lebendige Beweis dafür dass auch kleine Menschen Autorität haben können.“ Entschlossen klatschte ich ihm eine und verschwand aus meinem Zimmer. 


Kapitel 9

Ich ging zu Eric ins Zimmer, mittlerweile war auch Joey angekommen. Ich hatte einen Pullover angezogen um meinen Arm zu verdecken. Joey umarmte mich fest, ich war froh ihn zu sehen. Er lächelte mich an, süß, wie immer, Joey halt. Als Joey im Badezimmer verschwand, blickte Eric mich böse an. „Was?“ fragte ich genervt. Da sah ich Trauer in seinen Augen aufflackern. Leise fragte er mich: „Du liebst Jason oder?“ Seine Frage verwirrte mich. Liebte ich Jason? Klar, er war eine geile Sau, mit diesen grünen Augen, dieser leicht gelockten Surfer-Frisur, relativ groß, gut gebaut und dieses umwerfende Lächeln, aber liebe ich ihn? „Ganz ehrlich Eric? Ich weiß es nicht.“ „Und... und liebst du mich?“ Ich stotterte und lief rot an: „Das... das weiß ich nicht.“ Eric sah mich an wie ein junger Welpe, dem man seinen Spielball weggenommen hatte. Er sah so verletzlich aus, so gar nicht, wie mein Eric. Es sah echt herzerweichend aus. Dann kam Joey aus dem Badezimmer und Eric setzte sogleich wieder sein Pokerface auf. Ich brauchte etwas länger, da ich noch verwirrt war. Also sagte ich: „Ich geh rüber.“ Eric und Joey nickten nur. Ich betrat mein Zimmer wieder. Als Jason mich sah, lächelte er mir zu. Ich lächelte kurz zurück. Dann wandte ich mich an Bill: „Na, Bill,wie waren deine Ferien?“ Er strahlte: „Toll, Amy! Wir waren in Paris, das ist ja so eine schöne, romantische Stadt. Und deine?“ Ich antwortete mit einem knappem: „Ja, war schon okay.“ Was natürlich eine glatte Lüge war. Ich warf Jason einen warnenden Blick zu, doch der schaute nur beschämt zu Boden. Dann ging Bill hinaus, vermutlich um einige Freunde von ihm zu begrüßen. Jetzt schaute Jason sogar noch verlegener, was mega süß aussah. Leise sagte ich: „Jason schau doch nicht so!“ Jetzt lächelte er auch noch. Der Typ wusste wirklich was mein Herz zum schmelzen brachte. Oder war es einfach nur, dass ich mich tatsächlich in ihn verliebt hatte? Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe. Jason winkte mich zu sich. Ich näherte mich ihm und setzte mich dann zu ihm auf sein Bett. Entschuldigend sah er mich an: „Sorry, Amy.“ Ich winkte mit einem Kopfnicken ab: „Du wiederholst dich.“ Neugierig, aber einigermaßen zurückhaltend fragte er: „Erzählst du mir was passiert ist?“ Ich sah in spöttisch an: „Bist du sicher, dass du das hören willst?“ Er zögerte kurz und nickte dann. Ich sog tief die Luft ein und fing an ihm zu erzählen. Erst von Paul im Auto, dann über meine Depressionen, dann über das erste Mal ritzen, dann von Ty's Erscheinung, dann von Jess und dann weiter vom Ritzen. Als ich fertig war, starrte er mich ein wenig terrorisiert an. Dann wurde sein Blick weich und gefühlvoll: „Ach, Amy es tut mir so Leid. Ich komme mir so dumm vor... Wie konnte ich nur?“ „Ist schon okay Jason, mach es nur am besten nicht noch einmal, denn du könntest dir so ernste Probleme mit Eric einhandeln.“ „Er... er ist in dich verliebt oder?“ Ich gab ihm keine Antwort, denn erstens, ging es ihn nichts an und zweitens musste das Antwort genug sein. „Ich wusste es, schon als er dich, in unserem Zimmer geküsst hat, als ihr gemeinsam in deinem Bett geschlafen habt.“ „Was? Du hast das mitgekriegt?“ fragte ich ihn erschrocken. „Klar. Ihr wart ja aber auch kaum zu überhören.“ Ich sah wohl sehr geschockt aus, denn Jason fing an mit lachen. Nach einigen Augenblicken, wurde er jedoch wieder schlagartig ernst. Mit einem tiefen, traurigen Blick fragte er: „Liebst du ihn auch?“ Ich stutzte. Scheiße hatten die Jungs das etwa vorher abgesprochen? Nein, sicherlich nicht. Ich stotterte also: „Ich... ich weiß es nicht.“ Dabei dachte ich an diese knallblaue Augen, diese glatte, tiefschwarze Surfer-Frisur, diese breiten Schultern, seine Größe und seine sanfte Art. Vielleicht hatte ich mich tatsächlich in ihn verliebt. Als ich aus meinen Gedanken zurück in die Wirklichkeit katapultiert wurde, sah Jason mich fragend an. „Wie bitte? Sorry, ich war voll in Gedanken versunken.“ Jason seufzte und fragte dann stark verlegen: „Amy, liebst du denn mich?“ Warum nur, wunderte mich diese Frage nicht? Ach ja genau, vor etwa einer Stunden, hatte man mir diese beiden Fragen schonmal gestellt. Jason sah mich immer noch erwartungsvoll an, da fiel mir auf, dass ich ihm noch nicht geantwortet hatte. „Ich weiß es nicht, Jason, Sorry.“ Erstaunlicherweise verzog Jason keine Miene und nickte nur: „Wollen wir essen gehen? Ich werde so langsam etwas hungrig.“ Ich nickte und wie zur Bestätigung knurrte Jason' s Magen. Wir lachten kurz und gingen runter in den Esssaal. Ãœberall wurden aufgeregte Gespräche über die Ferien geführt. Ich aß relativ schweigsam, ich wollte nicht über meine Ferien reden, denn die waren nicht mega schön. Hach, wie ironisch ich mal wieder bin. Also schwieg ich und hörte den anderen bei ihren Schwärmereien zu. Nach dem Abendessen, verzogen wir uns alle in unseren Zimmern. In Zimmer 4 herrschte noch reges Treiben. Nick kam noch vorbei und begrüßte uns alle herzlich, er bedachte Aless mit einer langen Umarmung, während er Bill und Jason nur abklatschte und mich kurz drückte. Ha, hatte ich es mir doch gedacht, dass da was lief. Dann hatte ich mich also getäuscht damit, dass Nick seine Liebe bei seinem Pferd schon gefunden hatte. Ich lächelte zufrieden und freute mich für Nick. Seit ich wieder auf dem Internat war, fühlte ich mich wieder besser. Dann kam noch Eva vorbei, die war eine Klassenkamaradin von Bill, sie war relativ groß, hatte eine braune Hautfarbe, lange braune Haare und sehr dunkele, fast schwarze Augen. Sie reichte mir die Hand, was mir ein wenig zu formell vorkam, aber hey, was solls? Freundlich stellte ich mich vor. Dann fing sie an auf Bill einzureden, Bill lächelte und nickte. Wobei er wohl eher Eva' s Ausschnitt anlächelte. Irgendwann ging Eva. Jason und ich sahen uns grinsend an und ich sagte spöttisch: „Und Bill, wie ist Eva' s Ausschnitt?“ Er blickte mich ertappt an. Jason und Aless brachen in schallendes Gelächter aus. Dann spottete ich weiter: „Na Aless, erzähl mal, was läuft da mit Nick?“ Diesmal war es Aless die rot anlief. „Na Ja, er ist süß.“ „Erzähl!“ bettelte ich. „Na gut.“ seufzte sie. „Er ist süß, hübsch, herzig, hm... Ach ich sags einfach, ich mag ihn sehr.“ Jason witzelte: „Aless ist verliebt! Aless ist verliebt!“ Dann platzte Eric herein und grinste: „Wer ist verliebt?“ „Auf jeden Fall niemand in dich.“ sagte Jason bissig. „Etwa Amy?“ stocherte Eric weiter. Ohne ein weiteres Wort, stand ich auf ging an ihm vorbei, in den Gang. Wie geplant folgte er mir. Ich ging um ein paar Ecken, bis zu einem unbewohnten Zimmer und blieb davor stehen. Ich setzte mich einfach auf den Boden, mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt. Scharf zickte ich Eric an: „Was willst du Eric?“ „Dich, Amy!“ Ich verdrehte die Augen. Er sagte ein paar unverständliche Worte und näherte sich dann meinem Gesicht. Dann bemerkte ich es, er hatte getrunken, irgendetwas sehr Starkes. Der Geruch danach war eindeutig. Ich wich ein wenig zurück, gerade mal soweit, wie die Tür in meinem Rücken es zu ließ. Dann fragte ich verängstigt: „Was hast du getrunken?“ „Ach, ein wenig Golden Strike, den drittel einer Flasche oder so.“ Entsetzt sah ich ihn an: „Sag mal, spinnst du? Willst du dich umbringen?“ fuhr ich ihn an. „Nö, nur betrinken.“ sagte er lässig. „Du bist so ein Arsch.“ flüsterte ich, sprang auf und wollte weg laufen. Doch Eric hielt mich fest. Der harte Ausdruck, verließ sein Gesicht und er zeigte sich ganz sanft. Zärtlich strich er über meine Wange und blickte mir liebevoll in die Augen. Einen Moment lang dachte ich daran ihm nachzugeben, aber dann fiel mir wieder ein, dass er besoffen war. Ich stieß ihn von mir weg und hielt ihn auf Abstand. Er sah wieder so verletzt aus. Niedergeschlagen flüsterte er: „Du... du hast Angst vor mir.“ Ängstlich nickte ich. „Das soll nicht so sein Amy, ich liebe dich doch.“ Seine Worte verheilten mein Herz ein wenig. Hastig umarmte ich ihn, sagte dann: „Gute Nacht, Eric.“ und lief davon. Ich verschwand in meinem Zimmer und setzte mich ans Fenster. Draußen ging gerade die Sonne unter. Er war etwa 10 Uhr Abends. Aless, Jason und Bill waren noch einmal runter in den Gesellschaftsraum gegangen. Ich war also allein im Zimmer. Sofort dachte ich an mein Taschenmesser, es war noch immer in meinem Koffer. Sollte ich... Nein, das konnte ich nicht machen, das konnte ich Jason nicht antun. Also sah ich konzentriert in den Sonnenuntergang. Ich versuchte ein Gedicht zum Thema „Sonnenuntergang“ zu verfassen. Ich schrieb in ein brandneues Heft, das ich mir von zuhause mitgebracht hatte.

 

Am Horizont sehe ich sie untergehen,

die Zeit um uns herum scheint still zu stehen.

Alles was zählt ist dieser Moment,

die untergehende Sonne die auf deiner nackten Haut brennt.

Einfach wunderschön die Ankunft der Nacht,

die habe ich gerne mit dir verbracht.

Vereinzelte Sterne erscheinen dort oben,

und den Tag langsam an sein Ende schoben.

 

Plötzlich sagte Jason: „Das ist gut!“ Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich fuhr Jason an: „Sag mal geht' s noch? Du kannst mich doch nicht so erschrecken!“ Schuldig sah er mich an. „Es ist sehr schön, was du da gerade geschrieben hast. Ich seufzte: „Na ist schon okay, tu es nur bitte nicht mehr.“ Neugierig fragte er: „Um wen geht es in dem Gedicht?“ Schnell überflog ich noch einmal die geschriebenen Zeilen. „Ty, denke ich.“ Noch immer schlug mein Herz höher, beim erklingen von seinem Namen. Verzweifelt bemerkte ich, wie sehr er mir fehlte. Dann fiel mir ein, wann ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Hoffnungsvoll sah ich Jason an und fragte zögernd: „Denkst du, dass er es liest, wenn ich es ihm auf mein Bett lege?“ Jason überlegte kurz und sagte dann: „Ja, ich denke schon.“ Schnell schrieb ich das Gedicht noch einmal ab, riss es aus dem Heft und schrieb noch drunter: Ich liebe dich Ty. XOXO. Jason sah mich traurig an: „Liebst du ihn noch sehr?“ Ich nickte leicht. „Ja, er fehlt mir total.“ Jason nickte, ich hatte absichtlich ein wenig an der Frage vorbei geantwortet. „Wollen wir runter zu den andern?“ fragte Jason. Ich nickte und legte das Blatt mit dem Gedicht auf mein Bett. Ich hoffte nur dass ich Ty nicht vergrault hatte, bei dem letzten Mal, wo wir uns gesehen hatte. Ich hoffte, dass Ty mir verzeihen konnte und ich hoffte, dass er das Gedicht lies. Ich stieß ein stilles Gebet gegen Himmel. Was zwar idiotisch war, da ich nicht an Gott glaubte. Im Gemeinschaftsraum war sehr wenig Betrieb, deswegen gingen wir auch schon bald wieder auf unser Zimmer. Das Gedicht, lag nach wie vor auf meinem Bett, unberührt. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Würde er jemals kommen und es lesen?

Kapitel 10

Das Gedicht hatte ich über Nacht auf den Nachttisch, neben meinem Bett gelegt. Ich legte mich in mein Bett und schlief innerhalb kürzester Zeit ein. Als ich morgens aufwachte, fühlte ich mich gut, ich hatte etwas schönes geträumt und war glücklich. Ich wurde sogar noch glücklicher, als ich sah, dass mein Gedicht verschwunden war. Mein Tag fing definitiv toll an, heute war noch keine Schule, so konnten wir heute noch ein wenig chillen. Da bemerkte ich einen winzigen, zusammengefalteten Zettel, dort liegen, wo mein Gedicht lag. Sogleich schlug mein Herz drei Stockwerke höher. Ich nahm langsam den Zettel und faltete ihn sorgfältig auseinander. In Ty' s Schrift stand dort:

 

Wie schon erwähnt, ich werde immer bei dir bleiben. XOXO. Ty

 

Ich lächelte glücklich. Alle anderen schnarchten noch selig. Plötzlich sah ich einen kleinen Schatten zwischen den Betten herum huschen. Was war das? Es war relativ klein, fast so wie eine Katze. Vielleicht war es auch eine Katze. Ich flüsterte leise: „Miez Miez.“ Aus Antwort bekam ich nur ein: „Meow.“ das mir nur allzu bekannt vorkam. Woher nur? Mit einem Satz, sprang die Katze auf mein Bett. Ich sah sie an und da wusste ich, woher sie mir bekannt vorkam. „Katia!“ „Meow.“ „Was machst du denn hier? Du solltest doch bei Mum in München sein.“ Ja, das war meine Katze, schwarz weiß gefleckt, ein blaues Augen und ein braunes. Sie war mir vor wenigen Monaten in München, halb verhungert auf der Straße begegnet. Ich hatte sie dann mit nach Hause genommen und hatte sie mit der Erlaubnis meiner Mum, genährt und behalten. Ich war glücklich, das kleine Ding zu sehen. „Na komm her, Katia.“ flüsterte ich und klopfte dabei leise auf meinen Schoß. Sogleich legte sie sich auf meinen Bauch und als ich anfing sie zu streicheln, schnurrte sie nach einigen Sekunden. „Na Katia, wie kommst du hierher?“ Da bemerkte ich, dass jemand aufgehört hatte zu schnarchen. Wer war wach geworden? Ich hörte noch das Schnarchen von zwei von ihnen. Aless schlief auf jeden Fall noch, das hörte ich. Nur, war Bill wach oder war es Jason? Abrupt drehte ich mich um. Katia protestierte mit einem lautem „Meow.“ Ich wusste es, Jason war wach. Ich lächelte ihm zu und sagte leise: „Hey, Jason!“ Doch Jason, war viel zu sehr damit beschäftigt, das kleine Tierchen zu mustern. Leise flüsterte er: „Wo kommt die denn her?“ Ich winkte ihm, er solle zu mir ins Bett kommen. Jason kam also zu mir ins Bett, leise erklärte ich ihm, dass das meine Katze sei. Ich kraulte Katia weiter. Plötzlich entdeckte ich an ihrem Halsband eine kleine Rolle, die daran festgebunden war. Verwundert öffnete ich die Rolle. In der Rolle, die sich als Zettel herausstellte, stand in einer, mir nur allzu bekannten Schrift:

 

Meow, wer bin ich? Nein, Scherz. Ich habe dir Katia hergebracht, weil ich weiß, dass du sie sehr lieb hast und sie dich gut trösten kann. XOXO. Ty.

 

Ich seufzte. Dieser war echt unmöglich, brachte er mir nicht im Ernst meine Katze ins Internat. Vor meinen inneren Augen, sah ich Ty grinsen. Auf einmal war es Katia gar nicht mehr danach, auf meinem Bauch zu liegen. Tollpatschig tapste sie hoch, bis auf meine Brust, und setzte eine ihrer winzigen Pfötchen auf meine Wange, ich seufzte erneut und flüsterte Jason zu: „Sie möchte gerne raus, ich gehe kurz mit ihr in den großen Hinterhof, damit sie pinkeln kann.“ Schnell zog ich eine weite, blaue Jogginghose an und eine Kapuzen-Pulli mit Bauchtasche, in der ich Katia problemlos verstecken konnte, denn ich wusste nicht ob Katzen hier Willkommen sind. Die Haare band ich zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann setzte ich die kleine Katze in meine Bauchtasche und ging nach draußen, Jason ließ ich einfach stehen. Ich beschloss ein wenig rum zu joggen, so hatten Katia und ich das immer gemacht. Ich ging joggen und sie trottete neben mir, oder verschwand irgendwo, um ein paar Minuten später wieder aufzutauchen. Das Schulgelände war ziemlich groß. Ich entfernte mich etwas vom Hauptgebäude und ließ dann Katia aus der Tasche. Ich joggte ein wenig durch die Gegend, als mir plötzlich ein anderer Jogger entgegen kam. Von weitem erkannte ich, dass es mein Sportlehrer war, Herrn Pettyfer. Als ich jedoch näher kam, bemerkte ich, dass es gar nicht Herrn Pettyfer war, sondern ein Typ, der genau aussah, wie Herrn Pettyfer, nur um einige Jahre jünger. Der Typ sah echt genauso aus wie Pettyfer, blonde Surfer-Frisur, tiefblaue Augen, 1,80 groß und war gut gebaut. Als wir einander näher kamen, verlangsamten wir beide unseren Lauf. Bald schon standen wir uns gegenüber. „Hey.“ sagte der Typ freundlich. „Hey, ich bin...“ Er unterbrach mich: „Ja ich weiß, Amy, mein Bruder hat mir von dir erzählt, du siehst echt so gut aus, wie der dich beschrieben hat.“ Erstaunt sah ich ihn an und sagte dann: „Dann bist du wohl der Bruder von Herrn Pettyfer?“ „Jap, ich heiße Sascha.“ „Bist du neu hier?“ fragte ich ihn neugierig. „Ja, ich wollte mal schnuppern kommen, wie es hier so ist.“ Ich nickte und er fragte mich, ob er mich begleiten könnte. Ich nickte. „Klar, gerne. Erzähl mal was von dir Sascha.“ „Hm.. Also, ich bin 16, komme aus dem Bauerndorf Heckhuscheid. Ich skate gerne, nebensächlich mache ich auch Bodybuilding und ja, viel interessanteres gibt es da nicht. Erzähl du auch mal was über dich.“ „Hm, Okay, also ich skate gerne, habe eine Katze...“ fast als wolle sie das bestätigen, sprang Katia mit einem lautem: „Meow.“ vor mir auf den weg. Ich lächelte: „Ich stelle vor, das ist meine Katze Katia.“ Mit diesen Worten, hob ich die Katze auf. Erstaunt sah Sascha mich an: „Sie ist hier?“ Schnell ließ ich mir eine plausible Erklärung einfallen: „Ja, sie ist gestern in meine Tasche geklettert und mit hierhergefahren und ich habe sie gerade erst bemerkt.“ Sascha strich mit einem Finger von Katia' s Stirn, bis über ihre Nase. „Die ist aber süß! Wie heißt die?“ „Katia.“ Dann machte die kleine Katze mir deutlich, dass sie zu Sascha auf den Arm wollte, indem sie mich dauernd an stupste. Ich reichte Sascha meine Katze und wir setzten uns an einen kleinen Teich, den wir wohl besser Tümpel nannten, weil er so klein war. Nach kurzer Zeit sprang Katia weg. Sascha fragte: „Rennt die nicht weg?“ „Nö, ist noch immer wieder gekommen.“ Neugierig fragte ich dann: „Was hat dein Bruder denn über mich erzählt?“ „Na, er erzählte viel von dir. Von deinen schönen Augen...“ er unterbrach kurz und blickte mir tief in die Augen. „Von deinen feuerroten Haaren, die dich so wild und unbezähmbar aussehen lassen, übrigens, an denen habe ich dich erkannt, von deinen untalentierten Versuchen, Federball zu spielen...“ Da fingen wir beide an zu lachen. Super, ich kannte diesen Typen gerade mal 10 Minuten und er kannte schon eine meiner Schwächen. Plötzlich ertönte hinter uns, die tiefe Stimme, die sich so anhörte, wie die vom Sänger von Nickelback, also eigentlich die von Herrn Pettyfer. Sascha und ich erschraken beide. Er sagte: „Wie ich sehe, habt ihr beide euch schon kennengelernt.“ „Hey Nathan.“ sagte Sascha ruhig und ich sagte formeller: „Hallo, Herrn Pettyfer.“ Er sah mich belustigt an, hob die linke Augenbraue an und sagte: „Nenne mich einfach Nathan, natürlich nicht in den Stunden, aber sonst.“ Ich grinste: „Ich gebe mir Mühe, Nathan.“ Nathan betonte ich dabei absichtlich. Er grinste, was ihn sehr jungenhaft aussehen ließ. „Ãœber was redet ihr?“ fragte Herrn Pettyfer, ehm, Nathan meinte ich natürlich. Sascha grinste: „Ich habe Amy gerade davon erzählt, wie sehr du von ihr geschwärmt hast, in diesen Ferien.“ Nathan lief erst knallrot an und bedachte Sascha dann mit einem, Das-Wird-Noch-Folgen-Haben-Blick. Zögerlich sagte Nathan dann: „Ich laufe dann mal weiter.“ Mit diesen Worten trottete Nathan davon.“ Als hinter der nächsten Kurve verschwunden war, grinste Sascha spöttisch. Mir war heiß geworden und unbedacht zog ich die Ärmel von meinem Pullover hoch. Das Lächeln auf Sascha' s Gesicht erfror. Plötzlich sah ich in seinen Augen, etwas, das ich noch in den Augen von keinem anderen gesehen habe, es war kein Mitleid, auch keine Wut, sondern Verständnis. Er verstand mich, er würde es verstehen. Leise fragte Sascha: „Was ist passiert Amy?“ „Mein Freund ist in einem Autounfall ums Leben gekommen und meine Mutter ist jetzt mit seinem Vater zusammen. Ich konnte das nicht ertragen und ja, das ist dabei rausgekommen...“ Sascha unterbrach mich: „Amy, ich hab das auch gemacht, mache es noch immer.“ Es freute mich, wenn man das so nennen konnte, dass ich so genannte Verbündete hatte. Ich lächelte ihn ein wenig traurig an: „Erzählst du mir warum du es tust?“ Sascha nickte und blickte mich traurig an: „Meine Mum, vor drei Jahren, hat sie sich umgebracht, sie hat sich vor meinen Augen, die Pistole an den Kopf gehalten und abgedrückt, sie war auf der Stelle tot.“ Ich sah ihn geschockt an, doch er sah nur unglücklich aus. Dann schob er seinen rechten Ärmel hoch, ich sah die schlecht verheilten Wunden, er hatte sehr schlimme Narben, viel schlimmere als ich. „Wann hast du es zum letzten Mal getan?“ „Ich weiß es nicht, doch manchmal überkommt mich die Trauer und ich mache es wieder. In Abständen von 3 Wochen oder einem Monat.“ „Komm mal her.“ sagte ich und umarmte ihn sanft. Ich empfand ihn wie einen Bruder. Ich drückte ihn einige Sekunden lang und sah dann in sein hübsches Gesicht. Seine Augen waren feucht und sogar eine kleine Träne rannte an seiner Wange hinunter. Hastig wischte er sie weg. „Danke, Amy.“ sagte er leise. Plötzlich sprang Katia mit soviel Schwung auf seinen Schoß. Sascha erschrak sosehr, dass er sitzend nach hinten kippte. Katia tapste zufrieden auf seinem Bauch herum und legte sich schnurrend hin. Sascha und ich mussten lachen. Diese Katze war echt unbezahlbar. „Meow.“ Sascha und ich mussten noch mehr lachen. „Na, Katia komm her.“ Die Katze sprang sofort auf meinen Schoß und schnurrte zufrieden. Das davor besprochene Thema, war vergessen. Sascha streichelte meine Katze, die daraufhin sehr zufrieden schnurrte. Wir schwiegen eine Weile vor uns hin und sahen zu wie die Sonne langsam in den Himmel stieg. Katia, war irgendwann wieder davon gesprungen. Nach einiger Zeit fragte Sascha: „Wollen wir zurück zum Internat? Nicht, dass sie uns vermissen oder so.“ Ich nickte: „Klar, wir sitzen ja auch schon lange hier.“ Ich rief nach Katia, die auf Kommando aus irgendeinem Busch in der Nähe sprang. Sie war total verdreckt, hatte wohl im Matsch gespielt. „Ach, Katia! Musste das jetzt sein?“ Katia sah mich schuldbewusst an. „Meow.“ Sascha musste lachen: „Weißt du was? Das hier erinnert mich ein wenig an 'House of Night', kennst du diese Bücher? Von der Vampir Schule, an der sich die Katzen ihre Besitzer selber auswählen.“ Eifrig nickte ich: „Klar, kenne ich die, die Bücher sind der Hammer!“ Sascha lachte zustimmend. Ich steckte die dreckige Katia in meine Bauchtasche, erst strampelte sie unzufrieden, doch sie hörte nach ein paar Sekunden auf. Sascha und ich gingen zurück zum Internat, auf dem Weg dorthin, fragte ich Sascha noch ein wenig über seine Heimat aus. Ich zeigte ihm mein Zimmer, wo keiner mehr war, da alle am Essen waren. Ich bemerkte, dass ich auch Hunger hatte. Ich setzte Katia ins Badezimmer, wo ich sie dann einsperrte. Dann fragte ich Sascha, ob er mit mir essen wolle. Er nickte scheinbar glücklich, jemanden gefunden zu haben, der ihn mit anderen Leuten bekannt machte. Wir gingen also runter zum Esssaal, erstaunte Blicke musterten Sascha, wegen seiner Ähnlichkeit mit Nathan. Einige Mädchen seufzten träumerisch, andere warfen mir giftige Blicke zu. Ich dirigierte Sascha zu dem Tisch, an dem ich und meine Freunde immer saßen. Ich stellte ihn den anderen vor. Aless lächelte Sascha freundlich zu, doch Eric und Jason musterten ihn feindselig. „Man! Jason, Eric seid doch nicht gleich so!“ Eric setzte seine Pokerface auf und Jason sah mich überrascht an. Ich lächelte Sascha aufmunternd zu: „Eigentlich sind die Beiden total nett.“ Sascha nickte, war aber nicht sehr überzeugt. Dann fragte ich: „In welchem Zimmer bist du eigentlich?“ „Diese Nacht, habe ich bei Nathan im Zimmer geschlafen, aber ab heute schlafe ich, glaube ich in Zimmer 9.“ Eric verdrehte genervt die Augen. Ich war ein bisschen schadenfroh, Eric gegenüber und sagte Sascha, mit einer übertrieben motivierten Stimme: „Ah, das ist toll! Dann bist du bei Eric, Joey und Thomas im Zimmer.“ Joey und Thomas standen auf und begrüßten Sascha per Handschlag. Eric schaute nur finster drein. Ich flüsterte Sascha zu: „Mach dir keine Sorgen, Eric ist die Zicke hier.“ Sascha grinste Eric unverschämt an, worauf dieser nur noch finsterer schaute. Dann aßen wir gemütlich unser Frühstück. Eric und Jason, warfen Sascha immer wieder finstere Blicke zu. Sascha ignorierte sie alle und lächelte freundlich. Nach dem Essen, holte ich mit Sascha, seine Sachen aus Nathan' s Zimmer. Dann half ich ihm dabei Zimmer 9 zu beziehen. Eric warf uns immer wieder verächtliche Blicke zu. Ich hatte einige Bedenken, Sascha hier alleine zu lassen. Sascha war zwar relativ groß, aber Eric war gute 10 Zentimeter größer. Aber Sascha war um einiges besser gebaut, er konnte sich wehren. Als ich das Zimmer verließ, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Magen.

 

Kapitel 11

Sascha:

Ich wollte nicht, dass Amy mich mit diesem Eric alleine ließ, er war mir gar nicht geheuer. Ich war zwar groß, aber er war um einiges größer. Ich wollte nicht jetzt schon von einem Typen vermöbelt werden, den ich kaum kannte. Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, näherte er sich mir, wie ein Raubtier, das seine Beute angreifen will. Dann stand er unmittelbar vor mir. Er war riesig, eine Art Finsternis umgab ihn und ließ ihn sehr bedrohlich wirken. Er hatte einen überlegenen Anschein, wie er vor mir aufgebaut war. Leise, mit einer bedrohlichen Stimme sagte er: „Lass die Finger von Amy, Kleiner, oder ich breche dir jeden einzelnen Knochen, in deinen mickrigen Körper.“ Ich blieb fest stehen, und blickte Eric stur in die Augen. Meine Angst vor dem Typen, war verschwunden, mit einer harten Stimme sagte ich: „Alter, was ist dein Problem? Amy, hat nicht so gewirkt, als ob sie dir gehören würde. Und zudem, bin ich ihr heute Morgen beim Laufen im Wald hinter dem Internat begegnet, da haben wir uns kennengelernt, sie ist einfach nur nett zu mir. Was ist also dein Problem?“ Eric zischte leise: „Geh mir aus dem Weg, du Zwerg, und sehe zu, dass ich dich nicht mehr in Amy' s Nähe sehe.“ „Ich mache genau das, was mir gefällt und nicht das was du mir vorschreibst. Amy war total nett zu mir und so will ich jetzt auch ihr gegenüber sein.“ Das war sehr gewagt, er könnte mir jetzt eine reinhauen, aber er tat es nicht. Erneut zischte er: „Das wird noch Folgen haben.“ Dann ging er hinaus. Ich machte mir nicht wirklich Sorgen darum, dass der Typ mir ein Problem werden könnte. Ich hatte meinen Bruder, der hier Lehrer war, also dieser Eric konnte mich mal, sonst konnte er mal schön von der Schule fliegen. Dann lief ich herum, um Nathan zu suchen. Nach einigen Minuten hatte ich mich hoffnungslos verloren. Ich war irgendwo, wo sonst niemand war. Den Weg zurück, fand ich auch nicht. Ich setzte mich mitten in den Gang und wartete darauf, dass irgendwer hier vorbei kam. Irgendwann hörte ich Schritte. Ich stand auf und rief: „Hallo? Können sie mir helfen? Ich habe mich verloren.“ Dann hörte ich jemanden loslachen. Dann kam sie um die Ecke gebogen. Erleichtert seufzte ich: „Amy! Gott sei dank.“ „Wie kommst du denn hierher? Hast du dich verloren?“ „Ja, ich wollte Nathan suchen und bin irgendwie hierhin gekommen.“ Amy grinste. Dann wurde sie Ernst: „Hat Eric noch was gesagt?“ „Der ist ganz schön herrisch! Er hat gesagt, dass er mir alle Knochen brechen würde, wenn er uns noch einmal gemeinsam sähe, dann habe ich ihm gesagt, dass ich mache wozu ich Lust habe und ,dass er mir nichts zu sagen hat und ,dass es mir nicht so erschienen wäre, dass du ihm gehören würdest. Und dann ist er gegangen.“ Amy sah mich besorgt an. Ja, ich verstand total, was mein Bruder an ihr fand. Sie war schön, einfühlsam, willensstark und total nett. Ich musste lächeln. „Was gibt es denn da zu lächeln?“ fragte Amy neugierig. Wir redeten nicht weiter über Eric. Ich winkte ab: „Ach, nichts. Musste nur an einen Kumpel von mir denken.“ Amy nickte. „Kannst du mir helfen, Nathan zu suchen? Ich will ihn mal ein bisschen über die Leute hier ausfragen.“ „Ach, da hast du besser du gehst zu Rebecca.“ „Zu wem?“ fragte ich neugierig. „Zu Becks, also Rebecca, sie ist die älteste hier, sie ist schon länger hier als Nathan, sie kennt alle, ist immer auf neustem Stand und ist total nett.“ Ich schüttelte den Kopf: „Nein, ich frage lieber Nathan, den kenne ich.“ Amy nickte verständnisvoll: „Na, dann suchen wir mal Herrn Pett... Äh, Nathan.“ Ich grinste. „Ich habe ihn vorhin beim Fitness-Raum gesehen, kann sein, dass er noch da ist.“ sagte Amy. „Ja, das kann sein, kannst du mich hinbringen?“ fragte ich. Amy nickte. Wir gingen einen langen Gang hinunter, und nach einigen Minuten standen wir vor dem Fitness-Raum. Ich hatte mir den Weg nicht merken können, Verdammt dieses Internat ist so riesig. Nathan war noch im Fitness-Raum, also gingen Amy und ich hinein und stellten uns zu Nathan, der gerade vom Laufband stieg. Amy fragte: „Noch nicht genug gelaufen für heute?“ Nathan schüttelte den Kopf: „Nein, Laufen kann man nie genug.“ Ich grinste. Dann fragte Nathan: „Warum habt ihr mich gesucht?“ Ich sagte: „Ich wollte dich über ein paar Schüler ausfragen.“ „Ãœber wen? Etwa über Eric Heyt und Jason Bradley?“ Nathan grinste. „Unter anderen.“ sagte ich und Amy fragte: „Ist das so offensichtlich?“ Nathan und ich nickten einstimmig. „Ja, die sind beide total in dich verknallt, Amy.“ grinste ich sie an. Amy wurde rot, was sie sehr süß und jung aussehen ließ. Ich musste schon zugeben, dass Amy ein echt klasse Mädchen war, vielleicht würde ich mich auch in sie verlieben, sie war nett, süß, hübsch und zugleich auch noch attraktiv und sexy. Eigentlich so ein Traumgirl, fast perfekt. Dann fing Nathan an zu erzählen: „Also Jason, ist ein sehr netter Junge, er erscheint mir überhaupt nicht arrogant oder bösartig. Ich habe bisher nur Gutes über ihn gehört. Er ist sehr hilfsbereit und ist ein guter Schüler. Im Gegensatz, Eric, der ist mir nicht sympathisch, er ist arrogant, aggressiv, frech, ein unangenehmer Schüler und ich habe schon öfters gehört, dass er Mädchen verarscht hat oder so.“ Ich nickte und sah zu, wie Amy langsam den Kopf schüttelte. Dann sagte ich: „Ja, Eric ist mir auch noch nicht positiv aufgefallen, den fand ich von der ersten Minute an, unsympathisch.“ Bei diesem Satz, zwinkerte ich Amy zu. Sie lächelte schwach und fragte dann hastig: „Wollen wir zurück in unsere Zimmer?“ Ich nickte. Da fiel mir ein, dass die Katze noch im Zimmer. Also gingen Amy und ich zurück in unsere Zimmer, auf dem Weg dort hin, fragte Amy: „Ist es echt so offensichtlich, dass Eric und Jason in mich verliebt sind?“ „Ja, schon, als ich ihn das erste Mal gesehen habe, habe ich es gleich gemerkt.“ Amy seufzte und da waren wir auch schon bei unseren Zimmern. Amy ging in ihr Zimmer und ich blieb ein paar Minuten lang, ratlos im Gang stehen. Dann ging ich in mein Zimmer, das Gott sei Dank leer war. Ich schaute mich ein wenig um. Die Wände waren alle in unterschiedlichen Blautönen angestrichen. Das Zimmer war schon cool hergerichtet. Ãœberall hingen Posters von Stars, wie Billy Talent, All American Rejects oder auch LMFAO und noch viele anderen. Ich packte noch meinen restlichen Sachen, aus dem Koffer. Ganz unten lagen einige Fotos von meiner Mutter. Sie war eine wundervolle Frau. Lange, blonde Haar, blaue Augen, gute Figur, aber das wichtigste, ihr Charakter, sie war ein Engel, nie war sie böse oder so. Sie liebte mich über alles. Noch nie habe ich verstanden, warum sie sich vor meinen Augen erschossen hatte. Wieder einmal, sah ich die Szene vor mir. Ich betrat ahnungslos, die Stube. Sie sah mich entschuldigend und traurig an. Da bemerkte ich die Pistole, die sie sich an den Kopf hielt. Sie flüsterte mit Tränen in den Augen: „Es tut mir leid, Sascha.“ und dann drückte sie ab. Ein lauter Knall ertönte und sie fiel tot um. Blut war überall an den Wänden, auf dem Sofa, am Fernseher, einfach überall. Und zwischen all dem Blut, lag meine geliebte Mutter, tot. Ich rannte hin und kniete mich neben sie und weinte. Nach diesem Unglück vor 3 Jahren, hatte ich die Vision, mindestens schon 300 mal gehabt. Meine Augen waren feucht. Ich würde niemals verstehen, warum sie das getan hatte. Und ich würde niemals aufhören können, zu denken, dass es meine Schuld war, da ich nicht dazwischen gegangen war. Das war das allerschlimmste für mich. Der Gedanke daran, dass es meine Schuld war. Ich schniefte leise.

Amy:

War es wirklich so offensichtlich, dass Jason und Eric auf mich standen? Wohl ja. Nathan hatte Recht, Eric war ein Arschloch. Liebte ich also Jason? Ich war so durcheinander. Ich saß alleine mit Katia, die ich gewaschen hatte, in meinem Zimmer. Dann wollte ich mal nach Sascha sehen. Ich ging ohne große Bedenken zu haben, in sein Zimmer rein. Sascha hatte mir den Rücken zu gedreht, er schluchzte leise. Ich ging zu ihm, sah das kleine Messer in seiner Hand. Sanft setzte ich mich zu ihm, ich nahm ihm vorsichtig, das kleine Messer aus der Hand: „Nein, Sascha tu es nicht, es bringt nichts, dich zu ... schneiden.“ Sascha sah mir in die Augen. Seine Augen, waren verweint und rot. „Was ist los, Sascha?“ Er stotterte: „Ich hatte gerade wieder, die Vision mit meiner Mutter. Sie ... sie macht mich wahnsinnig.“ Ich schloss meine Arme um ihn. Genau in diesem Moment, kam Eric ins Zimmer. „Wen haben wir denn hier? Amy und ihren neuen Freund.“ Wütend und verletzt zugleich, schrie ich ihn an: „Sag mal, sonst geht es dir aber gut?! Sascha ist nicht mein Freund. Eric, du bist so ein herzloses Arschloch.“ Es war Eric, scheißegal, was andere von ihm hielten. Hinterhältig lächelte er. „Ach so, dann entschuldige ich mich, ich wusste das nicht.“ Eine ironischere Stimme, hätte er nicht einsetzen können. Ich stand auf, ging zu Eric und knallte ihm eine. „Eric, du sagst, dass Jason ein Arsch ist, weil er mich aus Schock geschlagen hat, aber er ist wenigstens nicht so ein eingebildeter Furz wie du!“ Mit diesen Worten, machte ich auf dem Absatz kehrt, nahm Sascha an der Hand und ging raus aus dem Zimmer. Ich spürte Erics Blick nich in meinem Rücken, als wir schon lange in meinem Zimmer waren. „Danke, Amy.“ sagte Sascha. „Für was?“ „Na, dafür, dass du Eric, mal deine Meinung gesagt hast, und ihm damit eine Ecke aus seiner Krone gebrochen hast.“ „Ach, dafür bin ich bekannt hier.“ sagte ich grinsend und dachte dabei an Zoa. Die hatte keinen Mucks mehr von sich gegeben, seit dem ich ihr meine Meinung gesagt hatte. Sascha fragte nicht weiter nach. Ein Moment der Stille entstand, es war so leise, dass man die Mücken furzen hören konnte. Irgendwann räusperte Sascha sich: „Eric ist wirklich ein Arsch, aber warum hat Jason dich geschlagen?“ Ich sah ihn an: „Er hat mich geschlagen, vor Schock, als er meine Wunden gesehen hat.“ Sascha nickte: „Ok, weil er wirkt gar nicht wie ein Typ, der Mädchen schlägt.“ Ich schüttelte den Kopf: „Nein, das ist er auch nicht. Er hat sich entschuldigt und das nicht nur einmal. Ich habe es ihm sogleich verziehen.“ „Liebst du ihn? Also Jason.“ Schon wieder dachte ich, wie kann es nur sein, dass ich mich genau jetzt, alle fragen, wen ich liebe? „Ich ... ich weiß es nicht.“ „Mach mir nichts vor, Amy.“ Fragend sah ich ihn an.“ „Dir steht die Liebe zu ihm ins Gesicht geschrieben!“ „Echt?“ fragte ich stirnrunzelnd. „Ja!“ Dann kam Jason ins Zimmer: „Störe ich?“ „Nein, überhaupt nicht.“ sagte Sascha. „Amy und ich redeten nur gerade, davon ob sie dich liebt oder nicht.“ Ich könnte Sascha in dem Moment den Hals umdrehen. Jason grinste: „Und?“ „Sie liebt dich.“ sagte Sascha gerade heraus. „Ich bringe dich um, Sascha!“ Ich stürzte mich auf ihn und kitzelte ihn, bis er vor mir auf dem Boden, nach Luft schnappend lag. Ich wandte mich Jason zu, um ihm zu sagen, dass Sascha Scheiße laberte. Als ich mich umdrehte, war Jason vor mir auf die Knie gesunken. Liebevoll sah er mich an, nahm meine Hand und fragte: „Amy, willst du mit mir gehen?“ Bei jedem anderen, hätte ich gefragt: Wohin denn? , so hatte ich auch bei Ty gemacht, aber bei Jason... Ich starrte ihn einfach nur perplex an. „Hallo?“ hakte er nach und brachte mich damit zurück in die Wirklichkeit. „Eh... ja.“ stotterte ich. „Ja, ich will das.“ wiederholte ich. Jason lächelte und legte seine Arme um mich. Sascha zwinkerte mir zu und wollte aus dem Zimmer verschwinden. Ich zeigte ihm grinsend, über Jasons Schulter hinweg, den Mittelfinger und er verschwand. Jason flüsterte leise: „Danke. Ich liebe dich Amy.“ Ich drückte ihn fest an mich, genau wie ich es mit Ty auch immer gemacht hatte. Jason küsste meinen Kopf und ich war glücklich über meine Entscheidung. Doch ein klein bisschen, hatte ich dann doch ein schlechtes Gewissen, Ty gegenüber, und Eric gegenüber. Ich weiß, ich sollte Eric gegenüber, kein schlechtes Gewissen haben, doch es war nun mal so. Hand in Hand, gingen Jason und ich zum Mittagessen. Mal sehen ob das gut ausgeht.

Kapitel 12

 Jason und ich kamen im Essaal an, Sascha war schon da. Er grinste mich frech an und ich sah ihn glücklich an. Jason und ich holten uns Fischsticks. Sie schmeckten zwar nicht besonders, aber ich war auch nicht so hungrig, dass ich viel essen müsste. Sascha grinste mir immer wieder verschwörerisch zu. Eric war nicht erschienen. Er hatte auch besser er versteckte sich, ich wollte ihn nicht mehr sehen. Nach dem Essen, zeigten Jason, Nick, Aless und Ich, Sascha ein wenig die Stadt. Sascha war begeistert, von der kleinen verträumten Stadt. Im Chocolate House, tranken wir gemütlich eine Tasse Heiße Schokolade. Jason küsste mich immer wieder, auch wenn es nur dazu diente, den anderen zu zeigen, dass ich ihm gehörte. Aless und Nick, versuchten auch nicht mehr ihre gegenseitige Zuneigung zu verbergen, sondern knutschten wild darauf los. Alle anderen grinsten sich verschwörerisch zu. Ab und zu grinsten Aless und ich uns glücklich zu. Als wir abends wieder im Internat waren, begegneten wir Eric. Er schaute uns wütend an, als dann Jason mich auch noch demonstrativ küsste, rastete er aus und sagte: „Ach, schon einen Neuen? Heute Morgen Sascha, jetzt Jason, bin ich dann morgen dran?“ Jason sah mich fragend an. Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Eric redete so eine Scheiße. Also sagte ich gelassen: „Dass hättest du wohl gerne was? Nein, tut mir Leid, keine Chance. Bin schon ausgebucht.“ Eric schaute dermaßen dämlich, dass ich mich zurückhalten musste um nicht loszuprusten. Schnell verzogen wir uns in unsere Zimmer, bevor ich echt angefangen hatte zu lachen. Mit einem unzufriedenem „Meow.“ sprang mir Katia entgegen. Ich hob die Katze hoch und fragte sie: „Na, was ist denn?“ „Meow.“ Jason grinste: „Ach nee, das hätte ich jetzt aber auch nicht gedacht.“ Ich lachte. „Ach so, sag das doch gleich, dass du Hunger hast, ich kann das ja nicht träumen. Ich drehte mich zu meinem Bett, wo komischerweise ein paar Dosen Katzenfutter waren. Ich dachte an Ty und musste verträumt lächeln. Mit dem Taschenmesser, schnitt ich die Dose auf und schüttete den Inhalt, in einen Behälter, in den wir sonst immer die Chips machten. Bill, den ich heute noch nicht viel gesehen hatte, kam ins Zimmer: „Ach, euch gibt es auch noch? Wo wart ihr denn?“ Jason musste lächeln, Bill war echt ein toller Kumpel. „Na, wir waren Sascha ein wenig die Stadt zeigen und du?“ sagte Jason und küsste mich dann. „Ihr seid also jetzt endlich zusammen?“ Ich nickte: „Ja, was meinst du mit endlich?“ „Es ist ja so was von offensichtlich, dass es bei euch beiden heftig gefunkt hat, ich wusste das schon als ihr euch das erste Mal gesehen habt.“ „Du spinnst doch.“ sagte Jason und grinste. Ich musste mir ein Grinsen auch verkneifen. Ich liebte dieses Internat einfach nur. Die Leute waren toll und ich hatte echt tolle Freunde. „Wo warst du denn den ganzen Nachmittag?“ fragte ich neugierig. Ehm.. ehm.. Ich war bei...“ stotterte Bill. „Oha, da ist wer verliebt.“ spottete ich. „Nein, gar nicht!“ regte sich Bill auf. „Ach, Bill du bist süß.“ grinste ich. Jason sah mich verzweifelt an: „Und.. und ich?“ Ich lachte: „Du natürlich auch.“

Zufriedengestellt von meiner Antwort legte sich Jason auf sein Bett. Ich stichelte: „Na erzähl mal bei wem warst du den ganzen Nachmittag?“ verlegen wurde Bill rot. Ich musste grinsen.“Du warst bestimmt bei Eva.“ grinste Jason. „Ich wusste doch, dass du eine Schwäche für sie und ihre Brüste hast.“ „Ach, ihr seid beide doof!“ grinste Bill, damit wussten Jason ud ich, dass wir seinen wunden Punkt getroffen hatten. Es machte einfach nur so Spaß, Bill zu ärgern. Irgendwann, etwa 2 Stunden später, wurde ein Umschlag unter unserer Zimmertür hindurch geschoben, in einer mir nur allzu bekannten Handschrift stand da:

Für Amy

Ich hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch. Bill reichte mir den Umschlag und ich ging aufs Klo um den Brief zu lesen. Im Klo, sperrte ich mich ein. Ich atmete einmal tief durch und öffnete den Umschlag. Drin war ein zusammen gefaltetes Dina4 Blatt. Ich faltete das Blatt auseinander und fing an mit lesen.

 

Liebste Amy,

Könnte ich, würde ich mich umbringen, aber das geht ja gar nicht weil ich schon tot bin. Aber ich freue mich für dich, auch wenn ich dir voraussagen kann, dass die Beziehung zwischen dir und Jason nicht lange halten wird. Mehr sag ich dir nicht. Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich will, dass du mit einem anderen glücklich wirst, doch in wirklichkeit, liebe ich dich sosehr, dass es schmerzt dich mit einem anderen zu sehen. Doch es ist dein gutes Recht. Ich wünschte ich wäre noch auf der Erde, und könnte selber der Grund sein, dass du glücklich bist. Ich weiß, es ist ein Fehler dir diesen Brief zu schreiben, denn er wird dich nachdenklich machen und du wirst dich fragen ob das zwischen dir und Jason richtig ist. Du weißt Amy, ich liebe dich über alles auf der Welt. Aber die Welt ist gar nichts, also sage ich lieber, ich liebe dich mehr als alles was es überhaupt gibt. Klar, du wirst das nicht verstehen, aber wenn man stirbt, sieht man die Sachen aus einer anderen Sicht und ich sage dir die Welt ist nichts. Es gibt so viel mehr, dass es beinahe ein Segen ist tot zu sein. Ok, ich muss jetzt aufhören, nicht, dass du auf dumme Gedanken kommst oder so.

Mit unendlicher Liebe.

XOXO Ty

 

Tränen stiegen mir in die Augen. Schnell überflog ich den Brief ein zweites und ein drittes Mal. Doch der Inhalt änderte sich nicht. Still weinte ich. Ich saß wohl sehr lange auf der Toilette, denn irgendwann klopfte Jason an und fragte mich ob alles in Ordnung sei. Ich schniefte leise, und sagte: „Ja, alles ok.“ Ich verließ die Toilette und Jason erkannte sofort, dass gar nichts in Ordnung ist. Er nahm mich in den Arm und ließ mich ausweinen. Dann fragte er: „Darf ich den Brief lesen?“ Ich schüttelte den Kopf, denn das wollte ich auf keinen Fall. Später schrieb ich dann meine Antwort an Ty:

Hey Ty,

warum musst du mir alles versauen, was ich mir aufgebaut haben? Gerade war ich m,al wieder ein wenig glücklicher, und du versaust es mir? Warum tust du das? Was meinst du damit, dass die Beziehung zwischen mir und Jason nicht lange halten wird.. Und woher willst du das eigentlich wissen? Weißt du Ty? Ich liebe dich, Ich habe dich geliebt. Und ich werde dich verdammt nochmal immer lieben. Aber du bist tot, und ich bin lebendig, im Falle, wo es dir noch nicht aufgefallen wäre. Ich werde niemals mehr, irgendwen so lieben, wie ich dich liebe, weil meine Liebe für dich ist unsterblich. Aber ich finde es richtig Scheiße von dir, wenn du mir aus Egoismus das Leben versaust. Es tut mir leid Ty, aber es ist so. Ich weiß nicht was du erreichen willst, aber damit erreichst du nur, dass ich mir Gedanken darüber mache, mich umzubringen. Wenn es nicht das ist, was du erreichen möchtest, wäre ich dir dankbar, wenn du nicht mein Leben zerstören würdest. Du hast mich schon einmal zerstört, bitte lass es jetzt.

Verletzt, Amy.

 

Ich überlegte nicht lange, sondern schob den Brief einfach wieder unter der Tür durch. Ich setzte mich vor die Tür und wartete. Gegen 1 Uhr morgens, alle anderen schliefen schon, hallten auf einmal leise Schritte im Gang. Gespannt wartete ich, doch sie gingen einfach an unserer Tür vorbei. Zehn Minuten später, wieder Schritte. Kurz vor unserer Tür hielten sie inne. Mit einem Satz war ich aufgesprungen, ich öffnete blitzschnell die Tür. Verwundert sah er mir in die Augen. Ich stieß einen stillen Schrei aus. Dann sah ich ihn an, mir war warm und kalt zugleich. Sein Mund verzog sich zu einem mir allzu bekannten Lächeln, und dann flüsterte er leise: „Amy, mein Schatz.“ Und dann brach ich zusammen. Ich fing an zu weinen und konnt nicht mehr aufhören. Er nahm mich in den Arm. Ich war so glücklich, wieder seine Umarmung zu spüren. Zu lange, hatte ich ihn nicht gesehen. Er tröstete mich, und sagte: „Ich bin ja da, meine Amy.“ Immer wieder sagte ich seinen Namen: „Ty, Ty, Ty.“ Ich nahm seine Hand und beschloss sie nicht mehr loszulassen. Niemehr. Ty sah gut aus, wie immer halt. Leise fragte ich ihn: „Du wusstest, dass ich auf dich warten würde oder?“ „Na klar, wusste ich das. Ich kenne doch meine Amy.“ er grinste, dieses unwiederstehliche Lächeln hatte mir gefehlt. „Aber.. Ty, wie soll das weiter gehen?“ fragte ich verzweifelt. „Ich weiß es nicht Amy. Wir könnten uns ein paar Mal heimlich treffen, das Problem ist, ich darf niemanden außer dir begegnen, den ich kenne.“ Dann küsste Ty mich und ich wusste warum das mit Jason nicht funktionieren würde, genau aus dem Grund, dass ich Ty voll und ganz liebe. Und das auch weiterhin so bleiben wird. „Ty, geh nie wieder.“ Er schüttelte traurig den Kopf, ich muss Amy. Ich kann nicht anders.“ „Warum?“ fragte ich tief traurig. „Es ist einfach so Amy, ich kann es nicht ändern. Aber ich werde immer zu dir kommen, sobald du alleine bist.“ sagte Ty, bitter ernst. „Ich will nicht, dass du gehst.“ sagte ich der festen Ãœberzeugung, dass das irgendetwas ändern würde. Ty küsste mich wieder und wieder. Es wurde 3 Uhr, und erneut hallten laute Schritte durch den Gang. Eilig zog ich Ty in mein Zimmer rein. Doch zu spät, die Person die durch den Gang gelaufen war, hatte mich schon gesehen. „Amy?“ fragte leise eine Stimme die ich kannte. Verdammt, wer war das nur? Eilig überlegte ich, ich kam zum Entschluss, dass es Sascha oder Nathan war. Dann flüsterte ich: „Ja?“ und mit diesem einen Wort, war Ty weg. Im Nichts aufgelöst. Es war Sascha. „Alles in Ordnung bei dir?“ Ich war verwirrt und sagte nur: „Jaja.“ Dann ging ich schnell in mein Zimmer und legte mich ins Bett. Der ganze Ablauf von heute Abend, fand nocheinmal in meinem Kopf statt. Immer wieder musste ich an Ty denken. Irgendwann schlief ich ein. Morgens wurde ich von einem Kuss auf den Mund geweckt. Ich öffnete die Augen nicht, sondern fragte nur: „Ty?“ „Nein.“ sagte Jason mit einem leicht verbitterten Unterton. Ups, verkackt. Dann sagte Jason: „Amy, ich glaube wir müssen noch einmal über unsere Beziehung reden.“ Verdammt, Ty hatte natürlich recht behalten. Ich öffnete die Augen und sah direkt in die von Jason. Ich erschrak dermaßen, dass ein kleiner Schrei mir entfuhr. „Was ist denn?“ fragte ich, nachdem der Schreck nachgelassen hatte. „Ich, ich weiß nicht, wie das weitergehen soll Amy, du hängst noch viel zu sehr an Ty. In der Nacht, hast du im Schlaf von Ty geredet. Immer wieder hast du das Wort Ty gesagt und das macht mich wahnsinnig. Weißt du Amy, ich liebe dich, sehr sogar, aber ich kann nicht damit leben, wenn meine Freundin im Schlaf über einen anderen redet.“ sagte Jason, mit einem verletzten Gesichtsausdruck. „Es... es tut mir leid Jason. Weißt du, Ty war ein Held für mich, er war immer für mich da, hat immer genau das Richtige getan, und er war der Beste, den man überhaupt als Freund haben konnte. Ich werde Ty immer lieben und daran, kann weder du noch sonst jemand was ändern.“ sagte ich. Dann machte Jason einen Abmarsch ohne ein weiteres Wort zu sagen. Verdammt, jetzt hatte ich jemanden gefunden, der mich liebte und der mich nicht alleine ließ, doch ich hatte es mir schön verkackt. Ich bin ja so ein verdammter Dummkopf. Plötzlich fielen mir die Geschehnisse von gestern Nacht wieder ein. Ty, war da gewesen. Bei dem Gedanken an ihn, musste ich lächeln. Was hatte er nochmal gesagt? Ach ja, genau: Ich werde immer zu dir kommen, sobald du alleine bist. Es war noch ziemlich früh am Morgen, ich hatte also noch Zeit eine Runde joggen zu gehen. Eilig zog ich eine Jogginghose an und lief hinaus aufs Schulgelände. Ich joggte gemütlich zu dem Teich, an dem vor einigen Tagen, Sascha und ich saßen. Ich setzt mich an den Teich und versank in Gedanken. Heute war Mittwoch, gestern Nacht hatte ich Ty zum ersten Mal, seit er gestorben war, wieder umarmt... Ich ließ meinen Gedanken freien Lauf. Auf einmal tippte irgendwer mich an, ich erschrak dermaßen, dass ich fast in den Teich gefallen war. Ich wollte schon denjenigen anpöbeln, der mich so zu Tode erschreckt hatte, als ich in Tys lachendes Gesicht blickte. Sofort vergaß ich meine Schrecken und umarmte Ty fest. Ich flüsterte ihm ins Ohr: „Lass mich nie wieder alleine!“ Er küsste zärtlich meine Stirn: „Keine Sorge mein Schatz, ich bin immer bei dir.“ „Ja, aber...“ „Nichts, ja aber. Es ist echt so.“ „Na, schon gut.“ Ty nahm meinen rechten Arm und begutachtete meine Wunden. Ernst sah er mir in die Augen: „Mach das nie wieder ja? Das sieht nicht schön aus, und ich bin immer bei dir, du kannst jederzeit mit mir über deine Gefühle reden, du hast es nicht nötig dich weiter zu ritzen.“ Ich nickte: „Ja ,aber wie denn? Ich sehe dich kaum, wie soll ich denn mit dir reden?“ Ty sah mich lächelnd an, und erklärte: „Ich kann in den Gedanken mit dir reden. In deinem Kopf, ich bin immer da, versuchs mal. Stell dir vor du redest mit mir und dann denkst du, was du mir sagen möchtest.“ Ich sah Ty verwirrt an, versuchte es dennoch. Ich stellte mir Ty und ich im Auto vor, dann stellte ich mir vor wie ich ihm sage: „Ty, pass auf wie du fährst! Ich will dich nicht noch ein zweites Mal verlieren!“ Und tatsächlich antwortete mein imaginärer Ty mir: „Amy, ich bin schon tot, ich kann kein zweites Mal sterben.“ und dann lachte er in meinem Kopf. Sein Lachen, Sein wunderschönes Lachen. Dann öffnete ich die Augen und lächelte Ty zu. „Ich sag doch, ich bin immer bei dir.“ grinste Ty frech. Ach, wie sehr ich diesen Typen doch liebte. „Ja, ich liebe dich auch Amy!“ grinste Ty. „Ey, du kannst doch nicht einfach meine Gedanken durchstöbern!“ „Warum? Hast du etwa Geheimnisse vor mir?“ fragte er spottend. „Nee, aber das ist mir unheimlich, wenn du meine Gedanken durchwühlst.“ sagte ich etwas verwirrt. „Na schon gut Amy, ich lass es.“ Dankbar sah ich ihn an und küsste ihn schnell. Plötzlich hörten wir Schritte auf dem Waldweg in unsere Richtung kommen.

 

Kapitel 13

Ty sah mich entschuldigend an und verschwand. Ich setzt mich dann an den Teich und wartete bis die Schritte hinter mir stehen blieben. Eine Stimme sagte: „Und mittlerweile führst du sogar Selbstgespräche.“ Verdammt, warum musst es gerade er sein? „So, du redest also lieber mit dir selbst, als mit mir? Ach ja, ich hab das mit dir und Jason gehört, das tut mir leid.“ Genervt drehte ich mich um und sah in diese unbeschreiblich blauen Augen. Und wie schon so oft davor, verlor ich mich in diesem tiefen blau. Nach einer scheinbaren Ewigkeit, befreite ich mich aus seinen Augen und blickte ihn nur stumm an.

Eric:

Ich machte mir Sorgen um Amy. Klar, sie hielt mich für ein riesen Arsch, aber trotzdem, sie verhielt sich total merkwürdig und verstört. Ich fragte mich, was bloß mit ihr los war. „Amy?“ Sie starrte mich an, antwortete mir jedoch nicht. Sie wirkte irgendwie glücklich und gleichzeitig am Boden zerstört und traurig. „Amy?“ fragte ich erneut. „Hey, es tut mir leid, dafür wie ich mich letztens aufgeführt hab.“ Ich sah eine Regung in ihren Augen. Dann öffnete sie den Mund. Nur um ihn einige Sekunden später wieder zu schließen. Ich vermute mal, dass sie am überlegen ist oder so. Dann fing Amy ganz plötzlich an zu reden: „Ich rede nicht mit mir selbst.“ Ich denke sie ist so gar nicht bei sich. „Ehm, doch Amy, ich habe dich von weitem her gehört.“ Was war bloß mit „meiner“ Amy passiert? Die Amy, die immer den passenden Spruch auf Lager hat, die Amy, die total frech und süß war, die Amy, die nach außenhin, nicht gerne Schmerz oder Unsicherheit zeigte. Das hier war sie auf jedenfall nicht, das hier war ein bemitleidenswertes Häufchen Elend. Amy setzte wieder an zum reden: „Nein, ich führe keine Selbstgespräche.“ „Dann halt nicht.“ sagte ich achselzuckend. Ich wollte sie auf keinen Fall noch mehr verwirren. Ich legte einen Arm um sie, doch sie wimmelte ihn ab. Ich verstand nur zu gut, wenn sie nicht von mir angefasst werden wollte. Ich mein, ich bin ein Arschloch, warum sollte sie wollen, dass ich sie anfasse. Amy starrte mich nur weiter an, sie war irgenwie total teilnahmslos. Ich sagte dann noch: „Na, wenn du reden willst, kannst du dich immer an mich wenden.“ Und dann fing sie endlich an zu reden: „Dein Ernst, Eric? Warum sollte ich mich an einen Arsch wie dich wenden? Es gibt 100 nette Typen hier an der Schule, warum sollte ich mich also gerade an dich wenden, um über meine Gefühle und Probleme zu reden?“ „Ich weiß nicht, vielleicht, weil ich mir Mühe geben will, dich zu verstehen?“ „Achso, du gibst dir Mühe mich zu verstehen, indem du dich besäufst?“ schleuderte sie mir wütend entgegen. „Nein, besaufen tue ich nur, um über dich hinweg zu kommen.“ sagte ich möglichst ruhig. „Schon klar, Alter, Alkohol löst deine Probleme nicht!“ Ja, so kannte ich Amy, das war meine Amy. „Aber Wasser auch nicht.“ sagte ich gelassen. Da musste Amy lächeln: „Ja, auch wieder wahr.“ Sie hatte gelächelt! Sie hatte mich angelächelt! Also, wäre ich jetzt aus einem Reichenhaus gekommen, hätte ich darauf einen Toast ausgebracht. (Ja, ich vergleiche mich gerne mit Adligen) Aber wie gesagt, sie hatte mich angelächelt. Das hatte mir gefehlt, ihr süßes Lächeln. Ich meine, seit die Schule wieder begonnen hatte, also seit wir wieder auf dem Internat waren, hatte sich so vieles hier verändert. Amy und Jason sind zusammen gekommen, ich habe mich besoffen, und damit Amy wohl Angst eingejagt, Jason hat Amy wieder Schluss gemacht und so weiter. Mal gucken wie das weiter geht...

Amy:

Ey, was will der denn? Ganz im Ernst, dann versuchte er doch nicht wirklich seinen Arm um mich zu legen. So ein Depp. Ernsthaft, hielt er mich vielleicht für psychisch gestört oder so in der Art? Das musste es sein. Ich meine, gut am Ende unseres Gespräches, hatte er mich zum Lachen gebracht, aber ich denke, das ist eigentlich gar nicht so schwer. Er ist und bleibt ein Arschloch, ich darf auf keinen Fall auf ihn eingehen! Immer noch saß er neben mir am Teich. Eigentlich wollte ich ein bisschen meine Ruhe haben, und ein bisschen über Jason, aber hauptsächlich über Ty nachdenken. Ok, dass Ty erschienen war, das hatte ich mir auch erhofft, aber warum dann Eric? Musste der mir so die Laune verderben? Klar, ich mochte ihn... STOP! So durfte ich nicht einmal über ihn denken! Nein, Nein und nochmals Nein! Finger weg von Eric. Eric seuftze einmal laut und sagte dann: „Wir sollten vielleicht besser zurück zum Internat, nicht dass wir die erste Stunde verpassen.“ Ich nickte und sagte: „Ja, geh schon mal vor, ich komme dann gleich nach.“ Kaum war Eric um die Ecke, war Ty schon wieder da. Ty, sah verärgert aus. Ich fragte ihn : „Was ist los mein Schatz?“ und gleichzeitig befürchtete ich, dass Ty meine Gedanken gelesen hatte, wärend ich mit Eric am reden war. Dann antwortete Ty: „Dieser Junge geht mir einfach nicht, so ein doofer Schleimer! Im Ernst, wie der sich schon wieder an dich rangemacht hat, ist ja übel billig!“ Ich war erleichtert. Ty war so süß, wenn er gerade eifersüchtig ist. „Na ist doch nicht schlimm, mein Eifersüchtiger Schatz.“ sagte ich beschwichtigend: „Der kommt doch sowieso nicht gegen dich an.“ Zufrieden nickte Ty: „Na, dann ist ja gut.“ Ty küsste mich nocheinmal und blickte dann auf die Uhr: „Ich glaube, mein Schatz muss jetzt zur Schule.“ „Man, du bist doof!“ grinste ich „Den ganzen Tag nur rumchillen, das wär ja mal geil!“ sagte ich. Ty schüttelte den Kopf und sagte mit traurigen Augen: „Nein, ich bin nicht den ganzen Tag am chillen, schön wärs!“ „Hä? Was machst du denn sonst so?“ „Glaubst du etwa, ich kann umsonst zu dir kommen? Ich arbeite dafür meine Süße.“ „Was musst du denn so machen?“ Ty errötete und schüttelte den Kopf: „Nein, das kann ich dir nicht sagen mein Schatz.“ „Dein Ernst, Ty?“ „Ja, du würdest mich umbringen.“ Haha, voll der schlechte Witz, was konnte so schlimm sein, dass ich meinen toten Freund, dafür umbringen würde? Ich konnte nicht sehr lange überlegen, denn Ty drängte, dass ich zur Schule müsse. Alsso verabschiedete ich mich von ihm und joggte zurück zur Schule, ich spürte seine Augen noch lange in meinem Rücken. Ich ging aufs Zimmer und zog mich schnell um. Beim Essen erntete ich hier und da ein paar Mitleidige Blicke. Ich setzte mich an irgendeinen Tisch. Sascha gesellte sich zu mir und fragte ein bisschen genauer, weswegen Jason Schluss gemacht hatte. Ich glaube, ich persönlich hätte mir auch Schluss gemacht. Ich meine, ich hatte letzte Nacht, Ty geküsst, und in der Nacht, dauernd seinen Namen gesagt, laut und deutlich. Ich werde warscheinlich niemals irgendwem anders gehören als Ty. Er hatte mein Herz geklaut, und ich konnte ihn nicht dazu auffordern es mir wieder zu geben und im normalfall, behalten Diebe auch die gestohlene Ware. Na sowieso, ich hatte sein Herz ja auch geklaut, also was stellte ich mir für Fragen? Sascha und ich redeten noch ein bisschen beim Essen und gingen dann in unsere Klassen. Wieder wurde ich neben diesen dämlichen Bob gesetzt. Er grinste schon so doof, dass ich gleich Lust hatte, ihm die Fresse zu polieren. Als er dann auch noch sagte: „Das mit Jason tut mir ja so leid!“ Und das in so einem ironischem Ton, dass ich ihm dann tatsächlich eins auf die Fresse gab. Unsere Französisch-Lehrerin sah mich entsetzt an: „Amy!“ Das kannst du doch nicht machen!!“ Gespielt fing Bob an zu lachen, er konnte doch nicht zugeben, dass es weh getan hatte. Die Französisch-Lehrerin war erleichtert: „Oh mon Dieu! Glücklicherweise tu vas bien!“ und zu mir sagte sie: „Amy, encore une fois et tu vas chez la directrice!“ Ich hatte kein Wort verstanden deshalb fragte ich: „Quoi?“ Sie sah mich böse an: „Wenn ich dich noch einmal erwische, wenn du irgendwen schlägst, muss ich dich zur Rektorin schicken!“ „Ist klar.“ nicke ich. Bob sah mich wütend an, klar, er war angepisst, dass ich keinen richtigen Anschiss bekommen habe. Tz, ich bin halt einfach gut. Selbstsicher grinste ich Bob an. Dann rammte er mir den Ellenbogen in die Rippen. Leise flüsterte ich: „Arschloch!“ Dann fing die Lehrerin mit dem Unterrichtz an und ich versank in meiner eigenen Traumwelt. In meinem Kopf, unterhielt ich mich mit Ty. „Ach Ty, das ist so langweilig...“ „Amy, du sollst im Unterricht aufpassen!“ sagte Ty ernst. „Ich habe aber keine Lust.“ Dann rief Frau Johnson: „Amy?“ Ich war noch in meiner Traumwelt und schrie: „Nein man, ich habe kein Bock!“ Unpraktischerweise hatte ich das laut geschrien. Ich könnte mich schlagen!

 

Kapitel 14

Frau Johnson sah mich überrascht an: „Alles in Ordnung, Amy?“ Ich lief knallrot an und stotterte: „Ähm ja, entschuldigen sie mich Frau Johnson, ich war in Gedanken versunken, wissen sie...“ Frau Johnson nickte streng: „In Ordnung Amy, aber konzentrier dich jetzt bitte. Wir werden uns nach der zweiten Stunde unterhalten.“

Ich nickte: „Ok, Frau Johnson.“ Die beiden Stunden verging schnell. Nach der letzten Stunde ging ich zu ihr: „Hier bin ich, Frau Johnson.“ „Was ist los Amy? Du bist so komisch in letzter Zeit.“ Ich schüttelte den Kopf: „Tut mir leid, aber ich werde nicht darüber reden.“ Das war ein Fehler, wie ich Sekunden später bemerkte. Sie zog eine Augenbraue hoch und ging mit mir zur Rektorin. „Amy?“ sah sie mich erstaunt an. Sie nickte Frau Johnson höflich zu: „Um was geht es denn Erika?“ „Amy, hat irgendetwas, sie kann sich nicht ordentlich konzentrieren.“ sagte Frau Johnson.“ Frau Rektorin Klein, legte nachdenklich die Stirn in Falten.

Sie weiste Frau Johnson an zu gehen und bat mich, mich ihr gegenüber zu setzen. Freundlich fragte sie mich: „ Amy, möchtest du mir irgendetwas erzählen?“ Sie blickte mich durchdringend an. „Ja, Nein..“ stotterte ich. Einerseits wenn ich ihr von Ty erzählen , würde sie mich für gestört halten, andererseits, musste ich mit irgendwem darüber reden. Ich richtete mich auf und sagte: „Nein, entschuldigen sie mich Frau Rektorin Klein, aber könnte ich vielleicht mit Herrn Pettyfer reden?“ Erstaunt hob sie eine Augenbraue hoch: „Ok, kein Problem, ich kucke nur ob Herrn Pettyfer gerade keine Stunde hat.“ Sie gab etwas in ihrem Computer ein, daraufshin blickte sie mich wieder an: „Ich werde ihm noch anrufen und Bescheid geben, dass du kommst. Sie drückte einige Tasten auf dem alten Telefon: „Ja, Nathan, ich habe hier eine Schülerin, die mit dir reden möchte.“ „Wer ist es?“ hörte ich Nathan durchs Telefon fragen. „Amy Torre.“ Nathan antwortete: „Klar, sag ihr, sie soll in mein Büro kommen.“ Sie legte auf und sah mich wieder an und sagte: „Du sollst zu Herrn Pettyfer in sein Büro gehen.“ „Wo ist das Büro?“ „Unten, hinter der Sporthalle. Ich werde dich von der Englisch-Stunde entschuldigen.“ „Danke sehr, Frau Rektorin Klein.“ Ich verließ ihr Büro und ging an den Klassensällen vorbei, rüber zu der Sporthalle, an der Sporthalle vorbei. Dann hielt ich Ausschau nach einem Büro. Nach kurzer Zeit entdeckte ich eine Tür an der groß „PETTYFER“ stand. Ich klopfte an.

Komm rein Amy.“ Ich öffnete die Tür und ging rein. Nathan's Haare waren noch feucht. Er hatte kein T-Shirt an, was mir einen ausgezeichneten Blick, auf seinen muskulösen und durchtrainierten Oberkörper gab. Prompt lief ich rot an. Er lächelte mich an, mit diesem unverschämt schönen und frechem Lächeln im Gesicht fragte er: „Wie kann ich dir helfen?“ Ich stotterte: „Eigentlich wollte ich mit ihnen reden.“ Belustigend hob er eine Augenbraue hoch: „Eigentlich? Hör auf mich zu siezen.“ Ty, Jason, Eric, alle waren auf einmal aus meinem Kopf verschwunden. „Ok, gut also Nathan.“ Er grinste: „Ja, Amy?“ „Kannst du dir bitte ein T-Shirt anziehen? Du bringst mich durcheinander.“ Er grinste und kaute absichtlich auf seiner Lippe rum, als ob er nervös wäre. „Also Amy, über was willst du mit mir reden?“ Langsam kam er auf mich zu. Diese Schultern, dieses Becken, ER!“ Verdammt. Er ist verdammt heiß! „Ehm... Ehm...“ „Bringe ich dich etwa durcheinander?“ Ich stockte den Atem. „Ein wenig.“ Mein Atem ging flach. Nathan grinste immer breiter. Immer noch näherte er sich mir. Bis er unmittelbar vor mir stand. Sanft strich er mir eine Strähne hinters Ohr. Ich bebte innerlich. „Du riskierst deinen Job, Nathan.“ „Wenn es dir hilft, kann ich damit leben.“

Auch sein Atem ging jetzt schneller und flacher. „Bist du etwa aufgeregt?“ fragte ich jetzt grinsend. „Ein wenig.“ „Warum?“ Ich grinste noch breiter. Seine Hände legten sich auf meine Hüfte. Er zog mich ganz nah an sich heran. Wenn er so vor mir stand, wa er viel größer als ich. Er senkte seinen Kopf zu mir herunter. Er legte seine Hand unter meinen Kinn und hob mein Gesicht zu ihm hoch. „Sascha, hat mir das mit deinem Freund schon erzählt, also dass er gestorben ist...“ Ich legte meinen Finger auf seine Lippen, ich wollte nichts von Ty hören. Nicht jetzt. Also nickte ich nur stumm und nahm meinen Finger weg. Ein wenig Traurigkeit überflutete mich. Eine lautlose Träne rannte über mein Gesicht. Nathan wischte sie mit einer sanften Bewegung weg. „Sascha, hat dir auch von unserer Mutter erzählt oder?“ Ich nickte. Er lächelte traurig: „Er kann auch nichts für sich behalten.“ „Er ist ein ganz Lieber.“ verteidigte ich Nathans jüngeren Bruder. Nathan zwinkerte mir zu. Dann bückte er sich zu mir herunter und küsste mich. Seine rauen Lippen, berührten meine. Eine Woge Lust überfiel mich. Seine rauen Lippen wanderten über meine Schläfe. Ganz sanft strich er hoch. Er drängte mich etwas zurück, gegen die Wand, neben der Tür. Er sperrte die Tür ab und küsste mich erneut. Seine Zunge erforschte meine Lippen. Seine Hände hielten meine Hüften fest gegen die Wand. Seine Zunge erkundete weiter meinen Mund. Lustigerweise stellte er sich als ziemlich ungeschickt heraus.

Was ist los? Bist du unsicher?“ fragte ich grinsend. Er nickte: „Ja, sowas habe ich noch nicht oft getan.“ Ich muss wohl sehr überrascht ausgesehen haben, denn Nathan fing an zu lachen. „Ich bin erstaunt Nathan, so ein heißer Typ wie du, muss doch schon tausende Mädchen im Bett gehabt haben.“ Er schüttelte den Kopf: „Nein, ich war noch nie mit einem Mädchen im Bett.“ „Wie bitte?!“

Ich musste lachen. „Nathan, jedes Mädchen in dieser Schule würde mit dir ins Bett gehen!“ Nathan sah mich überaus erstaunt an. „Echt? Du auch?“ fragte er ungläubig. „Möglicherweise.“ zwinkerte ich ihm zu.

Seine Augen glitzerten lustvoll. Wieder küsste er mich. Lustvoller. Er biss sanft auf meine Lippen. Dafür, dass er so unerfahren war, legte er sich aber echt gut an. „So schlecht kannst du das gar nicht, dafür, dass du so unerfahren bist.“ sprach ich meinen Gedanken aus. Er grinste: „Ich habe mir viele Liebesfilme angesehen.“ Bei der Vorstellung musste ich lachen. Nathan drängte mich grinsend an die Wand. Erneut küsste er mich. Wilder. Härter. Gieriger. Ich zog sanft an seinen Lippen, worauf er mich nur noch wilder küsste. Seine Hände legte er fest auf meine Hüfte. Langsam tastete er sich weiter nach hinten. Seine Hände umfassten meinen Hintern. Er atmete laut ein. Er küsste meine Wangen. Dann spürte ich seine Erektion an meinem Becken. Seine Hände schlossen sich hinter meinem Rücken und er umarmte mich ganz fest und erfüllt vor Lust. Er stöhnte leise und legte seinen Kopf in den Nacken, darauf küsste ich seine Kehlkopf und er schloss seine Augen. Seine Stoppeln kitzelten mich.

Auf einmal klopfte es an der Tür. Erschrocken riss Nathan die Augen auf. Er hastete zu seinem Schreibtisch und zog schnell ein T-Shirt an. Leise wies er mir an mich zu setzen. Dann ging er zur Tür und öffnete sie: „Ah Sascha!“ er wirkte erleichtert. Sascha kam rein. „Hey, Amy! Störe ich?“ wandte er sich an Nathan. Dieser grinste. „Ein wenig.“ Sascha grinste: „Wobei denn?“ Er zwinkerte mir zu. „Ach Amy und ich „reden“ nur ein wenig. Was brauchst du Sascha?“ antwortete Nathan. „Ehm... Ich weiß es nicht mehr.“ grinste Sascha. „Ich werde dann mal gehen.“ Wieder warf Nathan ihm diesen, Das-Wird-Noch-Folgen-Haben-Blick zu. „Tschüss.“ sagte Sascha, zwinkerte mir zu und verließ das Büro.

Sobald die Tür wieder ins Schloss gefallen war, sperrte Nathan ab, als fürchte er ich würde weglaufen. Seine Hände schlossen sich um mein Gesicht und Nathan küsste mich. Langsam ließ er seine Hände, an meinen Wanger heruntergleiten, bis er bei meinen Brüsten angekommen war. Er umfasste meine Brüste, gierig, lustvoll. Seine Küsse wurden immer fordender. Ich versank unter ihm. Immer noch saß ich auf dem Stuhl von dem Bürde. Nathan setzte mich auf sein Büro um mich besser halten zu können. Ich sah seine Erektion gegen seine Hose drücken. Nathan schnappte lustvoll nach Luft. Dann presste er heraus: „Ich will dich. Jetzt.“ Seine Worte berührten mich zutiefst.

Dann wurde ich plötzlich neugierig und fragte: „Warum ich?“ Nathan sah mich nachdenklich an. „Gute Frage, Kleines.“ „Antwort erwartet, Großer.“ grinste ich. „Mhm, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, in meinem Sportsunterricht, wir haben Federspiel gespielt und du hast dich echt schlecht angelegt..“ er unterbrach und lachte. „Jaja, sehr lustig... Weiter?“ „Na, da habe ich dich gleich süß gefunden. Deine roten Haare, deine strahlend blauen Augen, in denen so viel Trauer steht.“ Ich wurde rot. „Und, dann hast du immer so niedlich zu mir rüber geschaut.“ „Ja, aber auch nur weil Elena gesagt hat, dass du mich ankuckst.“ unterbrach ich ihn. Nun war es an ihm rot zu werden. „So auffällig?“ fragte er. Ich nickte grinsend. Er biss auf seine Unterlippe. „Du sahst irgendwie, so süß aus, und doch irgendwie gefährlich.“ Er holte einmal tief luft und sagte dann: „Auf jeden Fall, stehe ich voll auf dich.“ lächelte er schüchtern. „Hui, das war direkt.“ lächelte ich. Er grinste: „Du hast ein unwiderstehliches Lächeln, Amy.“ „Sagst du?!“ „Jep“ Ich lachte laut auf und Nathan küsste mich wieder.

Seine Finger nestelten an meiner Jeans rum. Als er den Knopf und den Reißverschluss endlich geöffnet hatte, sah er hochkonzentriert aus. Ich zog ihm mit einem Ruck die Jogginghose von den Hüften. Klar hörbar atmete er durch. Er zitterte leicht. Diesmal war ich die gelassenere. Jetzt hatte ich mehr Erfahrung als er. Der Wölbung in seiner Unterhose nach zu beurteilen, hatte er eine Monsterlatte. Er zog mir meine Jeans runter und fuhr mit einem Finger in mich hinein. Ich atmete laut auf. Schon lange her, dass jemand das getan hatte. Nathan grinste selbstsicher. Dann klingelte die Schulglocke. „Verdammt! Ich bin nur von einer Stunde freigeschrieben.“

Ich wollte meine Hose schon wieder anziehen. Da hatte Nathan das Telefon schon in der Hand. „Ja, Frau Rektorin, Amy und ich sind noch nicht fertig mit reden. Ich wollte mich erkundigen, ob es möglich ist, Amy von einer weiteren Stunde zu befreien ... Ach, das trifft sich ja gut ... Tschüss, Frau Klein.“ Er legte auf. Deine Deutsch-Lehrerin, ist krank, das bedeutet, dass du jetzt frei hast.“ Er setzte mich wieder auf seinen Schreibtisch. Seine Hände, hatte er fest unter meinen Hintern geklemmt. Dann nahm er eine Hand hearaus und ließ sie genüsslich unten reingleiten. Ich stöhnte erneut leise. Er wies mich an, meine Beine auseinander zu strecken. Ich streckte also meine Beine weit auseinander. Nathans Blick, glitt bewundernd über mich. „Wollen wir...?“ fragte Nathan mich aufgeregt. Ich nickte. Also zog er seinen Boxer herunter und stellte sich vor mich. „Ich ... ich weiß nicht so recht...“ flüsterte er. „Wir müssen nicht.“ lächelte ich ihm aufmunternd zu. „Ein andermal vielleicht?“ fragte er mich. Ich nickte. Er zog seinen Boxer wieder hoch und küsste mich.

Ich schloss meine Beine um seine Hüfte, mitten in einem Kuss sagte er: „Mh.. Danke, Amy.“ Ich lächelte ihn an. Die folgende Stunde verging wie im Flug. Zur Mittagspause verließ ich Nathans Büro und ging zum Esssaal. Vor der Tür des Esssaals, traf ich auf Aless. „Wo kommen wir denn her?“ fragte sie spöttisch. „Von Pettyfers Büro.“ Sie stieß einen leisen Pfiff durch die Zähne. „Pettyfer, ist 'n heißer Feger. Worum gings?“ „Wir haben über Ty geredet.“ log ich ohne rot zu werden. Ãœberrascht zog Aless eine Augenbraue hoch und gemeinsam gingen wir in den Esssaal.

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FuffiRead Re: Gefällt mir - aarbeite dran;)))


Zitat: (Original von elfchen1990 am 14.04.2012 - 20:58 Uhr) hoffe ichlese mehr davon.

LG elfchen1990

Vor langer Zeit - Antworten
FuffiRead Re: Gefällt mir -
Zitat: (Original von elfchen1990 am 14.04.2012 - 20:58 Uhr) hoffe ichlese mehr davon.

LG elfchen1990

na klar, bin grad am 6ten kapitel am arbeiten:)
Vor langer Zeit - Antworten
FuffiRead Re: -
Zitat: (Original von Gast am 20.03.2012 - 22:32 Uhr) Hey,
hu lo reich zwei Kapitelle gelies an d geschickt ass richte cool, ech geng allerdengs nach eng keiner driwwer liesen, well ed sin op verschiede platzen vill wiedehuelungen, oder wieder die komsch vum letzebuergeschen iwwersaat gi sin

mee aver cool


merci:)
Vor langer Zeit - Antworten
elfchen1990 Gefällt mir - hoffe ichlese mehr davon.

LG elfchen1990
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Hey,
hu lo reich zwei Kapitelle gelies an d geschickt ass richte cool, ech geng allerdengs nach eng keiner driwwer liesen, well ed sin op verschiede platzen vill wiedehuelungen, oder wieder die komsch vum letzebuergeschen iwwersaat gi sin

mee aver cool
Vor langer Zeit - Antworten
FuffiRead Re: AA Fanny - merci:) ma ia missd deen deel na bessen ausschaffen, krud ed schon oft gsood;) mee schreiwd wanneschglifd er nimm drenner wann da ma schrwd;)
Vor langer Zeit - Antworten
Gast AA Fanny - Ganz jut deng Geschicht hei ^^ mee daat mam heiraten, an sech direkt un engem aaneren Typ ze vergreifen ass wierklech .... schein ^^'
Vor langer Zeit - Antworten
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