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Die Legende von Liron Kapitel 11 - 15 - Ein ,,Der Seher" - Roman

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"Die Legende von Liron Kapitel 11 - 15 - Ein ,,Der Seher" - Roman"
Veröffentlicht am 18. März 2012, 66 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Die Legende von Liron Kapitel 11 - 15 - Ein ,,Der Seher" - Roman

Die Legende von Liron Kapitel 11 - 15 - Ein ,,Der Seher" - Roman

Beschreibung

Die Legende von Liron Fast 10 Jahre nach Jarets Tod steht das grade erst entstandene Imperium vor einer neuen Bedrohung und droht zu zerbrechen. Der Frieden der ein halbes Menschenleben währte nähert sich dem Ende. Und es scheint als liege der Schlüssel zu allem diesmal weit jenseits der Grenzen der bekannten Welt. Da das ganze fast 40 Jahre nach dem Ende von Der Seher ansetzt braucht man die drei vorausgehenden Bücher eigentlich nicht gelesen zu haben

Kapitel 11 Aufbruch

 

 

 

Fylla betrat den Kartenraum durch die niedrige Holztür. Kaspian wartete draußen. Was vermutlich auch besser so war , überlegte sie.

Sendor war offenbar mehr als nur wütend. Er schien besorgt.... Fylla war nun seit Jahren bei den Hostis. Doch in all dieser Zeit hatte sich Sendor niemals besorgt gezeigt. Das konnte also nichts gutes Bedeuten.

,, Wir haben wirklich ein Problem“ , begann er tatsächlich zögernd. ,, Irgendjemand hat es für eine witzige Idee gehalten all unsere Gefangenen zu befreien. Die meisten haben wir erwischt aber...“ er zuckte kurz mit den Schultern. ,, Wer immer das getan hat ist immer noch hier im Lager. Ich weiß es.“ Sendor lief durch den Raum bis zum in der Mitte aufgestellten Kartentisch.

,, Wir wollen in wenigen Tagen auslaufen und mir gefällt der Gedanke nicht möglicherweise einen Verräter mitzunehmen. Haltet die Augen offen. Hiervon hängt einfach zu viel ab...:“

,, Was erwartet ihr also ?“ , fragte sie vorsichtig.

,, Haltet einfach die Augen offen Ich weiß nicht mehr wem hier wir noch trauen können. Und schickt Kaspian rein wenn ihr geht.“

,, Natürlich.“ , antwortete sie und war erleichtert den Raum verlassen und die Tür hinter sich schließen zu können.

 

Kaspian starrte nervös an die Decke . Sendor hingegen ging mit hektischen Schritten vor ihm auf und ab.

,, Wir werden die Flotte bald losschicken. Wir müssen wissen wo unsere Truppen bleiben“ , begann er.

,, Ich habe mich entschieden selbst mit zu gehen. An dieser Expedition hängt zuviel, sollten wir scheitern.... haben wir eventuell nicht mehr genug Truppen um den Bund in die Knie zu zwingen.“

,, Und....“ , Kaspian gefiel nicht worauf das alles hinauslief.

,, Irgendjemand muss in meiner Abwesenheit das Kommando übernehmen. Ich kann momentan niemanden trauen der nicht von Anfang an dabei war. Nicht nach den Vorfällen der letzten Zeit.“

,, Und da dachtet ihr ausgerechnet an mich ?“

Sendor umrundete einmal den Kartentisch.

,, Ihr habt bei Erane gekämpft und bewiesen das ihr wisst wie man einen Kampf führt. Und außerdem hoffe ich das der Bund vor Wintereinbruch keine neuen Angriffe mehr wagt. Nicht nach dem Debakel bei der Erane-Schlacht. Ihr schafft das schon.“

 

Liron kam später als Adriana und Alexis bei den Zelten an. Er hatte Zeit zum Nachdenken gebraucht. Der Abschnitt des Lagers der den Neulingen vorbehalten war lag etwas abseits und

Zu allem Überfluss sahen alle Zelte fast gleich aus.

Mehr als einmal schon war er im Falschen gelandet. In so einem Fall war es das beste so schnell wie möglich wieder zu gehen. Es gab strikte Regeln im Bezug auf eventuellen Diebstahl. Selbst der geringste Verdacht wurde hart bestraft bis hin zu Hinrichtungen.

Hart. Aber es war nur logisch. Um in einem so großen Heerlager ein gewisses Maß an Ordnung aufrecht zu erhalten gab es keinen anderen weg.

Noch ganz in Gedanken achtete er nicht darauf  wohin ihn seine Schritte brachten.

Als er einen Zelteingang betrat wusste er allerdings sofort das er im falschen gelandet war.

Normalerweise hätte er nun sofort auf dem Absatz kehrt gemacht aber irgendetwas ließ ihn warten.

An einer Stuhllehne hing ein schlichter grauer Mantel wie ihn die Mitglieder des Ordens trugen , was Liron zumindest einen Anhaltspunkt gab in wessen Zelt er sich befand. Aber das war es nicht was ihn hatte zögern lassen. Es war etwas subtileres. Nicht wirklich greifbares wie das Gefühl kurz bevor ein Gewitter losbricht.

Sein Blick wanderte durch das niedrige Zelt und blieb schließlich bei einem , auf einem Tisch auf dem auch einige Karten und Bücher verstreut lagen , platzierten dunklem Holzkästchen hängen.

Er hatte gefunden was ihn so beunruhigt hatte aber.. er trat ein paar Schritte näher darauf zu blieb  bald  darauf allerdings wieder stehen.

Was immer dieses Gefühl verursachte es wurde stärker. Als würde es ihm beim näherkommen das Fleisch von den Knochen brennen und nur Asche übriglassen.

Er war sich mittlerweile sicher das es sich um Magie handelte. Das feine Prickeln als würde jemand Tausend Nadeln in seine Haut stechen war ihm schon von seiner Zeit an der Archiv-Akademie bekannt gewesen. Aber so etwas wie das hier ?

Das war als würde man sämtliche Magier des Bundes an einem Platz versammeln.

Vorsichtig trat er noch einige weitere Schritte an das Kästchen heran und legte eine Hand darauf.

Er riss sie sofort wieder weg und taumelte einige Schritte rückwärts. Sein Kopf schien explodieren zu wollen.

Bilder jagten sich in seinem Verstand abgelöst von Wortfetzen die er nicht verstand.

Mehrere Minuten stand er einfach nur da und fürchtete wahnsinnig zu werden. Kämpfte er gegen die Bilder und Stimmen in seinem kopf an bis diese wieder dorthin verschwanden wo sie hingehörten. In einen weit abgelegenen Teil seiner selbst. Einen Teil den er verleugnete zu kennen.

Langsam ganz langsam lichtete sich der Nebel über ihm wieder. Ließ wieder normales denken zu. Flaute der unsinnige Sturm von Bildern ab.

Als er sich wieder aufrichtete hörte er eine vertraute stimme hinter sich. ,, Was machst du hier drin ?“

Als er sich zu Fylla umdrehte, die offensichtlich nicht bester Laune war ,wollte er  etwas antworten, kam aber nicht dazu. Stattdessen wankte er noch ein paar Schritte vorwärts bevor alles dunkel wurde.

 

 

Erschöpft ließ Ragnar sich gegen einen Felsen sinken.

Er hatte es geschafft. Es war erst wenige Tage her das Liron ihn wie durch ein Wunder zur Flucht verholfen hatte. Zusammen mit Hunderten weiterer Sklaven. Diese waren jedoch kurze Zeit später bereits wieder gefangen worden und soweit er wusste hatte er es als einziger aus de Lager herausgeschafft.

Und nun konnte er in der Ferne bereits die Lichter der steinernen Stadt sehen. Licentia das immer noch schlagende Herz des unter den Hosti-Angriffen langsam zerfallende Bundes.

 

Manchmal begann er sich zu Fragen ob er nicht langsam zu Alt für das ganze wurde.

Die unterirdischen Tore würde er heute nicht mehr erreichen können dafür war es schon zu spät. Aber wenn er sich beeilte könnte er würde er vielleicht in einem Bauerhof im Umland der Stadt Zuflucht finden. Nach drei Tagen unter freiem Himmel hatte er keine Lust auf eine vierte.

Er zwang sich dazu wieder aufzustehen und sich weiter in Richtung der Lichter zu schleppen.

 

Am nächsten Morgen machte er sich gar nicht erst die Mühe sich von seinen Gastgebern zu verabschieden. Er hatte zwar tatsächlich einen Hof gefunden der ihn über die Nacht aufgenommen hatte aber freundlich war der Besitzer mit seiner Familie nicht gewesen.

Es sollte ihn nicht wundern. Die Welt die diese Leute seit fast 40 Jahren gekannt hatten war innerhalb einer Dekade zusammengebrochen und  die Lage würde vermutlich noch schlimmer werden bevor es besser wurde. Auch wenn Licentia weit entfernt von den wichtigsten Kriegsschauplätzen und nach wie vor fest in der Hand des Bundes war.. auch hier machte sich die Kriegsstimmung bemerkbar.

 

Die Straßen Licentias waren noch so gut wie verlassen nur vereinzelt huschten Gestalten zwischen den grauen Gebäuden hin und her . Als er den Aufgang zum Ratspalast erreichte war auch dort fast niemand. Nur einige , schweigende , Wachen standen wie aus Stein gemeißelt vor den Toren .

Er beachtete sie nicht und ging einfach direkt in den Steinbau hinein . Der Rat schuldete ihm einige Erklärungen. Vor allem wieso sie ausgerechnet Liron in das Lager der Hostis geschickt hatten. Liron war alles nur ganz sicher niemand den man guten Gewissens in Lebensgefahr schicken konnte.

Und vor allem sollte Zemas ihm erklären wie er das hatte zulassen können.

 

Nun er würde seine Antworten bekommen. Und dann... konnte der Krieg weitergehen.

 

Liron erwachte in Dunkelheit. Bilder  flackerten vor seinem geistigen Auge auf. Undeutlich. Schemenhaft. Und doch lag etwas darin das ihm Angst machte. Mit aller Macht versuchte er die Bilder zu verdrängen. Verbannte er sie zurück in seinen Verstand.

Erst dann schlug er die Augen wieder auf.

Er lag auf dem Rücken immer noch im Zelt. Allerdings sah er sich den besorgten blicken von Alexis und Adriana ausgesetzt. Fylla hingegen war nirgendwo zu sehen und .. er sah sich um... auch das Kästchen war verschwunden.

Vorsichtig setzte er sich auf.

,, Alles in Ordnung ?“ , hörte er Adrianas Stimme wie aus weiter ferne.

,, Was ist überhaupt passiert ?“ , fragte er. Er konnte sich dunkel erinnern. Er war auf diesen Holzkasten zugegangen und ab da.... nichts mehr.

,, Du bist umgekippt und warst drei Tage bewusstlos. Wir dachten schon wir müssten ohne dich los.“ , antwortete Alexis

,, Los ?“ In seinem Kopf dröhnte es noch immer als hätte jemand eine gewaltige Glocke angeschlagen.

,, Die Flotte läuft morgen aus.“ , meinte Fylla die grade durch den Zelteingang herein kam.

Liron stand nun endgültig auf und ging prüfend ein paar Schritte hin und her. Anfangs war er noch etwas wacklig auf den Beinen doch nach und nach gewöhnte er sich daran.

,, Morgen schon ?“ , fragte er.

,, Sieh es dir selbst an. Du hast ja die letzten 3 Tage verschlafen. Was ich nicht grade behaupten kann.“

 

Tatsächlich konnte Liron kaum glauben wie viele Leute sich an den Docks versammelt hatten

Körbe mit Vorräten und Waffen und vereinzelt auch Pferde wurden an Bord der mittlerweile Zehn im Hafen vertäut liegenden Schiffe gebracht.

 ,, Ich vermute mal es ist zu spät um nein zu sagen ?“ , fragte er mehr scherzhaft als das er es wirklich so gemeint hätte. Er wusste es gab kein Zurück mehr.

Irgendetwas wartete da draußen auf ihn.....

 

 

Kapitel 12 Schwarze Vögel

 

Liron musste sich kurz an der Reling abstützen. Hinter der Kolonne aus Schiffen verschwand langsam die Küste im Nebel. Vor ihnen erstreckte sich nichts als eine unendliche Wüste aus Wasser.

,, Angst ?“ , hörte er Fylla fragen. Die Tabajaxie stand einige Meter entfernt und für Liron war unvorstellbar wie sie auf dem ständig schwankenden Untergrund aus Holzdielen nicht hinfallen konnte.

,, Sicher. Ich meine... wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das dass hier nicht schief läuft ?“

Da schaltete sich Alexis ein der bisher unbeweglich am Bug des Schiffs gestanden und aufs Meer hinausgestarrt hatte. Als wäre dort irgendetwas das nur er sehen könnte.

,, Ziemlich groß. Aber Angst ist möglicherweise alles was uns am Leben erhalten kann.“

,, Wer keine Angst hat ist entweder dumm oder wirklich verrückt.“ , meinte Adriana.

,, Letzteres,“ erwiderte Fylla und entfernte sich ein Stück weit , sofern das auf einem Schiff eben möglich war.

Die Zehn Schiffe die letztlich aufgebrochen waren wurden jeweils von einem Offizier , in diesem Fall Fylla , befehligt auf jedem Schiff befanden sich etwa Zehn ausgesuchte Kämpfer und mehrere Dutzend Arbeiter die sich um die Segel, das Steuer und die Ruder kümmerten.

Letztlich wirkten die Schiffe dank dieser minimalen Besatzung erstaunlich leer. Man wollte wohl platz haben um eventuell die vermissten Truppen an Bord zu nehmen.

Der einzige Unterschied zur Besatzung der anderen Schiffe war hier jedoch das sie sich nicht lediglich aus Hostis zusammensetzte sondern aus allen Kämpfern die sich den Armeen angeschlossen hatten. Zusammen mit Liron , Adriana und Alexis gab es noch sieben weitere mehr oder weniger Freiwillige. Darunter einen ziemlich grimmig drein sehenden Ork dem Liron lieber aus dem Weg ging ,einigen Menschen und zwei Tabajaxie-Zwillingen  die offenbar immer zusammen kämpften.

Und dann war da noch Sendor.

Liron wurde aus dem Mann nicht schlau. Sendor war der Anführer der gesamten Hosti-Armee und doch begab er sich ausgerechnet auf das Schiff auf dem ihn die größte Gefahr drohte.

Noch dazu wenn er wirklich wusste das sich irgendwo unter diesen ein Verräter befinden musste.

Legte er es vielleicht darauf an das der Spion sich zu erkennen gab und versuchte ihn auszuschalten ? So dumm wäre niemand.

Oder doch ?

Der Mann über den er nachdachte stand weniger als zwei Meter entfernt und sah ebenfalls zurück auf die sich entfernende Küste.

,, Seltsam nicht ?“ , Liron fragte sich woher Sendor gewusst hatte das er da war.

,, Was ist seltsam ?“

Sendor drehte sich um und deutete hinaus aufs Meer.

,, Man sieht es nicht . Aber irgendwo da draußen liegt meine Heimat.“

Liron konnte es nicht mit Sicherheit sagen aber lag dort nicht so etwas wie bedauern oder gar Trauer in der Stimme des Generals.

,, Es ist kaum noch etwas übrig. Die Städte im Inland fielen als erstes.“

,, Was ist mit eurer Heimat passiert ?“ , fragte Liron nach. Er war sich nicht sicher ob er die Antwort wissen wollte.

,, Ihr und auch die anderen werdet es verstehen wenn wir dort sind.“ , antwortete Sendor und machte eine Handbewegung die Liron verdeutlichte das es wohl besser war zu gehen und nicht weiter nachzufragen.

,, Und wenn ihr es versteht werdet ihr euch wünschen es nicht zu Wissen.“ , hörte er Sendor noch flüstern als er sich wieder entfernte und über eine Treppe unter Deck verschwand.

 

Das Innere des Schiffs bestand eigentlich nur aus einem länglichen Raum der als Lager und gleichzeitig für den grossteil der Besatzung auch als Schlafraum diente. Einige Hartgesottene zogen es allerdings vor sich an Deck einen Schlafplatz zu suchen. Mit jedem Tag den sie auf See waren wurde es kälter. Liron hatte ja keine Ahnung wie kalt.

 

 

,, Was soll das heißen ihr habt Liron gehen lassen ?“ , fragte Ragnar.

,, Ganz ruhig.“ , versuchte Zemas ihn zu beruhigen. ,, Er wollte gehen. Und wie es aussieht war das auch Richtig so. Oder würdest du sonst hier stehen ?“

,, Es gefällt mir trotzdem nicht.“ , antwortete Ragnar und ließ sich wieder auf seinen Platz fallen.

Zemas wendete sich wieder den restlichen anwesenden Räten zu. Nach Ragnars unerwarteter Rückkehr war sofort eine Eilsitzung einberufen worden. Ragnar hatte diese allerdings lediglich dazu benutz seinem Ärger Luft zu machen.

Der Drache musste unwillkürlich schmunzeln. Auch wenn die wenigen Jahrzehnte den Mann körperlich Verbraucht hatten. Sein Geist war immer noch der jenes Krieger der einst gegen einen Seelenmagier gezogen war.

Zemas machte sich allerdings weniger um Liron oder Ragnar Sorgen. Bevor der alte Krieger wie aus dem nichts wieder aufgetaucht war hatte ihn ein Bote aus den Archiven von Dynastes erreicht. Mit beunruhigenden Neuigkeiten

Der Drache würde dem Versammelten Rat das allerdings nicht direkt an den Kopf werfen. Das wäre mehr als dumm. Wenn seine Informationen stimmten war er bei diesem Plan vollkommen und absichtlich Übergangen worden. Und das konnte nichts gutes bedeuten.

Aber was auch immer der Rat oder Thorus vorhatten.. es würde warten müssen. Bis dieser Krieg zuende war oder es unabdingbar war. Das letzte was er jetzt brauchen konnte war den Rat gegen sich aufzubringen.

Er würde das mit Ragnar unter vier Augen besprechen.

,, Wenn sonst nichts mehr ist würde ich diese Versammlung für beendet erklären.“ , meinte Thorus.

 

 

Liron sah fasziniert zu als einer der gewaltigen Eisblöcke von den schneeweißen Klippen stürzte. Um sie herum trieben bereits Dutzende weitere größere oder kleinere Eisberge manche nur als kleine Schollen andere von der Größe eines Hauses.

Es war bitterkalt und er hatte sich , so wie der Großteil der Besatzung in Ermangelung wärmerer Kleidung eine Decke um die Schultern gelegt.

Nur Sendor schien von der Kälte nichts zu spüren. Mir ruhigem Blick suchte er immer wieder die vor ihnen liegende Nebelbank ab als könnte er den undurchsichtigen Dunst durchdringen.

Bei dem Gedanken an die Kombination aus  haushohen sich bewegende Klippen aus Eis und einem Nebelfeld wurde ihm ein wenig mulmig zu mute.

Hinter ihnen sammelten sich die übrigen Schiffe und schienen zu warten ob Sendor es wagen würde weiter zu segeln oder sich entscheiden würde bessere Sichtverhältnisse abzuwarten.

,, Wird uns der Nebel Probleme machen ?“ , wendete sich Alexis an ihn.

,, Der Nebel und die Klippen sind unser geringstes Problem.“ , erwiderte dieser.

,, Was meinen sie damit ?“ , fragte Fylla die sich eben noch mit den anderen zwei Tabajaxie an Bord unterhalten hatte.

Der einzige Ork an Bord hatte wohl mitgehört und mischte sich ein.

,, Hier draußen gibt es mehr als man auf dem ersten blick sieht. Und dieser Nebel. Ideale Jagdbedingungen nicht ? Bei der ersten Überfahrt hatten wir Glück“

,, Wie dem auch sei. Ich werde nicht Tagelang hier warten bis sich die Nebelbank aufgelöst hat.“ , antwortete Sendor. ,, Gebt den übrigen Schiffen ein Zeichen es geht weiter. Und haltet die Pfeile bereit.“

,, Was ist da draußen ?“ , fragte Adriana während der grossteil der Leute an Bord bereits damit Anfing Waffen zusammenzusuchen. Einige weitere entzündeten Kohlebecken für Brandpfeile.

,, Hoffen wir einfach das ihr das nicht herausfinden werdet. Wir sind bereits nahe der Küste und mit etwas Glück...“

,, Was erwartet uns wenn wir dort sind ?“ , versuchte Liron das Thema zu wechseln. Sie waren jetzt kurz vor der Nebelbank und es wurde von Moment zu Moment dunkler. Vermutlich würden sie bald gar nichts mehr sehen können.

 

,, Wir werden bei der Stadt Grauhafen an Land gehen wenn alles nach Plan läuft. Sie ist in etwa vergleichbar mit eurem Dynastes und ist... war der Ausbildungsort unserer Magier.“

,, Es gibt dort noch Zauberer ?“ , fragte Alexis. Er hatte bei den Hostis bisher nur wenige Magier gesehen und die meisten waren nicht grade Gesprächig gewesen. Meist handelte es sich um düster dreinblickende Gestalten die sich zielstrebig durch das Lager bewegten ohne jemanden eines Blickes zu würdigen.

,, Nicht mehr.“ , antwortete Sendor und sein blick schweifte dabei in die Ferne als könnte er durch den Nebel hindurch bereits das Land sehen.

,, Was ist mit ihnen passiert ?“ , wollte Adriana wissen. Liron beschlich ein ungutes Gefühl und Alexis hatte sich bereits abgewandt. Er kannte die Antwort und Fylla hätte schwören können das er ihr kurz einen verachtenden blick zuwarf. Als ob er sie  dafür verantwortlich machen könnte.

,, Wir haben sie fast alle getötet.“ Sagte Sendor.,, Und wie ich schon sagte. Ihr werdet es bald verstehen.“

Liron hatte langsam genug. Sendor schien wirklich ein Geheimniskrämer zu sein und auch jeder andere Hosti den er gefragt hatte war bei dem Thema ,,Heimat“ mehr als nur schweigsam geworden. Er wollte endlich antworten.

Aber bevor er etwas sagen konnte schreckte ihn etwas auf.

Ein Rascheln wie von Flügeln ein kaum wahrnehmbarer Luftzug. Auch der Rest musste gespürt habend ,dass irgendetwas nicht stimmte.

Sendor wendete sich an einen jungen Mann der einige Meter entfernt stand. ,, Geht rauf und seht euch das näher an.“

Der Mann nickte nur kurz und kletterte einen der Schiffsmaste hinauf und verschwand im Nebel.

Minuten angespannten Schweigens vergingen. Dann konnte man wieder das Rauschen von Luft zwischen Federn hören. Ein kurzer Aufschrei und etwas schwarzes , gefiedertes mit brennenden Augen  stürzte  ,den Mann der eben noch den Mast heraufgeklettert war in den Klauen , auf das Deck des Schiffs.

Die Kreatur sah aus wie ein großer schwarzer Vogel mit Klauen die so aussahen als könnten sie aus Metall bestehen und den Mann von Mast sauber durchbohrt hatten. Was immer es war es war kein ganz sicher kein Tier.

Langsam , fast träge hob es  den Kopf und funkelte Liron aus zwei grünen leuchtenden Augen an.

Im Nebel tauchten nun immer wieder weitere schwarze Schatten auf und umkreisten die Schiffe. Lauerten geradezu auf irgendetwas.

Aber auf was....

Die Männer an Deck hatten den riesigen schwarzen Vogel mittlerweile umstellt und warteten Nervös darauf das entweder Sendor den Befehl zum Angriff geben oder das Wesen eine Falsche Bewegung machen würde.

Doch nichts davon geschah. Es starrte einfach weiterhin Liron an. Oder besser gesagt das Amulett das er immer noch um den Hals trug. Das Augensymbol.

Die Kreatur legte den kopf schief wie Liron es schon bei Hühnern gesehen hatte und schien... nachzudenken.

Minuten schienen zu vergehen. Dann hob der schwarze Vogel den Kopf und ließ einen Schrei erklingen der Liron bis an sein Lebensende verfolgen sollte.

Es hörte sich an als würde die Welt auseinanderfallen.

Die Schatten im Nebel verschwanden langsam und schienen sich zu entfernen. Es wurde wieder ruhig. Nur das Wesen blieb immer noch zurück und starrte ihn weiter ohne zu blinzeln an.

Schließlich erhob auch der schwarze Vogel sich mit mehreren Schlägen der gewaltigen Schwingen in die Luft und verschwand.

Einen Moment lang sagte niemand etwas. Dann brach Fylla das Schweigen. ,, Was bei allen Göttern war das bitte ?“

Niemand antwortete als sich der Nebel langsam Lichtete und sie zum ersten mal einen blick auf die Heimat der Hostis werfen konnten. Oder das was davon übrig war.....

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 14 Der Preis der Magie

 

 

Es war nicht schwer sich aus dem Lager zu schleichen. Vor allem nicht nachdem nun auch noch die Verschollenen Soldaten unter ihnen weilten. Der Gesamte Hafenbereich war zu einem mit Zelten und improvisierte Hütten vollgestellten Lager geworden. Fast wie auf der anderen Seite des Meeres. Einige hatten es sich sogar in den umliegenden Gebäuderuinen bequem gemacht und die Löcher in Dächern und Wenden notdürftig repariert.

Alle waren entweder damit beschäftigt mit den Vorräten die sie hatten die Geglückte Rettung zu feiern oder werkelten an ihren improvisierten Unterkünften herum. Nur di Anführer der Expedition hatten sich etwas abseits eingefunden und planten die Rückfahrt die bald erfolgen sollte. Fylla hatte er seit sie zurück waren nur kurz gesehen. Sie verschwand mit dem Holzkästchen das er schon vorher bemerkt hatte irgendwo hin.

Alexis hatte sich nach ihrer Rückkehr auch nicht mehr Blicken lassen. Und Adriana war auch nirgends zu entdecken. Niemand bemerkte wie er am Abend in den dunklen , kalten Gassen von Grauhafen verschwand.

Es dauerte eine Weile bis er die Stelle wiederfand von der aus er den Fremden gesehen hatte.

Er ging durch den Riss in der Mauer und fragte sich dabei gleichzeitig was ihn verursacht haben könnte. Die Ränder der abgesplitterten Steine waren verkohlt und wie fast alles in der Stadt von einer feinen Ascheschicht überzogen.

Er wollte gar nicht zu genau wissen was hier geschehen war. Die Antworten die er bekam waren mehr als nur beunruhigend.

Elementarportale....  Vielleicht sollte er noch einmal mit Fylla darüber reden. Was man öffnen konnte das konnte man vielleicht auch wieder schließen. Vielleicht konnten sie und Alexis ja irgendetwas tun. Er konnte es ganz sicher nicht . Alexis hatte Sendor gefragt welche Magier denn das Portal entdeckt hätten und er hatte ihnen erläutert das es ein einziger Mann gewesen war der es letztlich fand . Ein Magier Namens Anbrail Urthosa . Sendors Aussage nach  hatte er vermutlich das Schicksal der anderen Hosti-Magier geteilt.

Als er den kleinen Hügel erklommen hatte den er vorher schon gesehen hatte konnte er zum ersten mal einen Blick ins Landesinnere werfen.

Alles schien verbrannt zu sein. Die Pflanzen und Bäume , die wenigen die noch standen , waren nichts als verkohlte Holz-Skelette. Schwache Wind verteilte Asche und geschwärzten Schnee über alles.

Und am Horizont schien die Welt einfach aufzuhören. Eine Wand aus undurchdringlichem Schwarz erhob sich wie ein Vorhang und verbarg alles was dahinter liegen mochte.

Wie sollte man hier draußen jemanden finden ? Er setzte sich und versuchte Nachzudenken.

Seine Gedanken kreisten. Es gab zu viele Dinge an die er gleichzeitig Denken musste.
Was machte er überhaupt hier ? Es ergab keinen Sinn. Jeder schien Geheimnisse zu haben und seinen Teil zu dem Rätsel beizusteuern das mittlerweile seinen Geist beherrschte.

Und über allem diese Frage. Was machte er überhaupt hier...

Plötzlich schien es als würde sein Verstand von etwas weggerissen werden. Bilder Tauchten vor seinen Augen auf und verschwanden wieder. Das Land wie es einst gewesen sein musste. Grasbewachsen in der ferne Wälder. Eine Gruppe von Gestalten in Roben die vor einem schwarzen Tor standen das in eine Bergwand eingelassen schien. Die Flügel wie sie sich langsam öffneten. Bilder von Krieg , Eroberung ... und dann... brennendes Land. Das Atmen erschwerende Asche. Der Blick zurück ,von einem Schiff aus ,auf die in flammen versinkende Welt.

Am Hafen Menschen die verzweifelt versuchten die Boote zu erreichen. Ein Schwarzer Schatten viel auf sie.

Dann eine einsame in eine rote Robe gekleidete Gestalt ,deren Kapuze das Gesicht verbarg ,die durch die Trümmer wanderte.

Langsam gewann Liron wieder Kontrolle über seinen Geist. Wieso ausgerechnet jetzt ? Er hatte sein Erbe sich selbst fast 2 Jahrzehnte lang verleugnen können.. Wieso jetzt nicht mehr ?

Er war in die Knie gesunken... und.. war er gelaufen ? Hinter sich sah er den Hügel aufragen und dahinter die zerfallenen Türme der Stadt. Vorsichtig geworden zog er sein Schwert. Irgendetwas stimmte hier nicht.

Um ihn herum erstreckte sich ein Geisterwald aus toten Bäumen. Und vor ihm ein scheinbar uralter Brunnen.

Er trat ein paar Schritte auf den ummauerten Rand zu. Wasser glitzerte darin . Wasser das überraschend klar war bedachte man das alles hier mit Asche zugedeckt war.

Er überlegte kurz das Schwert der Seher einfach in den Brunnen zu werfen. Was bitte hatte es ihm gebracht ? Was nützte ihm seine Gabe überhaupt ? Diesen Krieg sollten andere führen.

,, Warum ich ?“ Er musste die Worte laut ausgesprochen haben den das Echos einer Stimme hallte aus der toten Welt um ihn herum zurück.

Ein schwacher Dunstschleier hatte sich über dem Wasser des Brunnens gebildet.

Gestalten schienen darin zu schweben. Gesichter , geformte Gedanken.

Liron stolperte einen Schritt rückwärts als tatsächlich jemand aus dem Nebel trat. Gleich darauf gefolgt von weiteren Nebelhaften kaum als Menschlich erkennbaren Gestalten.

Es waren insgesamt Zwanzig. Zwanzig Geister oder was auch immer sie waren die sich Kreisförmig um den Brunnen und Liron aufstellten.

,, Warum ich ?“ , wiederholte er seine Frage. Er wusste nicht wer sie waren doch er wusste was sie einst gewesen waren. Seher. Auch schienen ihre Gestalten klarer zu werden.

Am Rechten Rand des Brunnens stand fast wie aus Stein gemeißelt Varis Galeron der erste der Seher und links und damit genau auf der anderen Seite des Brunnens... Als würde jemand ihm einen Spiegel vorhalten... Ein Mann den er nie wirklich kennen gelernt hatte. Jaret Weißläufer. Und zwischen diesen Beiden Polen. Der erste der Seher und der bisher letzte.. stand er.

,, Wieso ich ?“ konnte er nur wiederholen. Es war ihm gleich was grade geschah ob er es verstehen konnte oder wollte...

,,Er zweifelt.“ , meinte Varis fast tadelnd.

,, Das tun wir doch alle einmal .“ , antwortete einer der Seher der hinter Liron stand.

,, Zweifel sind es die uns schwach machen.“ , meinte wider ein anderer.

,, Nein. Sie machen unsere Stärke aus. Ohne Zweifel zögern wir nie. Wir halten nicht inne. Zweifel bringen uns dazu nicht alles zu Überstürzen.“ , warf der Geist Jarets ein.

,, Und doch ist für Zweifel kein Platz mehr. Diesmal nicht.“ , konterte Varis.

,, Wie sollte es auch ? Wir sind immer die Wächter des Schicksal gewesen. Wir sorgten dafür das alles einem Pfad folgte auch wenn wir ihn vorgeben konnten.“

Zum ersten mal erwiderte Liron etwas. ,, Ich bin niemand der anderen ich Schicksal vorgeben will. Ich will diese Welt nicht verändern...“

,, Denkst du einer von uns wollte das ?“ , fragte Varis. ,, Wir wollen es nie aber wir sind dazu geboren. Wir sind die einzigen die dazu in der Lage sind.“

,, Und ich will nicht dazu in der Lage sein.“ , antwortete Liron dem Geist. Lauter als beabsichtigt. Tatsächlich wich die durchscheinende Gestalt etwas zurück.

,, Lasst uns allein.“  , sagte Jaret. Einer nach dem anderen verschwanden die Neunzehn übrigen Gestalten im Kreis. Bis nur noch Liron zurückblieb. Zusammen mit dem Geist seines Vaters.

Jaret setzte sich auf den Rand des Brunnens. ,, Du musst die anderen Verstehen. Sie haben Angst. Verdammt ich habe selber Angst.“

,, Wovor bitte ? Ich seit Tod wenn ich das richtig sehe.“

,, Sie haben nicht Angst um sich. Sondern um diese Welt. Irgendetwas geschieht und selbst die Toten wissen nicht was.

Es darf nicht der geringste Fehler passieren und er einzige Seher den es momentan gibt.. bist nun mal du. Dieser Krieg zwischen Bund und Hostis ist nichts als ein Massaker. Es soll uns ablenken. “

,, Dann sucht euch jemand anderen. Ich kann euch nicht helfen.“ , erwiderte Liron nur

,, Natürlich bist du das. Du musst es nur endlich wollen.“

Liron hatte genug. ,, Und was bitte wollt ihr tun wenn ich mich weigere ? Nichts. Ihr seid nicht dazu in der Lage.“

,, Wir können vielleicht nichts tun... aber sein Schicksal vollkommen abzulehnen hat immer bittere Konsequenzen. Ich weiß das. Ich habe es einmal getan. Und er dort weiß das vermutlich besser als jeder andere.“

, flüsterte der Geist noch bevor er ebenfalls verschwand.

Liron wirbelte herum und entdeckte die Gestalt in der zerschlissenen roten Robe die einige Schritte entfernt neben einem Baumskelett stand.

Die Gestalt taumelte ein paar Schritte in Richtung Liron nur um dann auf die Erde zu stürzen.

,, Nein... nicht möglich... wieder... diesmal...“ die Stimme klang halb wahnsinnig. Panik und Verzweiflung schienen sich darin zu mischen

Liron lief zu der am boden liegenden Gestalt herüber.

,, Was... wer... zu lange in der Dunkelheit.. Jaret ?“ Kurz erhaschte er einen Blick auf zwei irre funkelnde Augen unter der Kapuze. Der Fremde schien sich langsam wieder zu beruhigen.

,, Nein... ihr seit es nicht aber...Die Ähnlichkeit ist verblüffend. Wie lange ? 20 Jahre... 30 ?“

Liron verstand nicht was der Mann meinte.

,, Wie lange war ich fort... Gefangen... Wer hat die Tore wieder geöffnet ?“

Für Liron ergab nichts davon Sinn.

,, Welche Tore meint ihr ? Und wer bitte seit ihr ?“

Der Fremde lachte. ,, Kann es sein...man kennt mich nicht mehr. So lange in der Finsternis.. so lange Zeit nachzudenken.., zu bedauern ...zu erkennen. der Name den einst alle Fürchteten.. kennt ihn überhaupt noch jemand ? Und wenn nicht wieso dann diese Gelegenheit ?“

Liron war klar das der Mann verrückt war. Verrückt aber ohne Zweifel mächtig. Er konnte beinahe sehen wie sich die Magie um ihn legte wie eine Wolke. Kleinere Blätter wurden zur Seite gewirbelt wenn er sich näherte. Kiesel begannen zu zittern. Er musst Vorsichtig sein.

,, Verratet mir endlich euren Namen .“ , verlangte Liron.

,, Ein Name was ? Aber was ist ein Name wenn er bedeutungslos geworden ist. Man fürchtete meinen Namen. Aber nun.. gibt es noch einen Grund dafür.. Gibt es einen Grund hier zu sein für mich ? Sagt ihr es mir. Sagt Ruben Darelto einst mächtigster seine Zunft... warum er hier ist.“

 

 

Liron sprang sobald er den Namen hörte instinktiv zurück das Schwert kampfbereit in der Hand. Natürlich kannte er den Namen. Ob es nun nur das Gerede eines Verrückten war oder die Wahrheit. Vor ihm stand ein äußerst gefährliches Wesen. Ruben Darelto. Der Mann der die Seelen seiner eigenen Untertanen opferte. Der die Welt in den Krieg gestürzt hatte der zur Entstehung des Bundes geführt hatte. Ruben der Schlächter. Der Mörder. Der Verräter.

 

Aber der Mann der sich Ruben nannte lächelte nur. Fast bedauernd. ,, Man kennt ihn also doch noch. Habe ich so einen Eindruck hinterlassen ? Was wird dann erst anrichten was noch kommen wird ? Nun sagt mir Kind der Seher... was werdet ihr nun tun ? Werdet ihr einem alten Magier gestatten einmal in seinem Leben das Richtige zu tun ? Oder werdet ihr mich endlich der Strafe zuführen die selbst Jaret mir verwehrte... Der Erlösung durch die Klinge.“

 

Liron zögerte. Er wollte diesen Mann töten. Sein Blut schien danach zu schreien. Die Klinge in seiner Hand brannte erneut mit blauem Feuer. Aber.. etwas ließ ihn zögern... Er wollte nicht über das Schicksal anderer bestimmen. Selbst dann nicht wenn er im Recht damit wäre.

Er ließ die Waffe sinken.

,, Ich höre zu.“ , meinte er,, Ich weiß nicht ob ihr wirklich seit wer ihr vorgebt zu sein. Aber eine Falsche Bewegung...... Ich höre zu.“ , wiederholte er.

 

 

 

Kapitel 15 Sturm

 

 

,, Zemas ihr wolltet mit mir sprechen ?“ , fragte Ragna als der den Raum in den Ratskammern betrat der grade genug Platz, für den Tisch und die paar Stühle die dort standen, bot.

Zemas setzte sich an den kleinen Tisch und legte einige Bögen beschriebenes Pergament darauf.

,, Wir haben möglicherweise ein Problem.“

Ragnar lachte. ,, Wir haben zur Zeit eine Menge Probleme falls euch  das entgangen sein sollte.“

,, Ich fürchte das hier könnte alles noch komplizieren. Lest selbst.“ Er durchsuchte kurz den Dokumentenstapel und reichte Ragnar dann eine Nachricht die offenbar auf die Ausgerissene Seite eines Buches geschrieben war so als hätte jemand das ganze nur kurz notieren wollen. Oder als hätte er es in aller Eile niedergeschrieben. Ein roter Fleck auf dem Rand der Notiz und die kam leserliche Schrift ließen auf letzteres Schließen.

Der alte Mann überflog das Schriftstück nur kurz.

,, Wie seit ihr da dran gekommen ? Wenn stimmt was da steht...“

,, Ragnar ich lebe schon recht lange wenn ich euch daran erinnern darf. Ich habe so meine Möglichkeiten. Aber es ist beunruhigend.“

,, Ich habe nicht viel Zeit. Heute ist ein Bote des Rats angekommen und verlangte von den Archiven die Herausgabe eines Seelensteins. Er stellte sich uns nur als Anbrail Urthosa vor. Nachdem er in den Archiven bekommen hatte was er wollte hat er seinen Wachen den Befehl gegeben alle zu töten die davon wussten. Ich konnte mich verstecken aber sie werden auch mich bald haben. Ich bezweifle das dies hier jemals jemand finden wird....“ , las Ragnar laut vor. ,, Es gibt keinen Ratsherren Namens Anbrail. Und was bitte will der Rat mit einem Seelenstein ? Jeder weis was diese Dinger anrichten können“

,, Ich fürchte auch das zu Wissen. Hier....“ Er reichte Ragnar ein weiteres Stück Pergament.

Dieses war allerdings keine Hastige Notiz eines Sterbenden sondern ein von einem Schreiber unterzeichnetes Protokoll.

,, Ausgabe eines Seelensteins an....“ Ragnar wurde kurz bleich, ,, So dumm können sie nicht sein.“

,, Ich fürchte doch. Nicht nur das wir nicht informiert wurden...ohne diese Aufzeichnungen hätten wir auch nie etwas davon erfahren.“

,, Ein Hoch auf die Bürokratie. Aber was bitte bedeutet das ?“

,, Es bedeutet das wir Vorsichtig sein müssen. Ich wette Thorus plant irgendetwas.. das ist alles zu verworren. Eine Person die nicht existiert liefert dem Rat einen Seelenstein um ihn als Waffe einzusetzen nur damit gleich darauf alle an der Übergabe beteiligten Magier getötet werden ?“

,, Und was machen wir jetzt ?“ , fragte Ragnar.

Zemas stand auf und ging in Richtung Tür. ,, Nun ich denke wir unterhalten uns mal mit unserem Freund Thorus. Ich hoffe wirklich er hat ein paar verdammt gute Erklärungen.“

 

 

,, Ich höre zu.“ , sagte Liron und lies das Schwert sinken.

Ruben setzte sich auf einen versteinerten Baumstamm in der Nähe. ,, Es gibt so vieles das du Wissen müsstest. Es gab immer schon Menschen die nach Macht strebten.“

,, Wie sie.“ , stellte Liron fest.

,, Wie ich es tat ja.“ Rubens Gesicht oder das was davon unter der Kapuze zu erkennen war nahm einen bedauernden Ausdruck an. Die Panik und die fast wahnsinnige Machende Angst waren daraus verschwunden und machten Resignation Platz. ,, Wer nach Macht strebt fordert sein Schicksal heraus. Ein Kampf den man zwar gewinnen kann der aber immer einen Preis fordert. Das ist der Weg den Seelenmagier gehen. Alles wird dem Erlangen und dem Erhalt von Macht untergeordnet. Doch je Stärker man wird umso tiefer wird der Fall.“

Er machte eine kurze Pause. ,, Und dann gibt es jene die den Gegenpol dazu bilden. Die welche Ordnung wahren wollen. Um jeden Preis. Der Pfad den die Seher einschlagen.

Über die Jahrtausende gab es immer wieder Vertreter beider Seiten. Die jeder für sich auch für eine Seite der Magie stehen. Ein Gleichgewicht zwischen Macht und Verantwortung.“

,, Und das hat sich geändert ?“ , fragte Liron.

,, Durch dich. Sieh dich nur um. Was bräuchten diese Leute jetzt ? Was bräuchte es um diesen Krieg zu beenden ? Jemanden der die Ordnung wieder herstellen kann.. “

,, Ich sagte es den Sehern ich sage es euch. Weder habe ich das Recht noch will ich über andere bestimmen. Ich will niemanden einem Pfad vorgeben. Nicht einmal mir. Ihr sagt es gäbe Vorgaben. Muster. Ich sage es gibt nichts außer der eigenen Entscheidung. Ich habe diesen Krieg nicht ausgelöst und auch nicht das Portal geöffnet das die Hostis vertrieb. Es ist nicht meine Aufgabe“

,, Es ist nicht deine Aufgabe ? Du verstehst einfach nicht worum es geht. Dieser Krieg ist vollkommen egal. Er ist ein Symptom. All das wirkt fast inszeniert. Als würde uns jemand von etwas größerem Ablenken wollen.“

,, Etwas größeres Schwarzmagier ? Seht euch um das ganze Land hier ist zerstört und ihr sagt es sei die Ablenkung von etwas größerem. Wenn dem so ist dann von was bitte ? Was macht euch so viel Angst das selbst die Toten sich fürchten müssen ?“

Statt zu antworten sah Ruben eine Weile gedankenverloren zum Wolkenverhangenen Himmel. ,, In der Dunkelheit spielt Zeit keine Rolle . Es gibt dort nichts... Ich hatte lange Zeit nachzudenken.. darüber was ich getan habe und letztlich gibt es wohl nur einen Grund aus dem ich noch einmal zurückgefunden habe. Was immer auf uns zukommt ist möglicherweise meine Möglichkeit Buße zu tun. “

,, Ihr wisst es also nicht ?“ , fragte Liron. Er hatte sich antworten erhofft doch stattdessen...

Was Darelto ihm erzählt hatte machte alles nur sehr viel schwerer. Er konnte akzeptieren was er war. Es zwang ihn keiner es anzunehmen. Letztlich war es seine Entscheidung.

Und doch.... was konnte es sein das selbst einen Seelenmagier zur Raison brachte  ?

Er war sich nicht sicher ob er darauf wirklich eine Antwort wollte.

,, Ich glaube es zu wissen. Bin mir aber nicht sicher. Und wenn ich Recht habe ist es. Mehr als Beunruhigend.“

,, Was oder wer immer ihr auch seit oder wollt. Ich muss zurück ins Lager. Ihr könnt mitkommen und dann erklärt ihr mir endlich was euch allen so viel Angst macht , aber seit gewarnt : Ich lasse euch nicht aus den Augen Schwarzmagier.“ Ruben nickte kurz. Es war Verständlich das ihm der Junge misstraute.... Ertraute sich ja nicht einmal selbst .

,, Gut“, meinte Ruben und warf einen Blick Richtung Himmel wo sich einige Dutzend großer schwarzer Schatten versammelt hatten. ,, Wir sollten sowieso weg. Ich denke wir haben für.... Aufmerksamkeit gesorgt.“

 

Liron machte sich keine Sorgen das man eine weitere Person im Lager bemerken würde. Seit sie auf die Überreste der gesuchten Armee gestoßen waren ging es im Hafenbereich der verlassenen Stadt so lebhaft zu das es wohl niemanden auffallen würde.

Trotzdem würde er den anderen Irgendwie erklären müssen wen er da mitgebracht hatte und wenn er das halbwegs glaubhaft hinbekam das sie hier wegmussten. Wie auch immer es vorher ausgesehen haben mochte, die Hostis waren sicher nicht der Feind. Wenn es ihnen nur darum ging eine neue Heimat für ihre Leute zu finden musste das doch auch über Verhandlungen zu erreichen sein... Er ertappte sich selbst dabei wie er begann Pläne zu schmieden. Aber hatte er nicht eben noch erklärt er wolle nicht über das Schicksal anderer bestimmen ? Kein Anführer sein ? Und wenn ihm keine Wahl blieb ? Er wischte den Ansturm der Fragen beiseite. Es war nicht wichtig.

Er wäre fast in Alexis reingelaufen der eben so Gedankenverloren durch den Hafenbereich lief.

,, Du hast nicht zufällig Fylla irgendwo gesehen ?“ , fragte der junge Magier.

,, Nein wieso ?“

,, Ich habe sie schon eine Weile nicht.... ähm... Wer ist das ?“ Alexis hatte die in rot gekleidete Gestalt hinter Liron bemerkt. Und irgendetwas daran gefiel ihm gar nicht. Es war als könnte er die Luft um die Gestalt vor Magie schimmern sehen. Verstörend.

,, Wer ich bin ist nicht wirklich wichtig.“ , meinte Ruben und trat vor. Ohne es wirklich zu wollen trat Alexis gleichzeitig einen Schritt zurück.

,, Ihr jedoch begebt euch auf einen dunklen Pfad von dem es möglicherweise keine Rückkehr gibt Alexis von Dynastes.“

,, Verdammt woher kennen sie meinen Namen ?“

Ruben antwortete nicht doch Jaret meinte so etwas wie ein schadenfrohes Lächeln unter der Kapuze zu erkennen.

,, Ich denke mal ihr findet das lustig. Ich denke wir sollten Adriana suchen dann musst du wenigstens alles nur zweimal erklären. Falls Fylla wieder auftaucht. Darf ich anmerken das ich kein Problem damit hätte wen dem nicht so wäre ?“

,, Lass sie das nur nicht hören.“ , erwiderte Liron.

 

,, Moment... der Ruben ,der Schwarzmagier ?“ , Adriana wich unwillkürlich etwas von der auf dem Zeltboden sitzenden Gestalt zurück.

,, Und was bitte bedeutet das jetzt für uns ?“ , fragte Alexis. Irgendetwas an der ganzen Situation gefiel ihm gar nicht und er hatte die ganze Zeit schon ein merkwürdiges Gefühl.

Das gleiche Gefühl wie kurz vor einem Gewitter...

Später würde er sich noch schreckliche Vorwürfe machen das Gefühl ignoriert zu haben.

Ein durchdringendes Kreischen und ein darauf folgender Alarmschrei rissen ihn aus seinen Gedanken.

Auch Liron sprang sofort auf ,die Waffe in der Hand die erneut in einem blauen Licht brannte und stürzte gefolgt von Adriana und dem alten Magier der sich Ruben nannte nach draußen.

Der Himmel schien zu leben. Tausende von schwarzen Schatten kreisten dort und einige stürzten sich bereist auf die völlig Unvorbereiteten Hosti-Soldaten.

Einer der dunkeln Vögel hatte einen Mann ganz in der nähe von einem Vorsprung gerissen der nun versuchte sich irgendwie vor dem spitzen Schnabel und den Krallen des Wesen zu schützen.

Bevor einer der anderen reagieren konnte streckte Ruben eine Hand aus. Eine Welle aus blau-grauem Feuer Hüllte die Kreatur ein und verbrannte sie vollständig.

Danach sackte der Magier etwas in sich zusammen. ,, Passt auf Alexis wenn ihr Magie gegen eines dieser Wesen einsetzt. Ihr werdet es zum Teil selbst zu spüren bekommen.“

,, Klingt ja nett. Sonst noch was , das ich wissen sollte ?“ , fragte Alexis.

,, Ja das hier“, er schleuderte einen weiteren Feuerball nach oben in den brodelnden Himmel , ,,sind die Harmloseren. Ich bin nur froh das bis jetzt kein wirklicher Verschlinger aufgetaucht ist.“

,, Dann hoffen wir mal das es auch so bleibt. Ich würde sagen suchen wir Fylla und dann sollten wir zusehen das wir hier irgendwie wegkommen.“ , meinte Liron während er mit dem Schwert nach einem der Vögel hieb der ihm zu nahe kam.

 

 

 

 

Kapitel 13 Ankunft

 

 

Eine gewaltige Stadt erhob sich über dem Wasser das mit unbarmherziger Macht gegen die Kahlen Küsten schlug.

Leere Fenster starrten über das Wasser hinaus in Richtung der näher kommenden Schiffe.

Einige Gebäude waren nur noch Ruinen andere wirkten einfach nur Verlassen.

Und in den Schluchten zwischen den Gebäuden brannten orange-rote Feuer.

Das Land um die Stadt war schwarz von Asche und soweit Liron sehen konnte gab es kein Zeichen von Leben. Selbst die vereinzelten Bäume waren verkrüppelt und hatten ihr Laub verloren.

Und der Horizont schien wie aus Obsidian geschlagen. Was immer mit diesem Land geschehen war hier Lebte nichts mehr. Nur im Wolkenverhangenen Himmel kreiste ab und zu ein schwarzer Schatten.

Und auf den  Riffen vor dem Hafen der Stadt ragten die Umrisse von Dutzende zerfetzten Schiffen auf.

,, Nun zumindest wissen wir jetzt wieso der Rest der Armee nicht nachkommen konnte, Gehen wir an Land. Vielleicht sind sie noch irgendwo.“

 

Als sie die Schiffe im Hafen endlich verließen bestätigte sich nur noch was sie schon aus der Ferne gesehen hatten.

Verlassene Hallen und Häuser reihten sich aneinander und auf allem lag eine dünne graue Ascheschicht.

Abgesehen von kondensierenden Atem der mit dem Schiffen übergesetzten knapp Hundert Personen war es Totenstill.

Sendor durchbrach das Schweigen ,, Waldemar , Uriel , Irgendjemand ?“

Der Nachhall seiner Stimme wurde von den Gassen und Gebäuden der Stadt gespenstisch verzerrt und zurückgeworfen. Außer seiner eigenen Stimme Antwortete Niemand.

,, Es war töricht zu glauben das sie ohne Hilfe so lange durchhalten würden. Es war ein Fehler zurück zu kommen. Mit den Harpyien hatten wir noch Glück aber...“

Sendor ließ den Mann der gesprochen hatte nicht ausreden. Stattdessen wirbelte er herum . Etwas glänzendes flog durch die Luft und traf den Mann der Gesprochen hatte.

Ein Messergriff ragte aus seiner Brust. Er taumelte rückwärts und stürzte ins Hafenbecken.

,, Noch irgendjemand Einwände oder ähnlich schlaue Kommentare?“

Niemand wagte es etwas zu sagen aber Liron spürte eine fast verdrängte Wut in sich aufsteigen. Jemanden einfach so zu töten...

,, Gut .Wir teilen uns auf . Jeweils Fünf Mann durchsuchen eine Bereich der Stadt. Wer etwas findet kehrt zum Hafen zurück. Wer nicht mit Erkunden beschäftigt ist Hilft dabei ein Lager zu errichten. Diese Gebäude sind größtenteils nur ausgebrannte Hüllen. Und jetzt Bewegung.“

Liron hatte genug. Es gab eine klare Grenze wie weit man gehen konnte und die war grade überschritten worden.

Bevor ihn irgendjemand aufhalten konnte trat er auf Sendor zu zog das Schwert der Seher und hielt es ihm an den Hals.

Die auf der Klinge eingravierten Runen brannten in einem hellen blauen Feuer das mit seinem Herzschlag zu pulsieren schien.

Adriana hatte Liron schon in sämtlichem möglichen Zuständen gesehen aber diese Wut war Neu. Es war kein einfacher Zorn es war blanker Hass.

,,Sicher das du das willst ?“ , fragte Sendor ruhig. Er starrte Liron an ohne ein einziges Mal zu blinzeln.

,, Wieso habt ihr den Mann getötet ?“ erwiderte Liron nur mit der gleichen Kälte in der Stimme.

,, Wieso ? Sieh dich bitte um. Es gibt hier nichts was uns irgendwie freundlich gesonnen währe glaub mir. Ich muss mich auf jeden hier verlassen können.“ Und mit einer Bewegung der Niemand folgen konnte stieß er Liron zurück und trat ihm die Waffe aus der Hand. Sofort erlosch das Glühen auf der Klinge. ,, Und auf wen ich mich nicht verlassen kann den brauche ich nicht mehr.“

Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ Liron am Boden liegen. ,, Fylla , Alexis helft eurem Freund da drüben mal wieder auf die Füße. Danach schließt ihr euch den Kundschaftern an.“ Dann an einen weiteren Mann gerichtet. ,, Geht mit ihnen. Erklärt ihnen was hier passiert ist. Vielleicht wird das gewisse Übereifrige daran hindern vorschnell zur Waffe zu greifen.“

 

 

,, Was sollte das ?“ , Fylla war mehr als nur wütend. Liron hätte mit seiner Aktion am Hafen alles ruinieren können. Sobald sie außer Hörweite waren und auch ihren ,, Aufpasser“ wie sie ihn für sich bezeichnete etwas hinter sich gelassen hatten ließ sie ihrem Zorn freien lauf.

 ,, Was das sollte ? Er hat ihn einfach so getötet .“

,, Und glaubst du das du daran etwas ändern könntest ?“

,, Darf ich auch mal was sagen ?“ , versuchte Alexis dazwischen zu gehen.

,, Nein .“ , antworteten Fylla und Liron beinahe gleichzeitig.

Der Mann der sie auf der Erkundung begleiten sollte hatte sie mittlerweile eingeholt. ,, Was war das eben am Hafen ? Hat eure Waffe gebrannt ?“

Liron nahm das Schwert in die Hand. Die blauen Einkerbungen blieben dunkel.

,, Ich denke da müsst ihr euch getäuscht haben.“ , antwortete er und musste an Zemas Worte denken als er ihm die Waffe übergeben hatte. Ein Schaudern überlief ihn. Er hoffte das es nichts zu bedeuten hatte.

,, Nun,“ Sie standen vor einem großen Steinbau dessen eine Wand komplett als Schutt am Boden lag , ,, was ihr hier seht ist alles was von der Magierakademie von Grauwinter geblieben ist.“

,, Sendor hatte bereist erwähnt das ihr Volk seine Magier getötet hat. Hatten sie gar keine Bedenken ? Kein Mitleid ?“ , fragte Alexis. Dieser Ort strahlte immer noch eine gewisse Macht aus. Der schwache Nachhall jener die einst hier gelebt hatten. Ein Echo der Toten.

,, Ich bedaure nur das wir es nicht früher getan haben. Dann wäre uns vieles erspart geblieben.“ , erwiderte dieser nur.

,, Was ist hier passiert ?“ , Adriana stellte die Frage ruhig und lies dabei etwas Asche , die nach wie vor alles Bedeckte, durch ihre Finger rieseln.

Eine schwache Windbrise verteilte den schwarzen Staub.

,, Einst sah es hier ähnlich aus wie bei euch. Die Küsten sind kälter aber weiter im Landesinneren war es durchaus vergleichbar. Ich stamme ursprünglich von dort. Als das alles Anfing ahnte noch niemand wie es enden würde.

Unsere Magier.. fanden etwas.“

,, Was ?“ , wollte Fylla wissen. Der Orden hatte Aufzeichnungen über alle magischen Artefakte die bekannt waren. Aber.. es gab nichts was eine solche Verwüstung anrichten würde. Selbst der Seelenstein den sie vom Rat bekommen hatte würde nur einen Bruchteil dieser Zerstörung anrichten. Um ein ganzes Land zu verwüsten.. Es gab nur eins was dafür in Frage kam.

,, Ich weiß nicht was sie gefunden haben. Es muss etwas unglaublich Mächtiges gewesen sein. Dieses Land war in viele kleine Königreiche und Fürstentümer unterteilt aber mit Hilfe der Magier gelang es uns innerhalb weniger Jahre den gesamten Kontinent für uns zu beanspruchen. Niemand konnte sich uns entgegen stellen.. doch dann.. tauchten diese Wesen auf. Ihr habt selbst eines davon gesehen.. diese Vögel , wir nennen sie Harpyien , sind noch das Harmloseste was über uns kam.“

Fylla wurde immer unruhiger. Das klang einfach zu bekannt. Warnungen aus Jahrhunderte alten Ordenschriften . Und die jüngsten Aufzeichnungen vor 40 Jahren...

,, Sie haben ein Portal gefunden nicht ?“ , fragte sie.

,, Ich weiß es nicht.“ , erwiderte der Mann nur.

,, Was bitte ist ein Portal ?“ , wollte Liron wissen.

,, Das kann nicht sein... aber wenn es stimmt... Liron wir hätten nie herkommen dürfen.“

Die pure Angst  sprach aus der Stimme des jungen Zauberers.

,, Ein Portal“ , erklärte Fylla ruhig auch wenn selbst ihr die Nervosität anzumerken war , ,, ist ein Knotenpunkt für Magie. Ein Durchgang in die ewige Dunkelheit. Es gibt Möglichkeiten künstliche Übergänge zu schaffen aber ich glaube nicht das dies hier der Fall ist. Diese Leute haben ein Elementarportal geöffnet.“

,, Und das ist schlecht ?“ , wollte Adriana wissen.

,, Ihr habt ja keine Ahnung. Vielleicht konnten eure Magier es Anfangs kontrollieren aber ein offenes Portal ist nicht nur eine Quelle für Macht. Es ist eine offen stehende Tür in unsere Welt.“ , führte Alexis weiter aus.

,, Eine Tür für wen ?“

Statt einer Antwort sah Alexis einfach nur kurz zum Himmel wo einige der schwarzen großen Vögel kreisten.

,, Harpyien ?“ , fragte der Mann der ihnen von Sendor mitgeschickt worden war.

,, Und wer weiß was sonst noch. Das letzte stabile Portal stand vor über 40 Jahren offen und es hätte fast unseren Untergang bedeutet. Damals sind soweit ich weiß zwar keine Vögel aufgetaucht aber wer weiß was auf der anderen Seite alles wartet ? Zeit hat dort keine Bedeutung... Nur Hunger.“

,, Hunger nach was ?“

,, Magie..“ , meinte eine unbekannte Stimme hinter ihnen.

Liron wirbelte sofort herum und hatte das Schwert griffbereit. Abermals blieben die Runen dunkel.

Dort stand ein Mann in einer verbeulten Rüstung und hinter ihm noch einige weitere die in ähnlich schlechter Verfassung waren.

,, Hat man euch geschickt um uns zu suchen ?“

,, Uns und einige andere. Sendor ist hier.“

,, Dan hat er es also geschafft. Und was habt ihr gefunden jenseits des Meeres ?“

,, Nur mehr Krieg und Tod. Und jetzt sind wir auf eure Hilfe angewiesen. Wo ist der Rest eurer Leute ?“

,, Verstecken sich in anderen Teilen der Stadt. Aber es dürfte nicht lange dauern ale zu informieren.“ , antwortete der abgerissen wirkende Krieger.

,, Gut. Sammelt sie. Sendor wird sich freuen zu hören das unsere Reise doch nicht umsonst war.“

,, Ich bin nur froh das endlich jemand gekommen ist. Wir hätten nicht viel Länger durchgehalten. Unsere Vorräte gingen zur Neige.“

,, Gehen wir zurück.“ , meinte Fylla die jetzt erst von den Neuankömmlingen bemerkt wurde.

,, Und wer oder was bitte ist das ?“ , fragte der Mann. Die Hostis die ihr Land noch nicht verlassen hatten hatte natürlich noch nie eine Tabajaxie gesehen. So hatte sie sich vermutlich auch Gefühlt als sie das erste mal einem Ork über den Weg gelaufen war.

,, Ich denke Sendor wird euch alles am besten selbst erklären. Ruft jetzt nur eure Leute zusammen und bringt sie zum Hafen.“ , meinte der Wächter der ihnen von Sendor mitgeschickt worden war.

Der verhärmte Soldat nickte nur. Langsam gingen alle davon. Liron blieb noch einen Moment zurück. Durch einen Spalt in der Mauer war Schnee hereingewirbelt , Schnee der von Asche fast schwarz gefärbt war. Hinter der toten Stadt erhoben sich einige Hügel und auf einem davon stand eine Gestalt in eine rote Robe gekleidet. Sie schien Liron direkt anzustarren.

,, Kommst du ?“ , hörte er Alexis rufen. Als er sich wieder umdrehte war die Gestalt auf dem Hügel verschwunden.

Wenn hier außer den Truppen und ihnen niemand mehr war....wen oder was hatte er dann grade gesehen ?

Hatten ihm seine Augen einen Streich gespielt ? Den ganzen Rückweg verbrachte er damit darüber nachzudenken. Und er kam zu einem einfachen Schluss. Er hatte sich sicher nicht getäuscht. Irgendjemand oder irgendetwas war noch hier. Und er würde herausfinden was.

 

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EagleWriter Re: -
Zitat: (Original von EwSchrecklich am 16.08.2012 - 15:53 Uhr) Langsam tun mir die Hostis richtig leid...
Aber wie immer spannend geschrieben.
Und es scheint ganz so als würde Ruben Buße tun ^^
Werde gleich weiterlesen.

lg



Viel Spaß

lg
E:W
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EwSchrecklich Langsam tun mir die Hostis richtig leid...
Aber wie immer spannend geschrieben.
Und es scheint ganz so als würde Ruben Buße tun ^^
Werde gleich weiterlesen.

lg
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Re: -
Zitat: (Original von kkm1979 am 19.07.2012 - 11:20 Uhr) Die Reise geht weiter und ich bin gespannt, was die Besatzung erwartet, in der Heimat der Hostis : )
LG
kkm : )



Wird auf jeden Fall spannend so viel sei versprochen ^^.


lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
kkm1979 Die Reise geht weiter und ich bin gespannt, was die Besatzung erwartet, in der Heimat der Hostis : )
LG
kkm : )
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EagleWriter Re: Dann bin ich ja gespannt, was Ruben zu erzählen hat. -
Zitat: (Original von Fianna am 30.03.2012 - 22:16 Uhr) Gute Idee, ihn wieder ins Spiel zu bringen. Ich frage mich nur, ob er sich möglicherweise geändert hat, oder ob er immer noch so ist, wie er war.

Das geöffnete Portal ist auf jeden Fall interessant und könnte noch zu weiteren Problemen führen, nehme ich mal an.

Es gibt auf jeden Fall noch genug Fragen, die beantwortet werden müssen und es hoffentlich bald werden. :-)

Liebe Grüße
Fianna



Ein kleiner Tipp^^. Es taucht im 14 Kapitel ein neuer Name auf der noch eine Rolle spielen wird.
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Dann bin ich ja gespannt, was Ruben zu erzählen hat. - Gute Idee, ihn wieder ins Spiel zu bringen. Ich frage mich nur, ob er sich möglicherweise geändert hat, oder ob er immer noch so ist, wie er war.

Das geöffnete Portal ist auf jeden Fall interessant und könnte noch zu weiteren Problemen führen, nehme ich mal an.

Es gibt auf jeden Fall noch genug Fragen, die beantwortet werden müssen und es hoffentlich bald werden. :-)

Liebe Grüße
Fianna
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Kapitel 12 wurde ebenfals noch einmal überarbeitet
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Gast Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
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Fianna Re: -
Zitat: (Original von EagleWriter am 19.03.2012 - 16:39 Uhr) So das 11. Kapitel wurde nochmal komplett überabreitet


Dafür sollst du jetzt auch deine fünf Sterne haben :-)
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EagleWriter So das 11. Kapitel wurde nochmal komplett überabreitet
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